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JOSEF GABRiEL RFIEINBERGER BRIEFE UND DOKUMENTE

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19<br />

verpflichtung tiberlassen od. vielmehr abgetreten, nachdem<br />

sie ihn vorher darum gebeten hatte.<br />

Der Vater hat sich aber deBwegen keine grauen Haare wachsen<br />

lassen u. später noch für die Kirche gethan was er konnte,<br />

so zuerst für die Anschaffung elner neuen Orgel.<br />

Urn diese Zeit wuchs auch das Beamtenpersonal immer mehr an.<br />

Es rekrutirte sich meist aus Böhmen u. Mähren. Nit die-<br />

sem Elemente konnte der Vater<br />

Diesen Beamten war er überall<br />

den fürstl. Herrschaften eine<br />

die keinen Fremden unter sich<br />

sich nicht gut vertragen.<br />

im Wege, sie bildeten auf<br />

elgene abgeschlo2ene Kaste,<br />

duldete. Vater war der erste<br />

Liechtensteiner, der fürstl. Beamter wurde, u. obwohl man<br />

meinen solite, dal3 er als Urliechtensteiner das erste Anrecht<br />

auf eine Anstellung im eigenen Vaterlande, sofern<br />

er dazu qualifizirt war, hätte haben sollen, sahen ihn<br />

diese Leute doch als Eindringling an. Er war ihnen Uberall<br />

im Wege, bestndig hatte er gegen ihre Intriguen zu<br />

kämpf en. Er ware ihnen wahrscheinlich doch weniger unbequem<br />

gewesen, hätte er gemeinschaftlichen Chorus mit<br />

ihnen gemacht, mit ihnen geheult u. ihnen geholfen an<br />

Land und Leuten herurn zurupfen u. zu zupf en ü. tiberhaupt<br />

den Verräther an seiner Heirnath gemacht hatte, dazu war<br />

er denn aber doch zu ehrlich u. zu patriotisch. Er kam<br />

aber im Kampf mit diesen Leuten doch immer zu kurz, weil<br />

er allein stand, zu eckig und zu knorrig u. zu aufrichtig<br />

war. Der Landvogt war gegen ihn, schon aus alter Abneigung,<br />

denn obwohl er an u. für sich eine ehrliche Natur<br />

war, war er doch em schwacher, unselbständiger Mann, der<br />

nach der Pfeife seiner Frau tanzte, die eine eitle, hochfahrende<br />

u. herrschsüchtige Person war u. sich in Alles<br />

einmischte. Wer ihr schmeichelte, katzbuckelte, die Hand<br />

kUgte u. Klatschereien zutrug, war Hahn im Korb. Dazu war<br />

der Vater nicht der Mann. Daher fast immerwährende Reibereien,<br />

Zänkereien u. Feindseligkeiten. Die Folge davon<br />

war auch, dat3 sich der Vater immer mehr zurückzog, mtirrischer<br />

und grämlicher wurde. Unter solchen schlechten Händen<br />

hatten wir dann daheim viel zu leiden. Dabei wuchs die<br />

Familie aber noch immer heran. Am 17. März 1839 erblickte<br />

Josef das Licht der Welt. Seine glücklich zu Stande gekommene<br />

Geburt gab AnlaI zu der neuen alten Orgel. Ich weiB<br />

nicht ob dir das Wie bekannt 1st od. nicht. Wahrend nHmlich<br />

die Mutter mit ihm in der 1-Ioffnung ging, fiel sie

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