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JOSEF GABRiEL RFIEINBERGER BRIEFE UND DOKUMENTE

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wolite man ihm als sein Eigenthum zur Verfilgung stellen,<br />

er aber erklErte sie nicht als sein Elgenthum ansehen u.<br />

daher auch nicht annehmen zu können. Aus diesem Vorgange<br />

fa2ten sie Vertrauen zu ibm u. sahen bald em, da2 sie<br />

es jedenfalls mit elnem Ehrenmanne zu thun hatten. Aus<br />

der Untersuchung ging er rein heraus, d.h. auf die Ehrenhaftigkeit<br />

der Amtirung fiel kein Makel, man konnte ihm<br />

nur vorwerfen, daB er zu saumselig im Einkassiren gewesein<br />

sel u. dann stellte sich auch heraus, daB er den Geschäf<br />

ten in ihrem ganzen Umfange nicht mehr gewachsen war<br />

und es wurde ihm daher der gröBere Theil der Arbeiten,<br />

nmlich die Fuhrung der Staatskasse abgenommen u. ihm nur<br />

mehr die Domänenverwaltung überlassen. Im Herbst 1857 endlich<br />

wurde er pensionirt im 68ten Lebens- und 38ten Dienstjahre.<br />

Er zog nun wieder zurück in sein Geburtshaus.<br />

Nit den Sorgen war es aber noch nicht vorbei. Einzelne der<br />

ausstehenden Gelder wurden strittig od. konnten wegen Verarmung<br />

od.Abwesenheit der Schuldner nicht mehr eingehoben<br />

werden, diese fielen dem Váter zur Last und wuchsen auf<br />

600 bis 800 fi an.<br />

Dieses wEre aber noch Alles zu verschmerzen gewesen, wenn<br />

nicht der Fall mit Jakob Quaderer noch dazugetreten wEre.<br />

Den aber noch ganz zu beschrelben, würde wirklich zu welt<br />

ftihren u. ich wüBte nicht, wann ich damit fertig würde.<br />

Genug, er wurde erst nach langem Kunimer, Sorgen u. schiaflosen<br />

NEchten im Jahr 1863 bereinigt mit einem Schadensersatz<br />

von 4000 fl von Seite des Vaters an die fUrstlichen<br />

Renten, d.h. Vater konnte dem Fürsten em GrundstUck urn<br />

diesen Preis abtreten, das diesen Werth zwar nicht hatte,<br />

dessen Verlust auf diese Art aber doch schmerzte.<br />

Wenn Du einmal wieder herkommst u. mich daran erinnerst,<br />

will ich Dir den Hergang haarklein mündlich erzEhlen.<br />

Die spEteren Affairen kann Dir Dein Mann erzEhlen. Charakter<br />

und GemUth des nun Heiingegangenen kennst Du ja auch<br />

und ich schlieBe jetzt, ihn Deinem liebevollen Andenken<br />

empfehlend.<br />

Geschrieben von David Rheinberger<br />

z.Z. Regierungssekretar in Vaduz<br />

im Sommer 1876.<br />

Erhalten in Bad Kreuth d. 16. August 1876.

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