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010 PAGE 05.13 SZENEVon der Jury miteiner Anerkennungbedacht: dieelegante PlakatinstallationderDesigner BenediktSchipper undUwe Steffen unddas ultrareduzierteStatementzum ProblemsteigenderMeeresspiegelvon ArchitektNiklas Kuhlendahlund KünstlerMax Soneryd(ganz rechts)Grafischer Balanceakt Infodesign. Informationsvisualisierungen stehen momentan hoch imKurs: Im März wurde der von der Archi -tekturzeitschrift »ARCH+« und der StiftungBauhaus Dessau ausgelobte Wettbewerb»Out of Balance – Kritik derGegenwart. Information Design nachOtto Neurath« entschieden. Unter den180 in ternationalen Einsendungen mitrund 60 Prozent studentischer Beteiligungvergab die Jury je sechs Preisein zwei Kategorien, dazu noch einmalsechs Anerkennungen. Bemerkenswertan der Ausschreibung war sowohl dieVorgabe, sich auf einen der Pionieredes Informationsdesigns zu berufen,als auch die Forderung, sich mit denSchieflagen der heutigen Welt auseinanderzusetzen.An den spannenden,nicht immer leicht zugänglichen Ergebnissenlässt sich beobachten, auf welcheWeise brisante Themen – ob Umweltverschmutzung,Migration oderungerechte Einkommensverteilung –in eine für unsere Zeit verständlicheFormsprache gebracht werden. Unddies, ohne dabei die Ideale guter Gestaltungaufzugeben.Das Plakative war bei der Bewertungweniger gefragt, was sich in dereher puristisch-spröden Anmutung vorallem der in der ersten Kategorie ausgezeichnetenArbeiten widerspiegelt:»Uns waren die Informationstiefe, diegrafische Transformation und derenZugänglichkeit, die Themenauswahlund natürlich eine gewisse Eigenständigkeitwichtig«, erklärt »ARCH+«-HerausgeberinSabine Kraft. Die meistvon interdisziplinären Teams entwickeltenArbeiten erschließen sich nichtals reine Infografiken, sondern erstdurch ihre adäquate Präsentation zumBeispiel als Film, Buch oder Installation.Gut, dass Design einmal mehrnicht bloße Dekoration ist, sondernein Sichtbarmachen von Prozessen bedeutet.Klaus-Peter StaudingerAnsichtssacheWieso holen so viele UnternehmenPromis als Kreativdirektoren an Bord, fragtPAGE-Redakteurin Nina KirstLady Gaga bei Polaroid, Marc Jacobs bei Diet Coke,Will.i.am bei Intel oder Alicia Keys bei Blackberry: Promissind längst nicht mehr nur Testimonials, die für Unternehmenihr Gesicht in die Kamera halten, sondern offenbarAngestellte. Sie dürfen sich Kreativdirektor und in Will.i.amsFall sogar Director of Creative Innovation nennen. Aber malehrlich: Wer kann sich schon Lady Gaga im Polaroid-Hauptquartierin Massachusetts am Schreibtisch vorstellen? Undwie soll eigentlich Justin Timberlake sein Arbeitspensumschaffen? Der jongliert nämlich neben seiner Karriere alsMusiker und Schauspieler sage und schreibe drei Postenals Kreativdirektor: beim Golfartikelhersteller Callaway, derSocial Community MySpace und neuerdings bei der BiermarkeBud Light Premium.Letztlich kann es sich bei diesen Posten nur um (bezahlte)Ehrenämter handeln. Und das ist auch gut so – denn werweiß, was die Promis tun würden, wenn sie tatsächlich dasSagen hätten! Schließlich haben sie meisten keine geeigneteAusbildung genossen, um fundierte Entscheidungen überInterfacedesign oder Chiptechnologie zu treffen.Keine Frage: Musiker und Modedesigner sind kreativeund inspirierende Menschen. Aber genügt es nicht, ihreMusik zu hören und ihre Kleider anzuschauen? Muss manihnen gleich einen Job anbieten? Der Hype droht die Berufsbezeichnung vollständig auszuhöhlen und ist letztlicheine Beleidung für alle echten Kreativdirektoren. Das istimmerhin ein ehren wer ter Vollzeitjob und kein Posten füreinen prominenten Grüßaugust.

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