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drogenkurier - Jes

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DROGENKURIER11gedenktagoldenburgFoto: J. LißewskiunnaSuchthilfe Lüsatrauert um fünfVerstorbeneMitgefühl: Mit einer großen Aids-Schleife drückte die Aids-Hilfe ihre Solidarität mit Infizierten aus.Aids-Hilfe setztZeichen bei Nachtder SolidaritätSoziales Gedenken an HIV-Infizierte – JES-Oldenburg zeigtAnteilnahme am Schicksal vonDrogentotenDie Zahl der HIV-Infizierten steigtin Oldenburg stetig an. Es gabauch schon zwei Drogentote indiesem Jahr.Der 21. Juli stand in Oldenburg ganz imZeichen des Gedenkens. Auf dem Rathausplatzmachte die OldenburgischeAids-Hilfe am Abend im Rahmen derbundesweiten „Nacht der Solidarität“mit einer großen roten Schleife auf dieglobale Dimension von HIV und Aidsaufmerksam.Die Zahl der Neuinfektionen steigtnach Angaben der Aids-Hilfe weltweitsowie in Oldenburg stetig an. „In Oldenburgsind rund 300 Menschen betroffen.Die Dunkelziffer dürfte aber bei weitemhöher sein“, sagt Claas Hüer, stellvertretenderGeschäftsführer der OldenburgischenAids-Hilfe.Aber am 21. Juli ging es nicht nurum die Aids-Krankheit. Im Rahmen desbundesweiten „Gedenktags für verstorbeneDrogenabhängige“ nahm derVerein JES-Oldenburg tagsüber mit einerSchweigeminute am BahnhofsvorplatzAnteil am Schicksal von Drogentoten.Außerdem machten die Mitgliederdes Vereins auf ihre Forderung nach einer„menschenwürdigeren Drogenpolitik“aufmerksam. Der Hintergrund ist,mehr Alternativen zur Abstinenz vonSchwerstabhängigen zu finden. Ein Beispielsind Ärzte, die eine medizinischeHeroinvergabe, die Diamorphinbehandlung,betreiben. „Auf diese Weise könnenAbhängige wieder am gesellschaftlichenLeben teilnehmen. Eine Abstinenzist nicht bei jedem zu erzwingen“, so DorisEggers, Mitglied der JES-Oldenburg.Zwei Drogentote habe es bereits indiesem Jahr in Oldenburg gegeben, soMarkus Scharf, Pressesprecher der PolizeiinspektionOldenburg. 2009 habe sichdie Zahl auf sechs belaufen.JES-Oldenburg zählt anders. NachAngaben von Eggers liegt die Zahl derDrogentoten in diesem Jahr bereits beisechs.NWZ, 21.07.2010,Julia LißewskiKalle, Harry, Marcello, Mark und Michael– fünf Namen, fünf Schicksale, an diedas Projekt Lüsa jetzt im Rahmen desnationalen Gedenktages für verstorbeneDrogenabhängige erinnerte.Für sie, die Verstorbenen des Jahres,haben die Betreuer und Freunde vomLangzeit-Übergangs- und Stützungsangebot(Lüsa) einen japanischen Ahornim Gedenkgarten gepflanzt.„Die von uns betreuten Menschensterben weniger an einer Überdosis,sondern an den Folgekrankheiten ihrerlangen Sucht“, erzählt GeschäftsführerinAnabela Dias de Oliveira. Oft seienauch die Organe stark geschädigt, vieleleiden an Hepatitis oder, Aids – „mitwieder steigenden Zahlen, da Hilfsprogramme(Spritzenabgabe) drastisch zusammengestrichenwurde“. Die Diplom-Sozialarbeiterin sagt es drastisch: „Rund20 Jahre lang seine Spritze mit Wasseraus einem öffentlichen Klo oder ausAbwasserschächten aufzuziehen, kannnicht gesund sein.“ Hinzu käme, dassdie schwarz verkauften Drogen oft vonden Dealern um das zigfache gestrecktwürden, um noch mehr Kasse zu machen.„Mit zermahlenem Katzenstreuoder Rattengift.“Damit die schwerstabhängigen Menschennicht an den Folgen der Illegalitätsterben, plädiert die Lüsa dafür, andiese kontrolliert Heroin (Diamorphin)zu Lasten der Krankenkassen abzugeben.Und somit das bereits am 21. Juli 2009in Kraft getretene Gesetz zur medizinischenHeroinvergabe endlich umzusetzenund – im Sinne des Wortes- „mit Lebenzu füllen“.Westfälische Rundschau, 27.07.2010

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