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drogenkurier - Jes

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gedenktag26 DROGENKURIERkölnviersenFoto: Franz-Heinrich BuschAuf den marmornen Gedenktafeln an der Wand stehtVorname, Alter und Todesjahr von drei Menschen.Hans-Josef Kampe begrüßte die Teilnehmer derGedenkstunde in Dülken.Die Kölner VisionistenMahnwache auf demKölner Neumarkt“Vision e. V., Verein für innovative Drogenhilfe,nahm den Gedenktag für verstorbeneDrogengebraucher zum Anlass, gegendie geplanten Kürzungen der Stadt von 12,5Prozent zu protestieren. Viele soziale Einrichtungenmüssen um ihre Existenz bangen.Darunter fällt auch Vision e. V.Konsumenten landen wiederauf der StraßeDer internationale Gedenktag gilt den imJahr 2009 bundesweit 1.331 und 49 verstorbenenDrogenkonsumenten in Köln.Eine alarmierende Zahl. Vision e. V. bietetBetroffenen neben sozialer Betreuungdie Möglichkeit günstig zu Essen, zu Waschenund sich auszutauschen. „Viele habenAngst vor der Bürokratie vieler Einrichtungenund brauchen einfach jemandem,der ihnen zu Seite steht. Wir überfallensie nicht, sondern bieten ihnen bei BedarfHilfe an“, so Hartmut Organiska. „Bei unssteht Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund.Wir möchten Betroffene aufbauen und ihnenhelfen, ihr Leben selbst zu organisieren“,so Ute Zimmermann.Durch die geplanten Kürzungen sei dieArbeit von Vision e. V. nun bedroht. Solltendie Kürzungen im Rat beschlossen werden,müsste Vision e. V. Stellen abbauen, erklärtHartmut Organiska. Zur Zeit fasst die Einrichtung11 Mitarbeiter, darunter Sozialarbeiter,Mini-Jobber und Ehrenamtliche.„Dann landen Drogengebraucher wiederauf der Straße, finden keine Anlaufpunkteund können ihren persönlichen Teufelskreisnicht alleine durchbrechen“, fasst UteZimmermann, Sozialarbeiterin in der EinrichtungVision e. V., die Konsequenzen zusammen.Prävention an SchulenNeben Hilfeleistungen für Betroffene, setztVision e. V. auch auf Prävention. Der Vereinleistet kostenlose Prävention an KölnerSchulen. Simon Kleimeyer hat früherselbst Partydrogen konsumiert und sieht inder Prävention eine große Chance. „Hätteich diese Hilfe früher an meiner Schule bekommen,hätte es mir vielleicht geholfen“,meint Kleimeyer. Schüler und Lehrer, überwiegenddes achten Jahrgangs, reagiertendurchweg positiv und zeigten großes Interessean diesem Thema. „Wir setzen aufehrliche Aufklärung – der erhobene Zeigefingerhat mir damals nicht geholfen undzeigt auch bei den Jugendlichen heutekaum Wirkung“, so Simon Kleimeyer.report-k/Kölns Internetzeitung,Henriette HohmGedenktafelnfür DrogentoteZum nationalen Gedenktag für verstorbeneDrogenabhängige überraschtedie Suchtberatung für den Kreis Viersen„Kontakt-Rat-Hilfe“ mit der Wandder Erinnerung. Kleine Tafeln erinnernin der Dülkener Einrichtung an die Toten.Ein Tisch mit einer weißen Tischdecke,ein grüner Stoffläufer darüber, zweibrennende Kerzen und eine Vase vollerBlumen. Ein weiterer grüner Stoffstreifen,der an der Mauer des Innenhofesder Suchtberatung für den Kreis Viersen„Kontakt-Rat-Hilfe“ angebracht ist. Dazufüllen Stuhlreihen den gesamten Innenhof.Ein fast jeder Stuhl ist besetzt, dennviele wollen an der kleinen Gedenkfeierfür die im Kreis Viersen verstorbenenDrogentoten teilnehmen.Ursache Überdosis„Ich danke Ihnen, dass Sie heute hiersind, kurz innehalten und dass wir unsan die Menschen erinnern, die uns nahestanden als Kinder, Partner oder Klienten“,mit diesen Worten begrüßt Hans-Josef Kampe die Gäste, bevor er mit Fallzahlen,die allesamt Einzelschicksalewiederspiegeln, auf die Problematik derillegalen Drogen aufmerksam macht.1.331 Tote starben im vergangenen Jahrdurch illegale Suchtmittel. Dabei war bei571 Menschen eine Überdosis der ursächlicheGrund für den Tod. Kampespricht von einer stetigen Abnahme derToten durch illegale Suchtmittel, machtaber deutlich, dass trotz dieses Rückgangesdie Bereitschaft zum Erstkonsumsteigt. Ein Beginn mit scheinbar weichenDrogen, einschließlich der legalenDrogen: Alkohol und Nikotin.Rheinische Post 24.07.2010,Natascha Becker

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