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Adornos Rap Die Kulturindustriethese in ... - Roger Behrens

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<strong>Adornos</strong> <strong>Rap</strong> – <strong>Roger</strong> <strong>Behrens</strong> – Seite 8<strong>Kultur<strong>in</strong>dustriethese</strong>, sondern sieht das als ihre spezifische negativeDialektik – die Adorno selbst vernachlässigt habe. Zwar kritisiertProkop das abgefragte »Pseudo-Wissen« der Quizshows (vgl. S.84), siehtsie jedoch auch als »strategisches Spiel«, <strong>in</strong> dem die »Teilnehmer …bluffen, Wissen vortäuschen« können; zudem br<strong>in</strong>gt der »Quizmaster,wenn er gut ist, … <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Plaudereien am Rande alle möglichen Fragenvon allgeme<strong>in</strong>em Interesse mit e<strong>in</strong>« (S. 235). Darüber h<strong>in</strong>aus würden <strong>in</strong>den Quizshows »›menschliche Dramen‹ spürbar … Dem Publikumkommen die Tränen.« (S. 235) Das reicht für Prokop, um zu deduzieren:»<strong>Die</strong> Welt der Kultur<strong>in</strong>dustrie ist lebendiger, als Kritiker das für möglichhalten.« (S. 235) »Human <strong>in</strong>terests« – nach Prokop s<strong>in</strong>d sie »nicht›falsches‹ Bewusstse<strong>in</strong>, sondern Element des Lebendigen« (S. 235).III.›Mit Adorno gegen Adorno‹ moniert Prokop, dass Adorno se<strong>in</strong> eigenesphilosophisches Programm e<strong>in</strong>er Logik des Nichtidentischen nichtkonsequent auf die Kritik der Kultur<strong>in</strong>dustrie angewendet und e<strong>in</strong>gelösthabe. Prokop versucht mit se<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>andersetzung, die <strong>in</strong> vielenAspekten als e<strong>in</strong>e Fortsetzung und Ergänzung se<strong>in</strong>er drei Bände ›DerMedien-Kapitalismus‹, ›Der Kampf um die Medien‹ und ›<strong>Die</strong>Unzufriedenheit mit den Medien‹ verstanden werden kann, 5 im S<strong>in</strong>nee<strong>in</strong>es »dialektischen Modells« von »Freiheitsant<strong>in</strong>omie undFreiheitsdialektik« die positiven, emanzipatorischen Momente derKultur<strong>in</strong>dustrie herauszuarbeiten; dabei geht er <strong>in</strong> Beispielen undExkursen vor (und e<strong>in</strong>e grundlegende Kritik an Adorno ist, er habe sicheben nicht exemplarisch genug mit dem Gegenstand, den Medien,beschäftigt). Prokop legt e<strong>in</strong> Arbeitsbuch vor; se<strong>in</strong>e Kritik undAbgrenzung von postmoderner Beliebigkeit, Cultural Studies,Systemtheorie, aber a u c h Habermas’ u n d Honneths5Vgl. <strong>Die</strong>ter Prokop, ›Der Medien-Kapitalismus. Das Lexikon der neuenkritischen Medienforschung‹, VSA-Verlag: Hamburg 2002 (Neuauflage); ›Der Kampfum die Medien. Das Geschichtsbuch der neuen kritischen Medienforschung‹, VSA-Verlag: Hamburg 2001; ›<strong>Die</strong> Unzufriedenheit mit den Medien. Das Theorie-Erzählbuch der neuen kritischen Medienforschung‹, VSA-Verlag: Hamburg 2002.

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