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Museum der Göttinger Chemie Museumsbrief Nr. 25 2006 ...

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<strong>Museum</strong>sbrief <strong>Nr</strong>. <strong>25</strong><br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Die zweite Auflage einer Schrift mit seinen gesammelten Aufsätzen über den Harz widmet er<br />

1874 Wöhler mit den Worten: „Dem Herrn Geheimen Ober-Medicinalrath Dr. Friedrich<br />

Wöhler Professor <strong>der</strong> <strong>Chemie</strong> in Göttingen, aus inniger Verehrung und Dankbarkeit<br />

zugeeignet von dem Verfasser.“ 5<br />

Die Verbindung Heyses als Autographensammler zu Wöhler – dem Mineraliensammler -<br />

kam, wie aus <strong>der</strong> Korrespondenz nachzuweisen ist, über den <strong>Göttinger</strong> Universitätsrat<br />

Theodor Wolff6 zustande. Wolff war wie Heyse ein Kenner des Harzer Münzwesens und<br />

vermittelte dann Wöhlers Autographen für Heyse.<br />

In einem Abschnitt über [Berg-] Jetons in den „Beiträgen“ erwähnt Heyse die Unterstützung<br />

durch Wolff7 : dort „Einen höchst werthvollen Zuwachs an Material verdanke ich <strong>der</strong> Güte des<br />

Herrn Universitätsraths Theodor Wolff in Göttingen, theils in Auszügen aus Archivacten,<br />

namentlich denen des Kön[iglichen] Archivs in Hannover, des Herz[oglichen] Archivs in<br />

Wolfenbüttel, <strong>der</strong> Clausthaler Bergamts-Registratur etc., theils Mitteilungen aus seiner<br />

eigenen Münzsammlung und dem Kön. Münzkabinet zu Hannover bestehend.“<br />

Ein erster erhaltener Brief von Wöhler an den Universitätsrat Wolff vom Januar 1858<br />

zeigt, dass Wöhler gerne bereit war, durch dessen Vermittlung dem Ascherslebener Professor<br />

Heyse einen ersten Posten Sammler-Autographen zu schenken. Es sollten dann bis 1882 noch<br />

sehr viele weitere werden.<br />

Wöhler an „Unbekannt“. (=Wolff) 8<br />

Hochgeehrtester Herr Universitätsrath Ihrem Wunsche gemäß sende ich Ihnen anbei für<br />

Ihren Autographen sammelnden Freund eine Parthie Briefe, von denen er diejenigen die für<br />

ihn Interesse haben, auswählen und die übrigen vernichten mag. Die letzteren werden wohl<br />

bei Weitem die Mehrzahl ausmachen. Da nur wenige von den Verf[a]s[sern] ihm bekannt<br />

sein werden. Es thut mir leid im Augenblick nicht mit besserem Dienen zu können. Früher<br />

verwahrte ich selbst alle Briefe, <strong>der</strong>en Inhalt o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Verf. für mich Interesse hatten.<br />

Daher stammen auch noch unter den Beifolgenden die aus älterer Zeit, nachher aber fing mir<br />

das Sammeln an beschwerlich zu werden bei <strong>der</strong> ziemlich großen Correspondenz, die ich<br />

führe, und es wurden daher in neuerer Zeit die meisten Briefe in den Briefkorb geworfen. Nur<br />

die von Liebig, mit dem ich seit 30 Jahren in Correspondenz stehe, und einigen an<strong>der</strong>en<br />

Notabilitäten wie Humboldt, L. v. Buch, Faraday werden aufbewahrt. Von Berzelius habe ich<br />

über 300 Briefe, von denen ich aber schon darum keinen weggeben kann, weil ich sie nebst<br />

allen Mscrpten von Berzelius <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften in Stockholm, <strong>der</strong>en<br />

beständiger Secretair B. war, vermacht habe. Von den früher gesammelten Briefen habe ich<br />

lei<strong>der</strong> schon die durch ihre Verf. merkwürdigsten an an<strong>der</strong>e Autographen-Sammler<br />

verschenkt. Indessen muß ich, wenn ich nicht irre irgendwo noch eine Kiste voll aus früherer<br />

Pädagoge, Kenner des Harzes und <strong>der</strong> Harzmünzen, Lebensbil<strong>der</strong> aus Harz und Börde. Eine Sammlung von<br />

Biographien, Bd. 1, bearbeitet von Wolf-Dieter Ostermann, hrsg. vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.,<br />

Halle (Saale), ISBN 3-933046-35-1, Seiten 67-74, dieses Zitat auf Seite 73.<br />

5 Ein in verkleinertem Umfang (nur mit den numismatischen Kapiteln VI-IX) herausgegebener Nachdruck mit<br />

<strong>der</strong> Widmung befindet sich im <strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>Göttinger</strong> <strong>Chemie</strong>.<br />

6 Theodor Wolff (1807-1979) Universitätsrat von 1851-1879.<br />

7 Heyse: Gustav Heyse, Beiträge zur Kenntnis des Harzes, Geschichte, Literatur und seines Münzwesens. Eine<br />

Reihe von Abhandlungen von Gustav Heyse, Zweite, sehr vermehrte Ausgabe, Aschersleben und Leipzig, 1874,<br />

Verlag von L. Schnock’s Buchhandlung. Über Jetons im Kapitel „Über die vom Braunschweig- Lüneburgischen<br />

Fürstenhause benutzten ehemaligen Münzstätten am Harze, nebst Nachrichten von den Münzmeistern, ihren<br />

Zeichen und Jetons“. Den Hinweis, dass <strong>der</strong> <strong>Göttinger</strong> Universitätsrat Wolff Münz-Sammler und Kenner war,<br />

verdanke ich Herrn Kunsthändler Hans-Werner Wolf, Göttingen<br />

8 SUB Göttingen, HSD: Cod. Ms. F. Wöhler 160. Briefe an Unbekannt [=Theodor Wolff, Universitätsrat in<br />

Göttingen] 23.01.1858.

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