NiKK Naturschutz im Kreis Kleve - NABU Kleve e.V.
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Ein ungewöhnliches<br />
Frühjahr in der Düffel<br />
Das Frühjahr 2011 war am gesamten Nieder-<br />
rhein ungewöhnlich: Die Sumpfrohrsänger<br />
kamen mit etwa zwei Wochen Verspätung<br />
aus den Überwinterungsgebieten zurück.<br />
Ob der erste Eindruck st<strong>im</strong>mt, dass es auch<br />
deutlich weniger Reviere dieses Langstrecken-<br />
ziehers gegeben hat, wird erst die komplette<br />
Auswertung der diesjährigen Brutvogel-<br />
erfassung zeigen. Auch der Kuckuck kam spät<br />
und wenig zahlreich in den Brutgebieten an.<br />
Während diese Beobachtungen eher auf<br />
Probleme auf den Zugwegen schließen lassen,<br />
können andere ungewöhnliche Vorkommnisse<br />
mit den Witterungsbedingungen <strong>im</strong> Brut gebiet<br />
zusammenhängen. Denn das Frühjahr 2011<br />
war am Niederrhein ungewöhnlich trocken<br />
und warm.<br />
Uferschnepfe„<br />
Foto: Daniel Doer<br />
<strong>NiKK</strong> 2 2011<br />
16<br />
Viele Wachteln <strong>im</strong> Grünland<br />
Ganz <strong>im</strong> Gegensatz zu Sumpfrohrsänger und<br />
Kuckuck kamen die Wachteln 2011 schon Ende<br />
April und damit verhältnismäßig früh in der<br />
Düffel an. Ihnen scheinen die trocken-warmen<br />
Bedingungen eher zugesagt zu haben, denn es<br />
konnten ungewöhnlich viele Wachteln fest-<br />
gestellt werden. Allein auf den landeseigenen,<br />
extensiv genutzten Grünlandflächen wurden<br />
bis zu fünf feste Wachtelreviere erfasst. Das<br />
ist ein deutlich höherer Bestand als die bisher<br />
max<strong>im</strong>al zwei Reviere. Hinzu kommen noch<br />
viele weitere Wachtelreviere auf Vertragsnatur-<br />
schutzflächen oder sogar <strong>im</strong> intensiv<br />
genutzten Grünland. Auch auf der Halbinsel<br />
Salmorth (mündliche Information von Win-<br />
fried Arntz, Kartiergemeinschaft Salmorth)<br />
und in der Hetter gab es ein ungewöhnlich<br />
gutes Wachteljahr mit vielen Vorkommen <strong>im</strong><br />
Grünland. Dort gelang sogar die sehr seltene<br />
Beobachtung von flüggen Wachteln und damit<br />
ein echter Brutnachweis.<br />
Neues Blaukehlchen-Revier<br />
Erstmals siedelte sich 2011 ein Blaukehlchen-<br />
Paar <strong>im</strong> zentralen Bereich der Düffel an.<br />
Das neue Revier lag auf Landesflächen an<br />
einem vor etwa zehn Jahren angelegten<br />
<strong>Naturschutz</strong>gewässer. Diese Neuansiedlung<br />
des Feuchtgebietsbewohners ist natürlich<br />
nicht dem trockenen Frühjahr geschuldet.<br />
Sie liegt wohl eher an dem Trend, dass das<br />
Blaukehlchen seit einigen Jahren in ganz<br />
Mitteleuropa sehr viel mehr verschiedene<br />
Lebensräume besiedelt.<br />
Schlechtes Brutjahr für<br />
Uferschnepfe und Co.<br />
Feuchtwiesenbewohner wie Uferschnepfe<br />
oder Rotschenkel sind mit den Witterungs-<br />
bedingungen <strong>im</strong> trockenen Frühjahr 2011<br />
weniger gut zurechtgekommen. Die Wiesen<br />
und Weiden waren aufgrund ausbleibender