Naturschutz im Kreis Kleve Herbst / W inter 2003 - NABU Kleve e.V.
Naturschutz im Kreis Kleve Herbst / W inter 2003 - NABU Kleve e.V.
Naturschutz im Kreis Kleve Herbst / W inter 2003 - NABU Kleve e.V.
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<strong>Naturschutz</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong><br />
Projekte • Veranstaltungen • Aktionen<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> e. V.<br />
IKK<br />
<strong>Herbst</strong> / W<strong>inter</strong> <strong>2003</strong>
<strong>Kreis</strong>verband <strong>Kleve</strong><br />
Geschäftsstelle: Kapellener Markt 2<br />
47608 Geldern · � 02838-96544<br />
Vorsitzende: Monika Hertel<br />
2. stellvertretender Vorsitzender:<br />
Adalbert Niemers<br />
Bankverbindung:<br />
Verbandssparkasse Goch,<br />
Kto.-Nr. 264499 · BLZ 322 500 50<br />
Spenden und Beiträge sind<br />
steuerlich absetzbar<br />
Der <strong>Naturschutz</strong>bund ...<br />
… kauft, pachtet und pflegt<br />
ökologisch wertvolle Flächen<br />
… betreut <strong>im</strong> amtlichen<br />
Auftrag Schutzprojekte<br />
… gestaltet neue Lebensräume<br />
und sichert vielen bedrohten<br />
Tier- und Pflanzenarten das<br />
Überleben<br />
… n<strong>im</strong>mt Einfluß auf die<br />
<strong>Naturschutz</strong>- und Umweltpolitik<br />
… informiert die Öffentlichkeit<br />
über Natur und Umwelt<br />
… betreibt Umweltbildung für<br />
Erwachsene und Jugendliche<br />
… beteiligt sich an <strong>inter</strong>nationalen<br />
Schutzprojekten<br />
400 neue Mitglieder be<strong>im</strong> <strong>NABU</strong> <strong>Kleve</strong>!<br />
Ein herzliches Willkommen<br />
an alle neuen Mitglieder! Vielen Dank dafür, dass<br />
Sie sich entschieden haben den <strong>NABU</strong> <strong>Kleve</strong> aktiv zu<br />
fördern. Besonders gefreut haben wir uns über die<br />
zahlreichen Beitritte niederländischer Bürger, die in<br />
Kranenburg und <strong>Kleve</strong> wohnen.<br />
Je mehr Bürgerinnen und Bürger uns durch ihre<br />
Mitgliedschaft unterstützen, desto mehr Gewicht<br />
haben unsere Argumente zum Erhalt der he<strong>im</strong>ischen<br />
Natur bei Politik und Verwaltung. Außerdem<br />
können wir mit den Mitgliedsbeiträgen noch mehr<br />
für den Schutz der he<strong>im</strong>ischen Tier- und Pflanzenwelt<br />
tun, z. B. be<strong>im</strong> Schleiereulen- und dem<br />
Amphibienschutz und der Fürsorge für die ersten<br />
Weißstorch-Ansiedlungen. Davon profitiert auch<br />
die kontinuierliche Arbeit in den vielen praxisbezogenen<br />
<strong>Naturschutz</strong>projekten <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>,<br />
wie zum Beispiel <strong>im</strong> Gebiet „de Gelderse Poort“ bei<br />
Kranenburg, in der Hetter bei Emmerich und in den<br />
Fleuthkuhlen bei Geldern.<br />
Die beiden <strong>NABU</strong>-Einrichtungen <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong>, die<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station in Kranenburg und das<br />
<strong>Naturschutz</strong>zentrum Gelderland in Geldern-<br />
Kapellen, sichern nicht nur die professionelle<br />
Betreuung solcher Projekte. Sie sind außerdem<br />
wichtige Anlaufstellen für Bürger, die an Fragen des<br />
Natur- und Umweltschutzes <strong>inter</strong>essiert sind.<br />
Dass sich jedes Mitglied durch die Teilnahme an<br />
unseren Exkursionen selbst ein Bild von unserer<br />
erfolgreichen Arbeit machen kann, erkennen Sie an<br />
dem umfangreichen Veranstaltungsangebot und<br />
Hinweisen auf Aktionen (siehe die Übersicht hinten<br />
<strong>im</strong> Heft).<br />
Ehrenamtlich aktiv werden kann sicher nicht jedes<br />
Mitglied. Wir freuen uns über jeden neuen Förderer<br />
unserer Arbeit.<br />
Monika Hertel (1.Vorsitzende)<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
3
Aus dem <strong>Kreis</strong>verband<br />
400 neue Mitglieder<br />
3<br />
„Hans-guck-in-die-Luft“<br />
<strong>im</strong> Waldnaturschutzgebiet<br />
Geldenberg<br />
6<br />
Waldrand-Projekt<br />
in Issum-Sevelen<br />
8<br />
Amphibienschutz<br />
Langfristige Lösung in<br />
Uedem-Steinbergen 10<br />
Erfolgreicher Amphibienschutz<br />
auf der „Boeckelt“,<br />
Geldern<br />
11<br />
Umsiedlung von Wildbienen 12<br />
Bau einer Pelzbienen-<br />
Nistwand<br />
13<br />
Aus dem <strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
Gelderland<br />
Kartierung von Tagfaltern<br />
10 Jahre NZG<br />
Förderverein zu Gast<br />
in den Fleuthkuhlen<br />
14<br />
16<br />
16<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
5<br />
Aus der <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Kranenburg<br />
Besucherzentrum<br />
„De Gelderse Poort“<br />
feierlich eröffnet<br />
Zwischen den Gänsesaisonen<br />
Neues aus der<br />
Gänseforschung<br />
Mehr Natur für Vater Rhein<br />
Personalien<br />
Aktuelles<br />
Das Solar- und Sparprojekt<br />
des Willibrod<br />
Gymnasiums Emmerich<br />
Kolobris am Niederrhein ?<br />
Zur Heideblüte in den<br />
„Maasduinen“ NL<br />
Hallo junge Naturschützer!<br />
Auf Schlangentour<br />
<strong>im</strong> Meinweg<br />
34<br />
Bilder-Story Naju Issum- 36<br />
Sevelen<br />
Impressum<br />
Wichtige <strong>NABU</strong>-<br />
Anschriften<br />
<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong><br />
Veranstaltungsprogramm<br />
<strong>Herbst</strong> / W<strong>inter</strong> <strong>2003</strong><br />
18<br />
20<br />
22<br />
26<br />
28<br />
29<br />
31<br />
32<br />
43<br />
43<br />
45<br />
In diesem Heft
Aus dem <strong>Kreis</strong>verband<br />
„Hans-guck-in die-Luft“<br />
<strong>im</strong> Waldnaturschutzgebiet Geldenberg<br />
Vor der Mitgliederversammlung<br />
des <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verbandes Mitte<br />
Mai <strong>2003</strong> trafen sich etwa 20 Interessierte<br />
zu einer Exkursion durch<br />
das <strong>Naturschutz</strong>gebiet Geldenberg.<br />
Die Exkursion wurde von Dr.<br />
Hardersen, <strong>Naturschutz</strong>referent der<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station, geleitet,<br />
der das Gebiet seit vier Jahren fachlich<br />
betreut. Zusammenarbeit mit<br />
dem Staatlichen Forstamt <strong>Kleve</strong>?<br />
Zu Beginn der Exkursion wurde die<br />
jüngere Forstgeschichte des Reichswaldes<br />
am Beispiel verschiedener Waldtypen<br />
(junger Buchenwald, Kiefernforst,<br />
etc.) erläutert. Danach ging es<br />
zum „Highlight“ des Nachmittags, in<br />
die Naturwaldzelle „Rehsol“. Hierbei<br />
handelt es sich um forstwissenschaftliche<br />
Beobachtungsflächen, die seit<br />
30 Jahren sich selbst überlassen sind.<br />
Das heißt, dass hier weder Bäume gefällt, noch<br />
gepflanzt, noch andere Maßnahmen durchgeführt<br />
werden. Naturwaldzellen stehen insbesondere für<br />
langfristige Untersuchungen zur Verfügung.<br />
Dr. Hardersen erklärte, dass die Landesanstalt für<br />
Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW (LÖBF)<br />
seit 30 Jahren das Konkurrenzverhältnis zwischen den<br />
hier wachsenden Buchen und Eichen erforsche. Diese<br />
Untersuchungen hätten gezeigt, dass die wuchskräftigen<br />
Buchen die Eichen verdrängen. Der Blick in die<br />
Kronen führte den Exkursionsteilnehmern sehr deutlich<br />
vor Augen, dass die Kronen der Eichen oft richtig<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
6<br />
„zusammengedrückt“ aussehen, da die<br />
Buchen ihnen den Platz streitig<br />
machen. Junge Buchen, die zurzeit<br />
nicht genug Platz haben, um die Krone<br />
in eine Lücke hineinwachsen zu lassen,<br />
stagnieren kurzerhand in ihrem<br />
Wachstum. Sobald in der Nachbarschaft<br />
aber ein Baum abstirbt, haben<br />
diese „Oskars“ ihre Chance und<br />
wachsen in kurzer Zeit rasant in die<br />
Lücke hin zum Licht.<br />
Nachdem die Exkursionsteilnehmer<br />
eine Zeit lang wie „Hans-Guck-in-die<br />
Luft“ durch den Wald gegangen waren,<br />
standen sie plötzlich vor einer kleinen<br />
Fläche, die wie gepflügt aussah. Dr.<br />
Hardersen erklärte, dass hier Wildschweine<br />
nach Nahrung gesucht und<br />
dabei gleichzeitig ein bisschen „tierisches<br />
Biotopmanagement“ vorgenommen<br />
hätten. Auf dem durch die Wildschweine<br />
freigelegten mineralischen Boden können<br />
junge Bäume viel besser ke<strong>im</strong>en und wachsen, als in<br />
der Laubstreu des ungestörten Bodens.<br />
Der nächste Exkursionspunkt war ein mächtiger toter<br />
Baum. Obwohl der Baum abgestorben war, wurde<br />
schnell deutlich, dass der Stamm dennoch voller<br />
Leben steckt. Einerseits konnten einige Käfer auf der<br />
rissigen Borke beobachtet werden.Viel deutlichere<br />
Hinweise waren jedoch die zahlreiche kleinen Löcher,<br />
die von vielen Insekten stammten, und die Spuren,<br />
die Nahrung suchende Spechte h<strong>inter</strong>lassen haben.<br />
Totholz <strong>im</strong> Wald sei, so Dr. Hardersen, für den Natur-
schutz von ganz besonderer Bedeutung.<br />
Insbesondere mächtige, tote Stämme seien<br />
ein Schlüssel für die Artenvielfalt <strong>im</strong> Wald.<br />
So hätten Untersuchungen der <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station <strong>im</strong> Reichswald ergeben,<br />
dass viele seltene Vogelarten, wie<br />
Trauerschnäpper und Kleinspecht, die<br />
Naturwaldzellen in auffallend hoher Dichte<br />
besiedelten. Das Totholz böte diesen<br />
Vögeln Bruthöhlen. Außerdem bildeten<br />
die vielen Insektenarten, die in den toten<br />
Stämmen leben, eine reiche Nahrungsgrundlage<br />
für diese Arten.<br />
Kurzportraits<br />
Dr. Sönke Hardersen<br />
Der Trauerschnäpper ist ein typischer<br />
Brutvogel der lichten Altholzbestände der<br />
Laub- und Mischwälder, die reich an natürlichen<br />
Baumhöhlen und damit ökologisch<br />
besonders wertvoll sind. Er besiedelt auch<br />
Parkanlagen, Alleen und Obstanlagen,<br />
wo er allerdings meistens auf das Angebot<br />
von Nistkästen angewiesen ist.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
7<br />
Der Kleinspecht bewohnt Wälder, Friedhöfe<br />
und Gärten mit alten Laubbäumen.<br />
In Wäldern bevorzugt diese Art Eichenbestände.<br />
Die Bruthöhlen z<strong>im</strong>mert der<br />
Kleinspecht ausnahmslos in geschädigte,<br />
kranke oder morsche Stämme und Äste.
Aus dem <strong>Kreis</strong>verband<br />
Mitglieder der<br />
<strong>NABU</strong>-Ortsgruppe<br />
Issum be<strong>im</strong><br />
Pflanzen und<br />
Zäune ziehen.<br />
Ideen gesucht<br />
Es gibt sie noch: Zeitgenossen, die aus eigenem<br />
Antrieb etwas für die Natur tun wollen.<br />
Georg Elspaß aus Rheurdt gehört dazu.Vor<br />
zwei Jahren sprach er den <strong>NABU</strong> an, ob wir<br />
nicht eine Idee für die ökologische Umgestaltung<br />
von einem Morgen Ackerland am Marktweg<br />
in Issum-Sevelen hätten. Wir hatten –<br />
allerdings erst nach einer gründlichen Überprüfung,<br />
was auf dieser Fläche ökologisch<br />
Waldrand-Projekt<br />
in Issum-Sevelen<br />
sinnvoll und machbar ist. Die untere Landschaftsbehörde,<br />
das Forstamt <strong>Kleve</strong>, die Jägerschaft<br />
und die ehrenamtlichen Mitglieder des<br />
<strong>Naturschutz</strong>zentrums Gelderland einigten<br />
sich auf ein Waldrand-Projekt – in dieser<br />
Form sicherlich eine Premiere <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>.<br />
Ziel: Ein ökologisch<br />
gestalteter Waldrand<br />
Die kleinparzellierten Wälder sind <strong>im</strong> Bereich<br />
des Marktweges meistens ohne schützenden<br />
Rand aus Sträuchern und Kräutern anzutref-<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
8<br />
fen. Die Baumpflanzung reicht meist bis an<br />
den Rand der angrenzenden Ackerflächen.<br />
Eine in Reih und Glied gepflanzte Kiefern-<br />
Monokultur grenzte so auch an den betreffenden<br />
Acker. Dabei ist der Waldrand von Natur<br />
aus ein besonders wertvoller Lebensraum,<br />
in dem die meisten Pflanzen- und Tierarten<br />
vorkommen. In Mitteleuropa sind dies bis zu<br />
3000 verschiedene!<br />
Um den vorhandenen Wald um einen Waldrand<br />
zu ergänzen, machten wir uns zunächst<br />
an die Auswahl der Sträucher, die sandigen<br />
Boden und z. T. auch Halbschatten vertragen.<br />
Nur 15 Arten blieben übrig. Dazu zählen z. B.<br />
Weißdorn, Kreuzdorn, Hundsrose oder<br />
Besenginster. Die Pflanzung dieser Sträucher<br />
wurde auf der Fläche gezielt unregelmäßig<br />
gebogen durchgeführt, um den neuen Waldrand<br />
möglichst lang anzulegen. Die neu<br />
gesetzten Pflanzen mussten zudem vor dem<br />
Verbiss durch Kaninchen und Rehe geschützt<br />
werden. Nur ein aufwändiger Zaun hält diese<br />
Tiere von den „Leckerbissen“ ab.<br />
Vor der Sträucherpflanzung schlängelt sich<br />
eine Wildwiese mit vielen Blütenpflanzen, die<br />
für Insekten und Insektenfresser ein wahres<br />
Paradies darstellen. Dazu darf die Wiese nicht
gedüngt und nicht zu früh geschnitten werden.<br />
Um eine gelegentliche Schafbeweidung<br />
<strong>im</strong> Spätsommer möglich zu machen, wurde<br />
auch die Wildwiese mit Spanndraht eingezäunt<br />
(Stacheldraht würde eine unnötige<br />
Verletzungsgefahr für Wildtiere darstellen).<br />
Großinsekten wiederum sind Nahrungsgrundlage<br />
vieler Tiere, z. B. auch des Neun<br />
töters, der vor 15 – 20 Jahren noch am Marktweg<br />
vorkam. Noch nicht als ausgestorben,<br />
aber als gefährdet gilt das Rebhuhn, dessen<br />
Küken für ihr Wachstum dringend große<br />
Mengen Insekten brauchen. Auch diese Art<br />
wird von dem Waldrand sehr profitieren.<br />
Zusammenarbeit und Sponsoren<br />
Die Verwirklichung dieses Waldrand-<br />
Projektes wurde erst durch die finanzielle<br />
Unterstützung der folgenden Sponsoren<br />
möglich, für deren Unterstützung wir uns<br />
ganz herzlich bedanken: Gemeinde Issum,<br />
Sparkasse Geldern und die Jagdpächter<br />
Dr. Kalinowski und Dr. Hüttner stellten<br />
insgesamt 2500 Euro dafür zur Verfügung.<br />
Die künftig erforderlichen Pflegemaßnahmen<br />
auf der Fläche übern<strong>im</strong>mt<br />
die <strong>NABU</strong>-Ortsgruppe Issum.<br />
Spontane „Eroberer“<br />
des neuen Biotops<br />
Ganz schnell wurde das neue Biotop von der<br />
Tierwelt angenommen: Als erstes stellten sich<br />
Rehe, Feldhasen und Wildkaninchen ein.<br />
Es folgten <strong>im</strong> Frühjahr <strong>2003</strong> Misteldrossel,<br />
Großer Kohlweißling, Distelfalter und die<br />
stark gefährdete Wachtel.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
9<br />
Hermann-Josef Windeln<br />
Der neu gestaltete<br />
Waldrand <strong>im</strong><br />
Frühjahr <strong>2003</strong><br />
Die stark gefährdete<br />
Wachtel<br />
fand die Flächen<br />
attraktiv. Wegen<br />
ihrer perfekten<br />
Tarnung ist sie<br />
meistens nur zu<br />
hören. Das Bild<br />
wurde in einem<br />
Zoo aufgenommen.
Aus dem <strong>Kreis</strong>verband<br />
In den achtziger Jahren begann<br />
man mit der Abgrabung Steinbergen<br />
vor den Toren Uedems.<br />
Daraufhin entwickelte sich hier<br />
eine größere Krötenpopulation.<br />
1991 führte zunächst die Umweltschutzgruppe<br />
der Hauptschule<br />
Uedem unter Leitung von Theo<br />
Steinmann die ersten Hilfsmaßnahmen<br />
für die Erdkröten durch.<br />
1997/98 baute die Straßenverwaltung<br />
entlang der L 5 bzw. Uedemer<br />
Straße auf Weezer Gebiet einen<br />
Fahrradweg. Für den zeitgleichen<br />
Bau einer Krötenschutzanlage war<br />
die Straßenbauverwaltung jedoch<br />
nicht zu gewinnen, weil sie die<br />
Entwicklung der Krötenpopulation<br />
auf die Abgrabung Steinbergen<br />
zurückführte und darauf bestand,<br />
dass die Träger der Abgrabung für<br />
den Krötenschutz zuständig seien.<br />
Durch den Wegzug von Theo<br />
Steinmann bedingt übernahm<br />
Theo Mohn die Betreuung des<br />
Amphibien<br />
Langfristige Lösung für Amphibienschutz in<br />
Uedem-Steinbergen<br />
Amphibienschutzzaunes und<br />
gründete eine neue Betreuungsgruppe.<br />
Er erreichte 1997, dass die<br />
Abgrabungsfirma Teunesen<br />
Material für den Bau eines 1 km<br />
langen Krötenschutzzaunes spendete.<br />
Da ein Folienzaun <strong>im</strong>mer nur<br />
begrenzt haltbar ist und durch<br />
verschiedenste Ereignisse wie Verkehrsunfälle,<br />
umstürzende Bäume,<br />
Straßenpflegemaßnahmen usw.<br />
regelmäßig beschädigt wird,<br />
musste hier eine bessere und langfristigere<br />
Lösung her. Dazu bot<br />
sich Gelegenheit, als der Besitzer<br />
der angrenzenden Grundstücke<br />
die bestehende Kiesabgrabung<br />
erweitern wollte. Nach vielen<br />
Gesprächen mit dem Grundeigentümer,<br />
der Rentei Kalbeck, und<br />
den zuständigen Behörden wurde<br />
dann diese Abgrabung unter der<br />
Maßgabe genehmigt, den Krötenschutz<br />
entlang der L 5 deutlich zu<br />
verbessern. Im Mai <strong>2003</strong> war es<br />
dann endlich soweit: Im Rahmen<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
10<br />
der für die Abgrabung erforderlichen<br />
Ausgleichsmaßnahmen wurde<br />
ein Ersatzlaichgewässer in etwa<br />
200 m Abstand zur Straße <strong>im</strong> Kalbecker<br />
Wald angelegt. Im <strong>Herbst</strong><br />
<strong>2003</strong> soll außerdem eine stabile<br />
Krötensperre aus Leitplanken entlang<br />
der Straße gebaut werden.<br />
Ziel dieser Maßnahmen ist es, dass<br />
sich <strong>im</strong> neuen Laichgewässer eine<br />
eigene Krötenpopulation etabliert.<br />
Wenn dort junge Kröten schlüpfen,<br />
dann ist das große Baggerloch<br />
für den Fortbestand der Krötenpopulation<br />
auf dieser Straßenseite<br />
nicht mehr zwingend erforderlich.<br />
Die Krötensperre soll zudem wirksam<br />
ein über die Straße wandern<br />
der „Altkröten“ verhindern. Das<br />
Herübertragen wandernder Kröten<br />
wird so überflüssig, da der<br />
Krötenbestand <strong>im</strong> Kalbecker Wald<br />
jetzt durch das neue Gewässer<br />
gesichert ist. Damit kann die intensive<br />
Arbeit der Naturschützer<br />
an diesem Krötenzaun mittelfristig<br />
beendet werden. Es bleibt aber die<br />
Kontrolle des Sperrzaunes und des<br />
Ersatzlaichgewässers.<br />
Theo Mohn<br />
Über 260 Bergmolche<br />
und<br />
4 Teichmolche<br />
laichten am<br />
Strohweg in<br />
Issum.
schutz<br />
Erfolgreicher Amphibienschutz auf der<br />
„Boeckelt“, Geldern<br />
Mit der Hilfe von ca. 30 Helfern der<br />
<strong>NABU</strong>-Ortsgruppe Geldern und<br />
dem Tierschutzverein Geldern e.V.<br />
wurde <strong>im</strong> Frühjahr der demolierte<br />
Amphibienschutzzaun auf der<br />
Boeckelt auf 800 m Länge neu<br />
aufgestellt und gesichert. Auch die<br />
Gelderner Pfadfinder engagierten<br />
sich be<strong>im</strong> Zaunaufbau. Das Einsammeln<br />
der Tiere übernahm<br />
federführend der Tierschutzverein<br />
Geldern e.V., fachlich unterstützt<br />
vom <strong>NABU</strong>.<br />
Besonders eilig hatte es <strong>im</strong> Jahr<br />
<strong>2003</strong> ein Erdkrötenmännchen:<br />
Schon bei 1,5° C versuchte es am<br />
22.2.03 zu den begehrten Weibchen<br />
zu kommen. Bei Regen ab<br />
dem 1.3.03 setzte dann die erste<br />
größere Wanderung ein. Die Höhepunkte<br />
der Wanderung waren am<br />
11.3.03 morgens bei 10 °C und<br />
Regen mit 798 Erdkröten (davon<br />
139 Paare) und 17 Grasfröschen<br />
sowie der<br />
29.4.03 bei Regen und<br />
15° C mit 790 Erdkröten<br />
und je zwei Berg- und<br />
Teichmolchen.<br />
Die regelmäßig geführte<br />
Fundliste ist von den Helfern<br />
perfekt ausgefüllt<br />
worden. Besonders auffallend<br />
war das Verhältnis<br />
von Männchen zu Weibchen<br />
bei den Erdkröten<br />
war am 9.3.03 mit ca. 9:1 und am<br />
24.3.03 mit ca. 7:1. Die auch <strong>im</strong><br />
Durchschnitt deutlich höhere Zahl<br />
der Männchen (ca. 2-3 mal so viele<br />
männliche Tiere) hängt damit<br />
zusammen, dass die Erdkrötenweibchen<br />
zu etwa 50% be<strong>im</strong> oder<br />
nach dem Laichen sterben. Sie<br />
verausgaben sich be<strong>im</strong> Laichen so<br />
sehr, dass sie vor Erschöpfung ein-<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
11<br />
NAJU arbeitet am Amphibienzaun<br />
„Zur Boeckelt“, Geldern.<br />
gehen. Manchmal werden sie aber<br />
auch von zu vielen Männchen zu<br />
lange festgehalten und ertrinken.<br />
Auch wandern die Weibchen nicht<br />
in jedem Jahr zu den Laichgewässern,<br />
sondern pausieren schon<br />
mal. Die an dem Amphibienschutzzaun<br />
ermittelten Zahlen<br />
geben somit nur ein unvollständiges<br />
Bild der wirklich vorhandenen<br />
Populationsgröße wieder, sind<br />
aber dennoch <strong>inter</strong>essant, um den<br />
Erfolg der Maßnahme zu kontrollieren.<br />
Hermann-Josef Windeln<br />
Betreuer der Schranke am<br />
Marktweg in Geldern.
Aus dem <strong>Kreis</strong>verband<br />
Nachgefragt:<br />
Umsiedlung<br />
von Wildbienen<br />
erfolgreich<br />
In Wankum wurden 2002 die Gefache eines alten<br />
Fachwerkhauses mit ungebrannten Lehmziegeln<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Renovierung vernichtet. Durch<br />
den beherzten Einsatz von Naturschützern konnte<br />
ein Teil der in den Ziegeln nistenden Pelzbienen-,<br />
Seidenbienen- und Trauerbienen-Population in<br />
ihrer Behausung umgesiedelt werden (siehe NIKK<br />
<strong>Herbst</strong> / W<strong>inter</strong> 2002).<br />
Dazu wurden die Lehmwände in transportable Stücke<br />
zerteilt und an geeigneten Standorten neu aufgestellt.<br />
Im Frühjahr <strong>2003</strong> wurde es dann spannend: Hatten<br />
die umgesiedelten Wildbienen die Umsiedlung gut<br />
überstanden? Erfahrungsberichte über eine solche<br />
Aktion waren uns nicht bekannt. Würden Sie sogar<br />
die neuen Standorte für die nachfolgende Generation<br />
annehmen?<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
12<br />
Der typische zurückversetzte Nestverschluss einer Pelzbiene<br />
(Anthophora plumipes ehemals: A. acervorum) in<br />
einer Lehmfuge. Auf dem Foto beißt sich gerade ein junges<br />
Pelzbienen-Männchen durch den Nestverschluss.<br />
Im April war dann so weit: In Kranenburg, Rees-Bienen,<br />
Straelen, Wachtendonk, Krickenbeck und Kirchhellen<br />
schlüpften als erstes die Pelzbienen aus den<br />
Lehmziegeln. Selbst in kleinen Ziegel-Bruchstücken<br />
hatten die Tiere den harten W<strong>inter</strong> überdauert. Kurze<br />
Zeit später flogen die Weibchen diese Lehmwände<br />
wieder an und legten ihre Eier darin ab. Etwas später<br />
tauchten in kleinerer Anzahl Trauerbienen auf. Dabei<br />
handelt es sich um so genannte „Kuckucksbienen“,<br />
die ihre Eier in die „gemachten Nester“ der Pelzbienen<br />
legen, diese so also parasitieren.<br />
An vielen Stellen gibt es durch diese überaus erfolgreiche<br />
Aktion nun kleine Bestände der „Wankumer“<br />
Wildbienen, die u.a. als Bestäuber eine wichtige ökologische<br />
Funktion wahrnehmen. Natürliche Steilwände<br />
und Abbruchkanten existieren jedoch kaum noch.<br />
Auch vom Menschen geschaffene Ersatz-Nistgelegenheiten<br />
für Pelzbienen, wie mit Lehm verfugte Mauern<br />
und Wände, sind selten geworden. Wenn die umgesiedelten<br />
Wandelemente durch weitere Nistgelegenheiten<br />
ergänzt würden, könnten sich aus den kleinen Wildbienenbeständen<br />
wieder individuenreiche Populationen<br />
entwickeln. Dabei können auch Sie helfen - der<br />
folgende Artikel bietet Ihnen praktische<br />
Hinweise.<br />
Monika Hertel,Volker Fockenberg<br />
Die Trauerbiene (Melecta albifrons ehemals: M.<br />
punctata) lebt als Kuckucksbiene bei Pelzbienen.<br />
An Nistplätzen von Pelzbienen kann man beobachten,<br />
wie eine Trauerbiene in einem Pelzbienennest<br />
verschwindet um dort ihr Kuckucksei zu legen. Bei<br />
der Rückkehr der Wirtsbiene kommt es gelegentlich<br />
zu kämpferischen Auseinadersetzungen.
Bau einer Pelzbienen-Nistwand<br />
Pelzbienen nisten nicht in angebohrten Baumscheiben<br />
oder in Bienenhotels aus gebranntem<br />
Ton. Sie graben ihre Nester selber in mineralisches<br />
Substrat. Eine effektive und leicht zu erstellende<br />
Nisthilfe für Pelzbienen wird hier vorgestellt.<br />
Für eine solche Pelzbienen-Nistwand wird unbedingt<br />
ein regengeschützter Standort benötigt. Es bietet sich<br />
an, die Nistwand direkt an ein Gebäude mit überstehendem<br />
Dach zu bauen. Die Nistwand muss von<br />
den Bienen frei anzufliegen sein. Es sollten daher<br />
keine Sträucher oder andere höhere Pflanzen vor der<br />
Nistwand wachsen. Anders als bei angebohrten<br />
Baumscheiben ist ein sonniger Standort nicht unbedingt<br />
notwendig.<br />
Benötigt werden: (alte) Backsteine, etwas Zement und<br />
unbelasteter Lehm oder Löß (Ton wird nach dem<br />
Trocknen steinhart und ist als Nistsubstrat für Pelzbienen<br />
wenig geeignet). Das Material muss sich nach<br />
dem Trocken mit dem Fingernagel abschaben lassen,<br />
sonst ist es zu hart für die Steilwandbewohner. Auch<br />
Lehm mit hohem Sandanteil ist wenig geeignet, da<br />
durch die oft scharfkantigen Sandkörner die Oberkiefer<br />
der Bienen be<strong>im</strong> Graben der Nestgänge stark<br />
abnutzen können. Lehm oder Löß sollte nur dort entnommen<br />
werden, wo kein wertvoller Lebensraum<br />
geschädigt wird! Hervorragend hat sich Lehmpulver<br />
von Claytec (Lehm gemahlen 0 – 0,5 mm <strong>im</strong> 30 kg<br />
Sack; erhältlich <strong>im</strong> Öko-Baustoffhandel – siehe<br />
www.claytec.de unter Vertrieb) bewährt.<br />
Auf ein tragfähiges Fundament werden zwei bis drei<br />
Lagen Backsteine mit Zement aufgemauert. Der Einsatz<br />
von Zement ist dabei sinnvoll, da die Nistwand so<br />
besser gegen Feuchtigkeitsschäden geschützt ist.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
13<br />
Zudem besiedeln Pelzbienen lieber etwas höher gelegene<br />
Bereiche als solche <strong>im</strong> Bodenbereich. Ist der<br />
Zement der unteren Lagen abgebunden, können die<br />
übrigen Backsteine mit Lehm aufgemauert werden.<br />
Ungebrannte Lehmziegel aus dem Öko-Baustoffhandel<br />
werden von Pelzbienen nicht besiedelt, da sie Stroh<br />
und Holzfasern erhalten. Die Pelzbienen beziehen<br />
dann die Lehmfugen zwischen den Backsteinen, die<br />
daher eine Breite von ca. 3 cm aufweisen sollten. Der<br />
Lehm oder Löss für die Fugen sollte geknetet werden.<br />
Lehmpulver wird dazu in einen E<strong>im</strong>er oder Mörtelbottich<br />
mit Wasser gegeben und mit Hilfe einer Bohrmaschine<br />
mit Rühraufsatz gemischt. Es wird so lange<br />
Lehmpulver hinzugegeben, bis eine teigartige Lehmmasse<br />
entsteht. Je feuchter der Lehm ist, desto eher<br />
entstehen be<strong>im</strong> Trocknen Risse. Um eine gute Verbindung<br />
von Backstein und Lehmmörtel zu erreichen,<br />
sollten die Backsteine und ggf. die dah<strong>inter</strong> liegende<br />
Gebäudewand mit Wasser befeuchtet werden. Je nach<br />
Größe der Nistwand ist diese durch geeignete Verankerungen<br />
(z. B. in der dah<strong>inter</strong> liegenden Gebäudewand<br />
angedübelte Haken, die in die Lehmfugen eingemauert<br />
werden) zu sichern.<br />
Die Lehmfugen sollten langsam trocknen.Vor stärkerer<br />
Sonneneinstrahlung ist eine frisch erstellte Nistwand<br />
daher in den ersten Tagen zu schützen. Unter<br />
Frosteinwirkung würde noch feuchter Lehm reißen. In<br />
die getrockneten Lehmfugen werden ca. 3 cm tiefe<br />
Gänge von ca. 7 mm Durchmesser gebohrt. Die Bienen<br />
werden dadurch angelockt und graben von diesen<br />
kurzen Bohrungen aus ihre Nester. Den Pelzbienen<br />
sollte eine solche Nistwand spätestens Ende März zur<br />
Verfügung stehen. Also frisch ans Werk!<br />
Volker Fockenberg (www.wildbiene.com)
<strong>Naturschutz</strong>zentrum Gelderland<br />
Kartierung<br />
von<br />
Tagfaltern<br />
Gebiet und<br />
Untersuchungsziel<br />
Ab diesem Jahr gibt es ein<br />
Erfassungsprogramm für die Tagfalter<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
(NRW).Damit sollen wertvolle<br />
Kenntnisse über die Verbreitung<br />
und Gefährdung dieser auffälligen<br />
und schönen Tiergruppe in Nordrhein-Westfalen<br />
gewonnen werden<br />
(s.u.). Inzwischen haben sich 15<br />
Kartierer aus ganz NRW gemeldet,<br />
die zugesagt haben, mindestens<br />
10 Jahre lang die verschiedenen<br />
Schmetterlingsarten zu zählen, die<br />
tagsüber fliegen. Die Untersuchung<br />
erfolgt von April bis September <strong>im</strong><br />
wöchentlichen Rhythmus bei Sonnenschein<br />
und mindestens 13°C<br />
über eine Dauer von 30–60 Minuten.<br />
Dabei werden ausgewählte<br />
Zählflächen kontrolliert.<br />
Ich habe mir dazu die wunderschön<br />
blühende Magerrasen-<br />
Blumenwiese am Havelring<br />
(100m) und eine Waldwiese <strong>im</strong><br />
<strong>Naturschutz</strong>gebiet Fleuthkuhlen<br />
in Sevelen ausgesucht.<br />
Ergebnisse<br />
Folgende Arten wurden von mir<br />
in der Zeit vom 1.1. bis 03.08.03<br />
auf den Zählflächen beobachtet:<br />
Kleiner Fuchs (ab 14.03.03)<br />
C-Falter (ab 21.03.03)<br />
Zitronenfalter (ab 13.04.03)<br />
Tagpfauenauge (ab 26.03.03)<br />
Waldbrettspiel (ab 12.04.03)<br />
Rapsweißling (ab 16.04.03)<br />
Aurorafalter (ab 16.04.03)<br />
Großer Kohlweißling (ab 15.04.03)<br />
Faulbaumbläuling (ab 16.04.03)<br />
Kleiner Kohlweißling (ab 24.04.03)<br />
Landkärtchen (ab 28.04.03)<br />
Admiral (ab 10.05.03)<br />
Hauhechel-Bläuling (ab 16.05.03)<br />
Mauerfuchs (ab 15.05.03)<br />
Distelfalter (ab 20.05.03)<br />
Großes Ochsenauge (ab 07.06.03)<br />
Rostfarbiger Braundickkopffalter<br />
(ab 10.6.03)<br />
Braunkolbiger Dickkopffalter<br />
(ab 16.06.03)<br />
Schwarzkolbiger Dickkopffalter<br />
(ab 16.06.03)<br />
Brauner Waldvogel (ab 16.06.03)<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
14<br />
Blauer Eichenzipfelfalter<br />
(ab 24.06.03)<br />
Rostbraunes Ochsenauge (Maniola<br />
tithonus, Rote Liste NRW<br />
„gefährdet“) (ab 03.07.03)<br />
Schwalbenschwanz (Rote Liste NRW<br />
„selten“) (ab 07.07.03)<br />
Weitere Tagfalter<br />
<strong>im</strong> Raum Geldern<br />
Um über die oben beschriebene<br />
Erfassung der Probeflächen hinaus<br />
einen aktuellen Überblick über die<br />
Tagfalter-Vorkommen unserer<br />
Region zu gewinnen, notiere ich<br />
alle Schmetterlinge, die ich bei<br />
meinen sonstigen Exkursionen<br />
durch das Gelderland beobachte.<br />
Auch andere aufmerksame Beobachter<br />
melden mir ihre Schmetterlingfunde.<br />
Zusätzlich zu den oben<br />
genannten konnte Frau Gerrits in<br />
Geldern einen Segelfalter beobachten.<br />
Zum Schwalbenschwanz<br />
Der seltenste und schönste<br />
Schmetterling <strong>im</strong> Gebiet, der<br />
Schwalbenschwanz, wurde erfreulicherweise<br />
außer auf den Flächen<br />
des Erfassungsprogrammes noch<br />
mehrfach beobachtet: In Kevelaer-<br />
Wemb am 11.5.03 bei der Eiablage<br />
und in Nieukerk Mitte Mai in<br />
einem Garten.<br />
Der seltenste und schönste Tagfalter<br />
<strong>im</strong> Gelderland ist der Schwalbenschwanz,<br />
der als Raupe an der Wilden<br />
Möhre lebt.
Vorläufige Bewertung<br />
Mit den oben dargestellten Beobachtungen<br />
sind zurzeit 23 Arten<br />
von insgesamt 48 am Niederrhein<br />
vorkommenden Tagfalterarten auf<br />
den beiden Zählflächen nachgewiesen,<br />
also vergleichsweise<br />
wenige. Für NRW sind insgesamt<br />
105 Arten und in Deutschland<br />
sogar 193 (Stand 1.6.98) nachgewiesen.<br />
Wie <strong>im</strong> ganzen Land gibt<br />
es auch bei uns zu wenige naturbelassene,<br />
magere und blütenreiche<br />
Flächen, auf denen die Falterraupen<br />
groß werden können. Das hat<br />
zur Folge, dass die Falter <strong>im</strong>mer<br />
weniger Lebensräume finden und<br />
in NRW schon zu 75,5% auf der<br />
Roten Liste der vom Aussterben<br />
bedrohten Arten stehen.<br />
Neugierig geworden? Lust<br />
zu eigenen Aktivitäten?<br />
Das Erfassungsprogramm für Tagfalter<br />
wird koordiniert von der<br />
„AG Tagfalter Monitoring“ des<br />
<strong>NABU</strong> Nordrhein-Westfalen. Mit<br />
diesem Programm sollen auf einer<br />
möglichst breiten Basis viele<br />
Kenntnisse gewonnen werden, die<br />
zum Schutz der Arten dringend<br />
notwendig sind: Wie häufig sind<br />
die einzelnen Arten? N<strong>im</strong>mt die<br />
Häufigkeit zu oder ab? Wo kommen<br />
sie vor, wo fehlen sie?<br />
Wer mithelfen möchte, diese<br />
Fragen zu beantworten, kann am<br />
Erfassungsprogramm teilnehmen!<br />
Dazu muss lediglich die Bereit-<br />
Die häufigsten<br />
einhe<strong>im</strong>ischen Falter<br />
fressen als Raupe<br />
Brennnesseln. Das<br />
Landkärtchen<br />
(hier die braune<br />
Frühlingsfärbung<br />
der 1. Generation)<br />
vermehrt sich<br />
zwe<strong>im</strong>al pro Jahr.<br />
Die 2. Generation<br />
hat eine schwarze<br />
Grundfarbe.<br />
Das „Landkartenmuster“<br />
unter den<br />
Flügeln ist <strong>im</strong>mer<br />
zu sehen.<br />
schaft und die Möglichkeit vorhanden<br />
sein, von April bis September<br />
einmal die Woche mindestens<br />
eine Stunde Zeit für die Zählung<br />
aufzubringen. Sie können sich<br />
dazu selbst eine Fläche in Ihrer<br />
unmittelbaren Umgebung aussuchen<br />
(eine Wiese, einen lichten<br />
Wald oder auch einen Wegrand).<br />
Die Strecke sollte mindestens 100<br />
m lang sein. Fachleute der Arbeitsgemeinschaft<br />
helfen bei der Auswahl<br />
der Probestrecken und leihen<br />
Arbeitsmaterial aus bzw. bieten es<br />
zum Kauf an. Auch Anfänger sind<br />
willkommen! Für sie werden Exkursionen<br />
angeboten, bei denen<br />
die Best<strong>im</strong>mung der Arten geübt<br />
werden kann.<br />
Der <strong>NABU</strong>-<strong>Kreis</strong>verband <strong>Kleve</strong><br />
gibt gerne weitere Informationen<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
15<br />
und hilft bei einer Kontaktaufnahme<br />
zur Landes-Arbeitsgemeinschaft.<br />
Direkte Informationen gibt<br />
es auch <strong>im</strong> Internet unter<br />
www.nabu-nrw.de/htm/aktuell/<br />
tagfaltermonitoring/htm<br />
Auch Meldungen von Einzelfunden,<br />
wie z.B. Beobachtungen <strong>im</strong><br />
Garten oder auf Spaziergängen,<br />
helfen uns, das Bild über die Verbreitung<br />
von Tagfaltern zu vervollständigen!<br />
Bitte melden Sie sich<br />
be<strong>im</strong> <strong>Naturschutz</strong>zentrum Gelderland<br />
(Tel. 02838-96544; E-Mail:<br />
nz-gelderland@nabu-kleve.de)<br />
Hermann-Josef Windeln
NZ GELDERLAND-NEWS<br />
<strong>Naturschutz</strong>zentrum Gelderland<br />
10 Jahre <strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
Gelderland<br />
Am 23. August 1993 fand in<br />
der Boeckelter Schule bei<br />
Geldern die Gründungsversammlung<br />
für das <strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
Gelderland statt –<br />
inzwischen ist dies 10 Jahre her.<br />
Hervorgegangen ist das <strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
aus der „Kartierergemeinschaft<br />
Fleuthkuhlen“<br />
und den umliegenden <strong>NABU</strong>-<br />
Ortsgruppen Kevelaer, Issum<br />
und Geldern.Viel hat sich seitdem<br />
ereignet und in den von<br />
dieser <strong>NABU</strong>-Einrichtung betreuten<br />
Schutzgebieten Fleuthkuhlen<br />
bei Geldern, Hangmoor<br />
Straelen und Fleuthbende bei<br />
Kevelaer-Winnekendonk getan.<br />
Eine ausführliche Bilanz planen<br />
wir für das kommende Heft<br />
„<strong>Naturschutz</strong> <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>“.<br />
Vielleicht liegt dann auch schon<br />
die neue Veröffentlichung über<br />
die Fleuthkuhlen vor.<br />
Förderverein der<br />
NRW-Stiftung zu<br />
Gast in den<br />
Fleuthkuhlen<br />
Zum zweiten Mal besuchten<br />
Mitglieder des Fördervereins<br />
der NRW-Stiftung das <strong>Naturschutz</strong>gebiet<br />
Fleuthkuhlen. Die<br />
Stiftung hat hier inzwischen ca.<br />
150 ha Flächen erworben, die<br />
von dem <strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
Gelderland fachlich betreut<br />
werden. Menschen z. B. aus<br />
Recklinghausen, Wuppertal,<br />
dem Ruhrgebiet und Issum (!)<br />
erkundeten per Rad das Gebiet<br />
und ließen sich vor Ort über die<br />
erfolgten, aber auch die geplanten<br />
Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
informieren.<br />
Da die Gruppe sehr groß war,<br />
wurde sie geteilt und von vier<br />
Mitarbeitern des <strong>Naturschutz</strong>zentrums<br />
fachlich versiert<br />
begleitet. Nach einem Mittagessen<br />
in der stilvollen Atmosphäre<br />
des Restaurants <strong>im</strong><br />
Schloss Haag ging es dann über<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
16<br />
den Schmalkuhler Weg Richtung<br />
Geldern-Walbeck zur Steprather<br />
Mühle weiter. Auch die<br />
Steprather Mühle ist ein von der<br />
NRW-Stiftung unterstütztes<br />
Projekt. Nach einer ausführlichen<br />
Besichtigung der Mühle,<br />
eine der ältesten noch funktionsfähigen<br />
Mühlen in Deutschland,<br />
und einer Tasse Kaffee mit<br />
selbst gemachtem Kuchen<br />
wurde die Rückfahrt über Pont<br />
angetreten. Dort durfte natürlich<br />
ein Halt an dem renaturierten<br />
Teilstück der Niers nördlich<br />
von Pont nicht fehlen, um dieses<br />
Pilotprojekt des Niersverbandes<br />
vorzustellen. Nach 35 km<br />
erfolgte dann die Rückkehr<br />
nach Geldern. Die Mitarbeiter<br />
des <strong>Naturschutz</strong>zentrums waren<br />
erleichtert, da alles gut geklappt<br />
hatte, und freuten sich zusammen<br />
mit den offenbar zufriedenen<br />
Teilnehmern über eine<br />
gelungene Radtour.<br />
Monika Hertel
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station Kranenburg<br />
Besucherzentrum<br />
„De Gelderse Poort“<br />
feierlich eröffnet<br />
Im Rahmen eines Festakts für<br />
geladene Gäste <strong>im</strong> Katharinenhof<br />
betonten alle Redner die Wichtigkeit<br />
dieser Einrichtung für die<br />
Entwicklung von Kranenburg<br />
sowie der Region und freuten sich<br />
über das gelungene Projekt.<br />
Besondere Beachtung wurde der<br />
Rede von Elke Pegel, der <strong>Kreis</strong>landwirtin,<br />
zuteil. In ihrem mutigen<br />
Beitrag baute Frau Pegel Naturschützern<br />
und Landwirten eine<br />
Brücke und warb um gegenseitiges<br />
Verständnis und Vertrauen. Der<br />
Gang vom Katharinenhof zum<br />
Besucherzentrum wurde von Protesten<br />
einer Handvoll Landwirten<br />
begleitet, die ihren Unmut gegen<br />
Haushaltskürzungen der Ministerin<br />
vortrugen.Die neue Dauerausstellung<br />
informiert anschaulich<br />
über die Kulturlandschaft von<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
18<br />
Am 31.5.<strong>2003</strong> war es endlich soweit: Das Besucherzentrum<br />
„De Gelderse Poort“ öffnete <strong>im</strong> ehemaligen<br />
Kranenburger Bahnhof seine Pforten. Am<br />
Nachmittag übergab NRW-Umweltministerin Bärbel<br />
Höhn die Dauerausstellung in Anwesenheit von<br />
u.a. Dr. Barbara Hendricks, der parlamentarischen<br />
Staatssekretärin <strong>im</strong> Bundesfinanzministerium,<br />
Julius Meisters, dem Kranenburger Bürgermeister,<br />
und Dr.Volkhard Wille, dem Vorsitzenden der<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station, und einigen hundert<br />
Gästen.<br />
„De Gelderse Poort“. Die Unterbringung<br />
des Besucherzentrums<br />
<strong>im</strong> Gebäude des ehemaligen Bahnhofes<br />
bot die Möglichkeit zu einer<br />
ungewöhnlichen Gestaltung: Das<br />
Herzstück der Ausstellung bildet<br />
ein Modell eines Zuges in Originalgröße,<br />
der zur virtuellen Rundreise<br />
durch die bäuerliche Kulturlandschaft<br />
einlädt.<br />
Die Ausstellung wurde bislang sehr<br />
gut angenommen.
Umrahmt wurde die Eröffnung der<br />
Ausstellung von einem ganztägigen<br />
Bahnhofsfest rund um das<br />
Besucherzentrum. Neben Musikgruppen,<br />
den Kranenburger<br />
Musikvereinen,Volkstanz, einem<br />
Streichelzoo sowie weiteren unterhaltenden<br />
Angeboten für Jung und<br />
Alt gab es Informationen rund<br />
um das Thema Natur. Außerdem<br />
war reichlich für das leibliche<br />
Wohl gesorgt. Das Fest kam bei<br />
den Besuchern so gut an, dass<br />
eine Fortführung <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />
unbedingt wünschenswert ist.<br />
Damit ist Kranenburg jetzt um<br />
eine Attraktion reicher und für alle<br />
Natur<strong>inter</strong>essierten am Unteren<br />
Niederrhein eine erstklassige<br />
Anlaufstelle. Auch sind der<br />
Kranenburger Touristen-Info-<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
19<br />
Die Ausstellung hat<br />
geöffnet:<br />
Montag bis Freitag:<br />
10 – 16 Uhr<br />
Samstag, Sonntag,<br />
Feiertage<br />
10 – 18 Uhr<br />
Nicht geöffnet: vom<br />
24.Dezember<br />
bis 1. Januar sowie am<br />
Ostersonntag.<br />
Der Eintritt für<br />
Erwachsene kostet 2 ¤,<br />
für Kinder 1 ¤ und für<br />
Familien 5 ¤.<br />
Weitere Ermäßigungen<br />
gibt es für Gruppen,<br />
Schulklassen sowie<br />
<strong>NABU</strong>-Mitglieder,<br />
Studenten und<br />
Behinderte. Weitere<br />
Informationen über<br />
das Besucherzentrum<br />
finden Sie unter:<br />
www.besucherzentrum-kranenburg.de<br />
oder www.nabu-naturschutzstation.de.<br />
punkt und der Fremdenverkehrsverband<br />
der Niederlande (VVV)<br />
<strong>im</strong> Besucherzentrum untergebracht.<br />
Für alle Beteiligten und<br />
besonders die <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
war das best<strong>im</strong>mt das<br />
herausragende Ereignis des Jahres.<br />
Die hier veröffentlichten Fotos<br />
mögen diesen besonderen Tag<br />
illustrieren und allen, die<br />
anwesend waren, eine schöne<br />
Erinnerung sein.<br />
Michael Schmolz
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station Kranenburg<br />
Zwischen den Gänsesaisonen<br />
Mehr als 3200 Besucher bei<br />
Exkursionen zu den Wildgänsen in<br />
2002/03<br />
Während auf Ta<strong>im</strong>ir be<strong>im</strong> Schreiben dieser<br />
Zeilen (Ende Juli) gerade die ersten Gössel<br />
das Licht der arktischen Tundra erblickt<br />
haben dürften und wir uns noch gar nicht<br />
damit anfreunden wollen, dass die arktischen<br />
Wildgänse und somit der W<strong>inter</strong> bald wiederkommen,<br />
soll hier einerseits ein Rückblick<br />
auf die vergangene, äußert erfolgreiche Saison<br />
geworfen und andererseits ein Ausblick auf<br />
die kommende Saison gegeben werden.<br />
„Gänsetourismus“ und „<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Kranenburg e.V.“ das sind zwei<br />
Begriffe, die seit über 10 Jahren untrennbar<br />
miteinander verbunden und zu echten Markenzeichen<br />
der Region geworden sind. So<br />
wundert es nicht, dass das Angebot boomt.<br />
Durch eine gute Präsenz in den Medien, die<br />
best<strong>im</strong>mt durch die Jubiläumssaison noch<br />
gefördert wurde, konnten bisher nicht<br />
bekannte Besucherzahlen erreicht werden:<br />
Im W<strong>inter</strong> 2002/<strong>2003</strong> führte die <strong>NABU</strong>-<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
20<br />
Dr. V. Wille be<strong>im</strong><br />
„Durchchecken“ der<br />
Gänsetrupps – vor der<br />
Kamera des WDR<br />
<strong>Naturschutz</strong>station Kranenburg in 13 Wochen<br />
<strong>im</strong>merhin 3239 <strong>inter</strong>essierte Besucher zu den<br />
Rastplätzen der arktischen Wildgänse. Damit<br />
war es die bisher erfolgreichste Gänsesaison.<br />
Das Konzept der aktiven Besucherlenkung hat<br />
sich also einmal mehr bewährt und bestätigt<br />
auch, dass ein großer Bedarf an geführten<br />
Exkursionen abseits der üblichen touristischen<br />
Angebote besteht und als sinnvolle<br />
Alternative zum oft störenden Individualfreizeitverkehr<br />
angenommen wird. Für die<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station stellt der so<br />
genannte Gänsetourismus ein gelungenes<br />
Beispiel dafür dar, wie man sanften Tourismus,<br />
den Wunsch, Natur aktiv zu beobachten,<br />
und <strong>Naturschutz</strong> miteinander vereinen kann.<br />
Um den schnatternden W<strong>inter</strong>gästen eine<br />
weitgehend ungestörte Rast zu ermöglichen,<br />
wurde von der <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station ein<br />
Konzept zum Schutz der Wildgänse entwickelt.<br />
Hierbei spielt die Besucherlenkung<br />
unter der Devise: „Beobachten ohne zu stören“<br />
eine zentrale Rolle. Deshalb bietet der<br />
<strong>NABU</strong> seit nunmehr über 10 Jahren fachkundig<br />
geführte Busexkursionen zu den<br />
Rastplätzen der Wildgänse an. In den zurückliegenden<br />
elf W<strong>inter</strong>n haben über 23.000<br />
Besucher an dieser Art des sanften Tourismus<br />
teilgenommen.<br />
Beobachten ja, Stören nein.<br />
Aus dem Bus kann man Gänse<br />
gut beobachten.
Ausblick<br />
Mit neuen Ideen will die <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
auch in der nächsten Saison Menschen<br />
für Wildgänse und Natur begeistern. Das<br />
Exkursionsangebot soll flexibler gestaltet und<br />
noch mehr auf die Bedürfnisse und Erwartungen<br />
der Besucher zugeschnitten werden.<br />
So ist beispielsweise angedacht, auch vormittags<br />
Exkursionen zu starten.<br />
Auch in Kombination mit dem<br />
Besucherzentrum und dem neu<br />
eröffneten „Caféhaus Niederrhein“<br />
<strong>im</strong> ehemaligen Bahnhof<br />
ergeben sich ganz neue Möglichkeiten<br />
für Gäste in Kranenburg<br />
einen angenehmen und<br />
abwechslungsreichen Aufenthalt<br />
zu arrangieren.<br />
Die Saison startet – wie<br />
<strong>im</strong>mer - Mitte November und<br />
dauert bis Mitte Februar.<br />
Informationen stehen <strong>im</strong><br />
Internet unter: www.nabunaturrschutzstation.de<br />
bereit.<br />
Michael Schmolz<br />
natürlich - vital - wertvoll :<br />
OSTPREUSSISCHE SKUDDEN UND RAUHWOLLIGE POMMERSCHE LANDSCHAFE<br />
Skuddenschäferei am Reichswald Pommernzucht Acosta -Sokolowski<br />
Herdbuchzucht Ostpreußischer Skudden Herdbuchzucht Rauhwolliger Pommerscher Landschafe<br />
Jürgen Tönnesen Familie Acosta - Sokolowski<br />
47574 Goch – Nierswalde, Dorfstraße 28 47533 <strong>Kleve</strong> – Brienen, Lüps ´sche Straße 25<br />
Tel. 02823 – 92 82 448 Tel. 02821 – 97 52 97<br />
Zu einem Besuch unserer Schafe laden wir Sie sehr herzlich ein! Auf Wunsch zeigen wir<br />
Ihnen die edlen Tuche, Strickwollen und Filze aus den Wollen der Tiere sowie wunderschöne Felle.<br />
Gerne helfen wir mit Informationen zur Haltung und vermitteln rassetypische Zuchttiere.<br />
_____________________________________________________________<br />
Herdbuchbetriebe <strong>im</strong> Zuchtverband für Ostpreußische Skudden<br />
und Rauhwollige Pommersche Landschafe e.V., Auf der Heide 3 - 53343 Niederbachem<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
21<br />
Auftakt der Gänsesaison<br />
2002 / <strong>2003</strong>:<br />
Die Exkursionsteilnehmer<br />
in Zyfflich
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station Kranenburg<br />
Neues aus der<br />
Gänseforschung<br />
Bekanntermaßen stellt der<br />
Niederrhein für Tausende arktischer<br />
Wildgänse ein herausragendes,<br />
<strong>inter</strong>national<br />
bedeutsames Rastgebiet dar.<br />
Von Oktober bis März bevölkern<br />
hauptsächlich Bläss- und<br />
Saatgänse die Wiesen, Weiden<br />
und Äcker zwischen Duisburg und<br />
Nijmwegen. Dieses Gebiet wurde zwar<br />
schon <strong>im</strong>mer als Überw<strong>inter</strong>ungsgebiet von<br />
den Gänsen aufgesucht, jedoch konnte erst ab<br />
Anfang der 1980er Jahre eine starke Zunahme<br />
der Gänse registriert werden. Bis Ende der<br />
1980er Jahre stieg der Gesamtbestand am<br />
Niederrhein mehr oder weniger kontinuierlich<br />
an und weist seit der Saison 1987/88 konstant<br />
Max<strong>im</strong>albestände von über 100 000 Gänsen<br />
auf. Seit rund 15 Jahren findet also keine nennenswerte<br />
Zunahme mehr statt und die Gänsebestände<br />
sind somit als mehr oder weniger<br />
stabil zu betrachten.<br />
Gleichzeitig fand eine Verschiebung der Rastbestände<br />
zu Gunsten der Blässgans statt: Die Saatgans,<br />
die anfänglich die klar dominierende Art<br />
war und in den 1980er Jahren mit Max<strong>im</strong>alzahlen<br />
von über 60 000 Exemplaren ihr Bestandsmax<strong>im</strong>um<br />
erreichte, trat in den späten 1980er<br />
Jahren deutlich h<strong>inter</strong> die Blässgans zurück.<br />
Die arktischen Wildgänse sind seit 1969/70 am<br />
Unteren Niederrhein freiwillig und seit 1975/76<br />
in ganz NRW gesetzlich geschont. Eine Bejagung<br />
findet in NRW seitdem nicht mehr statt.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
22<br />
Darüber hinaus haben am 10.12.1986 das Land<br />
NRW und der Rheinische Landwirtschaftsverband<br />
eine Vereinbarung unterzeichnet, die<br />
beinhaltet, dass diejenigen Landwirte, die auf<br />
Vergrämungsmaßnahmen der geschützten<br />
Zugvögel verzichten und dadurch evtl. Schaden<br />
an ihren Kulturen durch Gänsebeäsung hinnehmen<br />
müssen, <strong>im</strong> Gegenzug durch das Land<br />
NRW für die entstandenen Fraßschäden<br />
entschädigt werden.<br />
Da diese Entschädigungszahlungen in den<br />
letzten ca. 15 Jahren deutlich zunahmen,<br />
obwohl sich die Gesamtzahl der Gänse nur<br />
noch geringfügig änderte, wurde nach Wegen<br />
gesucht, wie die Ausgaben, die das Land für<br />
Gänsefraßschäden an die Landwirte entrichten<br />
muss, reduziert werden könnten.<br />
Nach dem dreijährigen Projekt „Minderung von<br />
Gänsefraßschäden“ wurde <strong>im</strong> Folgew<strong>inter</strong> das<br />
Projekt „Evaluation der Gänsefraßentschädigungen<br />
2001/2002“ vom <strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>, von der Biologischen Station <strong>im</strong><br />
<strong>Kreis</strong> Wesel und von der <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Kranenburg (Projektleitung) durchgeführt.<br />
Der Bezirksregierung Düsseldorf und<br />
dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (MUNLV) gilt unser<br />
herzliches Dankeschön für die finanzielle<br />
Unterstützung des Projekts. Im Folgenden<br />
sollen einige zentrale Ergebnisse des Projekts<br />
vorgestellt werden.<br />
Wo waren die<br />
Hauptgänsevorkommen?<br />
Erstmalig wurde <strong>im</strong> Projektgebiet (weite Teile<br />
des EU-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“)<br />
das Gänsevorkommen in einem zeitlich<br />
engen Rahmen (zwei Zählungen pro Woche!)
parzellenscharf kartiert. Damit konnte man in<br />
etwa die Gänsezahlen auf einer Parzelle mit den<br />
Entschädigungsleistungen, die flurstückgenau<br />
ausgezahlt werden, vergleichen (s.u.).<br />
Es zeigte sich, dass sich die Gänse während<br />
einer langen Phase ihres Aufenthalts <strong>im</strong> W<strong>inter</strong>quartier<br />
überwiegend auf den rheinnahen<br />
Grünländern aufhielten. Die großen Trupps<br />
verlagerten sich jedoch <strong>im</strong> Hochw<strong>inter</strong> (Mitte<br />
Dezember bis Mitte / Ende Januar) auf die<br />
großen Weiden und Wiesen <strong>im</strong> H<strong>inter</strong>land (z.B.<br />
um Kranenburg). Hier wurden dann für kurze<br />
Zeiträume (s.u.) zum Teil sehr hohe Dichten<br />
(viele Gänse pro Hektar) angetroffen, was die<br />
Bedeutung dieses Raums für die Gesamtüberw<strong>inter</strong>ung<br />
unterstreicht. Ein Grund für diese<br />
temporäre Verlagerung dürfte darin zu suchen<br />
sein, dass für die sehr großen Trupps auf den<br />
„Rheinwiesen“ die Kapazitätsgrenze erreicht<br />
wurde und sie dort allein nicht mehr genügend<br />
Nahrung fanden. Lediglich <strong>im</strong> <strong>Herbst</strong> war<br />
die Verteilung etwas heterogener, da hier<br />
überwiegend Äcker mit Ernteresten frequen-<br />
tiert wurden. Entscheidend für eine erfolgreiche<br />
Überw<strong>inter</strong>ung ist also die Kombination<br />
von Grünländern in Rheinnähe mit großen,<br />
weitgehend ungestörten Grünländern <strong>im</strong><br />
H<strong>inter</strong>land.<br />
Was die Verweildauer auf einer Fläche betrifft,<br />
ist <strong>inter</strong>essant, dass auch hier die rheinnahen<br />
Flächen besonders häufig und lange beäst wurden.<br />
Hier gab es <strong>im</strong> Bereich Düffel / Salmorth<br />
Flächen, die bis zu 25mal aufgesucht wurden<br />
(Oraniendeich). Im „H<strong>inter</strong>land“ hingegen<br />
wiesen die meisten Flächen einen nur ein- bis<br />
zwe<strong>im</strong>aligen Besuch durch Gänse auf: Mit<br />
45,5% wurde zum Beispiel in der Düffel fast die<br />
Hälfte aller beästen Flächen nur ein einziges<br />
Mal besucht. Auf der anderen Seite gab es z.B.<br />
in der Düffel mit 2,6 % an der Gesamtfläche<br />
nur sehr wenige Flächen, die an 10 oder mehr<br />
Tagen eine Gänsebeäsung erfuhren.<br />
Der Druck auf eine einzelne Fläche ist<br />
demnach in den allermeisten Fällen<br />
als sehr gering einzustufen.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
23
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station Kranenburg<br />
Welche landwirtschaftlichen<br />
Flächen fanden die Gänse<br />
besonders attraktiv?<br />
Im <strong>Herbst</strong>, als zunächst kleine Gänsetrupps<br />
anwesend waren, spielten Ackerflächen<br />
und hier vor allem abgeerntete Mais-<br />
(v.a. Oktober) und Zuckerrübenfelder<br />
(v.a. Oktober bis Dezember) eine große Rolle<br />
(Erntereste!). Auf abgeernteten Zuckerrübenflächen<br />
konnten sich allerdings schon sehr<br />
große Trupps einstellen. Danach nahm die<br />
Bedeutung von Dauergrünland fast kontinuierlich<br />
zu. So ästen bereits <strong>im</strong> Januar deutlich<br />
über 80 % der Gänse und in Februar und März<br />
über 90 % auf Grünland. Daneben wurde<br />
auch W<strong>inter</strong>getreide in wechselnden Anteilen<br />
(durchschnittlich 12,5 %) und „Ackergras“<br />
(durchschnittlich 4,0 %) beweidet.<br />
In welchem Umfang fanden<br />
Entschädigungszahlungen statt?<br />
In Nordrhein-Westfalen wurden <strong>im</strong> W<strong>inter</strong><br />
2001/2002 insgesamt über 1,4 Mio.¤ an Landwirte,<br />
die Schäden durch Gänsebeäsung meldeten,<br />
ausbezahlt. Die Gesamtschadensfläche<br />
belief sich auf über 14.000 Hektar. Insgesamt<br />
flossen 94,2 % der in ganz NRW ausbezahlten<br />
Entschädigungsgelder in die <strong>Kreis</strong>e <strong>Kleve</strong> und<br />
Wesel. Die durchschnittliche Entschädigungsleistung<br />
betrug in diesen <strong>Kreis</strong>en rund 98 ¤/ha.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
24<br />
Welche Kulturen sind von<br />
Gänseschäden besonders betroffen<br />
oder besonders teuer?<br />
In den <strong>Kreis</strong>en <strong>Kleve</strong> und Wesel beliefen sich<br />
die Entschädigungssummen zu rund 90 % auf<br />
die Nutzungsarten W<strong>inter</strong>getreide (ca. 627.000 ¤)<br />
und Dauergrünland (ca. 570.000 ¤). Allerdings<br />
war Dauergrünland von der reinen Schadensfläche<br />
her die größte entschädigte landwirtschaftliche<br />
Kultur, was sich allerdings aufgrund<br />
der geringen Entschädigungssätze (62 ¤/ha)<br />
nicht auf die ausgezahlten Geldbeträge niederschlug.<br />
Hohe Erstattungen bekamen die Landwirte<br />
für Flächen, auf denen sie „Ackergras“<br />
oder W<strong>inter</strong>getreide anbauten. Auf abgeernteten<br />
Feldern entstanden keine Schäden. Mit 61%<br />
war die Kategorie 11-100 ¤ bei den ausgezahlten<br />
Beträgen am häufigsten vertreten, wobei<br />
hier der überwiegende Anteil auf Dauergrünland<br />
entfiel (z.B. Düffel / Salmorth fast 95%).<br />
Besonders hohe Sätze mit 2500 ¤/ha wurden<br />
für Schäden an Zuckerüben vor der Ernte gezahlt.<br />
Solche Schäden sind aber extrem selten<br />
und kamen in dem Betrachtungszeitraum nur<br />
einmal vor.<br />
Saßen dort, wo das meiste Geld<br />
gezahlt wurde, auch die meisten<br />
Gänse?<br />
Um diese Frage zu beantworten, wurden die<br />
von der Landwirtschaftskammer erstmalig<br />
flurstückgenau zur Verfügung gestellten Entschädigungsdaten<br />
analysiert. Im Untersuchungsgebiet<br />
„Düffel / Salmorth“ wurden<br />
beispielhaft die Entschädigungszahlungen dem<br />
realen Beäsungsdruck durch die Gänse gegenübergestellt.<br />
Im Großen und Ganzen bestand<br />
hier eine einigermaßen große Übereinst<strong>im</strong>-
mung: Es gab nur sehr wenige Stellen, wo Geld<br />
ausbezahlt worden ist, aber eine Gänsebeäsung<br />
nicht nachvollziehbar erschien. Es zeigte sich<br />
aber dennoch, dass die Gesamtfläche der Flurstücke,<br />
auf die Entschädigungsgelder flossen,<br />
deutlich größer war, als die Gesamtfläche, auf<br />
der Gänse festgestellt werden konnten. Die<br />
Differenz konnte auf eine Größenordnung von<br />
rund 20 % beziffert werden. Umgekehrt gab es<br />
aber auch einige Flächen, auf denen Gänse<br />
saßen, die aber nicht entschädigt wurden. Dies<br />
waren oft Flächen, auf denen kein Schaden feststellbar<br />
war (Äcker mit Ernteresten).<br />
Aufgrund des räumlich und zeitlich engen<br />
Netzes der Zählungen dürften größere Fehler<br />
durch die Zählmethode kaum anzunehmen<br />
sein: Bei einer durchschnittlichen Beweidung<br />
einer Fläche durch Gänse von 4-5 Tagen, dürften<br />
Zählungen zwe<strong>im</strong>al pro Woche ausreichend<br />
sein, um zumindest einmal einen solchen<br />
Trupp festzustellen. Sollten dennoch auf<br />
Flächen, wo wir nie Gänse feststellen konnten,<br />
Gänse aufgetreten sein, so kann die Beäsung<br />
hier eher nur kurz und somit wenig schadensintensiv<br />
ausgefallen sein.<br />
Empfehlungen für ein künftiges<br />
Gänsemanagement<br />
Bei den zwei grundsätzlichen Methoden Vergrämung<br />
(bis hin zum Abschuss) und Duldung<br />
erscheint uns die Duldung der Gänsebestände<br />
der einzige gangbare Weg.Vergrämungen führen<br />
zu mehr Flugbewegungen und Erhöhung<br />
der Reaktionsdistanzen, da die Gänse scheuer<br />
werden und demzufolge noch häufiger auffliegen<br />
müssen. Als Konsequenz steigt der<br />
Energiebedarf stark an. Dies muss durch mehr<br />
Fressen auf kleineren Flächen ausgeglichen<br />
werden. Die Flächen verkleinern sich deshalb,<br />
weil die Fluchtdistanzen ja größer sind und<br />
somit in Bereichen, wo vormals eine Beweidung<br />
durch die Gänse noch möglich war, dies jetzt<br />
verhindert wird.<br />
Im Wesentlichen sollen deshalb die Zahlungen,<br />
am besten in Form von Duldungsprämien,<br />
beibehalten, jedoch transparenter gehalten<br />
werden. Dazu wird eine bessere Kooperation<br />
zwischen Landwirten, Landwirtschaftskammer<br />
und Biologischen Stationen vorgeschlagen, die<br />
einen schnelleren Austausch von Schadensdaten<br />
und gemeinsame Begehungen vorsieht.<br />
Auch sollen sich die Duldungsprämien / Entschädigungsleistungen<br />
am aktuellen Gänsevorkommen<br />
orientieren, wozu ein Monitoring<br />
durch die Biologischen Stationen notwendig ist.<br />
Auch diese Gänsezählungen sollen flexibler<br />
gestaltet und den aktuellen Begebenheiten<br />
angeglichen werden. Ein möglicher Zahlungsschlüssel<br />
berücksichtigt dann die aktuelle<br />
Dynamik der Gänserastbestände.<br />
Auch die Bewirtschaftungsweise der Kulturen<br />
soll den lokalen Verhältnissen besser angepasst<br />
werden, was z.B. in schadensträchtigen<br />
Bereichen (v.a. in Deichvorländern) auch eine<br />
Umwandlung von Ackerflächen in Grünland,<br />
späteres Umpflügen von Ernteresten und<br />
Verzicht der Einsaat von W<strong>inter</strong>getreide nach<br />
Zuckerrüben beinhaltet.<br />
So hoffen wir, dass wir mit dieser Untersuchung<br />
und der Veröffentlichung der Ergebnisse zur<br />
weiteren Entschärfung des Konflikts zwischen<br />
<strong>Naturschutz</strong> und Landwirtschaft werden<br />
beitragen können, um den arktischen Gänsen<br />
am Niederrhein ein weitgehend unbeschwertes<br />
Überw<strong>inter</strong>n zu ermöglichen.<br />
Michael Schmolz<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
25
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station Kranenburg<br />
Zweite Phase des<br />
Rheinprojektes gestartet<br />
Mehr Natur<br />
für Vater Rhein<br />
In Kranenburg fiel jetzt der Startschuss<br />
zur Umsetzungsphase des Projektes<br />
„Lebendiger Rhein – Fluss der tausend<br />
Inseln“ des <strong>NABU</strong>. Wie bereits während<br />
der Pilotphase des Projekts liegt die<br />
Leitung wieder in Händen der <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station.<br />
Dr. Barbara Hendricks lässt sich das <strong>NABU</strong>-Projekt<br />
vor Ort erläutern (16.09.2002)<br />
Anhand von neun Modellprojekten zwischen<br />
Iffezhe<strong>im</strong> (Oberrhein) und Emmerich will der<br />
<strong>NABU</strong> in den nächsten vier Jahren aufzeigen,<br />
wie an der am meisten befahrenen Binnenwasserstraße<br />
Europas wieder mehr Raum für<br />
die Flussnatur geschaffen werden kann.<br />
„Wenn alles nach Plan läuft, werden schon in<br />
diesem <strong>Herbst</strong> die ersten 1,5 Kilometer<br />
Rheinufer bei Duisburg in enger Zusammen-<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
26<br />
arbeit mit der Wasserstraßenverwaltung aus<br />
ihrem engen Steinkorsett befreit“, freut sich<br />
Klaus Markgraf-Maué, Leiter des Projektes<br />
bei der <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station.„Dort kann<br />
der Rhein dann die weitere Gestaltung des<br />
Ufers wieder selbst übernehmen.“<br />
Unbefestigte Kiesbänke und vielfältige Ufer<br />
können sich ausbilden. Solche Bereiche sind<br />
die Kinderstuben der Barbe und anderer<br />
Rheinfische. Aber auch seltene Vogelarten wie<br />
Flussregenpfeifer und Flussuferläufer profitieren<br />
davon. Dabei stehen auch weitergehende<br />
Maßnahmen wie die Schaffung von Inseln<br />
durch Anlage von Seitenrinnen oder die Einrichtung<br />
wellengeschützter<br />
Flachwasserbereiche auf der<br />
Agenda des <strong>NABU</strong>. Bei dem <strong>im</strong><br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> geplanten Modellprojekt<br />
bei Emmerich geht es<br />
um die Reduktion der Sohlenerosion<br />
des Rheins, die zu <strong>im</strong>mer<br />
weiter absinkenden Grundwasserständen<br />
und damit zur<br />
Austrocknung führt. Zugleich<br />
soll das naturnahe Ufer weiter<br />
opt<strong>im</strong>iert werden.<br />
Der jetzt gestarteten Umsetzungsphase<br />
war eine einjährige<br />
Vorlaufphase vorgeschaltet, in<br />
der die grundsätzlichen Chancen geprüft und<br />
die Voraussetzungen zur Umsetzung konkreter<br />
Vorhaben geschaffen wurden. Dr. Barbara<br />
Hendricks, Parlamentarische Staatssekretärin<br />
<strong>im</strong> Bundesfinanzministerium, hatte in dieser<br />
Phase <strong>im</strong> <strong>Herbst</strong> letzten Jahres das Projekt <strong>im</strong><br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> besucht und sich <strong>im</strong> Anschluss<br />
persönlich für die Fortsetzung der Finanzierung<br />
des Projektes durch die Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt eingesetzt. Mittlerweile ist
sie selbst Mitglied <strong>im</strong> Kuratorium der Bundesstiftung,<br />
die innovative Projekte <strong>im</strong> Bereich<br />
des Umwelt- und <strong>Naturschutz</strong>es fördert.<br />
Mit seinem Pilotprojekt packt der <strong>NABU</strong><br />
beispielhaft und konkret an, was sich die<br />
Internationale Kommission zum Schutze des<br />
Rheines (IKSR) <strong>im</strong> Programm „Rhein 2020“<br />
auf die Fahne geschrieben hat: „Erhöhung der<br />
Strukturvielfalt <strong>im</strong> Uferbereich, Entwicklung<br />
naturnaher Flussbettstrukturen, Revitalisierung<br />
geeigneter Fischlebensräume <strong>im</strong> Hauptstrom“,<br />
so lauten die dort gesteckten Ziele.<br />
„Der rigorose Ausbau der letzten zwei Jahrhunderte<br />
hat dem Rhein viel von seiner Kraft<br />
Streit um FFH<br />
am Rhein<br />
Die Prüfung der von den<br />
Bundesländern nach der<br />
europäischen Richtlinie<br />
„Flora-Fauna-Habitat“ (FFH)<br />
gemeldeten Gebiete durch die<br />
EU-Kommission hat dringenden<br />
Nachmeldebedarf<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf die Wanderfische<br />
<strong>im</strong> Rhein ergeben.<br />
NRW möchte dem durch<br />
Meldung ausgewählter Uferabschnitte<br />
mit ihren Buhnenfeldern<br />
bis max<strong>im</strong>al zur<br />
Fahrrinne nachkommen.<br />
Real handelt es sich in der<br />
Regel um die rheinseitige<br />
Erweiterung bestehender<br />
<strong>Naturschutz</strong>gebiete. Diese<br />
Flachwasserzonen sollen den<br />
Wanderfischen wie Lachs<br />
und Faszination genommen. Wir wollen<br />
deshalb dem Strom wieder etwas von seiner<br />
früheren Lebendigkeit und seinem Flair<br />
zurückgeben“, so Rheinexperte Markgraf-<br />
Maué.<br />
Möglich machen das Projekt Fördermittel der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Deutschen<br />
Umwelthilfe, der Michael-Otto-Stiftung<br />
für Umweltschutz, der Stiftung <strong>Naturschutz</strong>fond<br />
Baden-Württemberg und des rheinlandpfälzischen<br />
Umweltministeriums sowie die<br />
Kooperationsbereitschaft der Wasserstraßenverwaltung.<br />
Klaus Markgraf-Maué<br />
und Meerneunauge als „stepping<br />
stones“, also quasi als<br />
Etappenziele, zur Verfügung<br />
stehen. Die Wasserstraße soll<br />
außen vor bleiben, um Konflikte<br />
zu min<strong>im</strong>ieren. Soweit<br />
ist dies durchaus sinnvoll<br />
und akzeptabel, wenn auch<br />
nicht ausreichend, weil<br />
verschiedene Arten mit<br />
meldewürdigen Vorkommen<br />
wie Rapfen und Groppe<br />
bisher nicht berücksichtigt<br />
sind.<br />
Ganz anders sieht das die<br />
„Arbeitsgemeinschaft FFH<br />
<strong>im</strong> Rhein“. Das ist nicht etwa<br />
ein Verein zur Förderung von<br />
Natura 2000, sondern ein<br />
Zusammenschluss von<br />
Gegnern der Ausweisung von<br />
FFH-Flächen <strong>im</strong> Rhein. Die<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
27<br />
Industrie- und Handelskammern,<br />
Wirtschaftsverbände<br />
und der DGB NRW machen<br />
unter diesem Titel mobil<br />
gegen die Pläne der Landesregierung.<br />
Sie befürchten<br />
Einschränkungen für die<br />
Schifffahrt und die nächsten<br />
Ausbauziele der Wasserstraße.<br />
Sogar die Mannhe<strong>im</strong>er Akte<br />
von 1868 wird ins Feld<br />
geführt. Diese <strong>inter</strong>nationale<br />
Rechtsgrundlage für die<br />
Rheinschifffahrt besagt, dass<br />
der „freien Schifffahrt“ keine<br />
Hindernisse entgegengestellt<br />
werden dürfen.<br />
Die Meldung der Gebiete soll<br />
noch vor der Sommerpause<br />
nach Brüssel erfolgen. Der<br />
<strong>NABU</strong> bleibt am Ball.
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station Kranenburg<br />
Matthias Hollerbach<br />
verlässt die <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Im September 1999 begann<br />
Matthias Hollerbach als <strong>Naturschutz</strong>referent<br />
bei der <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station. Er betreute<br />
seitdem die <strong>Naturschutz</strong>gebiete<br />
Rindernsche Kolke und Hetter<br />
und die landeseigenen Flächen<br />
in der Düffel und engagierte<br />
sich für die <strong>Naturschutz</strong>jugend.<br />
Im Juni <strong>2003</strong> nahm Matthias einen<br />
neue berufliche Herausforderung<br />
in seiner alten He<strong>im</strong>at an. Be<strong>im</strong><br />
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald<br />
in Freiburg fördert<br />
er <strong>im</strong> Projekt PLENUM die Regionalentwicklung.<br />
Wir danken ihm<br />
für sein Engagement am Niederrhein<br />
und wünschen ihm bei<br />
seiner neuen Aufgabe viel Erfolg.<br />
Heiko Köstermeyer<br />
Seit März <strong>2003</strong><br />
arbeitet Heiko<br />
Köstermeyer als<br />
Nachfolger von<br />
Matthias Hollerbach<br />
in der <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station.<br />
Nach dem<br />
Biologie-Studium<br />
in Marburg arbeitete er zunächst<br />
drei Jahre in einem Planungsbüro<br />
in Höxter, bis er zum <strong>NABU</strong><br />
wechselte. Seine Aufgaben in der<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station liegen<br />
überwiegend in der Betreuung der<br />
Düffel, der Rindernschen Kolke<br />
und der Weißstörche. Ansonsten<br />
gilt seine besondere Aufmerksamkeit<br />
von der Fledermaus bis<br />
zur Schwebfliege fast allem, was<br />
fliegen kann.<br />
Marina Kern<br />
Obwohl Frau Kern<br />
schon seit dem 1.<br />
Februar 2002 in<br />
der <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Kranenburg in der<br />
Verwaltung tätig<br />
ist, wollen wir ihr<br />
neues Aufgabenfeld,<br />
die Betreuung der Mitglieder<br />
des <strong>NABU</strong> <strong>Kleve</strong>, zum Anlass nehmen,<br />
sie kurz vorzustellen.<br />
Geboren in Pforzhe<strong>im</strong> (Baden) zog<br />
Marina Kern nach ihrer Ausbildung<br />
zur Industriekauffrau nach<br />
Bayern – genauer gesagt: nach<br />
München. Zuletzt war sie dort<br />
über zwölf Jahre in einer Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Steuerberatungskanzlei<br />
tätig. Private Gründe<br />
bewogen sie dann, ihr „geliebtes<br />
München“ zu verlassen und an<br />
den Niederrhein zu ziehen.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
28<br />
Thomas Thissen<br />
Personalien<br />
Mit Beginn<br />
des Jahres<br />
<strong>2003</strong> haben<br />
<strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Kreis</strong>verband<br />
<strong>Kleve</strong> und <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station<br />
einen neuen Mitarbeiter<br />
für die<br />
Buchhaltung bekommen. Thomas<br />
Thissen verbrachte seine Kindheit<br />
aufeinem Bauernhofin Kranenburg-Frasselt.<br />
Mittlerweile hat es<br />
ihn nach Goch verschlagen. Seine<br />
Ausbildung als Industriekaufmann<br />
hat er bei einem Kinderschuhunternehmen<br />
in <strong>Kleve</strong>-Kellen absolviert.<br />
Danach war Thissen mehrere<br />
Jahre in einer Steuerkanzlei in<br />
Goch tätig und zuletzt bei einer<br />
Tischlerei in <strong>Kleve</strong>. Im Dezember<br />
1999 hat er seine Prüfung zum<br />
Bilanzbuchhalter bei der Industrie-<br />
und Handelskammer in Dortmund<br />
erfolgreich abgelegt.<br />
Verabschiedung von Karl Winhuysen,<br />
der neun Jahre lang für <strong>NABU</strong>-<strong>Kreis</strong>verband<br />
und <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
die Buchhaltung geführt hat.<br />
Wir bedanken uns bei ihm für seine<br />
engagierte Arbeit.
Aktuelles<br />
Das Problem<br />
Viele Kommunen <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> (und<br />
darüber hinaus) stellen sich derzeit<br />
dieselbe Frage: Wie saniert man - trotz<br />
mehr oder weniger leerer Kassen -<br />
das Heizungssystem einer Schule am<br />
effektivsten?<br />
Das Solar-<br />
und Sparprojekt<br />
des Willibrod-<br />
Gymnasiums<br />
Die Frage der Effektivität kann man dabei<br />
an der Langlebigkeit der Sanierungsmaßnahmen,<br />
dem ökonomischen Nutzen <strong>im</strong><br />
Verhältnis zu den Kosten, den durch die<br />
Maßnahmen ermöglichten Einsparungen,<br />
aber auch dem Gewinn für die Umwelt und<br />
vielleicht sogar den Lernmöglichkeiten<br />
festmachen. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ fasst<br />
diese Überlegungen gut zusammen.<br />
In Emmerich hatte man für das Willibrod-<br />
Gymnasium eine nachahmenswerte Idee, die<br />
eine Reihe der notwendigen Sanierungsmaßnahmen<br />
mit einer Investition in moderne<br />
Technik koppelte. Auch bei der Finanzierung<br />
ging man neue Wege.<br />
Das Projekt<br />
Unter der wissenschaftlichen Betreuung des<br />
Wuppertales „Institutes für Kl<strong>im</strong>a, Umwelt,<br />
Energie GmbH“ entwickelte das „Energiebüro<br />
Schaumburg“ in Kooperation mit dem „Büro<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
29<br />
Ö-Quadrat“ das folgende Maßnahmenbündel<br />
für die Schulsanierung:<br />
Installation einer 50 kWp-Photovoltaik-<br />
Anlage auf der Turnhalle (Modulfläche<br />
500 m 2 , jährliche Stromproduktion ca. 38.000<br />
kWh). Damit entstand das größte „Bürgerschafts-Solarkraftwerk“<br />
am Niederrhein.<br />
Modernisierung der Beleuchtungsanlage<br />
durch Einbau von effizienten Leuchten und<br />
Opt<strong>im</strong>ierung der Beleuchtungssteuerung<br />
(erwartete Einsparung von ca. 38.000 kWh<br />
pro Jahr)<br />
Maßnahmen <strong>im</strong> Bereich Heizung und Lüftung<br />
durch hydraulischen Abgleich, Sanierung<br />
der Umwälzpumpen und der Lüftungsanlagen<br />
(erwartete jährliche Einsparung<br />
von 200.000 kWh Strom und 400.000 kWh<br />
Wärme)<br />
Sonstige Maßnahmen wie der Einbau einer<br />
elektrischen Steuerung – DDC-Anlage – und<br />
einige kleinere Maßnahmen zur Einsparung<br />
von Wärme <strong>im</strong> Umfang von 165.000 kWh/<br />
Jahr, Strom von ca. 15.000 kWh/Jahr und<br />
Wasser von etwa 200 m 3 /Jahr<br />
Installation eines gasbetriebenen Blockheizkraftwerkes<br />
(BHKW) betrieben von den<br />
Stadtwerken (Kraft-Wärme gekoppelte Stromerzeugung<br />
von jährlich 237.000 kWh)<br />
Neben den bezifferten Energie- und Wassereinsparungen<br />
werden durch diese Maßnahmen<br />
der Erdatmosphäre jährlich rund<br />
600.000 kg Kohlenstoffdioxid erspart, ein<br />
enormer Beitrag zum Kl<strong>im</strong>aschutz.
Kosten und Finanzierung<br />
Das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich auf<br />
617.000 ¤ – viel Geld für den Schulträger. Aber ein<br />
großer Teil der Kosten kann durch einen Landeszuschuss<br />
für die Errichtung von Solaranlagen und<br />
durch zinsgünstige Kredite abgedeckt werden:<br />
Das Land NRW bezuschusst die Solaranlage mit<br />
1.200 ¤/kWp. Ca. 90.000 ¤ werden zusätzlich als Darlehen<br />
<strong>im</strong> Rahmen des 1000.000 Dächer-Programms<br />
aufgenommen. 360.000 ¤ dagegen sollen durch private<br />
Kapitalbeteiligungen aufgebracht werden.<br />
Die Geldanlage<br />
Als stiller Gesellschafter der „Solar&Spar Construct<br />
GmbH & Co.KG Willibrod-Gymnasium Emmerich“<br />
kann sich jeder mit einer Bareinlage ab 2.000 ¤ an diesem<br />
Projekt beteiligen. Für (ehemalige) Schüler,<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
30<br />
Eltern und Großeltern sowie Lehrer des Gymnasiums<br />
und Mitglieder des Fördervereins liegt die Mindestbeteiligung<br />
bei 500,- ¤. Die Laufzeit der Kapitalanlage<br />
beträgt 20 Jahre. In den ersten Betriebsjahren wird<br />
eine Verlustzuweisung vorgenommen. Ab dem dritten<br />
vollen Geschäftsjahr erhalten die stillen Gesellschafter<br />
eine jährlich ansteigende Ausschüttung, die sich<br />
innerhalb der Laufzeit auf voraussichtlich 222 % des<br />
eingesetzten Kapitals beläuft, was einer Rendite von<br />
5-6 % pro Jahr entsprechen würde. Schwankungen<br />
sind dabei möglich.<br />
Nährere Informationen und einen ausführlichen<br />
Prospekt erhalten Sie bei der Stadtverwaltung<br />
Emmerich (Tel.: 02822-75-281) oder bei den<br />
Stadtwerken Emmerich (Tel.: 02822-604-130)<br />
PREISLISTE DER ANGEBOTE FÜR MITGLIEDER<br />
Nisthilfen: Euro<br />
*Nisthöhle Einflugöffnung � 32 mm 15,-<br />
*Nisthöhle Einflugöffnung � 28 mm 15,-<br />
*Ausführung: Holzbeton, mardersicher<br />
Wildbienenhotel (Keramik) 15,-<br />
Wanderfalken-Silhouetten 2,50<br />
Becherlupen 3,50<br />
Abholpreise ab: <strong>Naturschutz</strong>zentrum Gelderland,<br />
Kapellener Markt 2, 47608 Geldern-Kapellen, Telefon und Fax (02838) 96544<br />
Adalbert Niemers<br />
Informationen rund um das Thema naturnahe<br />
Landwirtschaft und gesunde Landschaft<br />
Landschaft schmeckt! 1Euro<br />
Das <strong>Naturschutz</strong>gebiet Fleuthkuhlen zwischen<br />
Geldern und Issum Kostenlos<br />
Außerdem liegen verschiedene Broschüren,<br />
Bauan-leitungen und Merkblätter, aber auch der<br />
<strong>NABU</strong>-Kalender 2004, Postkarten-Set „Feuchtwiesenschutz“<br />
und die Informationsbroschüre über<br />
das <strong>Naturschutz</strong>gebiet Fleuthkuhlen für Sie bereit!
Aktuelles<br />
Ende Juni erreichte mich ein<br />
Anruf aus Herongen: An den<br />
Balkonpflanzen hätte man ein<br />
merkwürdiges kleines Tier<br />
beobachtet, das schwirrend wie<br />
ein Kolibri vor der Blüte in der<br />
Luft stehe und mit einer überaus<br />
langen Zunge eine kurze<br />
Zeit lang Nektar sauge. Aber<br />
Kolibris gäbe es doch nicht am<br />
Niederrhein, oder?<br />
Das Rätsel ließ sich schnell<br />
lösen: Beobachtet worden<br />
war ein Taubenschwänzchen<br />
(Macroglossum<br />
stellatarum), das in<br />
diesem Jahr<br />
deutlich häufiger<br />
am<br />
Nieder-<br />
rhein<br />
beobachtet<br />
werden konnte. In<br />
anderen Regionen Deutschlands<br />
ist das Taubenschwänzchen regelmäßiger<br />
zu Gast und auch häufiger<br />
anzutreffen. Be<strong>im</strong> Besuch in einem<br />
Sichtungsgarten in Weinhe<strong>im</strong><br />
(nahe Mannhein) konnte ich mich<br />
davon selber überzeugen: In einer<br />
ca. zehn Quadratmeter großen<br />
Staudenpflanzung suchten<br />
best<strong>im</strong>mt 15 Taubenschwänzchen<br />
hektisch nach Nahrung - innerhalb<br />
von fünf Minuten kann ein Taubenschwänzchen<br />
über 100 Blüten<br />
Vermehrte Beobachtung von<br />
„Kolibri-Schmetterlingen“<br />
besuchen. Da Taubenschwänzchen<br />
als voll entwickelte Schmetterlinge<br />
überw<strong>inter</strong>n und die meisten<br />
Regionen Deutschlands dafür einfach<br />
zu kalt sind, wandern die Tiere<br />
ab Ende April von Südeuropa<br />
aus nach Mitteleuropa ein. Am<br />
Niederrhein sind sie entsprechend<br />
später zu beobachten (z. B. 15.6.03.<br />
an einem<br />
renaturiertenKiesabgrabungssee<br />
bei<br />
Goch-Kessel<br />
durch Dr. Sönke<br />
Hardersen).<br />
Wanderungen<br />
von bis zu<br />
2000 km<br />
sind<br />
dabei<br />
für<br />
diesen Schmetterling kein Problem.<br />
In vielen Jahren fliegen die<br />
Taubenschwänzchen nur in<br />
Süddeutschland ein. Im heißen<br />
Sommer <strong>2003</strong> dagegen wurden<br />
Beobachtungen fast in ganz<br />
Deutschland gemacht, so auch<br />
vermehrt am Niederrhein.<br />
So ungewöhnlich ist der an Kolibris<br />
erinnernde Schwirrflug be<strong>im</strong><br />
Nahrungserwerbs von Schmetterlingen<br />
übrigens nicht: Viele nachtoder<br />
dämmerungsaktive Schwärmer,Verwandte<br />
des Taubenschwänzchens,<br />
nutzten dieselbe<br />
Technik, fallen jedoch nachts nur<br />
wenigen Menschen auf. Die Besonderheit<br />
des Taubenschwänzchens<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
31<br />
ist seine Tagaktivität. Die breiten<br />
Schuppen an seinem schwarz-weiß<br />
gestreiften H<strong>inter</strong>leib ermöglichen<br />
dem Tier die Steuerung während<br />
des Schwirrfluges vor der Blüte<br />
und erinnern an den „Federschwanz“<br />
eines Vogels. Be<strong>im</strong><br />
genauen Hinschauen erkennt man,<br />
dass die H<strong>inter</strong>flügel auffallend<br />
rostrot gefärbt sind,<br />
Flügeloberseiten und Rücken des<br />
Tieres erscheinen dagegen graubraun.<br />
Während Taubenschwänzchen mit<br />
ihrer ca. 3 cm langen Zunge auf<br />
Balkonen und Terrassen Geranien,<br />
Petunien und Wandelröschen<br />
anfliegen, nutzen sie in Gärten<br />
gerne den Schmetterlingsflieder<br />
oder Phlox. Außerhalb von Gärten<br />
besuchen sie z.B. Blutweiderich<br />
und Weidenröschen. Besonders<br />
wichtige Pflanzen für Taubenschwänzchen<br />
sind verschiedene<br />
Labkrautarten. Das Taubenschwänzchen<br />
benötigt diese Pflanzen<br />
zur Ablage seiner Eier und zur<br />
Ernährungder Raupen. Gegen<br />
Mitte bis Ende Juli schlüpft dann<br />
die nächste Faltergeneration. Den<br />
kommenden W<strong>inter</strong> werden sie<br />
jedoch bei uns am Niederrhein<br />
wegen des Frostes nicht überleben,<br />
so dass sich in Deutschland bislang<br />
keine dauerhaften Populationen<br />
entwickeln konnten. Alle in<br />
diesem Sommer beobachteten<br />
Exemplare sind zwischen Mai und<br />
Juli aus dem Mittelmeerraum eingewandert.<br />
Monika Hertel
Aktuelles<br />
Zur Heideblüte<br />
in den Naturpark<br />
„Maasduinen“ (NL)<br />
Gehe<strong>im</strong>tipp Wellerloi<br />
Der Ausflugstipp<br />
Bei Vielen hat es sich inzwischen herumgesprochen: Um das<br />
Naturschauspiel der Heideblüte zu erleben, reicht ein kurzer<br />
Tripp über die Grenze in den niederländischen Nationalpark<br />
„Maasduinen“ zwischen Gennep (nahe Goch) und Venlo. Es<br />
handelt sich um einen nacheiszeitlichen Binnendünengürtel<br />
entlang der Maas. Jetzt <strong>im</strong> September zeigen dort - eingebettet<br />
in Kiefernwälder und offene Grasflächen - die Besenheideflächen<br />
ihre prachtvollen rosavioletten Blüten. Die größten<br />
zusammenhängenden Flächen gibt es <strong>im</strong> Bereich des ehemaligen<br />
Landgutes „de Hamert“ zwischen Arcen und Wellerloi.<br />
Dabei darf man nicht vergessen, dass „Heide“ eine Kulturlandschaft<br />
ist, die in Folge einer durch den Menschen ausgelösten<br />
ökologischen Katastrophe entstanden ist. Nachdem <strong>im</strong> Mittelalter<br />
nach und nach die natürlichen Wälder auf den trockenen<br />
und nährstoffarmen Maasdünen vernichtet wurden, entwickelten<br />
die Menschen aus der Not heraus eine spezielle<br />
Bewirtschaftungsform für diese Flächen: Sie hielten Schafe,<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
32<br />
die mit dem kargen Aufwuchs auf diesen<br />
Flächen klar kamen. Die Schafe lieferten<br />
ihnen Fleisch, Wolle und – ganz wichtig in der<br />
Zeit ohne Kunstdünger aus der Chemiefabrik<br />
– Dung. Teile der Flächen wurden regelmäßig<br />
von der obersten Vegetationsdecke befreit<br />
(abgeplaggt). Dieses Material diente zunächst<br />
als Einstreu <strong>im</strong> Schafstall, später dann – vermischt<br />
mit dem Dung der Tiere – als wertvoller<br />
Dünger auf den Flächen nahe der Höfe.<br />
Hohe Erträge waren so jedoch nicht zu erzielen.<br />
Die Schafe wiederum verbissen be<strong>im</strong><br />
Weidegang regelmäßig die Besenheidepflanzen<br />
und sorgten so dafür, dass sie <strong>im</strong>mer<br />
wieder neu austreiben konnten. Geschieht<br />
dies nicht, verholzt die Besenheide und stirbt<br />
irgendwann ab. Durch die Beweidung wurden<br />
zudem Sämlinge von Bäumen verbissen.<br />
Flächen, die völlig überweidet waren, wo also<br />
der Sand (Rohboden) frei lag, boten der
Besenheide beste Bedingungen, um neu<br />
auszusamen. Die in diese Bewirtschaftung<br />
integrierte Bienenhaltung lieferte nicht nur<br />
Honig, sondern sicherte auch die Bestäubung<br />
der Heidepflanzen und damit ihre Vermehrung<br />
auf diesen Rohhumusflächen. So entstand<br />
eine geschlossene Wirtschaftsform,<br />
die die Menschen mehr schlecht als recht<br />
ernährte.<br />
Die Aktivitäten der Stichting het<br />
L<strong>im</strong>bugs Landschap<br />
Eine solche „Heidewirtschaft“ lohnt heute<br />
natürlich nicht mehr. Um Heideflächen als<br />
(Kultur)-Landschaft zu erhalten, müssen<br />
jedoch die einzelnen Elemente dieser Bewirtschaftungsform<br />
regelmäßig durchgeführt<br />
werden. Eigentümerin eines großen Teils der<br />
Flächen <strong>im</strong> Nationalpark „Maasduinen“ ist<br />
eine niederländische Stiftung, die „Stichting<br />
het L<strong>im</strong>burgs Landschap“ (SLL). Sie betreut<br />
die Flächen versiert, entwickelt Konzepte für<br />
die Pflege und den Erhalt der Heideflächen<br />
und setzt sie in die Tat um. So sorgt eine<br />
eigene Schafherde als „Landschaftspfleger auf<br />
vier Beinen“ für den Verbiss der Heidepflan-<br />
zen und verhindert so – zusammen mit Ziegen<br />
– eine Wiederbesiedlung dieser Flächen<br />
durch Wald. Stellenweise wird – heute mit<br />
Hilfe moderner Maschinen – die Heide abgeplaggt<br />
oder auch kontrolliert abgebrannt. Ein<br />
umfangreiches und aufwendiges Flächenmanagement<br />
ist erforderlich, um die Besucher<br />
des Nationalparks das Naturschauspiel Heideblüte<br />
erleben zu lassen.<br />
Von „Knooppunt“ zu „Knooppunt“<br />
Den Besuchern steht ein umfangreiches Wegnetz zum Wandern,<br />
aber auch zum Radfahren zur Verfügung, um die „Maasduinen“<br />
kennen zu lernen. Interessant ist das vor allem für<br />
Radfahrer gedachte neue „Knotenpunktsystem“, ein Radwanderwegenetz<br />
mit endlos vielen Möglichkeiten. An markanten<br />
Punkten wie Straßenkreuzungen stehen Übersichtskarten.Von<br />
jedem dieser nummerierten Knotenpunkte aus kann man in<br />
verschiedene Richtungen starten und sich dabei von einer<br />
best<strong>im</strong>mten Nummer am Wegesrand leiten lassen. Am nächsten<br />
Knotenpunkt angelangt, entscheidet man sich – je nach<br />
Tagesform – für die nächste Nummer und radelt weiter. Das<br />
Wegenetz ist so in beide Richtungen befahrbar und kann individuell<br />
in verschiedensten Kombinationen erkundet werden.<br />
Dieses Fahrradroutennetz erstreckt sich nicht nur <strong>im</strong> gesamten<br />
Bereich des Nationalparks „Maasduinen“ zwischen Gennep<br />
und Venlo, sondern reicht darüber hinaus nach Süden bis<br />
Roermond und umfasst <strong>im</strong> Westen das gesamte „Peelgebiet“ -<br />
ein riesiges Areal also, um verschiedenste Radtouren entlang<br />
der Maas zu erproben. Be<strong>im</strong> niederländischen Fremdenverkehrsverein<br />
VVV (z. B. in Arcen oder Venlo) kann man für 5,-<br />
¤ eine Übersichtskarte über das Gebiet mit allen Knotenpunkten<br />
und Anschlussrouten an das deutsche Radwegenetz wie<br />
der Herrensitzroute erwerben, die ich sehr empfehlen kann.<br />
Probieren Sie das neue Radwegenetz von Arcen oder Wellerloi<br />
aus zur Heideblüte <strong>im</strong> September doch einfach einmal aus –<br />
das geht auch ohne Karte.<br />
Monika Hertel<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
33
Hallo, junge Naturschützer<br />
Mit viel Mühe haben wir <strong>2003</strong> mit der<br />
Naju-Gruppe sechs Waldeidechsen <strong>im</strong><br />
<strong>Naturschutz</strong>gebiet Fleuthkuhlen<br />
gefunden. Aber wie wäre es mit echten<br />
oder sogar giftigen Schlangen? Um die zu<br />
finden, waren wir bereit, einiges auf uns<br />
zu nehmen und planten eine Exkursion in<br />
den Nationalpark Meinweg.<br />
Auf Schlangentour <strong>im</strong> Meinweg (NL)<br />
Im Gegensatz<br />
zu Schlangen<br />
können Blindschleichen<br />
Augen<br />
und Augenlider<br />
bewegen.<br />
Bereits um 7.00 früh trafen wir uns Anfang<br />
Mai in Issum, um rechtzeitig <strong>im</strong> Gelände zu<br />
sein, denn Reptilien zeigen sich nur in der<br />
ersten warmen Tagesstunde frei zum Sonnen<br />
auf Holz, Pfeifengras oder freien Sandstellen.<br />
Mit dem Auto fuhren wir zunächst nach<br />
Elmpt-Hillenkamp.Von dort ging es zu Fuß<br />
bei strahlendem Sonnenschein am Waldrand<br />
vorbei Richtung Niederlande.<br />
Der Nationalpark „Meinweg“ grenzt von niederländischer<br />
Seite an das deutsche <strong>Naturschutz</strong>gebiet<br />
„Elmpter Bruch“ (Niederkrüchten).<br />
Der nächstgelegene Ort ist Herkenbosch.<br />
Das 1600 ha große Gebiet besteht hauptsächlich<br />
aus Heidemooren und sandigen Pfeifen-<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
34<br />
grashängen. Am Rand stehen<br />
Kiefern- und Mischwälder auf<br />
sandigem bis moorigem Boden.<br />
Um 9.00 Uhr erreichten wir die erste Besenheidefläche<br />
und prompt sonnte sich dort eine<br />
Blindschleiche. Sie sieht zwar wie eine Schlange<br />
aus, ist aber eine langsam kriechende<br />
Eidechse ohne Beine. Aufsehen erregend<br />
waren die vielen Gesangsflüge der Baumpiepermännchen.<br />
Sie flogen trillernd hoch und<br />
segelten wie ein Stuka laut piepend zum<br />
nächsten Baum herunter. Auch der seltene<br />
Gartenrotschwanz und die stark gefährdete<br />
Heidelerche ließen sich hören.<br />
Gegen 9.30 Uhr zeigte sich uns ein prachtvoll<br />
grün gefärbtes Zauneidechsenmännchen, das<br />
sich aus nächster Nähe beobachten ließ. Oder<br />
wollte es uns beobachten? Es war etwa 30 cm<br />
lang. Davon gab es hier noch viele. Etwas<br />
schlichter zeigten sich die Waldeidechsen am<br />
Waldrand. Es waren Jungtiere mit dunkelbrauner<br />
Färbung, die vor uns in den Wald<br />
flohen. Aber wo blieben die angekündigten<br />
Kreuzottern?<br />
Auf einem Heideweiher tauchte ein kleiner<br />
Vogel ständig nach Pflanzen, um damit ein<br />
Nest auf einer Binseninsel zu bauen.<br />
Im Fernglas sahen wir den glänzend<br />
rotbraunen Zwergtaucher.<br />
Die schw<strong>im</strong>menden<br />
Stockenten sahen<br />
daneben wie Riesen aus.<br />
Ein Zwergtaucher ließ<br />
sogar seinen laut „trillernden“<br />
Gesang erschallen. Direkt neben uns<br />
quakten und keckerten die Kleinen Wasserfrösche,<br />
die grün-gelb gefärbt waren. Gegen<br />
Mittag gaukelten Massen von Schmetter-
lingen vor uns auf den Sandwegen, z. B. Tagpfauenaugen,<br />
Landkärtchen, Grüner Zipfelfalter<br />
und Kleiner Feuerfalter – ein farbenfrohes<br />
Schauspiel, aber <strong>im</strong>mer noch keine<br />
Schlangen!<br />
Wir hatten inzwischen unsere Hoffnung auf<br />
Schlangen aufgegeben und traten um 12 Uhr<br />
den Rückweg an. Doch dann kroch plötzlich<br />
etwas über den Weg, das wie eine helle<br />
Schlange aussah. Wir fassten ein Tier vorsichtig<br />
am Vorderkörper an. Es war (wieder) eine<br />
Blindschleiche, die sich gerade gehäutet hatte<br />
und deswegen noch so hell aussah.<br />
Eine halbe Stunde später entdeckten Johannes<br />
und Matthias Theuvsen zu unserer Überraschung<br />
dann doch noch echte Schlangen. Es<br />
waren eindeutig zwei Kreuzottern: Graue<br />
Grundfarbe mit schwarzem Zickzackmuster<br />
und dem charakteristischen Kreuz auf dem<br />
Kopf. Sie waren ungefähr 30 cm lang, also<br />
„Halbstarke“. Alte Weibchen werden bis zu 65<br />
cm lang. Die fassten wir natürlich nicht an!<br />
Ein Biss verursacht höllische Schmerzen, die<br />
zwar nicht zum Tode führen, aber vielleicht zu<br />
einem Fingerglied, das nachher amputiert<br />
werden muss, weil es weitgehend vom Schlangengift<br />
verdaut ist.<br />
Hermann-Josef Windeln<br />
Das grün<br />
schillernde<br />
Zauneidechsenmännchen<br />
war überhaupt<br />
nicht scheu.<br />
Die Naju-<br />
Gruppe an<br />
einem<br />
Heideweiher<br />
mit vielen<br />
quakenden<br />
Grünfröschen.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
35
Hallo, junge Naturschützer<br />
Erlebnisse der Naju-Gruppe Issum-Sevelen<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
36<br />
Die Mitglieder der Naju-Gruppe durften<br />
nach 133 geschnittenen Kopfweiden ein richtiges<br />
Kartoffelfeuer in Kerken zünden.<br />
65 Nester zählten Richard, Johannes und<br />
Matthias bei der Graureiher-Kartierung in<br />
Geldern. Das war ein Horst weniger als 2002.<br />
Die Markierungsbänder werden nach<br />
dem Zählen der Nester wieder abgenommen.<br />
Im <strong>Herbst</strong> mussten einige Holznistkästen für<br />
Fledermäuse und Vögel repariert werden.<br />
Be<strong>im</strong> Kontrollieren des Fledermausbunkers war<br />
nur eine Waldmaus zu Gast. Fledermäuse gab es<br />
(wieder) keine.<br />
Die ersten Waldeidechsen zeigten sich am<br />
15.3.03 auf Pfeifengras. Hier sonnt sich ein altes<br />
Weibchen halb versteckt und <strong>im</strong>mer fluchtbereit.
AUFNAHMEANTRAG<br />
VW0500005<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum<br />
<strong>Naturschutz</strong>bund Deutschland (<strong>NABU</strong>) e.V.<br />
und zahle einen Jahresbeitrag von<br />
(bitte ankreuzen)<br />
Einzelmitgliedschaft<br />
48 Euro*<br />
Rudi Rotbein-Mitgliedschaft für<br />
Kinder von 6-13 Jahren<br />
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Familien 55 Euro*<br />
Familienmitglieder bitte umseitig eintragen<br />
und einen freiwilligen Zusatzbetrag von:<br />
Europamitglied 10 Euro<br />
Spende (jährlich) Euro ………,–<br />
Damit unterstütze ich die Bestrebungen<br />
des Natur- und Umweltschutzes und<br />
erhalte alle 3 Monate die Zeitschritt<br />
0<strong>Naturschutz</strong> heute (frei Haus kostenlos)<br />
*Auf Antrag ist eine Beitragsreduzierung<br />
möglich.<br />
ADRESSENÄNDERUNG<br />
Wer umzieht, möchte bitte diese Karte<br />
in Druckschrift ausfüllen und an unsere<br />
Gechäftsstelle senden!<br />
Mitgl.-Nr.<br />
Mitgl.-Nummer<br />
len<br />
– < Bitte nicht ausfül-<br />
Ich bin damit einverstanden, daß der Mitgliedsbeitrag<br />
von meinem Konto<br />
Konto-Nr.<br />
BLZ<br />
bei der<br />
Kontoinhaber abgebucht wird.<br />
Zahlungsweise: 1x jährlich halbjährlich vierteljährlich<br />
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PLZ Wohnort<br />
Geburtsdatum Beruf<br />
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Ich habe das neue <strong>NABU</strong>-Mitglied geworben.<br />
Senden Sie mir den Kalender bitte an folgende Anschrift:<br />
Name, Vorname<br />
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Straße, Haus-Nr.<br />
PLZ Wohnort<br />
Neue Anschrift<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Haus-Nr.<br />
PLZ Wohnort<br />
Umzugstermin<br />
Datum Unterschrift<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong>
Bei Familienmitgliedschaft bitte hier<br />
die Namen der Familienmitglieder<br />
Name, Vorname<br />
Geburtsdatum<br />
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Geburtsdatum<br />
Name, Vorname<br />
Geburtsdatum<br />
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Die Natur<br />
braucht eine<br />
Lobby!<br />
Auch am Niederrhein.<br />
<strong>Naturschutz</strong>bund<br />
Deutschland<br />
<strong>Kreis</strong>verband <strong>Kleve</strong> e.V.<br />
Kapellener Markt 2<br />
47608 Geldern<br />
<strong>Naturschutz</strong>bund<br />
Deutschland<br />
<strong>Kreis</strong>verband <strong>Kleve</strong> e.V.<br />
Kapellener Markt 2<br />
47608 Geldern<br />
Bitte<br />
ausreichend<br />
frankieren<br />
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Ihre Anzeige <strong>im</strong> „NIKK“<br />
Wenn Sie ein Geschäft führen, nutzen<br />
Sie die Verbreitung von „<strong>Naturschutz</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>“ zu Ihrem<br />
Vorteil! Sie unterstützen damit unsere<br />
<strong>Naturschutz</strong>arbeit <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>.<br />
Die Anzeigenpreise entnehmen Sie<br />
bitte der folgenden Liste:<br />
Umschlagseite außen: 170,- Euro<br />
Umschlagseite innen: 140,-Euro<br />
1/1 Innenseite: 110,- Euro<br />
1/2 Innenseite: 55,- Euro<br />
1/4 Innenseite: 30,-Euro<br />
Beilagen nach Rücksprache<br />
Jede Ortsgruppe ist aufgerufen, in<br />
ihrem Bereich auf die Möglichkeiten<br />
der Werbung in unserer Zeitschrift<br />
aufmerksam zu machen! Helfen Sie<br />
uns, mit einer Anzeige aus Ihrem Ort<br />
die Kosten gering zu halten.<br />
<strong>NABU</strong>-Anschriften und Treffen<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kleve</strong><br />
<strong>Kreis</strong>vorstand<br />
Vorsitzende: Monika Hertel<br />
Netteshe<strong>im</strong>straße 17<br />
47638 Straelen<br />
� (02834) 943543<br />
e-mail: mohertel@t-online.de<br />
2. stellvertretender Vorsitzender:<br />
Adalbert Niemers<br />
Eltenerstr. 10<br />
46446 Emmerich<br />
� und Fax (02822) 70382<br />
e-mail: Niemers@t-online.de<br />
Kassierer: Dr. Volkhard Wille<br />
Weyerstraße 39<br />
50676 Köln<br />
� (0221) 8232020<br />
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Volkhard.Wille@epost.de<br />
Bitte schreiben<br />
Sie mit!<br />
Ihr Artikel <strong>im</strong> „NIKK“<br />
Um eine termingerechte Herstellung<br />
des nächsten Heftes „<strong>Naturschutz</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>“ zu gewährleisten, bitten<br />
wir um die Zusendung von Beiträgen<br />
bis spätestens zum 15. Dezember<br />
<strong>2003</strong> an die Redaktionsadresse<br />
oder an das <strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
Gelderland, Kapellener Markt 2,<br />
47608 Geldern.<br />
Wir bitten Sie, die Manuskripte<br />
möglichst auf Diskette als Word-Text<br />
einzureichen. Sehr dankbar sind wir<br />
für die Beifügung von geeignetem<br />
Layout-Material (Fotos, Grafiken als<br />
Original oder tif-Datei). Texte<br />
und/oder Bildmaterial können Sie<br />
uns auch als E-Mail zukommen lassen<br />
(mohertel@t-online.de).<br />
Vielen Dank! M. Hertel<br />
Beisitzer: Markus Sommer<br />
Geeststr. 38<br />
46459 Rees-Mehr<br />
� (02857) 901800<br />
e-mail:<br />
anjamarkus.sommer@epost.de<br />
Beiratsmitglieder<br />
Stephan Hacks<br />
Geldernerstr. 374<br />
47623 Kevelaer<br />
� (02832) 2419<br />
Andreas Jünemann<br />
Galgensteeg 68<br />
47559 Kranenburg<br />
� (02826) 5704<br />
e-mail: Andreas.Jünemann<br />
@<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station.de<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
43<br />
Georg Keuck<br />
Kapellenerstr. 4<br />
47625 Kevelaer-Wetten<br />
� (02832) 4680<br />
Fax (02832) 4666<br />
Hubert Lemken<br />
Am Beginnenkamp 16<br />
47589 Uedem<br />
� (02825) 539698<br />
e-mail:<br />
HubertLemken@t-online.de<br />
Theo Mohn<br />
Windmühlenstr. 27<br />
47623 Kevelaer<br />
� (02832) 7626<br />
e-mail:<br />
Theo.Mohn@t-online.de<br />
Impressum:<br />
Redaktion: M. Hertel<br />
Netteshe<strong>im</strong>straße 17<br />
47638 Straelen<br />
Layout: C. Frauenlob,<br />
frauenlob@flex-on.net<br />
Titelfoto: Taubenschwänzchen,<br />
Sönke Hardersen<br />
Korrekturservice: P. Borghs-<br />
Hoesch, C. Hoesch, M. Ochse<br />
Druck: Druckerei Phlipsen, <strong>Kleve</strong><br />
Erscheinungsweise: halbjährlich<br />
Auflage: 4000<br />
Für namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel sind die Autoren verantwortlich.<br />
Ulrich Wille<br />
Ackersheide 19, 47533 <strong>Kleve</strong><br />
� (02821) 29405<br />
e-mail: Ulrich.Wille@<strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station.de<br />
Hermann-Josef Windeln<br />
Lessingstr. 28, 47608 Geldern<br />
� (02831) 6793<br />
e-mail:<br />
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<strong>NABU</strong>-Anschriften und Treffen (Fortsetzung)<br />
<strong>NABU</strong>-<br />
Ortsgruppen<br />
Emmerich<br />
Ortsgruppentreffen Pfarrhe<strong>im</strong><br />
St. Martini, Martinikirchgang,<br />
Emmerich, 20.00 Uhr,<br />
Termin siehe Tagespresse<br />
Kontakte:<br />
Adalbert Niemers (s.o.)<br />
Rüdiger Helmich<br />
Rheinpromenade 39<br />
46446 Emmerich<br />
� (02822) 18806<br />
Prakt. <strong>Naturschutz</strong>:<br />
H. J. Wernicke<br />
Eltener Markt 8<br />
46446 Emmerich-Elten<br />
� (02828) 314<br />
Jugendarbeit:<br />
Werner Eul<br />
Speelberger Str. 218,<br />
46446 Emmerich<br />
� (02822) 6217<br />
Arbeitskreis<br />
„Betuwelijn - Nein!”:<br />
Adalbert Niemers (s.o.)<br />
Ludger Wittenhorst<br />
Voorthuysen 20<br />
46446 Emmerich<br />
� (02828) 1286<br />
Arbeitskreis Windernergie:<br />
L. Baers<br />
Tackenweide 18<br />
46446 Emmerich<br />
� (02822) 53131<br />
Goch<br />
Kontakt: Hubert Lemken<br />
(s.o.)<br />
Issum<br />
Gaststätte Zur Post<br />
Kapellener Str. 48, Issum<br />
ab 19.30 Uhr<br />
Datum wird in der Lokalpresse<br />
bekanntgegeben<br />
Kontakt:<br />
Hermann-Josef Windeln<br />
� (02831) 6793<br />
Kalkar<br />
Kontakt:<br />
Henrike Meyer-Kahlen<br />
Pastor-Sieverding-Str. 60,<br />
47546 Kalkar,<br />
� (02824) 8406<br />
Kerken<br />
Kontakt:<br />
Barbara L<strong>inter</strong>manns<br />
Raetherweg 52, 47647 Kerken<br />
� (02833) 7374<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
44<br />
Kevelaer<br />
Weeze Uedem<br />
Treff: 2. Mittwoch <strong>im</strong> Monat,<br />
19.30 Uhr, Gaststätte Schiffer<br />
Walbeckerstraße 146<br />
Kevelaer<br />
Kontakt: Theo Mohn (s.o.)<br />
<strong>Kleve</strong><br />
Treff: 1. Dienstag <strong>im</strong> Monat,<br />
Restaurant Bergmann,<br />
Hoffmannallee 5,<br />
47533 <strong>Kleve</strong>, 19.30 Uhr<br />
Kontakt: Karl-Heinz Viell( s.o.)<br />
Kranenburg<br />
Treff: 1. Donnerstag <strong>im</strong> Monat,<br />
19.30 Uhr, <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Kranenburg<br />
Kontakt:<br />
Andreas Jünemann (s.o.)<br />
Rees<br />
Arbeitsgemeinschaft für<br />
Natur- und Umweltschutz in<br />
Rees von <strong>NABU</strong> und BUND<br />
jeden 1. Dienstag <strong>im</strong> Monat<br />
um 20.00 Uhr <strong>im</strong> Hotel<br />
Holzum<br />
Kontakt:<br />
Markus Sommer (s.o.)<br />
Wilhelm Wißen (s.o.)<br />
Straelen und<br />
Wachtendonk<br />
Kontakt: Monika Hertel (s.o.)<br />
Der häufigste Sänger<br />
<strong>im</strong> Wald ist das melodisch<br />
singende Rotkehlchen.<br />
Büro des <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Kreis</strong>verbandes<br />
<strong>Kleve</strong> und <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>zentrum<br />
Gelderland<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di. - Fr. 9.00 -1 6.00 Uhr<br />
Mitarbeitertreffen:<br />
jeden ersten Mittwoch <strong>im</strong><br />
Monat um 19.30 Uhr,<br />
Kapellener Markt 2,<br />
47608 Geldern-Kapellen<br />
� und Fax (02838) 96544<br />
e-mail:<br />
NZ-Gelderland@<strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Kleve</strong>.de<br />
www.nabu-kleve.de<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Kranenburg<br />
Bahnhofstr. 15,<br />
47559 Kranenburg<br />
� (02826) 92094<br />
Fax (02826) 92098<br />
e-mail: info@<strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station.de<br />
www.<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station.de<br />
<strong>NABU</strong>-Kinderund<br />
Jugendgruppen<br />
<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong><br />
<strong>NABU</strong>-Teenygruppe, Issum<br />
Treffen alle 14 Tage <strong>im</strong>mer<br />
montags, 16.00 Uhr, Kirchplatz<br />
Issum-Sevelen<br />
Ansprechpartner:<br />
Hermann-Josef Windeln<br />
� (02831) 6793<br />
Jugendgruppe „Bats“,<br />
Sevelen/Oermten<br />
Treffen nach Vereinbarung<br />
in Sevelen/Oermten<br />
und Umgebung<br />
Ansprechpartner:<br />
André Hausmann<br />
� (02835) 5332
Veranstaltungs-Termine <strong>Herbst</strong> / W<strong>inter</strong> <strong>2003</strong><br />
September<br />
Freitag, 12.09.<strong>2003</strong><br />
Fledermausseminar für<br />
Erwachsene und Kinder<br />
ab 7 Jahren<br />
Veranstalter: Familienbildungsstätte<br />
Geldern<br />
Zeit: 18.00 – 21.00 Uhr<br />
Leitung: H.-J Windeln<br />
Anmeldung erforderlich<br />
unter � 02831-4757<br />
Bei Regen wird die<br />
Exkursion verschoben<br />
Freitag bis Sonntag,<br />
19.-21.09.<strong>2003</strong><br />
Wasserfloh<br />
und Entengrütze<br />
Naturerlebnis-Wochenende für<br />
Familien rund ums Wasser<br />
Veranstalter: AWO Düsseldorf,<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Ort: Schloss Gnadenthal, <strong>Kleve</strong><br />
Teilnahmebeitrag: ¤ 72 pro<br />
Erw., ¤ 33 pro Kind<br />
Anmeldung<br />
erforderlich unter AWO<br />
� 0211-600 25-111<br />
Samstag, 20.09.<strong>2003</strong><br />
Fledermäuse, die lautlosen<br />
Jäger der Nacht<br />
Naturerlebnistag für Kinder <strong>im</strong><br />
Alter von 8 bis 12 Jahren<br />
Ort: Besucherzentrum „De Gelderse<br />
Poort“, Kranenburg<br />
Teilnahmebeitrag: 8 ¤<br />
Anmeldung erforderlich<br />
unter � 02826-92094)<br />
Samstag, den 27.09.<strong>2003</strong>.<br />
Zu den Wildschweinen<br />
ins Laarbruch<br />
Treffpunkt: Waldhaus Dicks,<br />
Weller Str., Weeze<br />
Zeit: 15.00 – 17.00 Uhr<br />
Leitung: Theo Mohn<br />
� 02832-7626<br />
Dienstag, 30.09.<strong>2003</strong><br />
Fledertiere - lautlose<br />
Flieger der Nacht<br />
Exkursion in die Dämmerung<br />
und Diavortrag<br />
Veranstalter: VHS <strong>Kleve</strong>, <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Zeit: 17.30 – 20.30 Uhr<br />
Leitung: Susanne Klostermann<br />
Teilnehmerbeitrag: 3,50 ¤<br />
Anmeldung erforderlich<br />
unter VHS <strong>Kleve</strong><br />
� 02821-7231-0<br />
Oktober<br />
Sonntag, 05.10.<strong>2003</strong><br />
Erlebnis Vogelzug<br />
Vogelradtour <strong>im</strong> Zuge des<br />
European BirdWatchday<br />
Veranstalter: <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station,<br />
Kranenburg<br />
Zeit: 15.00 bis ca. 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: Bahnhof <strong>Kleve</strong>, vor<br />
dem Haupteingang<br />
Leitung: Michael Schmolz<br />
Voraussetzung: straßenverkehrstaugliches<br />
Fahrrad, wetterfeste<br />
Kleidung, Fernglas (falls<br />
vorhanden), ggfs. kleine Vesper,<br />
Getränke<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
45<br />
Teilnahmebeitrag: 3,50 ¤<br />
Anmeldung erforderlich<br />
unter � 02826-92094<br />
Sonntag, 12.10.<strong>2003</strong><br />
Pilzexkursion <strong>im</strong><br />
Wissener Wald<br />
Treffpunkt: Parkplatz h<strong>inter</strong> der<br />
Niersbrücke bei Schloss Wissen<br />
Zeit: 10.00 – 12.00 Uhr<br />
Leitung: Lothar Möller<br />
November<br />
Dienstag, 04.11.<strong>2003</strong><br />
Der Rhein- Lebensader<br />
<strong>im</strong> Strom der Zeit<br />
Diavortrag<br />
Zeit: 20:00 Uhr<br />
Ort: Besucherzentrum „De Gelderse<br />
Poort“, Kranenburg<br />
Leitung: Klaus Markgraf-Maué<br />
Samstag, 08.11.<strong>2003</strong><br />
„Quax und Co.“ – Wasservogel-Erlebnistag<br />
Naturerlebnistag für Kinder <strong>im</strong><br />
Alter von 8 bis 12 Jahren<br />
Ort: Besucherzentrum De Gelderse<br />
Poort, Kranenburg<br />
Teilnahmebeitrag: 10 ¤ incl. Bus<br />
und Verpflegung<br />
Anmeldung erforderlich unter<br />
� 02826-92094
Veranstaltungs-Termine <strong>Herbst</strong> / W<strong>inter</strong> <strong>2003</strong><br />
Mittwoch, 12.11.<strong>2003</strong><br />
Diavortrag über das<br />
vergangene Jahr in den<br />
<strong>NABU</strong>-Ortsgruppen<br />
Issum/Geldern<br />
Treffpunkt: Gaststätte „Zum<br />
Juchmeshof“, Raiffeisenstr. 4,<br />
Issum-Sevelen (an der Kirche)<br />
Zeit: 19.30 Uhr<br />
Leitung: H. J. Windeln<br />
� 02831-6793)<br />
Dienstag, 18.11.<strong>2003</strong><br />
Von Hirten, Tieren und<br />
einer Landschaft unter<br />
Wasser – Betrachtungen<br />
einer naturnahen<br />
Flussaue in Kroatien.<br />
Diavortrag<br />
Zeit: 20.00 Uhr<br />
Ort: Besucherzentrum „De Gelderse<br />
Poort“, Kranenburg<br />
Sonntag, 23.11.<strong>2003</strong><br />
Naturkundliche Wanderung<br />
in der Rheinaue<br />
Emmerich-Hüthum<br />
Treffpunkt: Parkplatz vor<br />
den Klinkerwerken Muhr,<br />
Fackeldeystr., Emmerich<br />
Zeit.: 9.00 – 12.00 Uhr<br />
Leitung: Adalbert Niemers<br />
� 02822-79382<br />
Dezember<br />
Sonntag, 14.12.<strong>2003</strong><br />
Von Deichbrüchen,<br />
Erlkönigen und Gänsegeschnatter<br />
Naturkundlicher<br />
W<strong>inter</strong>spaziergang<br />
Veranstalter: Haus der<br />
Familien, Emmerich<br />
Treffpunkt: <strong>Kleve</strong>-Rindern, Drususdeich<br />
vor der<br />
Katholischen Kirche<br />
Zeit: 14.00 – 16.15 Uhr<br />
Leitung: Michael Schmolz<br />
Gebühr: ja<br />
Anmeldung erforderlich be<strong>im</strong><br />
Haus der Familien<br />
� 02822-704570<br />
Samstag, 27.12.<strong>2003</strong><br />
Kopfweidenschneiden<br />
Treffpunkt: Parkplatz Diebels,<br />
Issum, Zeit: 13.00 Uhr<br />
Leitung: H. J. Windeln<br />
� 02831-6793<br />
In den Weihnachtsferien<br />
Kontrolle der Schleiereulen-Nistkästen<br />
in<br />
Kevelaer/Weeze<br />
Termin nach Absprache,<br />
Helfer sind sehr willkommen!<br />
Leitung: Theo Mohn<br />
� 02832-7626<br />
Witzig und winzig sieht der Braun<br />
kolbige Braundickkopffalter aus, den<br />
wir be<strong>im</strong> Kartieren der Tagfalter am<br />
16.6.03 entdeckten.<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
46<br />
Januar 2004<br />
Samstag, 03.01.<strong>2003</strong><br />
Kopfweidenschneiden<br />
Treffpunkt: Parkplatz Diebels,<br />
Issum, Zeit: 13.00 Uhr<br />
Leitung: H.J. Windeln<br />
� 02831-6793<br />
Samstag, 17.01.2004<br />
Naturerlebnistag Wildgänse<br />
Naturerlebnistag<br />
für Kinder <strong>im</strong> Alter von<br />
8 bis 12 Jahren<br />
Treffpunkt: Besucherzentrum<br />
„De Gelderse Poort“, Kranenburg,<br />
Teilnahmealter: 8-12<br />
Jahre, Teilnehmerbeitrag: 10 ¤<br />
incl. Bus und Verpflegung<br />
Anmeldung erforderlich unter<br />
� 02826-92094<br />
Donnerstag, 22.01.2004<br />
Die Hetter –<br />
Schnepfenparadies<br />
am Niederrhein?<br />
Diavortrag<br />
Veranstalter: <strong>NABU</strong>-<strong>Naturschutz</strong>station<br />
Veranstaltungsort:<br />
Restaurant Jonkhans, Bruchstr.<br />
69, 46459 Rees<br />
Krötenzaun-Aktionen<br />
in Weeze<br />
Für die Betreuung der Krötenzäune<br />
be<strong>im</strong> Schloss Wissen und<br />
in Uedem-Steinbergen werden<br />
noch dringend Helfer benötigt.<br />
Kontakt: Theo Mohn<br />
� 02832-7626