Naturschutz im Kreis Kleve Herbst / W inter 2003 - NABU Kleve e.V.
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sie selbst Mitglied <strong>im</strong> Kuratorium der Bundesstiftung,<br />
die innovative Projekte <strong>im</strong> Bereich<br />
des Umwelt- und <strong>Naturschutz</strong>es fördert.<br />
Mit seinem Pilotprojekt packt der <strong>NABU</strong><br />
beispielhaft und konkret an, was sich die<br />
Internationale Kommission zum Schutze des<br />
Rheines (IKSR) <strong>im</strong> Programm „Rhein 2020“<br />
auf die Fahne geschrieben hat: „Erhöhung der<br />
Strukturvielfalt <strong>im</strong> Uferbereich, Entwicklung<br />
naturnaher Flussbettstrukturen, Revitalisierung<br />
geeigneter Fischlebensräume <strong>im</strong> Hauptstrom“,<br />
so lauten die dort gesteckten Ziele.<br />
„Der rigorose Ausbau der letzten zwei Jahrhunderte<br />
hat dem Rhein viel von seiner Kraft<br />
Streit um FFH<br />
am Rhein<br />
Die Prüfung der von den<br />
Bundesländern nach der<br />
europäischen Richtlinie<br />
„Flora-Fauna-Habitat“ (FFH)<br />
gemeldeten Gebiete durch die<br />
EU-Kommission hat dringenden<br />
Nachmeldebedarf<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf die Wanderfische<br />
<strong>im</strong> Rhein ergeben.<br />
NRW möchte dem durch<br />
Meldung ausgewählter Uferabschnitte<br />
mit ihren Buhnenfeldern<br />
bis max<strong>im</strong>al zur<br />
Fahrrinne nachkommen.<br />
Real handelt es sich in der<br />
Regel um die rheinseitige<br />
Erweiterung bestehender<br />
<strong>Naturschutz</strong>gebiete. Diese<br />
Flachwasserzonen sollen den<br />
Wanderfischen wie Lachs<br />
und Faszination genommen. Wir wollen<br />
deshalb dem Strom wieder etwas von seiner<br />
früheren Lebendigkeit und seinem Flair<br />
zurückgeben“, so Rheinexperte Markgraf-<br />
Maué.<br />
Möglich machen das Projekt Fördermittel der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Deutschen<br />
Umwelthilfe, der Michael-Otto-Stiftung<br />
für Umweltschutz, der Stiftung <strong>Naturschutz</strong>fond<br />
Baden-Württemberg und des rheinlandpfälzischen<br />
Umweltministeriums sowie die<br />
Kooperationsbereitschaft der Wasserstraßenverwaltung.<br />
Klaus Markgraf-Maué<br />
und Meerneunauge als „stepping<br />
stones“, also quasi als<br />
Etappenziele, zur Verfügung<br />
stehen. Die Wasserstraße soll<br />
außen vor bleiben, um Konflikte<br />
zu min<strong>im</strong>ieren. Soweit<br />
ist dies durchaus sinnvoll<br />
und akzeptabel, wenn auch<br />
nicht ausreichend, weil<br />
verschiedene Arten mit<br />
meldewürdigen Vorkommen<br />
wie Rapfen und Groppe<br />
bisher nicht berücksichtigt<br />
sind.<br />
Ganz anders sieht das die<br />
„Arbeitsgemeinschaft FFH<br />
<strong>im</strong> Rhein“. Das ist nicht etwa<br />
ein Verein zur Förderung von<br />
Natura 2000, sondern ein<br />
Zusammenschluss von<br />
Gegnern der Ausweisung von<br />
FFH-Flächen <strong>im</strong> Rhein. Die<br />
NIKK 2 <strong>2003</strong><br />
27<br />
Industrie- und Handelskammern,<br />
Wirtschaftsverbände<br />
und der DGB NRW machen<br />
unter diesem Titel mobil<br />
gegen die Pläne der Landesregierung.<br />
Sie befürchten<br />
Einschränkungen für die<br />
Schifffahrt und die nächsten<br />
Ausbauziele der Wasserstraße.<br />
Sogar die Mannhe<strong>im</strong>er Akte<br />
von 1868 wird ins Feld<br />
geführt. Diese <strong>inter</strong>nationale<br />
Rechtsgrundlage für die<br />
Rheinschifffahrt besagt, dass<br />
der „freien Schifffahrt“ keine<br />
Hindernisse entgegengestellt<br />
werden dürfen.<br />
Die Meldung der Gebiete soll<br />
noch vor der Sommerpause<br />
nach Brüssel erfolgen. Der<br />
<strong>NABU</strong> bleibt am Ball.