Naturerleben - Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW

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Lebendige Gewässer Besucher des Aktionstags an der Bever bestaunten Gewässertiere, die in einer Strohhütte filmisch vorgeführt wurden, und erradelten neu umgestaltete Beverabschnitte Fotos: G. Hellmann Schulklassen aus dem Märkischen Kreis untersuchten im Rahmen der Wasserwoche Gewässer mit Unterstützung des Lumbricus Foto: D Schruck 10 43/2011 Multitalent Bever Aktionstag für einen kleinen Fluss Ein Parcours von etwa 2,5 Kilometern entlang der Bever war am sonnigen 2. Oktober 2011 Ziel nicht nur vieler Ostbeveraner. Die Gemeinde Ostbevern hatte viele Partner gefunden, die besondere Aktionsstände aufgebaut hatten, um über die Bever von gestern, heute und morgen zu informieren und das Engagement für mehr Naturnähe an dem kleinen Fluss zu unterstützen. Die Besucher konnten jüngst umgestaltete Beverabschnitte betrachten, weitere Maßnahmen zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie am Fluss diskutieren, die Fischfauna sowie das übrige Leben im Fluss hautnah bzw. filmisch inszeniert betrachten. Neben Ökologie, Wasserwirtschaft und Naturschutz kam auch die Unterhaltung am Wasser nicht zu kurz: Musik von den „Beverspatzen“, Waschen wie zu Omas Zeiten, Live-Spray-Kunst an Beverbrücken, Kindervorlesungen, kreative Floßbauten sowie weitere Attraktionen standen auf dem Programm. Am Ende des lebhaften und inhaltsreichen Veranstaltungstages stand die Ziehung der Gewinner des Wettbewerbs „Wie kann die Bever attraktiver gemacht werden?“ Hunderte Vorschläge – gefaltet zu einem bunten Papierschiffchen – füllten ein Boot. Der Hauptgewinn: eine Heißluft-Ballonfahrt über die Bever! Das Fazit des Tages: Große Resonanz für die Aktivitäten beim Umbau der Bever zu einem naturnahen Fluss und eine hervorragende Unterhaltung durch gute Aktionsstände in der Beveraue. (G. Laukötter) „Lebendige Gewässer“ im Märkischen Kreis Wasseraktionswoche und Volmekonferenz Acht Tage (25.09.-02.10.2011) stand der Märkische Kreis ganz im Zeichen des fließenden Wassers. Eine veranstaltungsreiche Wasseraktionswoche hat sich insbesondere den anstehenden ökologischen Verbesserungen der Fließgewässer im Kreisgebiet gewidmet. Die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert in festgelegten Fristen die Rückkehr zu „lebendigen Gewässern“. Das vom Kreis, der NUA, der Regionale Südwestfalen sowie weiteren Akteuren ausgerichtete Programm war attraktiv und abwechslungsreich: Schüler untersuchten mit dem NUA-Umweltbus „Lumbricus“ Bäche in der Region. Über Führungen (Kläranlagen, Talsperren, Brauerei, Bauernhof) wurden unterschiedliche Nutzungen von Wasser thematisiert. Wanderungen an Bachläufen, Angeln an der Lenne, geführte Kajaktouren zeigten den hohen Erlebniswert der Fließgewässer. Abgerundet wurde das Programm durch kulinarische Wasserwochen mit Einbindung der lokalen Gastronomie. Lachse springen an der Sieg! LANUV zählt zurückkehrende Lachse Foto: H. Stolzenburg Ein beeindruckendes Schauspiel bietet sich im Herbst am Siegwehr bei Buisdorf: Mit mehr als 60 Sprungversuchen pro Stunde kämpfen aus dem Meer zurückkehrende Atlantiklachse gegen das Wehr an. Pro Jahr werden im Siegsystem bis 500 Lachse registriert, die auf dem Weg zu ihren Laichplätzen sind. Gezählt werden können aber nur die Lachse, die Fischaufstiegshilfen wie z.B. Fischtreppen nutzen. Daher ist die Zahl der Rückkehrer im Sieg-Agger-System vermutlich erheblich höher. Bis Mitte Oktober 2011 konnten an Sieg und Agger 120 Lachse und 19 Meerforellen registriert werden. Insgesamt wurden ab 1990 ca. 6.500 Lachse in NRW registriert, die „Dunkelziffer“ liegt wesentlich höher. Zusammen mit den Fischereiverbänden betreibt das LANUV eine Kontroll- und Zählstation für zurückkehrende Lachse. In der LANUV-Außenstelle für Fischereiökologie in Albaum unterstützt ein Team aus Fischereibiologen und Fischwirten im Rahmen des Wanderfischprogramms die Wiedereinbürgerung des Lachses im Rhein-System. (LANUV) http://www.lanuv.nrw.de/natur/fischerei/wanderfisch.htm Den fachlichen Schwerpunkt der Wasseraktionswoche im Märkischen Kreis bildete die Volmekonferenz am 28.09.2011 in Meinerzhagen. In der Stadthalle kam es zu einem recht bunten Strauß zwischen Wassermusik/Wasserballett und Fachvorträgen zur ökologischen Umgestaltung der Volme samt ihrer Zuflüsse. Die Volme war bis vor kurzem stark durch die Inanspruchnahme der Industrie geprägt, entwickelt sich aber an vielen Stellen über Strahlursprünge und Trittsteine zurück zu mehr Naturnähe. Aktuelle Umsetzungsfahrpläne regeln die Umsetzung sehr unterschiedlicher Maßnahmen am Gewässer. „Kleine Forscher“ vermittelten den Konferenzteilnehmern, wie lebendig ein zuvor untersuchter Bach ist. Die Volmekonferenz wurde mit einem kleinen Imbiss beendet, bei dem natürlich leckerer Fisch (allerdings nicht aus der Volme) nicht fehlen durfte. (G. Laukötter)
Institute schalten LUMBRICUS zur Bewusstseinsbildung ein Umweltmobil der NUA bei der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens Seit 1993 arbeitet das LUMBRICUS-Team alle zwei Jahre intensiv mit Schulen in Ostbelgien zusammen. Während der NRW-Herbstferien machte sich in diesem Jahr der LUM- BRICUS mit Dietmar Schruck von der NUA und Irene Steiner-Bordel vom Umweltmobil GRASHÜPFER aus Osnabrück auf, um seine Kurse zur Fließgewässeruntersuchung mit Schülerinnen und Schülern südlich des Hohen Venns um St. Vith durchzuführen. Vor Ort werden die Veranstaltungen von AVES-Ostkantone – in etwa vergleichbar mit dem NABU bei uns – organisiert. Akribisch bereitet „Animator“ Gerhard Reuter die Einsätze vor, besucht zuvor die Schulen und hält einführende Vorträge. Das Interesse an Naturwissenschaften ist an belgischen Schulen groß. Mit entsprechender Begeisterung waren die Jugendlichen bei der Sache. Überraschungen lösen vor allem immer wieder die Tiere aus: Wer hat vorher schon mal eine Köcherfliegenlarve live gesehen oder eine Napfschnecke auf einem Stein entdeckt...? Auch die neuen Präsentationsmöglichkeiten auf LCD-Bildschirm im Umweltbus und die Mitnahme eines eigenen, im Laufe des Einsatzes produzierten Filmes auf USB-Stick kamen gut an. Weniger erfreulich die angetroffene Wasserqualität: Liegen bei uns in NRW die Probleme durch die hohe Besiedelung vor allem in der Strukturgüte, so leiden die belgischen Gewässer und ihre Bewohner verstärkt unter ungeklärten Einleitungen aus Haushalten, Gewerbe, Industrie und Zu einem Erfahrungsaustausch über Quellen und Gewässeroberläufe im Rothaargebirge trafen sich Fachleute im Waldinformationszentrum Hohenroth (WIZ). Die umfangreichen Maßnahmen zur Renaturierung von Quellen sowie zur Schaffung naturnaher Waldbestockungsverhältnisse und gelungene „best-practise“- Beispiele entlang von Gewässeroberläufen im Staatsforst Hilchenbach fanden positive Würdigung. In der überaus niederschlagsreichen und waldreichen Mittelgebirgslandschaft des Rothaargebirges haben Quellen als Teil der Gewässerlandschaft eine herausragende Bedeutung. Quellen wie die Sieg-, Lahn- und Ederquelle sind nicht nur mystische Orte und Anziehungspunkte für Wanderer am Rothaarsteig, sondern auch Objekte vielfältiger Nutzungen (Trinkwassergewinnung) und Beeinträchtigungen (Verbauung, Entwässerung, Verrohrung, Fichtenaufforstungen). Kommunen und Wasserverbände sind bereits dabei, Fahrpläne für die ökologische Aufwertung ihrer Gewässer aufzustellen. Landwirtschaft. So entdeckten die Schülerinnen und Schüler bei ihren Untersuchungen an der Warche einen schmierigen Ölfilm, der einen Einsatz der örtlichen Feuerwehr erforderlich machte, die unverzüglich auf Anordnung des Bürgermeisters eine Ölbarriere im Fluss installierte. Inzwischen sind die Behörden tätig geworden, den Einleiter ausfindig zu machen. Am nächsten Tag stutzt eine andere Schülergruppe, dass sie trotz intensiven Suchens so gut wie keine Tiere in der Amel findet. Erst oberhalb eines ominösen Rohres treffen sie auf haftende Eintagsfliegen, Flohkrebse und Napfschnecken, alles Anzeiger für eine durchaus gute Wasserqualität. Und wie zum Beweis beobachteten die Schüler, wie plötzlich eine weißliche stinkende Flüssigkeit aus dem Rohr tritt. Die Chemiegruppe bestätigt: Phosphatwerte, welche die Farbskala des kolorimetrischen Tests sprengen. Offensichtlich werden hier Reinigungsmittel ungeklärt in die Amel geleitet und führen zu Artensterben. Wie die Schüler dann erfuhren, war die Umweltsünde einige Tage zuvor von einer aufmerksamen Anwohnerin gemeldet worden und somit den amtlichen Stellen bekannt, die Nachforschungen ankündigten. Gerhard Reuter stellt aber auch positive Entwicklungen fest: „Der Bau von Kläranlagen, die Extensivierung der Landwirtschaft sowie Täler- und Fischotterprojekte haben an vielen Stellen der ostbelgischen Flusslandschaften zu Verbesserungen beigetragen. (D. Schruck) Renaturierung von Quellen und Bachoberläufen Seminar von Biostation, Regionalforstamt, Unterer Wasserbehörde und NUA am 5. Oktober 2011 Die Vorträge am Vormittag beschäftigten sich mit der Bedeutung von Artenreichtum und Naturnähe für Gewässer, Beispielen für Aufwertungs- und Renaturierungsmaßnahmen sowie Untersuchungen an Quellen und Oberläufen. Eine Exkursion führte am Nachmittag ins obere Edertal, welches Teil eines großflächigen FFH-Gebietes ist. Praktische Maßnahmen aus 20 Jahren Wald- und Gewässerentwicklung konnten hier anschaulich vorgestellt und diskutiert werden. Typisch für die obere Eder sind die vielen Quellmoore in den Talauen, die teilweise von Fichten freigestellt und der natürlichen Entwicklung zugeführt werden konnten. Entstanden sind heute bereits bedeutsame Lebensräume EU-weit geschützter Arten in den Gewässerläufen, den angrenzenden Mooren und Moortümpeln. Auch ausgelöst durch Windwürfe wie Wiebke oder Kyrill hat sich ganz ohne Pflanzung auf reinen Moor- und Gleyböden von allein eine standortgerechte Bestockung eingestellt. (P. Fasel) Lebendige Gewässer Ein von ostbelgischen Schülern entdeckter Ölfilm auf der Warche löste einen Einsatz der Feuerwehr aus Gut vorbereitet und engagiert führten die Schüler Fließgewässeruntersuchungen durch Fotos: G. Reuter Im oberen Edertal konnten die Teilnehmenden Maßnahmen zur Wald- und Gewässerentwicklung diskutieren Foto: M. Mennekes 43/2011 11
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Seite 7 und 8: Nationalpark stärkt Wirtschaftskra
Seite 9: Flächenrecycling zur nachhaltigen
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Seite 17 und 18: Der Duftcode Manipulation der Verbr
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