Naturerleben - Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW

So beliebt wie das Thema ernst: Workshop „Cyber-Mobbing“
Lehrkräfte informierten sich über diese neue Art von Mobbing und mögliche Hilfen
Misst man die Bedeutung eines Themas an der Beliebtheit
einer Fortbildung, so muss man feststellen: Cyber-Mobbing
ist ein großes Thema in den Schulen. Kaum veröffentlicht,
waren alle 24 Plätze des „Workshops Cyber-Mobbing“
bei Marco Fileccia am 14. September in den Räumen der
NUA in Recklinghausen ausgebucht. Prompt wurde die
Fortbildung im Rahmen der Kampagne „Schule der Zukunft
– Bildung für Nachhaltigkeit“ auf 30 Plätze erweitert und
wir hätten sicherlich auch 50 vergeben können.
Über das klassische Mobbing, das uns als Problem schon
seit Jahrzehnten beschäftigt, wissen viele Lehrerinnen und
Lehrer gut Bescheid und es gibt ebensolang gut erprobte
Handlungsstrategien, Fortbildungen, Wissen über Struktur,
Ursachen und Folgen, Interventions- und Präventionsstrategien.
Doch Cyber-Mobbing? Das Phänomen ist neu
und entsprechend groß ist die Unsicherheit in der Schule.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten etwas über
den Unterschied zwischen Mobbing und Cyber-Mobbing
und viele Beispiele dazu kennen. Cyber-Mobbing – das ist
Mobbing mithilfe digitaler Kommunikationsmöglichkeiten
wie E-Mails, Webseiten, Chatrooms, Handys, Videoportale,
Social Communities... Und so vielfältig wie der Missbrauch
der Medien so fantasiereich sind die Aktivitäten:
Hass-Gruppen, Identitätsklau, Terrorisierende Nachrichten
und Anrufe, Veröffentlichung peinlicher oder gefälschter
Bilder und Videos oder die Verbreitung von Gerüchten.
Der Referemt Marco Fileccia, Autor des Buches „Was tun
bei Cyber-Mobbing“ der EU-Initiative Klicksafe.de,
Kampagne-Team verstärkt
Lehrkräfte unterstützen „Schule der Zukunft“
Mit dem neuen Schuljahr wurde das Team der Kampagne
„Schule der Zukunft“ durch neue Kolleginnen und
Kollegen verstärkt. Für diese Aufgabe wurden sie vom
Schulministerium stundenweise freigestellt. Künftig mit
einer halben Stelle an der NUA arbeitet Stefanie Horn
aus Mülheim. Sie übernimmt in der NUA die stellvertretende
Leitung der Landeskoordination. Die Arbeit der
Kampagne in den Regionen wird künftig durch drei neue
Lehrkräfte koordiniert. Brigitte Giera-Schilling, Lehrerin an
der Otto-Burrmeister-Realschule Recklinghausen, arbeitet
für die Betreuung der Kampagne im Regierungsbezirk
Münster. Im Regierungsbezirk Köln werden die Schulen
jetzt durch Thomas Knechten, Lehrer am Ernst-Mach-
Gymnasium Hürth, betreut. Nathalie Silkenbeumer,
Lehrerin an der Minister-Stein-Schule in Dortmund, kümmert
sich künftig um die Betreuung der Kampagne im
Regierungsbezirk Arnsberg. (NUA)
Infos und Kontaktdaten der Ansprechpartner:
www.schule-der-zukunft.nrw.de
bezeichnet Cyber-Mobbing als Mobbing hoch zwei.
Doch was macht Cyber-Mobbing so viel wirksamer? Das
ist neu:
• Es erfolgt ein Eingriff rund um die Uhr, auch in das
Privatleben,
• das Publikum ist unüberschaubar groß,
• die Inhalte verbreiten sich extrem schnell,
• die Täter handeln anonym, oft mit geringen Konsequenzen,
• die Täter handeln enthemmter,
• die körperliche Stärke ist unwichtig,
• die Folgen können schwerer abgeschätzt werden und
• das Cyber-Mobbing erfolgt teilweise auch unbeabsichtigt.
Neben vielen Fakten über das relativ neue Phänomen, das
unter Jugendlichen keineswegs selten zu sein scheint (die
JIM-Studie spricht von 25% der Jugendlichen, die jemanden
kennen, der es erlebt hat), lernten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der Fortbildung Handlungsstrategien für
Betroffene kennen und auch Interventions-Möglichkeiten
durch Pädagogen und die Hilfsangebote Dritter. Sie lernten
außerdem das Projekt „Medienscouts NRW“ der
Landesanstalt für Medien NRW und Uni Duisburg kennen,
in dem Schülerinnen und Schüler ausgebildet werden, mit
anderen Schülerinnen / Schülern auch zum Thema Cyber-
Mobbing zu arbeiten.
Der Workshop „Cyber-Mobbing“ wird am 16. Mai 2012
von 14 bis 18 Uhr in der NUA wiederholt. (M. Fileccia)
Kontakt: Marco Fileccia, schulederzukunft@fileccia.de
Jurysitzungen in den Kreisen
Auszeichnung wird jetzt vorbereitet
Der aktuelle Kampagnezeitraum von „Schule der Zukunft
– Bildung für Nachhaltigkeit“ nähert sich seinem Ende.
Die Schulen, Kitas und Netzwerke, die sich beteiligt
haben, haben im Oktober 2011 die Dokumentationen
ihrer Projekte verfasst und online eingegeben. Jetzt starten
in den Regionen die Sitzungen der Jurys, die bewerten,
ob die angestrebten Ziele erreicht wurden und welche
Auszeichnungs-Stufe die teilnehmenden Schulen und
Kitas erreicht haben. Die Jurys sind mit Vertretern der
Landeskoordination, der Koordination vor Ort und mit
Partnern aus den Regionen besetzt. Sie bewerten im
Team die erreichten Leistungen.
Die feierlichen Auszeichnungen finden im Jahr 2012
statt. Dann wird es in jeder Region eine große Festveranstaltung
geben, auf der die Schulen, Kitas und
Netzwerke ihre Projekte vorstellen können, ihre
Auszeichnungen erhalten und gleichzeitig der neue
Kampagnezeitraum 2012-2014 gestartet wird. (ame)
Infos: www.schule-der-zukunft.nrw.de
Schule der Zukunft
Infos zum Thema Cyber-Mobbing:
Klicksafe: www.klicksafe.de,
JIM-Studie: www.mpfs.de,
Medienscouts: www.medienscouts.org
Die Jurys, hier im Kreis Wesel,
beschäftigen sich intensiv mit jeder
Online-Dokumentation der Schulen,
Kitas und Netzwerke im
Rahmen der Kampagne „Schule
der Zukunft“
Foto: M. Fileccia
43/2011
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