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29. Mai 2009 - Planet Beruf.de

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12<br />

MINT-PRODUKTE<br />

Das kennst du sicher: Ein Hund reagiert auf eine Hun<strong>de</strong>pfeife,<br />

obwohl du ihren Ton nicht einmal hörst. Das liegt daran, dass<br />

<strong>de</strong>r Frequenzbereich einer Hun<strong>de</strong>pfeife, also die Tonhöhe, außerhalb<br />

<strong>de</strong>s menschlichen Hörbereichs liegt. Ein ähnliches Phänomen<br />

machten sich die Entwickler <strong>de</strong>s MP3-Formats zunutze.<br />

Junge Menschen hören mehr<br />

Auch junge Menschen hören Töne, die ältere nicht<br />

mehr wahrnehmen. Eine englische Firma hat sich<br />

dies zunutze gemacht. sie hat „lärmkanonen“<br />

entwickelt, die relativ nervige und hohe Töne<br />

aussen<strong>de</strong>n, die nur für Jugendliche hörbar sind.<br />

Angepriesen und verkauft wer<strong>de</strong>n diese „lärmkanonen“<br />

z.B. la<strong>de</strong>nbesitzern, die nicht möchten,<br />

dass Jugendliche vor ihren lä<strong>de</strong>n herumstehen.<br />

Viel Musik – wenig Speicher<br />

selbst in <strong>de</strong>r Musik gibt es Töne, die vom Menschen<br />

nicht wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Das liegt<br />

daran, dass <strong>de</strong>r Mensch zwei Töne erst dann<br />

getrennt voneinan<strong>de</strong>r wahrnehmen<br />

kann, wenn <strong>de</strong>ren Tonhöhen<br />

sich ausreichend unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Diese Erkenntnis<br />

wird beim MP3-Format<br />

genutzt. Um die<br />

Datengröße bei MP3<br />

möglichst gering zu<br />

halten, wer<strong>de</strong>n die<br />

Tonhöhen o<strong>de</strong>r Frequenzen,<br />

die man<br />

sowieso nicht wahrnimmt,„herausgefiltert“.<br />

so benötigen<br />

<strong>de</strong>ine lieblingssongs<br />

weniger speicherplatz,<br />

ohne dass du<br />

einen Qualitätsverlust<br />

hörst.<br />

Der MP3-Player – ein<br />

kleines Wun<strong>de</strong>rwerk.<br />

MINT im MP3-Player<br />

Wie das geht? Dr. Bernhard<br />

Grill, MP3-Entwickler und<br />

leiter <strong>de</strong>r Abteilung Audio<br />

am Fraunhofer-Institut für<br />

Integrierte schaltungen, erklärt<br />

es dir:<br />

„Viele Verarbeitungsschritte<br />

in MP3 beruhen auf Metho<strong>de</strong>n, die es ohne die<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r Mathematik nicht geben wür<strong>de</strong>.<br />

Beispielsweise wird die Musik mithilfe <strong>de</strong>r so<br />

genannten ‚Fourier-Transformation‘ in ihre verschie<strong>de</strong>nen<br />

Frequenzanteile zerlegt bzw. umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Die Informatik liefert die Werkzeuge,<br />

um die sehr komplizierten Verarbeitungsschritte<br />

in MP3 kostengünstig verwirklichen zu können.<br />

letztlich ist ein MP3-Player ein kleiner Computer,<br />

<strong>de</strong>r ein MP3-Programm ausführt. Beim Erstellen<br />

einer MP3-Datei wird untersucht, welche Informationen<br />

das menschliche Gehör auch wirklich<br />

wahrnimmt. Die Grundlagen dazu kommen aus<br />

<strong>de</strong>n Naturwissenschaften aus <strong>de</strong>m Fachgebiet<br />

<strong>de</strong>r Psychoakustik. Technik benötigt man u.a. für<br />

die ‚digitale signalverarbeitung‘, ein Teilgebiet <strong>de</strong>r<br />

mo<strong>de</strong>rnen Elektrotechnik, die viele <strong>de</strong>r Grundlagen<br />

<strong>de</strong>r MP3-Verarbeitung liefert – und natürlich<br />

dafür, ein kleines Wun<strong>de</strong>rwerk, wie es ein MP3-<br />

Player nun mal ist, überhaupt herzustellen.“<br />

Linktipp:<br />

Dr. Grill ist Mitglied <strong>de</strong>s Kernteams<br />

<strong>de</strong>r MP3-Entwicklung und wur<strong>de</strong><br />

im Jahr 2000 mit <strong>de</strong>m Deutschen<br />

Zukunftspreis ausgezeichnet.<br />

Spectrum im <strong>de</strong>utschen technikmuseum<br />

in Berlin: Mit <strong>de</strong>r lasergitarre auf saiten aus<br />

licht spielen und weitere Experimentierstationen<br />

zu „Musik und Hören“ besuchen.<br />

� www.sdtb.<strong>de</strong>

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