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wuppertaler uni magazin - Pressestelle - Bergische Universität ...

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WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 42 Wintersemester 2010/2011<br />

Bürgerbeteiligung vor<br />

neuen Aufgaben<br />

„Stuttgart 21“ und der Schlichtungsversuch<br />

waren u. a. Thema einer Tagung an der<br />

<strong>Bergische</strong>n <strong>Universität</strong>. Auf Einladung der<br />

Forschungsstelle Bürgerbeteiligung trafen<br />

sich zahlreiche Vertreter von Forschungsinstituten<br />

sowie erfahrene Moderatoren<br />

und Schlichter mit jahrelanger Praxis in<br />

der Politik der Bürgerbeteiligung zum<br />

Meinungsaustausch in Wuppertal. „Die<br />

Bürgerbeteiligung steht in Deutschland<br />

vor großen, dramatisch neuen Aufgaben“,<br />

so Prof. Dr. Hans J. Lietzmann, Leiter der<br />

Forschungsstelle Bürgerbeteiligung. Die<br />

rechtsstaatlichen Verfahren müssten mit<br />

dem demokratischen Beteiligungswunsch<br />

der Bürger neu und besser verbunden werden,<br />

Planungsverfahren in ihrer bisherigen<br />

Form würden den Ansprüchen einer modernen<br />

Demokratie nicht länger gerecht, so das<br />

Ergebnis der Tagung.<br />

„Der Zeitpunkt ist gekommen, um Bürgerplanung<br />

und vereinfachte Bürgerbegehren und<br />

Bürgerentscheide mit festen rechtsstaatlichen<br />

Garantien auszustatten,“ fasst Prof. Lietzmann<br />

die Ergebnisse zusammen. Die frühzeitige Einbeziehung<br />

der Kompetenz der Bürger und ihre<br />

Sicht der Dinge müsse von Beginn an Teil der<br />

Planungsprozesse werden.<br />

Seit einigen Jahren treffen sich die in der<br />

Bürgerpolitik engagierten Institute und diskutieren<br />

erfolgreiche Standards der Durchführung<br />

von Beteiligungsformen. Prof. Lietzmann: „Nur<br />

wirklich qualifizierte und erprobte Formen<br />

können den neu entstandenen Anforderungen<br />

zur Einbeziehung der Bürger in Großprojekte<br />

standhalten.“<br />

1975 wurde die Forschungsstelle für Bürgerbeteiligung<br />

an der <strong>Bergische</strong>n <strong>Universität</strong><br />

gegründet. Der Initiator, der Soziologe Prof. Dr.<br />

Peter Dienel († 2006), entwickelte in seiner Arbeit<br />

das Beteiligungsverfahren „Planungszelle“,<br />

das Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit<br />

gibt, ihre Meinung, ihre Lebenserfahrung und<br />

ihre Kompetenz konstruktiv in politische Entscheidungsprozesse<br />

einzubringen.<br />

Prof. Lietzmann leitet die Forschungsstelle<br />

für Bürgerbeteiligung seit 2007: „In der vielfach<br />

bewährten Planungszelle hat sich gezeigt, in<br />

welch hohem Maß die Bürger im Stande sind,<br />

sich in Planungsfragen einzuarbeiten und gemeinsam<br />

mit ausgewiesenen Experten und<br />

Moderatoren qualifizierte Bürgergutachten zu<br />

verfassen.“<br />

www.planungszelle.<strong>uni</strong>-wuppertal.de<br />

10<br />

Uni mit Riesenpotenzial<br />

Studierende erarbeiten in einer Planungszelle ihre Hochschule:<br />

Ergebnisse zeigte eine Ausstellung in der <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />

„Die <strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong> hat Riesenpotenzial“<br />

– zu diesem Ergebnis kamen 54<br />

Studierende 2009 in einem Gutachten, das<br />

sie im Rahmen der ersten Planungszelle an<br />

der <strong>Bergische</strong>n <strong>Universität</strong> erstellt haben.<br />

Ergebnisse und Wirkungen des Gutachtens<br />

wurden in einer Ausstellung im Foyer der<br />

<strong>Universität</strong>sbibliothek öffentlich präsentiert.<br />

Das Gutachten selbst ist außerdem in<br />

einer Broschüre zusammengefasst und dokumentiert<br />

- wie die Ausstellung - den Planungsprozess<br />

der beteiligten Studierenden.<br />

Das Gutachten wurde auf Initiative der <strong>uni</strong>versitätseigenen<br />

„Forschungsstelle Bürgerbeteiligung“<br />

unter Leitung des Politikwissenschaftlers<br />

und Leiters der Forschungsstelle<br />

Bürgerbeteiligung, Prof. Dr. Hans J. Lietzmann,<br />

erstellt. Per Losverfahren ermittelte Studierende<br />

aus allen sieben Fachbereichen der<br />

<strong>Universität</strong> erarbeiteten mit Hilfe von Experten<br />

Ansichten und Vorschläge zur baulichen Gestaltung<br />

und Erneuerung ihrer Uni. „Die <strong>Bergische</strong><br />

<strong>Universität</strong> hat so die Hauptbetroffenen des<br />

<strong>Universität</strong>sumbaus – die Studierenden – frühzeitig<br />

in ihre Planungen eingebunden“, erklärte<br />

Prof. Lietzmann.<br />

Im Mittelpunkt der Planungszelle stand die<br />

Frage, wie sich nach dem Bologna-Prozess veränderte<br />

Anforderungen an das Studium in die<br />

Gestaltung von Lern- und Arbeitsräumen niederschlagen<br />

sollten. Die Studierenden entwickelten<br />

Konzepte, um Räume flexibler nutzen zu können<br />

und Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens<br />

zu verbessern. „Ich bin sehr stolz auf die Kreativität<br />

und den Einsatz der Studierenden,“ so Prof.<br />

Lietzmann.<br />

„Vieles was bei der Planungszelle herausgekommen<br />

ist, wird auch umgesetzt“, betonte<br />

Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch bei der Ausstellungseröffnung.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Volker Mittendorf<br />

Telefon 0202/439-2390<br />

E-Mail mittendo@<strong>uni</strong>-wuppertal.de<br />

Prof. Dr. Hans J. Lietzmann (2.v.l.) erläutert die Ergebnisse der ersten Planungszelle an der <strong>Bergische</strong>n <strong>Universität</strong>.<br />

Foto Janine Dietz

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