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Fachzeitschrift "Gewerbemiete und Teileigentum" (GuT)

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Indexklauseln im Gewerbemietrecht / Unternehmensfinanzierung<br />

Verbraucherpreisindex etwa alle 5 Jahre auf ein neues Preisbasisjahr<br />

umstellt, spielt das Preisbasisjahr bei einer Prozent-Klausel<br />

keine Rolle. Eine Indexveränderung in Prozent berechnet<br />

sich mit der Formel<br />

( neuer Index<br />

� 100) –100<br />

alter Index<br />

Das Ergebnis ist von der Wahl des Basisjahres unabhängig.<br />

7. Zusammenfassung<br />

Im gewerblichen Mietrecht ist eine Mieterhöhung nur nach<br />

entsprechender schriftlicher Vereinbarung möglich. Bei einem<br />

auf längere Zeit konzipierten Mietverhältnis ist einerseits der<br />

Vermieter an einer auf Dauer steigenden Miete interessiert. Andererseits<br />

ist für den Mieter der langjährige Bestandsschutz seines<br />

Geschäftsraummietvertrags wichtig, weil mit dem Verlust<br />

des Geschäftsraums seine wirtschaftliche Existenz auf dem<br />

Spiel stehen kann. Ein Mietvertrag mit einer Indexklausel, vornehmlich<br />

einer automatischen Gleitklausel mit einer mindestens<br />

zehnjährigen Vertragsbindung, ist im Ergebnis für beide Ver-<br />

tragspartner eine verlässliche Gr<strong>und</strong>lage. Die Mieterhöhungen<br />

sollten so vereinbart werden, dass ein fairer Interessen- <strong>und</strong> Risikoausgleich<br />

zwischen Vermieter <strong>und</strong> Mieter entsteht.<br />

Wegen des unbürokratischen Verfahrens wird der Abschluss<br />

einer nach § 4 Abs.1 PrKV allgemein genehmigten Gleitklausel<br />

empfohlen. Gute Dienste kann auch das von der Industrie<strong>und</strong><br />

Handelskammer – IHK – empfohlene Muster eines Gewerberaummietvertrags<br />

leisten. Im Zweifel sollten die Vertragspartner<br />

fachk<strong>und</strong>igen Rat bei der IHK oder bei einem<br />

Rechtsanwalt einholen. Das B<strong>und</strong>esamt für Wirtschaft <strong>und</strong> Ausfuhrkontrolle<br />

prüft auf Wunsch jede Indexklausel schon im Entwurf<br />

<strong>und</strong> stellt auch ein sog. Negativattest aus, wenn eine genehmigungsfreie<br />

oder allgemein genehmigte Klausel vorliegt.<br />

Neue Indexklauseln sind nur noch auf der Basis der erwähnten<br />

Preisindizes möglich. Bestehende Klauseln mit anderen Teilindizes<br />

werden im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung<br />

auf den neuen Index umgestellt. Eine bestehende Punkte-Klausel<br />

sollte durch eine Vertragsanpassung in eine Prozent-Klausel<br />

geändert werden.<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt/Main<br />

Unternehmensfinanzierung: Banken entdecken den Mittelstand neu<br />

Studie von KfW Bankengruppe <strong>und</strong> Wirtschaftsverbänden konstatiert bessere<br />

Finanzierungsbedingungen / Lage kleiner Betriebe bleibt schwierig<br />

Die Banken wenden sich wieder verstärkt dem Geschäft mit<br />

Unternehmensk<strong>und</strong>en zu. Das ist das zentrale Ergebnis der diesjährigen<br />

Unternehmensbefragung, die die KfW Bankengruppe<br />

in Zusammenarbeit mit 28 Fach- <strong>und</strong> Regionalverbänden der<br />

Wirtschaft durchgeführt hat. Für 12% der befragten Unternehmen<br />

haben sich die Finanzierungsbedingungen deutlich verbessert.<br />

Das ist der höchste Wert seit der ersten gemeinsamen<br />

Studie im Jahr 2001. Auch insgesamt ist die Entwicklung positiv:<br />

Nur noch 33% der Unternehmen klagen über mehr Probleme<br />

beim Kreditzugang. Dieser Wert liegt fast 10 Prozentpunkte<br />

unter dem Vorjahreswert.<br />

„Nicht nur für den einzelnen Unternehmer, sondern auch<br />

gesamtwirtschaftlich ist die insgesamt wieder bessere Kreditversorgung<br />

überaus erfreulich. Denn wer kein Geld von der<br />

Bank bekommt, der investiert weniger oder gar nicht, schafft<br />

weniger Wachstum <strong>und</strong> Arbeitsplätze“, sagte Ingrid Matthäus-<br />

Maier, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. Für die<br />

beteiligten Verbände zeigte sich der Präsident des Hauptverbandes<br />

des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen<br />

erfreut über die festgestellten Verbesserungen im Bereich der<br />

Unternehmensfinanzierung: „Die positive Tendenz beim Zugang<br />

zu Bankkrediten ist im wesentlichen Ausfluss der besseren<br />

konjunkturellen Situation <strong>und</strong> Anpassungsreaktionen der<br />

Unternehmen vor allem auf den Gebieten Transparenz <strong>und</strong> Offenlegung<br />

der wirtschaftlichen Informationen zum Unternehmen“,<br />

erläuterte Franzen.<br />

Nach wie vor problematisch ist aber die Finanzierungslage<br />

der kleinen Unternehmen: Sie klagen weiterhin überdurchschnittlich<br />

oft über schlechtere Finanzierungsbedingungen, erfahren<br />

häufiger Kreditablehnungen <strong>und</strong> sind auch häufiger als<br />

große von einer Verschlechterung des Ratings betroffen. Außerdem<br />

konnten sie seltener ihre Eigenkapitalquote erhöhen.<br />

Mit der am 7. September 2006 in Berlin vorgestellten Studie<br />

„Unternehmensfinanzierung: Banken entdecken den Mittelstand<br />

neu. Kreditzugang für kleine Unternehmen bleibt problematisch.“<br />

legen KfW Bankengruppe <strong>und</strong> Verbände bereits zum<br />

fünften Mal ihre gemeinsame Untersuchung zur Finanzierungssituation<br />

deutscher Unternehmen vor. An der aktuellen Befragung,<br />

die Ende März 2006 abgeschlossen wurde, haben sich<br />

r<strong>und</strong> 6.000 Unternehmen aller Branchen, Größenklassen <strong>und</strong><br />

Regionen beteiligt.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse der Unternehmensbefragung<br />

2006 im Überblick:<br />

– Der Finanzmarktwandel schreitet weiter voran. Die für die<br />

Unternehmen damit verb<strong>und</strong>enen Probleme haben sich entspannt:<br />

Die Kreditaufnahme ist im vergangenen Jahr für nur<br />

noch 33% (Vorjahr: 42%) der Unternehmen schwieriger geworden.<br />

Gleichzeitig melden 12% (7%) eine Verbesserung.<br />

– Ein Gr<strong>und</strong> für die positive Entwicklung ist, dass viele Unternehmen<br />

auf die Entwicklungen auf den Finanzmärkten reagiert<br />

haben. So konnten knapp 40% der Unternehmen ihr<br />

Rating im letzten Jahr verbessern. Nur bei 8% hat es sich<br />

verschlechtert. Über 40% der Unternehmen haben zudem ihre<br />

Eigenkapitalquote erhöhen können, während nur 17% eine<br />

gesunkene Quote melden.<br />

–Je kleiner ein Unternehmen ist, desto schwieriger sind die Finanzierungsbedingungen:<br />

46% der Unternehmen mit bis zu<br />

1 Mio. EUR Umsatz klagen über eine schlechtere Finanzierungsbedingungen,<br />

aber nur 12 % der Unternehmen mit mehr<br />

als 50 Mio. EUR Umsatz.<br />

– Die wichtigsten Gründe für die Verschlechterung sind für Unternehmen<br />

aller Größenklassen nach wie vor gestiegene Anforderungen<br />

an die Offenlegung von geschäftlichen Informationen<br />

<strong>und</strong> die Sicherheitenstellung.<br />

– Die Ablehnungsquote für Investitionskredite ist von knapp<br />

ein Viertel auf unter 20% gesunken. Hauptgründe für eine<br />

Ablehnung bleiben unzureichende Sicherheiten <strong>und</strong> zu niedrige<br />

Eigenkapitalquoten.<br />

218 <strong>Gewerbemiete</strong> <strong>und</strong> Teileigentum · Heft 30 · 8–9/06 · August/September 2006

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