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RAD im Pott

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46 Duisburg<br />

Stadt verschläft<br />

Fahrradfreundlichkeit<br />

Erfreulicherweise hat in der Duisburger Politik<br />

und Verwaltung in den letzten Jahren<br />

durchaus ein Umdenken weg von autozentrierter<br />

Verkehrsplanung stattgefunden.<br />

Dies belegen viele gute Planungen, die<br />

umgesetzt worden sind (z. B. Shared Space,<br />

div. Radfahrstreifen etc.) oder gerade umgesetzt<br />

werden.<br />

Allerdings ist Duisburg auch eine chronisch<br />

klamme Nothaushaltkommune, d. h. freiwillige<br />

Leistungen müssen grundsätzlich<br />

von der Bezirksregierung genehmigt werden.<br />

Und davon kann man nicht ausgehen.<br />

Angesichts der dramatischen Haushaltslage<br />

ist klar, dass man nicht für alle Radfahrerwünsche<br />

aus dem Vollen schöpfen<br />

kann (selbst dann nicht, wenn die Verwaltung<br />

diesen Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen<br />

ist).<br />

Umso unverständlicher ist es, dass Punkte,<br />

bei denen die Stadt mit wirklich wenig Geld<br />

viel für den Radverkehr tun kann, mehr<br />

oder weniger verschlafen werden. Im Besonderen<br />

betrifft dies die flächendeckende<br />

Öffnung von Einbahnstraßen für den ge-<br />

100 Meter unnötige Behinderung des Radverkehrs.<br />

Fotos: Michael Kleine-Möllhoff<br />

genläufigen<br />

Radverkehr in<br />

Tempo-30-Zonen.<br />

Es fallen<br />

nur geringe<br />

Kosten an und<br />

diese könnten<br />

aus laufenden<br />

Mitteln z. B.<br />

<strong>im</strong> Sinne einerverbessertenVerkehrsführung<br />

(also<br />

eine Sicherheitsfrage)<br />

und aus dem<br />

Kleines Schild -großer Nutzen<br />

täglichen Verwaltungshandeln<br />

finanziert werden.<br />

Nachdem die ersten Einbahnstraßen in mühevoller<br />

Prüfung unter sehr stringenten<br />

Regelungen vereinzelt geöffnet wurden,<br />

zeigten diese Freigaben tatsächlich, dass<br />

der Nutzen für den Radverkehr sehr hoch<br />

ist. Viele attraktivere Routen sind auf einmal<br />

legal möglich und das ohne Risiko für<br />

alle Verkehrsteilnehmer. Auch die Nachteile<br />

für Autofahrer sind sehr gering bis nicht<br />

wahrnehmbar. Eine Häufung von gefährlichen<br />

Situationen oder gar Unfällen ist nicht<br />

bekannt. Man kann sogar davon ausgehen,<br />

dass sich eine flächendeckende Öffnung<br />

für alle positiv auswirkt, weil man sich auf<br />

einheitliche Regelungen besser einstellen<br />

kann. Aus diesem Grund ist auch mit der<br />

StVO-Novelle die Freigabe von Einbahnstrassen<br />

enorm vereinfacht worden.<br />

Andere Städte, z.B. Frankfurt am Main,<br />

haben das Potential längst erkannt und<br />

werben offensiv mit dieser Ausschöpfung<br />

der STVO zu Gunsten der Radfahrer (siehe:www.zeit.de/auto/2011-06/radverkehrfrankfurt).<br />

Der ADFC würde eine weitere Öffnung sehr<br />

begrüßen. Dies wäre ein großer Sprung für die<br />

Radfahrer in Duisburg: Die Fahrtzeiten verkürzen<br />

sich für viele Radfahrer drastisch und Radfahren<br />

wird wieder ein Stück attraktiver.

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