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Die<br />

Omnibusse<br />

Die sprichwörtliche „Berliner Luft“ ist auch nicht<br />

mehr das, was sie mal war, seinerzeit, vor mehr<br />

als 100 Jahren, als der Komponist Paul Lincke sie<br />

besang. Während das schmissige Lied heute noch<br />

gerne gespielt wird, hat die Berliner Luft durch die<br />

Jahrzehnte hindurch deutlich gelitten. Zwar ist speziell<br />

in den vergangenen Jahren viel passiert für die<br />

Luftreinhaltung, aber gerade bei Rußpartikeln und<br />

Feinstaub besteht nach wie vor Handlungsbedarf.<br />

In Berlins Innenstadtbezirken werden die in EU-<br />

Richtlinien festgelegten Grenzwerte für Feinstaub<br />

und Stickstoffdioxid in vielen Straßen überschritten.<br />

Im Interesse der Gesundheit der Anwohner<br />

will der Senat deswegen die Verkehrsemissionen<br />

reduzieren. Seit dem 1. Januar 2008 gilt in Berlin<br />

die Umweltzone, die dem Bereich innerhalb des S-<br />

Bahn-Rings entspricht. Nur <strong>zu</strong>m Vergleich: Von der<br />

Fläche von rund 88 km² und einer Einwohnerzahl<br />

von 1,1 Millionen her wäre diese „Zone“ die drittgrößte<br />

Stadt Deutschlands. Einfahren in den durch<br />

Schilder gekennzeichneten Bereich dürfen nur<br />

noch Autos, die mittels entsprechender Plaketten<br />

ihre Schadstoffnorm nachweisen können.<br />

Die mehr als 1.000 Dieselbusse im öffentlichen<br />

Nahverkehr Berlins, den hier die Berliner Verkehrsbetriebe<br />

(BVG) betreiben, genießen freie Fahrt in<br />

der Umweltzone. <strong>Sie</strong> sind mit so genannten Rußpartikelfiltern<br />

ausgestattet und erfüllen somit die<br />

Erfordernisse der Euronorm IV und V/EEV hinsicht-<br />

lich der Partikelemissionen. Jetzt zahlt sich der unternehmerische<br />

Weitblick der BVG aus: Schon seit<br />

1999 wurden BVG-Busse mit diesen Partikelfiltern<br />

nachgerüstet; die neuen Fahrzeuge sind serienmäßig<br />

damit ausgestattet. Damit entsprechen die<br />

Busse hinsichtlich der Partikelemissionsminderung<br />

den höchsten Umweltansprüchen.<br />

Das Engagement der BVG geht aber noch weiter.<br />

Wasserstoff ist das Energiekonzept der Zukunft:<br />

Umweltfreundlicher, leiser und preiswerter als herkömmliche<br />

Antriebstechniken. Diese unschlagbaren<br />

Vorteile nutzt das Konzept für Busantrieb mit<br />

Verbrennungsmotor- und Brennstoffzellen-Technologie.<br />

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden<br />

von der EU gefördert, sind Partner im Clean<br />

Energy Partnership (CEP) und maßgeblich an der<br />

Entwicklung dieses <strong>zu</strong>kunftsweisenden Antriebs<br />

beteiligt.<br />

In insgesamt acht europäischen Städten kommen<br />

Wasserstoffbusse <strong>zu</strong>m Einsatz, Berlin wird dabei die<br />

größte Fahrzeugflotte einsetzen. Im Rahmen des<br />

im Jahr 2006 gestarteten Projekts HyFLEET:CUTE<br />

werden die Berliner Verkehrsbetriebe <strong>bis</strong> Mitte des<br />

Jahres insgesamt 14 MAN-Fahrzeuge mit Wasserstoff-Verbrennungsmotoren<br />

erhalten. Die Fahrzeuge<br />

fit für die<br />

sind Umweltzone<br />

sind schon <strong>zu</strong>m Teil im Linienverkehr der BVG<br />

unterwegs. Die Berliner Verkehrsbetriebe betreiben<br />

also noch in diesem Jahr die weltweit größte Flotte<br />

von Wasserstoffbussen. Beim Umweltschutz lassen<br />

diese Busse kaum noch einen Wunsch offen:<br />

<strong>Sie</strong> sind leise, komfortabel und aus dem Auspuff<br />

kommt nur Wasser!<br />

Trotzdem gibt es für die Busse keine Ausnahme:<br />

Auch ihre Schadstoffklasse muss per Plakette an<br />

der Windschutzscheibe nachgewiesen werden.<br />

Während das bei privaten Wagen durch den TÜV<br />

erfolgt, kann die BVG selbst in ihren Werkstätten<br />

diese Plaketten anbringen. Doch wie häufig, wenn<br />

EU-weite Regelungen im Spiel sind, hat die Ausstattung<br />

der BVG-Busse mit grünen Plaketten im<br />

Augenblick noch einen kleinen Haken.<br />

Mitarbeiter in den Omnibuswerkstätten müssen<br />

tatsächlich jetzt auf ältere Busse entsprechend der<br />

europäischen Abgasstufe <strong>zu</strong>nächst rote und gelbe<br />

Plaketten kleben, weil die entsprechende ‚Anlage<br />

<strong>zu</strong>r Kennzeichnungsverordnung (35. BImSchV, das<br />

ist die „Verordnung <strong>zu</strong>r Durchführung des Bundes-<br />

Immissionsschutzgesetzes“)’ zwar vorliegt, aber<br />

noch keine Gesetzeskraft hat. Begründet darin,<br />

dass sie noch nicht umgesetzt ist.<br />

Solange dies nicht geschehen ist, hat eine entsprechende<br />

Verordnung noch Gültigkeit, in der die<br />

CRT-Filter keine Berücksichtigung finden. Da mag,<br />

wer will, den Amtsschimmel laut wiehern hören.<br />

Deshalb müssen nun möglicherweise für die älteren<br />

Omnibusse zeitlich begrenzte Sondergenehmigungen<br />

beantragt werden, obwohl ihre Rußpartikelemissionen<br />

den höchsten Standards, der Euro<br />

V Norm, entsprechen.<br />

Wenn aber diese Anlage <strong>zu</strong>r Kennzeichnungsverordnung<br />

noch in diesem Jahr gültig wird, sehen<br />

alle Grün und die Berliner Luft profitiert ohnehin.<br />

BB Panorama / 18+19

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