3 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de | 8,50 € | 27. JAHRGANG | Mai <strong>2008</strong> | 3993<br />
3 | <strong>2008</strong><br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK
Kooperation <strong>und</strong> Wettbewerb<br />
Traditionell geht der Blick der Deutschen Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />
Hafenwirtschaft in die Mündungsgebiete der großen Flüsse Rhein,<br />
Donau, Weser, Elbe <strong>und</strong> Oder. Dabei hat die Liberalisierung der<br />
Deutschen Binnenschifffahrtsmärkte vor 15 Jahren zahlreiche neue<br />
Chancen für die deutschen Binnenhafenstandorte gebracht <strong>und</strong><br />
auch die Wettbewerbsposition der deutschen Nordseehäfen gegenüber<br />
ihren Mitbewerbern in den Niederlanden <strong>und</strong> Belgien gestärkt.<br />
Die anhaltende Globalisierung des Welthandels <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Mengensteigerungen im Container- <strong>und</strong> Massengutverkehr<br />
stellen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen vor neue Herausforderungen.<br />
Trotz erheblicher Investitionen in allen Seehafenstandorten der<br />
Nordrange platzen insbesondere die Containerterminals aus allen<br />
Nähten, so dass neue Strategien zur Sicherstellung einer fristgerechten<br />
Abwicklung komplexer logistischer Prozesse gefragt sind.<br />
Die Verlagerung logistischer Dienstleistungen von den Seehäfen in das<br />
Hinterland ist bereits seit einigen Jahren im Gange. War zu Beginn des<br />
Containerverkehrs vor 40 <strong>und</strong> 50 Jahren das Be- <strong>und</strong> Entladen des Containers<br />
fern im Hinterland eher die Ausnahme, so ist dies heute die Regel.<br />
Mehr <strong>und</strong> mehr konzentriert sich dieses Geschäft in den Binnenhäfen,<br />
die nicht nur geeignete Flächen <strong>und</strong> Equipment vorhalten, sondern<br />
auch mit wasser- <strong>und</strong> schienengestützten Linienverbindungen in die<br />
Seehäfen kostengünstige Transportalternativen zum LKW bieten. Auch<br />
die deutschen Seehäfen haben für die Erschließung des Hinterlandes<br />
einiges getan, wie das breit gefächerte Kombizugangebot von Polzug,<br />
Transfracht, Metrans, BoXXpress oder Necoss zeigt. Mittlerweile überlassen<br />
die Betreiber von Seeterminals die Auslastung ihrer Umschlagskapazitäten<br />
nicht mehr dem Zufall. Die in die Milliarden gehenden Investitionen<br />
verlangen eine kontinuierliche Auslastung des Equipments, so<br />
dass die Liegeplätze an den Kaikanten in Hamburg, Bremerhaven <strong>und</strong><br />
Rotterdam heute teilweise auf Jahre ausgebucht sind. Die in diesem Jahr<br />
eingeführte Verkürzung der Verweildauer von Überseecontainern auf<br />
maximal sieben Tage im Seeterminal tut ein Übriges, um das weitere<br />
Handling der Ladung ins Hinterland zu verlagern. Nachdem die großen<br />
Containeroperator bereits seit einigen Jahren mit eigenen Terminals in<br />
verschiedenen Seehäfen vertreten sind, machen sie nun den Schritt ins<br />
Hinterland. Dem jüngst eröffneten D3T Terminal von CMA/CGM <strong>und</strong><br />
NYK in Duisburg <strong>und</strong> dem neuen MAERSK Terminal in Neuss werden sicher<br />
weitere in anderen Binnenhäfen folgen. Aber auch die Seeterminal-<br />
Betreiber wie EUROGATE, HHLA oder ECT bauen eigene Netze von Hinterlandterminals<br />
auf oder aus, um diese mit neuer Qualität <strong>und</strong> Präzision<br />
in die logistischen Abläufe der Seeterminals einzubinden. Das alles geht<br />
nicht ohne eine engere Kooperation zwischen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />
<strong>und</strong> neue innovative Umschlagstechniken – beides zentrale Themen des<br />
vom Zentralverband der Deutschen Seehäfenbetriebe (ZDS) <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esverband<br />
Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) am 29. Mai während der<br />
Logistikfachmesse CeMAT in Hannover veranstalteten Hafenforums.<br />
Der Liberalisierung der Eisenbahnverkehrsmärkte in Deutschland <strong>und</strong><br />
den Nachbarländern Niederlanden <strong>und</strong> Belgien seit Beginn dieses Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
ist es vor allem zu verdanken, dass ein wachsender Anteil der<br />
Containertransporte von den Seehäfen ins Hinterland auf der Schiene<br />
landet. War der kombinierte Verkehr über Jahrzehnte bei der deutschen<br />
3|<strong>2008</strong><br />
EDITORIAL<br />
Staatsbahn ungeliebtes Kind<br />
<strong>und</strong> immer wiederkehrende<br />
Begründung für neue Subventionen,<br />
so haben die privaten Eisenbahnen rasch erkannt, dass sie mit<br />
qualifi zierten logistischen Leistungskonzepten im Markt schnell reüssieren<br />
können. Das extreme Niedrigwasser auf dem Rhein vor fünf<br />
Jahren hat darüber hinaus dazu geführt, dass zahlreiche Hafenstandorte,<br />
die ausschließlich auf das Binnenschiff im Containerverkehr<br />
setzten, regelmäßige Bahnverkehre zu den Seehäfen aufgenommen<br />
haben. Wegen des höheren Liberalisierungsgrades des deutschen<br />
Netzes war dies hierzulande deutlich leichter, als in unserem Nachbarland<br />
Frankreich, wo die Staatsbahn SNCF sich noch 2003 schlichtweg<br />
weigerte, dem Wettbewerbverkehrssystem Häfen/Wasserstraße<br />
Ganzzüge für den Containerverkehr in Strasbourg zu stellen.<br />
Mit der sukzessiven Öffnung des französischen Schienennetzes für<br />
private Anbieter in jüngster Zeit hat sich dies rasch geändert. Neben<br />
regelmäßigen Zugverbindungen zwischen dem Nordseehafen Le Havre<br />
<strong>und</strong> den Rheinhäfen Straßburg <strong>und</strong> Mannheim verfügt der Hafen Ottmarsheim<br />
seit Anfang April ebenfalls über eine Linienzugverbindung<br />
nach Antwerpen mit Anschlüssen nach Zeebrügge <strong>und</strong> Rotterdam. Das<br />
weiter westlich gelegene Le Havre steht mit einer Umschlagleistung<br />
von 2,2 Mio. TEU im vergangenen Jahr erst am Anfang eines steilen<br />
Wachstumspfades. Das Gelände am Tiefwasserhafen PORT 2000 wird<br />
stufenweise auf 6 Mio. TEU Umschlagskapazität ausgebaut, so dass<br />
bis 2015 zusammen mit den Terminals im alten Hafen 8 Mio. TEU in<br />
Frankreichs größtem Containerhafen umgeschlagen werden können.<br />
Ein im April geschlossenes Kooperationsabkommen zwischen den<br />
Hafengesellschaften von Le Havre <strong>und</strong> duisport wird noch in diesem<br />
Jahr eine weitere Ganzzugverbindung zwischen beiden Häfen zur<br />
Folge haben, womit sich den in Le Havre tätigen Containeroperatern<br />
nicht nur das breit gefächerte Kombizug- <strong>und</strong> Linienschiffs-Netz von<br />
Duisburg ins europäische Hinterland erschließt, sondern den Verladern<br />
in Mitteleuropa auch ein Bypass um die unter Verstopfung leidenden<br />
Rheinmündungsterminals eröffnet wird. Dass die französische Staatsbahn<br />
SNCF mittlerweile erhebliches Interesse an dem Bahn-Wachstumsmarkt<br />
Deutschland hat, ist auch in diesem Heft nachzulesen. Mit<br />
der Übernahme von Geodis hat die SNCF deutlich gemacht, dass sie<br />
einen Spitzenplatz im europäischen Logistikmarkt beansprucht. Die<br />
SNCF Kombi-Tochter Naviland hat 2007 bereits 170.000 TEU transportiert<br />
<strong>und</strong> im ersten Quartal <strong>2008</strong> ein Wachstum von 30 % gemeldet.<br />
Anders als manchmal immer noch die DB-Tochter Raillion, defi niert<br />
die Frachttochter Fret SNCF den Markt vom K<strong>und</strong>en her, <strong>und</strong> will im<br />
deutsch-französischen Güterverkehr mit einer neuen Leistungsqualität<br />
überzeugen. Die deutschen Binnenhäfen <strong>und</strong> die verladende Wirtschaft<br />
wird’s freuen, denn Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft <strong>und</strong><br />
die Liberalisierung der europäischen Bahnmärkte eröffnet für die Binnenhäfen<br />
neue Marktchancen.<br />
| 30
INHALT<br />
Impressum<br />
27. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />
Postzeitungs-Nr.: 3993<br />
Herausgeber SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK<br />
<strong>und</strong> Verlag: Verlagsgesellschaft mbH<br />
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53757 Sankt Augustin<br />
Deutsachland<br />
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Geschäftsführer: Dipl.-Vw. Hans-Wilhelm Dünner<br />
Offi zielles Organ: Germanischer Lloyd AG, Hamburg<br />
Chefredaktion: Diplom-Volkswirt<br />
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Mobil: +49/171/3 08 43 46<br />
h.w.duenner@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
Redaktions- Diplom Journalist (FH) Christian Grohmann<br />
volontär: c.grohmann@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
Redaktion: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
Eckhardt-Herbert Arndt, Helmut Betz, Dieter Dattelzweig,<br />
Jos W. Denis, Dipl.-Ing. Ulrike Dömeland, Lutz Ehrhardt,<br />
Anja Fuchs, Dipl.-Ing. Hermann Garrelmann, Dr. Armin Gewiese, .<br />
Axel Götze-Rohen, Horst Grubert, Sylvia Guddat (Fotos), Prof. Dr.<br />
Fritz Heinrich, Wolfgang Krause, Sabine Lange M. A., Sebastian<br />
Mainzer, Dipl.-Ing. Peter Pospiech, Dipl. Kfm. Karl-Michael Probst,<br />
Stephanie Herms-Ricken, Bernadette Scheurer, Dr. Siegfried Seibt,<br />
Sigrun Tausche, Dr. oec. habil. Günter Teßmann<br />
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Korrespondenten: Hannu Salonoja, Finnland/Schweden<br />
Ralf Klingsieck, Frankreich<br />
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Kapitän Otto Steindl, Österreich-Donau<br />
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Wilf Seifert, Schweiz<br />
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Übersetzung, behält sich der Herausgeber vor. Nachdruck <strong>und</strong> fotomechanische Wiedergabe<br />
(Fotokopie, Mikrokopie, Mikrofi lme u. Ä.) oder die Verwendung im Internet <strong>und</strong> anderen<br />
elektronischen Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand: Amtsgericht Siegburg HRB 8248<br />
EDITORIAL<br />
Kooperation <strong>und</strong> Wettbewerb im Hinterlandverkehr . . . . . . . . . . . . | 3<br />
MARKT & MELDUNGEN<br />
Persönliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 6<br />
Gefahrgut-Statistik 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />
GL verleiht Preise für Nachwuchskräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />
VERKEHRSPOLITIK<br />
ERSTU auf Europakurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 11<br />
Viertel Fahrt voraus für DB-Privatisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 12<br />
Jahresergebnis der DB AG: Kreative Buchhaltung . . . . . . . . . . . . | 13<br />
BÖB: NRW-Hafenkonzept als Vorlage für B<strong>und</strong> . . . . . . . . . . . . . . | 14<br />
BÖB-Mitgliederversammlug im September . . . . . . . . . . . . . . . . . | 15<br />
Deutsches Verkehrsforum für Masterplan-Optimierung . . . . . . . | 16<br />
Masterplan wird korrigiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 17<br />
MESSEN & KONGRESSE<br />
CeMAT <strong>2008</strong>: Optimierte Hafenumschlagstechnik . . . . . . . . . . . | 18<br />
Programm Hafenforum auf der CeMAT <strong>2008</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . | 20<br />
2. Neuss Düsseldorfer Hafentag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 22<br />
1. Karlsruher Hafenkongress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 23<br />
Neue Aufgaben für Oberrheinhäfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 24<br />
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
3. - 4. Juni <strong>2008</strong><br />
Offi zielles Mitteilungsorgan<br />
des Germanischen Lloyd AG für<br />
die Binnenschifffahrt Europas<br />
100 Jahre Schiffswerft Harbisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 26<br />
Spezialtransport: Raumschiff per Rheinschiff . . . . . . . . . . . . . . . | 28<br />
Köln-Düsseldorfer nimmt Familien in den Fokus . . . . . . . . . . . . . | 30<br />
Berliner Stern & Kreis erweitert Programm <strong>und</strong> Flotte . . . . . . . . | 31<br />
Erfolgreiches Jahr für die Sächsische Dampfschifffahrt . . . . . . . | 31<br />
Matheschiff MS WISSENSCHAFT begeistert Jung <strong>und</strong> Alt . . . . . | 32<br />
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN<br />
EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
SNCF wird mit Geodis zum Logistiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 34<br />
SNCF übernimmt ITL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 36<br />
Neuer (Binnen-)Schifffahrtsmarkt Russland . . . . . . . . . . . . . . . . . | 38<br />
DB Schenker transportiert Rohre für Ostseepipeline . . . . . . . . . . | 39<br />
Interview mit Russland-Botschafter Vladimir Kotonev . . . . . . . . | 40<br />
Schweizerische Rheinhäfen: Fusion bestätigt . . . . . . . . . . . . . . . | 42<br />
Polzug: Am Anfang war der Stau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 44<br />
Europas vergessene Wasserwege in Großbritannien . . . . . . . . . . | 45<br />
Investitionen bringen Wachstum in Constanza . . . . . . . . . . . . . . | 46<br />
EUROGATE: Von Ust Luga bis Tanger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 48<br />
Bilanzpressekonferenz Duisburger Hafen AG . . . . . . . . . . . . . . . . . | 50<br />
Ausbau im Hafen Bonn startet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 52<br />
4 | 3|<strong>2008</strong>
HAFEN & TRANSPORT INTERMODAL<br />
+++ CONTAINERTICKER +++ | 54<br />
ECT verkürzt Cargo Opening Time . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 54<br />
DVWG: Kollaps im Hinterland ist vermeidbar . . . . . . . . . . . . . . . . | 54<br />
„ConChecker“ beschleunigen Zollabfertigung in Hamburg . . . . . | 55<br />
Binnenschiffe entlasten Straßen im Hamburger Hafengebiet . | 55<br />
Scatterweb entwickelt lückenlose Containerüberwachung . . . . . | 56<br />
Containerterminal in Heilbronn kann gebaut werden . . . . . . . . . | 58<br />
Bahn bremst den LKW in Bremerhaven aus . . . . . . . . . . . . . . . . . | 58<br />
Sennebogen-Umschlagmaschine als Schienenfahrzeug . . . . . . | 59<br />
D3T verleiht Duisburg Seehafenstatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 60<br />
Hilgers Stahlbau: Containerbrücken <strong>und</strong> Schiffselektrik . . . . . . . | 62<br />
Terex greift nach Umschlagsgeschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 64<br />
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
BÖB THEMENDIENST | 67<br />
Editorial: Darum ist es am Rhein so schön . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 68<br />
Es wird eng im Hafen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 70<br />
Duisburg rüstet sich für 2,5 Mio. TEU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 72<br />
Maersk Binnenterminal: Nordseehafen Neuss . . . . . . . . . . . . . . | 74<br />
Schwimmenden Mobilhafenkrane: Hilfe naht vom Wasser aus | 76<br />
Elbe: Die Ader im Hinterland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 78<br />
Hafen Karlsruhe: „Wir wollen die Container aus Marseille“ . . . | 80<br />
Französische Binnenschifffahrt im Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 83<br />
HÄFEN & BAHN<br />
CTL beschafft Siemens-Mehrsystemlokomotiven . . . . . . . . . . . . . | 85<br />
50. Lok für Mittelweserbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 85<br />
„girls day“ bei MEV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 85<br />
Voith EcoPack speichert Bremsenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 85<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Trockenschiffsneubau GMS VIGILIA eingeweiht . . . . . . . . . . . . . . | 86<br />
Jastram: Vom Antriebsdiesel zur Ruderanlage . . . . . . . . . . . . . . . | 91<br />
Stapellauf EILTANK 7 im niederländischen Groningen . . . . . . . | 93<br />
Neumotorisierung YVONNE K . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 94<br />
Meidericher Schiffswerft repariert Havaristen . . . . . . . . . . . . . . . | 95<br />
ABC Motoren: Schiffs- <strong>und</strong> Lokmotoren aus Gent . . . . . . . . . . . . | 96<br />
Yanmar: Mit japanischen Motoren in die Binnenschifffahrt . . . . | 97<br />
TMS HORNHAFEN erweitert Tankpartner-Flotte . . . . . . . . . . . . . | 98<br />
MTU/Tognum an neuem Standort in Hamburg . . . . . . . . . . . . . | 101<br />
Solarsailor: Segel auch für Binnenschiffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 102<br />
WASSERBAU & INFRASTRUKTUR<br />
Hülskens <strong>und</strong> Fonteyne bauen Ufereinfassung für logport II . . | 104<br />
MARKTPLATZ | BÜCHERMARKT<br />
Marktplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 10, 92<br />
Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 62, 63, 65, 106<br />
Schiffsbörse, Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 107, 108<br />
Einkaufsbörse | Buyer‘s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 109-115<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Druckaufl age<br />
Nr. 3/<strong>2008</strong><br />
6.750 Exemplare Haren/Ems<br />
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Industriestr. 2 | 49733 Haren<br />
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Industriestr. 10 | 49733 Haren<br />
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Tel. 0 59 32 - 7 10 10<br />
Fax 0 59 32 - 7 10 11<br />
wilfried.robben@allianz.de<br />
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Industriestr. 8b | 49733 Haren<br />
Tel. 0 59 32 - 73 45 31<br />
Fax 0 59 32 - 73 49 03<br />
deymann.rohrbau@ewetel.net<br />
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Tel. 0 59 32 - 24 00<br />
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| 5
PERSÖNLICHES<br />
| KLAUS HEITMANN<br />
Klaus Heitmann, Hauptgeschäftsführer<br />
des Zentralverbandes der deutschen<br />
Seehafenbetriebe e.V. (ZDS), feierte am<br />
26. April <strong>2008</strong> seinen 60. Geburtstag.<br />
Heitmann ist seit 1979 für den ZDS tätig.<br />
1993 wurde er zum Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> 1996 zum Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes bestellt. Er vertritt den<br />
ZDS in einer Reihe von nationalen <strong>und</strong> internationalen Fachgremien.<br />
So ist er ständiges Gastmitglied im B<strong>und</strong>/Küstenländer-Arbeitskreis für<br />
Hafen- <strong>und</strong> Seeschifffahrtsfragen sowie Mitglied des Konsultativgremiums<br />
der Maritimen Koordinatorin der B<strong>und</strong>esregierung. Außerdem<br />
ist Heitmann Board Member im europäischen Hafenverband FEPORT<br />
(Federation of European Private Port Operators), dessen Vizepräsident<br />
er einige Jahre war. ■ ZDS<br />
Bild: ZDS<br />
Michael Vogt<br />
seit 25 Jahren im<br />
Schifffahrtsbetrieb<br />
Bernd Ludwig<br />
Klaus Heitmann<br />
60 Jahre<br />
Am 2. Mai feierte Michael „Michel“<br />
Vogt, Schiffsführer von BABETTA,<br />
sein 25-jähriges Betriebsjubiläum<br />
im Schifffahrtsbetrieb Bernd Ludwig.<br />
Vogt absolvierte schon seine | MICHAEL VOGT<br />
Lehrzeit im Unternehmen Ludwig.<br />
Nach einjähriger Tätigkeit bei anderen Firmen kehrte Vogt 1983<br />
als Steuermann zurück. Mit bestandenem Rheinschifferpatent<br />
fährt der begeisterte Computer-Fan seit März 1988 als stolzer<br />
Schiffsführer unter MSG-Flagge auf der BABETTA. „Michel ist die<br />
gute Seele des Unternehmens – ohne ihn läuft nichts“, so Ludwig,<br />
der seinen Mitarbeiter als „absolut verlässlich, pünktlich, ehrgeizig<br />
<strong>und</strong> diszipliniert“ beschreibt. Begleitet wird Vogt seit mehr als<br />
20 Jahren von seiner (Steuer)Frau Ulrike. ■ CG<br />
Volker Seefeldt<br />
neuer AdB Präsident<br />
Der Vorstand des Arbeitgeberverbandes<br />
der deutschen Binnenschiffahrt e.V.<br />
(AdB) hat am 31. März einstimmig Volker<br />
Seefeldt an die Spitze des Verbandes<br />
gewählt. Seefeldt löst den seit zwölf<br />
Jahren amtierenden AdB-Präsidenten<br />
| VOLKER SEEFELDT<br />
Dr. Wolfgang Hönemann ab. Der Betriebswirt<br />
Seefeldt, Vorstand der HTAG<br />
Häfen <strong>und</strong> Transport AG, kennt die Binnenschifffahrt seit über 30<br />
Jahren aus seinen Tätigkeiten bei der Stinnes Reederei AG <strong>und</strong> der<br />
HTAG. Er engagiert sich bereits seit 2002 aktiv im Vorstand des AdB.<br />
Weitere ehrenamtliche Aufgaben nimmt Seefeldt unter anderem im<br />
Vorstand der Schifferbörse <strong>und</strong> des Verkehrsausschusses der IHK Duisburg<br />
wahr. „Ich freue mich, an für das Gewerbe maßgeblichen Fragestellungen,<br />
wie beispielsweise der Personalentwicklung <strong>und</strong> der zu-<br />
Bild: Dünner<br />
6 |<br />
Bild: Vogt<br />
künftigen Gestaltung von Besatzungsfragen noch aktiver mitarbeiten<br />
zu können. Dabei zähle ich unbedingt auf die Unterstützung meiner<br />
Vorstandskollegen <strong>und</strong> danke dem scheidenden Präsidenten Dr. Hönemann<br />
für die Übergabe einer gut organisierten Geschäftsstelle <strong>und</strong><br />
einer erfolgreich arbeitenden Bildungseinrichtung Schulschiff RHEIN“,<br />
so Volker Seefeldt nach seiner Wahl. Zu den ersten Gratulanten zählte<br />
Dr. Gunther Jaegers, der als Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen<br />
Binnenschiffahrt e.V. (BDB) dem Vorstand des AdB angehört.<br />
Weitere AdB-Vorstandsmitglieder sind Klaus Hadeler, Köln-Düsseldorfer<br />
AG, Köln, Georg Hötte, Rhenus PartnerShip, Duisburg, Albert Kohlmann,<br />
Dettmer Reederei, Bremen, Wolfgang Lepak, Haeger & Schmidt,<br />
Duisburg, Dr. Roland Pütz, Imperial <strong>Schiffahrt</strong>, Duisburg <strong>und</strong> Rolf Tewes,<br />
DTG, Hamburg. ■ Dü<br />
Klaus-Peter Müller<br />
neuer Vorsitzender<br />
des Deutschen<br />
Verkehrsforums<br />
Auf der 24. Mitgliederversammlung<br />
des Deutschen Verkehrsforums ist<br />
Klaus-Peter Müller, Sprecher des Vorstands<br />
der Commerzbank, zum neuen<br />
Vorsitzenden des Präsidiums gewählt | KLAUS-PETER MÜLLER<br />
worden. Müller löst im Amt Dr. Wilhelm<br />
Bender von der Fraport AG ab, der weiterhin dem Präsidium angehört.<br />
Mit Müller erhält das Deutsche Verkehrsforum erstmals einen Präsidiumsvorsitzenden<br />
aus der Finanzbranche. Er hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
die verkehrspolitischen Anliegen des Verbandes mit den fi nanziellen<br />
Erfordernissen ihrer Umsetzung zu verbinden. Müller: „Sorgenkind der<br />
Mobilitätsbranche ist die Infrastruktur. Hier müssen verstärkt öffentliche<br />
Mittel <strong>und</strong> privates Kapital eingesetzt werden. Ansonsten können<br />
Deutschland wirtschaftliche Nachteile drohen.“ ■ Dü<br />
| SEVERIN PLÜSS<br />
| DR. DANIEL WEBER<br />
Bilder: SVS<br />
Severin Plüss <strong>und</strong><br />
Dr. Daniel Weber neue<br />
Vorstandsmitglieder<br />
bei der SVS<br />
Bild: Werner Bartsch<br />
Die Schweizerische Vereinigung für<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> Hafenwirtschaft (SVS)<br />
hat ihre Geschäftsleitung (Vorstand) erweitert.<br />
Anlässlich der Generalversammlung<br />
der SVS am 24. April wurden Severin<br />
Plüss <strong>und</strong> Dr. Daniel Weber in das Gremium<br />
berufen. Plüss (38) ist Managing<br />
Director der Vopak (Schweiz) AG. Vorherige<br />
Stationen des Betriebswirtes waren<br />
die ChemOil Logistics AG <strong>und</strong> die SBB<br />
Cargo AG, wo Plüss Leiter der Geschäftseinheit<br />
Mineralöl war. Dr. Weber (38) ist<br />
Geschäftsführer der Tankanlagen Auhafen<br />
AG. Der Züricher ist Umweltingenieur<br />
<strong>und</strong> hat - vor seinem Wechsel in den Auhafen<br />
- als Projektleiter eines Ingenieursbüros<br />
Altlastenabklärungen, Umweltverträglichkeitsberichte<br />
<strong>und</strong> Lärmgutachten<br />
erstellt. ■ ag<br />
3|<strong>2008</strong>
Bild: Dünner<br />
| JÖRG DITTRICH | REINER MÜNCH | BRIGITTE BLUDAU<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Reiner Münch<br />
nach 38 Jahren<br />
bei Wärtsilä/Lips<br />
verabschiedet<br />
Reiner Münch, Area Manager bei Wärtsilä /Lips in Mannheim, wurde<br />
nach 50 Arbeitsjahren mit einer feierlichen Veranstaltung in den<br />
Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Vertreter der Binnenschifffahrtsbranche<br />
aus Deutschland, Frankreich, Österreich <strong>und</strong> den Niederlanden<br />
haben Reiner Münch während seiner langen Berufslaufbahn<br />
begleitet <strong>und</strong> geschätzt. Mehr als 60 von ihnen nahmen an der<br />
Feier in der Mannheimer „Hafenschenke“ teil. Münch war seit 1970<br />
für das Unternehmen Lips <strong>und</strong> später für Wärtsilä tätig, vorrangig<br />
in leitender Funktion an den Standorten Mannheim, Duisburg <strong>und</strong><br />
Mainz. Maßgebliche Entwicklungen der Propulsionstechnik, wie die<br />
Weiterentwicklung <strong>und</strong> die Optimierung von Propellern <strong>und</strong> Düsen<br />
für den Einsatz an Binnenschiffen, wurden von ihm geprägt <strong>und</strong><br />
vorangetrieben. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Einsatz<br />
der Wärtsilä-Hochleistungsdüse Typ HR <strong>und</strong> des neuen TIP-RAKE<br />
Propellers in einer Vielzahl von Schiffsantrieben der europäischen<br />
Binnenschifffahrt.<br />
Im Namen der Gäste <strong>und</strong> aller Mitarbeiter von Wärtsilä bedankte<br />
sich Ron Saxon, General Manager Ship Power der Wärtsilä Deutschland<br />
GmbH, für das langjährige Engagement von Reiner Münch<br />
<strong>und</strong> wünschte ihm für den verdienten Ruhestand alles Gute. Reiner<br />
Münch bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei allen<br />
Partnern in der Binnenschifffahrt. Ihm persönlich habe die Arbeit in<br />
all den Jahren sehr viel Spaß gemacht, so dass er sein jahrelanges<br />
Wirkungsfeld auch „mit zwei weinenden Augen“ verlassen werde.<br />
Sein Nachfolger ist Jörg Dittrich, bereits langjähriger Mitarbeiter bei<br />
Wärtsilä/Lips <strong>und</strong> seit Oktober letzten Jahres dort als Vertriebsleiter<br />
Binnenschifffahrt Propulsion/Serviceleiter verantwortlich. ■ JR<br />
Kalmar verstärkt<br />
Vertriebs- <strong>und</strong><br />
Serviceaktivitäten in<br />
Süddeutschland<br />
Kalmar Flurförderzeuge Vertriebs<br />
| PETER ZÜCKER<br />
GmbH mit Hauptsitz in Hamburg verstärkt<br />
seine Struktur im Direktvertrieb.<br />
Seit dem 1. April <strong>2008</strong> ist Peter Zücker<br />
Verkaufsleiter für die Postleitzahlgebiete<br />
80 bis 86 <strong>und</strong> nimmt die Betreuung<br />
der K<strong>und</strong>en wieder selbst in die Hand. Zücker ist seit 23 Jahren<br />
im Service <strong>und</strong> Vertrieb von Flurförderzeugen tätig <strong>und</strong> konnte bereits<br />
in den letzten fünf Jahren bei Kalmar Erfahrungen sammeln.<br />
Parallel zum Ausbau der Vertriebsmannschaft hat Kalmar im genannten<br />
Gebiet neue Servicestützpunkte aufgebaut. Damit ist der<br />
schwedische Flurförderzeughersteller, Teil des Cargotec-Konzerns,<br />
in Deutschland fl ächendeckend mit Servicestützpunkten gut positioniert.<br />
■ Dü<br />
Bild: SGKV<br />
| BORIS KLUGE | DR. CHRISTOPH SEIDELMANN<br />
Boris Kluge neuer SGKV-Geschäftsführer<br />
PERSÖNLICHES<br />
Zum 1. Mai hat Boris Kluge die Geschäftsführung der Studiengesellschaft<br />
für den kombinierten Verkehr (SGKV) übernommen. Er löste<br />
damit den seit 1980 amtierenden <strong>und</strong> nun in den Ruhestand verabschiedeten<br />
Dr. Christoph Seidelmann ab. Die Verabschiedung fand<br />
im Rahmen der 100. Beratssitzung der SGKV statt. Der 33-jährige<br />
Kluge kommt von der TSB Innovationsagentur Berlin, wo er als Innovationsmanager<br />
tätig war. Zuvor hatte der Diplom-Ingenieur bereits<br />
das verkehrswissenschaftliche Seminar der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen<br />
Gesellschaft (DVWG) geleitet, nachdem er an der<br />
TU Berlin Verkehrswesen studiert hatte. ■ CG<br />
| 70
PERSÖNLICHES<br />
Die bayernhafen Gruppe hat ihre Geschäftsleitung<br />
erweitert. Zum 1. April<br />
erhielten Alexander Ochs <strong>und</strong> Eckhard<br />
Riechers Prokura. Ochs verantwortet<br />
den Bereich Unternehmensentwicklung<br />
<strong>und</strong> ist zuständig für den Kombinierten | ECKHARD RIECHERS<br />
Verkehr. Riechers übernimmt die Verantwortung<br />
für den Bereich <strong>Technik</strong><br />
<strong>und</strong> kümmert sich um die Bahnaktivitäten.<br />
Riechers kam vor wenigen Monaten<br />
zur bayernhafen GmbH & Co. KG. Er<br />
bringt mehrjährige Branchenerfahrung<br />
<strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte Marktkenntnisse aus der<br />
Bauindustrie <strong>und</strong> dem Bahnwesen mit,<br />
wo er in leitenden Funktionen für verschiedene<br />
Unternehmen tätig war. Zu- | ALEXANDER OCHS<br />
letzt verantwortete der 53-Jährige die<br />
Vertriebsleitung der privaten Mittelweserbahn GmbH. Ochs stieß 1999<br />
als Assistent der Geschäftsleitung zur bayernhafen Gruppe. Heute ist der<br />
34-Jährige kaufmännischer Leiter der Hafen Nürnberg-Roth GmbH <strong>und</strong><br />
Geschäftsführer der TriCon GmbH, die die trimodale Umschlaganlage<br />
für den Kombinierten Verkehr in Nürnberg betreibt. ■ Dü<br />
Bild: MKL<br />
| BERNHARD<br />
VAN ENGELEN<br />
8 |<br />
bayernhafen Gruppe<br />
erweitert<br />
Geschäftsleitung<br />
Bernhard van Engelen<br />
verstorben<br />
Bilder: bayernhafen<br />
Nach schwerer Krankheit verstarb am<br />
12. April <strong>2008</strong> der Pionier des privaten<br />
Güterbahnverkehrs in Deutschland<br />
<strong>und</strong> Gründer der Karsdorfer Eisenbahngesellschaft<br />
(KEG), Bernhard van Engelen<br />
im Alter von 40 Jahren. Bereits als<br />
Jugendlicher projektierte er Feldbahnen,<br />
bevor er später mit gebrauchten Loko-<br />
motiven handelte. Der Durchbruch kam für ihn als Eisenbahnunternehmer<br />
mit der Übernahme der Karsdorfer Werksbahn von Lafarge-Zement<br />
1991. Die Gunst der anstehenden Bahnreform nutzend, baute er darauf<br />
schrittweise eines der ersten mittelständischen Bahnunternehmen<br />
Deutschlands auf. Dabei ging van Engelen als einer der Pioniere der<br />
privatisierten Bahnwelt mehr als einmal recht unkonventionelle Wege,<br />
um seine Ziele zu erreichen. Dazu zählte mangels wirtschaftlicher Alternativen<br />
auf dem deutschen Markt auch der Import <strong>und</strong> die Zulassung<br />
von 26 Dieselloks rumänischer Produktion ab 1998, von denen heute<br />
unter anderem die polnische CTL Logistics profi tiert. 2003 erreichte die<br />
Entwicklung ihren Höhepunkt, als zur KEG auch Waggonhersteller in<br />
Rumänien <strong>und</strong> Deutschland gehörten. Strukturelle Probleme führten<br />
schließlich 2004 zur Insolvenz der KEG, von der sich van Engelen persönlich<br />
nie ganz erholte. ■ Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
Rudolf Zwyssig<br />
verstorben<br />
Am 22. März <strong>2008</strong> verstarb nach<br />
schwerer Krankheit im Alter von<br />
79 Jahren Ruedi Zwyssig-Aschwanden.<br />
Im April 1944 begann der vom Seelisberg<br />
stammende Ruedi seine berufl iche<br />
Laufbahn mit dem Besuch des Schiffsjungenkurses<br />
Nr. 13 auf dem Schul- | RUDOLF ZWYSSIG<br />
schiff LEVENTINA der Schweizerischen<br />
Reederei AG. Bereits 1952 erwarb er das Rheinschifferpatent <strong>und</strong> steuerte<br />
als Schiffsführer das TMS CISALPINA 7 <strong>und</strong> GMS ALPINA 1 sicher<br />
durch die Gewässer. Später vertiefte er seine nautische Erfahrung durch<br />
mehrjährige Tätigkeit als Lotse auf den Streckabschnitten Strassburg -<br />
Basel - Birsfelden. Am 9. Mai 1960 trat er als „Gehilfe des Hafenmeisters“<br />
in die Dienste des damaligen Rheinschifffahrtsamtes Basel. Sein zielbewusstes<br />
Wesen, gepaart mit der Fähigkeit, sich auch schriftlich perfekt<br />
auszudrücken, bewirkte, dass er bereits ein Jahr später zum „Technischen<br />
Beamten mit der Funktion eines Hafen- <strong>und</strong> Strompolizeibeamten“ befördert<br />
wurde. Er trug maßgebend dazu bei, die Schifffahrtspolizei, deren<br />
Leitung er über viele Jahre innehatte, zu international anerkannter Bedeutung<br />
zu formen. Auch war er die treibende Kraft der Schiffsuntersuchungskommission<br />
Basel. Selbst nach seiner Pensionierung Ende 1992<br />
zog es ihn immer wieder in den Hafen, wo er seinen jüngeren Kollegen<br />
oft mit Rat <strong>und</strong> Tat unter die Arme griff. Als Meisterschütze errang Ruedi<br />
an so manchen Schützenwettkämpfen unzählige Kränze <strong>und</strong> Auszeichnungen.<br />
Mit ihm verlässt uns ein treuer Weggefährte, dessen heiteres,<br />
kameradschaftliches <strong>und</strong> unkompliziertes Wesen allenthalben geschätzt<br />
wurde. In Anerkennung seiner Verdienste um die schweizerische Rheinschifffahrt<br />
wurde bereits eine Strasse im Baseler Hafenstadtteil Kleinhüningen<br />
nach Ruedi Zwyssig benannt.<br />
■ Schweizerische Rheinhäfen | Dü<br />
3|<strong>2008</strong>
Statistik 2006: 21 Prozent der Bahn- <strong>und</strong><br />
Schiffsladungen waren Gefahrgüter<br />
| Bild: Bahn AG<br />
Mit insgesamt 185 Mio. t wurden 2006 etwa 2,3 % mehr Gefahrgüter<br />
in Deutschland per Eisenbahn <strong>und</strong> Schiff befördert als noch im<br />
Vorjahr. Wie das Statistische B<strong>und</strong>esamt im Februar mitteilte, wuchs<br />
der Gefahrguttransport wegen der unterdurchschnittlichen Wachstumsraten<br />
bei Energieträgern wie Erdöl <strong>und</strong> Gas weniger stark als der<br />
Gesamtgüterverkehr der beiden Verkehrsträger (+ 6,4 %).<br />
Mit 75,7 Mio. t (25,3 %) wies die Seeschifffahrt mit ihren großen<br />
Importölmengen den höchsten Gefahrgutanteil auf. Einen ebenfalls<br />
hohen Anteil hatte auch die Binnenschifffahrt mit 21 % beziehungsweise<br />
51,1 Mio. t. Die Eisenbahn beförderte 57,8 Mio. t Gefahrgut, was<br />
16,7 % ihrer Gesamttransporte entsprach. Gleichzeitig verzeichnete<br />
die Schiene mit 3,2 % das größte Wachstum bei den Gefahrgütern,<br />
während Seeschifffahrt <strong>und</strong> Binnenschifffahrt jeweils um 2,3 % bzw.<br />
1,4 % zulegten. Bei allen Verkehrsträgern stiegen die Gefahrguttransporte<br />
weniger stark als die jeweiligen Gesamttransporte. Den höchsten<br />
Anteil unter den beförderten Gefahrenstoffen stellten die fl üssigen Energieträger<br />
Rohöl, Benzin, Dieselkraftstoff <strong>und</strong> Heizöl. ■ CG<br />
Auf dem Frühlingsball der Fachschaft Schiffbau der TU Hamburg-Harburg<br />
überreichte GL-Vorstandsmitglied Dr. Hermann J. Klein (2.v.l.) die ersten<br />
GL Awards an Niels Alexander Lange (links) sowie Sven Handschel <strong>und</strong><br />
Jens Neugebauer (rechts) | Bild: GL<br />
GL verleiht Preise für Nachwuchskräfte der<br />
maritimen Wissenschaften<br />
Am 11. April hat der Germanische Lloyd die GL Awards for Young<br />
Professionals 2007 zum Thema „Steigerung der Energieeffi zienz von<br />
Schiffen“ verliehen. Mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde Niels<br />
Alexander Lange, TU Hamburg-Harburg. Seine Arbeit zur Widerstandsoptimierung<br />
eines PanMax-Containerschiffes zeichne sich durch hohen<br />
ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Nutzen sowie technischer Umsetzbarkeit<br />
aus, so die Jury. Lange erhielt 2.500 Euro Preisgeld. Platz<br />
drei <strong>und</strong> damit 1.000 Euro Preisgeld erhielt der Beitrag über „Multi<br />
Fluid Tanksysteme (MFTS)“, eingereicht von zwei Studenten der Universität<br />
Duisburg/Essen. Die Idee der Arbeit von Sven Handschel <strong>und</strong><br />
Jens Neugebauer besteht in der effi zienten Nutzung von Tanks durch<br />
eine fl exible Innenhülle. Damit können verschiedene Flüssigkeiten<br />
ohne die Notwendigkeit einer Tankreinigung abwechselnd transportiert<br />
werden. Ein erster Platz wurde nicht verliehen. Mit dem Preis, der<br />
erstmals im vergangenen Jahr ausgeschrieben wurde, fördert der GL<br />
auch in diesem Jahr wieder junge Nachwuchskräfte aus den maritimen<br />
Wissenschaften. ■ CG<br />
3|<strong>2008</strong> | 90
MARKTPLATZ<br />
10 |<br />
3|<strong>2008</strong>
3|<strong>2008</strong><br />
VERKEHRSPOLITIK<br />
Präsidium <strong>und</strong> Vollversammlung des<br />
Vereins tagten in Berlin<br />
Die Mitglieder der ERSTU- Vollversammlung am Tagungsort in Berlin<br />
ERSTU auf Europakurs<br />
Am 7. <strong>und</strong> 8. April fand in Berlin die 21. Präsidiumstagung<br />
sowie die 11. Vollversammlung der European<br />
River-Sea-Transport Union e.V. (ERSTU) statt. Neben<br />
satzungsgemäßer Vorbereitung der Vollversammlung<br />
beschäftigte sich das Präsidium auch mit neuen Herausforderungen<br />
der Verbandsarbeit.<br />
Die Anpassungsfähigkeit des Vereins wurde etwa durch den mehrjährigen<br />
Geschäftsbericht deutlich, der im gesellschaftlichen <strong>und</strong><br />
wirtschaftlichen Umfeld erheblich erweitert wurde. Die Abhängigkeit<br />
des Aktionsrahmens der ERSTU von den Einnahmen <strong>und</strong> damit<br />
der Mitgliederbewegung wurde offengelegt <strong>und</strong> mit Schlussfolgerungen<br />
versehen. So geht der Verein klar auf Europakurs <strong>und</strong> hat dabei den gesamteuropäischen<br />
Markt der Binnenschifffahrt im Blick. Deshalb wurde<br />
dem Präsidenten das Mandat erteilt, Maßnahmen zur direkten Präsenz<br />
in Brüssel zu ergreifen. Die ERSTU hat an Selbstbewusstsein gewonnen,<br />
sie ist im nationalen Rahmen zu 75 % <strong>und</strong> europäisch zu 50 % vernetzt.<br />
Sie wird heute als Bündnispartner akzeptiert <strong>und</strong> gesucht.<br />
Die Hauptziele der langfristigen Vereinsstrategie bleiben dabei erhalten,<br />
wie der Arbeitsplan des Präsidiums für den Zeitraum <strong>2008</strong> bis<br />
2009 zeigt. Hierzu zählen Ost-West-Verkehrsintegration mittels Fluss-<br />
Seeschifffahrt im Kurzstreckenseeverkehr sowie Wertschöpfung aus<br />
der Verbandsarbeit für die Mitglieder. Es wurde eine Strategiegruppe<br />
unter Leitung des Präsidenten gebildet, welche die Aufgaben der beiden<br />
Arbeitskreise für Schifffahrtspolitik <strong>und</strong> Marketing integriert. Der<br />
Erfahrungs- <strong>und</strong> Informationsaustausch mit den Sektionsvorsitzen-<br />
den <strong>und</strong> den Vertretern des Vereins in anderen Organisationen wird<br />
fortgeführt. Es ist ein Workshop mit den der ERSTU angeschlossenen<br />
20 Verbänden <strong>und</strong> Vereinen aus sechs Mitgliedsländern vorgesehen,<br />
mit dem Ziel gemeinsamer Aktivitäten in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Kooperationen <strong>und</strong> Systemmarketing, die in einen gemeinsamen<br />
Rahmenaktionsplan münden sollen.<br />
Der Vollversammlung vorgeschaltet war wieder ein gut besuchter<br />
öffentlicher Veranstaltungsteil. Mit thematisch aktuellen Referaten<br />
von Felix Stenschke (BMVBW), Jörg Rusche (BDB) <strong>und</strong> Jean-Marie<br />
Woehrling (ZKR) diente er der Festigung der europäischen Positionen<br />
des Vereins. Die nachfolgende Mitgliederversammlung bestätigte die<br />
Beschlussfassungen zur Haushaltsführung 2007 <strong>und</strong> das Budget<br />
<strong>2008</strong> einstimmig. Karl Müßig wurde für seine langjährigen Verdienste<br />
zum Ehrenmitglied gewählt. Das neu gewählte Präsidium setzt sich<br />
zusammen aus dem Präsidenten Robert Baack, den Vizepräsidenten<br />
Konstantin Anisimow (Russland), Attila Benczik (Ungarn), Theo Blecker<br />
(Schweiz), Claus-Peter Brinner (Deutschland), Mag. Walter<br />
Edinger (Österreich), Dr. David Hilling (Großbritannien), Karel Horyna<br />
(Tschechien), Konstantin Molotkowetz (Ukraine), Arnold van Thull<br />
(Niederlande) <strong>und</strong> Jacek Zawodny (Polen); sowie den Präsidiumsmitgliedern<br />
Wadim F. Beresin (Russland), Arthur A. Gawluck (Russland),<br />
Hans Gerd Heidenstecker (Deutschland), Karl Müßig (Deutschland),<br />
Dr. Heinz Rentner (Deutschland) <strong>und</strong> Victor B. Romanow (Malta).<br />
Die Vollversammlung beglückwünschte die Moskauer Binnenreederei<br />
zu ihrem 150-jährigen Betriebsjubiläum mit der Übergabe einer<br />
Grußadresse der ERSTU . ■ Dr. Heinz Rentner<br />
| 11
VERKEHRSPOLITIK<br />
Einstieg in den Ausstieg oder Pseudo-Bahnreform mit Vollkaskoschutz?<br />
DB-Privatisierung:<br />
Viertel Fahrt voraus<br />
SPD-Parteichef Kurt Beck hat die schier ausweglose Diskussion<br />
zur Bahnprivatisierung in bemerkenswert kurzer<br />
Zeit erfolgreich beendet <strong>und</strong> den Koalitionspartner CDU/<br />
CSU gleich überzeugt: Teile der Deutsche Bahn AG sollen<br />
noch in diesem Jahr an die Börse gehen. Ein Kompromiss<br />
ist da.<br />
Nur zwei Tage nach der Einigung der Koalitionsspitzen segnete<br />
das B<strong>und</strong>eskabinett das Börsenkonzept für den letzten großen<br />
Staatskonzern ab. Demnach sollen 24,9 % der Verkehrssparte<br />
verkauft werden. Der Mutterkonzern mit Gleisnetz, Bahnhöfen <strong>und</strong><br />
Energieversorgung bleibt in der Hand des B<strong>und</strong>es, der auch das entscheidende<br />
Wort in allen Aufsichtsgremien behält. Da der Staat so<br />
Gewährsträger bleiben wird, sieht B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang<br />
Tiefensee (SPD) keine Nachteile für Investoren. Er möchte den Börsengang<br />
im Dezember <strong>2008</strong> abgeschlossen haben.<br />
Bahn-Chef Hartmut Mehdorn will diesen Zeitplan einhalten <strong>und</strong> hat<br />
bereits die Weichen gestellt. Die Unternehmensstruktur wird so geändert,<br />
dass unterhalb der Holding „Deutsche Bahn AG“, die zu 100 % in<br />
B<strong>und</strong>esbesitz bleibt, eine Subholding geschaffen wird. Sie hat den Arbeitstitel<br />
„Verkehrs- <strong>und</strong> Logistik AG (VuLAG)“ <strong>und</strong> wird zu knapp einem<br />
Viertel privaten Investoren geöffnet. Unter ihr sind die Transportsparten<br />
Personenverkehre, Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik versammelt. Vorsorglich<br />
ließ die Bahn schon im Februar im Handelsregister eine „DB Mobility<br />
Logistics AG“ eintragen. Der integrierte Bahnkonzern <strong>und</strong> der konzerninterne<br />
Arbeitsmarkt bleiben erhalten, so die offi zielle Darstellung der<br />
B<strong>und</strong>esregierung. Weitgehend unbemerkt von Politik <strong>und</strong> Öffentlichkeit<br />
hat während der turbulenten Abschlussentscheidungen im April die<br />
Unternehmensleitung den Gewerkschaften Arbeitsplatzgarantien für<br />
15 Jahre, also bis 2023 zugesagt. Im Gegenzug stimmte Transnet dem<br />
Verkauf von bis zu 49,5 % der Anteile der VuLAG zu. Bis zum Börsengang<br />
sind aber noch viele Details zu klären, so beispielsweise die Ausgestaltung<br />
eines Beteiligungsvertrages zwischen dem B<strong>und</strong> <strong>und</strong> der Bahn.<br />
Darin werden Kontroll- <strong>und</strong> Einfl ussmöglichkeiten des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> des<br />
Parlaments festzuschreiben sein. Schließlich hat über das Vorhaben der<br />
Deutsche B<strong>und</strong>estag zu befi nden <strong>und</strong> zwar voraussichtlich in Form einer<br />
Entschließung über das Gesamtkonzept. Damit wird das bisher geplante<br />
Gesetzgebungsverfahren zur Bahnprivatisierung aufgegeben, womit die<br />
B<strong>und</strong>esländer ihre formale Einfl ussmöglichkeit verlieren. Im Gegenzug<br />
streben sie jetzt einen Bestandsschutz bei der Infrastruktur <strong>und</strong> für den<br />
Umfang an Verkehrsleistungen an. Während über den Erlös aus dem<br />
Aktienverkauf noch gerätselt wird – 8 Mrd. Euro werden genannt – sind<br />
diese Mittel bereits verplant: Ein Drittel erhält der B<strong>und</strong> zur Etatkonsolidierung;<br />
die Bahn erhält zwei Drittel, die eine Hälfte zur Eigenkapitalaufstockung,<br />
die andere zur Finanzierung eines von der SPD aufgestellten<br />
Innovations- <strong>und</strong> Investitionsprogramms, das ein Volumen von mindestens<br />
15 Mrd. Euro hat, rechnen Fachleute vor. Der mutmaßliche Erlös<br />
von bis zu 8 Mrd. Euro für nur knapp ein Viertel der Betriebssparte erscheint<br />
ziemlich ambitioniert. Noch vor Jahresfrist wurde das Unterneh-<br />
Bahnchef Hartmut Mehdorn ist am Ziel: Mit dem Einstieg in den Bahnbörsengang<br />
steht dem Ausbau der DB zum globalen Logistikdienstleister nichts mehr im Wege<br />
men einschließlich der Infrastruktur auf maximal 20 Mrd. Euro taxiert.<br />
Damals haben Bahn <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esverkehrsministerium vehement für die<br />
teilweise Veräußerung auch des substanzstarken Netzes geworben, um<br />
einen höheren Verkaufserlös zu erzielen. Nach Schätzungen von Experten<br />
beträgt der Substanzwert der Infrastruktur 100 bis 200 Mrd. Euro.<br />
Bilanziert sind jedoch nur 40 Mrd. Euro Anlagevermögen, hauptsächlich<br />
für das von der Bahn selbst beschaffte rollende Material. Die jahrzehntelangen<br />
Subventionen für Netz <strong>und</strong> Betrieb wurden nie bilanziert.<br />
Der anteilige Umsatz aus den Schienenbetriebssparten betrug 2007 gut<br />
15 Mrd. Euro bei knapp 1 Mrd. Euro rechnerischem Überschuss. Hinzu<br />
kommt der von durchlaufenden Posten aufgeblähte Schenker-Umsatz<br />
von weiteren 14 Mrd. Euro <strong>und</strong> einem Überschuss von r<strong>und</strong> 450 Mio.<br />
Euro. B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel sieht in den gefassten Beschlüssen<br />
einen ersten Schritt zur Öffnung des Unternehmens für private Beteiligungen.<br />
B<strong>und</strong>esfi nanzminister Peer Steinbrück (SPD), der das jetzt<br />
angestrebte Kompromissmodell maßgebend entwickelte, ermuntert die<br />
Bahn, mit dem frischen Geld aus der Privatisierung ihre „gute Wettbewerbsposition<br />
innerhalb <strong>und</strong> außerhalb Europas weiter zu verbessern.<br />
Der Umbau zu einem globalen Logistikunternehmen wird vorangetrieben<br />
<strong>und</strong> Arbeitsplätze in Deutschland werden langfristig gesichert“.<br />
Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-B<strong>und</strong>estagsfraktion Horst<br />
Friedrich spricht von einer „Pseudo-Privatisierung mit staatlichem Vollkaskoschutz“<br />
<strong>und</strong> sieht Gefahren für den einheimischen Bahnverkehr,<br />
wenn sich die DB AG immer mehr zum „Global-Player“ aufschwinge. Für<br />
alle anderen privaten Akteure auf der Schiene sowie für den Steuerzahler<br />
„ist <strong>und</strong> bleibt das eine Bedrohung“. Friedrich weiter: „Die Fixierung der<br />
DB als Staatsbahn ist nicht nur ordnungspolitischer Amok, es ist auch<br />
hoch riskant. Sobald der Staatskonzern DB die Logistiksparte heruntergewirtschaftet<br />
hat - <strong>und</strong> das ist leider in vollem Gange - wird wieder<br />
der Steuerzahler zur Kasse gebeten.“ Auch die Grünen sind skeptisch. Ihr<br />
verkehrspolitischer Sprecher Winfried Hermann will ausschließlich eine<br />
Stärkung des Unternehmens DB erkennen, ohne den Schienenverkehr<br />
in Deutschland insgesamt <strong>und</strong> insbesondere für Privatbahnen voranzubringen.<br />
„Die Linke“ ist gegen einen Verkauf von Bahnanteilen.<br />
■ Dieter Dattelzweig<br />
12 | 3|<strong>2008</strong>
Bahnchef Hartmut Mehdorn <strong>und</strong> sein Finanzvorstand Diethelm<br />
Sack haben auf der Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr<br />
2007 am 31. März <strong>2008</strong> in Berlin ein positives Fazit gezogen. Sie<br />
sehen das Unternehmen für die Privatisierung gut gerüstet. In der Tat<br />
ist der Umsatz um r<strong>und</strong> 3 % auf 31,3 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn<br />
stieg um 17 % auf 2,9 Mrd. Euro <strong>und</strong> die Finanzschulden gingen um<br />
16 % auf 16,5 Mrd. Euro zurück.<br />
Positive Sondereffekte wie der Verkauf der Ostseefähren Scandlines<br />
<strong>und</strong> der Aurelis-Immobilien schönten das Ergebnis, so der Einwand der<br />
privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Sie kritisieren zudem rückläufi<br />
ge Investitionen <strong>und</strong> explosionsartig gestiegene Monopolgewinne<br />
mit dem Schienennetz. Staatszuschüsse würden ergebniswirksam<br />
gebucht, Abschreibungen zurückgenommen. Hohe Fremdleistungen<br />
insbesondere in der Logistik blähten zudem die Bilanzkennzahlen auf.<br />
Im Kerngeschäft mit dem Schienenverkehr hingegen stagniert das<br />
Geschäft. „Ein verkehrspolitischer Misserfolg“ <strong>und</strong> Skandal, so die privaten<br />
Bahnen, die sich nach wie vor im Wettbewerb beeinträchtigt<br />
fühlen. „Der Geschäftsbericht der DB AG belegt, dass die Strategie der<br />
deutschen Staatsbahn nicht auf mehr Verkehr auf der Schiene ausgerichtet<br />
ist“, so der Netzwerk-Geschäftsführer in seinem Dossier weiter.<br />
Die Organisation, ein Zusammenschluss von Eisenbahngüterverkehrsunternehmen<br />
aus Deutschland <strong>und</strong> einigen EU-Ländern, repräsentiert<br />
nach eigenen Angaben r<strong>und</strong> 70 % der schienengeb<strong>und</strong>enen Transportleistungen<br />
aller nicht b<strong>und</strong>eseigenen Güterbahnen. Jede fünfte<br />
Tonne transportiere inzwischen eine Privatbahn, bestätigte Sack.<br />
Das DB-Umsatzwachstum bei der Fracht entspricht der Infl ationsrate.<br />
Trotz günstiger konjunktureller Rahmenbedingungen nahm das Verkehrsaufkommen<br />
der Deutschen Bahn nur gering zu, nämlich um 2,9<br />
%, der Gewinn schrumpfte sogar, so die Privatbahnkritik weiter. Das<br />
konzernexterne Schienengüterverkehrsaufkommen hingegen wuchs<br />
im Berichtszeitraum um fast 29 % <strong>und</strong> gab damit dem gesamten<br />
Schienenmarkt einen Schub, der insgesamt 7,1 % ausmachte. Dennoch<br />
gingen Marktanteile zur Straße verloren, da dieser Bereich mit 8<br />
% stärker stieg als der Schienenverkehr. Die Frachteinnahmen im DB-<br />
Schienenverkehr verbesserten sich um 2 % auf knapp 3,9 Mrd. Euro.<br />
Zur Erinnerung: Die Deutsche B<strong>und</strong>esbahn schaffte in den 80er Jahren<br />
fast 10 Mrd. DM, umgerechnet fast 5,1 Mrd. Euro Frachtumsatz, damals<br />
allerdings einschließlich Stückgutverkehr, aber ohne neue Länder.<br />
Dennoch gab sich DB-Finanzvorstand Sack zufrieden: „Die Verkehrsleistungen<br />
wuchsen auf einem leicht erhöhten Niveau weiter. Wachs-<br />
Jahresergebnis 2007 der<br />
Deutschen Bahn AG<br />
Mit 2,9 % Wachstum im DB-Güterverkehr<br />
gegenüber 29 % Zunahme bei der privaten<br />
Konkurrenz ist Raillion längst nicht mehr auf<br />
der Überholspur | Bild: Kratzsch-Leichsenring<br />
Kreative Buchhaltung<br />
Die Deutsche Bahn AG pfl egt eine äußerst kreative Buchführung. Diese vom früheren Bahn-Vorstandsmitglied <strong>und</strong> jetzigen<br />
Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) schon vor mehr als fünf Jahren gemachte Äußerung trifft nach wie<br />
vor zu. Sarrazin verließ damals die Bahn im Streit. Arthur-Iren Martini, Geschäftsführer der Netzwerk Privatbahnen,<br />
belegt in einem Positionspapier zum jüngsten Geschäftsabschluss der DB AG, dass sich daran kaum etwas änderte.<br />
3|<strong>2008</strong><br />
tumsträger blieb der Kombinierte Verkehr“. Die hohen Investitionen in<br />
die globale Logistik hätten bislang noch keine überzeugenden Ergebnisse<br />
gebracht. Die Logistik sei groß, aber rendite- <strong>und</strong> ertragsschwach,<br />
so Netzwerk Geschäftsführer Martini. Dennoch will die Bahn verstärkt<br />
im Ausland wachsen. Dr. Norbert Bensel, Vorstand Transport <strong>und</strong> Logistik,<br />
kündigte in Berlin vor dem Institut für Mobilitätsforschung <strong>und</strong><br />
auch vor dem Deutschen Verkehrsforum an, im Luft- <strong>und</strong> Seeverkehr<br />
verstärkt auf Dubai zu setzen. Dieser Hub im Mittleren Osten werde<br />
verstärkt als Verkehrsdrehscheibe zwischen den Kontinenten etabliert.<br />
Die Logistik <strong>und</strong> damit Schenker erwirtschafte im Berichtszeitraum<br />
r<strong>und</strong> 14 Mrd. Euro bei einem Gewinn von 453 Mio. Euro. Damit steuert<br />
diese Sparte 45 % zum Gesamtumsatz, aber weniger als 20 %<br />
zum Konzernergebnis bei. In den Speditionsumsätzen enthalten sind<br />
bekanntlich erhebliche Beträge für verauslagte LKW, See- <strong>und</strong> Luftfrachten,<br />
sowie Zölle <strong>und</strong> Einfuhrumsatzsteuer. Der Rohertrag gilt<br />
daher in der Branche üblicherweise als aussagefähigere betriebliche<br />
Kennziffer. Dazu der DB-Finanzchef: „Im Geschäftsfeld Schenker spiegelt<br />
sich die positive Umsatzentwicklung trotz anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks<br />
in der Gewinnentwicklung wider“.<br />
Unter die Lupe nimmt Bahnexperte Martini die im Berichtsjahr sprunghaft<br />
gestiegenen Gewinne der Eisenbahninfrastruktur, die sich aus<br />
Haushaltsmitteln des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Nutzungsentgelten der Eisenbahnen<br />
fi nanzierten. Die Privatbahnen lieferten knapp 50 % ihrer Produktionskosten<br />
an ihren größten Wettbewerber, die DB AG, für Trassenbenutzung<br />
<strong>und</strong> Energie ab. In Anbetracht dieser Situation erneut eine<br />
Trassenpreiserhöhung von knapp 3 % anzukündigen, sei absurd <strong>und</strong><br />
belaste die Privatbahnen ein weiteres Mal. Es wird vielmehr ein Preisstopp<br />
gefordert. Denn das Netz sei mit einer Umsatzrendite von 8,7 %<br />
eine der profi tabelsten Sparten im DB-Konzern. Auch der B<strong>und</strong>esrechnungshof<br />
äußerte sich zur Trassenpreisgestaltung kritisch, so Martini<br />
weiter. Die Privatbahnen ertappten die Bahn schließlich bei nachträglich<br />
aufgestockten Rückstellungen für den Regio-Verkehr. Noch am<br />
18. März <strong>2008</strong> habe der Finanzvorstand in einem Pressegespräch einer<br />
Nachrichtenagentur einen Spartengewinn für 2007 von 640 Mio. Euro<br />
genannt. Knapp zwei Wochen später auf der Bilanzpressekonferenz<br />
waren es nur noch 451 Mio. Euro. Wegen eines möglichen Verstoßes<br />
gegen das EU-Beihilfeverbot im Nahverkehr habe die Bahn vorsorglich<br />
310 Mio. Euro „Drohverlustrückstellungen“ gebildet, erläuterte der<br />
DB-Finanzchef. ■ Dieter Dattelzweig<br />
| 13
VERKEHRSPOLITIK<br />
Es ist offensichtlich,<br />
dass die<br />
Diskussionen<br />
bereits geführt sind<br />
<strong>und</strong> die Kernpunkte einer<br />
zukunftsfähigen Verkehrspolitik für <strong>und</strong> mit dem System Wasserstraße<br />
bekannt sind - nicht zuletzt aus den Expertensitzungen zur Erarbeitung<br />
des Masterplans. Doch erst mit deren Festschreibung kann über<br />
die Fachabteilung hinaus der ökonomische <strong>und</strong> ökologische Wert des<br />
Systems Wasserstraße hinterlegt werden – nur so lässt sich später auch<br />
der schriftliche Beweis führen.<br />
Nachdem die B<strong>und</strong>esregierung mit dem kommunizierten Ziel angetreten<br />
war, mit dem Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik ein übergreifendes<br />
Instrument zur Analyse, Konzeption <strong>und</strong> Bewältigung der zukünftigen<br />
Herausforderungen an die nationalen Transportsysteme <strong>und</strong> die europäische<br />
Logistikwirtschaft zu erarbeiten, konnten die gemeinsamen Anforderungen<br />
seitens anbietender <strong>und</strong> verladender Wirtschaft kurzfristig mit<br />
dem Abschlussbericht des Forums Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik „aus<br />
der Tasche gezogen“ werden. Es zeigt sich der Mehrwert konsequenter<br />
Sach- <strong>und</strong> Vorarbeit. Das Handlungskonzept des Forums hat Zukunft<br />
<strong>und</strong> wird jetzt gemeinsam mit dem Ministerium im Rahmen des Forums<br />
Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik einem gezielten Auditing unterzogen.<br />
Gleichzeitig hat sich der „Markt“ an politischen Konzepten mit dem niedersächsischen<br />
Hafenkonzept <strong>und</strong> der Fortschreibung des Wasserstra-<br />
Mit einer gemeinsamen Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaften<br />
AÖR <strong>und</strong> AÖK haben die Häfen in NRW Minister Oliver<br />
Wittke aufgefordert, die Idee des NRW-Hafenkonzeptes gegenüber<br />
der B<strong>und</strong>espolitik als Modell für deren Planungen für ein<br />
Hafenkonzept zu vertreten. ■ BÖB<br />
Ulrich Schnake<br />
Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft<br />
Öffentlicher<br />
Rheinhäfen (AÖR)<br />
Friedrich Weege<br />
Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft<br />
Öffentlicher<br />
Kanalhäfen NRW (AÖK)<br />
BÖB: BÖ Hafenkonzept NRW könnte Basis für<br />
Hafenkonzept Ha des B<strong>und</strong>es sein<br />
Denn es steht<br />
geschrieben…<br />
So schnell kann es gehen. Nachdem die veröffentlichten „Ergebnisse“ des Masterplans<br />
Güterverkehr G <strong>und</strong> Logistik bei vielen Unternehmen <strong>und</strong> Verbänden gleichermaßen auf<br />
nachhaltige n Kritik gestoßen sind, befi ndet sich derzeit (Master)-Plan B in Vorbereitung.<br />
Für das System Wasserstraße bedeutet dies vor allem: Es wird schriftlich bestätigt,<br />
was in den letzten eineinhalb Jahren bereits aus- <strong>und</strong> aufgearbeitet wurde.<br />
| Bilder: BÖB<br />
ßen- <strong>und</strong> Hafenkonzeptes NRW wesentlich vergrößert <strong>und</strong> das sowohl<br />
quantitativ als auch qualitativ. Insofern setzen diese Konzepte bei aller<br />
möglichen Kritik derzeit das Benchmark <strong>und</strong> folglich müssen sie öffentlich<br />
zur Diskussion gestellt werden, um sie weiterzuentwickeln <strong>und</strong> ggf.<br />
zum Kern eines Hafenkonzeptes des B<strong>und</strong>es wachsen zu lassen.<br />
Denn je weniger klar die Richtlinienkompetenzen, desto abstrakter „drohen“<br />
Konzepte zu werden. Und hier müsste der Zusammenhang zwischen<br />
B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Hafenpolitik erst noch geschaffen werden. Konkret<br />
kann sich der BÖB deshalb vorstellen, aus den vorliegenden Konzepten<br />
gemeinsame Anforderungen an ein Hafenkonzept des B<strong>und</strong>es zu formulieren<br />
<strong>und</strong> in der B<strong>und</strong>espolitik zu verankern.<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung hat bereits bei der Veröffentlichung der Zwischenergebnisse<br />
für einen Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik deutlich<br />
gemacht, dass sie die bereits bestehende Seehafen-Plattform des<br />
B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Küstenländer weiterentwickeln will <strong>und</strong> ein Hafenkonzept<br />
für die Seehäfen <strong>und</strong> ausgewählte/führende Binnenhäfen erarbeiten<br />
will. Derzeit ist völlig unbekannt, wie diese „Auswahl“ erfolgen<br />
soll bzw. welche Gr<strong>und</strong>sätze die Auswahl defi nieren. Darüber hinaus<br />
ist mittlerweile erkennbar, dass ein enger Zusammenhang zwischen<br />
der Auswahl entsprechender Binnenhafenstandorte <strong>und</strong> ihrer Relevanz<br />
für die deutschen Seehafenstandorte bestehen könnte. Ein derartiges<br />
Herangehen entspricht einem gängigen wirtschaftspolitischen<br />
Leitbild zur Stärkung der für die maritime Wirtschaft in Deutschland<br />
relevanten Infrastrukturen bzw. Unternehmen. Gleichzeitig lässt<br />
dieses Herangehen die wirtschaftspolitische Bedeutung der Binnenhafenstandorte<br />
an sich außer Acht, bzw. defi niert diese nur über ihre<br />
Leistung für andere. Dies widerspricht dem Ansatz, eine Stärkung des<br />
gesamtlogistischen Systems über alle relevanten Standorte aus dem<br />
Binnenland heraus zu erreichen.<br />
In Anbetracht der Tatsache, dass eine bereits existierende, wesentliche<br />
Vernetzung der öffentlichen Binnenhäfen mit den ARA-Häfen gegeben<br />
ist <strong>und</strong> die ARA-Häfen wiederum eine hohe Versorgungs- <strong>und</strong> Wertschöpfungsrelevanz<br />
für die deutsche Logistikwirtschaft haben, greift<br />
eine solche Betrachtungsweise für die Mehrzahl der BÖB-Mitgliedsunternehmen<br />
in jedem Fall zu kurz.<br />
Insofern sieht der BÖB die Ausführungen im NRW-Hafenkonzept ausgesprochen<br />
positiv. Hier wurden die einzelnen NRW-Binnenhafenstandorte<br />
auf ihre wirtschaftspolitische Relevanz im regionalen, überregionalen,<br />
nationalen <strong>und</strong> globalen Kontext gleichermaßen bewertet. Es ist<br />
keine Auswahl vorgenommen worden, vielmehr ist die Bedeutung der<br />
einzelnen Standorte entsprechend ihrer räumlichen Gegebenheiten <strong>und</strong><br />
logistischen Vernetzungen dargestellt.<br />
14 | 3|<strong>2008</strong>
Die öffentlichen Binnenhäfen sind tragende Akteure für die lokale <strong>und</strong><br />
regionalwirtschaftliche Entwicklung. Sie sind eng mit der heimischen<br />
Wirtschaft verfl ochten <strong>und</strong> leisten direkt <strong>und</strong> indirekt - über die von den<br />
Häfen getätigten Investitionen - in ihrer Standortregion einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Schaffung <strong>und</strong> Stärkung von Wirtschaftskraft, Einkommen<br />
<strong>und</strong> Beschäftigung. Ihren sichtbaren Ausdruck fi nden derartige<br />
Verfl echtungen zwischen Hafen <strong>und</strong> Hafenstandort in den drei traditionellen<br />
Hafenfunktionen: Binnenhäfen sind nicht nur Orte der Verknüpfung<br />
der verschiedenen Verkehrsträger (Verkehrsfunktionen), sondern<br />
BÖB-Mitgliederversammlung <strong>und</strong><br />
Binnenhafenkongress <strong>2008</strong> in Essen<br />
<strong>und</strong> Mülheim/Ruhr<br />
Die diesjährige Mitgliederversammlung des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher<br />
Binnenhäfen e. V. (BÖB) fi ndet am 24./25. September in<br />
Verbindung mit dem Binnenhafenkongress <strong>2008</strong> in enger Partnerschaft<br />
mit dem Haus der <strong>Technik</strong>, Essen in Essen <strong>und</strong> Mülheim (Ruhr)<br />
statt. Anlässlich der Veranstaltung führen beide Organisationen<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Politik zusammen. SCHIFFAHRT UND TECHNIK ist<br />
Medienpartner des diesjährigen Hafenkongresses. Binnenhäfen sind<br />
Träger der regionalen <strong>und</strong> überregionalen Wirtschaft <strong>und</strong> werden in<br />
Kooperation mit den Seehäfen zunehmend zu zentralen Drehscheiben<br />
für den Im- <strong>und</strong> Export im Rahmen des wachsenden internationalen<br />
Handels. Der gezielte <strong>und</strong> koordinierte Ausbau ihrer Leistungs-<br />
<strong>und</strong> Logistikfähigkeit sowie ihrer Infra- <strong>und</strong> Suprastrukturen, gehört<br />
zu den wesentlichen Bausteinen einer nachhaltigen Verkehrspolitik.<br />
Weitere volkswirtschaftliche Potenziale liegen in der systematischen<br />
Vernetzung der See- <strong>und</strong> Binnenhäfen, die in Zukunft gemeinsam<br />
gehoben werden sollen. Dies geschieht zum Vorteil der Häfen, der<br />
verladenden Wirtschaft <strong>und</strong> der Logistik sowie zum Erhalt <strong>und</strong> der<br />
Schaffung neuer Arbeitsplätze in Deutschland. Die nationale, regionale<br />
<strong>und</strong> kommunale Politik haben gleichermaßen Einfl uss auf die<br />
Zukunftsfähigkeit der Binnenhafenstandorte. Dies gerade auch im<br />
Rahmen der Umsetzung europäischer Vorgaben. Deshalb gilt es Politik<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft strategisch zu vernetzen.<br />
3|<strong>2008</strong><br />
immer auch Standorte von Unternehmen aus der Produktionswirtschaft<br />
(Industriefunktion) <strong>und</strong> des Handels (Handelsfunktion). Zur Erfüllung<br />
dieser eng miteinander verzahnten Funktionen benötigen die Binnenhäfen<br />
ein ausreichendes Flächenangebot <strong>und</strong> eine zukunftsorientierte<br />
Entwicklungsperspektive. Nur so werden sie in Zukunft ihre Rolle als<br />
Wachstumsmotor zum Nutzen ihres Standortraums ausfüllen können.<br />
Es muss deshalb gemeinsam zu Ende gedacht werden, was jetzt initiiert<br />
wurde, damit das Hafenkonzept des B<strong>und</strong>es ein Erfolg werden kann.<br />
Denn dies ist noch zu schreiben…. ■ Michael Probst<br />
Für den 24.9.<strong>2008</strong> planen die Veranstalter des Binnenhafenkongress<br />
<strong>2008</strong> im Haus der <strong>Technik</strong>, Essen entsprechende Foren zu den aktuellen<br />
verkehrs- <strong>und</strong> wirtschaftspolitischen Themen der Branche. Im<br />
Fokus stehen:<br />
■ der Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik<br />
■ Neue Umschlagstechniken<br />
■ Fragen des Beihilferechtsregimes<br />
Im Rahmen des öffentlichen Teils der BÖB-Mitgliederversammlung<br />
am 25.09.<strong>2008</strong> im Siemens-Tower, Mülheim/Ruhr diskutieren Vertreter<br />
des BÖB <strong>und</strong> der Politik entscheide Fragen der aktuellen Verkehrs-<br />
<strong>und</strong> Umweltpolitik <strong>und</strong> ihren Einfl uss auf das System Wasserstraße.<br />
Das offi zielle Programm des Binnenhafen-Kongresses mit<br />
Preisen sowie das Anmeldeformular liegen der nächsten Ausgabe<br />
dieser Zeitung bei. Weitere Informationen auch im Internet unter<br />
www.binnenhafen-kongress.de .<br />
■ Ihre Ansprechpartner für die Veranstaltung sind:<br />
Christoph Buchal | Fachbereich Qualität Logistik<br />
Tel. +49 (0) 201/18 03-302 | Fax +49 (0) 201/18 03-263 |<br />
E-Mail c.buchal@hdt-essen.de | Haus der <strong>Technik</strong>, Hollestraße 1, Essen<br />
Anja Fuchs | Leiterin Presse <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tel. +49 (0) 30/39 80 28 70 | Fax +49 (0) 30/3 40 60 85 53 |<br />
E-Mail as-boeb@binnenhafen.de | Ernst-Reuter-Haus |<br />
Straße des 17. Juni 114, Berlin<br />
| 15
VERKEHRSPOLITIK<br />
Parlamentarischer Abend des Deutschen Verkehrsforums<br />
Masterplan-Entwurf muss<br />
optimiert werden<br />
Bevor der im Entwurf vorliegende Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik dem Kabinett der B<strong>und</strong>esregierung Mitte des Jahres zur<br />
Verabschiedung vorgelegt wird, muss er korrigiert <strong>und</strong> konkretisiert werden. So schlussfolgerte das Deutsche Verkehrsforum auf<br />
dem Parlamentarischen Abend „Masterplan <strong>und</strong> Logistik“, an dem auch Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee teil nahm.<br />
Drei Hauptkritikpunkte hatte das Verkehrsforum am 23. April in<br />
Berlin vorzubringen. So fehle im Masterplan ein konkretes Finanzierungskonzept<br />
des B<strong>und</strong>es. Eckpunkt eines solchen Konzepts<br />
müsse die Erhöhung der Investitionen in Bau <strong>und</strong> Erhalt der Verkehrswege<br />
von derzeit 9 auf 11 Mrd. Euro jährlich sein. Zweitens dürfen zusätzliche<br />
Mittel für den Verkehrshaushalt nicht durch eine Verteuerung<br />
des Verkehrs generiert werden. Neue <strong>und</strong> ungerechtfertigte Steuern <strong>und</strong><br />
Abgaben schadeten dem Logistik- <strong>und</strong> Wirtschaftsstandort Deutschland.<br />
Drittens seien staatliche Eingriffe in den Wettbewerb, wie die Forderung<br />
nach Verminderung von Transitverkehren, im gemeinsamen europäischen<br />
Binnenmarkt <strong>und</strong>enkbar. Staatliche Lenkungsmaßnahmen<br />
könnten zudem dem Ansehen <strong>und</strong> der internationalen Wettbewerbsposition<br />
der deutschen Logistikbranche schaden.<br />
In seiner Einführung hatte Detthold Aden, Mitglied des Präsidiums des<br />
Deutschen Verkehrsforums <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics<br />
Group AG & Co. KG, betont, dass der Masterplan in vielen Punkten gute<br />
Ansätze enthalte <strong>und</strong> die Idee des Masterplanes gr<strong>und</strong>sätzlich unterstützt<br />
werden müsse. Gleichzeitig hob er hervor, dass der Masterplan<br />
keine Vorschläge enthalten dürfe, die die Position der deutschen Logistikindustrie<br />
im globalen Wettbewerb verschlechtern würden. Dazu gehöre<br />
in erster Linie ein eindeutiges Bekenntnis zur Mobilitätssicherung.<br />
Forderungen nach Verkehrsvermeidung, staatlicher Verkehrslenkung<br />
Detthold Aden, Mitglied<br />
des Präsidiums des Deutschen<br />
Verkehrsforums <strong>und</strong><br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
BLG Logistics Group<br />
| Bild: Teßmann<br />
<strong>und</strong> ein Übermaß an Regulierung würden der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Unternehmen schaden. „Was der B<strong>und</strong> in<br />
den vergangenen Jahren in die Infrastruktur investiert hat, gleicht noch<br />
nicht einmal die Infl ationsrate aus“, fügte Aden hinzu. Er rechnete vor,<br />
dass mindestens 2 Mrd. Euro mehr pro Jahr nötig wären, um das prognostizierte<br />
Verkehrswachstum abfangen zu können.<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee plädierte für die Umsetzung<br />
des Masterplanes Seite an Seite mit der Wirtschaft. Er räumte ein,<br />
dass der Masterplan nichts wert wäre, wenn er nicht konkret mit Maßnahmen<br />
untersetzt werden würde. „Ich stehe dazu, dass wir den Versuch<br />
unternehmen müssen, Wirtschaftswachstum vom Wachstum der<br />
Mobilität abzukoppeln“, führte Tiefensee aus. „Das heißt nicht staatlicher<br />
Stopp, sondern es heißt, über intelligente Lösungen nachzudenken, wie<br />
wir Verkehr minimieren können.“ Die im Hinblick auf die aktuell geführte<br />
B<strong>und</strong>eshaushaltsdebatte <strong>und</strong> die bisher fehlende ausreichende Deckung<br />
im Verkehrsetat-Entwurf gestellte Kernfrage der Verkehrsinfrastrukturfi<br />
nanzierung will Tiefensee auf vier Säulen stellen. Dazu gehören ein<br />
größerer Anteil am Steueraufkommen für die Verkehrsinfrastruktur, eine<br />
Erhöhung der Maut entsprechend dem Wegekostengutachten vom Dezember<br />
vorigen Jahres, eine stärkere Nutzung der Finanzierung durch<br />
Public Private Partnerships (PPP), sowie der Nutzung von Erlösen aus der<br />
Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG. BDB-Präsident<br />
Dr. Gunther Jaegers nutzte die anschließende<br />
Podiumsdiskussion, um wiederholt darauf<br />
hinzuweisen, dass der Verkehrsträger Binnenschifffahrt<br />
einen höheren verkehrspolitischen<br />
Stellenwert im Masterplan bekommen müsse,<br />
was beim B<strong>und</strong>esverkehrsminister auf offene<br />
Ohren stieß. Den Parlamentarischen Abend<br />
nahm das Deutsche Verkehrsforum außerdem<br />
zum Anlass, eine „Resolution<br />
des Präsidiums zum Masterplan<br />
Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik“ der<br />
Öffentlichkeit vorzulegen.<br />
■ Dr. Günter Teßmann<br />
16 | 3|<strong>2008</strong>
B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee | Bild: Teßmann<br />
Masterplan wird korrigiert<br />
Der Entwurf des „Masterplans Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik“<br />
des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums wird voraussichtlich am<br />
25. Juni <strong>2008</strong> im B<strong>und</strong>eskabinett zur Abstimmung gestellt,<br />
zusammen mit neuen Lkw-Mautsätzen <strong>und</strong> dem gesamten B<strong>und</strong>esetat<br />
für 2009. In ersten Gesprächen zwischen den einzelnen<br />
B<strong>und</strong>esressorts wurde das Vorhaben bereits zerpfl ückt <strong>und</strong> das<br />
Entwurfspapier als korrekturbedürftig eingestuft. Abstimmungsgesprächen<br />
auf Staatssekretärsebene zu Folge soll die Wasserstraße<br />
eine ähnliche Priorität erhalten wie die Schiene. Deutlich mehr Verkehr<br />
auf Schiene <strong>und</strong> Wasserstraßen zu bringen, lautet die neue<br />
Vorgabe, die ursprünglich nur für die Schiene galt. Auch das Ziel,<br />
den Schienenanteil am Güterverkehrsaufkommen bis 2025 um drei<br />
Prozentpunkte zu steigern wird aufgegeben <strong>und</strong> soll jetzt nachhaltig<br />
steigen. Der Ausbau ausgewählter Wasserstraßen für den<br />
mehrlagigen Containertransport per Binnenschiff wird als verkehrspolitisches<br />
Ziel wieder in den Maßnahmenkatalog aufgenommen,<br />
nachdem dieser Punkt im Entwurfspapier des Verkehrsministeriums<br />
gestrichen worden war. Auch beim Transitverkehr wird nachgebessert.<br />
Er soll optimiert <strong>und</strong> nicht gemindert werden. Die EU-Vorgabe<br />
auf Anlastung externer Kosten des Verkehrs wird jetzt für alle Verkehrsträger<br />
angestrebt <strong>und</strong> nicht mehr nur für die Straße. Daher<br />
wird auch die ambitionierte Forderung nach progressiv gestalteten<br />
Mautsätzen auf Forderung des B<strong>und</strong>eswirtschaftsministeriums<br />
abgeschwächt. Das B<strong>und</strong>esumweltministerium will die komplette<br />
Abschaffung der Stromsteuer für den gesamten Schienenverkehr<br />
durchsetz en. Das B<strong>und</strong>esfi nanzministerium lehnt jede Debatte um<br />
die Stromsteuer zu Gunsten der Bahn ab <strong>und</strong> macht bereits im Vorfeld<br />
einen allgemeinen Finanzierungsvorbehalt für den Masterplan<br />
<strong>und</strong> für mehrere haushaltsrelevante Maßnahmen geltend.<br />
■ Dieter Dattelzweig<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Die Mitglieder der ERSTU- Vollversammlung am Tagungsort in Berlin<br />
| 17
MESSEN & KONGRESSE<br />
18 |<br />
Neueren Studien zufolge wächst der weltweite Containerumschlag<br />
mittelfristig um jährlich 9 %. Das stellt Terminalbetreiber<br />
vor große Herausforderungen: Die Produktivität bestehender<br />
Terminals muss steigen <strong>und</strong> Aus- sowie Neubauten von<br />
Terminal-Infrastrukturen stehen an. Damit rücken Technologien zur<br />
Automatisierung in der Hafenlogistik verstärkt in den Blickpunkt.<br />
Ihre zentralen Vorteile sind: Verbesserte Produktivität, gesenkte<br />
Lohn- <strong>und</strong> Betriebskosten, erhöhte Sicherheit sowie berechenbarer<br />
<strong>und</strong> weitestgehend wetterunabhängiger Betrieb. Denn nur diejenigen<br />
Häfen, die über innovative Umschlagtechniken <strong>und</strong> ein infrastrukturell<br />
gut eingeb<strong>und</strong>enes Hinterland mit Partnerterminals<br />
verfügen, werden sich künftig als intralogistische Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkte<br />
der globalen Wirtschaft behaupten. Wie vielseitig das Angebot<br />
der Aussteller in Hannover zu diesem Thema sein wird, zeigen<br />
einige ausgewählte Beispiele.<br />
Branchenoptimierte Krananlagen<br />
sind gefragt<br />
Die Demag Cranes AG (Halle 012/Stand A30) tritt in diesem Jahr zum<br />
ersten Mal mit ihren Marken „Demag“ (Konzerngesellschaft Demag<br />
Cranes & Components GmbH) <strong>und</strong> „Gottwald“ (Konzerngesellschaft<br />
Gottwald Port Technology GmbH) bei der CeMAT auf. Außerdem<br />
können sich die CeMAT-Besucher auf dem Freigelände ein unmittelbares<br />
Bild von der Technologie machen. Dort präsentiert die Demag-<br />
Cranes-Tochter Gottwald Port Technology (Freigelände/Stand L04)<br />
ein vollautomatisches Containertransportfahrzeug (AGV). Darüber<br />
CeMAT <strong>2008</strong> (27. bis 31. Mai):<br />
Innovative Hafenumschlagstechnik<br />
Helfer für<br />
die schweren<br />
Lasten<br />
Innovative Hafenumschlagtechnik wird zu einem der<br />
entscheidenden Standortfaktoren für Hafenbetreiber,<br />
um die zunehmenden Warenströme via Schiffsweg<br />
zu optimieren <strong>und</strong> diese dann auch ins Umland zu<br />
transportieren. Mit der Erweiterung um den Bereich<br />
Hafenumschlagtechnik stellt sich die CeMAT <strong>2008</strong><br />
bereits heute auf diesen Trend ein <strong>und</strong> zeigt ein breites<br />
Angebotsspektrum an intralogistischen Lösungen. Ein<br />
Highlight ist das Hafenforum von ZDS <strong>und</strong> BÖB am<br />
29. Mai in Halle 12, F 70.<br />
Frischzellenkur für die Umschlagsgeräte im schweizerischen BIRS-Terminal: DEMAG-Cranes erneuerte das 30 Jahre alte Umschlagsberät <strong>und</strong> brachte es mit<br />
modernen Komponenten auf zeitgemäße Leistungsdaten | Bild: SUT Archiv<br />
hinaus gewinnt der Umweltschutz an Bedeutung. Das Equipment soll<br />
nicht nur leistungsfähig, sondern auch umweltfre<strong>und</strong>lich sein – eine<br />
Forderung zum Beispiel bei der Vergabe von Terminal-Konzessionen.<br />
Im Bereich der industriellen Fördertechnik ist eine immer engere<br />
Verzahnung k<strong>und</strong>enseitiger Prozessschritte über Lösungen mit<br />
branchenoptimierten Krananlagen gefragt. Dazu zählt auch die zunehmende<br />
Automatisierung von Kranen in den Bereichen Schüttgut,<br />
Papier- <strong>und</strong> Stahlhandling oder auch Müllverbrennung. Demag<br />
Cranes bietet mit der Marke „Demag“ dazu Komplettpakete aus einer<br />
Hand an. Neben den Hardware-Komponenten werden auch Lagerverwaltungsrechner<br />
einschließlich Software-Lösungen mit fl exibler<br />
Anpassung an K<strong>und</strong>enanforderungen <strong>und</strong> optimierten Lagerstrategien<br />
geliefert. Mit mehr als 650 000 Kranen <strong>und</strong> elektrischen Hebezeugen<br />
verfügt Demag Cranes über die weltweit größte installierte<br />
Basis <strong>und</strong> bietet den K<strong>und</strong>en neben der umfangreichen Erfahrung<br />
Gesamtkonzepte, die einen zuverlässigen Betrieb bei voller Kostenkontrolle<br />
möglich machen. Umfassende Leistungen von Bedienerseminaren<br />
über intervallmäßige Wartungen bis zur Modernisierung<br />
<strong>und</strong> Effektivitätssteigerung von bestehenden Anlagen sind Bausteine<br />
für ein umfassendes Life-Cycle-Management, die ein Kranlieferant<br />
heute in diesem Segment zu leisten hat.<br />
PORT FEEDER BARGE<br />
auf der CeMAT <strong>2008</strong><br />
www.cemat.de<br />
Auf dem Gemeinschaftsstand des B<strong>und</strong>eswirtschaftsministeriums<br />
für junge Technologieunternehmen wird die „Port Feeder Barge“ als
Zwei schwimmende Gottwaldhafenmobilkrane im Einsatz auf dem<br />
Mississippi/USA | Bild: Gottwald<br />
klimaschonende Logistikinnovation für die Hafenwirtschaft präsentiert.<br />
Das weltweit einmalige Fahrzeug ist geeignet, in großen<br />
Containerhäfen…<br />
■ die hafeninterne „Containerumfuhr“ zwischen den Terminals<br />
von der Straße auf das Wasser zu verlagern <strong>und</strong> an den<br />
Terminals selbständig umzuschlagen,<br />
■ im Rahmen der hafeninternen „Containerumfuhr“ auch das<br />
Sammeln <strong>und</strong> die Verteilung der Container für die<br />
Feederschiffe zu übernehmen,<br />
Modell der Port-Feeder-Barge | Bild: Port-Feeder-Barge<br />
■ die Binnenschiffe als „schwimmendes Terminal“ direkt<br />
abzufertigen <strong>und</strong> damit deren intermodalen Anschluss in den<br />
Seehäfen drastisch zu verbessern<br />
■ sowie im Rahmen der Notfallvorsorge gestrandete<br />
Containerschiffe im Direktumschlag zu leichtern.<br />
In kleineren unterentwickelten Häfen kann die „Port Feeder Barge“<br />
auch die direkte Abfertigung von Containerschiffen übernehmen,<br />
z.B. bei unzureichenden Umschlagsanlagen <strong>und</strong>/oder Tiefgangsbeschränkungen.<br />
www.portfeederbarge.de ■ Dü
MESSEN & KONGRESSE<br />
Donnerstag, 29. Mai <strong>2008</strong><br />
See- <strong>und</strong> Binnenhäfen im System – Erfolgskomponenten im<br />
Seehafenhinterlandverkehr<br />
09:00 Empfang<br />
20 |<br />
09:30 Vortragsblock I: Containerverkehre/Intermodale Verkehre<br />
Speaker: Markus Bangen,<br />
Vorstandsmitglied Duisburger Hafen AG<br />
Thomas Lütje, Leiter Containervertrieb,<br />
Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG<br />
10:30 Kaffeepause<br />
11:00 Vortragsblock II: Massengutverkehre, Projektgeschäft<br />
Speaker:<br />
Rainer Schäfer, Geschäftsführer Neuss-Düsseldorfer Häfen<br />
Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der<br />
Seaports of Niedersachsen GmbH, Oldenburg<br />
12:00 Podiumsdiskussion: „Möglichkeiten <strong>und</strong><br />
Grenzen der Kooperation zwischen See- <strong>und</strong><br />
Binnenhäfen“<br />
Teilnehmer:<br />
Andreas Bullwinkel, Seaports of Niedersachsen<br />
Dr. Rolf Bender, Vorstand Häfen <strong>und</strong> Güterverkehr Köln<br />
Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen<br />
Robert Baack, Vorstandssprecher Deutsche Binnenreederei<br />
AG, Berlin;<br />
Bringfried Belter, DB Netz AG, Regionalbereich West<br />
Dr. Ing. Mathias Dobner, Geschäftsführer<br />
Gottwald Port Technology GmbH, Düsseldorf<br />
Moderation: Dipl.-Volkswirt Hans-Wilhelm Dünner,<br />
Herausgeber SCHIFFAHRT HAFEN BAHN UND TECHNIK,<br />
Magazin für Intermodalen Transport <strong>und</strong> Logistik<br />
13:00 Get Together, Imbiss<br />
www.cemat.de<br />
Programm: Hafenforum von ZDS <strong>und</strong> BÖB auf der CeMAT Halle 12, F 70<br />
Erstmals gestalten der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) <strong>und</strong> der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) ein<br />
gemeinsames Hafenforum auf der Messe CeMAT am 29. Mai in Hannover. Das ungebrochene Wachstum des Welthandels stellt die Häfen an der<br />
Küste <strong>und</strong> im Hinterland vor neue Herausforderungen, denen mit innovativen Konzepten zu vernetzter Logistik begegnet wird. In Fachvorträgen<br />
<strong>und</strong> einer Podiumsdiskussion werden mögliche Lösungsansätze analysiert <strong>und</strong> innovative Konzepte präsentiert. ■ Dü
MESSEN & KONGRESSE<br />
V<br />
on der Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur brauchte Günter<br />
Kozlowski in seiner Eröffnungsrede niemanden zu überzeugen.<br />
„Alle hier Anwesenden wissen, wie wichtig eine funktionierende<br />
Logistik für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist“, so der<br />
Staatssekretär aus dem NRW-Ministerium für Bauen <strong>und</strong> Verkehr.<br />
„Ohne starke Partner im Hinterland ersticken die Seehäfen am eigenen<br />
Erfolg. Die Binnenhäfen benötigen aber zusätzliche Flächen, um diesen<br />
Anforderungen gerecht zu werden“, so Kozlowski, der den Binnenhäfen<br />
außerdem die Unterstützung der Landesregierung zusicherte.<br />
Dies habe man mit dem Landesentwicklungsplan 2025 bereits festgehalten.<br />
Wenn die Kommunen diese Einsicht teilten <strong>und</strong> Flächennutzungskonfl<br />
ikte vermieden werden könnten, sei Nordrhein-Westfalen<br />
auf dem besten Wege, das volle Wertschöpfungspotenzial der Logistik<br />
nutzbar zu machen. Kozlowski: „Kooperation ist in jeder Hinsicht ein<br />
Schlüssel zum Erfolg.“ Die Meinung Kozlowskis teilte auch der Neusser<br />
Bürgermeister Herbert Napp, der sowohl die Fusion der Neuss Düsseldorfer<br />
Häfen als auch die gute Zusammenarbeit zwischen städtischer<br />
Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> NDH-Geschäftsführung zu den Erfolgsgeschichten<br />
zählte. Dies unterstrichen auch die beiden Geschäftsführer<br />
Ulrich Gross <strong>und</strong> Rainer Schäfer, brachen aber gleichzeitig eine Lanze<br />
für die Kollegen <strong>und</strong> Mitbewerber aus der Hafenwirtschaft. „Kommunale<br />
Interessen dürfen nicht über volkswirtschaftliche Interessen gestellt<br />
werden. Derzeit werden aber r<strong>und</strong> 25 % der BÖB-Häfen von der<br />
Stadtentwicklung in ihrer Eigenschaft als Logistikstandort bedroht“,<br />
warnte Schäfer. „Zudem behindert eine überbordende Umweltschutzgesetzgebung<br />
den weiteren Hafenausbau.“ Die Häfen am Niederrhein<br />
könnten deshalb nicht fl exibel genug auf den steigenden Schiffsgüterumschlag<br />
reagieren, so Schäfer weiter.<br />
Diese Flexibilität sei jedoch ebenso wie große Freikapazitäten ein<br />
entscheidendes Merkmal, um einen Binnenhafen für Seehäfen <strong>und</strong><br />
-Reedereien als Partner interessant zu machen, fügte Axel Tütken<br />
22 |<br />
2. Neuss Düsseldorfer Hafentag „Binnenhäfen als aktive Partner der Seehäfen“<br />
Kooperation als<br />
Schlüssel zum Erfolg<br />
Klaus Heitmann (ZDS), Jos Denis (Rotterdam), Hans Gerson (Amsterdam), Lutz Lauenroth (Moderation), Dr. Rolf Bender (BÖB) <strong>und</strong> Heinz Iffl and (Antwerpen)<br />
diskutieren über zukünftige Kooperationen zwischen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen | Bilder: Grohmann<br />
Zum zweiten Mal luden die Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) am 24. <strong>und</strong> 25. April zum Hafentag ein. Bei Vorträgen<br />
<strong>und</strong> einer Podiumsdiskussion lernten die Kongressteilnehmer Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit zwischen See-<br />
<strong>und</strong> Binnenhäfen kennen.<br />
von der Reederei Maersk in seinem Vortrag hinzu. Die gleiche Flexibilität<br />
in Bezug auf maßgeschneiderte Logistiklösungen müssen<br />
jedoch auch die Seehäfen den Binnenhäfen bieten können, so Pieter<br />
Bas Bredius vom Amsterdamer CERES Terminal.<br />
Trotz beidseitigem Willen zur Zusammenarbeit <strong>und</strong> positiven Beispielen<br />
von deutschen Seehäfen <strong>und</strong> Binnenhäfen am Rhein machte eine Podiumsdiskussion<br />
deutlich, welchen Gesprächsbedarf es zwischen See-<br />
<strong>und</strong> Binnenhäfen gibt. Während der Zentralverband der deutschen Seehäfen<br />
(ZDS), vertreten durch Geschäftsführer Klaus Heitmann, bereits<br />
klare Anforderungen an Infrastruktur, Marketing, Telematik <strong>und</strong> Informationsvernetzung<br />
an Binnenhäfen <strong>und</strong> -schifffahrt stellte, brachte Dr.<br />
Rolf Bender, Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes öffentlicher Binnenhäfen<br />
(BÖB), die Sorge des Verbands zum Ausdruck, bei einer vorschnell eingegangenen<br />
Partnerschaft auf der Strecke zu bleiben. „Wir wollen nicht<br />
nur Anforderungen erfüllen, um dann Parkplatz für die Seehäfen sein“,<br />
so Bender. „Kooperation ist nur sinnvoll, wenn man sich etwas davon<br />
versprechen kann.“ Eine Win-Win-Situation hielt Heitmann dagegen<br />
für erreichbar. „Allerdings müssen die Binnenhäfen als Gesamtsystem<br />
auftreten. Es stehen schließlich nicht einzelne Standorte, sondern Logistikketten<br />
im Wettbewerb.“ Beide Seiten waren sich jedoch einig, dass<br />
die Zeit des Abwartens bald vorüber sein müsse.<br />
■ Christian Grohmann<br />
Die Neuss Düsseldorfer Häfen verzeichneten 2007 mit 739.000 TEU den<br />
zweitgrößten Containerumschlag der deutschen Binnenhäfen nach Duisburg
1. Karlsruher Hafenkongress vom 3. bis 4. Juni <strong>2008</strong><br />
Reges Interesse<br />
bei Ausstellern<br />
<strong>und</strong> Besuchern<br />
Auf reges Interesse trifft der erste Karlsruher Hafenkongress, der am 3. <strong>und</strong> 4. Juni unter dem Motto „Binnenhäfen im<br />
Umbruch – Binnenhäfen im Aufbruch“ in der Kongresshalle Karlsruhe stattfi ndet. Neben Vertretern der internationalen<br />
Oberrheinhäfen <strong>und</strong> dort ansässiger Logistikunternehmen haben sich mehrere Seehäfen sowie namhafte Hersteller<br />
von Umschlagsequipment zu Ausstellung <strong>und</strong> Kongress angemeldet.<br />
Der Boom in der Logistikbranche eröffnet auch für die Binnenhäfen,<br />
Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Güterbahnen ein großes Wachstumspotenzial.<br />
Zahlreiche Themen des Kongresses drehen sich<br />
um die Vorteile des Verkehrssystems Binnenhäfen <strong>und</strong> Wasserstraße<br />
<strong>und</strong> Bedeutung der Oberrheinhäfen als trimodale Drehscheiben des<br />
Güterverkehrs. Dabei bedeutet Trimodalität, dass sich die Verkehrsträger<br />
Bahn, Schiff <strong>und</strong> LKW innerhalb der Transportketten ergänzen.<br />
Dies sorgt für eine schnellere Anbindung der Häfen <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
für eine bessere Vernetzung der Wirtschaftsstandorte mit den<br />
Seehäfen. Dabei bieten die Oberrheinhäfen in Deutschland, Frankreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz mit leistungsfähigen Schienen- <strong>und</strong> Wasserstraßenanbindungen<br />
an die Rheinmündungshäfen der regionalen Wirtschaft<br />
vielfältige Zugangswege zu den internationalen Märkten. Von künftig<br />
wachsender Bedeutung sind aber auch neue Bahnanbindungen zu<br />
den deutschen Seehäfen sowie den französischen Seehäfen an der<br />
Nordsee <strong>und</strong> am Mittelmeer, die helfen können, die Kapazitätsengpässe<br />
in Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen, insbesondere im Containerverkehr,<br />
zu umfahren. Frankreich geht beim Ausbau seines Wasserstraßennetzes<br />
zügig neue Wege. Neben der bereits im Bau befi ndlichen<br />
Seine-Rhein Kanalverbindung zählt die Anbindung des Saone-Rhone<br />
Fluss-Systems an Mosel <strong>und</strong> Rhein zu den prioritären Projekten. Aber<br />
auch der bereits einmal von einer französischen Regierung beschlossene<br />
Ausbau des Rhein-Rhone-Kanals ist keineswegs endgültig zu<br />
den Akten gelegt, sondern fi ndet nach wie vor großes Interesse bei<br />
der Wirtschaft – insbesondere in der Oberrheinregion.<br />
Vom 3. bis 4. Juni <strong>2008</strong> treffen sich die Entscheider <strong>und</strong> Führungskräfte<br />
der europäischen Binnenhäfen, der Transportwirtschaft sowie<br />
der Politik <strong>und</strong> der öffentlichen Verwaltung im Kongresszentrum<br />
Karlsruhe, um aktuelle Themen des Verkehrssystems Häfen, Bahn<br />
<strong>und</strong> Wasserstraße sowie dessen Bedeutung für die Oberrheinregion<br />
zu diskutieren. Namhafte Referenten, wie Prof. Dr. Gerd Aberle, Prof.<br />
Dr. Paul Engelkamp <strong>und</strong> der Geschäftsführer des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
öffentlicher Binnenhäfen Michael Probst befassen sich am 3. Juni<br />
in Gr<strong>und</strong>satzreferaten mit dem Thema ‚System Wasserstraße – Verkehrsträger<br />
mit Zukunft’. Der 4. Juni steht unter dem Generalthema<br />
‚Binnenhäfen am Oberrhein – Intermodale Drehscheiben des grenzüberschreitenden<br />
Güterverkehrs’. Nach Gr<strong>und</strong>satzreferaten des<br />
Vizepräsidenten des Europäischen Binnenhafenverbandes, Roland<br />
Hörner, zum Thema ‚ Die Häfen am Oberrhein – Bindeglieder der<br />
transeuropäischen Verkehrsnetze’ <strong>und</strong> des Paris Korrespondenten<br />
von SCHIFFAHRT UND TECHNIK, Ralf Klingsieck, zum ‚Projekt Canal<br />
3|<strong>2008</strong><br />
du Rhone au Rhin’, schließt der Kongress mit einer Podiumsdiskussion<br />
mit Vertretern der Oberrheinhäfen aus Deutschland, der Schweiz<br />
<strong>und</strong> Frankreich. Der länderübergreifende Binnenhafenkongress wird<br />
auf Initiative des Rheinhafens Karlsruhe von der Karlsruher Messe-<br />
<strong>und</strong> Kongress-GmbH veranstaltet. www.Hafenkongress.de ■ Dü<br />
Programm Hafenkongress Karlsruhe<br />
‚Binnenhäfen im Umbruch – Binnenhäfen im Aufbruch’<br />
Dienstag, 3. Juni <strong>2008</strong><br />
Generalthema 1: System Wasserstraße –<br />
Verkehrsträger mit Zukunft<br />
11:00 Eröffnung<br />
11:30 Prof. Dr. Dr. h. c. Gerd Aberle: Binnenhäfen –<br />
trimodale Drehscheiben des Güterverkehrs<br />
12:30 Mittagspause<br />
14:00 Prof. Dr. Paul Engelkamp: Die Bedeutung von Binnen-<br />
häfen für die Wirtschaftskraft von Stadt <strong>und</strong> Region<br />
15:00 Kaffeepause<br />
15:30 Karl Michael Probst: System Wassertraße in Zeiten<br />
des Klimawandels<br />
17:30 4-Hafen-R<strong>und</strong>fahrt<br />
Mittwoch, 4. Juni <strong>2008</strong><br />
Generalthema 2: Binnenhäfen am Oberrhein – Intermodale<br />
Drehscheiben des grenzüberschreitenden Güterverkehrs<br />
10:00 Begrüßung<br />
10:15 Roland Hörner: Die Häfen am Oberrhein –<br />
Bindeglieder der transeuropäischen Verkehrsnetze<br />
11:15 Kaffeepause<br />
11.30 Ralf Klingsieck: Das Projekt Canal du Rhone au Rhin –<br />
eine Alternative zum Alpentransit auf der Straße <strong>und</strong><br />
dem Transport auf der Schiene<br />
12:30 Podiumsdiskussion mit Vertretern der Oberrheinhäfen:<br />
Roland Hörner (Mannheim), Franz J. Reindl (Ludwigshafen),<br />
Alexander Schwarzer (Karlsruhe), Jean-Marc<br />
Uhrweiller (Strasbourg) <strong>und</strong> Hans-Peter Hadorn (Basel)<br />
Moderation: Hans-Wilhelm Dünner, Chefredakteur<br />
SCHIFFAHRT HAFEN BAHN UND TECHNIK<br />
13:30 Mittagspause<br />
15:00 Stadtr<strong>und</strong>fahrt<br />
| 23
MESSEN & KONGRESSE<br />
Rheinhäfen im Länderdreieck Frankreich – Schweiz – Deutschland<br />
Wirtschaft verlangt<br />
neue Transportwege<br />
Der wirtschaftliche Aufschwung macht sich bei den französischen, schweizerischen <strong>und</strong> deutschen Rheinhäfen durch<br />
insgesamt positive Ergebnisse im Jahr 2007 bemerkbar. Aufgr<strong>und</strong> stetig steigender Treibstoffkosten suchen die Verlader<br />
nach günstigeren Alternativen zum Transport auf der Straße. Die Häfen bieten hier Lösungen <strong>und</strong> feilen an neuen<br />
multimodalen Transportkonzepten, die die Region kostengünstig <strong>und</strong> schnell mit anderen Wirtschaftsstandorten <strong>und</strong><br />
Binnenhäfen sowie die Seehäfen an Nordsee <strong>und</strong> Mittelmeer verknüpfen.<br />
Am 7. April hat die CTS Container-Terminal GmbH eine Containerzugverbindung<br />
zwischen Ottmarsheim <strong>und</strong> den Seehäfen<br />
Antwerpen <strong>und</strong> Zeebrugge ins Leben gerufen. Gemeinsam mit<br />
der IFB Inter Ferry Boats Antwerpen betreibt CTS nun den „Ottmarsheim<br />
Flandres Express“ (OFE), der dreimal wöchentlich zwischen dem<br />
französischen Binnenhafen <strong>und</strong> den belgischen Seehäfen mit direkter<br />
Anschlussverbindung nach Rotterdam verkehrt. Auf der letzten Meile<br />
übernimmt der Hafen Ottmarsheim die Organisation des Transports.<br />
Auf den Zügen, die im Nachtsprung die Region Oberrhein mit der belgischen<br />
Küste verbinden, haben stets 80 TEU Platz. Diese Kooperation<br />
zwischen Hafen <strong>und</strong> Logistikunternehmen bei kombinierten Verkehren<br />
<strong>und</strong> intermodalen Lösungen ist typisch für den Weg, den unterschiedliche<br />
Partner im Bereich Gütertransport verstärkt gehen.<br />
Neue Bahnanbindung<br />
Mulhouse - Antw Antwerpen<br />
„Die drei Rheinhäfen<br />
Mulhouse haben ohne<br />
eine optimale Verb Verbindung mit Schiene <strong>und</strong><br />
Straße keine Attraktivität“, Att erklärt Direk-<br />
tor Jacky Sc Scheidecker dazu, der seit<br />
September Septembe 2007 die Leitung der<br />
Mit Übernahme der Hafenbahngleise<br />
hat Karlsruhes<br />
Hafenchef Alexander<br />
Schwarzer neue Wachstumspotentiale<br />
im<br />
Bahnbereich erschlossen<br />
| Bild: Dünner<br />
Häfen Ottmarsheim, Huningue <strong>und</strong> Mulhouse Ile Napoléon übernommen<br />
hat. Der OFE-Service ist aus seiner Sicht ein weiterer Schritt hin zu<br />
einem multimodalen Angebot. Das Angebot Wasser-Schiene möchte<br />
Scheidecker daher schon bald zu einem logistischen Angebot Schiene-<br />
Wasser-Lagerhaus ergänzen. Bereits seit einiger Zeit arbeitet der Hafen<br />
daran, seine Kapazitäten im Bereich Logistik mit einer Fläche von<br />
45 000 qm zu erweitern. Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen die<br />
Arbeiten abgeschlossen sein. Scheidecker: „Diese Investitionen stellen<br />
für die Häfen Mulhouse ein Kernstück dar, um den Wechsel vom Angebot<br />
‚Durchschleusen <strong>und</strong> Verweilen’ hin zu ‚Multimodal <strong>und</strong> Logistik’<br />
zu realisieren.“ Die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr scheinen,<br />
trotz eines leichten Einbruchs beim Gesamtumschlag um 1,9 % auf<br />
8,3 Mio. t, diesem Vorgehen recht zu geben. Beim Containerumschlag,<br />
der um 11,1 % sank, machte sich hingegen bemerkbar, dass weniger<br />
Autoeinzelteile verschifft wurden.<br />
Strasbourg wächst mit der Bahn<br />
Auch in Weil wünscht man<br />
sich neue Kombizugverbindungen<br />
nach Frankreich | Bild: © Luftbild MODALISTICS ® GMBH WEEZE<br />
Positiv ist die Bilanz des Hafens Strasbourg. Allerdings lag der fl ussseitige<br />
Transport von Massengütern mit einer Steigerung von 3,5 %<br />
auf 8,8 Mio. t hinter den Zuwachsraten auf der Schiene von 11,1 %<br />
auf 2,13 Mio. t zurück. Unverändert positiv entwickelt sich der Containerumschlag.<br />
2007 konnte der Hafen sein Ergebnis um 15,2 % auf<br />
259.059 TEU steigern. Dabei stieg der Transport per Schiene mit einem<br />
Wachstum von 65,7 % auf insgesamt 26.185 TEU ungewöhnlich stark.<br />
Zum Vergleich: Über den Rhein wurden mit 79.836 TEU 1,9 % mehr<br />
transportiert. Diese Entwicklung scheint auch in diesem Jahr anzuhalten.<br />
So wurden im Februar mit 23.315 TEU 11,4 % mehr als im Vorjahresmonat<br />
umgeschlagen, wobei der Schienentransport wiederum<br />
3|<strong>2008</strong>
um 63 % zunahm. Neue Bahnverbindungen nach Le Havre <strong>und</strong> in die<br />
ARA-Häfen machen sich hier bemerkbar.<br />
Rekordjahr in Basel<br />
Jenseits der Grenze, in den Rheinhäfen beider Basel, die nach einem<br />
Volksentscheid im Juni 2007 zusammengelegt werden, schließt<br />
man 2007 mit einem Rekordergebnis beim Containerumschlag ab.<br />
Mit 104.366 TEU wurden 21,3 % mehr Container gehandelt als im<br />
Vorjahr <strong>und</strong> erstmal die 100.000 TEU-Marke überschritten. Trotz<br />
des um 10 % rückläufi gen Umschlags von Mineralölerzeugnissen<br />
kommen die beiden schweizerischen Rheinhäfen mit 7,1 Mio. t auf<br />
ein um 5,3 % größeres Umschlagsvolumen als im Vorjahr. Sowohl<br />
die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, deren Umschlag um 29 % zunahm<br />
oder der Umschlag von mineralischen Brennstoffen, bei denen<br />
es ein Wachstum von 53 % gab, zeigen, dass die Baseler Rheinhäfen<br />
vom guten wirtschaftlichen Umfeld profi tieren.<br />
Alpenquerende Verkehre über Weil am Rhein<br />
Im benachbarten deutschen Weil am Rhein hat der Geschäftsführer<br />
der Rheinhafengesellschaft, Hans-Peter Mösch, einen Jahresüber-<br />
Die Baseler Rheinhäfen kletterten im Containerumschlag<br />
2007 erstmals über die 100.000<br />
TEU-Grenze | Bild: Schweizerische Rheinhäfen<br />
schuss von 110.000 Euro erwirtschaftet. „Es ist das beste Ergebnis der<br />
vergangenen zehn Jahre“, erklärt Mösch, das jedoch nicht die Umschlagsentwicklung<br />
widerspiegele. Denn nach Rekordjahren sank der<br />
Schiffsumschlag 2007 um 9,7 % auf 540.000 t <strong>und</strong> der Gesamtumschlag<br />
um 6,3 % auf 998.000 t. Der Gr<strong>und</strong> liege darin, dass sich die<br />
Bahn in einem Preiskampf gegen die Rheinhafengesellschaft durchsetzte<br />
<strong>und</strong> 80.000 t Güter nicht mehr per Schiff <strong>und</strong> Bahn über den<br />
Hafen Weil, sondern jetzt direkt über die Schiene transportiert werden.<br />
„Das schmerzt schon, denn es handelt sich dabei um ein Geschäft,<br />
das jahrzehntelang so bestanden hat“, so Mösch. Doch er weiß auch,<br />
dass sich die Situation schnell verändern kann. Als die Erde in den<br />
Bergbaugebieten des Saarlandes mehrmals bebte <strong>und</strong> dort der Kohleabbau<br />
zeitweise ausgesetzt wurde, reagierte Weil schnell <strong>und</strong> schuf<br />
neue Lagerfl ächen. „Einige der Hafenanlieger haben im April bereits<br />
den Gesamtumschlag des Vorjahres erreicht“, so Mösch. In diesem<br />
Jahr sollen 5 Mio. Euro in den Ausbau der Hafenanlagen fl ießen. Zwar<br />
stellen die Massengüter immer noch einen wichtigen Bereich für den<br />
Hafen dar, das größte Wachstum gibt es jedoch beim Containerumschlag.<br />
Daher war der Bau des Container Centers eine der wichtigsten<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Seit Anfang April verbindet der ‚Ottmarsheim Flandern Express’<br />
dreimal wöchentlich den Oberrheinhafen <strong>und</strong> die belgischen<br />
Seehäfen | Bild: © Luftbild MODALISTICS ® GMBH WEEZE<br />
Investitionen des Hafens. Auch in die Hafenbahn wurden seit 1999<br />
r<strong>und</strong> 1,5 Mio. Euro investiert. Seit der Hafen die eigenen Gleise auch<br />
für andere Anbieter geöffnet habe, gebe es dank der Kooperation mit<br />
der schweizerischen SBB-Cargo auch Alpen querende Verkehre über<br />
den Hafen Weil. Kombinierte Verkehre Richtung Frankreich gestalteten<br />
sich jedoch schwer. Dabei wäre ein Service hin zu den französischen<br />
Seehäfen aus Möschs Sicht wünschenswert.<br />
Karlsruhe blickt nach Frankreich<br />
Mit insgesamt 6.360.931 t wurden im Hafen Karlsruhe 2007 knapp<br />
10 % weniger als im Vorjahr umgeschlagen, als mit über 7 Mio. t ein<br />
Rekordergebnis erzielt wurde. Insbesondere revisionsbedingte Stillstände<br />
der Raffi nerie <strong>und</strong> des Rheinhafendampfkraftwerks zeichnen<br />
hierfür verantwortlich. „Die Rheinhäfen Karlsruhe sind dennoch mit<br />
diesem Ergebnis durchaus zufrieden“, so Hafenchef Alexander Schwarzer<br />
gegenüber SUT. Zum Einen sind Schwankungen beim Schiffsumschlag<br />
in dieser Größenordnung üblich, zum Anderen konnten Zuwächse<br />
von bis zu 30 % dort festgestellt werden, wo der Hafen in<br />
den letzten Jahren gezielt investierte, z. B. bei Stahlerzeugnissen oder<br />
Stahlschrott. Auch der Containerumschlag wuchs nach einem leichten<br />
Rückgang im Vorjahr wieder zweistellig. Hier sieht Schwarzer für <strong>2008</strong><br />
Das südliche Containerterminal in Strasbourg<br />
| Bild: Hafen Strasbourg<br />
weiteres Wachstumspotential, denn seit November 2007 hat die niederländische<br />
Distri Rail BV den Liniendienst auf der Schiene zwischen<br />
der Nordsee <strong>und</strong> dem Oberrhein-Hafen aufgenommen. Drei <strong>und</strong> mehr<br />
Ganzzüge wöchentlich verbinden den Seehafen Rotterdam mit dem<br />
Karlsruher Containerterminal <strong>und</strong> sorgen für zusätzliche Auslastung<br />
der modernen Umschlagsanlagen. Ähnlich wie seine Kollegen in Strasbourg<br />
<strong>und</strong> Mannheim, die bereits über regelmäßige Containerzugverbindungen<br />
in den nordfranzösischen Seehafen Le Havre verfügen,<br />
blickt auch Schwarzer in das Nachbarland auf der anderen Rheinseite.<br />
Ihm hat es besonders der Hafen Marseille angetan, zu dem bereits<br />
eine Pipelineverbindung mit dem Karlsruher Ölhafen existiert. Neben<br />
Containertransporten kann sich Schwarzer auch Massengutverkehre<br />
per Bahn aus dem Mittelmeerhafen vorstellen, die nach einem Ausbau<br />
des Rhein-Rhone-Kanals auch per Binnenschiff laufen könnten. Unterstützung<br />
für die Wiederaufnahme dieses Wasserstraßenprojektes<br />
erhofft sich Schwarzer vom 1. Karlsruher Hafenkongress, der auf seine<br />
Anregung hin am 3. <strong>und</strong> 4. Juni im Karlsruher Kongresszentrum mit<br />
internationaler Beteiligung veranstaltet wird.<br />
■ Bernadette Scheurer | Hans-Wilhelm Dünner<br />
| 25
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
62 |<br />
Duisburger Traditionswerft feiert dreistelliges Firmenjubiläum<br />
Geschäftsführerin Karin Wendt <strong>und</strong> Betriebsleiter sowie Mitgesellschafter<br />
Karl-Heinz Denecke freuen sich über das fl orierende<br />
Werftgeschäft<br />
100 Jahre Heinrich<br />
Harbisch Schiffswerft<br />
Seit mehr als 25 Jahren ist Karin Wendt Geschäftsführerin der<br />
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH. Wendt gehört zu den<br />
wenigen Frauen in Europa, die im Werftgeschäft erfolgreich<br />
„ihren Mann stehen“. Als Enkelin des Unternehmensgründers Hermann<br />
Harbisch wuchs sie auf der Werft heran <strong>und</strong> war von klein<br />
auf mit Abläufen <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> im Werftbetrieb vertraut. „Ich kann<br />
schon mitreden wenn es um Schiffsschrauben, Propellerwellen oder<br />
Ruderanlagen geht“, so Wendt, die trotzdem immer wieder betont,<br />
keine <strong>Technik</strong>erin zu sein. Zunächst leitete Karin Wendt das Familienunternehmen<br />
zusammen mit ihrem Vater Heinrich Harbisch.<br />
„Warum ein Schiff komplett aus dem Wasser heben, wenn es schneller geht?“<br />
Gr<strong>und</strong>idee des Stevendock-Konstrukteurs H. Harbisch | Bilder: Guddat<br />
Vom<br />
Ein-Mann-Betrieb zum<br />
mittelständischen Unternehmen hat<br />
die Heinrich Harbisch Schiffswerft am Duisburger<br />
Außenhafen eine wechselvolle Geschichte<br />
hinter sich. Die eigens entwickelte HA-DU-Kupplung<br />
hat zudem die Handhabung von Koppelverbänden<br />
revolutioniert. Am 4. April wurde das<br />
seltene Werftjubiläum an Bord der RHEIN-<br />
KÖNIGIN mit r<strong>und</strong> 250 Gästen<br />
zünftig gefeiert.<br />
Nach seinem Tod im Jahr 2000 machte sie den <strong>Technik</strong>er <strong>und</strong> Betriebsleiter<br />
Karl-Heinz Denecke zum Mitgesellschafter, der bereits<br />
seit 1982 im Betrieb tätig ist.<br />
Am 27. März 1908 meldete Hermann Heinrich Harbisch in Duisburg<br />
ein Gewerbe an. In einer angemieteten Schmiede, im Duisburger<br />
Innenhafen, stellte er Schaufeln für den Kohleumschlag her <strong>und</strong> reparierte<br />
nebenher Schleppkähne. „Sehr schnell wurde diese Tätigkeit<br />
zu seinem Haupterwerb“, so Wendt. „1935 verlegte mein Großvater<br />
dann seinen Betrieb in den Außenhafen. Schon zu dieser Zeit unterstützten<br />
ihn drei seiner Söhne tatkräftig: Fritz, Heinrich <strong>und</strong> Josef.“<br />
Nicht nur Not macht erfi nderisch<br />
Als der Firmengründer 1948 im Alter von 73 Jahren starb führten die<br />
Söhne Heinrich <strong>und</strong> Josef fortan die Firmengeschäfte. Mit dem Bau<br />
einer Hellinganlage konnte der Werftbetrieb ab 1965 in größerem<br />
Stil erfolgen. Doch schon drei Jahre später, 1968, musste die Anlage<br />
schweren Herzens wieder entfernt werden. Weil die Duisburg-Ruhrorter<br />
Hafen AG (HAFAG) das Ufer des Außenhafens senkrecht absp<strong>und</strong>ete,<br />
konnte die Helling nicht mehr genutzt werden. „Das war<br />
der Moment, in dem Heinrich Harbisch das erste Stevendock in der<br />
Region entwickelte <strong>und</strong> baute“, erklärt Wendt. Das Schwimmdock<br />
ist eine Vorrichtung, die im getauchten Zustand Schiffe aufnehmen<br />
<strong>und</strong> aus dem Wasser heben kann. Das erste Dock ließ sich auf einen<br />
Tiefgang von 3.10 m senken. Im Vergleich zu einem gewöhnlichen<br />
Schwimmdock hebt das Stevendock nur das Achterschiff aus dem<br />
3|<strong>2008</strong>
Am 4. April wurde an Bord der RHEINKÖNIGIN gefeiert | Bilder: Grohmann<br />
Wasser, so dass das Werftpersonal bequem Reparaturen <strong>und</strong> Wartungen<br />
an Propeller, Wellen- oder Ruderanlage vornehmen kann. Ein<br />
Schiff ließ sich nun relativ unabhängig von den Wasserständen innerhalb<br />
von r<strong>und</strong> einer halben St<strong>und</strong>e „docken“. Die wichtigsten Erfi<br />
ndungen Heinrich Harbischs waren jedoch der HA-DU-Spezialanker<br />
<strong>und</strong> die drahtseillose HA-DU-Schiffskupplung, wobei HA-DU als<br />
Abkürzung für Harbisch-Duisburg steht. „Die Abkürzung hat meine<br />
Mutter erf<strong>und</strong>en“, fügt Wendt stolz hinzu. Der HA-DU Spezialanker<br />
war der erste Anker in Schweißkonstruktion, vorher wurden die Anker<br />
gegossen <strong>und</strong> geschmiedet. Dieser Anker wird nach wie vor in der<br />
eigenen Werkstatt hergestellt <strong>und</strong> wird von GL, Bureau Veritas <strong>und</strong><br />
Lloyds Register als Anker mit hoher Haltekraft anerkannt.<br />
HA-DU-Kupplung lenkt<br />
Koppelverbände durch enge Gewässer<br />
„Mit der patentierten HA-DU-Kupplung war mein Vater 1967 der<br />
erste Hersteller von steuerbaren aktiven wie passiven Schiffsgliederverbindungen<br />
zur drahtlosen Verbindung zwischen Motorschiffen<br />
<strong>und</strong> Schubleichtern“, so Wendt. Die verb<strong>und</strong>enen Fahrzeuge<br />
bilden bei diesem Kupplungsverfahren keine starre Einheit, sondern<br />
können gelenkt werden. Damit wird der Einsatz von wirtschaftlich<br />
effi zienten Koppelverbänden auch auf engen Fahrwassern möglich,<br />
wo starre Verbände aufgr<strong>und</strong> ihrer Länge nicht mehr zugelassen<br />
sind. Klassifi ziert sind diese Verbindungen sowohl vom GL als auch<br />
von den Schiffsuntersuchungskommissionen der europäischen<br />
Wasserstraßen. „Mein Vater Heinrich war ein geistig sehr aktiver<br />
Mensch der immer wieder nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
suchte“, fasst Wendt das Engagement ihres Vaters anerkennungsvoll<br />
zusammen. Doch auch in der heutigen Betriebsleitung stehen<br />
die Räder des Fortschritts nicht still. Gemeinsam mit der Schiffbau-<br />
Versuchsanstalt Duisburg entwickelte Betriebsleiter Denecke eine<br />
neue Ruderblattform; das HA-DU-Aktiv-Ruder entstand.<br />
„Wir müssen für unsere K<strong>und</strong>en schnellstens alle Arbeiten am Schiff<br />
erledigen können“, so Wendt. „Und wenn ich sage ,schnellstens‘,<br />
dann meine ich, dass unser Arbeitstag auch schon mal über acht<br />
St<strong>und</strong>en hinaus geht.“ Für den häufi g vorkommenden Propellerwechsel<br />
etwa benötigt die Werft im Idealfall r<strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en.<br />
Dadurch können natürlich die Liege- beziehungsweise Ausfallzeiten<br />
stark reduziert werden“, betont Wendt.<br />
Gerüstet für die Zukunft<br />
Das Produkt-Portfolio der Werft bietet eine breite Palette von<br />
Schiffbau- <strong>und</strong> -reparaturarbeiten. „Unsere K<strong>und</strong>en schätzen unser<br />
Know-how sowie unsere Flexibilität <strong>und</strong> laufen uns deshalb für<br />
Arbeiten am Unterwasserschiff an. Aufgr<strong>und</strong> der Stevendocks können<br />
wir die Schiffe mit dem Vor- oder Achterschiff aus dem Wasser<br />
heben <strong>und</strong> entsprechend reparieren“, fasst Wendt zusammen,<br />
die auch der Zukunft des Unternehmens positiv entgegen sieht.<br />
„Die Binnenschifffahrt hat Höhen<br />
<strong>und</strong> Tiefen erlebt, doch sie hat<br />
sich stets behauptet. Durch die<br />
Öffnung der Grenzen in Europa<br />
ergeben sich neue Chancen für<br />
uns.“ Das verdeutlicht die Harbisch-Werft<br />
auch mit Investitionen:<br />
Gerade kürzlich wurde<br />
eine neue Drehbank bestellt,<br />
mit der Propellerwellen bis<br />
zu einer Länge von 10 m<br />
bearbeitet werden können.<br />
„Gemeinsam mit unseren<br />
Mitarbeitern werden wir<br />
unsere vorherrschenden<br />
Fähigkeiten Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Schnelligkeit auch<br />
weiterhin zu guten<br />
Leistungen verbinden,“<br />
schließt Wendt ihre<br />
Firmenphilosophie ab.<br />
■ Peter Pospiech | Dü<br />
Formular G. III 5 aus dem Jahr 1908: Die Gewerbeanmeldung<br />
wird gehütet wie ein Schatz | Bild: Guddat<br />
3|<strong>2008</strong> | 27
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Russische Raumfähre landet auf dem Wasserweg im Museum<br />
Die BURAN im<br />
Deutzer Hafen<br />
| Bild: Vandenbulcke<br />
Raumschiff per Rheinschiff<br />
Mit der BURAN landete nach Concorde, Jumbo-Jet <strong>und</strong><br />
Tupolev TU 144 im April nun ein weiteres, außergewöhnliches<br />
Fluggerät auf dem Wasserweg im <strong>Technik</strong>museum<br />
Sinsheim/Speyer. Von Rotterdam kommend<br />
wurde der seltene Transport über die gesamte Fahrstrecke<br />
auf dem Rhein zum Publikumsmagneten.<br />
Anfang April traf die BURAN per Seetransport in Rotterdam<br />
ein. Dort wurde die Raumfähre auf einen18-achsigen Straßentiefl<br />
ader der Heilbronner Schwergutspedition Kübler an<br />
Bord eines Schubverbandes der niederländischen Van der Wees<br />
Gruppe abgesetzt. Bestehend aus Schubboot BROEDERTROUW II<br />
<strong>und</strong> drei Pontons machte sich der Verband am 5. April auf den Weg.<br />
Da bei Nacht nicht gefahren wurde, traf der Sondertransport nach<br />
insgesamt sechstägiger Reise am 11. April am Zielort Speyer ein.<br />
Auf der strömungsstarken <strong>und</strong> engen Gebirgsstrecke des Mittelrheins<br />
spannte die Firma Loh dem Verband die 735 kW ihres Motorschleppers<br />
RHEINLAND vor.<br />
Den wohl einmaligen Transport entlang des Rheins verfolgten trotz<br />
teils unfre<strong>und</strong>lichen Aprilwetters tausende Schaulustige, Fotografen<br />
<strong>und</strong> Fernsehteams. In verschiedenen Städten wurde der vorbeifahrende<br />
Verband unter anderem auch von Feuerlöschbooten mit Wasserfontänen<br />
begrüßt. Nach dem Aufbau einer Rampe im Berghauser<br />
Altrhein oberhalb von Speyer, beförderten Kübler-Zugmaschinen die<br />
BURAN am 12. April von Bord der Pontons. Tragfl ächen <strong>und</strong> Seitenleitwerk<br />
wurden in mehrstündiger Präzisionsarbeit mit einem mobilen<br />
Kran auf drei weitere Straßentiefl ader gehievt. Auf der r<strong>und</strong> 3 km langen<br />
Strecke, ebenfalls umsäumt von mehreren tausend Zuschauern,<br />
gelangten die Transporter unter Polizeibegleitung ins <strong>Technik</strong>museum<br />
Speyer <strong>und</strong> damit in den letzten Hafen der BURAN. „Das Raumschiff<br />
auf dem Rhein zu transportieren war für mich etwas ganz Besonderes“,<br />
so der Niederländer Ben Kik, Kapitän des Schubverbandes.<br />
„Das passiert nur einmal im Leben.“ ■ Helmut Betz | CG<br />
Mit zwei Caterpillar-Motoren von jeweils knapp 450 kW Leistung sorgte das<br />
Schubboot BROEDERTROUW II für 12 bis 16 km/h Fahrt | Bild: Conde<br />
32 | 2|<strong>2008</strong>
Zwei Portalkrane mit je 75 t Ladevermögen sowie einem 106 t hebenden<br />
Mobilkran hievten die BURAN an Bord des Schubverbands | Bild: Veldhuijzen<br />
BURAN: 32 Jahre wechselhafte<br />
Geschichte<br />
Die im Rotterdamer Britanniëhaven sonst oft in den Schatten der<br />
Ozeanriesen fallende Binnenschifffahrt konnte sich Anfang April<br />
besonderer Aufmerksamkeit erfreuen. Das Medieninteresse galt<br />
der Verladung eines 67 t schweren Raumschiffs. 1976 wurde das<br />
Raumfahrtsystem BURAN von der Sowjetunion als Gegenstück<br />
zum US-amerikanischen Space Shuttle Programm entwickelt. Im<br />
2|<strong>2008</strong><br />
Vergleich mit dem US-Shuttle weist BURAN, was sich mit „Schneesturm“<br />
übersetzen lässt, nur wenige Unterschiede auf. Sie ist allen<br />
voran größer, kann mit 30 t mehr Ladung aufnehmen als das amerikanische<br />
Pendant <strong>und</strong> ist auch zu unbemannten Transportfl ügen<br />
in den Weltraum fähig. Eine militärische Nutzung des Projekts galt<br />
ebenfalls als möglich. Bei der verladenen BURAN 002 handelt es<br />
sich um die Testversion des Raumschiffs, das zwischen 1984 <strong>und</strong><br />
1988 insgesamt 25 suborbitale Flüge durchführte. Lediglich das<br />
Schwesterschiff fl og einmal im Weltraum, allerdings unbemannt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der enormen Kosten wurde das Projekt eingestellt.<br />
Die Buran wurde zur Olympiade 2000 von Russland aus als Ausstellungsstück<br />
nach Sydney gebracht, der nächste Auftritt erfolgte<br />
in Manama, Bahrain. Anschließend wurde die BURAN im Hafen der<br />
Stadt in einer Halle eingelagert <strong>und</strong> später von einem eigens eingerichteten<br />
Stab des <strong>Technik</strong> Museum Speyer gekauft. Im März dieses<br />
Jahres leiteten die neuen Besitzer den Transport nach Rotterdam<br />
ein. Die Verladung auf das Hochseeschiff erfolgte mittels zweier<br />
Raupenkrane auf ein Ponton. Von dort wurde die kostbare Fracht<br />
mit schiffseigenen Kränen an Bord des Ozeanfrachters SOUTHERN<br />
MOANA gehievt. Die Reise führte dann durch Suezkanal <strong>und</strong> Mittelmeer<br />
bis nach Rotterdam. An Ihrem Bestimmungsort Speyer<br />
wird die BURAN eine neu gebaute Museumshalle beziehen <strong>und</strong> ab<br />
September zu besichtigen sein. Die gesamte Aktion ist durch das<br />
Museum mit knapp 10 Mio. Euro budgetiert.<br />
■ Wilfried Veldhuijzen | CG<br />
| 29
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Jahrespressekonferenz der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG<br />
Familien im Fokus <strong>2008</strong> |<br />
Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr blickt die Köln-<br />
Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG zurück. Mit<br />
einer neunprozentigen Steigerung auf 24,4 Mio. Euro<br />
erreichten die Umsatzerlöse der KD einen Jahrh<strong>und</strong>ertrekord.<br />
Mit knapp 560.000 Euro Gewinn konnte der<br />
größte Personenschifffahrtsbetrieb auf dem Rhein das<br />
beste Ergebnis seit 20 Jahren erzielen.<br />
Rekorde erreichten auch die Erlöse aus den Bereichen Charter<br />
mit 3,3 Mio. Euro sowie Linienfahrten, R<strong>und</strong>fahrten <strong>und</strong> Ereignisfahrten<br />
mit 10,2 Mio. Euro. „Sämtliche samstags ab Köln<br />
startende Themenpartys auf unseren Schiffen sowie andere Veranstaltungsfahrten<br />
dieser Art im letzten Jahr waren ausgebucht“, berichtet<br />
KD-Vorstand Klaus Hadeler. Auch das Liniengeschäft läuft laut<br />
Hadeler bestens. Dafür sorgt die KD auch mit zahlreichen Kooperationen<br />
mit lokalen Touristikstellen <strong>und</strong> Sehenswürdigkeiten, etwa mit<br />
dem Rheinsteig, der Drachenfelsbahn oder dem Sea Life Center Königswinter.<br />
Über Deutschland hinaus macht sich besonders die Promotion<br />
des UNESCO-Welterbes „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal“<br />
bemerkbar: R<strong>und</strong> 60 % der Passagiere im Linienverkehr zwischen<br />
Mainz <strong>und</strong> Koblenz sind ausländische Touristen. Auch die Gastronomie<br />
legte mit 8,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 9,2 % zu. Wegen<br />
der gestiegenen Anzahl der Charterfahrten profi tierte dieser Bereich<br />
von der Nachfrage besonders hochwertiger Angebote. Auch verkaufte<br />
die KD erstmalig Gastronomieleistungen außerhalb ihrer Schiffe für<br />
den Kölner Karneval.<br />
Nachdem die KD bereits seit einigen Jahren das technische Management<br />
eines Teils der Flusskreuzfahrtfl otte des Hauptaktionärs Premicon<br />
übernommen hat <strong>und</strong> nautisches <strong>und</strong> sonstiges Bordpersonal stellt,<br />
wird man <strong>2008</strong> mit der luxuriösen MS PREMICON QUEEN auch wie-<br />
Pressesprecherin Nicole Becker, die KD-Vorstände Norbert Schmitz <strong>und</strong> Klaus<br />
Hadeler sowie Dr. Werner Schäfke, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums<br />
Zugute kam der KD das außergewöhnlich schöne Wetter im Frühjahr<br />
2007, das durch einen mäßigen Sommer jedoch teilweise kompensiert<br />
wurde. Wasserstände hatten in der Saison 2007 keine Auswirkungen<br />
auf den Fahrbetrieb. Aufgr<strong>und</strong> des steigenden Rohölpreises musste<br />
die KD jedoch von Juli 2007 an Treibstoffzuschläge erheben, die sich<br />
in der laufenden Saison durch Fahrpreisanpassungen in Höhe von<br />
2 bis 3 % bemerkbar machen. „Weitere Anpassungen oder erneute<br />
Treibstoffzuschläge müssen wir uns leider vorbehalten“, so KD-Vorstand<br />
Norbert Schmitz. Doch gute Aussichten gibt es auch zu melden.<br />
„Prognosen zufolge wird das deutsche Tourismusgeschäft von der<br />
Dollarschwäche nicht tangiert. Es soll sogar um 2 bis 3 % wachsen.“<br />
Auch die rheinland-pfälzische Landesgartenschau in Bingen gilt der<br />
KD als besonderer Publikumsmagnet. Für das Jahr <strong>2008</strong> will die KD<br />
auch weiterhin Sondertarife für Gruppen, Familien- <strong>und</strong> Seniorentage<br />
sowie kombinierte Tickets für die Bahnanreise oder Bustouren<br />
anbieten. Mit Märchenfahrten oder dem Piratenfest soll zudem das<br />
Familienangebot in der Saison <strong>2008</strong> deutlich ausgebaut werden.<br />
Auch ist die KD in Kooperation mit dem Kölnischen Stadtmuseum bis<br />
Ende Oktober auf der Burg Linz mit der Ausstellung „Rheinschiffahrt<br />
& Rheinromantik: Die Köln-Düsseldorfer“ vertreten. Mit dem neuen,<br />
zweisprachigen Bordmagazin „KD Magazine“, das seit Anfang der Saison<br />
auf allen KD-Schiffen sowie den KD-Agenturen ausliegt, weist die<br />
Köln-Düsseldorfer auf entsprechende Sonderveranstaltungen hin.<br />
■ Christian Grohmann<br />
Exklusiv Reisen auf MS PREMICON QUEEN<br />
der selbst in diesem traditionellen Geschäftsbereich tätig werden. Das<br />
135 m lange <strong>und</strong> 11.40 m breite Flusskreuzfahrtschiff vom Typ Twin<br />
Cruiser verfügt über 106 Betten in hochwertig ausgestatteten Suiten.<br />
Ab Juli können zunächst Reisen auf dem Rhein bis Basel <strong>und</strong> später auf<br />
der Donau bis Regensburg, Passau, Wien <strong>und</strong> Budapest über die KD-<br />
Website <strong>und</strong> alle Reisebüros gebucht werden. www.k-d.com ■ Dü<br />
30 | 3|<strong>2008</strong><br />
Bild: Grohmann
R<strong>und</strong> 1 Mio. Fahrgäste besuchten mit den 31 Fahrgastschiffen<br />
der zur Bremer Hegemann-Gruppe gehörenden Stern <strong>und</strong><br />
Kreisschiffahrt GmbH (S&K) im Jahre 2007 die Sehenswürdigkeiten<br />
Berlins <strong>und</strong> Umgebung. Dieses Ergebnis wurde erreicht,<br />
obwohl der Landwehrkanal über einen Monat lang im Juni <strong>und</strong> Juli<br />
wegen Arbeiten an der nicht mehr sicheren Uferbefestigung gesperrt<br />
war. Die Brückenfahrt über die Spree <strong>und</strong> den Landwehrkanal gehört<br />
zu einer der größten touristischen Attraktionen der Hauptstadt. Die<br />
S&K ist täglich mit sechs bis acht Schiffen auf dem Landwehrkanal<br />
im Einsatz. „Manche Verärgerung durch den gesperrten Landwehrkanal<br />
im Sommer musste mit veränderten Fahrplan-Arrangements,<br />
besonderem Service <strong>und</strong> Einsatz wett gemacht werden“, erklärte<br />
Geschäftsführer Jürgen Loch zum diesjährigen Saisonstart am<br />
13. März in Berlin. Im 121. Geschäftsjahr reagiert die S&K mit neuen<br />
Angeboten insbesondere im Innenstadtbereich auf die wachsende<br />
Nachfrage. Ein weiteres Schiff mit 120 Plätzen wurde mittlerweile für<br />
den Einsatz in der Berliner Innenstadt in Dienst gestellt. Insgesamt<br />
hat die Flotte nun eine Kapazität von r<strong>und</strong> 9.000 Sitzplätzen. Die<br />
Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt beschäftigt 110 Mitarbeiter in der Reederei<br />
<strong>und</strong> 150 weitere Mitarbeiter in der Gastronomie. Täglich werden<br />
139 Abfahrten angeboten, davon 96 in der Innenstadt. R<strong>und</strong> 80 Anlegestellen<br />
in Berlin <strong>und</strong> Brandenburg werden bedient.<br />
■ Dr. Günter Teßmann<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Berliner Berlin Stern <strong>und</strong><br />
Kreisschiffahrt Kreis erweitert<br />
PProgramm<br />
<strong>und</strong> Flotte<br />
für <strong>2008</strong><br />
Die Geschäftsführer Jürgen Loch <strong>und</strong><br />
Horst Meier von der Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt<br />
GmbH | Bild: Teßmann<br />
MS PERGAMON wurde im April in Dienst gestellt | Bild: Herms-Ricken<br />
Dampferparade in Dresden. Insgesamt verfügt SDS über 13 Schiffe | Bild: SDS<br />
2007: Erfolgreiches Jahr für die<br />
Sächsische Dampfschiffahrt<br />
Die Saison 2007 beschreibt die Sächsische Dampfschiffahrts<br />
GmbH (SDS) als außerordentlich erfreulich: Dank günstiger<br />
Wetter- <strong>und</strong> Wasserverhältnisse blieben dem Unternehmen<br />
nicht nur Ausfallzeiten erspart, im April konnte sogar das Vierfache<br />
des sonst üblichen Monatsumsatzes erzielt werden. So verfehlte die<br />
SDS den bisherigen Jahrespassagierrekord von 759.000 aus dem<br />
Jahr 2006 nur knapp um r<strong>und</strong> 3.000 Passagiere. Auch das nach<br />
zweijähriger Pause wieder veranstaltete Dampfschiff-Fest <strong>und</strong> die<br />
Preiserhöhung von 2 % trugen zu einer Umsatzsteigerung um 2 %<br />
auf ca. 9,5 Mio. Euro bei.<br />
Gleichzeitig konnte die SDS ihren Gewinn von 1,5 Mio. Euro in 2006<br />
auf 1,6 Mio. Euro in 2007 steigern. Mitverantwortlich dafür waren<br />
die um 200.000 Euro geringen Kosten für nötige Winterreparaturen<br />
sowie der Glücksfall, dass der gesamte Jahresbedarf an Dieselkraftstoff<br />
von 1,7 Mio. Litern im Januar 2007 zu einem Preis von<br />
13 % unter dem Vorjahrespreis eingekauft werden konnte. Damit<br />
blieben die Aufwendungen für Treibstoff trotz einer höheren Zahl<br />
von Fahrten konstant. Dank der positiven Entwicklungen konnte<br />
die SDS ihr jährliches Investitionsvolumen von 300.000 Euro beibehalten<br />
<strong>und</strong> eine Ausschüttung von 9 % an ihre Gesellschafter<br />
vornehmen.<br />
Für die Zukunft bringt Geschäftsführer Michael Lohnherr vorsichtigen<br />
Optimismus zum Ausdruck. „Wir werden für den Kraftstoff etwa<br />
30 bis 40 % mehr als 2007 zahlen müssen.“ Auch dem Klimawandel<br />
trägt Lohnherr in seiner Prognose Rechnung. „So müssen wir immer<br />
damit rechnen, dass uns wieder einmal Hoch- oder Niedrigwasser<br />
der Elbe während der Hochsaison behindern.“ ■ CG<br />
| 31
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
MS JENNY als MS WISSENSCHAFT auf Tour<br />
durch 31 deutsche Städte<br />
Matheschiff begeistert<br />
Jung <strong>und</strong> Alt<br />
Thomas Rachel, Staatssekretär im B<strong>und</strong>esministerium für Bildung<br />
<strong>und</strong> Forschung (BMBF) taufte das Schiff in Bonn zünftig<br />
mit einer Sektfl asche: „Mit Ausstellungen wie dieser wollen wir<br />
Mathematik greifbar machen <strong>und</strong> Begeisterung wecken. Im Jahr der<br />
Mathematik geben wir dieser zukunftsweisenden Wissenschaft eine<br />
wichtige Plattform, um ihre zentrale Bedeutung für Innovationen in<br />
verschiedenen Branchen zu präsentieren“, sagte Rachel. Auf 600 qm<br />
Ausstellungsfl äche bietet MS WISSENSCHAFT einen Eindruck von der<br />
Welt der Mathematik <strong>und</strong> widmet sich mathematischen Fragen wie<br />
beispielsweise der Gestaltung der Fahrpläne von Bus <strong>und</strong> Bahn, dem<br />
Wetterbericht oder der Erforschung der Meere. So hat das Deutsche<br />
<strong>Schiffahrt</strong>smuseum in Bremerhaven ein Exponat zur Berechnung<br />
der Gezeiten für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.<br />
Seit fünf Jahren realisiert die Initiative Wissenschaft im Dialog<br />
(WiD) das Wissenschaftsschiff <strong>und</strong> lässt es, im Rahmen der vom<br />
BMBF initiierten Wissenschaftsjahre, mit wechselnden Themenschwerpunkten<br />
durch deutsche Gewässer fahren. Mit 160.000 bis<br />
220.000 Besuchern ist dieses Ausstellungskonzept ein voller Erfolg,<br />
zu dem auch die Familie Scheubner als multifunktionale Schiffseigner<br />
<strong>und</strong> Dienstleister an Bord tatkräftig mit beigetragen haben,<br />
wie anlässlich der Pressekonferenz zum Tourstart nicht unerwähnt<br />
blieb. Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur <strong>und</strong> Politik laden<br />
Zielhäfen der MS WISSENSCHAFT:<br />
MS JENNY ist dieses Jahr als ‚Matheschiff’ unterwegs | Bilder: Dünner<br />
Entdecken <strong>und</strong> Mitmachen ist das Motto des Ausstellungsschiffes<br />
MS Wissenschaft, das am 6. Mai auf große Fahrt<br />
ging. Zwischen Mai <strong>und</strong> September präsentiert es mit zahlreichen<br />
Exponaten die faszinierende Welt der Mathematik<br />
im Wissenschaftsjahr <strong>2008</strong>. 30 Exponate, darunter ein Binnenschiffsfahrsimulator,<br />
zeigen praktische Anwendungen,<br />
ohne die moderne <strong>Technik</strong> <strong>und</strong>enkbar wäre.<br />
mit regionalen <strong>und</strong> überregionalen Veranstaltungen dazu ein, Mathematik<br />
zu erleben. Ein wichtiges Ziel im Wissenschaftsjahr <strong>2008</strong><br />
ist es, junge Menschen für Mathematik zu begeistern.<br />
www.wissenschaft-im-dialog.de | www.jahr-der-mathematik.de<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
Auf dem Binnenschiffsfahrsimulator können junge Kapitäne bereits eine automatische<br />
Navigationssoftware ausprobieren, die erst später in der Praxis verfügbar ist<br />
26.-29.5. Mannheim; 30.5.-1.6. Heidelberg; 3.-5.6. Mainz; 6.-8.6. Wiesbaden; 10.-12.6. Miltenberg; 13.-16.6. Frankfurt; 17.-18.6. Geisenheim; 19.-20.6.<br />
Bingen; 23.-24.6. Saarburg; 25.-29.6. Saarbrücken; 1.-2.7. Bernkastel-Kues; 4.7. Bonn; 6.-9.7. Dortm<strong>und</strong>; 11.-13-7. Bergkamen; 14.-16.7. Münster;<br />
18.-21.7. Bremerhaven; 22.-25.7. Bremen; 16.-18.7. Oldenburg; 30.7.-1.8. Leer; 4.-6.8. Minden; 7.-10.8. Hannover; 11.-14.8. Braunschweig; 15.-17.8.<br />
Wolfsburg; 19.-22.8. Magdeburg; 24.-27.8. Brandenburg; 28.-31.8. Potsdam; 1.-4.9. in Berlin<br />
32 | 3|<strong>2008</strong>
Wir bewegen Wirtschaft<br />
EUROGATE ist das führende Container-Terminal-Logistik-Netzwerk<br />
in Europa. Unsere neun Seeterminals von der Nordsee bis zum<br />
Mittelmeer erwarten Sie mit einem schnellen Zugang zu Europas<br />
Märkten <strong>und</strong> einem umfassenden Dienstleistungsportfolio r<strong>und</strong> um<br />
die „Box“.<br />
Abger<strong>und</strong>et wird das EUROGATE Leistungsspektrum von intermodalen<br />
Transporten ins Hinterland, cargomodalen Service-Leistungen <strong>und</strong><br />
intelligentem Logistik-Management. Die EUROGATE-Gruppe bietet<br />
schnelle, zuverlässige <strong>und</strong> maßgeschneiderte Services für die<br />
Logistikkette.<br />
www.eurogate.eu
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
Das französische Staatsbahnunternehmen SNCF will seinen<br />
Frachtbereich endlich aus den roten Zahlen manövrieren<br />
<strong>und</strong> strebt auf den europäischen Markt. Nach dem Vorbild<br />
der Deutschen Bahn <strong>und</strong> Schenker hat die SNCF eine<br />
komplette Übernahme der Straßentransport- <strong>und</strong> Logistikgruppe<br />
Geodis angekündigt <strong>und</strong> will zu einem führenden<br />
europäischen Logistikunternehmen wachsen.<br />
36 |<br />
Statt internationaler Kooperation ist Wettbewerb angesagt<br />
SNCF wird mit Geodis<br />
zum Logistiker<br />
Fret SNCF stellt die Weichen nach Europa <strong>und</strong> sieht vor allem im deutschen Bahnmarkt gute Chancen | Bilder: Klingsieck<br />
Der Anfang März neu ernannte SNCF-Präsident Guillaume<br />
Pepy will seinen Frachtbereich Fret SNCF <strong>und</strong> Geodis mit den<br />
anderen SNCF-Filialen wie dem Autotransportunternehmen<br />
STVA, dem KV-Unternehmen Naviland Cargo, dem Waggonverleiher<br />
Ermewa <strong>und</strong> dem Betriebsbahnunternehmen VFLI bündeln <strong>und</strong> daraus<br />
einen erstrangigen internationalen <strong>und</strong> multimodalen Gütertransport<br />
<strong>und</strong> –logistikoperateur bilden, in dem sich die Potenzen<br />
aller Beteiligten ergänzen, alle möglichen Synergien genutzt <strong>und</strong><br />
den K<strong>und</strong>en komplette Leistungen „aus einem Guss“ <strong>und</strong> zu wettbewerbsfähigen<br />
Konditionen angeboten werden können. Die Bündelung<br />
aller Frachtaktivitäten der Staatsbahn <strong>und</strong> ihrer Filialen, die<br />
aber juristisch selbständig bleiben, würde – nach den Zahlen für<br />
2007 – einen Gesamtumsatz von 7,7 Mrd. Euro bedeuten <strong>und</strong> aus<br />
ihr die Nummer 4 in Europa machen nach DHL/Deutsche Post mit<br />
39,6 Mrd. Euro, Schenker/DB mit 17,9 Mrd. Euro <strong>und</strong> Kühne & Nagel<br />
mit 12,8 Mrd. Euro, vor TNT (6,6 Mrd. Euro) <strong>und</strong> Panalpina (6,4 Mrd.<br />
Euro). Für <strong>2008</strong> visieren Geodis, Fret SNCF <strong>und</strong> die anderen Partner<br />
zusammen einen Umsatz von 8,5 Mrd. Euro an.<br />
Fret SNCF hat das europäische Ausland <strong>und</strong> insbesondere den deutschen<br />
Markt als aussichtsreichstes Feld ausgemacht, um zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Rentabilität zurückzufi nden. „Auf der Karte<br />
des europäischen Güterbahntransports ist auf den ersten Blick zu<br />
sehen, dass die großen Güterströme nicht bei uns fl ießen, sondern<br />
von Deutschland <strong>und</strong> den Beneluxländern über die Schweiz nach<br />
Norditalien oder zwischen Ost- <strong>und</strong> Westeuropa“, schätzt Mathias<br />
Emmerich, der für den internationalen Verkehr zuständige stellver-<br />
tretende Generaldirektor von Fret SNCF. „Des weiteren müssen wir<br />
feststellen, dass der traditionellen Kooperation unter den historischen<br />
Operateuren angesichts der Entwicklungen auf dem Markt<br />
‚der Atem ausgegangen’ ist.“ Für Fret SNCF gehöre zu den wichtigsten<br />
Schlussfolgerungen das Ende der bisherigen Kooperation<br />
mit der DB, zumindest bei Komplettzügen <strong>und</strong> im Kombiverkehr.<br />
Schuld daran ist Emmerich zufolge eindeutig die DB. „2007 war in<br />
dieser Hinsicht ein Jahr der Wende. Als die DB das britische Unternehmen<br />
EWS gekauft hat, um uns im eigenen Land Konkurrenz zu<br />
machen, war das für uns das deutliche Zeichen, unsere bisherige<br />
Zurückhaltung aufzugeben.“ <strong>2008</strong> wird Fret SNCF über den Rhein<br />
vorstoßen. Mit der Erteilung des beantragten Sicherheitszertifi kats<br />
für das deutsche Netz rechne man bis Ende Februar. Die Filiale Fret<br />
SNCF Deutschland in Frankfurt habe längst Kontakt zu interessierten<br />
K<strong>und</strong>en aufgenommen. „Vom zweiten Quartal an treten wir im<br />
Verkehr zwischen unseren beiden Ländern als Alleintransporteur<br />
auf.“ Das Potenzial sei angesichts des bilateralen Handels gewaltig.<br />
Dass hier der Anteil der Bahn auf heute 8 % zusammenschrumpft<br />
ist, sei „Folge der ewigen Rivalitäten zweier Unternehmen, die einander<br />
hinsichtlich ihres Ego sicher in nichts nachstehen“.<br />
Fret SNCF rechnet sich gute Chancen aus, verfügt man doch bereits<br />
über 62 moderne Loks, die technisch für beide Netze ausgelegt sind,<br />
<strong>und</strong> über mehr als 60 Lokführer mit Deutschkenntnissen. Die Kooperation<br />
mit der DB soll durchaus fortgesetzt werden, aber nur dort, wo sie<br />
sich wirtschaftlich rechtfertigt – für beide Seiten. Vorwiegend will Fret<br />
SNCF in Deutschland mit interessierten privaten Bahnunternehmen<br />
zusammenarbeiten <strong>und</strong> sie als Subunternehmer in ihr eigenes Angebot<br />
einbinden. In diesem Zusammenhang sei nicht ausgeschlossen, dass<br />
man ein Unternehmen in Deutschland aufkauft, wenn sich das anbietet.<br />
„Doch die Verantwortung für den Transport von Anfang bis Ende,<br />
für die Verfolgung in Echtzeit <strong>und</strong> die Gewährleistung der Qualität trägt<br />
ganz <strong>und</strong> gar Fret SNCF“, unterstreicht Emmerich. Dieses Angebot von<br />
durchgehenden Langstreckentransporten über Ländergrenzen hinweg<br />
sei um 15-20 % wirtschaftlicher <strong>und</strong> damit wettbewerbsfähiger als<br />
die bisherige Kooperation, bei der in der Regel die Zuständigkeit der<br />
Partner an der Grenze endete, wo es meist einen durch den Wechsel<br />
der Lok <strong>und</strong> des Personal bedingten Bruch des Flusses gab. „Vor allem<br />
3|<strong>2008</strong>
war keiner dem<br />
K<strong>und</strong>en gegenüber<br />
für die Einhaltung der<br />
Qualität verantwortlich.<br />
Da sich der Gesamtpreis<br />
aus zwei Teilpreisen addierte,<br />
war er auch immer höher als<br />
der Preis, den ein alleiniger Transporteur<br />
für einen durchgehenden Langstreckentransport<br />
anbieten kann. Die Folge war, dass der Bahntransport<br />
zwischen Frankreich <strong>und</strong> Deutschland nur halb so wettbewerbsfähig<br />
sein konnte wie die Transporte im Inland.“<br />
Dass Fret SNCF jetzt so stark auf den internationalen Verkehr setzt,<br />
hänge mit der Öffnung des Marktes für die private Konkurrenz zusammen,<br />
erinnerte Emmerich. „Es liegt in unserem Interesse, uns<br />
international zu entwickeln <strong>und</strong> neue Märkte im Ausland zu fi nden,<br />
denn das ist aussichtsreicher, als uns im Inland mit den neuen Anbietern<br />
zu balgen, denen gegenüber wir kaum überzeugende Vorzüge<br />
haben.“ Der größte Trumpf sei die Flotte von r<strong>und</strong> 150 modernen<br />
interoperablen Loks, die in den letzten Jahren im Rahmen<br />
des Véron-Plans von den 1,5 Mrd. Euro angeschafft wurden, die die<br />
SNCF mit Billigung der Brüsseler Kommission ihrem Frachtbereich<br />
zur Modernisierung bereitgestellt hatte. Hinzu komme, dass Fret<br />
SNCF – wie alle traditionellen Bahnunternehmen – im eigenen Land<br />
als ehemaliger Monopolist angesehen wird <strong>und</strong> sich Vorbehalten<br />
ausgesetzt sieht. „Sobald wir über die Grenze kommen, ändert sich<br />
das schlagartig. Da sind wir einer der neuen Anbieter, der mithilft,<br />
den Markt aufzumischen, <strong>und</strong> das macht uns interessant bei den<br />
K<strong>und</strong>en, die sich von uns alternative Angebote versprechen.“<br />
Entsprechende Erfahrungen hat Fret SNCF bereits in Belgien gemacht,<br />
wo man durchgehende Züge von Antwerpen – dem sprichwörtlich<br />
immer noch „wichtigsten Hafen Frankreichs“ – bis in die<br />
Pariser Region, nach Lyon oder an die spanische Grenze betreibt.<br />
„Ende 2006 waren es erst sechs Züge wöchentlich, Ende 2007 schon<br />
50, im laufenden Jahr wollen wir diese Zahl verdoppeln <strong>und</strong> bis<br />
2012 dann auf wöchentlich 200 Züge kommen“, erklärt Emmerich.<br />
Gegenwärtig kann Fret SNCF hier 54 interoperable Loks einsetzen<br />
<strong>und</strong> mehr als 100 Eisenbahner, die Niederländisch beherrschen.<br />
In Richtung Italien tritt Fret SNCF mit 30 interoperablen Loks <strong>und</strong><br />
40 zweisprachigen Eisenbahnern an. Ende 2007 hat die eigene<br />
Italien-Filiale schon 70 Züge pro Woche betrieben, während es Ende<br />
2006 erst 40 waren. Der Verkehr zwischen beiden Ländern erfolgt<br />
Emmerich zufolge bereits zu 75 % nach dem Open-Access-Prinzip.<br />
Den großen Durchbruch erwartet er, wenn 2009 die Ausbauarbeiten<br />
am Fréjus-Bahntunnel abgeschlossen sein werden. Die Konzen-<br />
SNCF-Präsident Guillaume Pepy <strong>und</strong> SNCF-Vize-Generaldirektor Mathias Emmerich<br />
tration auf diese drei Länder habe bei Fret SNCF Tradition. Von den<br />
38,4 % des Umsatzes, den Fret SNCF bisher schon im internationalen<br />
Verkehr erwirtschaftet hat, entfallen 24 % auf Belgien, 22 % auf<br />
Deutschland <strong>und</strong> 20 % auf Italien. Es folgt die Iberische Halbinsel<br />
mit 19 %, während Großbritannien mit 4 %, die Schweiz mit 3 %<br />
sowie die Niederlande <strong>und</strong> Luxemburg mit je 2 % weit dahinter rangieren.<br />
Die Entwicklung des Verkehrs mit Spanien <strong>und</strong> hier vor allem<br />
mit dem Hafen Barcelona hänge stark von den Entscheidungen über<br />
die Gestaltung des Tunnels Perpignan-Figueras ab. „Zu den größten<br />
Anomalien bei uns gehört, dass wir mit Großbritannien, wo wir<br />
über ein Sicherheitszertifi kat verfügen, nur so wenig Transporte abwickeln“,<br />
bedauert Emmerich, der den Gr<strong>und</strong> in den überzogenen<br />
Gebühren für den Kanaltunnel sieht. Hier sei man aber im Gespräch<br />
<strong>und</strong> voller Hoffnung. Nicht hinnehmbar sei auch das niedrige Niveau<br />
mit der Schweiz, die doch ein wichtiges Transitland für Transporte<br />
in Richtung Osteuropa sein könnte. In dieser Richtung müsse weiter<br />
gearbeitet werden, zumal sich Prognosen zufolge der Bahntransport<br />
zwischen West- <strong>und</strong> Osteuropa in den nächsten Jahren um<br />
mindestens 50 % erhöhen wird. Eine der Schlussfolgerungen war<br />
bereits Anfang April der Kauf der Dresdener Bahngesellschaft Import<br />
Transport Logistik (ITL), die 160 Mitarbeiter zählt, über 35 Loks<br />
<strong>und</strong> 845 Waggons verfügt, Filialen in Polen <strong>und</strong> der Tschechischen<br />
Republik hat <strong>und</strong> für die SNCF das Geschäft in Richtung Mittel- <strong>und</strong><br />
Osteuropa ausbauen soll. ■ Ralf Klingsieck<br />
Neue Impulse für den<br />
europäischen Bahnmarkt<br />
Hartmut Mehdorn muss sich warm anziehen. Mit Fret SNCF bekommt<br />
er erstmals einen Wettbewerber im deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />
Schienengüterverkehrsmarkt, den er erst nehmen muss.<br />
Hat die schweizerische SBB die DB eher gezwickt, da sie nur einen<br />
für die DB weniger bedeutenden Teilmarkt im Nord-Süd-Verkehr<br />
für sich gewinnen konnte, so dürfte das Marktpotential der SNCF<br />
in angestammten DB-Verkehren deutlich größer sein.<br />
Anders als Mehdorns Bahnbeamten, die auf K<strong>und</strong>enanfragen<br />
nach wie vor erst nach Tagen <strong>und</strong> Wochen reagieren, geht der<br />
französische Wettbewerber von vorne herein seine neuen Aktivitäten<br />
von der richtigen Seite an: Der Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en!<br />
Sicher werden auch die Franzosen einige Zeit brauchen, bis sie die<br />
neue Strategie im Hause umgesetzt haben. Aber die Anfang April<br />
angekündigte Übernahme des europaweit tätigen Logistikers<br />
GEODIS <strong>und</strong> der Dresdner Privatgüterbahn ITL zeigt deutlich, dass<br />
man nicht lange fackelt, um den Wettbewerbsvorsprung der DB<br />
rasch einzuholen. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
3|<strong>2008</strong> | 35
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
Lernen Sie unsere Eisenbahn<br />
näher kennen:<br />
.<br />
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Eine „Blue Tiger“-Lok mit ITL Kippwagen beladen<br />
mit Gleisschotter auf dem Weg zur Baustelle<br />
Die private Bahngesellschaft<br />
ITL gehört jetzt mehrheitlich<br />
der SNCF<br />
Die SNCF hat am 8. April die Übernahme der<br />
privaten Bahngesellschaft Import Transport<br />
Logistik (ITL) aus Dresden bekannt gegeben.<br />
Die französische Staatsbahn übernahm<br />
75 % der Anteile. Der Kaufpreis wurde nicht<br />
veröffentlicht. Die von Uwe Wegat 1998<br />
gegründete ITL kam 2007 auf 45 Mio. Euro<br />
Umsatz. ITL unterhält Niederlassungen in<br />
den Niederlanden, Polen <strong>und</strong> Tschechien.<br />
Im Güterverkehr befördert ITL vor allem<br />
Öl, Rohstoffe <strong>und</strong> Getreide. International<br />
werden unter anderem Containerzüge zwischen<br />
Rotterdam <strong>und</strong> Bratislava <strong>und</strong> verschiedene<br />
andere Transporte von <strong>und</strong> nach<br />
Tschechien über Bad Schandau gefahren.<br />
Darüber hinaus werden Gleisanschlüsse<br />
bedient, wie z. B.:<br />
■ Weinbrand Wilthen an der<br />
Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau<br />
(am 1. Januar 2002 von DB Cargo<br />
übernommen) <strong>und</strong><br />
■ Steinbruch Oberottendorf an der<br />
Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau.<br />
In Dresden <strong>und</strong> im ehemaligen Bahnbetriebswerk<br />
Kamenz besitzt die ITL eigene<br />
Werkstätten. ITL verfügt heute über<br />
35 Lokomotiven <strong>und</strong> 845 Waggons. Im<br />
Einsatz sind vor allem Diesellokomotiven<br />
SNCF übernimmt<br />
DB-Geschäft<br />
Mit Übernahme der sächsischen Privatbahn<br />
ITL durch die französische Staatsbahn SNCF<br />
kann diese ihre Transportangebote auf der<br />
West-Ost-Achse in Richtung Osten erweitern,<br />
während die ITL von neuem Kapital<br />
profi tiert. So beschafft die ITL gerade mehrere<br />
Mehrsystemloks der Baureihe 186 für<br />
Verkehre auf der Achse Benelux – Deutschland<br />
– Polen. ■ MKL<br />
Uwe Wegat<br />
der Baureihen V60, V100, V180 <strong>und</strong> V132<br />
der Deutschen Reichsbahn (DR) sowie<br />
zwei Exemplare DE-AC33C („Blue Tiger“).<br />
Daneben werden auf Fernstrecken Elektrolokomotiven<br />
eingesetzt, so zwei Traxx von<br />
Bombardier sowie einige EuroSprinter von<br />
Siemens. „Mit der Übernahme der Mehrheitsanteile<br />
an der ITL erweitert die SNCF<br />
ihre Kapazität für Transportangebote im<br />
Ost-West-Handel“, sagt Uwe Wegat, nunmehr<br />
Minderheitsteilhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
der ITL. Dafür werde das sächsische<br />
Unternehmen sein Geschäft Richtung Osten<br />
bis zur Ukraine <strong>und</strong> nach Russland ausbauen,<br />
so Wegat.<br />
■ Dr. Günter Teßmann<br />
| Bild: Kratzsch-Leichsenring<br />
Symbolisch: Erst kürzlich kürte der Landmaschinenhersteller<br />
Claas die DB zum Transporteur des Jahres<br />
<strong>und</strong> nun fährt die SNCF FRET die entsprechenden<br />
Züge ab Köln nach Frankreich<br />
36 | 3|<strong>2008</strong>
SBB Cargo sorgt<br />
für freie Sicht<br />
auf die Nordsee.<br />
Intercontainer optimiert die Containertransporte von <strong>und</strong> nach Übersee:<br />
Dank einer Zusammenarbeit mit SBB Cargo sind Hamburg, einer der<br />
weltgrössten Containerhäfen, <strong>und</strong> Bremerhaven mit regelmässigen Shuttlezügen<br />
direkt an die Schweiz angeb<strong>und</strong>en.<br />
«Wir planten die Einführung der Shuttlezüge in<br />
enger Zusammenarbeit mit SBB Cargo sowie<br />
unseren Mitarbeitenden in den Nordseehäfen»,<br />
sagt Enrique Rivas, Direktor der BU Western<br />
Europe bei Intercontainer am Hauptsitz in Basel.<br />
«Alle wussten, dass es schwierig sein würde,<br />
24 St<strong>und</strong>en Zeitgewinn zwischen Nordsee <strong>und</strong> Alpenraum.<br />
ein solch komplexes Projekt in nur zweieinhalb<br />
Monaten in die Praxis umzusetzen.»<br />
SBB Cargo – der Spezialist für<br />
Nord-Süd-Verkehre.<br />
Im Herbst 2006 beschloss der Intermodal-<br />
Operator Intercontainer, die bisherigen Ganzzüge<br />
zu den deutschen Seehäfen durch direkte,<br />
fixe Shuttlekompositionen zu ersetzen. «Wir<br />
wollten unser Angebot verbessern <strong>und</strong> direkt<br />
zu den Hauptterminals in den Häfen fahren»,<br />
erklärt Rivas. «Dank Shuttles mit fixen Tragwagenkompositionen<br />
sind wir von der Wagenverfügbarkeit<br />
in den Häfen unabhängig.»<br />
Zehn Wochen später fuhr bereits der erste<br />
Shuttle mit einer SBB Cargo-Lok im Hamburger<br />
Hafen ein. Intercontainer verbindet Hamburg<br />
wie auch Bremerhaven direkt mit Frenkendorf<br />
bei Basel sowie über ihre Drehscheibe in<br />
Rekingen mit allen Anschlussgleisen in der<br />
Schweiz, den Industriegebieten in Norditalien<br />
<strong>und</strong> im Vorarlberg. Dreizehn Shuttler<strong>und</strong>läufe<br />
transportieren wöchentlich mehr als 600 Container<br />
zwischen diesen Destinationen.<br />
85 Prozent Pünktlichkeit garantiert.<br />
SBB Cargo führt die Transporte aus einer Hand<br />
durch. Das Bahnunternehmen hat sich zu<br />
Pünktlichkeit verpflichtet: 85 Prozent aller Züge<br />
müssen zur vereinbarten Zeit oder mit einer<br />
maximalen Verspätung von zwei St<strong>und</strong>en am<br />
Hamburger Hafen. Logistik schafft Übersicht.<br />
Zielort eintreffen. «Die garantierte Leistung wird<br />
in der Praxis eingehalten, sogar übertroffen»,<br />
sagt Enrique Rivas.<br />
Das Spedieren von Containern von der Nordsee<br />
in den Alpenraum ist durch die Intercontainer-<br />
Shuttles einfacher geworden, zuverlässiger – <strong>und</strong><br />
schneller. Mit der direkten Fahrt in die Hafenquais<br />
gewinnen alle Beteiligten.<br />
Den ausführlichen Beitrag finden Sie<br />
auf www.cargomagazin.ch<br />
Mehr Infos:<br />
cargo<br />
Videointerview mit<br />
Enrique Rivas, BU-Direktor<br />
der Intercontainer:<br />
«Die Qualität stimmt.»<br />
Intercontainer:<br />
Europaweiter Operateur<br />
im unbegleiteten<br />
kombinierten Verkehr.<br />
Fotostrecke:<br />
Einmal Nordsee<br />
<strong>und</strong> zurück.<br />
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TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
38 |<br />
Russisches Tiefwasserstraßennetz für gesamteuropäische Binnenschifffahrt<br />
Bis zu 6.000 t können die Fluss-See-Schiffe auf dem russischen<br />
Tiefwasserstraßennetz transportieren | Bild: ERSTU<br />
Der russische Außenhandelstransport aller Verkehrsträger<br />
wird auf nahezu 1 Mrd. t geschätzt. Laut der EU-<br />
Außenhandelsstatistik von 2005 fallen davon knapp<br />
43 % auf den Handel mit der Europäischen Union, die<br />
407 Mio. t von Russland importierte <strong>und</strong> 18 Mio. t exportierte.<br />
Dominierender Verkehrsträger ist neben der<br />
See- die Fluss-See-<strong>Schiffahrt</strong>.<br />
Weitere 20 % des russischen Außenhandels fallen auf die<br />
GUS-Staaten. Steigende Tendenz weist aber auch der Handel<br />
mit asiatischen Ländern auf, insbesondere China <strong>und</strong><br />
andere Schwellenländer, aber auch Japan. Als Transitland kommt<br />
Russland im EU-Konzept der so genannten paneuropäischen Korridore<br />
nach Asien eine große Bedeutung zu.<br />
Güterverkehrsträger in Binnen<strong>und</strong><br />
EU-Außenhandel<br />
>>> LKW <strong>und</strong> Pipeline Der monopolisierte Rohrleitungstransport<br />
ist im wesentlichen auf die Realisierung des Eigenbedarfs <strong>und</strong> die<br />
Bedienung der Seehäfen sowie für den Export von Erdöl <strong>und</strong> Gas<br />
ausgerichtet. 22,8 % des Güteraustauschs mit der EU fanden 2005<br />
über Pipelines statt. Der LKW-Anteil des Außenhandels mit der EU<br />
betrug 2005 4,9 %.<br />
>>> Die russische Eisenbahn RŽD ist in einer der DB ähnlichen AG<br />
organisiert <strong>und</strong> erbringt bis zu zwei Drittel der Verkehrsleistungen im<br />
Inland <strong>und</strong> etwa 8,2 % am Außenhandel des Jahres 2005 in Richtung<br />
Europa. Ihre internationale Kooperation im Containerverkehr entwickelt<br />
sich, wie etwa der gemeinsame Test-Containerzug mit China Rail<br />
<strong>und</strong> DB von Peking nach Hamburg (vgl. SUT 1/08) zeigt. Etwa ein Viertel<br />
des Schienentransports wird durch Privatbahnen realisiert.<br />
>>> Die russische Seeschifffahrt bewältigt r<strong>und</strong> 47 % (2005) des<br />
Handels mit der EU. Vom gesamten Seehafenumschlag in Russland<br />
fallen 46 % auf die Häfen der Nord-West-Region. Der inländische<br />
Küstenverkehr beläuft sich auf etwa 10 bis 15 Mio. t. Im Containerverkehr<br />
besteht eine enge Partnerschaft zwischen dem Hamburger<br />
Hafen <strong>und</strong> Sankt Petersburg samt anschließender Metropolregion.<br />
Der russische Außenhandel ist mit etwa 50 %, beziehungsweise<br />
Neuer Schifffahrtsmarkt<br />
Russland<br />
250 Mio. t am externen Ostseeverkehr beteiligt. Mit nur 5 % gilt der<br />
Eisenbahnfährverkehr als unterentwickelt. Hier bahnt sich mit der<br />
neuen Rail-Brigde von Saßnitz-Mukran nach Baltisk <strong>und</strong> die Weiterführung<br />
nach Ust - Luga eine innovative <strong>und</strong> nachhaltige Verbesserung<br />
im Sinne einer Meeresautobahn an. Ähnliches gilt für die<br />
Automobillogistik über Kaliningrad.<br />
>>> Die russische Binnenschifffahrt ist regional gut aufgestellt,<br />
ihre Privatisierung abgeschlossen. 2.500 Lizenzen für den<br />
Güter- <strong>und</strong> Personentransport wurden erteilt, darunter über 400<br />
für Partikuliere <strong>und</strong> nahezu 100 für den internationalen Verkehr.<br />
75 % der Binnenschiffstransporte entfallen auf den europäischen<br />
Teil des Landes, obwohl zwei Drittel des mehr als 100.000 km langen<br />
Wasserstraßennetzes im asiatischen Teil des Landes liegen. Der Gütertransport<br />
der Binnenschifffahrt beläuft sich insgesamt auf etwa<br />
150 Mio. t mit 80 Mrd. tkm. Ausbaupotenziale sind vorhanden. Am<br />
Hinterlandverkehr der Seehäfen etwa ist die Binnenschifffahrt trotz<br />
Tonnageüberhangs nur mit 5 % beteiligt.<br />
Direkte Binnenschifffahrtsverbindungen zwischen EU <strong>und</strong> Russland<br />
bestehen ebenso wenig wie zwischen europäischem <strong>und</strong> asiatischem<br />
Landesteil. Sie werden durch Fluss-Seeschifffahrt ersetzt, deren Anteil<br />
am Außenhandel mit der EU im Jahr 2005 unterhalb von 17 % lag.<br />
Für die Einbindung in einen gesamteuropäischen Binnenschifffahrtsmarkt<br />
ist das russische Tiefwasserstraßennetz auf dem europäischen<br />
Landesteil von Bedeutung. Es umfasst auf insgesamt 6.500 km mehrere<br />
Flüsse, Kanäle <strong>und</strong> Seen zwischen Ostsee sowie Kaspischem <strong>und</strong><br />
Schwarzem Meer. Es ist zehn Monate im Jahr für Fluss-Seeschiffe<br />
befahrbar <strong>und</strong> umfasst 74 Binnenhäfen. Allerdings arbeitet auch<br />
dieses moderne System streckenweise an den Kapazitätsgrenzen,<br />
zur Öffnung für den internationalen Verkehr fehlen bis zu 30 Mio. t<br />
Durchlassfähigkeit. Wie viele westeuropäische Wasserstraßennetze<br />
leidet auch das russische an einem Finanzierungsdefi zit: Für Ausbau<br />
<strong>und</strong> Instandsetzung der russischen Wasserstraßen wären jährlich<br />
4,6 % des BIP notwendig, der Staatshaushalt sieht gegenwärtig nur<br />
2,2 % vor. Während sich in der Seeverkehrswirtschaft exportorientierte<br />
Rohstoff- <strong>und</strong> Industriekonzerne an der Finanzierung beteiligen<br />
<strong>und</strong> auch internationale Finanzinstitute engagieren, ist die Binnenwasserstraße<br />
zu fast 90 % auf Föderale <strong>und</strong> regionale Haushalte angewiesen.<br />
Großprojekte sind aufgr<strong>und</strong> der langen Amortisationszeiten<br />
für PPP - Modelle kaum geeignet. ■ Dr. Heinz Rentner, ERSTU<br />
3|<strong>2008</strong>
DB Schenker transportiert Rohre für neue<br />
Ostseepipeline<br />
Die Railion Deutschland AG, die Güterbahn der Deutschen Bahn<br />
AG, fährt seit Anfang Mai im Auftrag der Europipe GmbH Spezialrohre<br />
für die geplante Ostsee-Gaspipeline. Die zunächst 60.000<br />
Rohre werden mit 15 Zügen pro Woche über zwei Jahre lang direkt vom<br />
Hersteller in Mülheim (Ruhr) zum Eisenbahnfährhafen Sassnitz/Mukran<br />
auf der Insel Rügen gebracht. „Mit der Bahn können die Rohre zuverlässig<br />
<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich transportiert werden. Wir haben uns deshalb<br />
dafür entschieden“, sagte Henning Kohte, Commercial Director von<br />
Nord Stream, Generalauftraggeber der Ostseepipeline. „Wir freuen uns,<br />
dass wir mit unserem Leistungsangebot überzeugen konnten <strong>und</strong> diesen<br />
wichtigen Transportauftrag erhalten haben“, so Dr. Norbert Bensel,<br />
Vorstand Transport <strong>und</strong> Logistik der DB AG.<br />
Auf dem Gelände des größten deutschen Eisenbahnfährhafens wird in<br />
den nächsten Monaten ein Spezialwerk erbaut, in dem die Rohre mit<br />
einer Erzbetonummantelung beschichtet werden, um ihnen zusätzliches<br />
Gewicht für die Verlegung auf dem Meeresboden zu verleihen. Die beschichteten<br />
Rohre werden anschließend per Schiff zu den Lagerumschlagplätzen<br />
an der Ostsee gebracht.<br />
Für den Hafen erwarten sich die beteiligten Partner mit dem neuen Auftrag<br />
wichtige wirtschaftliche Impulse. Sassnitz/Mukran – drittgrößter<br />
deutscher Ostseehafen – verfügt neben seiner für kurze Seetransporte<br />
optimalen geografi schen Lage über eine besondere technische Ausstattung.<br />
Als einziger Fährhafen in Westeuropa besitzt er einen Anschluss<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Luftbild Fährhafen Sassnitz/Mukran | Bilder: DB AG<br />
an die russische Breitspur. Im Oktober 2007 hat die DB AG gemeinsam<br />
mit der Reederei DFDS die Eisenbahnfährverbindung zwischen Sassnitz/<br />
Mukran <strong>und</strong> dem russischen Hafen Baltijsk aufgenommen. ■ Dü<br />
Entladung eines russischen Schiffes aus Klaipeda im Fährhafen Mukran auf Rügen<br />
| 39
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
SUT<br />
Interview<br />
mit Seiner Exellenz Vladimir V. Kotonev,<br />
Botschafter der Russischen Föderation in<br />
Deutschland zur künftigen Entwicklung des<br />
Handelsaustausches zwischen Deutschland<br />
<strong>und</strong> Russland über deutsche <strong>und</strong> russische<br />
Häfen <strong>und</strong> im Eisenbahnverkehr<br />
■ SUT: Der russische Containertransport über die deutschen<br />
Häfen boomt. Im letzten Jahr wurden allein über den Hamburger<br />
Hafen 730.000 TEU beziehungsweise 21,6 % mehr Container<br />
in Richtung Russland verladen. Wie sehen Sie die zukünftige<br />
Entwicklung?<br />
■ Kotonev: In den letzten Jahren haben wir beobachtet, dass der<br />
Anteil des Containerverkehrs am internationalen Handel einem<br />
ständigen Wachstumstrend gefolgt ist. Die Nomenklatura des Güterverkehrs<br />
wird weiter wachsen. Durch die wachsende russische<br />
Wirtschaft im internationalen Güteraustausch besteht dieselbe Tendenz<br />
für den russischen Gütertransport. Die Bedeutung des Hafens<br />
Hamburg für den Gütertransport von <strong>und</strong> nach Russland ist traditionell<br />
sehr groß. Daher ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass der Ladungsumschlag<br />
mit Deutschland<br />
stark zunimmt. Der zweitgrößte<br />
Hafen Europas wird vor<br />
allem als Transit Hub genutzt.<br />
Unseres Wissens werden immer<br />
mehr deutsche Güter via<br />
Hamburg geliefert.<br />
■ SUT: Zeigen Russische Firmen<br />
Interesse an dem neuen<br />
JadeWeserPort in Wilhelmshaven<br />
als Hub für russische<br />
Ladung?<br />
■ Kotonev: Präferenzen von Firmen für einzelne Häfen werden von<br />
marktökonomischen Mechanismen bestimmt. Es ist bekannt, dass<br />
die wichtigsten Kriterien für die Auswahl von Transportrouten Effi -<br />
zienz <strong>und</strong> Geschwindigkeit sind. Ich bin sicher, dass der neue Containerhafen<br />
in Wilhelmshaven viele russische K<strong>und</strong>en bekommen<br />
wird, die an diversifi zierten Transportrouten für den Seetransport<br />
interessiert sind.<br />
■ SUT: Mehrere russische Ostseehäfen haben Pläne für neue<br />
Hafenanlagen. Wo liegen die Schwerpunkte?<br />
■ Kotonev: Durch den wachsenden Güterstrom ist die Auslastung<br />
der russischen Häfen in den letzten Jahren stark angestiegen. Viele<br />
Häfen haben ihre Servicekapazität erreicht. Besonders jetzt, wo die<br />
russische Wirtschaft erhebliche Zuwachsraten erreicht, werden die<br />
nicht vorhandenen Transportinfrastrukturen deutlich. Es ist auch<br />
deutlich, dass ein weiterer Anstieg des Seetransports wie auch die<br />
Entwicklung der Logistikbranche insgesamt ohne erhebliche Investitionen<br />
in Ausbau <strong>und</strong> Modernisierung der Infrastruktur <strong>und</strong>enkbar ist.<br />
Deshalb hat die russische Regierung das Programm zur „Entwicklung<br />
des Transportsystems Russland 2015“ verabschiedet. Große Bedeutung<br />
hat der Umbau der Häfen St. Petersburg, Kaliningrad <strong>und</strong> Ust-<br />
Luga. Ein Projekt in Ust-Luga ist der Bau eines Containerterminals mit<br />
40 |<br />
Der russische Botschafter Vladimir V. Kotonev | Bild: Ehrhardt<br />
einer Jahreskapazität von 3 Mio. TEU. Das ist etwa doppelt so viel, wie<br />
zurzeit in St. Petersburg umgeschlagen wird. Allein für diese staatlichen<br />
Hafenanlagen werden ca. 17 Mrd. Rubel (ca. 500 Mio. Euro)<br />
investiert. In Kaliningrad wird überlegt, neue Umschlagsanlagen für<br />
ca. 1 Mio. TEU pro Jahr zu bauen.<br />
■ SUT: Westliche Firmen beschweren sich über Probleme bei<br />
Zollabfertigung <strong>und</strong> Abtransport der Container, besonders im<br />
Hafen St. Petersburg. Wo sehen Sie Lösungsmöglichkeiten?<br />
■ Kotonev: Die Situation im Hafen St. Petersburg ist uns gut bekannt.<br />
Allgemein ist der Zoll Schuld an den verschiedenen Verzögerungen<br />
<strong>und</strong> der Abfertigung der Güter. Die russischen Vorschriften<br />
besagen, dass die Zollbehörde die entsprechenden Dokumente innerhalb<br />
von drei Tagen abfertigen muss. 99,8 % aller Güter, die in<br />
St. Petersburg ankommen, werden<br />
vom Zoll am selben Tag oder<br />
kurz darauf abgefertigt. Die Verzögerungen<br />
resultieren aus der<br />
ungenügenden Infrastruktur, die<br />
die wachsenden Containermengen<br />
nicht bewältigen kann. In den<br />
letzten sechs Jahren ist die Anzahl<br />
der Container in diesem Hafen<br />
um 500 % auf 1,5 Mio. TEU pro<br />
Jahr gewachsen. Prinzipiell kann<br />
die Situation nur durch zusätzliche Kapazitäten verbessert werden.<br />
Große Hoffnungen setzt man auf den Umbau <strong>und</strong> die Erweiterung<br />
der Terminals in St. Petersburg. Der Erfolg wird vor allem davon<br />
abhängen, wie die Projekte Ust-Luga <strong>und</strong> Kaliningrad <strong>und</strong> die damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Umleitung vom Güterfl uss realisiert werden.<br />
■ SUT: Wie sehen Sie die Erfolgsaussichten für den neuen Baltic<br />
Ferry Service Deutschland-Russland von Sassnitz nach Baltijsk?<br />
■ Kotonev: Die Erwartungen für den Eisenbahnfährverkehr zwischen<br />
russischen <strong>und</strong> deutschen Häfen sind sehr gut. Mitte Oktober<br />
2007 wurde die regelmäßige Verbindung zwischen dem deutschen<br />
Hafen Sassnitz/Mukran <strong>und</strong> dem russischen Hafen Baltijsk in der<br />
Kaliningrader Region gestartet. Zurzeit wird nur eine wöchentliche<br />
Abfahrt geboten, bald werden es zwei sein. Die logische Erweiterung<br />
der Route ist die Eisenbahn-/Autofährverbindung zwischen<br />
den russischen Häfen Baltijsk <strong>und</strong> Ust-Luga. Für die Zukunft ist eine<br />
direkte Route geplant, die Ust-Luga via Baltijsk mit deutschen Häfen<br />
verbindet. Nachdem die Liegeplätze in Sassnitz für die zwischen<br />
den russischen Häfen verkehrenden Fähren der „Baltijsk Klasse“ umgebaut<br />
sind <strong>und</strong> alle Formalitäten für die Grenzöffnung in Ust-Luga<br />
erledigt sind, wird die Linie starten. Beide Seiten sind an dem Projekt<br />
interessiert, das von beiden Regierungen unterstützt wird. Dies bedeutet,<br />
dass das Projekt schnellstens Realität wird.<br />
3|<strong>2008</strong>
■ SUT: Wird die russische Eisenbahn die Dienste der Transsibirischen<br />
Eisenbahn verbessern? Für deutsche Firmen ist diese als<br />
Alternative für Fernost-Europaverkehre interessant.<br />
■ Kotonev: In den letzten Jahren konnte ein Anstieg des Güterverkehrs<br />
auf der Transsibirischen Eisenbahn festgestellt werden.<br />
In den ersten neun Monaten in 2007 wuchs das Volumen um<br />
4,5 %. Attraktivität <strong>und</strong> Wachstumspotential dieser Route sind enorm.<br />
Beispielsweise dauern Containertransporte von Pusan in Südkorea<br />
nach Hamburg via TransSib durchschnittlich 19 Tage, neun<br />
Tage weniger als auf dem Seeweg. Um die gemeinsame vorteilhafte<br />
Kooperation weiterzuführen, haben die russische Eisenbahn OAO<br />
„RZD“ <strong>und</strong> die Deutsche Bahn AG letztes Jahr ein Joint Venture in<br />
Moskau gegründet. Der wichtigste Punkt sind die Aktivitäten für<br />
den Gütertransport auf der TransSib.<br />
■ SUT: Hat die russische Regierung vor, eine nationale Container<br />
Schifffahrtsgesellschaft wie die ehemalige Baltic Shipping<br />
Co. Oder FESCO zu gründen?<br />
■ Kotonev: Wir haben darüber keine Kenntnis.<br />
■ SUT: Ist das russische Verkehrsministerium an ausländischen<br />
<strong>und</strong> speziell deutschen Investoren im Transport-/Logistik-Sektor<br />
interessiert?<br />
■ Kotonev: Die russische Seite begrüßt die Entwicklung von bilateralen<br />
Kooperationen mit ausländischen Staaten im Transport- <strong>und</strong><br />
Logistikbereich. Dies gilt auch für deutsche Investitionen in Projekte<br />
der russischen Transportinfrastruktur. In unserem Land wird die bewährte<br />
PPP „Private Public Partnership“ mehr <strong>und</strong> mehr intensiviert.<br />
Der erste Containerzug Peking – Moskau Hamburg traf Ende Januar in Hamburg ein<br />
Von unserem Standpunkt sind St. Petersburg <strong>und</strong> Kaliningrad <strong>und</strong><br />
die Regionen in Zentral- <strong>und</strong> Südrußland die vielversprechendsten<br />
Regionen für europäische Investoren. Eine Anzahl von lukrativen<br />
Projekten besteht bereits. Diese beinhalten den Bau des Orlowski<br />
Tunnels <strong>und</strong> die westliche Autobahn in St. Petersburg, die Autobahn<br />
zwischen Moskau <strong>und</strong> St. Petersburg, die Errichtung von Logistik<br />
Hubs <strong>und</strong> den zentralen Autobahnring in der Moskau Region. Ich<br />
möchte auch die Projekte für die Entwicklung von Transportnetzwerken<br />
in der Planungsphase für die Olympischen Spiele in Sotchi<br />
2014 erwähnen. Der Erfolg wird offensichtlich von dem einen oder<br />
anderen ausländischen Partner abhängen <strong>und</strong> ob er der russischen<br />
Seite ein erfolgversprechendes Angebot machen kann <strong>und</strong> ob er<br />
den Tender gewinnt, der nach der russischen Gesetzgebung erstellt<br />
wurde.<br />
■ SUT: Herr Botschafter, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />
■ Lutz Ehrhardt<br />
3|<strong>2008</strong> | 41<br />
| Bild: DB AG
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF& BAHN<br />
Von den „Rheinhäfen beider Basel“<br />
zu den „Schweizerischen Rheinhäfen“<br />
Was im Jahre 2000 mit einer von den Regierungsräten<br />
der beiden Kantone Basel-Landschaft <strong>und</strong> Basel-Stadt,<br />
den Regierungsräten Straumann <strong>und</strong> Lewin, in Auftrag<br />
gegebenen Machbarkeitsstudie begann, wurde jetzt Realität.<br />
Die Schweizerischen Rheinhäfen fi rmieren unter<br />
einem Dach.<br />
42 |<br />
Schiff/Bahn/LKW- ein gutes Trio<br />
Schweiz setzt<br />
auf Hafen, Schiff <strong>und</strong> Bahn<br />
Schon früher, in der interkantonalen Vereinbarung von 1997,<br />
haben sich die Kantone auf eine weitgehende Zusammenarbeit<br />
verständigt. Doch der Weg bis zur Realisierung war lang <strong>und</strong><br />
mit viel Planungsarbeit, Anhörungen, Vernehmlassungen, Rechtsberatungen<br />
aber auch Überzeugungsarbeit verb<strong>und</strong>en. Doch schließlich<br />
befanden alle Entscheidungsträger, zuletzt am 17. Juni 2007<br />
das basellandschaftliche Stimmvolk mit 81 % Ja-Stimmen, dass die<br />
Zusammenlegung der Rheinhäfen zweckmässig sei, da beide Häfen<br />
ihre Aufgaben zusammen optimaler – weil aus ganzheitlicher <strong>und</strong><br />
partnerschaftlicher Sicht – <strong>und</strong> effi zienter erfüllen können.<br />
Auch für die Handelskammer beider Basel (HKBB) war die grosse<br />
Bedeutung der Hafenareale als Industrie- <strong>und</strong> Gewerbegebiete<br />
schon immer unbestritten. Für sie haben die Gebiete Tradition <strong>und</strong><br />
erfüllen eine wirtschaftlich <strong>und</strong> gesellschaftlich bedeutende Rolle.<br />
Daher wurde auch von der HKBB seit 1999 die Zusammenlegung<br />
der kantonalen Häfen gefordert. In der Studie „RegioTerminal – Kooperatives<br />
Terminalkonzept der Regio TriRhena“ wurde von den vier<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern am Hoch- <strong>und</strong> Oberrhein aufgezeigt,<br />
dass mit einer Zusammenlegung die bestehenden Potenziale<br />
der Häfen <strong>und</strong> der Rheinschifffahrt besser entwickelt werden können.<br />
In einem Staatsvertrag zwischen den Kantonen Basel-Landschaft<br />
<strong>und</strong> Basel-Stadt sind alle relevanten Gr<strong>und</strong>lagen geregelt.<br />
Mit der Zusammenlegung wird eine Optimierung <strong>und</strong> bessere Nutzung<br />
der Hafenareale bezweckt <strong>und</strong> mit der Bündelung der Kräfte<br />
kann eine höhere Wertschöpfung erzielt werden, die auf grösserem<br />
Handlungsspielraum fußt.<br />
Wichtig zu wissen ist aber auch, dass die Verselbständigung der<br />
Häfen keine Privatisierung bedeutet. Das Gr<strong>und</strong>eigentum bleibt bei<br />
den Kantonen, Nutzung <strong>und</strong> Bewirtschaftung sowie Entwicklung<br />
erfolgen im Rahmen der neuen partnerschaftlichen Trägerschaft.<br />
Basels Hafenteil Kleinhüningen mit den Hafenbecken 1 <strong>und</strong> 2 | Bilder: SRH<br />
St. Johann ist der älteste Hafenteil Basels<br />
Die Interessen der Kantone werden durch deren Vertretung im Verwaltungsrat<br />
wahrgenommen.<br />
„Zusammen sind wir stärker.“ Unter dieser Devise starteten nun am<br />
1. Januar <strong>2008</strong> die Schweizerischen Rheinhäfen. „Wir sind uns der<br />
Herausforderung <strong>und</strong> der übernommenen Verantwortung bewusst<br />
<strong>und</strong> sind bestrebt, die in uns gestellten Erwartungen, wie<br />
■ Steigerung der Attraktivität der Umschlags- <strong>und</strong><br />
Verkehrsdrehscheibe Rheinhäfen<br />
■ Bereitstellen effi zienter Infrastrukturen für die wachsenden,<br />
zukunftsorientierten Bedürfnisse<br />
■ Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandorts<br />
im internationalen Wettbewerb<br />
■ schrittweise Öffnung der städtischen Rheinufer für die<br />
Bevölkerung <strong>und</strong> touristische Bedürfnisse<br />
bestmöglich zu erfüllen“, so der Tenor von Hans-Peter Hadorn, Direktor<br />
der Schweizerischen Rheinhäfen in seinem Grusswort auf der<br />
Internetseite www.port-of-switzerland.ch.<br />
Bedeutung <strong>und</strong> Rolle der Häfen für die<br />
schweizerische Volkswirtschaft<br />
Die Rheinhäfen sind für die Landesversorgung von zentraler Bedeutung.<br />
Pro Jahr werden zwischen 7 <strong>und</strong> 8 Mio. t Güter (85 % Import/<br />
Export, 15 % Transit nach Italien) in den Häfen umgeschlagen. Die<br />
3|<strong>2008</strong>
Rheinhäfen sind sehr leistungsfähige Umschlagsplattformen. Mit<br />
6 t Umschlag pro Quadratmeter Nutzfl äche gehören sie zu den am<br />
intensivst genutzten Häfen am Rhein. Die Rheinhäfen bilden die<br />
Drehscheibe für eine umweltschonende bzw. nachhaltige Transportkette.<br />
Im Jahr 2007 wurden mehr als 70 % des Schiffsumschlags<br />
ab <strong>und</strong> zu den Rheinhäfen mit der Bahn transportiert. Die<br />
Transportkette Rhein-Bahn leistet damit einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Verlagerungspolitik des B<strong>und</strong>es wie auch zur wirksamen Entlastung<br />
des Strassenverkehrs.<br />
Die Binnenschifffahrt -<br />
sicheres Transportmittel<br />
Die Binnenschifffahrt ist mit Abstand das sicherste Transportmittel<br />
für Güter <strong>und</strong> Personen. Deshalb werden heute r<strong>und</strong> 50 % der<br />
Gefahrgüter auf dem Wasserweg angeliefert. Sie schneidet auch<br />
in punkto Energieeffi zienz vorteilhaft ab. Die Schifffahrt auf dem<br />
Rhein ist im Nord-Süd-Verkehr der kostengünstigste Transportweg.<br />
Eine Tonne auf dem Schiff von Rotterdam nach Basel zu befördern,<br />
kostet je nach Transportgut knapp zwei Rappen pro Kilometer. Bei<br />
den Landverkehrsträgern sind die Kilometerkosten vier- bis sechsmal<br />
höher. Letztlich spart die schweizerische Volkswirtschaft dank<br />
der Rheinschifffahrt jährlich an die 200 Mio. Franken an Transportkosten,<br />
<strong>und</strong> dies ohne Subventionierung durch den B<strong>und</strong>.<br />
Kapazitätsreserven im Schiffsverkehr<br />
versus Kapazitätsengpässe im Landverkehr<br />
97 % des Güteraustauschs im Welthandel werden über den maritimen<br />
Verkehr via Seehäfen abgewickelt. Für die nächsten 5 - 10<br />
Jahre werden u.a. durch das Wachstum asiatischer Märkte (vor<br />
allem China <strong>und</strong> Indien) jährliche Wachstumsraten z.B. im Containerverkehr<br />
von 4 bis 6 % prognostiziert. Es versteht sich von selbst,<br />
dass dieses hohe Wachstum enorme Anforderungen an die künftige<br />
Bewältigung der Hinterlandverkehre stellt. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
beschränkter Kapazitäten von Strasse <strong>und</strong> Schiene ist eigentlich<br />
nur die Binnenschifffahrt in der Lage, diese prognostizierten Men-<br />
Entsorgungsdienstleister BIBO REGIO<br />
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Basel-Kleinhüningen ���� Basel-St. Johann ���� Birsfelden ���� Muttenz-Au<br />
Telefon +41 61 639 95 95 ���� info@portof.ch ���� www.port-of-switzerland.ch<br />
genzuwächse zu bewältigen. Angesichts dieser Tatsache dürfen die<br />
heutigen Nutzfl ächen der Häfen deshalb nicht ohne konkrete Alternativen<br />
verringert werden.<br />
Ein starker Hafen für eine starke Zukunft<br />
Es gilt, dank Bündelung der Kräfte, die sich bietende Chance einer<br />
besseren Konkurrenzfähigkeit im europäischen Markt zu nutzen. Der<br />
erreichte größere Handlungsspielraum ermöglicht der neuen Organisation,<br />
fl exibel auf den Markt zu reagieren. Mit der Zusammenlegung<br />
der Häfen wurde somit eine grössere Attraktivität für alle<br />
Beteiligte (Partner, Bevölkerung <strong>und</strong> die Schweizer Politik) geschaffen.<br />
Kernauftrag der zusammengelegten Hafenorganisation ist die<br />
ganzheitliche Entwicklung der Areale in den Häfen Kleinhüningen,<br />
Klybeck (<strong>und</strong> bis 2009 St. Johann), in Birsfelden <strong>und</strong> im Auhafen.<br />
Im Unterschied zu früher wurde ein Instrument geschaffen, das<br />
erlaubt, verschiedene konkurrierende Nutzungsinteressen besser<br />
zu koordinieren <strong>und</strong> Lösungsspielräume gezielt auszuloten. Dabei<br />
werden die Interessen der Standortgemeinden berücksichtigt.<br />
Die Schweizerischen Rheinhäfen erfüllen aber auch hoheitliche Aufgaben,<br />
wie zum Beispiel Schifffahrtspolizei, Schiffsuntersuchungen<br />
sowie die Abnahme von Eignungsprüfungen für die Schiffsbesatzungen.<br />
Die von der Organisation betriebene Revierzentrale regelt<br />
<strong>und</strong> überwacht die Schifffahrt auf dem schweizerischen Streckenabschnitt<br />
bis Rheinfelden. Des Weiteren besorgt sie für die Kantone<br />
Basel-Stadt, Basel-Landschaft <strong>und</strong> Aargau sowie für die Nachbarhäfen<br />
Huningue <strong>und</strong> Weil am Rhein den Entsorgungs- sowie den<br />
Ölwehrdienst <strong>und</strong> sorgt so für die Sauberkeit des Rheins. Auf internationaler<br />
Ebene vertritt die SRH die Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
in der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt in Strassburg.<br />
■ Ellen Heinzelmann, SRH<br />
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Import, Export <strong>und</strong> Transit. Weltweit!<br />
3|<strong>2008</strong> | 43
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
Um die Wartezeiten von bis zu mehreren Tagen für schwere<br />
LKW an der deutsch-polnischen Grenze zu umgehen <strong>und</strong> die<br />
Verbindung der Hamburger Containerterminals an das neu<br />
erschlossene polnische Hinterland zu verbessern, entwickelten die<br />
Spedition Egon Wenk <strong>und</strong> die Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG<br />
1991 ein Konzept für einen regelmäßigen Containerblockzugdienst<br />
zwischen dem Hamburger Hafen <strong>und</strong> Warschau. Das Konzept setzte<br />
Walter Schulze-Freyberg um, der an dessen Entwicklung maßgeblich<br />
beteiligt war. Heute blickt Schulze-Freyberg auf 17 erfolgreiche<br />
Jahre als Geschäftsführer der Polzug Intermodal GmbH zurück. In<br />
diesem Zeitraum konnte Polzug die Frequenz zwischen Hamburg<br />
<strong>und</strong> Polen von einem Zug pro Woche auf 50 Züge steigern. Hinzu<br />
kommen regelmäßige Blockzug-Verbindungen von Bremerhaven<br />
<strong>und</strong> Rotterdam nach Polen.<br />
Heute ist Polzug ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Hamburger<br />
Hafen <strong>und</strong> Logistik AG (HHLA), die polnische Güterbahn PKP<br />
Cargo S.A. <strong>und</strong> die DB Mobility Logistics AG zu je einem Drittel beteiligt<br />
sind. In Polen bedient Polzug insgesamt acht Terminals nahe den Wirtschaftszentren.<br />
Dazu gehören Warschau, Posen, Breslau, Lodz <strong>und</strong> der<br />
Großraum Krakau-Kattowice. An den Terminals bietet die 100-prozentige<br />
Tochtergesellschaft Polzug Intermodal Polska Sp. z o.o. Dienstleistungen<br />
r<strong>und</strong> um den Kombinierten Verkehr an, darunter Umschlag,<br />
Depothaltung, Reeferanschlüsse <strong>und</strong> Containerreparaturen. Auch<br />
Zollagenturen <strong>und</strong> staatliche Zollbüros befi nden sich vor Ort.<br />
Für den Weitertransport mit Vertragsfahrern bis zum K<strong>und</strong>en stehen<br />
dem Unternehmen eigene Chassis zur Verfügung. Mit ebenfalls<br />
44 |<br />
POLZUG Intermodal GmbH<br />
Mit über 140.000 beförderten TEU<br />
in 2007 ist die Polzug Intermodal<br />
GmbH Marktführer im Kombinierten<br />
Verkehr mit Polen. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />
gegenüber konkurrierenden<br />
Ostsee-Feedern <strong>und</strong> der Straße hat<br />
Polzug bereits beweisen müssen:<br />
Zweistellige Zuwachsraten im Umschlag<br />
zeugten auch im vergangenen<br />
Jahr von anhaltendem Erfolg.<br />
Polzug-Terminal in Wroclaw (Breslau) | Bild: Polzug<br />
Am Anfang war der Stau<br />
eigenen Kippchassis bietet Polzug intermodale Hafen-Haus <strong>und</strong><br />
Haus-Haus-Verkehre fl ächendeckend in Polen an.<br />
Seit 1996 hat Polzug auch über die polnische Grenze hinaus<br />
weiter nach Osten geschaut <strong>und</strong> regionale Vertretungen in einigen<br />
GUS-Ländern geschaffen, um Containerbahntransporte<br />
sicher <strong>und</strong> zuverlässig abwickeln zu können. Ergänzend unterhält<br />
Polzug Niederlassungen in den USA <strong>und</strong> Südkorea. Für den<br />
systemüberschreitenden Bahntransport in Osteuropa unterhält<br />
Polzug ein Umschlagterminal im polnischen Slawkow nahe der<br />
ukrainischen Grenze, wo Container direkt von Bahnwagen zu<br />
Bahnwagen zwischen der europäischen Normalspur <strong>und</strong> der in<br />
der GUS gängigen Breitspur umgeschlagen werden können. Über<br />
zwei Grenzübergänge erreicht Polzug von dort aus alle wichtigen<br />
Wirtschaftszentren der Ukraine sowie die Transitstrecke<br />
nach Asien. Neben der Landverbindung setzt Polzug für Verkehre<br />
in den Kaukasus auch auf die Schwarzmeerroute über die ukrainischen<br />
Seehäfen.<br />
Die Vorteile des elektronischen Datenaustauschs zwischen dem<br />
Polzug-Steuerzentrum in Hamburg <strong>und</strong> den polnischen Hinterlandterminals<br />
nutzt das Unternehmen mit dem Container Terminal<br />
Informationssystem (CTIS), das über eine Schnittstelle zum Polzugeigenen<br />
Block Train Operating System (BTOS) verfügt. Auch K<strong>und</strong>en<br />
können über EDIFACT ihre Aufträge elektronisch übermitteln.<br />
Kern der Polzug Philosophie ist das common-user-Prinzip. Demnach<br />
stehen die Polzug-Produkte allen K<strong>und</strong>en diskriminierungsfrei offen,<br />
eine Bevorzugung einzelner K<strong>und</strong>en oder K<strong>und</strong>engruppen soll es<br />
nicht geben. Zur Sicherung des Qualitätsmanagements hat Polzug<br />
Intermodal sich nach ISO 9001 <strong>und</strong> 14001 sowie nach CEFIC’s SQAS<br />
(Safety and Quality Assessment System) for Freight Integrators zertifi<br />
zieren lassen. Damit erfüllt Polzug Intermodal die Anforderungen<br />
der europäischen chemischen Industrie an Gefahrguttransporteure.<br />
Noch in diesem Jahr will Polzug das Serviceangebot ausweiten:<br />
Weitere Regelabfahrten von Rotterdam <strong>und</strong> Hamburg sind fest eingeplant.<br />
Zusätzlich sollen die grenzüberschreitenden Verkehre in die<br />
wirtschaftlich stark wachsenden GUS-Staaten kontinuierlich ausgebaut<br />
werden. ■ Ralf Sumfl eth, Polzug<br />
2|<strong>2008</strong>
Eingang des Manchester Ship Canal, der den Seehafen Liverpool mit Manchester verbindet. Im Vordergr<strong>und</strong> der Queen Elisabeth Hafen bei Eastham | Bilder: Peel Group<br />
Britische Regierungen vernachlässigen Binnenschifffahrt<br />
Europas vergessene<br />
Wasserwege<br />
Lange Zeit haben es die britischen Regierungen nicht geschafft, die Binnenschifffahrt im eigenen Land angemessen<br />
wahrzunehmen <strong>und</strong> deren Ausbaupotenziale auch in der Fluss-See-Schifffahrt zu berücksichtigen. So ist es wenig<br />
überraschend, dass die EU-Statistiken (Inland Waterways Freight Transport in Europe 2006) weder das britische<br />
Wasserstraßennetz noch den darauf stattfi ndenden Verkehr erwähnen.<br />
Großbritannien kann zwar nicht in der ersten Binnenschifffahrts-Liga<br />
mitspielen. Doch der Verkehr auf den britischen<br />
Wasserstraßen ist größer als der einiger anderer Länder, die<br />
in dem EU-Report unter der Rubrik „Nationaler Binnenwasserwegs-<br />
Verkehr“ vertreten sind. Die „domestic waterborne freight statistics“<br />
für Großbritannien in 2006 wurden im November 2007 veröffentlicht<br />
<strong>und</strong> zeigen, dass die Binnenschifffahrt einen Zuwachs von<br />
2,4 Mio. t in 2004 auf 3,6 Mio. t in 2006 zu verzeichnen hat.<br />
Mit 2,44 Mio. t waren Themse <strong>und</strong> Medway sowie das Humber-Netzwerk<br />
mit 0,7 Mio. t die wichtigsten Wasserwege. Darauf folgte der<br />
Manchester-Kanal mit 0,32 Mio. t <strong>und</strong> der Severn mit 0,19 Mio. t. Mit<br />
Baustoffen <strong>und</strong> Getreide machte Trockenschüttgut mit 1,69 Mio. t<br />
den größten Teil der Ladung aus. Der Containerverkehr kam insbesondere<br />
mit dem Abfalltransport auf der Themse auf 0,7 Mio. t, andere<br />
Waren kamen auf 20.000 t.<br />
Optimistisch machen die Bemühungen vieler Konzerne, ihr Öko-<br />
Image zu verbessern <strong>und</strong> den CO 2 -Ausstoß zu reduzieren. Dies<br />
kommt dem System Wasserstraße sehr zu gute. Im November rief<br />
beispielsweise die Tesco Company einen Container-Liniendienst für<br />
Importwein aus Liverpool zu einer Abfüllanlage in Manchester ins<br />
Leben. Mit drei Fahrten von je 600.000 Litern pro Woche werden ca.<br />
50 LKW Fahrten <strong>und</strong> 80 % CO 2 eingespart. Im Frühjahr 2007 unternahm<br />
die Sainsbury Supermarkt-Kette einen probeweisen Transport<br />
von einem zentralen Depot östlich von London per Binnenschiff auf<br />
der Themse zu einigen Zweigstellen in West-London.<br />
Im November 2007 wurde eine neue Binnenreederei gegründet. Die<br />
‚Green Barge Company’ erstand einen 2,5 ha großen Standort im Hafen<br />
von Tilbury, um Ladung von See- auf Binnenschiffe <strong>und</strong> 150 t-Leichter<br />
umzuschlagen, die den Wasserweg zur Ost-Londoner Olympia Bau-<br />
Containershuttle der Peel Ports auf dem Manchester Ship Canal<br />
stelle nutzen können. Die Fertigstellung der neuen Prescott-Schleuse<br />
Ende <strong>2008</strong> wird die nutzbare Binnenschiffsgröße auf 400 t erhöhen.<br />
Aber auch andere Firmen sind an den dort zu erwartenden großen<br />
Transportmengen interessiert. Die Olympia-Baustelle kann in Sachen<br />
Binnenschiffstransport sicherlich von den Wiederaufbau-Arbeiten in<br />
Berlin lernen. Hier könnten die damals beteiligten deutschen Firmen<br />
beratend tätig werden. Die EU Direktive (80/1119/EEC) zwingt die<br />
Mitgliedsstaaten nicht zur Meldung von Verkehren, wenn weniger als<br />
1 Mio. t in die Kategorien „International“ <strong>und</strong> „Transit“ fallen. Diese<br />
Mengen müssen aber nicht ausschließlich von Binnenschiffen befördert<br />
werden. Sollte die britische Regierung die Ausnahme-Klausel als<br />
Gr<strong>und</strong> benutzen, der EU keine Statistiken zur Verfügung stellen zu<br />
müssen, würde sie äußerst kurzsichtig handeln.<br />
Die britischen Wasserwege verzeichneten mit 34 Mio. t in 2006 einen<br />
nennenswerten internationalen Seeverkehr, dessen Schiffe in die Binnenwasserwege<br />
bis zu Häfen wie etwa Manchester, Gloucester <strong>und</strong><br />
Goole sowie Kais wie Keadby, Gunness <strong>und</strong> Flixborough entlang des<br />
Flusses Trent vordringen. 66 % des Außenhandels wird über den Wasserweg<br />
abgewickelt. Darin unterscheidet sich Großbritannien stark von<br />
den meisten kontinentalen Nachbarn. Einige dieser Verkehre dringen<br />
auch in die Wasserwege des Festlands ein. Weitere 8,5 Mio. t kamen<br />
durch Küsten- <strong>und</strong> Inlandstransporte hinzu. Ebenso 4,9 Mio. t durch<br />
„Ein-Hafen-Verkehre“, wie auf See ausgebaggertes Baumaterial zu<br />
einem Binnenhafen. Gemeinsam hatten die vier die Binnenwasserstraßen<br />
nutzenden Verkehre – See-, Küsten-, Binnen- <strong>und</strong> Ein-Hafen-<br />
Schifffahrt - ein Transportaufkommen von 51 Mio. t in 2006. Nur<br />
2 % davon, aber 24 % der geleisteten Tonnenkilometer, waren reine<br />
Inlandstransporte. Eine Menge, die in der strategischen Transportplanung<br />
innerhalb der EU nicht unberücksichtigt bleiben sollte. Trotz<br />
zahlreicher Lippenbekenntnisse hat die britische Regierung nicht viel<br />
gegen das Aschenputtel-Image des Verkehrsträgers Wasserstraße unternommen.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass die kürzliche Bildung des „joint<br />
inland waterways committee”, worin die meisten Ministerien <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsämter vertreten sind, das vernetzte Denken der einzelnen<br />
Behörden fördert. Damit ließe sich auch die Unsitte verhindern, dass<br />
die für das Wasserstraßennetz verantwortliche Behörde Investitionsmittel<br />
kürzt, während gleichzeitig das Verkehrsministerium die Verlagerung<br />
der Güterströme auf das Binnenschiff fordert.<br />
■ Prof. Dr. David Hilling, UK Vice President ERSTU | CG<br />
■ Übersetzung: Gwendolyn Dünner<br />
| 45
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
Bereits zur Tradition geworden ist der “Constantza Port Day“ im Stift Göttweig, der am 17.April zum dritten Mal in<br />
Zusammenarbeit mit dem Mierka Donauhafen Krems stattfand. Hafen Krems Geschäftsführer Hubert Mierka konnte<br />
im Brunnensaal des Stiftes 250 hochrangige Gäste aus der Schifffahrt, Häfen, Logistik <strong>und</strong> Verladerschaft sowie die<br />
österreichische die Verkehrs-Staatssekretärin Christa Kranzl willkommen heißen.<br />
Aber auch die zahlreich vertretenen Experten des Hafens Constantza<br />
mit Hafendirektor Matei an der Spitze unterstrichen<br />
die hohe Bedeutung, die der Wirtschafts- <strong>und</strong> Logistikstandort<br />
Österreich in dem rumänischen Schwarzmeerhafen hat.<br />
46 |<br />
Kräftige Investitionen bringen Wachstum im Hafen Constantza<br />
Reichlich Platz für weitere Expansion nicht nur im Containerumschlag | Bild: Hafen Constantza<br />
Größter Containerhub<br />
am Schwarzen Meer<br />
Wachstumsmotor Containerverkehr<br />
Der Containerumschlag in Constantza ist seit Jahren auf Erfolgskurs,<br />
so dass sich der Hafen heute als “größter Containerhub“ am Schwarzen<br />
Meer bezeichnen kann. 2007 stieg der Boxumschlag um 36 %<br />
von 1.037.077 TEU auf 1.411.370 TEU entsprechend 12,6 Mio. t. Der<br />
gesamte Güterumschlag betrug 2007 in Constantza 57,8 Mio. t,<br />
653.000 t mehr als im Vorjahr. Die Warengruppen mit den höchsten<br />
quantitativen Steigerungen waren Eisenerz, Schrott, Kohle/Koks, Metallprodukte<br />
<strong>und</strong> chemische Produkte, hingegen verzeichneten Getreideprodukte,<br />
andere Mineralien <strong>und</strong> Ölprodukte einen Rückgang.<br />
Der Anteil des Seeschiffsumschlags stieg um 4 % von 45,7 Mio. t<br />
auf 47 Mio. t, während der Binnenschiffsverkehr in Constantza um<br />
10 % von 11,98 Mio. t auf 10,77 Mio. t zurück ging. Kapitän Alexandru<br />
Capatu, der Vertreter des Hafens Constantza in Österreich,<br />
bedauerte, dass nur 0,6 % vom gesamten Containeraufkommen donauaufwärts<br />
Richtung Österreich transportiert werden. Die rumänische<br />
Binnenreederei Touax bereite sich darauf vor, größere Aufträge<br />
in Richtung Österreich abzuwickeln <strong>und</strong> beschaffe derzeit die<br />
dafür erforderlichen Schubleichter. Wann diese Transporte starten,<br />
konnte Capatu allerdings noch nicht sagen.<br />
Der Hafen Constantza bietet den kürzesten Transportweg vom<br />
Schwarzen Meer nach Zentraleuropa, als Verteilzentrum für das<br />
Hinterland spielt der Hafen eine wesentliche Rolle. Umgekehrt öffnet<br />
der Schwarzmeerhafen die Märkte des Nahen <strong>und</strong> Mittleren<br />
Ostens für die europäische Wirtschaft. Constantza verdient daher<br />
zu Recht die Bezeichnung als östliches Tor Europas.<br />
Neue Terminals, Silos, Piers,<br />
neuer Schwergut-Kran<br />
Was bietet der Hafen Constantza seinen K<strong>und</strong>en? Welche Perspektiven<br />
hat der Hafen? Welche Großprojekte sind in Zukunft geplant? Welche<br />
Dienstleistungen können Unternehmen in Constantza erwarten? Antworten<br />
auf diese <strong>und</strong> weitere Fragen gaben die Experten des Hafen<br />
Constantza in Kurzvorträgen. Dabei ging es vor allem um Investitionen<br />
in neue Hafeninfrastruktur. Stolz ist man im Hafen Constantza auf das<br />
im Januar dieses Jahres neu eröffnete PKW Terminal, das von Rom-<br />
Cargo <strong>und</strong> einem griechischen Partner gebaut wurde. Hier werden vor<br />
allem die in Rumänien erzeugten PKW exportiert <strong>und</strong> Importfahrzeuge<br />
abgefertigt. Der österreichische Autotransporteur Lagermax ist bereits<br />
als K<strong>und</strong>e vertreten. Erst vor wenigen Wochen wurde ein neues Zementterminal<br />
in Betrieb genommen. Hier hat ein spanischer Investor<br />
3|<strong>2008</strong>
12 Mio. Euro investiert. Ein neuer Schwingkran, der bis zu 460 t schwere<br />
Stückgüter verladen kann, soll den Umschlag zwischen Bahn <strong>und</strong><br />
Schiff erleichtern. Die TTS, United Shipping <strong>und</strong> Nordstar errichten zur<br />
Zeit Getreidesilos mit Lagerkapazitäten von je 100.000 t. Noch dieses<br />
Schubverband der rumänischen TTS-Line | Bild: Steindl<br />
Jahr erfolgt die Ausschreibung für den Ausbau des Piers III. Danach erfolgt<br />
die Erweiterung des Piers IV. In drei Bauphasen werden insgesamt<br />
413 Mio. Euro in den weiteren Hafenausbau investiert.<br />
Abschließend kann der Hafentag Constantza in Göttweig wieder als<br />
eine gelungene Veranstaltung bezeichnet werden, bei der sich die<br />
Teilnehmer in anschließender geselliger R<strong>und</strong>e näher kamen <strong>und</strong><br />
zahlreiche neue Geschäftskontakte geknüpft werden konnten. Auch<br />
die hohen Zuwächse beim Containerumschlag <strong>und</strong> den Investitionen<br />
in die Infrastruktur zeigen, dass sich der rumänische Schwarzmeerhafen<br />
zu einer leistungsfähigen Alternative zu den gelegentlich<br />
unter Verstopfung leidenden Rheinmündungshäfen entwickelt.<br />
■ Otto Steindl | Dü<br />
Der Schlepper CANALSERVICES 10 in Linz/Donau auf Fahrt nach Rumänien<br />
Neue Hafenbugsierer für Constantza<br />
In den Niederlanden wurde kürzlich ein neuer Hafenbugsierer an<br />
die Canal Services Incinta Port im Hafen Constantza übergeben.<br />
Die r<strong>und</strong> 3000 Kilometer weite Fahrt von seiner Bauwerft Groningen/Holland<br />
zu seinem künftigen Heimathafen Constantza<br />
am Schwarzen Meer schafft der Schlepper in nur 15 Tagen. Der<br />
16 m lange <strong>und</strong> 6 m breite Bugsierer fährt mit 2,50 m Tiefgang<br />
<strong>und</strong> verfügt über zwei 600 PS DEUTZ Hauptantriebsmaschinen.<br />
In Kürze folgen zwei weitere typengleiche Neubauten.<br />
www.canalservices.ro ■ Otto Steindl<br />
| Bild: Steindl<br />
3|<strong>2008</strong> | 11
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
Bis 2012 will EUROGATE 1,1 Mrd. Euro in sein Terminal-<br />
Netzwerk in Deutschland, Portugal, Italien, Russland <strong>und</strong><br />
Marokko investieren. Im April stellte die Geschäftsführung<br />
in Bremen ihre Pläne vor <strong>und</strong> legte die Kernzahlen<br />
für 2007 auf den Tisch. Sowohl Terminal-Hardware als<br />
auch Mitarbeiterstamm sollen in den kommenden Jahren<br />
Zuwachs erfahren.<br />
48 |<br />
Beteiligung in Russland bringt neue Perspektiven im Ostsee-Container-Verkehr<br />
2006 investierte EUROGATE r<strong>und</strong> 175 Mio. Euro. Im Mai 2007 erhielt auch der neue Liegeplatz 2 am<br />
Standort Hamburg Containerbrücken des chinesischen Herstellers ZPMC<br />
EUROGATE stärkt<br />
Marktstellung<br />
Hinter der EUROGATE-Gruppe liegt 2007 „das beste Ergebnis der<br />
jungen Firmengeschichte“, freuen sich die beiden gleichberechtigten<br />
Vorsitzenden der Gruppen-Geschäftsführung, Emanuel<br />
Schiffer <strong>und</strong> Thomas Eckelmann. Bei einem Umsatz von r<strong>und</strong> 659,5<br />
Mio. Euro (+ 17,8 %) weist das Unternehmen einen Jahresüberschuss<br />
von 112,5 Mio. Euro (+ 60,6 %) aus. Um die Spitzenstellung zu halten,<br />
hat EUROGATE umfassende Investitionen beschlossen. Im Mittelpunkt<br />
des Investitionsprogramms stehen die Terminals an Elbe <strong>und</strong> Weser,<br />
aber auch der JadeWeserPort (JWP). Bis Oktober 2011 soll dort die<br />
erste Ausbaustufe nach einiger Verzögerung zur Verfügung stehen.<br />
Bei der unter Druck geratenen Realisierungs-Gesellschaft hofft man<br />
sogar auf die Inbetriebnahme von Teilkapazitäten des Hafens mehrere<br />
Monate früher. Doch für EUROGATE ist zunächst entscheidend, dass es<br />
losgeht. „Damit haben wir endlich Investitionssicherheit“, so Schiffer.<br />
Auch das Thema Schadensersatzansprüche, mit dem der Hafendienstleister<br />
noch Ende 2007 gedroht hatte, ist nun vom Tisch. Dennoch hat<br />
die Verzögerung an der Jade Folgen für die operativen Abläufe auf den<br />
vorhandenen Terminals: Die eigentlich bereits für 2010 in Wilhelmshaven<br />
eingeplanten Containermengen müssen für ein gutes Jahr auf<br />
die Anlagen in Bremerhaven <strong>und</strong> Hamburg umverteilt werden. Wie<br />
das gehen könne, obwohl diese Terminals ebenfalls hoch ausgelastet<br />
seien, werde in den nächsten Monaten intensiv untersucht. „Wir werden<br />
das aber schaffen“, zeigt sich Schiffer überzeugt.<br />
Russisches Kapital geht<br />
nach Wilhelmshaven<br />
Die Gründungsväter von EUROGATE, Thomas Eckelmann<br />
<strong>und</strong> Emanuel Schiffer, sind auch persönlich befre<strong>und</strong>et<br />
| Bilder: Arndt<br />
Zu Veränderungen kommt es im Betreiber-Konsortium des Jade-<br />
Weser-Port. Neben EUROGATE (51,8 %) <strong>und</strong> der dänischen APM-<br />
Gruppe (30 %) wird auch das russische National Container Company<br />
(NCC) eine Option einlösen <strong>und</strong> zur Jahresmitte einsteigen. NCC<br />
gehört in Russland zu den größten Hafendienstleistungs-Unternehmen.<br />
Das Engagement der Russen im JWP ist keine Laune der Natur,<br />
sondern das Ergebnis eines von langer Hand eingeleiteten Prozesses.<br />
EUROGATE selber beteiligte sich bereits im Dezember 2007 an dem<br />
von NCC im russischen Ust Luga gebauten <strong>und</strong> künftig betriebenen<br />
Container-Terminal „Baltic Container Terminal“(BCT). Diese Anlage<br />
3|<strong>2008</strong>
Bremerhaven gehört für EUROGATE zu den am stärksten wachsenden<br />
Terminal-Standorten.<br />
entspricht hinsichtlich ihrer geplanten Umschlagleistung von 3 Mio.<br />
TEU praktisch dem in Deutschland entstehenden JWP.<br />
Im JWP sieht EUROGATE gewissermaßen den Westfl ügel in seinem<br />
Terminal-Gebilde in Nordwest- <strong>und</strong> fortan an auch in Osteuropa,<br />
Ust Luga wäre dann der Ost-Flügel. Eckelmann stellte für die nächste<br />
Dekade Containerschiff-Direktverkehre zwischen Wilhelmshaven<br />
<strong>und</strong> Ust Luga in Aussicht. Von Ust Luga aus seien dann Intermodal-<br />
Konzepte nach Russland hinein denkbar, wobei den Schwerpunkt<br />
der Großraum Moskau darstelle. Auch das dafür benötigte Instrumentarium<br />
sei innerhalb der EUROGATE-Gruppe vorhanden. Mit<br />
ihrer Sparte Intermodal, zu der neben Bahntransporten auch See-<br />
Feeder-Verkehre im Mittelmeer gehören, hat sich das Unternehmen<br />
erfolgreich im Markt gefestigt. Immerhin: Das Intermodal-Aufkommen<br />
erreichte 2007 fast 1,9 Mio. TEU – ein Plus von 21,7 %.<br />
Bremerhaven wird 14 Monate<br />
früher fertig als geplant<br />
Während sich in Bremerhaven für EUROGATE die Ausbaumöglichkeiten<br />
mit der auf Oktober vorverlegten Inbetriebnahme des Containerterminal<br />
IV erschöpfen, wird sich das Erscheinungsbild des<br />
Terminal-Komplexes in Hamburg bis zur Mitte des nächsten Jahrzehntes<br />
deutlich verändern. In Hamburg sind die zentralen Vorhaben<br />
die Ertüchtigung des Liegeplatzes 3, die Fertigstellung des zweiten<br />
Moduls für das KV-Terminal Eurokombi sowie die Verlängerung<br />
der Kaistrecke in Richtung Westen. Für diese Maßnahme allein sind<br />
ab 2012 noch einmal 250 Mio. Euro eingeplant. Sowohl bei der Liegeplatz-Anpassung<br />
als auch bei der so genannten Westerweiterung<br />
ist der Fahrplan aus dem Lot geraten. Den Hauptverantwortlichen<br />
für die von Schiffer mit „Sorgen“ benannten Verzögerungen sieht<br />
Eckelmann bei der Hamburg Port Authority (HPA). Dabei sei EU-<br />
ROGATE nur ein Leidtragender der Fehler <strong>und</strong> Versäumnisse. Auch<br />
andere Hafenfi rmen klagten. Wenn der Hamburger Hafen als Ganzes<br />
bis 2015 sein Containeraufkommen von heute knapp 10 auf<br />
18 Mio. TEU bringen will, frage Eckelmann nach der Realisierbarkeit.<br />
Tatsache sei, dass das Unternehmen die neuen, mit dem Liegeplatz 3<br />
<strong>und</strong> der Westerweiterung verb<strong>und</strong>enen Kapazitäten fest eingeplant<br />
habe <strong>und</strong> bis spätestens Mitte der nächsten Dekade benötige. Allein<br />
die Westerweiterung bringe r<strong>und</strong> 1,9 Mio. TEU zusätzlich, so dass in<br />
Hamburg bis 2016 für EUROGATE 6 Mio. TEU jährliche Umschlagsleistung<br />
verfügbar sein sollen.<br />
Engagement in Tanger<br />
Operatives Neuland betritt EUROGATE auch mit dem Terminal im<br />
marokkanischen Tanger. Das Betreiber-Konsortium, zu dem auch<br />
EUROGATE gehört, wird r<strong>und</strong> 140 Mio. Euro investieren. Das neue<br />
Container-Terminal verfügt über eine 810 m lange Kaimauer sowie<br />
Mehr Mitarbeiter<br />
Mit den Investitionen in das Terminal-Netzwerk wird es die EU-<br />
ROGATE-Gruppe nicht bewenden lassen. Der Mitarbeiterstamm<br />
muss in den kommenden Jahren erheblich an Umfang gewinnen.<br />
Geschäftsführungsmitglied Heinz Brandt: „Allein in Deutschland<br />
soll die Beschäftigung von heute r<strong>und</strong> 4.500 auf 7.000 im Jahr<br />
2012 anwachsen.“ Neben der zahlenmäßigen Aufstockung steht<br />
auch die gezielte Weiterbildung der Mitarbeiter im Mittelpunkt<br />
der Personalentwicklung. Brandt: „Wir wollen das Qualifi zierungsniveau<br />
nachhaltig verbessern.“ ■ EHA<br />
eine r<strong>und</strong> 40 ha große Fläche. Einmal fertig gestellt soll die Anlage<br />
bis zu 1,3 Mio. TEU umschlagen können. Der erste Bauabschnitt<br />
soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte <strong>2008</strong> in Betrieb genommen<br />
werden. Für den deutschen Hafenkonzern stellt Tanger<br />
aufgr<strong>und</strong> seiner geostrategischen Lage eine potenzielle Schnittstelle<br />
für die globalen Containerverkehre auf den Nord-Süd <strong>und</strong> Ost-<br />
West-Schifffahrtsrouten dar. Zudem werde das neue Terminal auch<br />
für den seewärtigen Außenhandel Marokkos eine große Rolle spielen,<br />
ist man bei EUROGATE überzeugt. ■ Eckhard-Herbert Arndt<br />
3|<strong>2008</strong> | 49
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
Der Erfolg der Duisburger Hafen AG zeigt positive, aber<br />
auch negative Wirkungen. Denn es wird langsam eng im<br />
Hafen, freie Flächen sind Mangelware. Auf der Bilanzpressekonferenz<br />
von duisport blickte Vorstandschef Erich<br />
Staake Anfang April auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
2007 zurück <strong>und</strong> nach vorne auf die Zukunftspläne des<br />
größten Binnenhafens Europas.<br />
50 |<br />
Es wird eng im Hafen Duisburg<br />
Hier entsteht das VTS-Logistikzentrum mit Kaianlage | Bild: Götze-Rohen<br />
duisport auf Erfolgskurs<br />
Wo es vor Jahren noch zahlreiche Industriebrachen gab, die<br />
darauf warteten, aus dem Dornröschenschlaf geküsst zu<br />
werden, brummt heute das Logistikgeschäft. Statt küssender<br />
Prinzen, sind jetzt Landentdecker gefragt, denn die Nachfrage<br />
nach freien <strong>und</strong> bebauten Flächen am bedeutendsten Logistikdrehkreuz<br />
Europas ist ungebrochen. Die duisport-Erfolgsbilanz des<br />
letzten Jahres ist daher überzeugend: Ertrag, Umsatz, Investitionen,<br />
Flächen, Container <strong>und</strong> Umschlagsmengen: Alle Kennziffern des<br />
Unternehmens sind im Geschäftsjahr 2007 gestiegen.<br />
Mit einem konsolidierten Umsatz zuzüglich der Umsätze aus strategischen<br />
Beteiligungen von insgesamt 126,5 Mio. Euro konnte<br />
die duisport-Gruppe das Rekordergebnis aus dem Vorjahr nahezu<br />
verdoppeln (+ 97%). Der Ertrag vor Zinsen, Steuern <strong>und</strong> Abschreibungen<br />
(EBITDA) konnte um 20% auf 22,6 Mio. Euro gesteigert<br />
werden. Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich um 43% auf<br />
7,0 Mio. Euro. Der Cash Flow legte in 2007 aufgr<strong>und</strong> von Sondereffekten<br />
um 73% auf 21,5 Mio. Euro zu. In den traditionellen<br />
Geschäftssegmenten Infra- <strong>und</strong> Suprastruktur sowie Verkehr <strong>und</strong><br />
Logistische Dienstleistungen verbuchte die Unternehmensgruppe<br />
mit einem Umsatz von 65,1 Mio. Euro abermals ein zweistelliges<br />
Wachstum (+ 11%). Einen wesentlichen Anteil an der Verdoppelung<br />
des Geschäftsvolumens hatte die Akquisition der VTS-Gruppe, die<br />
das neue Geschäftssegment Verpackungslogistik mit 54,9 Mio. Euro<br />
Umsatz bildet. „Mit der Übernahme der auf die Verpackung von Investitionsgütern<br />
spezialisierten VTS-Gruppe können wir Leistungen<br />
abdecken, die bisher größtenteils den Seehäfen vorbehalten waren,<br />
<strong>und</strong> so neue Ladungsströme an den Hafen- <strong>und</strong> Logistikstandort<br />
Duisburg holen. Unabhängig davon sind wir auch in den traditionellen<br />
Geschäftssegmenten erneut zweistellig gewachsen“, sagte<br />
Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG.<br />
Wachstumstreiber Bahnverkehr<br />
Auch bei den Umschlagzahlen hat duisport kräftig zugelegt: Insgesamt<br />
stieg das Transportaufkommen im Hafen um 11% auf<br />
55,1 Mio. t. Gut die Hälfte dieser Menge (28,6 Mio. t) ging auf das<br />
Konto von Bahn- <strong>und</strong> Schiffsverkehren. Beim Stückgut stieg der<br />
Umschlag um 12% auf 14,7 Mio. t. Allein im Eisen- <strong>und</strong> Erzumschlag<br />
verzeichnete duisport ein Plus von 9% auf 5,8 Mio.t. Die<br />
wichtigste Gütergruppe bildeten auch 2007 die Container. 1,6 Mio.<br />
3|<strong>2008</strong>
Der duisport-Vorstand: (v.l.) Thomas Schlipköther, Erich Staake <strong>und</strong><br />
Markus Bangen. | Bild: Götze-Rohen<br />
Containerbewegungen bzw. rechnerisch 901.000 TEU wurden im<br />
Bahn- <strong>und</strong> Schiffsumschlag gezählt. Gegen den B<strong>und</strong>estrend wuchs<br />
der „nasse“ Containerumschlag um 4 %, während der Umschlag per<br />
Bahn um 23 % auf 531.000 TEU zulegte. Das Bahngeschäft hat sich<br />
zu einem wahren Zugpferd für duisport entwickelt. „In den letzten<br />
5 Jahren haben wir im Kombinierten Verkehr durchschnittliche<br />
Wachstumsraten von 30 % pro Jahr ausgewiesen“, sagte Staake.<br />
Für das laufende Jahr geht der Hafenchef davon aus, dass die<br />
1 Millionen-Container-Marke überschritten wird.<br />
duisport will Universalhafen bleiben<br />
Trotz der exzellenten Zahlen im Containergeschäft will duisport aber<br />
vor allem ein Universalhafen bleiben. Ein wichtiges Indiz hierfür ist<br />
die Übernahme der VTS-Gruppe. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des boomenden<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbaus habe sich das Investment sehr gelohnt.<br />
Derzeit wickelt die VTS einen Großauftrag für die Verpackung <strong>und</strong> den<br />
Transport von vier Düngemittelfabriken nach Ägypten ab. Um mehr<br />
solche attraktiven Geschäfte nach Duisburg zu holen, investiert duisport<br />
weiter: Derzeit wird im Duisburger Nordhafen eine Fläche von ca.<br />
45.000 m verfüllt. Darauf soll – mit einer eigenen Liegestelle für Binnenschiffe<br />
<strong>und</strong> Kümos – ein Logistikzentrum entstehen, in dem hochwertige<br />
Stückgüter für den Export verpackt <strong>und</strong> vorbereitet werden.<br />
„In diesem Zusammenhang ist auch das Short-Sea-Geschäft zu<br />
sehen, welches wir weiter entwickeln wollen“, sagte Staake. Über<br />
100<br />
Jahre im Dienste der Bin Binnenschifffahrt<br />
HA-DU - Service<br />
>> Zwei moderne Stevendocks für alle Schiffsgrößen<br />
>> Instandsetzung <strong>und</strong> Neuanfertigung von<br />
Wellen- <strong>und</strong> Ruderanlagen<br />
>> Eine leistungsstarke Dreherei, Schlosser- <strong>und</strong><br />
Rohrleitungsarbeiten aller Art<br />
>> Herstellung von HA-DU-Spezialankern <strong>und</strong><br />
Drahtseillosen HA-DU-Schiffskupplungen<br />
>> Einsatz von Schweißbooten – Dockmöglichkleit<br />
bei jedem Wasserstand<br />
Wärmetauscher-Transport der VTS mit Antonow-Flugzeug, April <strong>2008</strong><br />
|Bild: Gorynski, VTS<br />
den Rhein können Seeschiffe mit bis 5000 t Tragfähigkeit Duisburg<br />
anlaufen. „Projektverladungen können auch von Duisburg direkt zu<br />
ihren Zielhäfen erfolgen“ ist Staake überzeugt. Wenn das neue VTS-<br />
Logistikzentrum 2009 in Dienst geht, steht duisport aber vor einem<br />
ernsten Problem: spätestens dann wird es kaum noch nennenswerte<br />
freie Flächen für Logistikangebote in Duisburg geben. „Offensichtlich<br />
sind wir in Duisburg nicht mehr so willkommen wie früher“,<br />
beklagte Staake die veränderte politische Großwetterlage in Duisburg.<br />
Genehmigungen dauerten lange <strong>und</strong> neue Flächen würden<br />
nicht ausgewiesen. „Wer heute sagt, dass man die alte Monokultur<br />
(Montanindustrie) nicht gegen eine neue – die Logistik – austauschen<br />
dürfe, hat die letzten 10 Jahre geschlafen“, erklärte Staake.<br />
Neben den wirtschaftlichen Effekten der Logistik für die Region sei<br />
sie auch Arbeitspolitisch bedeutsam. „Zwei Drittel der Arbeitsplätze<br />
in der Logistik sind für Leute ohne Abitur. Auch denen müssen wir<br />
eine Chance geben“, machte Staake deutlich. Wenn es in Duisburg<br />
aber nicht weitergehe, müsse man sich eben anderweitig umsehen.<br />
„Dabei geht der Blick natürlich in Richtung Niederrhein“, erklärte<br />
Staake. Ob <strong>und</strong> in welcher Form es beispielsweise bereits Gespräche<br />
mit den Häfen in Wesel <strong>und</strong> an der Lippemündung gäbe, wollte<br />
Staake aber nicht kommentieren. Klar sei aber, dass sich das Unternehmen<br />
alle Optionen offen halte. „Wenn wir potentiellen K<strong>und</strong>en<br />
nichts mehr bieten können, müssen wir handeln. Das kann durch<br />
Kauf oder Beteiligungen geschehen“, sagte Staake.<br />
■ Axel Götze-Rohen | Dü<br />
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />
Werftstraße 47 >> 47053 Duisburg >> Tel. 02 03-6 10 24/25 >> Fax 02 03-6 18 46<br />
www.ha-du.de >> email: Harbisch@ha-du.de<br />
3|<strong>2008</strong> | 51
TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />
Auch in 2007 hat der Umschlag im Hafen Bonn kräftig zugelegt. Nun steht der 10 Mio. Euro teure Ausbau kurz vor der<br />
Tür: Die Pläne sind fertig, Anträge auf Förderung durchgesetzt. 2,5 Mio. muss die Hafenbetriebsgesellschaft bestehend<br />
aus den Bonner Stadtwerken <strong>und</strong> der Am Zehnhoff-Söns GmbH selbst tragen.<br />
14 |<br />
Am Zehnhoff-Söns GmbH sieht Kapazitätsgrenze erreicht<br />
Das vorhandene Schrägufer soll niveaugleich abgesp<strong>und</strong>et werden | Bild: Dünner<br />
Hafenausbau in Bonn startet<br />
Bis Oktober 2007 hat der zu 51 % am Bonner Hafen beteiligte<br />
Logistikdienstleister Am Zehnhoff-Söns (AZS) um die Unterstützung<br />
des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums kämpfen müssen.<br />
Nun sind die Mittel aus dem Förderprogramm für kombinierte Umschlagsanlagen<br />
bewilligt. Alfons Söns, der gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Gregor Söns das Familienunternehmen leitet, ist auch für<br />
das laufende Planfeststellungsverfahren guten Mutes. „Es gibt kaum<br />
ein Terminal entlang der Rheinschiene, das über eine so gute Autobahnanbindung<br />
verfügt wie wir. Nur mit der Trimodalität sieht es<br />
immer noch nicht gut aus.“ Die Reaktivierung des 1968 stillgelegten<br />
Bahnanschlusses ist nicht in Sicht. Daher laufen derzeit Gespräche<br />
zur Nutzung von Bahngleisen auf dem benachbarten ehemaligen<br />
VAW-Gelände zur Bahnverladung von Containern.<br />
Schienenanlage der Containerbrücken <strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>wand werden um 120 m verlängert.<br />
Auch die Ölverladestation wird um 80 m verlegt | Bild: AZS<br />
Bis es soweit ist rechnet Söns mit einem Anstieg des LKW-Verkehrs.<br />
Eine erhöhte Lärmbelästigung will AZS mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
auf den Zufahrtsstraßen im angrenzenden Wohngebiet<br />
vermeiden. Gleichzeitig soll ein externer Fahrlehrer die 65 Kraftfahrer<br />
des Unternehmens auf sicheres <strong>und</strong> verbrauchsoptimiertes Fahren<br />
schulen. „Wir würden außerdem zehn Berufskraftfahrer-Azubis<br />
ausbilden, haben aber nur vier geeignete Kandidaten gef<strong>und</strong>en“,<br />
ergänzt Söns.<br />
Unzufrieden ist Söns mit der steigenden Biotreibstoffbesteuerung.<br />
Erst im letzten Jahr hatte das Unternehmen den bestehenden Zugmaschinenbestand<br />
durch 50 rapsöl-fähige Volvo-LKW ersetzt. „Trotz<br />
Jahresvertrag <strong>und</strong> eigener Tankstelle konnten die Einsparungen gegenüber<br />
herkömmlichen Diesel die Anschaffung der E-Oil-Anlagen<br />
2007 hat AZS 50 rapsöl-fähige Volvo-LKW beschafft | Bild: AZS<br />
3|<strong>2008</strong>
nicht wie geplant einspielen.“ Dieses Schicksal dürften die geplanten<br />
Baumaßnahmen im Hafen nicht teilen. Der Umsatz im letzten Jahr<br />
ist auf 20 Mio. t <strong>und</strong> 195.000 TEU gestiegen, die Ertragslage beurteilt<br />
Söns als zufriedenstellend. „Besonders Stuffi ng <strong>und</strong> Stripping im<br />
Containerbereich haben stark zugenommen. In Standardcontainern<br />
verladene Massengüter haben den Containerumschlag zusätzlich<br />
angekurbelt.“ Für den Hafenumbau steht deshalb die Erweiterung<br />
der Containerumschlagskapazitäten im Vordergr<strong>und</strong>. Eine zweite<br />
Containerbrücke soll höher stapeln <strong>und</strong> einem Ausleger von 35 m<br />
Länge zwei Schiffe nebeneinander be- <strong>und</strong> entladen können. „Mit<br />
optimierter Verweildauer helfen wir so auch den Schiffern“, bekräftigt<br />
Söns. „Eine stiefmütterliche Behandlung wie in den Seehäfen<br />
soll es bei uns nicht geben.“ Schienenanlage der Containerbrücken<br />
<strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>wand p sollen um 120 m verlängert g werden, um auch ei-<br />
nen dritten Liegeplatz zu schaffen. Zugunsten der Lager- L <strong>und</strong> Um-<br />
■ Alfons Söns:<br />
„Unsere Aktivitäten in China<br />
laufen zwar schleppend, aber<br />
auf lange Sicht wird sich die<br />
Entscheidung als richtig erweisen.<br />
In China muss aber noch eine Menge<br />
in Richtung westlicher Unternehmenskultur<br />
getan werden. Loyalität<br />
gegenüber dem Arbeitgeber wie bei<br />
einem Familienbetrieb kennt man<br />
dort nicht.“<br />
| Bild: Dünner<br />
schlagsfl äche wird die Ölverladestation um 80 m verlegt werden. Als<br />
Zeitrahmen für den Ausbau im laufenden Betrieb ist eine Bauzeit<br />
von zwei Jahren ab 2009 geplant.<br />
AZS <strong>und</strong> der Bonner Hafen sind also weiter auf Wachstumskurs.<br />
Mit dazu bei trägt auch ein seit 2006 bestehendes Joint-Venture<br />
in China mit Niederlassungen in Shanghai, Qingdao <strong>und</strong> Xiamen.<br />
JAG Logistics erschließt mit einem eigenen Logistiknetzwerk für<br />
export- <strong>und</strong> importorientierte Unternehmen in der Region Bonn<br />
den größten asiatischen Markt <strong>und</strong> bietet chinesischen K<strong>und</strong>en mit<br />
einer eigenen verlässlichen Logistikkette den Zugang zum interessanten<br />
deutschen Markt. Damit ist das vergangenes Jahr 100 Jahre<br />
alt gewordene Bonner Familienunternehmen Am Zehnhoff-Söns<br />
Beispiel für das erfolgreiche Wachstum vom lokalen zum globalen<br />
Logistikdienstleister.<br />
■ Christian Grohmann | Hans-Wilhelm Dünner<br />
3|<strong>2008</strong> | 53
O ONTAINERTICKER C<br />
ONTAINERTICKER<br />
+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
Seehäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Amsterdam<br />
| Antwerpen<br />
(alle Terminals)<br />
| Bremerhaven<br />
(EUROGATE)<br />
| Constantza<br />
| Cuxport<br />
| Dünkirchen<br />
| Hamburg<br />
(EUROGATE)<br />
Jahr LKW<br />
%<br />
2004<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
ECT verkürzt<br />
Cargo Opening Time<br />
60,0<br />
54,0<br />
50,0<br />
–<br />
60,6<br />
59,5<br />
59,9<br />
59,8<br />
–<br />
–<br />
–<br />
53,1<br />
39,6<br />
36,8<br />
–<br />
56,0<br />
53,0<br />
64,8<br />
47,6<br />
–<br />
96,2<br />
95,5<br />
95,4<br />
90,0<br />
–<br />
82<br />
72<br />
88<br />
–<br />
Die Rotterdamer Europe Container Terminals<br />
BV (ECT) hat zum 1. Mai die im letzten<br />
September eingeführte Cargo Opening Time,<br />
kurz COT, für Exportcontainer von neun auf<br />
acht Tage verringert. Damit will ECT die Verweildauer<br />
von im Voraus angelieferten Con-<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Bahn<br />
%<br />
5,0<br />
3,0<br />
7,0<br />
–<br />
10,1<br />
9,3<br />
8,0<br />
8,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
44,4<br />
56,3<br />
58,8<br />
–<br />
44,0<br />
47,0<br />
34,9<br />
47,3<br />
–<br />
3,8<br />
1,4<br />
1,5<br />
2,0<br />
–<br />
14<br />
25<br />
8<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Binnenschiff<br />
%<br />
35,0<br />
43,0<br />
43,0<br />
–<br />
29,3<br />
31,2<br />
32,1<br />
32,2<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2,5<br />
4,1<br />
4,4<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0,3<br />
5,1<br />
–<br />
0<br />
3,1<br />
3,1<br />
8,0<br />
–<br />
4<br />
3<br />
4<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Seeschiff<br />
TEU<br />
52.000<br />
305.722<br />
386.236<br />
1.549.113<br />
4.082.334<br />
4.777.151<br />
7.018.799<br />
8.000.000<br />
2.075.050<br />
1.660.000<br />
2.712.694<br />
2.982.141<br />
4.428.203<br />
4.892.239<br />
28.457<br />
105.981<br />
136.272<br />
768.099<br />
1.037.068<br />
1.417.000<br />
24.353<br />
25.228<br />
67.087<br />
65.713<br />
70.446<br />
148.531<br />
160.816<br />
206.000<br />
197.000<br />
491.448<br />
1.338.060<br />
1.727.133<br />
2.544.447<br />
2.916.271<br />
Seehäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Hamburg<br />
(HHLA)<br />
| Hamburg<br />
(alle Terminals)<br />
| Helsinki<br />
| Le Havre<br />
| Lübeck (LHG)<br />
(inkl. Travemünde)<br />
| Lübeck<br />
(CTL | HHLA)<br />
| Marseilles-Fos<br />
| Rotterdam<br />
| Stettin<br />
(Szczecin)<br />
| Zeebrugge<br />
tainern auf ihren Terminals reduzieren. Berechnungsgr<strong>und</strong>lage<br />
für den COT-Zeitpunkt<br />
ist die geplante Ankunft des Seeschiffs, eine<br />
Verschiebung entsprechend der tatsächlichen<br />
Ankunft soll nicht stattfi nden. Ab<br />
1. Juni plant ECT außerdem, sämtliche Containerdaten<br />
per EDI anliefern zu lassen. Bis<br />
Oktober soll eine Übergangsfrist den fl üssigen<br />
Betrieb sicherstellen. ■ CG<br />
Jahr LKW<br />
%<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
54 | 3|<strong>2008</strong><br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
61,7<br />
70,0<br />
69,6<br />
66,8<br />
65,8<br />
–<br />
Bahn<br />
%<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
38,0<br />
28,7<br />
28,7<br />
31,4<br />
32,5<br />
–<br />
Binnenschiff<br />
%<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0,3<br />
1,3<br />
1,7<br />
1,8<br />
1,7<br />
–<br />
Seeschiff<br />
TEU<br />
1.199.000<br />
2.762.000<br />
3.516.000<br />
5.274.251<br />
6.123.056<br />
6.700.000<br />
1.969.986<br />
4.248.247<br />
5.373.999<br />
8.861.804<br />
9.889.792<br />
2.460.000<br />
2007 – – – 435.000<br />
1995<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2006<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2003<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
82,5<br />
85,1<br />
85,4<br />
86,8<br />
84,0<br />
71,0<br />
62,0<br />
58,0<br />
49,0<br />
49,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
82,7<br />
82,0<br />
––<br />
65,0<br />
48,0<br />
59,0<br />
60,0<br />
90<br />
91<br />
94<br />
93<br />
70,5<br />
79,8<br />
78,3<br />
61,2<br />
54,7<br />
16,9<br />
12,2<br />
11,7<br />
5,1<br />
7,0<br />
29,0<br />
38,0<br />
42,0<br />
51,0<br />
51,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
16,9<br />
12,0<br />
––<br />
10,0<br />
13,0<br />
9,0<br />
9,0<br />
10 866<br />
26,9<br />
17,7<br />
20,5<br />
37,6<br />
44,7<br />
0,6<br />
2,7<br />
2,9<br />
8,1<br />
9,0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0,4<br />
6,0<br />
––<br />
25,0<br />
39,0<br />
32,0<br />
31,0<br />
–<br />
1<br />
–<br />
1<br />
2,6<br />
2,5<br />
1,2<br />
1,2<br />
0,6<br />
888.979<br />
1.464.901<br />
1.720.459<br />
2.130.000<br />
2.220.000<br />
80.500<br />
90.000<br />
79.100<br />
121.000<br />
140.000<br />
61.267<br />
110.207<br />
66.000<br />
722.000<br />
941.398<br />
1.000.000<br />
260.484<br />
3.700.000<br />
6.274.000<br />
6.506.000<br />
9.600.000<br />
10.790.604<br />
2.865<br />
21.628<br />
42.425<br />
56.276<br />
334.382<br />
965.345<br />
985.942<br />
1.653.493<br />
2.020.723<br />
DVWG: Kollaps im Hinterland<br />
ist vermeidbar<br />
Der Kollaps im Seehafen-Hinterlandverkehr<br />
lässt sich vermeiden. Darin waren sich die<br />
Referenten auf dem 1. Infrastrukturforum<br />
der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen<br />
Gesellschaft (DVWG) einig, das am 10. April<br />
in Hamburg stattfand. Die deutschen Seehäfen<br />
könnten das prognostizierte Umschlagwachstum<br />
nur dann bewältigen <strong>und</strong> für mehr<br />
Beschäftigung in Norddeutschland sorgen,<br />
wenn die erforderlichen Mittel für den beschleunigten<br />
Ausbau der Straßen <strong>und</strong> Schienenwege<br />
im Hinterland zeitnah bereitgestellt<br />
würden. ■ Dü<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■<br />
| Bild: ECT
CONTAINERTICKER<br />
CO C<br />
CONTAINERTICKER<br />
3|<strong>2008</strong><br />
+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
„ConChecker“ beschleunigen<br />
Zollabfertigung in<br />
Hamburg<br />
Vom 1. bis zum 11. April hat die Logistik-<br />
Initiative Hamburg (LIHH) am Hauptzollamt<br />
Waltershof einen Testlauf mit so<br />
genannten „ConCheckern“ gestartet. Die<br />
Container-Checker unterstützten die Zollbeamtem<br />
bei der Kontrolle von Lkw mit<br />
Leercontainern durch Öffnen <strong>und</strong> Schließen<br />
der Containertüren. „Bislang musste<br />
der Lkw-Fahrer dafür selbst aussteigen“,<br />
berichtet Hans Stapelfeldt, Sprecher des<br />
LIHH-Arbeitskreises Verkehr. „in der ersten<br />
Woche beschleunigten die ConChecker die<br />
Abfertigung aller Lkw um zirka 12 %. In der<br />
zweiten Woche waren es dank guter Zusammenarbeit<br />
vor Ort sogar r<strong>und</strong> 20 %.“ In<br />
der Hauptverkehrszeit zwischen 11 <strong>und</strong> 19<br />
Uhr könnten damit künftig 6.000 statt bisher<br />
5.000 Lkw pro Schicht abgefertigt werden.<br />
Rückstaus auf der für den internen<br />
Hafenverkehr wichtigen Köhlbrandbrücke<br />
konnten laut Stapelfeldt deutlich reduziert<br />
werden. Nun soll das Verfahren dauerhaft<br />
eingeführt <strong>und</strong> schrittweise auch auf die<br />
anderen Zolldurchlässe im Hamburger Hafen<br />
ausgeweitet werden. Die Maßnahme<br />
wird erst obsolet, wenn die Freizone aufgehoben<br />
oder drastisch verkleinert wird, so<br />
dass sie den Verkehr nicht mehr so stark<br />
behindert wie heute. Für die Finanzierung<br />
des Projekts sind jährlich r<strong>und</strong> 200.000<br />
Euro für das ConChecker-Personal erforderlich.<br />
■ Dü | CG<br />
| Bilder: LIHH<br />
Binnenschiffe entlasten<br />
Straßen im Hamburger<br />
Hafengebiet<br />
Seit Anfang <strong>2008</strong> fährt die Deutsche Binnenreederei<br />
(DBR) in Hamburg ihren hafeninternen<br />
Umfuhrdienst mit dreilagigen Schubverbänden.<br />
Diese können von April an bis zu<br />
210 TEU transportieren. So entfallen auf einen<br />
Schlag etwa 120 LKW-Transporte. Mittelfristig<br />
sollen die Kapazitäten der Verbände<br />
auf 240 TEU wachsen. Schon heute bieten<br />
Umfuhren mit dem Binnenschiff merkliche<br />
Kosten- <strong>und</strong> Geschwindigkeitsvorteile. Anders<br />
als der Lkw ließen sich Schubleichter<br />
außerdem als kostengünstiges Zwischenlager<br />
verwenden, um sie dann zeitgerecht<br />
zur Seeschiffsabfahrt zu entladen. Auf dem<br />
Wasserweg wollen die Partnerunternehmen<br />
DBR <strong>und</strong> Walter Lauk aus Hamburg 75.000<br />
TEU in <strong>2008</strong> befördern. Die Straße hatte sich<br />
zunehmend als Engpass erwiesen, da immer<br />
mehr ein- <strong>und</strong> ausgehende Container zwischen<br />
den einzelnen Terminals umgefahren<br />
werden müssen. ■ SPC | Dü<br />
| 51
O ONTAINERTICKER C<br />
ONTAINERTICKER<br />
+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
56 |<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Aken<br />
| Andernach<br />
(Terminalbetrieb seit<br />
Februar 2000)<br />
| Aschaffenburg<br />
(Terminalbetr. Wasser/<br />
Straße seit Herbst 99)<br />
| Basel<br />
1 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
| Berlin<br />
(BEHALA)<br />
1 Terminalbetrieb seit 2001<br />
| Bonn<br />
Privatisiert seit 2004<br />
| Braunschweig<br />
(EUROGATE)<br />
1 Terminalbetr. seit 1999. Bis<br />
3|2005 nur Schiffsabfertigung<br />
| Brunsbüttel<br />
| Brüssel<br />
| Deggendorf<br />
| Dörpen<br />
| Dortm<strong>und</strong><br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
2000<br />
2002<br />
2006<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2004<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2005<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2005<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
2006<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2006<br />
2007<br />
1990<br />
2000<br />
2006<br />
2007<br />
–<br />
6.075<br />
5.446<br />
8.375<br />
2.771<br />
1.000<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
861<br />
5.664<br />
18.826<br />
4.685<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1.285<br />
1.653<br />
595<br />
1.274<br />
5.426<br />
2.322<br />
–<br />
–<br />
5.800<br />
1.835<br />
5.950<br />
1.445<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Bahn<br />
TEU<br />
–<br />
0<br />
4.072<br />
5.022<br />
1.639<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
23.171<br />
52.531<br />
13.671<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1<br />
3.853<br />
16.442<br />
4.498<br />
0<br />
0<br />
0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
1.380<br />
2.234<br />
456<br />
14.500<br />
55.700<br />
40.300<br />
36.999<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Schiff<br />
TEU<br />
–<br />
5.792<br />
1.457<br />
2.874<br />
1.132<br />
9.158<br />
–<br />
–<br />
3.727<br />
9.622<br />
8.791<br />
3.044<br />
22.194<br />
74.188<br />
104.366<br />
25.113<br />
282<br />
78<br />
0<br />
0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
7.722<br />
46.517<br />
41.461<br />
10.641<br />
6.819<br />
11.793<br />
3.256<br />
12.200<br />
17.000<br />
5.800<br />
455<br />
0<br />
0<br />
–<br />
7.700<br />
15.500<br />
23.221<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
3.840<br />
11.867<br />
10.975<br />
16.271<br />
5.542<br />
10.158<br />
56.376<br />
55.678<br />
3.727<br />
9.622<br />
8.791<br />
3.044<br />
22.194<br />
74.188<br />
104.366<br />
25.113<br />
1.143<br />
28.913<br />
71.357<br />
18.356<br />
130.809<br />
153.873<br />
154.191<br />
195.281<br />
7.722<br />
51.655<br />
59.556<br />
15.734<br />
8.093<br />
17.219<br />
5.578<br />
12.200<br />
17.000<br />
11.600<br />
3.670<br />
8.184<br />
1.901<br />
14.500<br />
63.400<br />
55.800<br />
60.220<br />
17.000<br />
84.000<br />
149.000<br />
200.700<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Dresden, Riesa,<br />
Torgau, Roßlau,<br />
Decin, Lovosice<br />
Unternehmensgruppe SBO<br />
| Duisburg<br />
1 LKW-Verkehre wurden<br />
nicht erfasst<br />
| Emmerich<br />
RWT<br />
| Enns<br />
1 Terminal-Betrieb seit<br />
08|04<br />
| Frankfurt/Main<br />
1 Anzahl Container, keine<br />
TEU-Basis. 2 Bahnanteil in<br />
Stück Container<br />
| Gelsenkirchen<br />
Stadt<br />
| Germersheim<br />
LKW, Bahn <strong>und</strong> Schiff<br />
| Gernsheim<br />
Terminalbetrieb seit 1993,<br />
2 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
| Glückstadt<br />
| Halle/Saale<br />
1 Terminalbetrieb Bahn/<br />
LKW seit April 2004<br />
Jahr LKW<br />
TEU<br />
2004<br />
2005<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
2000<br />
2006<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
2000 1<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
1990<br />
2000<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2006<br />
2007<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2000<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2002<br />
2005<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
2004<br />
2006<br />
2007<br />
1-3/<strong>2008</strong><br />
3.728<br />
1.540<br />
1.377<br />
1.233<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
893.000<br />
222.000<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0<br />
93.793<br />
36.012<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
23<br />
280<br />
3<br />
0<br />
650<br />
9.160<br />
12.317<br />
3.712<br />
Bahn<br />
TEU<br />
2.422<br />
11.279<br />
25.053<br />
5.904<br />
40.000<br />
130.000<br />
362.000<br />
430.000<br />
531.000<br />
157.000<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0<br />
84.425<br />
32.344<br />
1 2.135<br />
1 65<br />
3.800<br />
7.006<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
–<br />
–<br />
–<br />
0<br />
4.962<br />
19.975<br />
23.824<br />
6.653<br />
Schiff<br />
TEU<br />
4.448<br />
2.487<br />
6.829<br />
1.641<br />
70.000<br />
220.000<br />
350.000<br />
357.000<br />
370.000<br />
99.000<br />
–<br />
–<br />
–<br />
26.927<br />
722<br />
996<br />
930<br />
15.024<br />
29.418<br />
35.964<br />
10.362<br />
820<br />
525<br />
822<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
25.035<br />
50.075<br />
52.633<br />
46.038<br />
1.808<br />
3.162<br />
425<br />
156<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
ScatterWeb: lückenlose<br />
Containerüberwachung<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
10.598<br />
15.306<br />
33.259<br />
8.778<br />
110.000<br />
350.000<br />
712.000<br />
787.000<br />
1.794.000<br />
478.000<br />
58.080<br />
51.747<br />
65.641<br />
26.927<br />
722<br />
179.214<br />
69.286<br />
17.159<br />
29.483<br />
39.764<br />
17.368<br />
820<br />
525<br />
822<br />
155.000<br />
205.000<br />
202.000<br />
220.000<br />
226.256<br />
25.035<br />
50.075<br />
52.633<br />
46.038<br />
1.831<br />
3.442<br />
428<br />
156<br />
5.612<br />
29.135<br />
36.141<br />
10.365<br />
Mit dem neuartigen Out-of-Container-<br />
Funksystem soll es für Unternehmen erstmals<br />
möglich werden, verkehrsmittelübergreifend<br />
kontinuierlichen Funkkontakt zu<br />
in herkömmlichen Containern transportierten<br />
Waren zu halten. Von Vorteil ist<br />
dies etwa bei leicht verderblichen Gütern,<br />
deren Temperatur penibel eingehalten <strong>und</strong><br />
im Fehlerfall umgehend reguliert werden<br />
muss. Laut ScatterWeb hat Microsoft in<br />
seine Entwicklungsumgebung für Industrieautomation<br />
bereits Schnittstellen zum<br />
ScatterWeb-System eingebaut. ■ Dü<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■
CONTAINERTICKER<br />
CO C<br />
CONTAINERTICKER<br />
3|<strong>2008</strong><br />
+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Hannover<br />
1 im „Rail-Terminal“ wird jeg-liche<br />
Art von Ladeeinheiten umgeschlagen<br />
, 2 einschl. Ladeeinheiten<br />
| Herne<br />
| Karlsruhe<br />
1 für LKW u. Bahn-Verkehr liegen<br />
bis 2004 keine Zahlen vor<br />
| Kehl<br />
| Kehlheim/<br />
Donau<br />
1 nicht erfasst<br />
| Koblenz<br />
1 2000 wurde der LKW-Umschlag<br />
noch nicht erfasst<br />
| Köln<br />
| Krefeld<br />
Umschl. eingestellt von 2003<br />
bis 2006 u. ab 7|2007, 1LKW- Verkehre werden nicht erfasst<br />
| Krems/Donau<br />
1LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden gemeinsam erfasst<br />
Jahr LKW Bahn<br />
TEU TEU<br />
2000<br />
0<br />
1 12.306<br />
2005 1.324<br />
1 17.240<br />
2006 1.388<br />
1 21.251<br />
2007 1.622<br />
1 23.366<br />
7-12|2002<br />
2005<br />
2006<br />
1-6|2007<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
10.038<br />
31.843<br />
60.532<br />
40.610<br />
2000<br />
1<br />
1<br />
2006 48.355 56<br />
2007 55.179<br />
0<br />
1-3|<strong>2008</strong> 12.549<br />
–<br />
1990<br />
75 75<br />
2000 1.140 1.151<br />
2007 3.040 2.953<br />
1-3|<strong>2008</strong> 398 403<br />
2000<br />
2006<br />
3.285<br />
1<br />
0<br />
2.041<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
1<br />
1<br />
1.739<br />
285<br />
2000<br />
1 228<br />
2007 33.993 503<br />
1-3|<strong>2008</strong> 9.978 34<br />
1990<br />
–<br />
–<br />
2000<br />
–<br />
–<br />
2006<br />
–<br />
–<br />
2007<br />
–<br />
–<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
–<br />
–<br />
2002<br />
1 10<br />
2003<br />
1 460<br />
2006<br />
1 150<br />
2007<br />
1 204<br />
2000<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
1 37.988<br />
1 39.694<br />
1 40.226<br />
1 41.622<br />
1 37.988<br />
1 39.694<br />
1 40.226<br />
1 41.622<br />
Schiff<br />
TEU<br />
490<br />
13.621<br />
15.864<br />
20.362<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
35.857<br />
36.792<br />
38.464<br />
7.083<br />
600<br />
9.100<br />
10.302<br />
2.204<br />
3.285<br />
3.292<br />
2.470<br />
335<br />
36.166<br />
51.009<br />
13.624<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
18.500<br />
9.500<br />
0<br />
0<br />
5.975<br />
142<br />
360<br />
872<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
2 12.796<br />
2 32.185<br />
2 38.503<br />
2 45.350<br />
10.038<br />
31.843<br />
60.532<br />
40.610<br />
35.857<br />
85.203<br />
93.643<br />
19.632<br />
750<br />
11.391<br />
16.295<br />
3.005<br />
6.570<br />
5.333<br />
4.209<br />
620<br />
36.394<br />
85.505<br />
23.636<br />
70.154<br />
254.051<br />
509.876<br />
573.475<br />
153.532<br />
18.510<br />
9.960<br />
150<br />
204<br />
43.963<br />
39.836<br />
40.586<br />
42.494<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Lille<br />
| Linz/Donau<br />
1 LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
gemeinsam erfasst<br />
| Ludwigshafen<br />
1 Container-LKW-Verkehr nicht<br />
erfasst, 2 Erfassung erst 2005<br />
| Lüttich<br />
| Lyon<br />
| Magdeburg<br />
| Mainz<br />
| Mannheim<br />
1 Daten wurden nicht<br />
erfasst<br />
| Minden<br />
Eröffnung Mai 2002, bis 2004<br />
wurden keine LKW-TEU erfasst.<br />
| Mulhouse-<br />
Ottmarsheim<br />
Jahr LKW Bahn<br />
TEU TEU<br />
1992 22.579<br />
0<br />
2002 34.470 6.220<br />
2006 41.051 54<br />
2007 39.273<br />
–<br />
1-4|<strong>2008</strong> 11.993 384<br />
1990<br />
133.605 133.605 2000 60.799 68.888<br />
2007 102.199 112.646<br />
1-4|<strong>2008</strong> 39.310 38.941<br />
2002<br />
1<br />
2<br />
2006<br />
1 22.101<br />
2007<br />
1 18.709<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
1 5.672<br />
2006<br />
44 4.415<br />
2007<br />
201 4.145<br />
1994 33.549 2.682<br />
2000 91.061 26.090<br />
2006 140.550 7.292<br />
2007 68.687 18.391<br />
1-2|<strong>2008</strong> 12.122 5.476<br />
2003<br />
–<br />
–<br />
2006<br />
–<br />
–<br />
2007<br />
–<br />
–<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
–<br />
–<br />
1990<br />
–<br />
–<br />
2000<br />
–<br />
–<br />
2007<br />
–<br />
–<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
–<br />
–<br />
1990<br />
1<br />
1<br />
2000<br />
1<br />
1<br />
2007<br />
1 44.247<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
1 20.131<br />
2002<br />
–<br />
–<br />
2006<br />
–<br />
–<br />
2007 13.490 5.780<br />
1990<br />
2002<br />
2007<br />
1-3|<strong>2008</strong><br />
8.824<br />
82.123<br />
50.597<br />
12.044<br />
1.317<br />
0<br />
15.028<br />
2.966<br />
Schiff<br />
TEU<br />
4.889<br />
34.413<br />
40.771<br />
43.898<br />
18.786<br />
635<br />
2.216<br />
2.879<br />
394<br />
42.780<br />
70.248<br />
60.292<br />
20.921<br />
18.478<br />
17.138<br />
1.177<br />
2.176<br />
55.440<br />
57.567<br />
7.454<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
44.233<br />
87.212<br />
108.066<br />
45.176<br />
2.022<br />
–<br />
9.736<br />
9.019<br />
70.932<br />
53.893<br />
13.341<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
27.468<br />
75.103<br />
81.876<br />
83.171<br />
31.163<br />
34.240<br />
131.903<br />
217.724<br />
78.645<br />
42.780<br />
92.349<br />
79.001<br />
26.593<br />
22.937<br />
21.484<br />
37.408<br />
119.327<br />
203.282<br />
144.645<br />
26.052<br />
7.000<br />
9.800<br />
9.840<br />
2.820<br />
49.799<br />
101.749<br />
112.793<br />
40.732<br />
44.233<br />
87.212<br />
152.313<br />
65.307<br />
2.022<br />
22.412<br />
29.006<br />
19.160<br />
153.055<br />
119.518<br />
28.351<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■<br />
| 57
O ONTAINERTICKER C<br />
ONTAINERTICKER<br />
+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />
Binnenhäfen<br />
Land | Hafen<br />
| Neuss-<br />
Düsseldorf<br />
Hafen besteht in fusionierter<br />
Form seit 2003<br />
| Nürnberg<br />
| Paris<br />
| Regensburg<br />
| Strasbourg<br />
1 1990 wurden LKW <strong>und</strong><br />
Bahn gemeinsam erfasst<br />
| Stuttgart SCT<br />
1 Daten wurden nicht<br />
erfasst<br />
| Tilburg Barge<br />
Terminal<br />
Jahr LKW Bahn<br />
TEU TEU<br />
1990 79.542 39.126<br />
2000 200.806 33.868<br />
2005 297.072 132.907<br />
2006 377.864 153.597<br />
2007 399.134 192.148<br />
2002<br />
–<br />
–<br />
2006 98.471 45.153<br />
2007 127.732 115.950<br />
1994<br />
–<br />
–<br />
2000<br />
–<br />
–<br />
2005<br />
–<br />
–<br />
2006 158.285 230<br />
2007 197.800 2.200<br />
1990<br />
–<br />
0<br />
2006 4.019 4.019<br />
2007 39.515 39.515<br />
1-4|<strong>2008</strong> 11.419 11.419<br />
1990<br />
1 12.189<br />
1 12.189<br />
2000 74.541 256<br />
2007 153.038 26.185<br />
1-2|<strong>2008</strong> 27.767 5.969<br />
2000<br />
–<br />
0<br />
2007<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
–<br />
1<br />
24.293<br />
10.099<br />
1998<br />
2000<br />
2006<br />
2007<br />
2.308<br />
4.973<br />
30.149<br />
43.000<br />
Containerterminal in<br />
Heilbronn kann gebaut<br />
werden<br />
Das Containerterminal im Heilbronner Hafen<br />
kann gebaut werden. Wie die Stadt Heilbronn<br />
mitteilte, habe sie den notwendigen<br />
Förderbescheid von der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
West in Münster in Höhe von<br />
7,7 Mio. Euro erhalten. Baubeginn für das<br />
12 Mio. Euro Projekt soll Mitte 2009 sein.<br />
Geplant ist ein jährlicher Umschlag von<br />
52.000 Containern. Das Terminal soll vor<br />
allem für die ortsansässige Automobilin-<br />
0<br />
0<br />
22.828<br />
47.000<br />
Schiff<br />
TEU<br />
25.609<br />
89.192<br />
193.473<br />
153.132<br />
147.718<br />
–<br />
166<br />
0<br />
–<br />
–<br />
–<br />
64.800<br />
90.000<br />
246<br />
240<br />
338<br />
134<br />
7.213<br />
66.468<br />
79.836<br />
12.269<br />
23.318<br />
32.204<br />
11.879<br />
11.084<br />
26.801<br />
40.102<br />
51.000<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
144.277<br />
323.866<br />
623.452<br />
684.593<br />
739.000<br />
89.000<br />
143.790<br />
243.682<br />
13.808<br />
95.330<br />
267.959<br />
223.315<br />
290.000<br />
246<br />
8.278<br />
79.368<br />
22.972<br />
19.402<br />
141.265<br />
259.059<br />
46.005<br />
23.318<br />
56.497<br />
21.978<br />
13.392<br />
31.774<br />
93.079<br />
141.000<br />
Binnenhäfen<br />
Jahr LKW Bahn<br />
Land | Hafen<br />
TEU TEU<br />
| Trier<br />
2000<br />
–<br />
–<br />
2007<br />
–<br />
–<br />
1-4|<strong>2008</strong><br />
–<br />
–<br />
| Waalwijk ROC 2002 1.316<br />
0<br />
2006 3.816<br />
0<br />
2007 2.062<br />
0<br />
1-3|<strong>2008</strong> 548<br />
0<br />
| Weil am Rhein 1990<br />
1Regulärer Terminalbetrieb 2000 3.212 55<br />
seit 1999<br />
2006 5.627 88<br />
2007 5.166 11<br />
1-3|<strong>2008</strong> 1.848 2.194<br />
| Wielsbeke 2004<br />
398<br />
0<br />
River Terminal 2006 1.041<br />
0<br />
1 LKW u. Bahn gemeinsam erfasst 2007 3.621<br />
0<br />
| Wien<br />
2000<br />
1130.094 1130.094 1 LKW <strong>und</strong> Bahn werden 2006<br />
1277.329 1277.329 gemeinsam erfasst<br />
2007<br />
1322.881 1322.881 1-4|<strong>2008</strong> 1112.344 1112.344 | Wörth<br />
2000<br />
1 14.340<br />
1 LKW-Verkehr wird nicht 2005<br />
1 3.466<br />
erfasst<br />
2006<br />
2007<br />
1<br />
–<br />
3.152<br />
–<br />
dustrie neue Möglichkeiten für den kombinierten<br />
Verkehr auf Neckar <strong>und</strong> Schiene<br />
erschließen. ■ Dü<br />
58 | 3|<strong>2008</strong><br />
| Bild: HVG<br />
Schiff<br />
TEU<br />
6.408<br />
849<br />
172<br />
6.192<br />
16.092<br />
21.543<br />
7.035<br />
19.593<br />
18.070<br />
22.195<br />
3.591<br />
10.439<br />
12.490<br />
15.134<br />
586<br />
0<br />
543<br />
50<br />
112.118<br />
179.787<br />
171.206<br />
176.733<br />
Bahn bremst den Lkw in<br />
Bremerhaven aus<br />
Gesamt<br />
TEU<br />
6.408<br />
849<br />
172<br />
7.508<br />
19.908<br />
23.605<br />
7.583<br />
12.911 22.860<br />
23.785<br />
27.372<br />
7.633<br />
10.837<br />
13.531<br />
18.755<br />
130.680<br />
277.329<br />
323.424<br />
112.394<br />
126.458<br />
183.253<br />
174.358<br />
176.733<br />
Angesichts der zunehmenden Abfertigungsengpässe<br />
in Bremerhaven muss die<br />
An- <strong>und</strong> Ablieferung der Container dringend<br />
entzerrt <strong>und</strong> fl exibler gestaltet werden.<br />
Dazu riefen Vertreter des Lkw- <strong>und</strong><br />
Güterbahngewerbes auf. Die Zufahrten in<br />
das Wilhelm-Kaisen-Terminal über Straße<br />
<strong>und</strong> Schiene müssten voneinander getrennt<br />
werden. Die Bahn behindere nicht<br />
nur den Verkehr vor dem Terminal, sondern<br />
auch auf dem Terminal. ■ Dü<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin<br />
Zusammenstellung: Christian Grohmann ■
Sennebogen-Umschlagmaschine<br />
als Schienenfahrzeug<br />
Mit einer Reichweite von max. 14,5 m <strong>und</strong> 5-Schalen-Greifer<br />
deckt der SENNEBOGEN 825 den ganzen Hallenbereich ab.<br />
| Bild: Sennebogen<br />
Seit Ende letzten Jahres setzt die Schweizer Ferro AG einen Sennebogen<br />
825 A für den Materialumschlag ein. Gemeinsam mit<br />
der Kuhn Schweiz AG entwickelte Sennebogen das Fahrzeugkonzept<br />
speziell für den Halleneinsatz des Recyclingunternehmens:<br />
Der 825 bewegt sich auf einem elektrisch betriebenen Schienenunterwagen<br />
in der Halle am Standort Baden in der Schweiz. Die nötige<br />
Energie für den 90 kW starken Elektromotor bezieht das Fahrzeug<br />
über eine Stromschiene an der Hallendecke. Dadurch soll das Beschädigungsrisiko<br />
der stromführenden Komponenten im Umschlagsbetrieb<br />
ausgeschlossen werden. Als geräuscharmer, abgasfreier<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlicher Antrieb ist der Elektromotor gerade für<br />
den Halleneinsatz gut geeignet. Gleichzeitig werden so die hydraulischen<br />
Komponenten des Fahrzeugs geschont. Durch den Längseinbau<br />
des Motors <strong>und</strong> die servicefre<strong>und</strong>liche Gesamtkonzeption<br />
3|<strong>2008</strong><br />
der Maschine sollen alle Wartungspunkte gut erreichbar sein, um<br />
die Betriebskosten zu minimieren. Das Konzept scheint aufzugehen,<br />
denn für den zweiten Unternehmensstandort Birr in der Schweiz<br />
hat Ferro-Geschäftsführerin Verena Zeier bereits ein weiteres Fahrzeug<br />
geordert, das im Sommer ausgeliefert werden soll.<br />
Als Ablösung für den in die Jahre gekommenen Hallenkran sortiert<br />
<strong>und</strong> zerkleinert der Sennebogen 825 in dem zehn Mitarbeiter<br />
starken Recyclingbetrieb nun Industrieabfälle, Schrott <strong>und</strong> Metall.<br />
Als zentrale Umschlagsmaschine ist er für LKW-Entladung, Sortierung<br />
<strong>und</strong> die Beschickung einer Taurus Schrottschere verantwortlich.<br />
Pro Tag kann das Fahrzeug etwa 120 t Material umschlagen.<br />
Eine spezielle Ausrüstung ermöglicht alle Arbeiten über <strong>und</strong> unter<br />
der Aufstandsfl äche des Gerätes. Auch Kranarbeiten bei Band- oder<br />
Scherenmontagen kann das Fahrzeug durchführen. ■ CG<br />
| 59
HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />
60 |<br />
Erstes Reeder-Containerterminal<br />
in logport bringt Seereedereien<br />
ins Hinterland<br />
Am 17. April haben CMA CGM, NYK Logistics <strong>und</strong> die<br />
Duisburger Hafen AG das Duisburg Trimodal Terminal<br />
am Hafenstandort Duisburg-Rheinhausen eröffnet. Das<br />
unter dem Kürzel D3T im Logistikzentrum logport eröffnete<br />
Terminal soll den Seereedereien als Hinterland-Hub<br />
dienen, um die Engpässe in den Seehäfen zu umgehen.<br />
Mit CMA CGM <strong>und</strong> NYK Logistics beteiligen sich gleich zwei<br />
weltweit führende Containerreedereien an dem Gemeinschaftsprojekt<br />
D3T, das als erstes Seereeder-Containerterminal<br />
im europäischen Hinterland gilt. Genau dorthin soll ein großer<br />
Anteil des zu erwartenden Volumens der Gateway-Verkehre auch<br />
transportiert werden. „Vor dem Hintergr<strong>und</strong> schnell wachsender Ladungsströme<br />
benötigen die Nordseehäfen leistungsfähige Hinterlandsysteme“,<br />
so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger<br />
Hafen AG. Als integraler Bestandteil des Logistikstandorts Duisburg<br />
soll D3T die Wettbewerbsfähigkeit als Europas zentraler Hinterland-<br />
Hub stärken. „CMA CGM <strong>und</strong> NYK konsolidieren ihre Mengen aus<br />
der Region am Standort logport. Da es sich hierbei überwiegend um<br />
bisher nicht über Duisburg umgeschlagene Volumina handelt, werden<br />
auch die anderen Duisburger Terminals profi tieren“, so Staake.<br />
Wirtschaftlich profi tieren damit auch die Stadt Duisburg <strong>und</strong> das Land<br />
Nordrhein-Westfalen. In seiner Festrede zur D3T-Einweihung bezeichnete<br />
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den Duisburger Hafen als<br />
das „Silicon Valley der Logistik“ <strong>und</strong> sprach von einem herausragenden<br />
Beispiel für gelungenen Strukturwandel. „Duisport ist mehr als ein erfolgreicher<br />
Binnenhafen der Rhein-Ruhr-Region, der vom Boom der<br />
Binnenschifffahrt profi tiert. Duisport entwickelt sich zu einem paneuropäischen<br />
Knotenpunkt – zu einem Hauptumschlagplatz für den Güterverkehr<br />
auf dem europäischen Kontinent“, so Rüttgers, der auch das<br />
nachdrückliche Eintreten der Landesregierung für den Bau von Betuwe-<br />
Linie <strong>und</strong> „Eisernem Rhein“ betonte. Auch ein ges<strong>und</strong>er Mix aus Global<br />
D3T verleiht Duisburg<br />
Seehafenstatus<br />
Playern <strong>und</strong> innovationsfreudigem Mittelstand zeichne den Standort<br />
NRW für die Logistikbranche aus, die mittlerweile b<strong>und</strong>esweit an dritter<br />
Stelle der bedeutenden Wirtschaftsbranchen stehe.<br />
Auch die an D3T beteiligten Global Player sind von ihrer Standortwahl<br />
überzeugt. „Wir haben bereits in der Vorlauf-Phase ein sehr<br />
positives Feedback von unseren K<strong>und</strong>en erhalten“, erklärte Masamichi<br />
Morooka, President <strong>und</strong> CEO der NYK Group Europe Ltd., in<br />
Duisburg. „Mit der Inbetriebnahme des D3T verfolgen wir eine Strategie<br />
der kontinuierlichen Erweiterung unseres Verteilnetzwerkes<br />
hin zu einem paneuropäischen Hub für Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa“,<br />
so Morooka.<br />
Gemeinsam am Drücker (v.l.n.r.): Staatssekretär Günter Kozlowski, der<br />
Duisburger Bürgermeister Adolf Sauerland, CMA CGM-Vice-President<br />
Farid T. Salem, NYK-Europe-President Masamichi Morooka, NRW-Ministerpräsident<br />
Dr. Jürgen Rüttgers <strong>und</strong> Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der<br />
Duisburger Hafen AG | Bilder: Grohmann<br />
3|<strong>2008</strong>
Auch Farid T. Salem, Group Chief Executive Vice-President der CMA<br />
CGM-Gruppe, sieht in D3T eine bisher einzigartige Verbindung zwischen<br />
Seehäfen <strong>und</strong> Hinterland. „D3T nimmt eine Schlüsselfunktion<br />
in unserer Door-to-Door-Strategie ein. Unseren Tochtergesellschaften<br />
Rail Link <strong>und</strong> River Shuttle Containers bietet D3T die<br />
Möglichkeit, unseren K<strong>und</strong>en eine große Bandbreite im intermodalen<br />
Service anzubieten.“ Salem dankte besonders duisport-Chef<br />
Erich Staake, der vor etwas mehr als einem Jahr die Initiative zu<br />
diesem Projekt ergriffen habe <strong>und</strong> dessen Team es gelungen sei, das<br />
innovative Konzept in Rekordzeit zu realisieren.<br />
Mit vier halbzuglangen Gleisen auf einer Fläche von 37.500 qm<br />
zählen die Betreiber das Duisburg Trimodal Terminal zu den modernsten<br />
europäischen Binnenhafen-Terminals. Die Fläche des<br />
Terminals wird von einer 137 m langen <strong>und</strong> 710 t schweren Künz-<br />
Containerbrücke komplett überspannt, die als größte Binnenterminalbrücke<br />
der Welt bezeichnet wurde. Nachdem bereits in 2006<br />
<strong>und</strong> 2007 drei Krane der Hans Künz GmbH in Betrieb genommen<br />
wurden, fi el die Wahl der Terminalbetreiber auch diesmal auf den<br />
Hersteller aus Österreich.<br />
Mit dem Kürzel ‚Bill of Loading Duisburg’ verfügt D3T außerdem<br />
über Seehafen-Status im Containertransport, das heißt der Reeder<br />
ermöglicht seinen K<strong>und</strong>en eine direkte Containerauf- <strong>und</strong> -abnahme<br />
im Hinterland. Damit sollen die ins Stocken geratene Abfertigung<br />
in den Seehäfen umgangen <strong>und</strong> große Warenströme „in time“<br />
<strong>und</strong> dauerhaft über Duisburg gelenkt werden.<br />
■ Christian Grohmann | Dü<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Technische Daten Kranbrücke D3T<br />
Tragfähigkeit am Spreader 41 t<br />
Kranspurweite 57 m<br />
Auskragung, beidseitig 36 m<br />
Hubhöhe 30 m<br />
Länge Kranbahn<br />
Leistungen<br />
437 m<br />
Hubwerk 2 x 200 kW<br />
Kranfahrwerk 32 x 18 kW<br />
Katzfahrwerk 4 x 36 kW<br />
Drehwerk 2 x 7 kW<br />
Drei Schiffe auf einen Streich<br />
| Bild: Dünner<br />
Mit 57 m Spurweite <strong>und</strong> je 36 m Auskragung über Wasser <strong>und</strong><br />
Gleis erreicht die D3T-Containerbrücke neue Dimensionen bei<br />
der Abfertigung im trimodalen Umschlag sowie beim künftig<br />
immer bedeutender werdenden Bord-Bord-Umschlag über drei<br />
Schiffsbreiten. Dazu tragen auch die Hubgeschwindigkeiten von<br />
40 bis 80 m/min sowie Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 80 m/<br />
min (Kran) <strong>und</strong> 150 m/min (Katze) bei. ■ Dü<br />
| 61
HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />
Stahlbau hat am Standort Rheinbrohl eine mehr<br />
als 140-jährige Tradition. Die Anfänge von DSD<br />
HILGERS reichen bis ins Jahr 1867 zurück. Von<br />
1930 bis 1985 wurde hier auch Schiffbau betrieben<br />
Neben dem klassischen Stahlbau bietet das Unternehmen<br />
heute Leistungen beim Bau von Containerkräne<br />
<strong>und</strong> Spreader sowie in der Schiffselektrik an.<br />
62 |<br />
DSD HILGERS Stahlbau GmbH, Rheinbrohl<br />
Containerbrücken<br />
<strong>und</strong> Schiffselektrik<br />
Die DSD HILGERS Stahlbau GmbH entstand im Jahr 2004<br />
durch den Zusammenschluss der Hilgers Aktiengesellschaft<br />
in Rheinbrohl mit der DSD Dillinger Stahlbau GmbH in Saarlouis.<br />
Sie gehört zu 100 % zur DSD Steel Group GmbH, welche als<br />
Holding spezielle Unternehmen des Konzerns MAN Ferrostaal in den<br />
Die Overmeer Schifffahrt <strong>und</strong> Transport GmbH ist Teil eines international<br />
tätigen Befrachtungsbetriebes mit Niederlassungen in Amsterdam,<br />
Rotterdam, Deutschland <strong>und</strong> Frankreich. Unser Arbeitsgebiet umfasst<br />
die europäische Binnenschifffahrt. Für unser deutsches Büro in Preuß.<br />
Oldendorf/Getmold suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt:<br />
Engagierte Mitarbeiter (m/w) für den<br />
Bereich Befrachtung/ Disposition<br />
Sie bringen mit:<br />
Overmeer Schiffffahrt<br />
<strong>und</strong> Transport GmbH<br />
z. Hd. Erik van Rossum<br />
Getmolder Str. 26<br />
32361 Preuß. Oldendorf<br />
• mehrjährige Berufserfahrung, idealerweise im Bereich<br />
Transport/ Disposition<br />
• f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse im Bereich Logistik<br />
• Deutsch in Wort <strong>und</strong> Schrift, Sprachkenntnisse in Englisch,<br />
Französisch <strong>und</strong> Niederländisch sind von Vorteil aber nicht<br />
Bedingung.<br />
• starke kommunikative Fähigkeiten sowohl K<strong>und</strong>en als<br />
auch Kollegen gegenüber.<br />
• Verständnis für alle Belange der Binnenschifffahrt.<br />
Es erwartet Sie eine interessante Aufgabe mit einem attraktiven Gehalt<br />
in einem fre<strong>und</strong>lichen, motivierten Team.<br />
Die Bereitschaft zur Fortbildung in unseren Geschäftsstellen sowie an<br />
Bord eines Frachtschiffes r<strong>und</strong>en Ihr Profi l ab.<br />
Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf richten Sie<br />
bitte schriftlich an oben genannte Adresse –<br />
Ihre Kurzbewerbung per e-mail an: erik.van.rossum@overmeer.com<br />
Im GVZ Großbeeren lieferte DSD die Containerbrücke mit Spreadern | Foto: DB AG/Jazbec<br />
Sparten Stahlbau <strong>und</strong> Instandhaltung zusammenfasst. Nach Formierung<br />
der DSD Steel Group GmbH beteiligte sich mit der Pirson<br />
Steel Constructions AG ein weiterer Gesellschafter an der Unternehmensgruppe,<br />
der ebenfalls jahrzehntelange Erfahrung in den<br />
Bereichen Montage <strong>und</strong> Instandhaltung mitbringt.<br />
Stahlbau: Vom Brücken- bis Kraftwerksbau<br />
DSD Hilgers betreibt den Stahlbau weitestgehend aus einer Hand<br />
- von der Projektierung über die Fertigung bis zur Montage <strong>und</strong><br />
Inbetriebnahme der Anlagen. Die Ergebnisse <strong>und</strong> Produkte sind<br />
so vielfältig wie die entsprechenden Anforderungen des Marktes<br />
<strong>und</strong> umfassen z. B. Brücken, Rauchgasreinigungsanlagen, Auskleidungen<br />
mit hochlegierten Stählen sowie Spezialkonstruktionen für<br />
Industrie <strong>und</strong> öffentliche Auftraggeber. Je nach Größe der Produkte<br />
erfolgt die Fertigung in Rheinbrohl selbst oder aber in der Schwesterfi<br />
rma Stahlbau Niesky in Sachsen. In bestimmten Fällen vergibt<br />
Hilgers aber auch Aufträge an Dritte. Im Bereich Stahlbau hat DSD<br />
Hilgers auch regelmäßig Kontakte zu Bahnunternehmen. So lieferte<br />
man der Deutschen Bahn AG etwa die Dacharbeitsbühnen, Absturzsicherungen,<br />
Aufstiege <strong>und</strong> Laufschienen in der ICE-Wartungshalle<br />
Dortm<strong>und</strong>-Spähenfelde sowie im Fahrzeugwerk Cottbus. In Chemie-<br />
<strong>und</strong> Kraftwerksanlagen betreut man die Projekte mit eigenem Technischen<br />
Büro, sowie Werkstattausrüstungen <strong>und</strong> Montagekolonnen<br />
vor Ort. Dadurch können Wartungs- <strong>und</strong> Instandsetzungsarbeiten<br />
rasch <strong>und</strong> mit minimalem Zeitaufwand durchgeführt werden. Für<br />
Montagen, auch für Fremdmontagen, bietet DSD Hilgers Beratung,<br />
Planung <strong>und</strong> Bauüberwachung. Mit einer Kernmannschaft von r<strong>und</strong><br />
80 qualifi zierten Mitarbeitern - Richtmeister, Monteure, Vorarbeiter,<br />
Schlosser <strong>und</strong> Schweißer - verfügen die Rheinbrohler in der Montage<br />
über eine jährlichen Kapazität von etwa 200.000 St<strong>und</strong>en.<br />
Containerbrücken <strong>und</strong> Spreader<br />
Mit dem Durchbruch des Kombi- <strong>und</strong> Containerverkehres in den<br />
60er Jahren erschloss sich für DSD Stahlbau mit der Umschlagtechnik<br />
ein neues Tätigkeitsfeld. Seit über 40 Jahren ist das Rheinbrohler<br />
Unternehmen der kompetente Partner für leistungsfähige Con-<br />
3|<strong>2008</strong>
tainerbrücken <strong>und</strong> Spreader für den Einsatz in Binnenhafen- <strong>und</strong><br />
Eisenbahnterminals, aber auch als Stapelkräne für Seehäfen. Die<br />
meisten Erzeugnisse optimieren den Umschlag zwischen Schiene<br />
<strong>und</strong> Straße oder Straße <strong>und</strong> Binnenschiff. Alle Leistungen von der<br />
Projektierung <strong>und</strong> Konstruktion über die Fertigung bis zur Montage<br />
<strong>und</strong> Inbetriebnahme gehören ebenso zum Leistungsprogramm wie<br />
Dienstleistungen in Form von Wartung, Reparatur <strong>und</strong> Modernisierung<br />
der jeweiligen Umschlagsanlagen.<br />
Großen Wert legt DSD Hilgers darauf, dass die Betreuten oder neu<br />
gebauten Anlagen auf dem Stand modernster <strong>Technik</strong> sind <strong>und</strong> sich<br />
auszeichnen durch:<br />
■ Geringen Energieverbrauch durch Stromrückspeisung,<br />
■ Genaues <strong>und</strong> schnelles Positionieren durch stufenlose Geschwindigkeitsregelung<br />
<strong>und</strong> pendelgedämpfte Seilaufhängung,<br />
■ Beste Arbeitsbedingungen für das Personal durch ermüdungsfreie<br />
Ergonomie <strong>und</strong> geringen Geräuschpegel.<br />
Damit die Kräne nicht nur klassische Container, sondern auch<br />
Wechselbrücken, Aufl ieger <strong>und</strong> Spezialcontainer umladen können,<br />
sind sie je nach K<strong>und</strong>enwunsch mit teleskopierbaren Greiferzan-<br />
Bei Schiffsausrüstungen betreut <strong>und</strong> liefert Hilgers die Elektrik <strong>und</strong> Elektronik<br />
genspreadern ausgerüstet, deren Greifarme 3,30 m, 3,50 m oder<br />
3,60 m lang sind mit einer Tragfähigkeit an den Drehzapfen bzw.<br />
Greifzangen von 41 t. Sie sind geeignet für den Umschlag von 20‘-<br />
bis 45‘-ISO-Containern, Sea-Land-Containern, Wechselbehältern,<br />
Sattelanhängern, Flats mit Breiten zwischen 2,40 m <strong>und</strong> 2,60 m<br />
sowie Palletwide-Containern. Die freiprogrammierbare Steuerung<br />
sorgt für hohen Bedienungskomfort <strong>und</strong> Sicherheit durch Überwachung<br />
der Endschalterverriegelungen. Die Fertigung der Spreader<br />
erfolgt in Rheinbrohl, die Krangerüste fertigt Hilgers in Niesky.<br />
Anspruchsvolle Schiffselektrik<br />
Auf den ersten Blick etwas aus dem Rahmen schlagen die Aktivitäten<br />
der DSD Hilgers im Bereich der Schifffahrt. Die eigene Werft<br />
entstand in den 30er Jahren, als für die Marine U-Boot-Teile geliefert<br />
werden mussten. Die Werftaktivitäten hielten sich bis 1985,<br />
seitdem spezialisierte sich das Unternehmen auf die Schiffsausrüstung<br />
mit elektrischen Anlagen aus einer Hand von der Projektierung<br />
über die Lieferung bis zur Installation <strong>und</strong> Wartung. Ob Fahrgast-<br />
oder Kabinenschiff, Autofähre, Tank- <strong>und</strong> Trockenfrachtschiff,<br />
Schubschiff, Eisbrecher oder Spezialschiff – in Rheinbrohl hat man<br />
für jeden Schiffstyp die richtige Elektroausstattung.<br />
| Bilder: DSD Hilgers<br />
Auch auf kleineren Terminals ist DSD Hilgers mit Kränen <strong>und</strong> Spreadern vertreten<br />
Fester Leistungsbestandteil sind Reparatur- <strong>und</strong> Serviceleistungen<br />
für die Elektroanlagen der Flotte der Köln-Düsseldorfer (KD). Daneben<br />
rüstet man in Rheinbrohl gerade eine Serie von fünf Polizeibooten<br />
aus. Das man auch mit eigenwilligeren Konstruktionen<br />
umgehen kann, bewies man auch mit dem Eisbrecher „Eber“ des<br />
Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes Eberswalde, dessen gesamte Elektroanlage<br />
in Rheinbrohl erneuert wurde. Inzwischen betreut Hilgers<br />
alle Odereisbrecher. Diese Arbeiten sind ein fester Teil der Kooperationen<br />
von Hilgers mit verschiedenen Werften in Ostdeutschland, so<br />
in Tangermünde, Genthin <strong>und</strong> Schwedt. Zum Umsatz trägt der Bereich<br />
Schiffselektrik mit etwa 10% bei. Als besonderen Service bietet<br />
DSD Hilgers einen 24-St<strong>und</strong>en-Notruf, um rasch bei Störungen<br />
helfen zu können. ■ Michael U. Kratzsch-Leichsenring<br />
Die Imperial Reederei-Gruppe<br />
gehört zu den führenden<br />
Binnenschiffahrtsunternehmen<br />
in Westeuropa.<br />
Mit unserer breiten Palette an logistischen Systemdienstleistungen<br />
bieten wir unseren K<strong>und</strong>en maßgeschneiderte Lösungen für den<br />
schnellen Transport von Haus zu Haus.<br />
Jährlich transportieren wir über 46 Millionen Tonnen trockene <strong>und</strong><br />
fl üssige Massengüter <strong>und</strong> Container. Dazu steht uns eine Flotte von<br />
129 eigenen <strong>und</strong> 470 fremden Schiffen mit einer Kapazität von<br />
annähernd 900.000 Tonnen zur Verfügung.<br />
Wir beabsichtigen die Reedereifl otte auszubauen, daher suchen wir<br />
Schiffsführer & Matrosen (m/w)<br />
für das rheinische Fahrgebiet <strong>und</strong> die westdeutschen Kanäle.<br />
Die Tätigkeit erfolgt im geregelten Einsatz- <strong>und</strong> Freizeitsystem.<br />
Fachlich ausgezeichneten Patentinhabern <strong>und</strong> gut qualifi zierten<br />
Binnenschiffern bieten wir eine langfristige Beschäftigung.<br />
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Verfügbarkeit.<br />
Imperial Shipping GmbH<br />
z. Hd. Herrn Rainer Tadsen<br />
15a, route de Echternach • L – 6617 Wasserbillig<br />
Tel.: 00352 / 23 60 69 –1 • Mobil : 0049-160 97 23 40 53<br />
E-Mail: rtadsen@imperial-reederei.de • www.imperial-reederei.de<br />
3|<strong>2008</strong> | 63
HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />
Terex-Gruppe: Mittelständische Maschinenbauer bilden Global Player<br />
TEREX greift nach<br />
Umschlagsgeschäft<br />
Mit einem Umsatz von über 9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2007 ist Terex der weltweit drittgrößte Baumaschinenhersteller.<br />
Zu den Unternehmenssegmenten gehören aber auch Reachstacker, Radlader <strong>und</strong> Mobilkrane. Im Bereich Umschlagsgeräte<br />
will Terex künftig stärker wachsen <strong>und</strong> von dem weltweiten Boom im Transportsektor profi tieren. In Deutschland<br />
ist das Unternehmen unter anderem mit den Marken Terex-Atlas, -Fuchs, -Demag <strong>und</strong> -Schaeff vertreten.<br />
Der größte Anteil des Wachstums der US-amerikanischen<br />
Unternehmensgruppe Terex in den letzten Jahren basiert<br />
auf einer Reihe von Akquisitionen <strong>und</strong> Vertriebsaktivitäten,<br />
mit denen das Produktangebot erweitert <strong>und</strong> die geografi sche Aufstellung<br />
verbessert werden sollte. So hat Terex in Deutschland seit<br />
1998 verschiedene Produktionsfelder <strong>und</strong> Sparten mittelständischer<br />
Unternehmen übernommen. Dazu zählen auch die Maschinenbau-<br />
Terex-Produkte<br />
Auch an Bord des Forschungsschiffs<br />
POLARSTERN tun Kräne von Terex-<br />
Atlas ihren Dienst | Bild: Grobe, CC<br />
er Atlas, Fuchs <strong>und</strong> Schaeff im Jahr 2002. „Innerhalb Deutschlands<br />
ist die Terex-Gruppe größter Baumaschinenhersteller“, weiß Andreas<br />
Wild, Geschäftsführer <strong>und</strong> Area Director der beiden unter den Namen<br />
Terex-Atlas <strong>und</strong> Terex-Schaeff fi rmierenden Tochterunternehmen.<br />
Beide Firmen hat der 50-jährige gelernte Jurist seit August 2006 erfolgreich<br />
zurück in die schwarzen Zahlen befördert. „Da Absatz <strong>und</strong><br />
Service in Deutschland nun stimmen, machen wir uns daran, auch<br />
Neben Reachstackern, Radladern <strong>und</strong> Mobilkranen für das Umschlagsgeschäft stellt Terex Straßen- <strong>und</strong> Bergbaumaschinen, Bau- <strong>und</strong> Montagekrane,<br />
Mobile Arbeitsplattformen, Betonmischer <strong>und</strong> Spezialmaschinen für das Materialrecycling her. Hier eine Übersicht über die interessantesten<br />
Produkte für den Hafen- <strong>und</strong> Industrieumschlag.<br />
▼▲ Mobilbagger ▼▲ TM 230 <strong>und</strong> TM 270 heißen die beiden neuen Materialumschlagsbagger von Terex-Atlas. Mit höhenverstellbarer Fahrerkabine<br />
eignen sich der 22- beziehungsweis 27,5-Tonner für den Massengutumschlag in Hafen- <strong>und</strong> Recyclingwirtschaft. Sie verfügen über<br />
Greiferreichweiten von 12,5 beziehungsweise 14,8 m.<br />
▼▲ Zwei-Wege-Bagger ▼▲ Für den Einsatz bei Gleisbauarbeiten auf Straße oder Schiene stehen die Modelle 1404 ZW <strong>und</strong> 1604 ZW zur<br />
Verfügung. Die Fahrzeuge sind als 20- bzw. 22-Tonner ausgelegt <strong>und</strong> verfügen über Greiferreichweiten von 7,4 <strong>und</strong> 8,35 m.<br />
▼▲ Atlas-Ladekrane ▼▲ Für den Einsatz auf LKW, Schienenfahrzeuge oder Schiffen sind hydraulische Ladekrane ab Zuladungen von knapp<br />
einer Tonne <strong>und</strong> 3 m Reichweite bis hin zu 4,5 t <strong>und</strong> 20,7 m Reichweite oder 17 t <strong>und</strong> 13,5 m maximaler Reichweite zu haben.<br />
▼▲ Reach Stacker ▼▲ 8 Modelle mit jeweils 45 t Hubfähigkeit in erster Containerreihe basieren alle auf dem Typ TFC 45. Sie unterscheiden<br />
sich in der Hubfähigkeit für Container in zweiter <strong>und</strong> dritter Reihe, die von 13 bis 37 t in dritter Reihe reicht.<br />
▼▲ Radlader ▼▲ Von 1 cbm bis 4,5 cbm Schaufelinhalt bei Arbeitsgewichten von 4 bis 24 t reicht das<br />
Angebot der 11 Geräte im Radladerbereich. Die kleineren Geräte sind zur Arbeit in Schiffsladeräumen<br />
kranbar. Ob Getreide-, Kohle- oder Baustoffumschlag – Terex-Schaeff hat für jedes<br />
Ladegut das passende Gerät.<br />
▼▲ Mobilkrane ▼▲ Für den Schwergutumschlag bietet Terex Demag geländegängige<br />
Hydraulikkrane mit Hublasten von 30 t bis 1.100 t <strong>und</strong> Raupen-Gittermast-<br />
Krane mit Hublasten von 300 t bis 3200 t an.<br />
3|<strong>2008</strong>
verstärkt ausländische Märkte zu erobern.“ So ist Andreas<br />
Wild als Konzernbeauftragter für Zentral Europa<br />
dafür verantwortlich, das breit gefächerte Produktionsprogramm<br />
besser im Markt zu platzieren.<br />
Krane für LKW<br />
<strong>und</strong> bald auch<br />
für Binnenschiff<br />
Doch auch im Kernmarkt Deutschland<br />
will Terex-Atlas ein neues<br />
Segment erschließen: Die Berufsschifffahrt.<br />
Da Ladekrane für den<br />
persönlichen Bedarf <strong>und</strong> insbesondere<br />
den eigenen PKW der Besatzung<br />
immer beliebter werden, will Terex-Atlas auf Basis der im Werk<br />
Delmenhorst produzierten hydraulischen LKW- <strong>und</strong> Schiffsladekrane<br />
ein Äquivalent für Binnenschiffe entwickeln. „Die technische Plattform<br />
müssen wir nur noch an die einsatzspezifi schen Parameter anpassen,<br />
um ein vernünftiges Produkt für die Berufsschifffahrt anbieten<br />
zu können“, fasst Werksleiter Gerhard Frerichs den Stand des Projekts<br />
zusammen. Kapazitäten sind in Delmenhorst jedenfalls vorhanden:<br />
184 Mitarbeiter produzieren aktuell knapp 400 Krane im Monat –<br />
Tendenz steigend. Erfahrungen in der Schiffsausrüstung liegen auch<br />
bereits vor. So wurden bislang Terex-Atlas-Ladekrane auf Fischkuttern,<br />
Schwimmpontons der B<strong>und</strong>eswehr sowie dem Forschungsschiff<br />
POLARSTERN aufgebaut. Während Stahlbaukomponenten <strong>und</strong> andere<br />
Konstruktionsteile weltweit ausgeschrieben <strong>und</strong> teils im Verb<strong>und</strong> mit<br />
anderen Konzernmarken eingekauft werden, fertigt Terex-Atlas sämtliche<br />
Hydraulikkomponenten ausschließlich in den eigenen Hallen am<br />
Standort Vechta, um nicht das Know-How für wichtige Schlüsselkomponenten<br />
in fremde Hände zu geben. Über r<strong>und</strong> 20 Händler in<br />
Deutschland können sowohl Ladekrane als auch die in Ganderkesee<br />
hergestellten Raupen-, Mobil- Umschlaggeräte <strong>und</strong> Zwei-Wege-Bagger<br />
von Terex-Atlas bezogen werden. „Auch in den deutschen Nachbarstaaten<br />
ist das Vertriebs- <strong>und</strong> Servicenetzwerk gut ausgebaut“, so<br />
Wild, nach dessen Auskunft r<strong>und</strong> 80 % aller Atlas Mobil Bagger in<br />
Deutschland, Frankreich, den Benelux-Ländern <strong>und</strong> Skandinavien abgesetzt<br />
werden. „Je weiter wir uns von Deutschland entfernen, desto<br />
dünner wird unser Netz. Hier wollen wir stärker ausbauen.“<br />
Synergien nutzen<br />
Ausgebaut wird auch hierzulande: Allein Terex-Schaeff hat in den<br />
vergangenen Jahren mehr als 1 Mio. Euro in den Ausbau des Service-<br />
<strong>und</strong> Logistikzentrums der Unternehmensgruppe bei Rothenburg<br />
ob der Tauber investiert. „Der Standort für das Terex-Service<br />
Gerhard Frerichs, Werksleiter am Terex-Standort Delmenhorst<br />
Fertig für die Endkontrolle: Der neue TM 270 Bagger<br />
| 65
HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />
66 |<br />
zentrum ist ideal, da mitten in Europa <strong>und</strong> verkehrsgünstig an der<br />
A7 gelegen“, so Wild. „Die Verfügbarkeit der Ersatzteile innerhalb<br />
Deutschlands <strong>und</strong> EU-Ländern liegt heute bei über 93 % innerhalb<br />
von 24 St<strong>und</strong>en.“ Nicht nur der Ersatzteilservice der Marken Schaeff<br />
<strong>und</strong> Fuchs ist seit 1994 am Standort Rothenburg gebündelt. Inzwischen<br />
haben 62 Mitarbeiter diesen Service auch für das britische<br />
Schwesterunternehmen Terex-Fermec komplett übernommen. Darüber<br />
hinaus werden aus den 11.500 qm großen Lagerfl ächen über<br />
50.000 verschiedene Ersatzteile in die ganze Welt verschickt. Die<br />
Nutzung des Standorts durch weitere Marken der Terex-Gruppe ist<br />
in Planung. Das gemeinsame Service- <strong>und</strong> Logistikzentrum macht<br />
einen Leitsatz der Unternehmensgruppe deutlich: Bei Beschaffung,<br />
Service <strong>und</strong> Logistik helfen Synergien den Terex-Tochterunternehmen<br />
bei Kostenreduzierung <strong>und</strong> Schaffung neuer Potenziale. Doch<br />
zum Teil stehen die weltweit r<strong>und</strong> 40 Terex-Marken auch im Wettbewerb<br />
miteinander, wie die historisch gewachsenen, separaten<br />
Vertriebsnetze verdeutlichen. „Schaeff hat etwa 15 Händler mehr<br />
in Deutschland als Atlas“, so Wild. „Aber die Konkurrenz im eige-<br />
Schienenbagger auf dem Endmontageplatz im Werk Ganderkesee | Bilder: Grohmann<br />
Geschäftsführer Andreas Wild ist gleichzeitig Terex Area Director Central<br />
Europe | Bilder: Grohmann<br />
Tüchtiger Geschäftsführer<br />
Erstmals seit 15 Jahren schrieb das Atlas-Werk Ganderkesee im vergangenen<br />
Jahr wieder schwarze Zahlen. Geschäftsführer Andreas Wild<br />
konnte nicht nur den Personalabbau stoppen, sondern auch neue Arbeitsplätze<br />
in Aussicht stellen. Mit der schrittweisen Durchsetzung von<br />
effi zienteren Arbeitsabläufen konnte laut Wild auch die Produktion<br />
gesteigert werden: R<strong>und</strong> 1.200 Bagger rollten 2006 vom Band, 2007<br />
waren es 1.500. Im laufenden Jahr sind 1.900 Neufahrzeuge geplant.<br />
Langfristig soll die Kapazität auf etwa 3.500 Fahrzeuge pro Jahr steigen.<br />
Auch bei Terex-Schaeff, dem Kompaktmaschinenhersteller unter<br />
den deutschen Terex-Firmen, war Wild erfolgreich: Vor dem Zusammenschluss<br />
mit Terex erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2001<br />
einen Umsatz von 117 Mio. Euro, 2006 waren es bereits 197 Mio. Euro.<br />
Schaeff ist auf Mini-, Raupen- <strong>und</strong> Mobilbagger sowie kompakte <strong>und</strong><br />
Leistungs-Radlader spezialisiert. ■ CG<br />
nen Konzern hat auch Vorteile <strong>und</strong> ist insgesamt sehr konstruktiv.“<br />
Handlungsbedarf sieht Wild allerdings noch bei der Marktstrategie<br />
des Konzerns in Europa. „Wir müssen uns bemühen, nicht nur mit<br />
dem Portfolio der deutschen Terex-Unternehmen aufzutreten, sondern<br />
das gesamte Terex-Produktspektrum vernünftig abzubilden.<br />
Wer kennt denn hierzulande schon die Reach Stacker der französischen<br />
Terex-PPM, ganz zu schweigen von Terex-Produkten aus<br />
Übersee?“ Man traut Andreas Wild zu, dass sich das bald ändern<br />
wird. ■ Christian Grohmann | Dü<br />
2|<strong>2008</strong>
Themen<br />
BUNDESVERBAND ÖFFENTLICHER<br />
dienst<br />
BINNENHÄFEN e.V.<br />
04 Es wird eng im Hafen<br />
BÖB-Präsident Dr. Rolf Bender nimmt Stellung<br />
06 Duisburg rüstet sich für 2,5 Millionen TEU<br />
2012 sollen 2,5 Millionen Container umgeschlagen werden<br />
08 Nordseehafen Neuss<br />
Maersk Line geht neue Wege in der Hinterlandentwicklung<br />
10 Hilfe naht vom Wasser aus!<br />
Schwimmende Kräne kommen immer häufiger zum Einsatz<br />
12 Die Ader im Hinterland<br />
In der Elbe steckt großes Potenzial<br />
14 „Wir wollen die Container aus Marseille!“<br />
Das sagt Alexander Schwarzer, Chef der Rheinhäfen Karlsruhe<br />
17 Frankreichs Binnenschifffahrt sucht Anschluss<br />
an das europäische Netz<br />
Blick aufs französische Binnenwasserstraßennetz<br />
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
Informationen<br />
Positionen<br />
Hintergründe für:<br />
Medien<br />
Wirtschaft<br />
Politik<br />
Mai <strong>2008</strong> Titelbild: Rheinhäfen Karlsruhe<br />
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B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V.<br />
Ernst-Reuter-Haus<br />
Straße des 17. Juni 114<br />
10623 Berlin<br />
Tel. +49 (0) 30 / 39 80 28 70<br />
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Internet: www.binnenhafen.de<br />
V.i.S.d.P.: Karl Michael Probst<br />
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3|<strong>2008</strong> | 67
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
68 |<br />
� Editorial: Darum ist es am Rhein so schön<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
es gibt sie, die Rheinromantik. Jedes<br />
Jahr ist der Fluss Anziehungspunkt für<br />
H<strong>und</strong>erttausende Touristen. Weniger<br />
romantisch betrachtet: die Logistik der<br />
Wasserstraße, doch auch hier hat der<br />
Fluss eine enorme Anziehungskraft.<br />
80 Prozent des Binnenschiffsverkehrs<br />
finden auf dem Rhein statt, der nicht nur<br />
eine Magistrale in Süd-Nord-Richtung<br />
ist <strong>und</strong> die Schweiz, Deutschland <strong>und</strong><br />
die Niederlande seit jeher miteinander<br />
verknüpft. Er öffnet wie kein anderer<br />
Fluss das Hinterland der Seehäfen<br />
Amsterdam, Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen.<br />
Das logistische Potenzial des Flusses<br />
ist optimal ausgeschöpft <strong>und</strong> uns stellt<br />
sich die Frage: Warum ist das nicht<br />
auf allen Flüssen <strong>und</strong> Kanälen der Fall?<br />
Denn das System Wasserstraße ist der<br />
Garant für zukunftsfähige, ökologische<br />
<strong>und</strong> ökonomische Transportalternativen<br />
gleichermaßen. Es mangelt nicht an<br />
unternehmerischen Konzepten, sondern<br />
allzu oft an der politischen Durchsetzbarkeit<br />
solcher Ideen, wenn der Wille<br />
zu einer stärkeren Nutzung des Systems<br />
fehlt.<br />
Diesen Willen artikuliert die nordrheinwestfälische<br />
Landesregierung sehr<br />
offensiv. Das nordrhein-westfälische<br />
Wasserstraßen- <strong>und</strong> Hafenkonzept<br />
bewertet die wirtschaftliche Bedeutung<br />
der Binnenhafenstandorte im regionalen,<br />
überregionalen, nationalen <strong>und</strong><br />
globalen Kontext <strong>und</strong> gibt ein stimmiges<br />
Bild der logistischen Vernetzung wieder.<br />
Das Papier <strong>und</strong> seine Entwicklungspläne<br />
zeigen für jeden Hafenstandort Entwicklungspotenziale<br />
<strong>und</strong> Handlungsoptionen<br />
zur Standortstärkung auf.<br />
Noch in den Kinderschuhen stecken<br />
Überlegungen zu einem Hafenkonzept<br />
der B<strong>und</strong>esregierung. Aber es steht zu<br />
befürchten, dass hier politische Vorgaben<br />
gemacht werden. Das B<strong>und</strong>eskonzept<br />
soll für die Seehäfen <strong>und</strong> ausgewählte,<br />
aus B<strong>und</strong>essicht besonders<br />
relevante Binnenhäfen entwickelt werden.<br />
Bis heute völlig unbekannt ist, was<br />
für den B<strong>und</strong> als besonders relevant<br />
gilt. Wir als Vertretung der deutschen<br />
Binnenhäfen befürchten, dass dieses<br />
Herauspicken einzelner Binnenhafenstandorte<br />
dem Ansatz widerspricht, die<br />
Wasserstraße als gesamtlogistisches<br />
System im Binnenland zu stärken. Die<br />
Sichtweise der B<strong>und</strong>esregierung greift<br />
damit für die Mehrzahl der deutschen<br />
Binnenhäfen zu kurz – <strong>und</strong> geht an<br />
der Realität vorbei, dass jeder Hafen<br />
mit seinen Stärken den Verkehrsträger<br />
Straße <strong>und</strong> die Umwelt entlastet.<br />
Öffentliche Binnenhäfen sind wichtige<br />
Akteure für die Entwicklung ihrer<br />
Region. Sie sind eng mit der heimischen<br />
Wirtschaft verflochten <strong>und</strong> leisten ihren<br />
Beitrag zur Schaffung <strong>und</strong> Stärkung<br />
von Wirtschaftskraft, Einkommen <strong>und</strong><br />
Beschäftigung. Binnenhäfen verknüpfen<br />
verschiedene Verkehrsträger <strong>und</strong><br />
sind Standorte von Unternehmen aus<br />
Produktion <strong>und</strong> Handel. Zur Erfüllung<br />
dieser eng miteinander verzahnten<br />
� weiter auf Seite 3<br />
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Anja Fuchs<br />
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Karl Michael Probst<br />
BÖB-Geschäftsführer<br />
3|<strong>2008</strong>
Funktionen benötigen die Binnenhäfen<br />
eine zukunftsorientierte Anpassung der<br />
Verkehrsinfrastrukturen.<br />
Bei unserem Vorhaben, die Belange<br />
des Systems Wasserstraße auf allen<br />
wirtschaftlichen <strong>und</strong> politischen Ebenen<br />
zu verankern, werden die Veranstaltungen<br />
des BÖB auf der Logistikmesse<br />
Cemat <strong>und</strong> der erste Karlsruher<br />
Hafenkongress Signalwirkung entfalten.<br />
In diesem Themendienst erfahren Sie,<br />
was beide Veranstaltungen ausmacht.<br />
Es geht darum, ausgetretene Pfade<br />
zu verlassen. Um mit Detthold Aden,<br />
Präsident des Zentralverbands der deutschen<br />
Seehafenbetriebe, zu sprechen:<br />
„Intelligente Logistik-Lösungen müssen<br />
die Grenzen des traditionellen Denkens<br />
<strong>und</strong> Handelns überwinden.“<br />
Herzliche Grüße aus der Hafenstadt<br />
Berlin schickt Ihnen<br />
Karl Michael Probst<br />
Geschäftsführer BÖB<br />
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3|<strong>2008</strong> | 69
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
70 |<br />
� Verbandsarbeit auf den Punkt gebracht<br />
Es wird eng im Hafen<br />
Der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB) veranstaltet<br />
gemeinsam mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe<br />
e.V. ein gemeinsames Hafenforum auf der Messe CeMAT<br />
am 29. Mai <strong>2008</strong> in Hannover. Dr. Rolf Bender, Präsident des<br />
B<strong>und</strong>esverbands Öffentlicher Binnenhäfen, nimmt Stellung zu drei<br />
zentralen Punkten der BÖB-Verbandsarbeit.<br />
BÖB: Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik…<br />
Rolf Bender: ...als integriertes System bieten die besten Chancen für eine nachhaltige<br />
Stärkung des Gütertransportes auf Flüssen <strong>und</strong> Kanälen.<br />
Die Binnenwasserstraßen bieten – auch auf die Zukunft betrachtet – als einziger<br />
Verkehrsträger freie Kapazitäten. Gemeinsames Ziel der am System Wasserstraße<br />
Beteiligten, also Binnenhäfen, Spedition <strong>und</strong> Binnenschifffahrtsgewerbe, muss es<br />
sein, auf diese Potenziale aufmerksam zu machen. Darüber hinaus gilt es, attraktive,<br />
marktgerechte Angebote zu entwickeln, die geeignet sind, den Modal Split<br />
der Verkehrsträger zu Gunsten der Wasserstraße zu verändern. Eine wesentliche<br />
Rolle spielen meines Erachtens dabei die Speditionen, die heute leider nur zu<br />
20 Prozent Veranlasser von Binnenschiffstransporten sind, der Rest beruht immer<br />
noch auf Dienstleistungsverträgen mit der verladenden Wirtschaft. Als „Architekten<br />
des Transportes“ besteht die Aufgabe der Spediteure darin, durch intelligente<br />
Verknüpfung von Transport- <strong>und</strong> anderen logistischen Leistungen, wie zum Beispiel<br />
Umschlag oder Lagerung, Komplettangebote zu konzipieren, durch welche der<br />
eigentliche Transport auf dem Wasser eine Aufwertung erfährt.<br />
BÖB: Hafen- <strong>und</strong> Stadtentwicklung…<br />
Bender: …stehen heute vielfach im Widerspruch zueinander.<br />
Die öffentlichen Binnenhäfen – in kommunalem oder Landeseigentum – dienen<br />
der Ver- <strong>und</strong> Entsorgung der Städte, sind stadtnahe Standorte für Produktion <strong>und</strong><br />
Logistik <strong>und</strong> haben einen entscheidenden Einfluss auf die Beschäftigung vor Ort.<br />
Ihre Existenz ist unverzichtbar, gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass sie anders als<br />
Logistikzentren auf der „grünen Wiese“ das Alleinstellungsmerkmal der Trimodalität<br />
aufweisen, also sowohl an die Straße als auch an die Schiene <strong>und</strong> das Wasser angeb<strong>und</strong>en<br />
sind. Allerdings geht vielfach der Trend in den Kommunen – im Gegensatz<br />
zum Beispiel zur B<strong>und</strong>espolitik <strong>und</strong> teilweise auch zur Politik der Länder – dahin,<br />
als störend <strong>und</strong> umweltschädlich empf<strong>und</strong>ene Hafeninfrastruktur rückzubauen <strong>und</strong><br />
Flächen umzuwidmen für ein als „schöner“ empf<strong>und</strong>enes Wohnen <strong>und</strong> Arbeiten am<br />
Wasser. Dabei ist angesichts des dynamisch wachsenden Transportaufkommens<br />
schon jetzt klar: Die Übernahme zusätzlicher Transport- <strong>und</strong> Logistikaufgaben in<br />
der Zukunft erfordert die schnelle Weiterentwicklung der Infrastruktur <strong>und</strong> nicht<br />
deren Rückbau. Nach Berechnungen des BÖB werden bis 2025 zusätzlich 325<br />
Hektar Fläche benötigt, davon allein 105 Hektar für den Containerumschlag.<br />
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Dr. Rolf Bender, Präsident des B<strong>und</strong>esverbands<br />
Öffentlicher Binnenhäfen e.V., sieht eine gute<br />
Zukunft für das System Wasserstraße. (Bild: HGK)<br />
3|<strong>2008</strong>
BÖB: Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Klimawandel…<br />
Bender: …tun sich nicht unbedingt weh.<br />
Der Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik, den das B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />
zur Ressortabstimmung vorgelegt hat, stellt fest, dass über die zukünftige Integration<br />
des Binnenschiffs in die Logistik weiterer Forschungsbedarf bestehe, da „die<br />
Binnenschifffahrt am stärksten vom Klimawandel betroffen sei“. Auf Gr<strong>und</strong> dieser<br />
Aussage könnte man schließen, dass die Zukunftsfähigkeit von Transporten über<br />
die Wasserstraße bei dem prognostizierten Klimawandel in Frage gestellt ist.<br />
Dabei ist gerade das Binnenschiff der Verkehrsträger, der das Klima wegen seiner<br />
guten CO -Bilanz am besten schützt. Nur 0,5 Prozent der CO -Emissionen in<br />
2 2<br />
Europa ergeben sich aus den Leistungen des Verkehrsträgers Wasser. Die Ausweitung<br />
des Gütertransportes auf dem Wasser ist deshalb besonders wirksam, wenn<br />
es gilt, Schadstoffemissionen mit klimaverändernder Wirkung zu verhindern. Der<br />
Klimawandel stellt zwar einen Risikofaktor dar, der in zukünftige Konzepte der am<br />
System Wasserstraße Beteiligten einfl ießen muss, der aber keinesfalls Anlass sein<br />
sollte, die Zukunftsfähigkeit des Systems skeptisch zu sehen oder gar anzuzweifeln.<br />
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Die Binnenwasserstraßen bieten als einziger<br />
Verkehrsträger freie Kapazitäten. Als integriertes<br />
System können Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik den<br />
Gütertransport auf dem Wasser stärken.<br />
(Bild: HGK)<br />
Spitze beim Umweltschutz<br />
Beim Umweltschutz steht das Binnenschiff<br />
an der Spitze aller Verkehrsträger:<br />
Je 100 Tonnenkilometer schluckt<br />
das Binnenschiff 1,3 Liter Diesel <strong>und</strong><br />
spuckt gleichzeitig 3,34 Kilogramm<br />
CO aus. Bei der Eisenbahn sind es<br />
2<br />
1,7 Liter Diesel <strong>und</strong> 4,81 Kilogramm<br />
CO , beim Lkw sogar 4,1 Liter Die-<br />
2<br />
sel <strong>und</strong> 16,4 Kilogramm CO .<br />
2<br />
3|<strong>2008</strong> | 71
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
72 |<br />
� Kombinierter Verkehr<br />
Duisburg rüstet sich<br />
für 2,5 Millionen TEU<br />
Duisburg ist die Mitte Europas – zumindest beim Blick auf das Netzwerk,<br />
das der Duisburger Hafen geknüpft hat: Zahlreiche Fäden aus<br />
Häfen <strong>und</strong> Terminals in ganz Europa laufen im Knoten duisport, dem<br />
weltgrößten Binnenhafen, zusammen. Für die Zukunft hat duisport<br />
ehrgeizige Ziele: Im Jahr 2012 soll die Umschlagkapazität auf<br />
2,5 Millionen TEU gesteigert werden. In den nächsten Jahren will der<br />
Hafen, der auch deutsche Seehäfen weit hinter sich gelassen hat,<br />
den Containerumschlag damit mehr als verdoppeln.<br />
„Unser multimodales europäisches Netzwerk verleiht uns eine Schlüsselstellung,<br />
um unser Ziel für 2012 zu erreichen“, betont Markus Bangen, Vorstandsmitglied<br />
der Duisburger Hafen AG, die europaweit geknüpften Kontakte. Die Duisburger<br />
Hafen AG arbeitet international mit Häfen wie Rotterdam, Antwerpen oder Le Havre<br />
<strong>und</strong> internationalen Logistikern <strong>und</strong> Reedereien strategisch zusammen. Jede<br />
Industrie region in Europa lässt sich per Zug oder Binnenschiff erreichen. 330 Zug-<br />
Abfahrten allein im Kombinierten Verkehr pro Woche aus Duisburg unterstreichen<br />
die Bedeutung des Netzwerks. „2007 haben wir im Containerverkehr per Schiff<br />
<strong>und</strong> Bahn 901.000 TEU umgeschlagen. Das ist neuer Rekord!“ Am Duisburger<br />
Hafen werden als logistische Schnittstelle maritime Verkehre aus den Seehäfen mit<br />
kontinentalen Verkehren aus der Rhein-Ruhr-Region <strong>und</strong> dem europäischen Hinterland<br />
verknüpft. Außerdem haben r<strong>und</strong> 250 Transport- <strong>und</strong> Logistikunternehmen den<br />
Hafen als Firmenstandort gewählt, davon mehr als 50 in den letzten acht Jahren.<br />
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Die Zahl der Container, die im Duisburger Hafen<br />
umgeschlagen werden, soll sich in den kommenden<br />
Jahren mehr als verdoppeln.<br />
(Bild: duisport, von Kaler)<br />
Rhein-Container toppen alle<br />
Vier von fünf Containern, die auf<br />
Schiffen über die deutschen Binnenwasserstraßen<br />
schippern, tun dies<br />
auf dem Rhein.<br />
3|<strong>2008</strong>
Flächenknappheit am Hafen<br />
Doch trotz begonnener Ausbauaktivitäten werden einige deutsche Seehäfen<br />
aufgr<strong>und</strong> des steigenden Güterumschlags an ihre Grenzen stoßen <strong>und</strong> sich zu<br />
engen Flaschenhälsen in der Binnenschifffahrt entwickeln. Durch knappe Flächen<br />
in den Terminals werden Engpässe bei der Zwischenlagerung großer Containermengen<br />
<strong>und</strong> der Verteilung ins Hinterland auftreten. Dass in Zukunft die logistische<br />
Verteilung der Fracht ins Hinterland verbessert werden muss, betont auch Bangen:<br />
„Eine effiziente Hinterlandverbindung ist essentiell wichtig.“ Bei den Transporten<br />
ins Hinterland spielt der Kombinierte Verkehr eine wichtige Rolle. Eine intelligente<br />
Verknüpfung der Straßen-, Schienen- <strong>und</strong> Wasserwege gilt aufgr<strong>und</strong> des stetig steigenden<br />
Verkehrs auf der Straße <strong>und</strong> den daraus resultierenden Staus als Mobilitätslösung<br />
der Zukunft. Wer diese Verknüpfung bewerkstelligen soll? Der Hafen – <strong>und</strong><br />
mit ihm die dort angesiedelten Logistikunternehmen.<br />
Mehrere Maßnahmen haben die duisport-Manager initiiert, um den Seehafen-<br />
Hinterlandverkehr zu stärken. Im Rahmen des Masterplans „Schiene Seehafen-<br />
Hinterland-Verkehr“ wird die Bahninfrastruktur im Duisburger Hafengebiet in<br />
Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn deutlich erweitert. Der Duisburger<br />
Hafen will nicht mehr nur weltgrößter Binnenhafen sein, er soll zur bedeutendsten<br />
Schienenverkehrsdrehscheibe Europas ausgebaut werden. Die aus den Seehäfen<br />
einströmenden Gütermengen werden im Hafenareal zwischengelagert <strong>und</strong> dann<br />
per Eisenbahn in Ganzzug-Verkehren an ihre Zielorte in ganz Europa weitergeleitet.<br />
Bis 2011 soll die Bahn-Drehscheibe für den Kombinierten Verkehr realisiert<br />
werden. Zudem wird der Rangierbahnhof in Duisburg-Ruhrort ausgebaut <strong>und</strong> die<br />
gesamten Gleisanlagen modernisiert. Gleichzeitig werden neue Logistikflächen<br />
geschaffen.<br />
Erstes Reederterminal im Hinterland<br />
Das Duisburg Trimodal Terminal (D3T) ist ein weiterer Schritt, die logistische<br />
Kompetenz des duisport zu stärken. Das D3T ist das erste Reeder-Containerterminal<br />
im europäischen Hinterland. Die Reedereien CMA CGM aus Frankreich <strong>und</strong> NYK<br />
aus Japan verstärken damit den internationalen Containerumschlag in Duisburg.<br />
„Da es sich dabei überwiegend um bisher nicht über Duisburg umgeschlagene<br />
Güter handelt, profitiert das gesamte Hafenareal von D3T“, erläutert Bangen. Auf<br />
der Fläche wurden vier Gleisanlagen <strong>und</strong> ein Kran für Wasser- <strong>und</strong> Bahnumschlag<br />
errichtet. Der Umschlagbereich wird von duisport betrieben.<br />
In den Jahren 2000 bis 2010 investiert die duisport-Gruppe mehr als 500 Millionen<br />
Euro in den Standort, insbesondere in die Terminal- <strong>und</strong> Bahninfrastruktur.<br />
„Wir haben uns erfolgreich als Verkehrs- <strong>und</strong> Logistikdrehscheibe positioniert“, beschreibt<br />
Markus Bangen den Status des Rheinhafens. „Mit den Ausbaumaßnahmen<br />
sind wir exzellent für die Zukunft gerüstet.“<br />
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Volle Kraft voraus! Die duisport-Gruppe investiert<br />
mehr als 500 Millionen Euro in die Infrastruktur, um<br />
den Seehafen-Hinterlandverkehr zu stärken.<br />
(Bild: duisport, Felden)<br />
3|<strong>2008</strong> | 73
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
74 |<br />
� Maersk Binnenterminal<br />
Nordseehafen Neuss<br />
Mit einem Binnenterminal am Neusser Hafen geht die dänische<br />
Maersk Line als weltweit größte Containerschiffreederei neue Wege<br />
in der Hinterlandentwicklung.<br />
Deutschland ist Exportweltmeister – <strong>und</strong> die deutsche Logistikbranche damit auch<br />
Logistikweltmeister. Das stimmt. Die Logistik ist hierzulande der drittgrößte Wirtschaftszweig,<br />
gleich nach dem Handel <strong>und</strong> der Automobilindustrie. 210 Milliarden<br />
Euro Umsatz wurden im Jahr 2007 in der Logistikindustrie erwirtschaftet. Damit<br />
<strong>und</strong> mit 2,7 Millionen Beschäftigten lässt die Logistik sogar die Elektronikbranche<br />
<strong>und</strong> den Maschinenbau hinter sich, also zwei Vorzeigebranchen Deutschlands.<br />
Allerdings sind die deutschen Logistiker oft Traditionalisten <strong>und</strong> fixiert darauf, Güter<br />
über die Straße zu transportieren. Für sie brummt das Geschäft nur, wenn der Lkw-<br />
Diesel brummt. Trotz Stau auf der Straße wird das System Wasserstraße von vielen<br />
Logistikern mehr oder minder ignoriert. Die Frage ist: warum? Bei nur 20 Prozent<br />
der Binnenschifftransporte ist der Auftraggeber ein Logistiker. Den Löwenanteil<br />
der Binnenschiffladungen beauftragen Industrieunternehmen, die den Vorzügen<br />
des Systems Wasserstraße offensichtlich aufgeschlossener gegenüberstehen. Die<br />
Unternehmen der Logistikdienstleistung, die nach ihrer Definition im K<strong>und</strong>enauftrag<br />
Lieferketten steuern, lassen so manches gute Geschäft an der Hafeneinfahrt oder<br />
der Kaikante liegen.<br />
Projekt mit Signalwirkung<br />
Anders als viele deutsche Logistiker nimmt die dänische Containerschiffreederei<br />
Maersk Line auch im Binnenland gern den Wasserweg. Das Unternehmen<br />
denkt bereits seit einigen Jahren weiter als bis zur Kaimauer der Seehäfen <strong>und</strong><br />
organisiert zusätzlich den Weitertransport der Container ins Hinterland. Dabei<br />
gewinnt das Binnenschiff zunehmend an Bedeutung. Große Signalwirkung hatte<br />
dabei die Entscheidung von Maersk, ein eigenes Binnen-Container-Terminal am<br />
Neusser Hafen zu errichten. Die Vertragsunterzeichnung zwischen Maersk <strong>und</strong><br />
den Neuss-Düsseldorfer Häfen für dieses in der Sprache der Logistiker „Dedicated<br />
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Die dänische Containerschiffrederei Maersk nimmt<br />
auch im Binnenland gerne den Wasserweg, um<br />
die Container vom Seehafen ins Hinterland zu<br />
transportieren. (Bild: Maersk Line)<br />
3|<strong>2008</strong>
Terminal“ genannte Umschlagszentrum ist seit Februar <strong>2008</strong> unter Dach <strong>und</strong> Fach.<br />
Fertig werden soll das Terminal schon im Jahr 2010. Bis dahin werden auf einem<br />
30.000 Quadratmeter großen Areal am Hafenbecken 5 des Neusser Hafens<br />
20 Millionen Euro verbaut. Darüber hinaus sind 50.000 Quadratmeter für einen<br />
weiteren Ausbau reserviert. Dabei plant das Logistikunternehmen Maersk bis ins<br />
Jahr 2032 für den Neusser Hafen als Hinterland-Drehscheibe.<br />
Dafür hat das Güterverteilzentrum einen perfekten Standort: In dem geplanten<br />
Terminal können Container zwischen Lkw, Eisenbahn <strong>und</strong> Binnenschiff umgeschlagen<br />
werden. Vater Rhein ist eine grüne Pipeline bis Rotterdam. „Ausreichende<br />
Kapazitäten in Bezug auf Terminals, Eisenbahn <strong>und</strong> Binnenschiff sind die Voraussetzung<br />
dafür, den zuverlässigen <strong>und</strong> nachhaltigen Güterverkehr über das Meer<br />
aufrecht erhalten zu können“, erläutert Maarten Tromp, Direktor Intermodal <strong>und</strong><br />
Equipment bei Maersk.<br />
Das Neusser Terminal ist jedenfalls fest in die Hinterlandstrategie des Unternehmens<br />
eingeplant <strong>und</strong> bereits in der ersten Ausbaustufe im Jahr 2010 auf den<br />
Umschlag von 200.000 TEU, also 20-Fuß-Container, ausgelegt. Dies wird den<br />
Rotterdamer Hafen wesentlich entlasten. Dort bildet sich gerade wegen des<br />
Umschlags-Volumens noch mehr Stau als bisher: Aufgr<strong>und</strong> der großen Importmengen<br />
geht die Hinterlandabfertigung in Rotterdam stockend zu. Daher ist es für<br />
die Empfänger von Überseecontainern unkalkulierbar geworden, wann sie ihren<br />
Container im Seehafen abholen können. Also lassen die Empfänger nach der<br />
Ankunft des Seeschiffs etliche Tage verstreichen, ehe sie ihre Lkw losschicken. Doch<br />
damit verstopfen die Container die ohnehin schon an ihrer Kapazitäts grenzen<br />
angelangten Anlagen in den Seehäfen noch weiter <strong>und</strong> vergrößern den Stau.<br />
Nach dem Konzept von Maersk kann das Binnenterminal in Neuss dies vermeiden.<br />
Die Container werden gleich am Seehafen auf Binnenschiffe verladen, die sie zum<br />
Hinterland-Terminal bringen. Dort können die Container staufrei per Lkw abgeholt<br />
oder auf die Schiene verladen werden. Vielleicht macht dieses Konzept auch an<br />
anderen Binnenhafenstandorten <strong>und</strong> bei in Deutschland ansässigen Logistikern<br />
Schule: Mit dedicated Terminals im Binnenland schlägt der Igel Binnenschiff den<br />
Hasen Lkw um Längen.<br />
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Logistik-Allianz fördert<br />
Bahnverkehr<br />
„Mit einer Logistik-Allianz wollen<br />
Güterbahnen <strong>und</strong> Häfen gemeinsam<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene<br />
im Ruhrgebiet steigern. Künftig<br />
sollen 20 Prozent der Gütertransporte<br />
für kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
wieder auf der Schiene<br />
fahren. Projektpartner sind SBB<br />
Cargo Deutschland (Projektleitung),<br />
die Mülheimer Verkehrsgesellschaft,<br />
die Neuss Düsseldorfer Häfen, die<br />
Wanne-Herner Eisenbahn <strong>und</strong> Hafen<br />
<strong>und</strong> das Institut für Produktion <strong>und</strong> Industrielles<br />
Informationsmanagement<br />
der Universität Duisburg-Essen.“<br />
Aus: DVZ Brief vom 28. April <strong>2008</strong>.<br />
Im geplanten Güterterminal der Maersk Line am<br />
Neusser Hafen können Container zwischen Lkw,<br />
Bahn <strong>und</strong> Binnenschiff umgeschlagen werden.<br />
(Bild: Maersk Line)<br />
3|<strong>2008</strong> | 75
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
76 |<br />
� <strong>Technik</strong><br />
Hilfe naht vom Wasser aus!<br />
Viele Seehafenstädte liegen an Flussmündungen. Eine Verbindung<br />
von See- <strong>und</strong> Binnenschifffahrt liegt also nahe. Dennoch schöpfen<br />
gerade die deutschen Seehäfen die Möglichkeiten, die ihnen die<br />
Binnengewässer als natürliche Hinterlandanbindung bieten, nicht<br />
aus. Das mag an der Infrastrukturanbindung liegen, hat aber auch<br />
wirtschaftliche Gründe im Seehafen: Binnenschiffe sind im Vergleich<br />
zu Ozeanriesen Winzlinge. Sie stören die Seeschiffe beim Anlegen<br />
<strong>und</strong> nehmen diesen den teuren Platz an der Kaimauer weg. Also<br />
müssten die Binnenschiffe hinter dem Seeschiff auf der Wasserseite<br />
festmachen. Dann aber blühen technische Schwierigkeiten beim Containerumschlag.<br />
Im Schatten eines großen Seeschiffs verschwindet<br />
das Binnenschiff aus dem Blickfeld des Kranführers – nicht nur im<br />
übertragenen Sinn. Gängige Praxis ist der Umschlag vom Containerschiff<br />
auf Land <strong>und</strong> von dort ins Binnenschiff. Das ist doppelte<br />
Arbeit, kostet doppelt so viel Zeit <strong>und</strong> verursacht doppelte Kosten.<br />
Doch Hilfe naht – vom Wasser.<br />
Eine Lösung: schwimmende Kräne, die als Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt die Container<br />
vom am Kai festgemachten Frachter auf das kleine Binnenschiff umladen.<br />
Schwimmkräne sind keine neue Erfindung, die <strong>Technik</strong> leistete schon vor einem<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert ihren Dienst in den Güterhäfen Europas <strong>und</strong> der Welt. Sie wurden<br />
aber von großen Portalkränen an Land abgelöst <strong>und</strong> gerieten in Vergessenheit. Mit<br />
der Containerflut aus Fernost <strong>und</strong> dem Abfertigungsstau in den Seehäfen kommen<br />
Schwimmkräne aber wieder ins Gespräch – nicht als Gegenmodell zum Portalkran,<br />
sondern als Ergänzung. In jedem Fall bringt diese <strong>Technik</strong> mehr Binnenschifffahrt in<br />
den Seehafen.<br />
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Auf dem amerikanischen Mississippi verrichten<br />
Schwimmkräne schon seit einigen Jahren ihre<br />
Arbeit. In Zukunft sieht man die schwimmenden<br />
Lastenheber vielleicht auch in Deutschland.<br />
(Bild: Gottwald)<br />
3|<strong>2008</strong>
Nur wenige Anbieter produzieren heute Schwimmkräne. Ein Hersteller, der das<br />
Potenzial der Schwimmkräne für den Güterumschlag im Hafen erkannt hat, ist der<br />
Düsseldorfer Kranhersteller Gottwald Port Technology, eine Tochterfirma der Demag<br />
Cranes AG. „Seit der Markteinführung unserer Hafenpontonkräne im Jahr 2004<br />
haben wir weltweit 13 Stück verkauft“, erklärt Dr. Mathias Dobner, Geschäftsführer<br />
von Gottwald. „Das ist mehr, als wir erwartet hätten.“ Der erste Kran aus Düsseldorf<br />
ging 2004 auf dem Mississippi im amerikanischen Louisiana in Betrieb. In<br />
Deutschland hat Gottwald noch keinen modernen Schwimmkran verkauft.<br />
Für Kranbauer Dobner ist das aber nur eine Frage der Zeit. „Weil die Seeschiffe<br />
immer größer werden <strong>und</strong> die Transportmengen steigen, gelangen viele Ladekais<br />
an die Grenzen ihrer Kapazitäten.“ Die Hafenpontonkräne sind damit eine<br />
willkommene Ergänzung zu den festen Kränen an Land. Diese übernehmen dann<br />
den Umschlag auf Straße oder Schiene, während der Schwimmkran die Container<br />
auf das Binnenschiff hievt. Der erwünschte Nebeneffekt: Wenn die Fracht von zwei<br />
Seiten gleichzeitig – zu Wasser <strong>und</strong> zu Land – vom Seeschiff geholt wird, verkürzt<br />
sich die Liegezeit im Hafen.<br />
Die Hafenpontonkräne bieten auch ein Plus an Flexibilität. Einfache Schiffsliegeplätze<br />
ohne Kranausstattung werden damit zum Umschlagsplatz. Und dort, wo die<br />
Wassertiefe an den Kaimauern zu seicht für die großen Pötte ist, überbrückt der<br />
Schwimmkran den Weg zwischen tiefem Wasser <strong>und</strong> Land. Großcontainerschiffe<br />
können ohne Reduzierung der Lademenge den Zielhafen ansteuern, den Rest<br />
erledigt der schwimmende Helfer. Folglich lässt sich eine kostenträchtige Vertiefung<br />
des Hafenbeckens umgehen oder zumindest die Dauer bis zur Fertigstellung der<br />
Arbeiten mit einem Pontonkran überbrücken.<br />
Flexibler Helfer im Binnenhafen<br />
Auch für die Binnenhäfen bilden die Schwimmkräne ein flexibel einsetzbares<br />
Instrument zur Güterverladung. „Wir passen unsere Kräne speziell an die<br />
Gegebenheiten des Hafens an“, schildert Dobner das Kran-Konzept. Die Abmaße<br />
des Pontons <strong>und</strong> des Kranauslegers richten sich nach der Schwere der zu hebenden<br />
Lasten <strong>und</strong> dem Radius, den der Kran bedienen soll. Die zu verladenden<br />
Güter, Container oder Schüttgut geben die Ausstattung der Hebevorrichtung des<br />
Hafenpontonkrans vor. Aber nicht nur im Hafenbecken heben Schwimmkräne<br />
Lasten, auch auf Flüssen <strong>und</strong> Kanälen verteilen sie die Fracht direkt von Schiff zu<br />
Schiff. Und wie kommt der Schwimmkran an seinen Einsatzort? Geschleppt oder<br />
von der eigenen Schiffsschraube angetrieben. Autark agieren kann der Kran durch<br />
ein Dieselaggregat an Bord – immer dort, wo er benötigt wird.<br />
Die behördliche Genehmigung für das Umsetzen eines Schwimmkrans ist meist<br />
schnell erteilt. Damit hat der Mobilkran weitere Vorzüge vor neuen stationären<br />
Kränen. „Bis eine neue stationäre Infrastrukturmaßnahme am Hafen genehmigt<br />
<strong>und</strong> fertiggestellt ist, vergeht Zeit – Zeit, die wir nicht mehr haben, betrachtet man<br />
die Wachstumsprognosen“, weiß Dobner. „Es wäre doch schade, wenn Schwimmkräne<br />
nur am Mississippi arbeiten.“<br />
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Als Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt zwischen Kai <strong>und</strong> Schiff<br />
verteilen Schwimmkräne die Fracht.<br />
(Bild: Gottwald)<br />
3|<strong>2008</strong> | 77
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78 |<br />
� Leercontainerlogistik<br />
Die Ader im Hinterland<br />
Die Elbe, drittlängster Fluss Deutschlands, passiert auf ihrem Weg<br />
in die Nordsee den größten deutschen Hafen Hamburg – <strong>und</strong> doch<br />
profitiert die Elbschifffahrt davon kaum. Die Elbe bleibt in ihrer<br />
Bedeutung als europäische Wasserstraße für den Gütertransport<br />
weit zurück. Der Gr<strong>und</strong>: Die mangelhafte Hinterlandanbindung<br />
Hamburgs über das System Wasserstraße. Doch gerade hier könnte<br />
der Elbe eine wichtige Bedeutung zukommen – bis nach Tschechien,<br />
das Hamburg als „seinen“ Seehafen sieht.<br />
Heute werden auf der Elbe gerade einmal 100.000 Container jährlich transportiert.<br />
Auf dem Rhein sind es beinahe zwanzigmal so viele. Dabei ist die Elbe auf<br />
ihren 727 deutschen Flusskilometern durchgehend schiffbar, an den Gestaden<br />
liegen zahlreiche Binnenhäfen. Dazu kommen weitere 367 schiffbare Elbkilometer<br />
in der Tschechischen Republik, wo ebenfalls etliche Hafenstädte liegen. Hinzu<br />
kommt die Kanalanbindung. Das Wasserstraßennetz, das zum Elbestromgebiet<br />
zählt, umfasst 3.400 Kilometer – fast doppelt so lange wie das Rheinstromgebiet<br />
– <strong>und</strong> reicht weit hinein ins Hinterland bis nach Mitteldeutschland: über den Elbeseitenkanal<br />
nach Braunschweig, weiter den Mittellandkanal entlang nach Hannover<br />
oder über den Elbe-Havel-Kanal bis Berlin <strong>und</strong> Brandenburg. „In der Elbe steckt<br />
großes Potenzial als Verbindungsglied zwischen dem Hinterland <strong>und</strong> den Seehäfen“,<br />
erklärt Robert Baack, Vorsitzender der Geschäftsführung der deutschen<br />
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Bis zur Spitze des Michels türmen sich die Container<br />
im Hamburger Hafen noch nicht. Aber im Jahr<br />
2025 sollen in Hamburg 28 Millionen TEU umgeschlagen<br />
werden. (Bild: Port of Hamburg, Hettchen)<br />
3|<strong>2008</strong>
Binnen reederei, der mit seinem Unternehmen alle genannten Standorte bedient.<br />
Die Elbe erschließt sich an ihrem Flusslauf ein Gesamteinzugsgebiet von 148.268<br />
Quadratkilometer, doppelt so groß wie die Fläche Bayerns. Nur: Auf dem Fluss<br />
<strong>und</strong> den Kanälen ist wenig los.<br />
Baack mahnt daher an, dass die Wasserstraße Elbe in ihrem heutigen Zustand<br />
nicht bleiben kann. Zwar ist ein zweilagiger Containerverkehr auf der gesamten<br />
Elbe größtenteils durchgängig möglich, der wesentlich wirtschaftlichere dreilagige<br />
Transport aber funktioniert nur bei nachhaltig gesicherten Wasserständen von<br />
mindestens 1,6 Meter an 345 Tagen im Jahr. „Die Binnenschifffahrt müsste sonst<br />
also entweder auf lukrative Container verzichten oder ständig auf die Hilfe des<br />
Wettergottes hoffen“, sagt Baack.<br />
Als problematisch für den Großgüterverkehr erweist sich auch das Schiffshebewerk<br />
Scharnebeck am Elbeseitenkanal, dessen Hebetröge Schiffe nur bis zu einer<br />
bestimmten Länge passieren lassen können. „Das ist, was die Schiffslänge angeht,<br />
nicht mehr zeitgemäß oder gar auf Zukunft ausgerichtet“, erklärt Baack <strong>und</strong> fordert:<br />
„Flaschenhälse müssen auf dem gesamten Elbestromgebiet beseitigt werden.“<br />
Leercontainer fürs Hinterland entlang der Elbe<br />
Die Notwendigkeit für Planungen zum Elbausbau betont auch Thomas Lütje, Leiter<br />
Container Vertrieb der Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG (HHLA): „Unsere Verbindungen<br />
ins Hinterland müssen leistungsstärker <strong>und</strong> fl exibler werden.“ Nach Prognosen<br />
werden in Hamburg im Jahr 2025 r<strong>und</strong> 28 Millionen TEU umgeschlagen, mehr<br />
als die dreifache Menge gegenüber heute. „Wir brauchen jede Infrastruktur, um<br />
das enorme Wachstum der Containermengen in Zukunft bewältigen zu können“, so<br />
Lütje weiter. „Das funktioniert nur über eine Stärkung der Elbe als Wasserstraße.“<br />
Für sie hat Logistiker Lütje eine besondere Aufgabe im Sinn: Es geht um die<br />
Leercontainer-Schwemme. Weil der Exportweltmeister Deutschland kompakte<br />
Technologie produkte exportiert, aber Volumengüter importiert, stapeln sich im<br />
Binnenland Leercontainer, die irgendwann auch als Leergut wieder den Weg<br />
zurück in die weite Welt antreten müssen. Im Hamburger Hafen stehen viele Leercontainer<br />
nutzlos herum <strong>und</strong> belegen teure Lagerfl ächen. Auf einen Hektar lassen<br />
sich zwar 1.000 Standardcontainer auftürmen. „Aber wir brauchen auf unserem<br />
begrenzten Hafenareal in Zukunft jeden Quadratmeter unserer Terminals für Leistungen,<br />
die an der Wasserseite unbedingt notwendig sind“, erklärt Lütje. Für den<br />
Container-Chef des Hamburger Hafens gehört die Lagerung von Leercontainern<br />
nur bedingt dazu, auch wenn der Hamburger Hafen mit dem trimodalen Leercontainer-Zentrum<br />
Unikai zehn Hektar Fläche <strong>und</strong> damit Platz für 10.000 Leercontainer<br />
zur Verfügung hat. „Aber auch das Areal stößt irgendwann an die Grenzen<br />
seiner Kapazitäten“, prophezeit Lütje. Die Leercontainerlogistik kann sich daher<br />
zur Spielwiese für die Binnenhäfen an der Elbe entwickeln. Thomas Lütje glaubt:<br />
„Wenn alle Akteure am System Seehäfen, Binnenhäfen <strong>und</strong> Binnenschifffahrt enger<br />
zusammenarbeiten, bewältigen wir die drohende Schwemme an Containern, seien<br />
sie voll oder leer.“<br />
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Elbe schlägt Rhein <strong>und</strong> Rhein<br />
schlägt Elbe<br />
Die Elbe <strong>und</strong> ihre angeschlossenen<br />
Kanäle umfassen 3.400 Kilometer<br />
<strong>und</strong> schlagen damit das Rheinstromgebiet<br />
mit 1.900 Kilometer um fast<br />
das Doppelte. Aber der Rhein weiß<br />
sich gegen die Elbe zu behaupten:<br />
1,7 Millionen zu 100.000 heißt<br />
hier das Verhältnis. Gemeint sind<br />
Container. Fast zwanzigmal so viele<br />
werden per Schiff über den Rhein<br />
transportiert wie über die Elbe.<br />
3|<strong>2008</strong> | 79
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
80 |<br />
� Hafenkongress Karlsruhe<br />
„Wir wollen die Container aus<br />
Marseille!“<br />
Binnenhäfen im Umbruch – Binnenhäfen im Aufbruch. Unter diesem<br />
Motto lädt Alexander Schwarzer, Geschäftsführer der Rheinhäfen<br />
Karlsruhe, zum ersten Hafenkongress am 3. <strong>und</strong> 4. Juni <strong>2008</strong> in<br />
Karlsruhe ein. Einer der Schwerpunkte der Tagung ist die internationale<br />
Ausrichtung der nassen Logistik. Ebenso wie das Wasser<br />
keine Grenzen kennt, orientieren sich die Binnenhäfen nicht nur<br />
landeinwärts, sondern blicken über die Grenzen in die europäischen<br />
Nachbarstaaten.<br />
Der Veranstaltungsort Karlsruhe ist gut gewählt. Die dortigen Rheinhäfen<br />
<strong>und</strong> ihre oberrheinischen Nachbarhäfen positionieren sich als<br />
zentrale Bindeglieder zwischen Ländern <strong>und</strong> Verkehrsträgern. Ein<br />
wichtiges Bindeglied darin könnte der „Canal du Rhône au Rhin“<br />
werden. Der Karlsruher Hafenchef Alexander Schwarzer berichtet,<br />
was es damit auf sich hat.<br />
BÖB: Herr Schwarzer, den Rhein-Rhône-Kanal gibt es schon seit über 150 Jahren.<br />
Warum entdeckt die Binnenschifffahrt erst jetzt diese Verbindung?<br />
Alexander Schwarzer: Sie haben recht: Der Kanal ist uralt. Und genau darin<br />
liegt das Problem. 1833, als der Kanal fertiggestellt wurde, hatten die meisten<br />
Schiffe noch nicht einmal Motorantrieb. In konkreten Zahlen: Der Canal du Rhône<br />
au Rhin taugt nur für Schiffe bis fünf Meter Breite <strong>und</strong> einem Tiefgang von 1,80<br />
Metern. Auf so eine Nussschale passen 300 Tonnen. Das ist für heutige Verhältnisse<br />
gar nichts, ein modernes Rheinschiff trägt zehnmal so viel. Also ist der Kanal<br />
für die Binnenschifffahrt im heutigen Zustand wertlos. Heute schippern auf dieser<br />
strategischen Nord-Süd-Verbindung Sport- <strong>und</strong> Freizeitboote.<br />
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Container aus Fernost – eine Fracht, die nicht nur<br />
über Rotterdam <strong>und</strong> den Rhein nach Karlsruhe<br />
gelangen soll. Die Bahn ist heute die Verbindung<br />
nach Marseille – <strong>und</strong> in Zukunft vielleicht auch eine<br />
Binnenwasserstraße. (Bild: Rheinhäfen Karlsruhe)<br />
3|<strong>2008</strong>
BÖB: Und das soll sich nun ändern?<br />
Schwarzer: (lacht) Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann ja. Aber ich bin<br />
nicht derjenige, der das zu entscheiden hat. Die Pläne existieren schon seit vielen<br />
Jahrzehnten, wurden aber Ende der 90er Jahre von Frankreich aus politischen<br />
Gründen gestoppt. Ein französischer Förderverein versucht nun, den Ausbau<br />
wieder voranzutreiben. Wir hier am Oberrhein würden uns freuen – aber wir<br />
können die Entscheidung nicht beeinflussen, sondern nur abwarten.<br />
BÖB: Wenn der Ausbau auf politische Widerstände stößt – wäre es dann nicht<br />
sinnvoller, das ganze Projekt beiseite zu legen? Es gibt doch eine Wasserverbindung<br />
über Gibraltar <strong>und</strong> Rotterdam.<br />
Schwarzer: Das Kanalprojekt kostet eine Menge Geld <strong>und</strong> politische Durchsetzungskraft,<br />
da haben Sie recht. Aber wenn der Kanal ausgebaut ist, dann wird<br />
sich der Güterverkehr aus den französischen Mittelmeerhäfen deutlich beschleunigen.<br />
Sie müssen doch nur einmal auf die Landkarte schauen: Der Seeweg durchs<br />
halbe Mittelmeer, über den Atlantik bis hoch in die Nordsee ist ewig. Dann steht<br />
der Container in Rotterdam <strong>und</strong> dort dauert es mittlerweile bis zu fünf Tage, bis<br />
die Container bereit sind für den Weitertransport ins Binnenland. Und dann kommt<br />
noch die Fahrt den Rhein hinunter. Wenn der Rhein-Rhône-Kanal als Großschifffahrtsstraße<br />
ausgebaut wäre, hätten wir die Fracht aus Marseille in drei bis vier<br />
Tagen bei uns in Karlsruhe. Außerdem würde eine solche Verbindung die französischen<br />
Mittelmeerhäfen stärken <strong>und</strong> unsere Geschäftsbeziehungen intensivieren.<br />
BÖB: Welche Vorteile ergeben sich für die Rheinhäfen Karlsruhe durch eine<br />
Orientierung zum Mittelmeer?<br />
Schwarzer: Auf Malta wurde in den vergangenen Jahren eines der größten<br />
Containerterminals weltweit ausgebaut, für Hochseeschiffe mit einem Tiefgang<br />
von bis zu 16,5 Metern. Das sind riesige Kolosse. Die Schiffe kommen aus Asien<br />
<strong>und</strong> fahren durch den Suezkanal nach Malta, anstatt den weiten Umweg r<strong>und</strong> um<br />
Afrika herum zu nehmen. Anschließend geht die Fracht mit kleineren Schiffen zu<br />
den Mittelmeerhäfen. Das bedeutet, dass etwa Marseille als Empfangshafen für<br />
Container aus Asien zunehmend wichtiger wird. Aber auch in Marseille darf die<br />
Fracht nicht stehen bleiben. Sie muss ins Hinterland, das bis nach Karlsruhe reicht.<br />
Dabei können die Binnenhäfen eine entscheidende Rolle spielen.<br />
BÖB: Auf welche Güter aus Marseille haben Sie es abgesehen?<br />
Schwarzer: Wir wollen die Container! Hier sehe ich ein großes Wachstumspotenzial.<br />
Außerdem kommt dort viel Kohle aus Südafrika oder Kolumbien an, die<br />
unsere Kohlekraftwerke am Oberrhein gut gebrauchen könnten.<br />
BÖB: Ginge ein Ausbau des Rhein-Rhône-Kanals auf Kosten der bestehenden<br />
Verbindungen nach Rotterdam?<br />
Schwarzer: Der Rhein-Rhône-Kanal ist ein dringend notwendiges Zusatzangebot,<br />
kein Ersatz für Rotterdam – Karlsruhe. Diese Verbindung ist inzwischen so wichtig<br />
geworden, dass wir neben der Schifffahrt auf dem Rhein Güter zusätzlich auf die<br />
Schiene setzen. Wir als Hafen organisieren seit November 2007 regelmäßige<br />
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Alexander Schwarzer, Geschäftsführer der Rheinhäfen<br />
Karlsruhe, blickt mit Optimismus Richtung<br />
Frankreich. (Bild: Rheinhäfen Karlsruhe)<br />
3|<strong>2008</strong> | 81
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
82 |<br />
Ganzzugverbindungen zwischen Rotterdam <strong>und</strong> dem Karlsruher Containerterminal.<br />
Diese zusätzliche Bahnverbindung hat sich jetzt schon bewährt. Aber das genügt<br />
auf lange Sicht nicht. Die Häfen Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam – also die<br />
ARA-Häfen – haben in den vergangenen Jahren den Umschlag immens vergrößert,<br />
aber die Anbindung an die Binnenhäfen im Hinterland vernachlässigt. Das<br />
Güteraufkommen kann schon heute nicht mehr reibungslos bewältigt werden. Der<br />
Rhein-Rhône-Kanal wäre ein zweiter Zugang zum Meer im Süden, mit dem wir<br />
diese Probleme umschiffen können.<br />
BÖB: Welchen Beitrag können die Rheinhäfen Karlsruhe zu dem Projekt leisten?<br />
Schwarzer: Wir machen es gerade anders herum wie bei der Verbindung<br />
Rotter dam – Karlsruhe. Dort war zuerst der Rhein <strong>und</strong> seit 2007 unser Zug.<br />
Zwischen Karlsruhe <strong>und</strong> Marseille wollen wir zuerst Bahnverkehre einsetzen, die<br />
Planungen dafür laufen heute schon. Wenn der Gütertransport auf der Schiene<br />
etabliert ist, zeigen wir der Wirtschaft das Potenzial dieser Verbindung. Sobald der<br />
Kanal dann als Großschifffahrtsstraße funktioniert, können wir Güter dauerhaft von<br />
der Schiene auf das Wasser verlagern.<br />
BÖB: Sie sehen also eine Zukunft für den „Canal du Rhône au Rhin“, obwohl das<br />
Projekt von französischer Seite gestoppt wurde?<br />
Schwarzer: Der Logistik wird oft vorgeworfen, fantasielos zu sein. Wir brauchen<br />
aber Visionen, um die Güterströme der Zukunft zu lenken. Für mich ist der Rhein-<br />
Rhône-Kanal kein Hirngespinst, sondern eine Verbindung mit Zukunftschancen. Mit<br />
dieser Meinung stehe ich nicht allein. Ich vermute, dass das Projekt, trotz des politischen<br />
Ausbaustopps, im nächsten Jahrzehnt in die Tat umgesetzt werden kann.<br />
BÖB: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Schwarzer!<br />
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Neben Containern haben es die Karlsruher<br />
auch auf Schüttgüter wie Kohle abgesehen. Die<br />
Kapazitäten <strong>und</strong> die technische Ausrüstung für<br />
den Umschlag dieser Güter ist in Karlsruhe bereits<br />
vorhanden. (Bild: Rheinhäfen Karlsruhe)<br />
Der Canal du Rhône au Rhin<br />
schließt über einen 237 Kilometer<br />
lange künstliche Wasserstraße<br />
die Rhône an den Rhein an. Der<br />
Kanal beginnt in Saint-Symphorien<br />
westlich von Dole <strong>und</strong> überquert bei<br />
Montreux-Vieux die Wasserscheide<br />
zwischen Rhein <strong>und</strong> Rhône. Bei<br />
Niffer zwischen Basel <strong>und</strong> Mulhouse<br />
mündet der Kanal schließlich in den<br />
Rhein. Der erste Spatenstich für den<br />
Kanal erfolgte bereits im Jahr 1784,<br />
aber erst 1833 wurde der Kanal in<br />
Dienst gestellt. Von der Rhône führen<br />
73 Schleusen hinauf zum Scheitel,<br />
von dort 40 Schleusen hinunter zum<br />
Rhein. An zwei Stellen, bei Thoraize<br />
<strong>und</strong> unter der Zitadelle von Besançon,<br />
verläuft der Rhein-Rhône-Kanal<br />
unterirdisch durch einen 185 Meter<br />
<strong>und</strong> einen 394 Meter langen Tunnel.<br />
3|<strong>2008</strong>
� Blick über die Grenze<br />
Frankreichs Binnenschifffahrt<br />
sucht Anschluss an das europäische<br />
Netz<br />
„Bonjour Monsieur!“ grüßt der französische Schiffer, während er<br />
an der Kaimauer des Nürnberger Hafens seinen Kahn festmacht<br />
– bereit, um neue Fracht Richtung Frankreich aufzunehmen. Deutschland<br />
<strong>und</strong> Frankreich sind gute Partner, vor allem was den Güteraustausch<br />
betrifft. Schließlich ist Frankreich Deutschlands wichtigster<br />
Import- <strong>und</strong> Exportpartner. Wer hier aber nur an Bahn <strong>und</strong> Lkw als<br />
Transportmittel denkt, liegt daneben. Mit den Flüssen Mosel <strong>und</strong><br />
Rhein haben Frankreich <strong>und</strong> Deutschland eine gemeinsame Schnittmenge,<br />
die sich gut für den grenzüberschreitenden Binnenschiffverkehr<br />
anbietet. Aber an manchen Stellen hakt es im französischen<br />
Binnenwasserstraßennetz.<br />
Frankreichs großdimensionale Binnenschifffahrt konzentriert sich auf die drei großen<br />
Becken Rhône/Saône, Seine/Oise <strong>und</strong> Nordfrankreich. Untereinander sind diese<br />
durch schmale Kanäle verb<strong>und</strong>en, die nur von kleinen Freycinet- Schiffen befahren<br />
werden können. Damit fehlt dem Binnenland, vor allem der Pariser Region <strong>und</strong><br />
den Seehäfen Marseille <strong>und</strong> Le Havre, eine Verbindung für die Großschifffahrt zum<br />
ausgedehnten Wasserstraßennetz der europäischen Nachbarländer – <strong>und</strong> damit<br />
auch für den reibungslosen Güteraustausch zwischen Deutschland <strong>und</strong> Frankreich.<br />
Von den 8.501 schiffbaren Kilometern sind 4.002 Kilometer, fast die Hälfte, nur für<br />
Freycinet-Schiffe befahrbar. Den großen Pötten, die zehnmal so viel <strong>und</strong> mehr als<br />
ein Freycinet-Schiff laden können, stehen nur 1.621 Kilometer zur Verfügung.<br />
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Idyllisch ist es an manchen Stellen des französischen<br />
Binnenwasserstraßensystems. Doch für eine<br />
wirtschaftlich rentable Großschifffahrt sind solche<br />
Passagen wie am Rhein-Rhône-Kanal bei Thoraize<br />
nicht geeignet. (Bild: Pascal Lemaître)<br />
Freycinet-Schiffe verdanken ihren<br />
Namen Charles Louis de Saulces de<br />
Freycinet, der im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Minister für öffentliche Bauten in<br />
Frankreich war. Er legte 1879 die<br />
Dimensionen der Kanäle <strong>und</strong> Schiffe<br />
fest: Nach seiner Vorgabe musste<br />
eine Schleusenkammer 39 Meter<br />
lang <strong>und</strong> 5,50 Meter breit sein.<br />
Dementsprechend sind die Freycinet-<br />
Schiffe maximal 38,5 Meter lang<br />
<strong>und</strong> 5,05 Meter breit. Heute<br />
gehören noch 20 Prozent der 1.400<br />
Schiffe der französischen Binnenschifffahrtsfl<br />
otte zur Freycinet-Klasse.<br />
3|<strong>2008</strong> | 83
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />
84 |<br />
Das Problem ist in Frankreich erkannt. Drei Pläne, um die nationale Binnenwasserstraßen<br />
an das europäische Wasserstraßennetz anzuknüpfen, liegen auf den<br />
Schreibtischen der Politiker: der konkret geplante Kanal von der Seine nach Nordfrankreich,<br />
eine Verbindung zwischen Saône <strong>und</strong> Mosel, die allerdings erst in den<br />
Kinderschuhen steckt, <strong>und</strong> der eher hypothetische Rhein-Rhône-Kanal.<br />
Grenzüberschreitende Bedeutung<br />
Die Wasserstraße zwischen dem Seine-Becken <strong>und</strong> den großen Kanälen Nordfrankreichs<br />
eröffnet den französischen Binnenschiffern eine direkte Verbindung zur<br />
Schelde <strong>und</strong> den Kanälen Belgiens – <strong>und</strong> damit zum Rest Europas. Der 160 Kilometer<br />
lange „Canal Seine Nord Europe“ verbindet zwischen Compiegne <strong>und</strong><br />
Aubencheul-au-Bac den Seine-Nebenfluss Oise mit dem Dünkirchen-Schelde-Kanal.<br />
Auf der Wasserstraße sollen zukünftig Schiffe mit einer Ladefähigkeit bis 4.400<br />
Tonnen verkehren, das entspricht r<strong>und</strong> 15 Freycinet-Schiffen. Auch an die regionale<br />
Wirtschaft denken die Kanalerbauer: Mehrere multimodale Umschlagplattformen<br />
werden entlang des Kanals errichtet. Die Kosten für das Bauwerk werden auf vier<br />
Milliarden Euro geschätzt. Privat-Public-Partnership heißt die Finanzierungslösung:<br />
Private Investoren sollen 1,67 Milliarden Euro beisteuern, die EU-Kommission hat<br />
420 Millionen Euro zugesagt. 2014 soll der Kanal seinen Betrieb aufnehmen <strong>und</strong><br />
den Anschluss für die französischen Binnenschiffer nach Europa herstellen.<br />
Für den südöstlichen Teil Frankreichs soll ein Saône-Mosel-Kanal für Abhilfe sorgen,<br />
dem Studien eine über Frankreich hinaus reichende Bedeutung zumessen. Die<br />
Berechnungen prophezeien für den Kanal im Jahr 2020 jährlich 15.000 Tonnen<br />
transportierte Fracht. Bei Nancy <strong>und</strong> Lyon, den Endpunkten der Wasserstraße,<br />
sollen nach der Studie täglich r<strong>und</strong> 2.000 Lastwagenladungen von der Straße<br />
aufs Schiff umgeschlagen werden – obwohl die parallel zum Kanal verlaufenden<br />
Autobahnen <strong>und</strong> Eisenbahnstrecken aufgr<strong>und</strong> des steigenden Verkehrsaufkommens<br />
ebenfalls ausgebaut werden dürften. Aber an eine Realisierung ist wohl erst für das<br />
Jahr 2025 zu denken.<br />
Mittelmeer – Nordsee nonstop<br />
Die dritte Variante, der Rhein-Rhône-Kanal, hatte bereits sehr konkrete Züge<br />
angenommen, als sie 1997 durch die französische Regierung verworfen wurde.<br />
Laut Berechnungen war ein wirtschaftlicher Nutzen für die Verbindung nicht zu<br />
erwarten. Die Wasserstraße verbindet den Rhein über die Rhône mit Marseille:<br />
Mittelmeer – Nordsee nonstop. Ein französischer Förderverein kämpft aber weiterhin<br />
für die Errichtung dieser Wasserstraße als Verbindung zwischen Marseille <strong>und</strong><br />
den europäischen Rheinhäfen <strong>und</strong> zwischen Straße, Bahn <strong>und</strong> Wasserweg.<br />
Trotz der gemeinsamen Schnittmenge zwischen deutscher <strong>und</strong> französischer<br />
Binnenschifffahrt scheint das System doch nicht ganz kompatibel zu sein. Aber die<br />
französische Politik hat die Chancen des Transportwegs Wasser erkannt: Präsident<br />
Nicolas Sarkozy will den Transport auf dem Wasser bis 2012 um 25 Prozent steigern.<br />
Mit den Modernisierungsplänen setzt die französische Politik ein Zeichen für<br />
die Zukunft der Binnenschifffahrt als grenzüberschreitendes Transportmittel.<br />
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presse-boeb@binnenhafen.de<br />
www.binnenhafen.de/presse<br />
Die Mosel ist Schnittmenge zwischen Deutschlands<br />
<strong>und</strong> Frankreichs Binnenschifffahrt. Auf französischer<br />
Seite soll ein Kanal die Mosel mit der Saône<br />
verbinden, um das steigenden Güteraufkommen zu<br />
bewältigen. (Bild: VNF)<br />
3|<strong>2008</strong>
CTL beschafft Siemens<br />
Mehrsystemlokomotiven<br />
HÄFEN & BAHN<br />
Am 29. Februar hat die CTL Logistics S.A., Warschau, ihren Bestand<br />
von 170 Loks um zwei Siemens-Mehrsystem-Lokomotiven vom Typ<br />
Eurosprinter (ES) 64 F4 ergänzt. Mit den neuen Fahrzeugen kann<br />
das polnische Unternehmen etwa die Betuwe-Route nach Rotterdam<br />
uneingeschränkt befahren. Die von der Dispolok GmbH gemieteten<br />
Maschinen sind mit Zulassungen <strong>und</strong> Sicherheitssystemen für<br />
Deutschland <strong>und</strong> die Niederlande ausgestattet (LZB/PZB 90, ATB <strong>und</strong><br />
ETCS 2). Technisch ist die ES-Lok aufgr<strong>und</strong> ihrer Vier-Stromsystem-<br />
Ausstattung in der Lage, auf Normalspur unter allen vier auf dem<br />
Europäischen Kontinent gängigen Stromsystemen zu fahren. Zudem<br />
besitzt die Lok eine variable LED-Beleuchtung, die für verschiedene<br />
europäische Bahnnetze bis hin zu den angrenzenden GUS-Staaten die<br />
vorgeschriebene Beleuchtungsanordnung darstellen kann. „Nur durch<br />
Verkehre, die aus technischen Gründen an den alten Nationalgrenzen<br />
nicht mehr unterbrochen werden müssen, kann die Eisenbahn ihre<br />
Systemvorteile im Güterverkehr auf den europäischen Langstrecken<br />
ausspielen“, so Matthias Raith, zuständiger CTL-Vorstand für die europäische<br />
Entwicklung des Unternehmens. Die Anschaffung weiterer<br />
Mehrsystemloks habe der bimodale Logistikdienstleister <strong>und</strong> Marktführer<br />
unter den polnischen Privatbahnen bereits vorgesehen. ■ CG<br />
Rollout der Loks im Siemens-Prüfcenter Wegberg-Wildenrath | Bild: Grohmann<br />
50. Lok für die Mittelweserbahn im<br />
zehnten Jubiläumsjahr<br />
Mit gleich drei Neuzugängen hat die Mittelweserbahn GmbH (MWB)<br />
Ende März ihren Lokbestand weiter ausbauen können. Bei den Maschinen<br />
mit den zukünftigen Nummern V 761 bis 763 handelt es<br />
sich um gebraucht erworbene dreiachsige Loks mit elektrischer<br />
Leistungsübertragung des Typs DE 502 aus der Fertigung von MaK<br />
in Kiel. Für MWB steht somit dieses Jahr ein doppeltes Jubiläum an:<br />
Zum einen jährt sich die Firmengründung zum zehnten Mal, zum<br />
anderen erreicht der Lokbestand einen neuen Höchststand. ■ CG<br />
„Ich wünsche mir einen Simulator zu Weihnachten!“ Derzeit liegt der Anteil<br />
von Lokführerinnen bei MEV knapp unter 2 % | Bild: MEV<br />
Mädchen am Zug –<br />
„girls day“ <strong>2008</strong> bei MEV<br />
Am 24. April lud die MEV-Lokführerschule in Mannheim ein gutes<br />
Dutzend Schülerinnen ein, in den Berufsalltag einer „Eisenbahnfahrzeugführerin“<br />
hinein zu schnuppern. Damit unterstützte das<br />
Unternehmen erstmalig den b<strong>und</strong>esweiten Aktionstag „girls day“,<br />
der Mädchen frei von Geschlechterklischees für technische Berufe<br />
begeistern will. Zum Tagesprogramm gehörte eine Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />
zu Vorstellungen über den Lokführerberuf sowie dessen Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteile. Neben der Fahrt auf einer Lok waren die Schülerinnen<br />
schnell von den vier unternehmenseigenen Fahrsimulatoren zu begeistern,<br />
an denen sie selbst das Kommando übernehmen konnten.<br />
Mit dem Ergebnis der Nachwuchsförderaktion zeigten sich Anne<br />
Selling vom Personalmanagement <strong>und</strong> Christoph Puppe, Leiter der<br />
MEV-Lokführerschulen sehr zufrieden. Da es deutlich mehr Bewerbungen<br />
als freie Teilnehmerplätze gab, hoffen sie darauf, künftig<br />
mehr Lokführerinnen ausbilden zu können. ■ CG<br />
Voith EcoPack speichert<br />
Bremsenergie mit Druckluft<br />
Ein neuartiges System zur Nutzung der Bremsenergie von Schienenfahrzeugen<br />
hat Voith Turbo entwickelt. Der Voith EcoPack ermöglicht eine<br />
Kraftstoffreduzierung bei Dieselloks von bis zu 15 % bei gleichzeitiger<br />
Lärmreduzierung. „Beim Bremsen freiwerdende Energie wird in Hochdruckbehältern<br />
gespeichert. Das hoch verdichtete Stickstoff-Gemisch<br />
treibt über das hydrostatische Antriebselement das Schienenfahrzeug<br />
an“, erklärt Heinz Tengler, Leiter der Produktgruppe Hydrodynamische<br />
Antriebssysteme. Loks oder Triebwagen werden mit diesem Hybridkonzept<br />
zusätzlich angetrieben oder im so genannten Boosterbetrieb beschleunigt.<br />
Zudem können die Fahrzeuge auch ganz ohne laufenden<br />
Dieselmotor in Bahnhöfe ein- <strong>und</strong> ausfahren. „Das entscheidende bei<br />
der Hybridtechnik ist der Energiespeicher“, so Professor Günter Löffl er<br />
von der TU Dresden. Die EcoPack-Druckbehälter haben laut Tengler<br />
eine längere Lebensdauer als vergleichbare elektrische Hybridsysteme:<br />
„25 Jahre halten unsere Druckbehälter problemlos durch.“ Ebenfalls in<br />
das EcoPack integriert ist das SteamDrive-System. Es wandelt die Abwärme<br />
des Dieselmotors ähnlich dem Prinzip einer Dampfmaschine<br />
wieder in nutzbare Energie für die Bordstromversorgung um. ■ CG<br />
Hydrostatische Rekuperation mit dem Voith EcoPack | Bild: Voith Turbo<br />
3|<strong>2008</strong> | 85
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
86 |<br />
Trockenschiffsneubau von Ralf Wirtz ist fi t für die Verlängerung<br />
Am 14. März lud die DTG gemeinsam mit der<br />
Schifferfamilie Wirtz zur Einweihung des Gütermotorschiffs<br />
VIGILIA nach Saarburg ein. Zu feiern<br />
gab es nicht allein den ersten 135-m-Trockenschiffsneubau<br />
der deutschen Partikulierschifffahrt in diesem<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert, sondern auch die gelungene Integration<br />
zukunftsweisender, selbst entwickelter Schiffstechnik<br />
durch qualifi zierte Partner bei Werften <strong>und</strong> Zuliefererindustrie.<br />
Schifferfamilie Wirtz in drei Generationen: Helga <strong>und</strong> Adolf Wirtz (oben),<br />
Claudia <strong>und</strong> Ralf Wirtz (mitte) sowie die beiden Töchter Nicole (l.) <strong>und</strong><br />
Marianne (r.), die ebenfalls zu Binnenschifferinnen ausgebildet werden<br />
| Bild: Dünner<br />
Fröhliche Gesichter, wohin man schaut: Auf dem Fahrgastschiff<br />
PRINCESSE MARIE-ASTRID haben sich Repräsentanten<br />
aus Lokalpolitik, befrachtender Industrie, Genossenschaft,<br />
den Werftbetrieben <strong>und</strong> Zulieferern, Banken <strong>und</strong> Versicherern<br />
sowie Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannte der Familie Wirtz zu den Feierlichkeiten<br />
GMS VIGILIA<br />
in Saarburg<br />
eingeweiht<br />
eingef<strong>und</strong>en. Schiffseigner Ralf Wirtz, der die Schiffertradition seiner<br />
Familie an Saar <strong>und</strong> Mosel in sechster Generation fortführt, ist<br />
voll des Lobes für die Leistung aller am Neubau Beteiligten. „Sowohl<br />
auf der Orsova Werft in Rumänien als auch bei Gelria im niederländischen<br />
Nijmegen lief das Zusammenspiel ohne jegliche Missver-<br />
3|<strong>2008</strong>
Alle drei Tage konnte Familie Wirtz, die den Bau ihrer VIGILIA in<br />
Orsova vollständig begleitete, das Schiff um zehn n Meter wachsen sehen. |<br />
Bild: Wirtz<br />
ständnisse.“ Ehefrau<br />
Claudia Wirtz ergänzt:<br />
„Nachdem<br />
wir bei mehreren<br />
Schiffsumbauten in<br />
der Vergangenheit<br />
Probleme hatten,<br />
kam ein Neubau<br />
anfangs gar nicht<br />
in Frage. Heute<br />
sagen wir: Jederzeit<br />
wieder!“<br />
Im Flottenverband der Deutschen Transport Genossenschaft<br />
Binnenschifffahrt EG, kurz DTG, ist das neue Flaggschiff voll<br />
in das Logistikkonzept der Dillinger Hüttenwerke eingeb<strong>und</strong>en: Die<br />
VIGILIA verkehrt hauptsächlich zwischen den Rheinmündungshäfen<br />
<strong>und</strong> dem Saarhafen Dillingen. Zu Berg füllen Erz <strong>und</strong> Kohle die<br />
2.400 umd 2.375 qm messenden Laderäume, zu Tal liegen fertige<br />
Stahlplatten darin.<br />
„Alternativ können wir in vier oder fünf Lagen 260 oder 325 TEU<br />
Container befördern“, fügt Wirtz hinzu, der schon seit 20 Jahren<br />
Rhein, Mosel <strong>und</strong> Saar für DTG <strong>und</strong> Dillinger Hüttenwerke befährt.<br />
Auch DTG-Vorstand Hans Egon Schwarz ist sehr stolz auf<br />
das modernste Binnenschiff in der genossenschaftlichen Flotte.<br />
KALKMAN BALLAST JET<br />
DIE VORTEILE<br />
DES KALKMAN BALLASTJET<br />
· Der Ballastjet kann das Schiff sowohl mit<br />
Ballast füllen als auch Ballast abpumpen.<br />
· Grosse Pumpleistung bei einem relativ<br />
geringen Kraftbedarf.<br />
· Da der Ballastjet niedrig ist, befi ndet sich<br />
die Saug-/Pressöffnung in nahezu allen<br />
Situationen unter dem Boden, hierdurch<br />
saugt der Ballastjet den Raum vollständig<br />
leer.<br />
· Arbeitet auch während der Fahrt mit der<br />
vollen Kapazität.<br />
· Einfacher Zugang zur Schraube.<br />
· Das Strahlrohr ist aus Edelstahl gefertigt.<br />
· Drehzahl des Elektromotors frequenzgeregelt,<br />
inkl. Fernbedienung.<br />
· 1200 ton Wasser / St<strong>und</strong>e mit einem<br />
11 kW E-;otor.<br />
Wir wünschen M.S. VIGILIA<br />
eine gute Fahrt<br />
KALKMAN lieferte die<br />
Ballastjet Typ 1200<br />
Tel: 00 31(0)180-51 46 44 Fax: 00 31(0)180-51 84 50 E-mail: boegschroeven@kalkman.nl<br />
Für die Passage des Main-Donau-Kanals während der 2.500 km langen Überführung<br />
stellte die Firma DOMARIN Spezialequipment <strong>und</strong> Fachkompetenz | Bilder: Wirtz<br />
||| Das aufwändig ausgestattete Kampers-Steuerhaus der VIGILIA<br />
„Sie können an einer Hand abzählen, was in den zurückliegenden<br />
zehn Jahren in der deutschen Partikulierschifffahrt im Bereich der<br />
Trockenfahrt gebaut wurde. Da lief nahezu kein Schiff vom Stapel“,<br />
resümiert Schwarz in seiner Festrede. „Es bedarf schon einer gehörigen<br />
Portion Mut <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es Selbstbewusstsein, ein Schiff zu bauen, das<br />
dazu auch noch anders ist als alle bisher gebauten Binnenschiffe.“<br />
3|<strong>2008</strong> | 87
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Regie bei der Wohnungsausstattung führte Ehefrau Claudia Wirtz, die seit 1989 immer mit an Bord ist. Bei laufenden Motoren liegt der Geräuschpegel in der luxuriösen<br />
Entwicklung aus eigener Feder,<br />
Bau in Obhut der Familie<br />
Wirtz begann die Planung der VIGILIA bereits Mitte des Jahres<br />
2006. Ausgestattet mit einer CAD-Software (CAD = „Computer<br />
Aided Design“) arbeitete der 45-jährige fünf Monate lang an den<br />
Entwürfen für das eigene Schiff <strong>und</strong> setzte dabei richtungsweisende<br />
Akzente. „Wir haben bauliche Veränderungen an Kopf- <strong>und</strong> Hinterschiff<br />
vorgenommen“, so Wirtz, der aber etwas anderes für das<br />
Außergewöhnlichste an seinem streng nach Leichtbauweise konzi-<br />
88 |<br />
pierten Schiff hält. „Ich kann mein Schiff sofort in der Mitte auf 150<br />
m verlängern, ohne nachträglich stabilisieren zu müssen. Es wird<br />
dann einfach auseinander geschnitten <strong>und</strong> ein Teil eingesetzt.“ Mit<br />
750 mm starken Bodenquerspanten im Abstand von 600 mm <strong>und</strong><br />
Längsspanten in den Schiffswänden sind alle statischen Vorrichtungen<br />
für eine Operation am stählernen Rumpf bereits eingebaut.<br />
Sobald also die maximale Länge für Binnenschiffe neu defi -<br />
niert wird, kann Wirtz nachlegen. Genügend Leistungsreserven hat<br />
Wirtz bei der Auswahl der beiden Typ 3512 Hauptmaschinen von<br />
Zeppelin-Caterpillar mit je 1.015 kW bereits vorgesehen. Nach 286<br />
3|<strong>2008</strong>
Wohnung bei 56 dB(A) | Bilder: Dünner<br />
technischen Zeichnungen, war der Entwurf für die neue Vigilia fertig.<br />
Das Lloyd Register segnete die Zeichnungen nach acht Tagen<br />
formaler Bearbeitung ab, <strong>und</strong> der Bau konnte beginnen. Das Kasko<br />
ließ Wirtz an der Orsova Schiffswerft in Rumänien bauen. „Schon<br />
als ich die Werft am 11. Juni 2006 zum ersten Mal besuchte, war ich<br />
sehr beeindruckt“, erinnert sich Wirtz. „Und der erste Eindruck hat<br />
sich bestätigt: Vom ersten Cutting am 27. Mai 2007 bis zum Stapellauf<br />
benötigten die 80 bis 100 Werftarbeiter nur r<strong>und</strong> dreieinhalb<br />
Monate.“ Vor der Überführung des Kaskos an die Gelria Werft im<br />
niederländischen Nijmegen fand die Schiffstaufe noch an der Werft<br />
Während seiner Festrede zitierte DTG-Vorstand Hans Egon Schwarz aus<br />
den Erkenntnissen einer engagierten Frau aus der Partikulierschifffahrt:<br />
Romantische Binnenschifffahrt<br />
„Gut, es gibt eine gewisse Romantik, aber auch ganz knallharten<br />
Alltag. Und dann die Vorurteile: Wenn wir sonntags<br />
an der Schleuse liegen, schauen Spaziergänger neugierig in<br />
die Fenster. Amüsiert frage ich: ,Möchten Sie mal reinschauen?‘-<br />
,Nein danke, wir hatten schon alles gesehen. Oh, Sie haben<br />
ja einen Computer, was machen Sie denn damit?‘, heißt es<br />
dann. Auch wir werden öfters gefragt, ob wir Toiletten an Bord<br />
haben. Scheinbar denken die Leute, wir machen über Bord.<br />
,Natürlich nicht‘, sagen wir dann <strong>und</strong> fügen spaßeshalber hinzu,<br />
,wir sind doch Rheinschiffer‘.“ ■ CG<br />
3|<strong>2008</strong> | 89
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Zu groß für LKW <strong>und</strong> Bahn: Stahlplatten der Dillinger Hüttenwerke im Laderaum<br />
der VIGILIA | Bilder: Dünner<br />
in Orsova statt. „Einerseits wollte ich mir Gottes Segen schon für<br />
die lange Überführung einholen, andererseits war die Schiffstaufe<br />
vor Ort die beste Gelegenheit, unsere Anerkennung für die auch<br />
qualitativ hervorragende Arbeit des Werftpersonals auszudrücken“,<br />
so Wirtz.<br />
90 |<br />
Mehr Spielraum im Zeitplan<br />
In der Praxis haben sich Wirtz‘ Ideen bereits beweisen müssen.<br />
„Allein mit den Modifi zierungen am Rumpf sind wir heute um<br />
10 % schneller als andere Neubauten“, freut sich Wirtz. „Die Gr<strong>und</strong>schnelligkeit<br />
in stillem Wasser beträgt bei aktuellen Neubauten<br />
20,8 km/h, bei der VIGILIA sind es 22,6 km/h.“ Wirtz ist zufrieden.<br />
„Das war zugegeben mutig, etwas so neues zu konzipieren. Aber alle<br />
Berechnungen haben sich bewährt. Glück gehabt!“<br />
Nach üppigem Buffet, guter Unterhaltung <strong>und</strong> dem ein oder anderen<br />
Glas Wein aus der Region zieht die geschäftstüchtige Familie<br />
Wirtz sich zeitig in die großzügigen Räumlichkeiten der VIGILIA<br />
zurück. Pünktlich zum Sonnenaufgang soll das bereits mit Stahl beladene<br />
Schiff talwärts Richtung ARA-Häfen fahren.<br />
■ Christian Grohmann<br />
Rijndijk 19 • Postfach 54<br />
NL 6566 ZJ Millingen a/d Rijn<br />
Tel: 00 31 (0)4 81 - 43 45 48<br />
Fax: 00 31 (0)4 81 - 43 45 57<br />
Handy: 00 31 (0)6 50 - 42 66 1<br />
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Rettungboote<br />
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Schlauchbootreparaturen<br />
Schiffsdaten GMS VIGILIA<br />
Länge / Breite 135 m /11,45 m<br />
Leerhöhe / max. Tiefgang 5,95 m /3,8 m<br />
Tragfähigkeit geeichte /<br />
voll ausgeeicht<br />
3.650 t bei 3,3 m /<br />
4.150 t bei 3,8 m<br />
Basisgeschwindigkeit 22,6 km/h bei 3.200 t Ladung<br />
Hauptantrieb 2x Zeppelin-Caterpillar 3512 zu je 1.015 kW<br />
Getriebe ZF W 7600<br />
Propeller 2 x Wärtsilä Ø 1700 mm<br />
Bugstrahlruder 2 x Verhaar Omega 31 130-4k<br />
Bugstrahlantrieb 1x C 18 Zeppelin-Caterpillar, 447 kW<br />
Die in Orsova eingebauten Zeppelin-Caterpillar-Motoren halten genügend<br />
Leistungsreserven für die Schiffsverlängerung bereit<br />
3|<strong>2008</strong>
JASTRAM: Spezialist für Manövriereinrichtungen gen<br />
Vom Antriebsdiesel<br />
zur Ruderanlage<br />
Mit einem Petroleum-Motor legte Carl Jastram im<br />
Jahre 1889 den Gr<strong>und</strong>stein für das heutige Unternehmen.<br />
Aus dem zunächst auf Arbeitsmaschinen<br />
<strong>und</strong> später auf Antriebsdiesel spezialisierten Maschinenbaubetrieb<br />
ist ein bekanntes Technologie-<br />
Unternehmen für Schiffsmanövriereinrichtungen<br />
geworden.<br />
Das Debüt war ein Erfolg: Der erste Petroleum-Motor von Carl<br />
Jastram wurde auf der Hamburger Industrieausstellung 1889<br />
gleich ausgezeichnet. Auf der Basis des 1,5 kW starken Viertakters<br />
begründete der Entwickler die „Hamburger Motoren-Fabrik<br />
Carl Jastram“. Mit dem Ablauf der Hauptpatente von Rudolf Diesel<br />
um 1907/08 konzentrierte sich Jastram auf Entwicklung <strong>und</strong> Bau von<br />
Dieselmotoren. Die kleine Werkstatt am Reichenstraßenfl eet Nr. 47<br />
wurde bald zu eng: Immer mehr Hafenbarkassen <strong>und</strong> Frachtschiffe<br />
Querstrahlruder liefert Jastram mit bis zu 1.000 kW Leistung<br />
| Bilder: Pospiech<br />
Geschäftsführer Gerhard Erb <strong>und</strong> Firmeninhaber Nils Jastram. Im Jahr 2003<br />
übernahm der heute 49-jährige das Familienunternehmen in vierter Generation<br />
von seinem Vater Peter Jastram<br />
aus den Vierlanden ließen sich mit einem Jastram-Motor ausrüsten.<br />
Die Firma zog an den Billwärder Billdeich in Bergedorf um. In den<br />
folgenden Jahrzehnten verkaufte Jastram Schiffsmotoren im Leistungsbereich<br />
von 15 bis 368 kW erfolgreich im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />
Anfang der 50er Jahre sattelte das Unternehmen auf Manövrieranlagen<br />
um <strong>und</strong> bot eine breite Palette von Ruderpropellern, Flossenrudern,<br />
Rudermotoren <strong>und</strong> Querstrahlrudern an. 1973 zog sich<br />
Jastram endgültig aus dem Antriebsmotorenbau zurück. Querstrahlruder<br />
im Leistungsbereich von 50 bis 1.000 kW stellen seitdem<br />
das Hauptgeschäftsfeld. R<strong>und</strong> 4.000 Jastram-Querstrahlruder sind<br />
weltweit im Einsatz. „Unser hoher Qualitätsstandard ist die Gr<strong>und</strong>lage<br />
für die lange Lebensdauer; mechanische Probleme sind uns fast<br />
ein Fremdwort“, erklärt Gerhard Erb, Geschäftsführer der Jastram<br />
GmbH & Co KG. Ergänzt durch k<strong>und</strong>enorientierten Service sieht Erb<br />
darin das Erfolgsrezept der Firma. „Alle unsere Produkte werden im<br />
eigenen Haus konzipiert. Aufgr<strong>und</strong> unserer sehr fl achen Fertigungstiefe<br />
können wir uns auf die reine Montage in unserem Hamburger<br />
Werk konzentrieren.“ Sämtliche Einzelkomponenten lässt Jastram<br />
entsprechend den fi rmeneigenen Qualitätsstandards von Zulieferern<br />
fertigen. „Auf diese Art bleibt das Kern-Know-how im Haus“,<br />
ergänzt Firmeninhaber Nils Jastram.<br />
Neben dem kommerziellen Schiffbau hat sich Jastram mit zukunftsorientierten<br />
Lösungen zur Lärm- <strong>und</strong> Vibrationsreduzierung<br />
von Schiffsmanövrierantrieben im Mega-Yachtbau einen Namen<br />
gemacht. Patentierte Verfahren zur Reduzierung der Kavitationsgeräusche<br />
sowie vibrationsdämpfende Lagerungen sollen höchste<br />
Anforderungen in diesem speziellen Markt erfüllen. „Sie werden<br />
Jastram-Produkte in Behördenschiffen, Containerfrachtern <strong>und</strong><br />
-Feedern, Tankern, Bulkern, Fähr- <strong>und</strong> Binnenschiffen sowie Mega-<br />
Yachten fi nden. Es gibt keinen Schiffstyp den wir nicht beliefern<br />
können“, so Jastram. Erb erweitert die Aussagen zur zukünftigen<br />
Produktentwicklung: „Aufgr<strong>und</strong> der enorm wachsenden weltweiten<br />
Schiffsfl otte mit immer größeren Einheiten, beschäftigen wir uns<br />
mit leistungsgesteigerten Querstrahlrudern, die wir in absehbarer<br />
Zeit der Öffentlichkeit vorstellen werden.“ R<strong>und</strong> 30 % der Jastram-<br />
Produkte werden an deutsche Werften geliefert, weitere 40 % gehen<br />
in andere EU-Staaten. Die übrigen 30 % sind für Werften in fernöstlichen<br />
Ländern bestimmt. „In all diesen Ländern verfügen wir über ein<br />
gutes Verkaufs- <strong>und</strong> Servicenetzwerk, welches aus Handelshäusern<br />
<strong>und</strong> selbstständigen Handelsvertretungen besteht“, erklärt Erb seine<br />
Vertriebs- <strong>und</strong> Servicestrategie. Damit konnte das Unternehmen den<br />
Umsatz in den letzten drei Jahren um 30 % steigern. Auch für <strong>2008</strong><br />
erwartet Erb zweistellige Zuwachsraten. ■ Peter Pospiech<br />
| 91
MARKTPLATZ<br />
Anzeigenschluss für die<br />
nächste Ausgabe: 16. Juni 08<br />
92 | 3|<strong>2008</strong>
Nach kurzem Zwischenstop an der Kaje der GSYard wird EILTANK 7 zum weiteren Ausbau an die Neue Ruhrorter<br />
Schiffswerft überführt. Bei der Schiffstaufe konnte auch das schlechte Wetter die Stimmung der Werftleitung<br />
nicht trüben. (v.l.n.r.) Christian Hochbein, Daniel Gausch <strong>und</strong> Günter Schmidt | Bilder: Garrelmann<br />
Stapellauf EILTANK 7<br />
auf der Groningen<br />
Shipyard, Niederlande<br />
Taktrate bleibt, Schlagkraft<br />
zurück gewonnen<br />
Fast auf den Tag genau vor vier Monaten ging das<br />
Schwesterschiff EILTANK 6 mit einer mächtigen Welle<br />
<strong>und</strong> noch querab von der Helling. Deutlich gemächlicher,<br />
fast elegant schob sich dagegen EILTANK 7 am<br />
Karfreitag längsseits ins Winschoter Diep bei Groningen.<br />
Ungemütliches Wetter mit heftigen Böen <strong>und</strong> peitschendem Regen<br />
zog über Waterhuizen <strong>und</strong> die Groningen Shipyard. Werftchef<br />
Günter Schmidt machte es dann auch wie seine Schiffbauer:<br />
Kurz <strong>und</strong> bündig, mit schnellen Worten gab er das Kommando<br />
„Leinen los“. Doch die Baunummer 104 mochte sich noch nicht von<br />
ihrem Bauplatz trennen. Erst im zweiten Anlauf schaffte es der 480 PS<br />
starke Schlepper LAGA, die r<strong>und</strong> 500 t Schiff gewordenen Stahls von<br />
der Helling zu lösen. Fast lautlos, nur mit kaum vernehmbarem Glucksen<br />
unterm Rumpf schob sich dann das 86 m lange jüngste „Kind“ der<br />
Reederei Jaegers unter großem Beifall in das Werftbecken.<br />
Die hohe Taktrate, die Schmidt bereits beim Stapellauf der EILTANK 6<br />
(vgl. SUT 8/2007) angekündigt hatte, wurde nicht bloß eingehalten.<br />
Stolz erklärt Schmidt’s Kollege Daniel Gausch, man habe bei der<br />
zweiten baugleichen Version 40 % weniger St<strong>und</strong>en aufwenden<br />
müssen als noch bei der Erstausgabe. In ähnlichem Tempo wollen<br />
die drei deutschen Schiffbauer vor den Toren Groningens weitermachen.<br />
Zwei weitere Tanker stehen in der Bauliste, beide wieder<br />
86-m-Schiffe. Dann, so Gausch, kommen Kümos für Chemgas,<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
ebenfalls Tanker. Kurzum – bis 2010 sei man in Waterhuizen ausgelastet.<br />
„Die Zukunft sieht sehr gut aus“ resümiert Schmidt, der<br />
für die 50 fest angestellten Mitarbeiter der Werft eine positive Perspektive<br />
skizziert. Nach den Turbulenzen der letzten Jahre hören es<br />
die Mitarbeiter gern. Sie, so ergänzt auch der dritte Chef im B<strong>und</strong>e,<br />
Christian Hochbein, seien die wichtigsten Stützen <strong>und</strong> ein guter<br />
Gr<strong>und</strong>stock für den neuen „alten“ Werftstandort zwischen Winschoten<br />
<strong>und</strong> Groningen. Angesprochen auf die Startbedingungen<br />
der GSYard, sind die drei Geschäftsführer voll des Lobes. Sowohl<br />
im Bereich der Zulieferer als auch was die Nachbarunternehmen<br />
beträfe, gäbe es eine tolle Unterstützung.<br />
Große Zufriedenheit ist auch auf der Seite des Auftraggebers von<br />
EILTANK 7, der Reederei Jaegers, zu erkennen, wie der häufi g auf der<br />
GSYard anzutreffende Norbert Kuhlmann bestätigt. Als technischer<br />
Leiter bei Jaegers ist Kuhlmann maßgeblich für die Konstruktion der<br />
aktuellen Baureihe verantwortlich. Das 86 x 9,60 m messende kanalgängige<br />
Chemikalien-Tankschiff vom Typ C wird mit einem maximalen<br />
Ladegewicht von 1.700 t unterwegs sein <strong>und</strong> die r<strong>und</strong> 170<br />
Einheiten starke Flotte von Jaegers ergänzen. Apropos ergänzen:<br />
Den Verlust eines Vorschlaghammers bei der vorangegangenen „tewaterlating“,<br />
wie der Stapellauf in Holland bezeichnet wird, konnte<br />
Werftchef Schmidt inzwischen ausgleichen. Den Gästen des Stapellaufes<br />
präsentierte er einen nagelneuen Hammer. Auch damit gilt<br />
die Schlagkraft der Werft weiterhin als gesichert.<br />
■ Hermann Garrelmann
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Verbesserte Leistungsbilanz: Alte Dame mit neuem Schwung<br />
YVONNE K fährt Wärtsilä<br />
Im Frühjahr <strong>2008</strong> erhielt das 85 m lange Trockenfrachtschiff YVONNE K eine R<strong>und</strong>erneuerung des Antriebsbereiches<br />
bei der Meidericher Schiffswerft in Duisburg. Mit einer neuen Wärtsilä-Hauptmaschine, einem Masson<br />
Getriebe <strong>und</strong> einer kurz zuvor eingebauten Wärtsilä HR-Propellerdüse ist die alte Dame für neue Reisen gerüstet.<br />
Die Luft war einfach raus: Nach stattlichen 150.000 Betriebsst<strong>und</strong>en<br />
erlitt der alte Antriebsdiesel der 1925 gebauten<br />
YVONNE K einen kapitalen Maschinenschaden. „Über 45<br />
Jahre hat die Maschine immer zuverlässig ihren Dienst versehen“,<br />
schwärmt Schiffseigner Georg Johann Kolodziej, der sich nun nach<br />
94 |<br />
Binnen sechs Wochen wurden die Wärtsilä-<br />
Motoren der UD25-Baureihe geliefert<br />
einem würdigen Nachfolger für den 1957 eingebauten Deutz vom Typ<br />
RBV6M545 umsehen musste. Bei Wärtsilä wurde Kolodziej fündig:<br />
Er bestellte eine aufgeladene <strong>und</strong> ladeluftgekühlte Zwölfzylinder-<br />
Hauptmaschine vom Typ UD25V12, die bei 1.650 U/min. 810 kW<br />
leistet. Da die Partikelemission der Maschine die Anforderungen der<br />
Abgasemissions-Vorschrift nach ZKR Stufe II um 30 % unterschreitet,<br />
hat Kolodziej auch Anspruch auf staatliche Förderung.<br />
Doch für den Schiffseigner war nicht allein der Kostenvorteil, sondern<br />
auch erprobte <strong>Technik</strong> entscheidend. „Ich verlasse mich lieber auf mechanische<br />
Drehzahlregelung als auf die Motorelektronik. So kann ich<br />
selbst Hand anlegen wenn es mal ‚brennt’“, so Kolodziej. Geliefert wurde<br />
die Maschine aus dem französischen La Rochelle, wo Wärtsilä die Motorenbaureihe<br />
ständig auf Lager hat. Als Wärtsilä-Vertragshändler betreute<br />
die Firma Storm den Einbau aller Komponenten des Herstellers, der in<br />
achtwöchiger Remotorisierungszeit an der Meidericher Schiffswerft<br />
(MSW) in Duisburg vorgenommen wurde. Dazu zählte neben der Hauptmaschine<br />
auch ein Abgasschalldämpfer. Der zugehörige neue Wärtsilä<br />
Tip-Rake Propeller soll im Laufe des Jahres eingebaut werden. Propellerwelle<br />
<strong>und</strong> Propeller werden Kontrollrechnungen zufolge der um r<strong>und</strong><br />
45 % höheren Leistung der Antriebsmaschine gerecht. Da sich der alte<br />
Deutz-Diesel umsteuern ließ, wurde der Einbau von Wendegetriebe <strong>und</strong><br />
| Bild: Kolodziej<br />
3|<strong>2008</strong>
Komplett von Wärtsilä: Der frisch eingekrante Abgasschalldämpfer mit Funkenfänger<br />
<strong>und</strong> einer Geräuschreduzierung von 35 dB(A) auf dem Antriebsdiesel<br />
Meidericher Schiffswerft<br />
repariert Havaristen<br />
Am 20. Dezember kam ein mit Sojamehl <strong>und</strong> Rapssaat beladener<br />
rumänischer Schubverband bestehend aus dem Motorschiff<br />
CARMEL <strong>und</strong> dem Güterleichter 2500 GL auf dem Rhein bei<br />
Duisburg Mündelheim vom Kurs ab <strong>und</strong> kollidierte mit dem Tankschiff<br />
PIZ GLORIA, das r<strong>und</strong> 2.200 t Kokosöl geladen hatte. Dessen<br />
Heck wurde gegen den Bug des dahinter fahrenden, mit Kerosin<br />
beladenen Tankschiffs BOHEMIA gedrückt. Personen wurden nicht<br />
verletzt. Die Tankschiffe wurden zwar beschädigt, blieben aber fahrtüchtig<br />
<strong>und</strong> konnten ihre Ladung ohne Gefahr eines Ladungsaustritts<br />
am Bestimmungsort löschen. Lediglich der rumänische Schubleichter<br />
wurde so stark beschädigt, dass er außerhalb der Fahrrinne teilweise<br />
sank. Einen Tag später war der Rhein wieder freigegeben. Der Schubverband<br />
wurde getrennt <strong>und</strong> ein Havarie-Kommissar des Duisburger<br />
Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes organisierte noch am gleichen Tag<br />
3|<strong>2008</strong><br />
In r<strong>und</strong> zwei Wochen waren die Reparaturarbeiten abgeschlossen<br />
Stark beschädigt: Schubleichter 2500 GL | Bilder: MSW<br />
| Bild: Pospiech<br />
Kupplung erforderlich. Kolodziejs Wahl fi el auf ein Masson-W-4400-<br />
Getriebe sowie eine Centafl ex-Kupplung vom Typ CX 67. Einmal auf der<br />
Werft, wurde YVONNE K auch gleich mit einer neuen Trinkwasser- <strong>und</strong><br />
Heizungsanlage ausgestattet. Aufgr<strong>und</strong> der höheren Wärmeentwicklung<br />
der Wärtsilä-Maschine ist nun auch ein Kastenkühler der Firma<br />
Blokland im Einsatz. „Von der Neumotorisierung verspreche ich mir<br />
bei Bedarf eine höhere Reise-Umlaufgeschwindigkeit, im Vordergr<strong>und</strong><br />
stehen aber verringerter Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> damit reduzierte Betriebskosten.<br />
Zur Kontrolle des momentanen Kraftstoffverbrauchs habe<br />
ich ein Floscan-Durchfl ussmessgerät eingebaut“, so Kolodziej. „Ich lasse<br />
mich nicht dazu verleiten, die Leistung der neuen Antriebsanlage voll<br />
auszunutzen. Kraftstoff, Inspektionen <strong>und</strong> Reparaturen sind nun mal<br />
Faktoren, die sich in meiner Bilanz niederschlagen.“<br />
■ Peter Pospiech | CG<br />
mehrere Pumpen, die den schwer beschädigten Schubleichter stabilisieren<br />
konnten. Während die BOHEMIA nur unwesentliche Kratzer<br />
aufwies, waren die Beschädigungen an der PIZ GLORIA doch erheblich.<br />
Das Sachverständigenbüro Petermann GmbH, Duisburg, schickte<br />
den Schubleichter zur Schadensbef<strong>und</strong>ung auf die Helling der Meidericher<br />
Schiffswerft (MSW). Da der Leichter aufgr<strong>und</strong> des großen<br />
Außenhautschadens im vorderen Lade- <strong>und</strong> Bugstrahlruderraum mit<br />
Wasser voll gelaufen war <strong>und</strong> stark vertrimmt im Wasser lag, klappte<br />
der erste Anlauf nicht. Bei fallendem Wasserstand lag es an MSW-Geschäftsführer<br />
Georg Höckels, sich etwas einfallen zu lassen. Höckels<br />
organisierte kurzfristig sieben 10-cbm-Container, die mit Wasser gefüllt<br />
<strong>und</strong> vor dem achteren Laderaumschott des Leichters abgestellt<br />
wurden. Dadurch konnte der Leichter soweit gegengetrimmt werden,<br />
dass er auf die Helling gezogen wurde. Erst jetzt konnte alles<br />
Wasser <strong>und</strong> die bereits gärende Rapssaat aus dem Laderaum abgepumpt<br />
werden. 30 Spanten mit Außenhaut, Deck <strong>und</strong> Dennebaum<br />
mussten erneuert werden, ebenso die im Vorschiff befi ndlichen zwei<br />
Bugstrahler <strong>und</strong> zwei Bordaggregate. Bis Ostern waren alle Arbeiten<br />
abgeschlossen <strong>und</strong> der Schubleichter wieder seinem Eigner übergeben.<br />
Der Schaden an Vor- <strong>und</strong> Achterschiff der PIZ GLORIA wurde im<br />
Januar ebenfalls bei der MSW repariert. R<strong>und</strong> 3,7 t Material wurden<br />
während der Reparatur an der PIZ GLORIA verarbeitet.<br />
■ Peter Pospiech | Dü<br />
| 95
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Schiffs- <strong>und</strong><br />
Lokmotoren aus Gent<br />
Die Motoren des belgischen Motorenherstellers genießen aufgr<strong>und</strong> ihrer einfachen <strong>und</strong> robusten Konstruktion einen guten<br />
Ruf. Mit dem Prinzip „Keep It Simple“ setzt ABC sowohl bei Eisenbahn- als auch Schiffsmotoren teilweise auch heute<br />
noch auf bewährte, analoge Technologie.<br />
96 |<br />
ABC Motoren - Anglo Belgian Corporation<br />
Die 1912 gegründete<br />
ABC startete als<br />
ANGLO BELGIAN<br />
COMPANY mit der Produktion<br />
von Dieselmotoren im Leistungsbereich<br />
von 6 bis 45 PS. Auf der Weltausstellung<br />
1913 in Gent stellte das Unternehmen bereits<br />
drei Motoren aus <strong>und</strong> konnte noch vor dem ersten Weltkrieg<br />
Motoren nach Australien <strong>und</strong> Russland exportieren. Neue Konstruktionen<br />
wie die DX-Baureihe fanden schnell Abnehmer in Schiffsanwendungen<br />
<strong>und</strong> stationärem Einsatz für die Stromerzeugung.<br />
In den siebziger Jahren brachten Missmanagement <strong>und</strong> der Verlust<br />
Belgisch-Kongos als wichtigsten Absatzmarkt das Unternehmen in<br />
fi nanzielle Schwierigkeiten. Auch die Testreihen der neuen DZC-<br />
Motoren waren anfangs wenig erfolgreich, die Baureihe konnte erst<br />
mit Hilfe zusätzlicher Investoren erfolgreich auf den Markt gebracht<br />
werden. Das heutige Motorenprogramm besteht aus der DX <strong>und</strong><br />
DZ-Baureihe mit einem Leistungsbereich von 138 bis 3.750 kW. Die<br />
Anwendungen teilen sich in drei Segmente auf: Hauptantriebsanlagen<br />
für Binnenschiffe, seegehende Schiffe, Schlepper sowie Fischereiboote.<br />
Bordaggregate stehen mit Leistungen von 128 bis 3.562 kW<br />
zur Verfügung. Daneben werden stationäre Landaggregate bedient<br />
sowie als dritter Anwendungsbereich Lokomotivantriebe. Hier ist<br />
ein für ABC wichtiges Ereignis erwähnenswert: Die zur Zeit stärkste<br />
Serien-Diesel-Hydraulik-Lokomotive, die in Deutschland produzierte<br />
Voith Maxima 40CC, ist mit einem ABC-Motor vom Typ 16<br />
Die Maxima-Lokfamilie ist mit<br />
ABC-Motoren ausgestattet |Bild: Voith<br />
Binnentanker MS TEXAS ist mit einem 1.450 kW starken ABC-Motor vom Typ 8DZC ausgerüstet | Bild: Pospiech<br />
DZC-1000-176 in V-Konfi guration, mit einer Leistung von 3.600 kW<br />
ausgerüstet. Auch die etwas kleinere Schwester der Maxima 40CC,<br />
die 30CC, verfügt über einen 12-Zylinder V-ABC-Motor, Typ 12 DZC,<br />
in einer Leistungseinstellung von 2.750 kW.<br />
Die bestehenden ABC-Motoren werden nach dem KIS-Entwicklungsprinzip<br />
(„Keep It Simple“) weiterentwickelt. So verzichtet ABC weitestgehend<br />
auf elektronische Bauteile an den Motoren wie zum Beispiel<br />
elektronische Regler oder Überwachungseinrichtungen. Alle Typen<br />
weisen mechanische Drehzahlregler (z.B. Woodward-Regler) <strong>und</strong> analoge<br />
Messinstrumente auf. Alle zur Zeit existierenden ABC-Motoren<br />
erfüllen die Vorgaben nach der Abgasstufe ZKR II für die Binnenschifffahrt.<br />
ABC-Motoren können, neben den fossilen Kraftstoffen bis<br />
zu einer Viskosität von 380 cSt, auch mit den meisten Biokraftstoffen<br />
wie zum Beispiel Pfl anzenöl, Biodiesel <strong>und</strong> Tierfett betrieben werden.<br />
Eine Dual-Version erlaubt auch den Betrieb mit verschiedenen Gasarten<br />
wie Erdgas, Butan, Propan <strong>und</strong> Biogas.<br />
Mit r<strong>und</strong> 215 Mitarbeitern, davon etwa 180 am Stammsitz in Gent,<br />
wurden in 2007 etwa 150 Motoren aller Leistungsklassen <strong>und</strong> Typen<br />
gefertigt <strong>und</strong> verkauft. Für das laufende Jahr <strong>2008</strong> rechnet ABC<br />
mit r<strong>und</strong> 200 Motoren. Etwa 17 Motoren für den Einsatz in Binnenschiffsneubauten<br />
wurden im Jahr 2007 ausgeliefert. Für das Jahr<br />
<strong>2008</strong> stehen bis heute 25 Motoren für Schiffsneubauten in den Auftragsbüchern.<br />
Die Motoren besitzen Zertifi zierungen der wichtigsten<br />
Klassifi kationsgesellschaften. In 59 Ländern stehen 76 Vertretungen/<br />
Servicestationen mit entsprechendem Servicepersonal bereit, allein in<br />
Deutschland gibt es vier Niederlassungen. ■ Peter Pospiech | CG<br />
3|<strong>2008</strong>
Japanischer Motorenbauer nimmt Binnenschifffahrt ins Visier<br />
Motoren für Freizeit<strong>und</strong><br />
Berufsschifffahrt<br />
Yanmar zählt zu den Weltmarktführern für Dieselmotoren <strong>und</strong> Antriebssysteme für den<br />
Schiffs- <strong>und</strong> Industriebereich. Von jährlich 22.500 produzierten Schiffsmotoren sind r<strong>und</strong><br />
2.500 Einheiten über 700 kW für den Einsatz in der Berufsschifffahrt bestimmt. Von den<br />
Niederlanden aus will Yanmar auch in der europäischen Binnenschifffahrt Fuß fassen.<br />
Mit etwa 100 Motoren zwischen 700<br />
<strong>und</strong> 3.310 kW setzt Yanmar vergleichsweise<br />
wenige Motoren in der<br />
gewerb gewerblichen See- <strong>und</strong> Küstenschifffahrt inner-<br />
halb<br />
der EU ab. In der Binnenschifffahrt ist<br />
Yan Yanmar bislang nicht vertreten. Daran will<br />
Gee Geert Jan Mantel, Präsident von Yanmar<br />
Eur Europe <strong>und</strong> Yanmar Marine International,<br />
ein einiges ändern. „Wir sind für alle Reede-<br />
rei reien <strong>und</strong> Schiffseigner offen, die in der<br />
Bin Binnenschifffahrt tätig sind“, so Mantel.<br />
„U „Unsere Motoren können alle gültigen<br />
Em Emissionsgrenzwerte erfüllen.“<br />
MMit<br />
seinen r<strong>und</strong> 500 Mitarbeitern in Euro-<br />
pa pa, davon allein 145 in den Niederlanden,<br />
erw erwirtschaftet Yanmar Marine etwa 600<br />
Mio. EEuro.<br />
Davon entfallen r<strong>und</strong> 35 % auf Yan-<br />
mar MMarine<br />
in Europa. Weltweit stehen r<strong>und</strong><br />
2.500 Vertretungen V<br />
<strong>und</strong> Händler in über 130<br />
Ländern<br />
für Service <strong>und</strong> Ersatzteilbeschaffung<br />
zur Ver Verfügung. Die Produktpalette der Ma-<br />
rinemoto rinemotoren kann in vier Gruppen aufgeteilt<br />
werden:<br />
Antriebsdiesel für Motorboote <strong>und</strong> Se-<br />
gelyachte gelyachten im Leistungsbereich von sechs bis<br />
Von Almere Alm aus kontrolliert Geert Jan Mantel als<br />
einziges europäisches eu Yanmar-Vorstandsmitglied die<br />
weltweiten weltweiten Aktivitäten von YYanmar<br />
Marine International<br />
Auf den Montagebändern im niederländischen Almere werden Marinemotoren<br />
k<strong>und</strong>enbezogen montiert <strong>und</strong> getestet | Bilder: Pospiech<br />
Yanmar‘s neuer Sechs-Zylinder:<br />
Die Baureihe 6N18 deckt einen<br />
Leistungsbereich von 44 bis<br />
736 kW ab | Bild: Yanmar<br />
700 kW, Schnellläufer für Arbeitsschiffe mit Motordrehzahlen von<br />
1.800 bis 3.400/min, Mittelschnellläufer von 620 bis 1.840/min für<br />
Arbeitsschiffe, <strong>und</strong> Bord-Elektroaggregate von 180 bis 2.900 kW.<br />
Doch Yanmar beschränkt sich nicht allein auf die Herstellung von<br />
Motoren, sondern bietet komplette Schiffsantriebssysteme mit Getriebe,<br />
Kupplung <strong>und</strong> elektronischer Steuerung an. Eingebaut werden<br />
beispielsweise die Segelyacht-Motoren von namhaften Bootsbauern<br />
von Hanse-Yacht in Deutschland <strong>und</strong> von Beneteau-Yacht<br />
in Frankreich. Neben der Nutzung in Freizeitbooten, Fischereifahrzeugen,<br />
Fähren <strong>und</strong> seegehenden Schiffen aller Größen kommen<br />
Yanmar-Motoren auch in Containerumschlagsgeräten, Generatoren<br />
<strong>und</strong> Gabelstaplern zum Einsatz.<br />
Seit der Firmengründung im Jahr 1912 befi ndet sich das im japanischen<br />
Osaka ansässige Unternehmen in Familienbesitz. Von<br />
Yamaoka Engine Manufaturing Company wurde die Firma 1921<br />
in Yanmar umbenannt. Der erste eigene Dieselmotor folgte Anfang<br />
der 30er Jahre des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts. Diesen stehenden<br />
Zweizylinder-Motor mit 3,7 kW Leistung betitelt das Unternehmen<br />
als weltweit ersten, praktisch nutzbaren Kleindieselmotor. Auch in<br />
Deutschland blieb Yanmar nicht unbemerkt: 1955 erhielt Yanmar<br />
die Diesel-Goldmedaille des Deutschen Erfi nder-Verbandes, 1959<br />
vergab MAN eine Lizenz zur Fertigung von Kleindiesel an das japanische<br />
Unternehmen.<br />
Heute wähnt sich das Unternehmen auf dem modernsten Stand<br />
der <strong>Technik</strong>: In eigenen Forschungszentren arbeitet man stetig an<br />
der Reduktion von Schadstoffen, Vibration, Geräuschentwicklung,<br />
Verbrauch, Gewicht <strong>und</strong> Volumen. In Sachen umweltschonender<br />
Produktion legt Yanmar ebenfalls großes Engagement an den Tag:<br />
So gilt das neue Werk im japanischen Biwa als Musterbeispiel für<br />
saubere Produktionsprozesse. ■ Peter Pospiech | CG<br />
| 97
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
98 |<br />
Tankpartner-Gesellschafter Wilfried Wilde mit neuem Tankschiff unterwegs<br />
TMS HORNHAFEN<br />
erweitert TPA-Flotte<br />
Im April hat die 1990 gegründete TPA Tankpartner Befrachtungsgesellschaft mbH mit dem Tankerneubau TMS<br />
HORNHAFEN eine Erweiterung ihrer modernen Doppelhüllen-Tanker-Flotte erhalten. TPA ist Europas erste internationale<br />
Partikuliergesellschaft in der Tankschifffahrt <strong>und</strong> in der Mineralölfahrt auf dem Rhein <strong>und</strong> seinen Nebenfl<br />
üssen, der Elbe sowie dem west- <strong>und</strong> norddeutschen Kanalgebiet tätig.<br />
FDer Eigner der HORNHAFEN, TPA-Mitgesellschafter Kapitän<br />
Wilfried Wilde, ging am 20. März mit seinem Neubau auf Probefahrt.<br />
Einen ganzen Tag wurde das Tank-Motorschiff auf<br />
dem Ijsselmeer auf seine gesamten Funktionen hin geprüft <strong>und</strong> getestet.<br />
Vertreter der Bauwerft VEKA Shipbuildung B.V. in Lemmer,<br />
der Zulieferer, der Inspectie Verkehr en Waterstaat, sowie ein Sachverständiger<br />
der Finanzierungsbank OLB waren mit dem Ergebnis<br />
der Probefahrt vollauf zufrieden.<br />
Während der Fahrt erklärt Wilfried Wilde sein neues Schiff: „Das<br />
Kasko wurde bei der tschechischen Schiffswerft Chvaletice in Pardubice<br />
an der Oberelbe gebaut <strong>und</strong> mit einem werfteigenen Schubschiff<br />
zur Bauwerft nach Lemmer gebracht. Die VEKA-Werft hat das Schiff<br />
mit der Baunummer 116, nach Vorschriften der holländischen NSI<br />
(Nederlandse Scheeps Inspectie) <strong>und</strong> meinen individuellen Wünschen,<br />
komplett ausgebaut. Abgenommen wurde das Schiff von Lloyds Register<br />
<strong>und</strong> wird vorübergehend in das niederländische Schiffsregister<br />
eingetragen. Nach der endgültigen Übergabe an mich, werde ich die<br />
HORNHAFEN in das deutsche Schiffsregister umschreiben lassen.“<br />
Mittlerweile ist das Wilde-Flaggschiff für TPA im Einsatz.<br />
Neben dem mit allen modernen Kommunikations- <strong>und</strong> Navigationsmitteln<br />
ausgestatteten Ein-Mann-Fahrstand sind auch die Maschinenräume<br />
achtern <strong>und</strong> vorn mit neuester High-Tech versehen. Als<br />
Hauptmotor hat sich Wilde für einen leistungsstarken 12-Zylinder<br />
Viertakt Caterpillar-Motor vom Typ C32 ACERT, mit 894 kW entschieden.<br />
Der Cat-Motor erfüllt die Abgasemissionsvorschriften entsprechend<br />
ZKR II minus 30 % bei der Partikelemission. Der Motor arbeitet<br />
über ein Masson Wende-Untersetzungsgetriebe vom Typ MMW 4400<br />
auf einen fünffl ügeligen Festpropeller von AMW-Marine, der in einer<br />
Kort-Düse läuft. Bei einer Gesamtlänge von 86 m, einer Breite von<br />
9,60 m <strong>und</strong> einem maximalen Tiefgang von 3 m kann der moderne, gecoatete<br />
Doppelhüllentanker 1.548 t Mineralölprodukte sowie Chemikalien<br />
laden. Die Stromversorgung erfolgt über ein Diesel-Bordaggregat,<br />
bestehend aus einem Cummins 4-Zylinder Motor, Typ 4 BT3.9-G4,<br />
mit 64 kW, der mit einem Magnaplus-Generator von Marathon,<br />
400/230 V – 50 Hz mit 67 kVA, gekoppelt ist. Die gesamte nautische<br />
<strong>und</strong> elektrische Ausrüstung wurde von dem holländischen Unternehmen<br />
Werkina aus Werkendam geliefert <strong>und</strong> eingebaut. Die nautische<br />
Ausrüstung beinhaltet unter anderem einen 720 Grad Radarpilot <strong>und</strong><br />
ein Tresco-Kartensystem. Auf Wildes Wunsch wurden je eine Kamera<br />
für Schleusenfahrten auf der Backbord- <strong>und</strong> Steuerbord-Seite des<br />
Schiffes eingebaut.<br />
Die hydraulisch aktivierte Ruderanlage wird über ein PTO vom Getriebe<br />
angetrieben. Beim Manövrieren unterstützt ein starkes Elektro-Ag-<br />
3|<strong>2008</strong>
gregat, mit einem 6-Zylinder Cummins-Motor QSX15-635 <strong>und</strong> einem<br />
Synchron AC-Generator von Marathon, mit einer Leistung von 446 kVA,<br />
den Bugstrahler, der eine Leistung von 290 kW bei 1.790/min erzeugt.<br />
Dieses Aggregat, zusammen mit einem zweiten Bordstrom-Erzeuger,<br />
bestehend aus einem Cummins 4BT3.9-G4 Dieselmotor <strong>und</strong> einem Marathon<br />
Generator mit 56 kVA, ist im vorderen Maschinenraum eingebaut.<br />
Der große 6-Zylinder Motor ist auch gleichzeitig der Stromversorger<br />
für die starke Lade- <strong>und</strong> Löschpumpe, die mit 500 cbm/h das Schiff<br />
Kapitän Wilfried Wilde an seinem High-Tech Ein-Mann-Steuerstand während<br />
der Probefahrt | Bilder: Pospiech<br />
3|<strong>2008</strong> | 99
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
100 |<br />
Schiffsdaten TMS HORNHAFEN<br />
Länge 86,00 m<br />
Breite 9,60 m<br />
Tiefgang 3,00 m<br />
Beladung 1.548 t<br />
Rauminhalt 1.825 cbm<br />
Hauptantrieb CAT C32 ACERT<br />
Leistung 894 kW bei 1.824/min<br />
Stromversorger 2 x Cummins 4BT3.9-G4<br />
Generator 2 x Marathon, Magnaplus<br />
Leistung 67 <strong>und</strong> 56 kVA<br />
Bugstrahl Van Wijk<br />
Antrieb 1x Cummins QSX15-635<br />
Leistung 473 kW<br />
in r<strong>und</strong> drei bis vier St<strong>und</strong>en löschen kann. Tests haben die Wirkung des<br />
Bugstrahlruders unter Beweis gestellt: Bei abgestellter Hauptmaschine<br />
erreicht das Schiff, in nahezu stehendem Gewässer, eine Geschwindigkeit<br />
von r<strong>und</strong> 7,5 km/h. Entsprechend der neuen RheinSchuO muss eine<br />
Einmotorenanlage über ein Bugstrahlruder verfügen, welches im Notfall<br />
das Schiff mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h „ziehen“ kann.<br />
TMS HORNHAFEN trägt den Namen seines Heimathafens in Aken/Elbe.<br />
Mit einer Besatzung von zwei Schiffsführern <strong>und</strong> zwei Matrosen ist es<br />
für 24 St<strong>und</strong>en kontinuierlichen Betrieb geeignet. Die Matrosen haben<br />
ihre großzügigen Wohnräume im Vorschiff. Wilfried Wilde zeigt<br />
stolz seine Wohnung im Achterschiff, die mit allem erdenklichen Luxus<br />
ausgestattet ist. Nicht weniger luxuriös ausgestattet ist die Wohnung<br />
des zweiten Kapitäns. „Die Bodenfl iesen in Terracotta habe ich extra<br />
aus Spanien importieren lassen“, so Wilde „schließlich lebe ich hier<br />
365 Tage im Jahr <strong>und</strong> da will ich es gemütlich haben“. Alle verarbeiteten<br />
Materialien in den Wohnbereichen sind schwer entfl ammbar <strong>und</strong><br />
entsprechen den neuesten EU-Vorschriften, die seit dem 1. Juli 2007<br />
Gültigkeit haben. Zur Behaglichkeit trägt die sehr gute Schallisolierung<br />
Cummins Motor 4BT3.9-G4 <strong>und</strong> Marathon-Generator erzeugen den nötigen<br />
Bordstrom. Auch der Elektromotor für Bugstrahlruder sowie Lade- <strong>und</strong><br />
Löschpumpe ist im Bugmaschinenraum untergebracht<br />
Der geräumige Maschinenraum mit der kompakt bauenden CAT C32 ACERT-<br />
Maschine mit angefl anschtem Wendeuntersetzungsgetriebe von Masson<br />
lässt keine Wünsche bezüglich Zugänglichkeit offen<br />
der achterlichen Wohnräume bei: Bei zu 70 % abgeladenem Schiff<br />
<strong>und</strong> Volllast-Drehzahl des Motors beträgt das Innenraumgeräusch<br />
53 – 54 dB(A). So mancher Geschirrspüler zu Hause erreicht diese guten<br />
Werte nicht. ■ Peter Pospiech<br />
3|<strong>2008</strong>
Der neue Leitungs-Standort der MTU Friedrichshafen im Harburger Binnenhafen<br />
MTU / Tognum an neuem Standort<br />
in Hamburg<br />
Die Tognum-Tochtergesellschaft MTU Friedrichshafen hat am<br />
11. April ihre neuen Räumlichkeiten für den Hauptsitz ihrer<br />
deutschen Ländergesellschaft am Harburger Binnenhafen in<br />
Hamburg offi ziell eröffnet. Bereits seit fünfzig Jahren ist MTU am<br />
Standort Hamburg vertreten. Vertrieb <strong>und</strong> After Sales für den deutschen<br />
Markt werden von Hamburg aus gesteuert, wo insgesamt<br />
r<strong>und</strong> einh<strong>und</strong>ert Mitarbeiter tätig sind.<br />
„Mit der räumlichen <strong>und</strong> organisatorischen Zusammenlegung von<br />
Vertrieb <strong>und</strong> After Sales in Hamburg beweisen wir dem deutschen<br />
Markt <strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en größtmögliche Nähe“, hob Tognum-<br />
Vertriebsvorstand Rainer Breidenbach anlässlich der Eröffnungsfeier<br />
hervor: „Wir verstehen Ihre Anforderungen aus nächster Nähe im<br />
Hamburger Raum erheblich besser als von einer zugegebenermaßen<br />
schönen Firmenzentrale in Friedrichshafen aus“.<br />
Die neuen Räumlichkeiten befi nden sich im „Fleethaus“, einem ehemaligen<br />
Getreidespeicher am Harburger Binnenhafen an der Ecke<br />
Veritaskai / Schellerdamm. In den r<strong>und</strong> 700 qm großen Büro- <strong>und</strong><br />
Archivräumen werden bis Ende des Jahres 29 Mitarbeiter ihre Arbeit<br />
aufnehmen.<br />
„Wir verstärken unsere Aktivitäten im deutschen Markt <strong>und</strong> haben<br />
mit unserem Hamburger Leitungs-Standort den ersten Schritt zu<br />
mehr K<strong>und</strong>ennähe <strong>und</strong> Dezentralisierung sowie Stärkung der Außenorganisation<br />
getan. Mit Bernd Brendel haben wir einen erfahrenen<br />
Mitarbeiter an die Spitze gestellt“, so Breidenbach, <strong>und</strong> „Unter<br />
seiner Leitung fassen wir die Vertriebs- <strong>und</strong> After Sales-Organsiation<br />
für die Marken MTU, Detroit Diesel, Mercedes-Benz-Industriemotoren<br />
<strong>und</strong> VM zusammen“. ■ Peter Pospiech<br />
Vertriebs-Vorstand Rainer Breidenbach (l.) <strong>und</strong> Vertriebs-Direktor Bernd Brendel<br />
während der Eröffnungszeremonie am 11. April in Hamburg | Bild: Pospiech<br />
| Bild: MTU-Friedrichshafen<br />
3|<strong>2008</strong> |<strong>2008</strong><br />
| 63
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Australische Entwicklung nutzt Sonnen- <strong>und</strong> Windenergie<br />
Prototyp MV SOLAR SAILOR<br />
kreuzt seit 2002 im kommerziellen<br />
Betrieb in der Bucht<br />
von Sydney <strong>und</strong> bietet 150<br />
Passagieren Platz<br />
SolarSailor: Segel<br />
auch für Binnenschiffe<br />
Segeln hat in der Berufsschifffahrt wenig mit Mode,<br />
sondern mit Wirtschaftlichkeit zu tun. So soll das<br />
SkySail-System eine Kraftstoffersparnis von 10 - 35 %<br />
erreichen. Der in 300 m Höhe fl iegende Zugdrache ist an<br />
Bord von Binnenschiffen jedoch praktisch nicht nutzbar.<br />
Das in Australien entwickelte Solarsail dagegen schon.<br />
Niedrige Brückendurchfahrtshöhen, Stromleitungen <strong>und</strong> im<br />
Vergleich zur offenen See unstete Windverhältnisse erschweren<br />
den Einsatz alternativer Zusatzantriebe, wie sie in<br />
der Seeschifffahrt erforscht <strong>und</strong> auch erfolgreich getestet werden.<br />
Eine praktikable Lösung dagegen kommt aus Australien: Ein automatisch<br />
dreh- <strong>und</strong> schwenkbares Starrsegel nutzt die Windkraft<br />
<strong>und</strong> lässt sich bei Brückendurchfahrten fl ach auf das Deck anlegen.<br />
Bestückt mit Solarzellen produziert der fl ügelartige Aufbau zusätzlichen<br />
Bordstrom, der in Batterien zwischengespeichert oder für einen<br />
dieselelektrischen Schiffsantrieb direkt eingesetzt wird. Damit<br />
ließe sich ohne Zuschalten des Dieselmotors schadstofffrei im Hafenbecken<br />
manövrieren. Robert Dane, Entwickler <strong>und</strong> CEO der Solar<br />
Sailor Holdings glaubt, dass sich das Solarsail auch für den Einsatz<br />
in europäischen Binnengewässern rentiert. So soll ein Sonnensegel<br />
von 15 x 6 m, wie es derzeit für Passagierfähren in der Bucht von<br />
San Francisco <strong>und</strong> im Hafen von New York gebaut wird, bei 20 kn<br />
Windgeschwindigkeit bis zu 80 kW Schubleistung erzeugen. „Das<br />
entspricht bei gängigen Propellerwirkungsgraden etwa 120 kW zusätzlicher<br />
Leistung auf der Antriebswelle“, so Dane. An elektrischer<br />
Leistung kommen bei optimaler Ausrichtung der 90 qm großen<br />
Solarzellenfl äche in San Francisco oder Sydney noch einmal r<strong>und</strong><br />
20 kW Spitzenleistung hinzu, im Durchschnitt sollen es pro Sonnenst<strong>und</strong>e<br />
allerdings nur etwa 10 kW werden. Wegen geringerer<br />
Sonneneinstrahlung dürfte die Stromausbeute in hiesigen Breiten<br />
jedoch geringer ausfallen.<br />
Die optimale Ausrichtung des Segels nach Wind <strong>und</strong> Sonne nimmt ein<br />
mit Lichtsensoren <strong>und</strong> Windmesser ausgestatteter Bordcomputer vor.<br />
Gesegelt wird, sobald der Wind mit über 12 kn im Winkel von über 45°<br />
aus Bugrichtung weht. Anderenfalls richtet die Automatik das Segel<br />
nach der Sonne aus oder klappt es bei Gegenwind oder Böhen von<br />
mehr als 30 kn fl ach an Deck. „Von der senkrechten in die horizontale<br />
Position braucht das System etwa 40 Sek<strong>und</strong>en“, ergänzt Dane.<br />
Auch wenn die Energieausbeute von Wind <strong>und</strong> Sonne hierzulande<br />
nicht so hoch ist wie in südlicheren Küstenregionen, lassen sich die<br />
alternativen Energien auch in Mitteleuropa als Schiffs- oder Hilfsantriebe<br />
einsetzen. Der Firma Kopf Solarschiff, Hersteller mehrerer<br />
solar betriebener Personenfähren im weltweiten Einsatz, ist das<br />
Konzept der Australier bekannt. „Klar würde so ein System auch<br />
hier funktionieren. Aber speziell der Ausrichtungsmechanismus ist<br />
aufwändig <strong>und</strong> teuer“, weiß Bernd Knöpfl e, technischer Leiter des<br />
schwäbischen Unternehmens. „Das rechnet sich nur auf sehr lange<br />
Sicht. Wenn das jemand fi nanzieren wollte, würden wir so etwas<br />
aber sofort bauen.“ Die Tragweite der Investition wird schnell deutlich:<br />
So hat allein das Segel einen Kostenanteil von 1,5 Mio. US-<br />
Dollar an der 8,5 Mio. USD teuren Fähre für San Francisco.<br />
■ Christian Grohmann<br />
Tankschiffe könnten mit mehreren Segeln ausgestattet werden. Hier das Seeschiffskonzept AQUATANKER | Bilder: Solar Sailor Holdings<br />
Dank Sonnensegelunterstützung<br />
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102 | 3|<strong>2008</strong>
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ARGE Hülskens/Fonteyne sichert neuem Logistikzentrum Zugang zum Rhein<br />
logport II erhält<br />
neue Ufereinfassung<br />
Im Duisburger Süden entsteht ein neues Logistikzentrum am Wasser – LOGPORT II. Im Auftrag der Duisport-Tochter<br />
Duisburg-Rheinhausen GmbH erneuert <strong>und</strong> erweitert dort die Arbeitsgemeinschaft Hülskens / Fonteyne die ca. 50 Jahre<br />
alte <strong>und</strong> in einem schlechten Zustand befi ndliche Ufereinfassung.<br />
Dazu erhielt die ARGE Hülskens Wasserbau GmbH & Co.KG /<br />
Fonteyne Tief- <strong>und</strong> Straßenbau GmbH im Rahmen einer Funktionalen<br />
Ausschreibung den Auftrag die neue Ufereinfassung<br />
zu erstellen. Weiterhin erstellt die ARGE die statischen Berechnungen<br />
<strong>und</strong> plant nach den Vorgaben des Bauherrn die Ufereinfassung.<br />
Vor dem Beginn der eigentlichen Sp<strong>und</strong>wandarbeiten mussten zunächst<br />
zwei Tiefbrunnen, die sich vor der Wandachse befi nden, bis 8<br />
m unter Gelände <strong>und</strong> ca. 6 m unter Rheinsohle rückgebaut werden.<br />
Dazu wurde jeweils ein Sp<strong>und</strong>wandkasten um das Bauwerk hergestellt<br />
<strong>und</strong> der Stahlbetonring des Brunnenschachtes unter Wasser<br />
mit Seilsägen abgetrennt. Danach wurde dieses Betonteil mit einem<br />
Einzelgewicht von ca. 100 t mit einem Schwimmkran ausgehoben<br />
<strong>und</strong> an Land zur Entsorgung abgelegt. Die neue Ufereinfassung besteht<br />
aus einer 360 m langen einfach verankerten Stahlsp<strong>und</strong>wand<br />
im unteren Teil <strong>und</strong> aus einer 1 m starken <strong>und</strong> 300 m langen Stahlbetonwand<br />
mit zwei Ankerlagen im oberen Teil. In den Randbereichen<br />
wird der Anschluss an die bestehenden Böschungen durch<br />
Pfl asterung mit Betonwerksteinen hergestellt.<br />
Als Stahlsp<strong>und</strong>wand kommen 300 Sp<strong>und</strong>bohlen mit Einzellängen<br />
bis zu 20 m aus einem Profi l Larssen L 606n 19/12,5 in den<br />
Stahlgüten S355GP <strong>und</strong> S430GP zum Einsatz. Die unterschiedlichen<br />
Stahlgüten waren aufgr<strong>und</strong> der teils laut Bodengutachten<br />
schlechten Untergr<strong>und</strong>verhältnisse <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
hohen Auslastung bei gleichzeitiger Kostenoptimierung nötig.<br />
Sämtliche Sp<strong>und</strong>wand- <strong>und</strong> Stahlwasserbauarbeiten wurden von schwimmendem Gerät der Hülskens Wasserbau GmbH aus Wesel durchgeführt | Bilder: Hülskens<br />
104 | 3|<strong>2008</strong>
Zwei Tiefbrunnen mussten vor Beginn der Sp<strong>und</strong>wandarbeiten zurückgebaut werden (links). An die auf dem ehemaligen Gelände der Firma MHD-Sudamin errichtete<br />
Sp<strong>und</strong>wand (mitte) sind sieben Dalben mit Gurtumführungen angeschlossen (rechts)<br />
Die damit verb<strong>und</strong>enen unterschiedlichen Sp<strong>und</strong>wandpositionen<br />
konnten durch detaillierte Staupläne bei Umschlag <strong>und</strong> Transport<br />
gehandhabt werden. Insgesamt 33 verschiedene Sp<strong>und</strong>wandbohlen<br />
wurden eingebaut.<br />
Verankert wird die Sp<strong>und</strong>wand durch 132 Bohrverpreßanker mit<br />
einem Durchmesser von bis 5 Zoll <strong>und</strong> 24 m Länge. Als Gurtung<br />
werden Profi le UU400 eingesetzt. Integriert in die Sp<strong>und</strong>wandkonstruktion<br />
sind sieben Dalben LV L606n, die mit Gurtumführungen<br />
an die Sp<strong>und</strong>wand angeschlossen werden.<br />
Sämtliche Sp<strong>und</strong>wand- <strong>und</strong> Stahlwasserbauarbeiten wurden von<br />
schwimmenden Geräten der in Wesel ansässigen Firma Hülskens<br />
durchgeführt. Bei der Rammung kam ein variabler Hochfrequenzvibrator<br />
MS-32 HV zum Einsatz. Aufgr<strong>und</strong> der Geologie <strong>und</strong> der<br />
Einbindung der Sp<strong>und</strong>bohlen in den Teritärhorizont mussten die<br />
Bohlen mit einer Dieselramme D-22 teils bis zu 8 m nachgeschlagen<br />
werden. Auch diese Arbeiten wurden alle mit eigenem Gerät von der<br />
Wasserseite aus durchgeführt.<br />
Nach der Verankerung der Sp<strong>und</strong>wand wurde diese mit Baggergut<br />
zur Herstellung der geforderten Solltiefe vor der neuen Sp<strong>und</strong>wand<br />
von der Wasserseite aus hinterfüllt, die Auffüllung mittels Tiefenverdichtung<br />
durch eine Rüttelbohle in eine mitteldichte Lagerung<br />
gebracht. Diese Verdichtungswerte werden mittels Rammsondierungen<br />
nachgewiesen. Auf der Zwischenebene wurde dann eine<br />
Bohrplanung zur Herstellung der Bohrpfähle als Gründung der<br />
Stahlbetonwand hergestellt. Da die Stahlbetonwand später die wasserseitige<br />
Schiene eines Portalkrans zum Containerumschlag tragen<br />
soll, wird die Stahlbetonwand auf 78 Bohrpfählen mit einem Einzeldurchmesser<br />
von 1,50 m <strong>und</strong> einer Pfahllänge von bis zu 21,40 m<br />
gegründet. Die Zufahrt für das 80 t schwere Bohrgerät erfolgt über<br />
Rampen von der Landseite. Die Arbeitsrichtung erfolgt rückwärts,<br />
da eine Vorbeifahrt an bereits hergestellten Pfählen nicht möglich<br />
ist. Weiterhin ist zu jeder Zeit ein Fluchtweg vorzuhalten, da bereits<br />
bei einem Pegelstand von 6,30 m in Ruhrort die Arbeitsebene überfl<br />
utet wird.<br />
Die Tiefenlage der Sp<strong>und</strong>wandoberkante hat im Laufe der Bauzeit<br />
bereits zu mehreren wasserstandsbedingten Stillständen geführt,<br />
die aber durch Mehrschichtarbeiten in allen Gewerken ausgeglichen<br />
werden können.<br />
Die auf den Bohrpfählen gegründete Stahlbetonwand hat eine<br />
lichte Wandhöhe von 7,50 m <strong>und</strong> wird durch zwei Ankerlagen<br />
rückverankert. Die untere Ankerlage besteht aus 99 Bohrverpresspfählen<br />
mit einem Durchmesser von 4 ¼ Zoll <strong>und</strong> Gesamtankerlänge<br />
24 m. Diese Anker werden vor Erstellung der Stahlbetonwand<br />
gebohrt <strong>und</strong> nach der Betonage in die Stahlbetonwand<br />
verlängert. Hier besteht eine besondere Schwierigkeit im lagengenauen<br />
Einbau der Anker, da die Verlängerung in einen in die<br />
Schalung integrierten Ankeranschlusskasten eingebaut werden<br />
muss. Die obere Ankerlage wird mit einer Totmann-Konstruktion<br />
aus 3 m langen Dreifach-Sp<strong>und</strong>bohlentafeln <strong>und</strong> schlaffen Ankern<br />
mit Traggliedern mit Durchmesser 3 ¼ Zoll erstellt. Der Ein-<br />
3|<strong>2008</strong><br />
bau der Ankerlagen erfolgt in Abhängigkeit zum Hinterfüllen der<br />
Stahlbetonwand.<br />
Auf der Hinterfüllung wird durch nachfolgende Unternehmer auf<br />
einer 60 cm starken HGT-Schicht die spätere Betonfl äche hergestellt,<br />
die später auch als Montagefl äche für die Portalkräne dienen<br />
soll. Deren landseitige Schiene wird auf einem fl achgegründeten<br />
Kranbalken montiert. Die Laufweite zwischen beiden Schienen beträgt<br />
57 m, bei wasserseitigen <strong>und</strong> landseitigen Auskragungen von<br />
jeweils 36 m. Letztere ermöglicht auch den Güterumschlag Schiff zu<br />
Schiff. Um genügend Halt für zwei nebeneinander liegende Binnenschiffe<br />
oder auch Küstenmotorschiffe zu bieten, werden sämtliche<br />
Anlegeeinrichtungen wie Dalben <strong>und</strong> Poller für eine Belastung von<br />
je 400 kN ausgelegt.<br />
Die Bauarbeiten laufen zur Zeit auf Hochtouren, die ARGE Hülskens<br />
Wasserbau GmbH/Fonteyne Tief- <strong>und</strong> Straßenbau GmbH rechnet<br />
mit einer Fertigstellung der Ufereinfassung im Sommer <strong>2008</strong>.<br />
■ Dipl.-Ing. Holger Neuhaus, Hülskens<br />
| 105
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106 | 3|<strong>2008</strong>
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1144 ton Bj. ’62 80 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 602<br />
1160 ton Bj. ’65 80 x 8,20 x 2,71 m. Nr. 675<br />
1373 ton Bj. ’49 80 x 9,54 x 2,82 m. Nr. 685<br />
1459 ton Bj. ’63 86 x 9,50 x 2,60 m. Nr. 496<br />
1563 ton Bj. ’77 85 x 9,57 x 2,81 m. Nr. 654<br />
1789 ton Bj. ’62 - ’07 86 x 10,50 x 2,94 m. Nr. 450<br />
1810 ton Bj. ’55 105 x 9,50 x 2,78 m. Nr. 692<br />
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2504 ton Bj. ’01 110 x 10,55 x 3,18 m. Nr. 664<br />
2507 ton Bj. ’59 - ’02 110 x 11,07 x 3,12 m. Nr. 689<br />
2628 ton Bj. ’81 103 x 11,40 x 3,37 m. Nr. 688<br />
2800 ton Bj. ’02 110 x 11,45 x 3,31 m. Nr. 641<br />
2987 ton Bj. ’03 135 x 11,45 x 3,00 m. Nr. 683<br />
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Schubleichter: 1323 Ton / Baujahr. 1929 / 2100 m“ / Abm. 78,50 x 9,50 x<br />
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Motorschiff 3.000 t, Baujahr 2003, Abmessungen 110 x 11,40 x 3,50 m,<br />
Motor: Caterpillar 1500 PS, 1 Laderaum, doppelwandig, 260 TEU, Kajüten vorn <strong>und</strong> hinten<br />
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Motorschiff 2500 t, Baujahr 1990, Abmessungen 110 x 10,50 x 3,20 m,<br />
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Motorschiff 2000 t, Baujahr 1979, Abmessungen 100 x 9,50 x 3,00 m,<br />
Motor: Caterpillar 1500 PS, 1 Laderaume, Eisenstrau, Wallgänge, Schiebeluken<br />
Motorschiff 2000 t, Baujahr 1960, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,70 m,<br />
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Motorschiff 1840 t, Baujahr 1995/60, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,72 m,<br />
Motor: Deutz 1000 PS, 1 Laderaum, 2800 cbm, Aluschiebeluken, Eisenstrau, 108 TEU<br />
Motorschiff 1800 t, Baujahr 1958, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,70 m<br />
Motor: Deutz 2 x 1000 PS, 2 Laderäume, Wallgänge, 2500 cbm, Aluluken mit Lukenwagen<br />
Motorschiff 1600 t, Baujahr 1987, Abmessungen 85 x 9,50 x 3,20 m,<br />
Motor: Mitsubishi 1100 PS, Bj. 2002, 1 Laderaum, 2100 cbm, Eisenstrau,<br />
Wallgänge, Alu-Schiebeluken<br />
Motorschiff 1800 t, Baujahr 1961, Abmessungen 100 x 9,50 x 2,90 m<br />
Motor: Caterpillar 1500 PS, Bj. 2007, 1 Laderaum, 2500 cbm, Eisenstrau, Trimmbleche<br />
Koppelverband-Motorschiff 1570 t, Baujahr 1958, Abmessungen 85 x 10,50 x 2,80 m<br />
Motor: Caterpillar 1800 PS, Schiebeluken, 2400 cbm, Eisenstrau, mit Schubleichter<br />
Koppelverband-Motorschiff 1700 t, Baujahr 1969/90, Abmessungen 85 x 9,50 m<br />
Motor: Caterpillar 2000 PS, Bj. 2006, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge,<br />
Schiebeluken, Containersteuerhaus, Schubleichter 1500 t, Baujahr 1974,<br />
Abmessungen 74 x 9,50 m, 1 Laderaum, Wallgänge, Doppelboden, Bugstrahlruder<br />
Motorschiff 1500 t, Baujahr 1998/58, Abmessungen 85 x 9,50 x 3,10 m<br />
Motor: Caterpillar 900 PS, Bj. 1996, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge, 90 TEU<br />
Motorschiff 1300 t, Baujahr 1962, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,70 m,<br />
Motor: MWM 800 PS, 2 Laderäume, Schiebeluken, Eisenstrau, Trimmbleche, neuer Boden<br />
Motortanker/Neubau 1500 t, Abmessungen 85 x 9,50 m, Lieferbar 2009<br />
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Klingenberger Str. 42 - 63906 Erlenbach/Main<br />
Tel. 0 93 72 - 7 02 - 0, Fax 0 93 72 - 7 02 - 26<br />
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Werftstraße 47 - 47053 Duisburg, Tel. 0203-6102425<br />
www.ha-du.de - E-Mail: Harbisch@ha-du.de<br />
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Tel. 0 41 53-58 80 - Fax 0 41 53-58 81 00<br />
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Meidericher Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />
Schlickstraße 21 / Hafenbecken A - 47138 Duisburg<br />
Tel. 02 03-4 49 06-0, Fax 02 03-4 49 06-50<br />
www.meidericherschiffswerft.de<br />
Schiffswerft Bolle GmbH Derben<br />
Schiffswerft 5 - 39317 Neuderben, Tel. 03 93 49-2 80<br />
E-Mail: info@schiffswerft-bolle.de<br />
Schiffswerft Hans Boost<br />
Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH & Co. KG<br />
Zurmaienerstr. 176 - 54292 Trier/Mosel<br />
Tel: 06 51-14 45-0, Fax 06 51-14 45-135<br />
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Vorname: ................................................................................................................<br />
Straße|Nr.: ................................................................................................................<br />
PLZ / Ort: ................................................................................................................<br />
Telefon: ................................................................................................................<br />
Telefax: ................................................................................................................<br />
Datum: ................................................................................................................<br />
Unterschrift: ................................................................................................................<br />
Gleich per Fax an: +49 (0)22 41 - 1 48 25 18<br />
Widerrufsrecht: Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen nach Kenntnisnahme dieser Widerrufsbelehrung ohne Begründung beim<br />
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Tel. +31.50.369.2100 – Fax +31.50.369.2101<br />
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH<br />
www.barthelwerft.de - barthelwerft@t-online.de<br />
TeamCo Shipyard BV<br />
Bakkersdam Ia, 5256 PK HEUSDEN<br />
Tel.: +31(0) 416-66 55 00, Fax. +31(0) 416 66 55 05<br />
www.teamcoshipyard.nl, info@teamcoshipyard.nl<br />
Bonner Straße 6 - 53424 Remagen<br />
Tel.: 0 22 28 - 91 10 13<br />
Fax: 0 22 28 - 91 10 15<br />
www.werftzentrum-mittelrhein.com<br />
Werft <strong>und</strong> Servicezentrum<br />
Mittelrhein GmbH info@werftzentrum-mittelrhein.com<br />
| Arbeits- <strong>und</strong> Beiboote<br />
Tel.: (00 31) (0) 4 81-43 45 48 - www.riwaboating.nl<br />
2 | Antriebsanlagen<br />
CCUMMINS<br />
DIESEL<br />
DEUTSCHLAND GmbH<br />
Odenwaldstr. O 23 - 64521 Groß-Gerau<br />
Tel. T 06152-174-0, Fax 06152-1741-141<br />
www.cummins.de<br />
Dolderman bv<br />
Tel.: +31(0)78-6 13 82 77<br />
Fax: +31(0)78-6 14 48 87<br />
www.dolderman.nl<br />
Motoren Steffens GmbH<br />
Geefacker 63 - 47533 Kleve<br />
Tel. 0 28 21-7 11 37-0 - Fax 0 28 21-7 11 37-20<br />
Internet: www.motoren-steffens.de<br />
E-Mail: E info@motoren-steffens.de<br />
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MAN Truck & Bus<br />
Deutschland GmbH<br />
Vertrieb & Service<br />
Marinemotoren Deutschland<br />
Werftstraße 24, D – 24939 Flensburg<br />
Tel.: 0461-481-10, Fax: -90 - Email: Dirk.Hansen@man.eu<br />
www.man-mn.com/engines <strong>und</strong> www.hamburg.man-mn.de<br />
M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />
Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />
Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />
E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />
Meppen - Duisburg<br />
Ludwigshafen - Dessau<br />
Jastram GmbH & Co. KG<br />
Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />
Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />
www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />
Motoren für die<br />
Binnenschifffahrt<br />
Mobil: 0176-17900965<br />
holger.mader@mtu-online.com<br />
Pols Aggregaten BV<br />
Ambachtstraat 18<br />
NL 2861 EX BERGAMBACHT<br />
Tel. 0031 1 82 35 46 66 - Fax 0031 1 82 35 46 47<br />
E-Mail: pols.aggregaten@wxs.nl - www.pols-aggregaten.nl<br />
Deutz - Hatz - Perkins - Iveco - Yammar - John Deere auf Lager<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />
Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />
Internet: www.schottel.de<br />
E-Mail: info@schottel.de<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
Wilhelmallee 12 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 0 20 66-83 08 u. 83 19, Fax 0 20 66-81 25<br />
Mobil: 01 72-2 61 68 56 - www.nolden-soehne.de<br />
Ständig am Lager: Stromaggregate: Hatz <strong>und</strong> John Deere –<br />
sowie Luftkompressoren: Sauer & Sohn WP 33<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
| Abgas-Reinigung<br />
Alt Fermersleben 36 – D - 39122 Magdeburg<br />
Tel.: +49 (0) 391 555 44 0 – Fax: +49 (0) 391 555 44 44<br />
E-mail: magdeburg@hug-eng.de – www.hug-eng.ch<br />
Rußfi lter <strong>und</strong> SCR-Katalysatoren<br />
für Schiffe, Lokomotiven <strong>und</strong> Baumaschinen<br />
| Abgas-Schalldämpfer<br />
Weihe GmbH<br />
Schalldämpfersysteme + Schiffskühler<br />
Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />
Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />
Internet: www.weihe-gmbh.de<br />
E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />
| Bugstrahlanlagen<br />
Jastram GmbH & Co. KG<br />
Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />
Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />
www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />
SCHOTTEL GmbH<br />
Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />
Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />
Internet: www.schottel.de<br />
E-Mail: info@schottel.de<br />
TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />
Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />
Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />
Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />
E-Mail: tilse@tilse.com<br />
VETH Motoren BV Papendrecht<br />
Internet: www.veth-motoren.com<br />
E-Mail: info@veth-motoren.com<br />
| Elektromotoren/-Service<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />
Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />
Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />
www.zoller-elektrotechnik.de<br />
| Getriebe/-Service<br />
Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />
Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />
IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />
Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />
E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />
esco Eugen Schmidt <strong>und</strong> Co<br />
Schiffsgetriebe <strong>und</strong><br />
Steuerungssysteme<br />
Tel. +49(0)2241-4807-0 | Fax -10<br />
info@esco-antriebstechnik.de<br />
www.esco-antriebstechnik.de<br />
Otto Piening GmbH<br />
Am Altendeich 83<br />
D-25348 Glückstadt<br />
Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />
Wir bieten:<br />
komplette Antriebslösungen<br />
für die Berufsschifffahrt<br />
Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />
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| Kühler<br />
BLOKLAND non ferro b.v.<br />
Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />
Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />
Vetretung in Deutschland:<br />
Weihe GmbH<br />
Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />
Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />
Internet: www.weihe-gmbh.de<br />
E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />
| Motoren- <strong>und</strong> Aggregatetechnik<br />
| Motor-/Getriebesteuerungen<br />
Otto Piening GmbH<br />
Am Altendeich 83<br />
D-25348 Glückstadt<br />
Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />
Wir bieten:<br />
komplette Antriebslösungen<br />
für die Berufsschifffahrt<br />
Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />
| Motoren-Service<br />
Sauer & Sohn KG<br />
sauer motive systems<br />
Groß-Zimmerner-Str. 51<br />
D-64807 Dieburg<br />
Telefon: 0 60 71 - 2 06 - 0<br />
Telefax: 0 60 71 - 2 06 - 300<br />
www.sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />
info@sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />
Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />
Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />
IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />
Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />
E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />
Henkelhausen GmbH & Co. KG<br />
Antriebstechnik, Schiff- <strong>und</strong> Gasmotoren<br />
D-47809 Krefeld - Hafenstraße 51<br />
Tel. 0 21 51-5 74-0, Fax 0 21 51-5 74-112<br />
Internet: www.henkelhausen.de<br />
Gebr. Klene - 49733 Haren/Ems<br />
Tel. 0 59 32-24 00 - Fax 0 59 32-56 91<br />
E-Mail: gebr.klene@t-online.de<br />
Klein & Weiler<br />
Schönbornsluster Straße 1 - 56070 Koblenz<br />
Tel. 02 61-80 10 28 - Notdienst 01 71-9 90 39 52<br />
Internet: www.klein<strong>und</strong>weiler.de<br />
August Storm GmbH & Co. KG<br />
Technologie u. Service für Motoren u. Antriebe<br />
August-Storm-Str. 6 - 48480 Spelle<br />
Tel. +49(0)5977 73-172 - Fax +49(0)5977 73-188<br />
Duisburg, Berlin, Hamburg, Kiel, Spelle, Speyer<br />
www.a-storm.com - E-Mail: info@a-storm.com<br />
Nocken <strong>und</strong> Nockenwellen<br />
Reparaturbetrieb<br />
- Reparaturschleifen, Einzelanfertigung nach Muster<br />
<strong>und</strong> Zeichnung (auch Umsteuernocken)<br />
- Reparaturschweißen, Instandsetzung von<br />
Rollenstössel<br />
- alle Motoren u. Pumpentypen<br />
Motoren Küpers<br />
Tel. 0 20 64/8 10 80, Fax: 0 20 64/8 10 90<br />
E-Mail: motoren-kuepers@gmx.de<br />
M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />
Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />
Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />
E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />
Meppen - Duisburg - Ludwigshafen - Dessau<br />
Motorenzentrum Berlin/Brandenburg<br />
W. Schmidt GmbH<br />
Otto-Porath-Platz 2 - 15831 Groß Kienitz b. Berlin<br />
Tel. 03 37 08-54 10, Fax 03 37 08-5 41 99<br />
Internet: www.motorenzentrum.de<br />
E-Mail: info@w-schmidt.de<br />
Walter Schramm GmbH<br />
Industriestraße 17 - 69239 Neckarsteinach<br />
Tel. 0 62 29-4 75 oder 0172-6 27 77 28<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
| Öl- <strong>und</strong> Kraftstoff-Filter<br />
WEILAND FILTERTECHNIK<br />
SCHIFFFAHRT<br />
Jahnstraße 35 - 97295 Waldbrunn<br />
Tel. 0 93 06-98 06 55 - Fax 0 93 06-98 06 54<br />
| Propeller / Propellerdüsen<br />
Kölner Schiffswerft Deutz<br />
Auenweg 173 51063 Köln<br />
Im Hafen Köln Mülheim<br />
Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />
E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />
Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />
Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />
Tankerliegeplatz im Hafen!<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
Wärtsilä Deutschland GmbH<br />
Otto Piening GmbH<br />
Am Altendeich 83<br />
D-25348 Glückstadt<br />
Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />
MARKTPLATZ<br />
Mannheim:<br />
Rheinmühlenstraße 7 - D-68159 Mannheim<br />
Tel. +49 (621) 10 20 04, Fax +49 (621) 10 21 44<br />
jorg.dittrich@wartsila.com, www.wartsila.com/germany<br />
Duisburg:<br />
Werftstraße 6 - D-47053 Duisburg<br />
Tel. +49 (203) 66 76 52, Fax +49 (203) 7 29 74 68<br />
Propeller-Reparaturen/Verkauf von Propellern u. Düsen<br />
Wir bieten:<br />
komplette Antriebslösungen<br />
für die Berufsschifffahrt<br />
Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />
Siemensstraße 33 - 50374 Erftstadt<br />
Tel. 0 22 35-79 93-0, Fax 0 22 35-79 93-33<br />
www.promarin.de - E-Mail: info@promarin.de<br />
Schlickstraße 21 - 47138 Duisburg<br />
(Meidericher Schiffswerft GmbH)<br />
Tel. 02 03-4 49 51 94 - Fax 02 03-4 49 60 85<br />
Neu-Propeller <strong>und</strong> Propeller-Reparaturen<br />
Kremper Rhin 13 Tel. 0 41 24-14 67<br />
25348 Glückstadt Fax 0 41 24-70 46<br />
www.rathjens-propeller.de<br />
E-Mail: rathjens-propeller@t-online.de<br />
| Ruder / Ruderanlagen<br />
SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />
Ruderanlagen<br />
Schiffselektrik<br />
Tankmanagement<br />
Ruderhydraulik, Hydraulik<br />
Engineering für Neu-/Umbau<br />
Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />
www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />
Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />
PROMAC B.V.<br />
Van Voordenpark 14 - P.O. Box 22<br />
5300 AA Zaltbommel - Niederlande<br />
Tel. +31(0)418-683333 - Fax +31(0)418-683355<br />
www.promac.nl - info@promac.nl<br />
P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />
Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />
www.vandervelden-marinesystems.com<br />
| 111
MARKTPLATZ<br />
| Turbolader<br />
Jastram GmbH & Co. KG<br />
Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />
Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />
www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />
| Wärmetauscher<br />
BLOKLAND non ferro b.v.<br />
Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />
Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />
Vetretung in Deutschland:<br />
Weihe GmbH<br />
Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />
Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />
Internet: www.weihe-gmbh.de<br />
E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />
| Wellen <strong>und</strong> Wellenlager<br />
Gumeta H. Maes GmbH<br />
Südstraße 9 - 66780 Rehlingen/Siersburg<br />
Tel. 0 68 35-30 94, Fax 0 68 35-6 70 57<br />
www.gumeta.de - E-Mail: info@gumeta.de<br />
Gummiwellenlager/Propellerwellenlager<br />
3 | Schiffsausrüstung<br />
Litzke GmbH<br />
Trierer Str. 125 - 56072 Koblenz, Tel. 02 61-2 30 44<br />
Schiffs- u. Industriebedarf H. Lohmann<br />
Zeppelinstraße 3-6 - 49733 Haren (Ems)<br />
Tel.: 0 59 32/73 47-0, Fax: 0 59 32/73 47-30<br />
E-Mail: info@lohmann-haren.de<br />
van Rens GmbH<br />
Amtsgerichtsstraße 15, 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-81 72-0, Fax 02 03-81 72-9<br />
KABOLA - SPECK - VICTRON<br />
| Isolierung<br />
Prantl GmbH<br />
Nordring 46 - 47495 Rheinberg<br />
Tel. 0 28 43-97 40-0 - Fax 0 28 43-97 40-11<br />
E-Mail: info@prantl-gmbh.de<br />
Wärme-, Kälte-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz<br />
| Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />
Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />
WINDEX ENGINEERING BV<br />
Houtschelf 5 - 3371 KB Hardinxfeld-Giessendam<br />
Tel. +31(0)184 611 322, Fax +31(0)184 611 403<br />
E-Mail: info@windex.net<br />
| Messsysteme<br />
Standdaarbuiten (NL)<br />
Tel: +31 165 852 722<br />
www.CUMARINE.de<br />
| Möbel <strong>und</strong> Inneneinrichtung<br />
Kiebitzberg Möbelwerkstätten<br />
Andreas Lewerken<br />
39539 Havelberg - Rathenower Str. 6<br />
Tel: 03 93 87-7 25 40, Fax: 03 93 87-7 25 41<br />
www.kiebitzberg.de<br />
SCHIFFSAUSBAUTEN<br />
Schreinerei ML Markus Leder<br />
Mainstraße 5 - 63906 Erlenbach<br />
Tel.: 0 93 72 / 9 44-383, Fax: -381<br />
www.SchreinereiML.de<br />
Tischlerei <strong>und</strong> Alubau Wessels<br />
49733 Haren/Ems - Internet: www.wessels.com<br />
E-Mail: info@wessels.com - Tel. 05932-9977-0<br />
| Sanitärausrüstung<br />
HOMA Pompen B.V. Nederland<br />
NL-4205 ND Gorinchem<br />
Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />
| Schiffsfenster<br />
RAFA-Schiffsfenster<br />
Ambachtweg 28 - NL-3831 KB Leudsen<br />
Tel. 0031 (0) 33-4945040 - Fax 0031 (0) 33-4950574<br />
Alux Luxar GmbH & Co. KG<br />
Robert-Bosch-Str. 6 - D-41352 Korschenbroich<br />
Tel. +49 2161 97 85-0 - Fax +49 2161 97 85 49<br />
E-Mail: info@alux.de - www.alux.de<br />
Schiffsfenster aus Leichtmetall<br />
- auch mit thermischer Trennung<br />
oder Glaswechselsystem<br />
marine glazing Brombach + Gess<br />
Tel.: +49 7433 907633 - Fax: +49 7433 907635<br />
info@brombach-gess.de - www.brombach-gess.de<br />
Direktverglasung Schiebedächer Windschutzwände Beschichtungen<br />
TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />
Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />
Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />
Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />
E-Mail: tilse@tilse.com<br />
| Steuerstühle<br />
PÖRTNER SITZE GmbH<br />
Internet: www.poertner-sitze.de<br />
E-Mail: info@poertner-sitze.de<br />
| Tankmessanlagen<br />
TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />
Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />
Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />
Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />
E-Mail: tilse@tilse.com<br />
5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />
Gerhard Ruppel Hydraulik<br />
Ringstraße 14A - 31848 Bad Münder (Ot.: Bakede)<br />
Tel. 0 50 42-93 22-0, Fax 0 50 42-93 22-93<br />
Internet: www.ruppel-hydraulik.de<br />
| Pumpen<br />
SUT EINKAUFSBÖRSE<br />
| Tanküberwachungsanlagen<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
3.1 | Decksausrüstung<br />
| Winden<br />
Maschinenbau Siebert<br />
Tel. 03 3 64-7 10 53<br />
Ankerwinden/Koppelwinden/Verholwinden<br />
Schlickstraße 15 - 47138 Duisburg<br />
Tel.: 02 03 – 44 99 97-0, Fax: 02 03 – 44 99 97-44<br />
Internet: www.windenbau.de<br />
E-Mail: stegerwindhagen@aol.com<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Ruder / Ruderanlagen<br />
P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />
Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />
www.vandervelden-marinesystems.com<br />
| Kompressoren<br />
J.P. Sauer & Sohn<br />
Maschinenbau GmbH & Co<br />
Brauner Berg 15 - 24159 Kiel<br />
Tel. 04 31-39 40-0, Fax 04 31-39 40-24<br />
Internet: www.sauersohn.de<br />
E-Mail: info@sauersohn.de<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
HOMA Pompen B.V. Nederland<br />
NL-4205 ND Gorinchem<br />
Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
112 | 3|<strong>2008</strong>
SUT BUYER‘S GUIDE<br />
ZWETS WERKENDAM B.V.<br />
Vierlinghstraat 22, NL-4251 Werkendam<br />
Tel. 00 31-(0)183-50 17 44, Fax 00 31-(0)183-50 20 11<br />
6 |<br />
Navigations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnik<br />
Alewijnse Marine Systems<br />
Van der giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />
Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />
Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />
EBF Elektronik + Mechanik<br />
Hinter dem Rathaus 4 - 56238 Halsenbach<br />
Tel. 0 67 47-17 63 - Fax 0 67 47-50 64<br />
Jentson Nachrichtentechnik<br />
www.jentson.de - info@jentson.de<br />
Mobil: 01 72-4 10 97 69<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
SatFlower<br />
Satelliten Verfolgungssysteme<br />
Speziell entwickelt für Binnenschifffahrt<br />
Äußerst preiswert!<br />
Tel. +31 33 2863013, Fax +31 33 2866890<br />
MOHRS+HOPPE GmbH<br />
Internet: www.schiffselektronik.de<br />
E-Mail: info@schiffselektronik.de<br />
7 | Bordnetze<br />
Alewijnse Marine Systems<br />
Van der giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />
Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />
Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />
3|<strong>2008</strong><br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
IEA Industrie-Elektronik<br />
<strong>und</strong> Automation GmbH<br />
Thomas-Müntzer-Str. 40a<br />
39307 Roßdorf/Genthin<br />
Internet: www.iea-rossdorf.de<br />
E-Mail: info@iea-rossdorf.de<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
| Bordaggregate<br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
Doldermann bv - siehe unter Antriebsanlagen<br />
WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />
siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />
| Elektroinstallation<br />
Langestraße 35/44 - 49733 Haren<br />
Tel. 05932 - 2446 - Fax 05932 - 6482<br />
E-Mail: info@elektro-jansen.de<br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
Elektro Lampe GmbH<br />
Kanalstraße 17 - 49716 Meppen<br />
Tel.: 05931-1002 - Fax 05931-89380<br />
www.kl-lampe.de - Mail: info@kl-lampe.de<br />
SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />
Ruderanlagen<br />
Schiffselektrik<br />
Tankmanagement<br />
Ruderhydraulik, Hydraulik<br />
Engineering für Neu-/Umbau<br />
Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />
www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />
Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
Reystar-Elektrotechnik<br />
Liebigstraße 17 B - 47608 Geldern<br />
Tel. 0 28 31-35 99+3196<br />
Fax 0 28 31-8 66 05<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
| Schalttafeln <strong>und</strong> Steuerpulte<br />
Engel & Meier<br />
Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />
Internet: www.schiffselektrik.com<br />
E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />
FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-47995-0<br />
Fax 02 03-47995-10<br />
E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />
Reystar-Elektrotechnik<br />
siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />
MARKTPLATZ<br />
Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />
Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />
Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />
www.zoller-elektrotechnik.de<br />
NAVAL marine GmbH<br />
Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />
Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />
8 | Konstruktion<br />
<strong>und</strong> Consulting<br />
| Ingenieurbüros<br />
Schiffstechnik Buchloh<br />
GmbH & Co. KG<br />
Tel. +49(0) 22 24-57 35<br />
Fax +49(0) 22 24-7 63 49<br />
Internet: www.schiffstechnik-buchloh.de<br />
| 113
MARKTPLATZ SUT EINKAUFSBÖRSE<br />
MARKTPLATZ<br />
9 | Bunkerbetriebe<br />
Bei den hier eingetragenen Bunkerbetrieben erhalten<br />
Sie SCHIFFFAHRT UND TECHNIK druckfrisch<br />
<strong>und</strong> kostenfrei solange der Vorrat reicht!<br />
Bunkerbetriebe Büchting GmbH<br />
Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 0 20 66-20 91 13 - Fax 0 20 66-20 91 93<br />
E-Mail: otto.uschtrin@bunkerbetriebe-buechting.de<br />
Bunker-Service<br />
Schumacher-Gützloe GmbH<br />
Datteln - Hafen - Tel. 0 23 63-5 43 74<br />
Fax 0 23 63-81 14, www.schumacher-guetzloe.de<br />
Bunkerstation Reinplus<br />
Vanwoerden GmbH<br />
Werfthallenstr. 45 - 68159 Mannheim<br />
Tel. 06 21-1 78 90 40 - Fax 06 21-2 71 64<br />
Bunkerstation u. Schiffsbedarf<br />
Göttert GmbH<br />
Rheinuferstraße 20 - 67061 Ludwigshafen<br />
Tel. 0621-59 10 60 - Fax 0621-59 10 619<br />
Deutsche Castrol Vertriebsges. mbH<br />
Inland Marine<br />
56626 Andernach, Tel. 0 26 32-9 63 80 - Fax -13 82<br />
ESSO Bunker-Service<br />
MaierlKorduletsch<br />
Haitzinger Str. 67 - 94036 Passau<br />
Tel. 08 51-95 63 2-0 - Fax 08 51-95 63 2-32<br />
Bunkerboot: 01 71-7 20 96 48<br />
GRAUE GmbH & Co. Mineralölvertrieb<br />
Bunkerservice Tankschifffahrt<br />
Hafen Ehrang Ostkai 54293 Trier<br />
Tel. (06 51) 8 69 75 - Fax (06 51) 8 24 20 06<br />
www.grauegmbh.de<br />
Bunkerstation NOWAG GmbH<br />
Friesenheimer Insel - 68169 Mannheim<br />
Tel. 06 21-31 10 01-02<br />
HBS Hamburg Bunker Service GmbH<br />
Johannisbollwerk-Ponton - 20459 Hamburg<br />
Tel. 040-31 13 71 - Fax 040-31 13 74<br />
info@h-bs.eu - www.h-bs.eu<br />
MOL Austria Handels GmbH<br />
Bunkerboot „STAVO“ – Wien<br />
Tel: +43 1 515991105 | Fax: +43 1 515991190<br />
RHEINTANK GmbH Bunkerdienst<br />
August-Hirsch-Straße 3 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-80 09-455 - Fax 02 03-80 09-448<br />
Shell-Bunkerstation I. Gersbeck<br />
Spandauer Burgwall 23 - 13581 Berlin-Spandau<br />
Tel. 0 30-3 31 50 17 - Fax 0 30-3 32 53 33<br />
Internet: www.schiffsservice.de<br />
Bunkerservice Rutjes<br />
Ennshafenstrasse 59– A-4470 Enns<br />
Tel. 0043 – 65 05 54 47 22<br />
www.bunkerservice-rutjes.com<br />
Vasco Bunker GmbH<br />
Bremerstraße - 40221 Düsseldorfer Hafen<br />
Tel. 01 79-5 46 23 88 - Fax 02 11-3 02 17 28<br />
10 | Schiffsmakler<br />
Arntz-Reederei<br />
Lortzingstraße 20 - 47239 Duisburg (Rumeln)<br />
Tel. 0 21 51-40 63 63, Fax 0 21 51-94 05 25<br />
Duvenstedter Damm 24-26 - 22397 Hamburg<br />
Büro Hamburg:<br />
Büro Haren:<br />
Tel. +49 (40) 525 60 56-0 Tel. +49 (5932) 73 58-20<br />
www.dht-schiffsmakler.de - info@dht-schiffsmakler.de<br />
G. Lömker KG<br />
Roonstraße 24 - 32105 Bad Salzufl en<br />
Tel. 0 52 22-80 32 10, Fax 0 52 22-80 31 41<br />
L. Kluth & Co. GmbH<br />
Moorhof 2e - 22399 Hamburg<br />
Tel. 040-6 00 46 60, Fax 040-6 00 46 633<br />
Huizinga & Snijder BV<br />
Beatrixhaven 2a - NL-4250 DA Werkendam<br />
Tel. +31-0-183-50 08 62, Fax +31-0-183-50 07 39<br />
Internet: www.huizinga-snijder.nl<br />
E-Mail: h-s@planet.nl<br />
SCHIFFSVERMITTLUNG „SEESTERN“<br />
Gabriele Schramm - 53489 Sinzig<br />
www.schiffsvermittlung-seestern.de / Tel. 02642-5779<br />
11 | Schiffsfi nanzierung<br />
Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BfS)<br />
Filiale der Ostfriesischen Volksbank eG<br />
Hindenburgstraße 5 - 30175 Hannover<br />
Tel. 0511 / 28049-0, Fax 0511 / 28049-94<br />
www.bank-fuer-schiffahrt.de<br />
Universal Leasing GmbH<br />
Geschäftsstelle Hannover<br />
Podbielskistr. 166 - 30177 Hannover<br />
Tel. 05 11-65 65 96-60, Mobil 01 74-9 21 12 77<br />
E-Mail: helge.berger@ulg.com<br />
LN Leasing Nordbaden GmbH<br />
Amselstrasse 5 - 68307 Mannheim<br />
Tel.: 0621/ 777 366 -0, Fax: 0621/ 777 366 -10<br />
Mail: verena.koch@leasing-nordbaden.de<br />
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12 | Schiffsversicherung<br />
esa Schiffs- <strong>und</strong><br />
Yachtversicherungen mbH & Co. KG<br />
Friedrichplatz 2 - 74177 Bad Friedrichshall<br />
Tel. 07136-9513313<br />
info@esa-marine.de - www.esa-marine.de<br />
Gesellschaft für Service<br />
Management GmbH<br />
Augusta Anlage 66 - 68165 Mannheim<br />
Tel. 06 21-4 57 47 14 - Fax 06 21-4 57 48 18<br />
Lauenburg-Alslebener Schiffsversicherung<br />
Elbestr. 52 - 21470 Lauenburg/Elbe - Tel. 0 41 53-5 84 70<br />
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der Schifffahrt <strong>und</strong> <strong>Technik</strong><br />
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marcus.albrecht@maurer-assekuranz.de<br />
www.maurer-assekuranz.de<br />
Lindhorster Straße 4 - 21218 Seevetal (Hittfeld)<br />
Tel. 04105-770 28 0 (24 St<strong>und</strong>en-Service)<br />
Fax 04105-770 28 22<br />
info@Carl-Rehder.de - www.Carl-Rehder.de<br />
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Vereinigte Schiffs-Versicherung V.a.G.<br />
www.vsv.de - E-Mail: vsv@vsv.de<br />
Hannover 0511 280 90 0<br />
Wörth a. Main 09372 94 31 42<br />
Duisburg 0203 8 22 75<br />
Gewerbestraße 6 - 97833 Frammersbach<br />
Tel. 0 93 55-97 45-0 - Fax 0 93 55-97 45-19<br />
E-Mail: fra@wiass.com - www.wiass.com<br />
| Schiffssachverständige<br />
Klaus <strong>und</strong> Alfred Steinhäuser<br />
Sachverständige für elektrische Anlagen<br />
auf Schiffen nach SUK/ADNR<br />
Raiffeisenstr. 161 - 47259 Duisburg<br />
Tel. 01 51-14 62 21 51/150<br />
13 | Personal-Dienstleistungen<br />
Lotsendienste<br />
| Lotsendienste<br />
Lotsengemeinschaft Rhein-Main<br />
Tel. 0 61 34-6 34 23<br />
Internet: www.Lotsengemeinschaft.de<br />
RMD Rhein-Main-Donau <strong>Schiffahrt</strong>sagentur<br />
GmbH<br />
Lotsen <strong>und</strong> Ablöser - Tel. 0 61 34-6 34 23<br />
E-Mail: rhein-main-donau@t-online.de<br />
114 | 3|<strong>2008</strong>
SUT BUYER‘S GUIDE<br />
3|<strong>2008</strong><br />
14 | Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Schulung<br />
| ADNR-Kurse<br />
AdB-Arbeitgeberverband<br />
der deutschen Binnenschifffahrt e.V.<br />
Schulschiff RHEIN in Duisburg-Homberg<br />
u.a. Gefahrgutbeauftragte, Sprechfunk<br />
Tel. 0 20 66-22 88-0, Fax 0 20 66-22 88-22<br />
www.schulschiff-rhein.de - info@schulschiff-rhein.de<br />
ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />
Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />
Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />
E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />
| Patent-Kurse<br />
AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />
ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />
Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />
Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />
E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />
| Radar-Kurse<br />
AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />
ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />
Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />
Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />
E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />
Messen <strong>und</strong><br />
Ausstellungen<br />
Ausstellungsschiff MS JENNY<br />
Tel. 01 71-3 12 90 97, Fax: 0 72 11-51 24 98 30<br />
www.scheubner.de - E-Mail: info@scheubner.de<br />
16 | Schiffsbefrachter<br />
| Elektronische Frachtenbörse<br />
15 |<br />
Bargelink GmbH<br />
Fischerstr. 4A - 46509 Xanten<br />
Tel. 0 28 01-98 47 30, Fax 0 28 01-98 47 40<br />
Internet: www.bargelink.com<br />
| Frachtschifffahrt<br />
B. Dettmer Reederei GmbH & Co.<br />
Bremen, Internet: www.dettmer-reederei.de<br />
E. J. Gerhardt<br />
<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verwaltung GmbH<br />
Minden: Tel. 05 71 - 4 27 64<br />
Internet: www.gerhardt-schiffahrt.de<br />
HTAG Häfen <strong>und</strong> Transport AG<br />
Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />
Tel. 0 20 66 - 2 09-0, Fax 0 20 66 - 2 09-192<br />
Internet: www.htag-duisburg.de<br />
| Genossenschaften<br />
DTG Deutsche Transport-Genossenschaft<br />
Binnenschiffahrt eG.<br />
Fürst-Bismarck-Str. 21 - 47119 Duisburg<br />
Tel. 02 03-8 00 04-0, Fax 02 03-8 00 04 43<br />
MSG Mainschiffahrts-Genossenschaft eG<br />
Südl. Hafenstraße 15 - 97080 Würzburg<br />
Tel. 09 31-90 81 - 0, Fax 09 31-95 02 61<br />
Internet: www.MSGeG.de<br />
| Befrachter<br />
Dubbelman Shipping<br />
Tel. 0031 653-21 21 26<br />
E-Mail: dubbelman.shipping@vaart.net<br />
| Schuten <strong>und</strong> Pontons<br />
BAARS CHARTER<br />
für Spalt- <strong>und</strong> Spülschuten 70-955 m 2<br />
BAARS CONFLOAT B.V.<br />
für Container Koppelpontons mit Stelzen<br />
Postfach 70 - NL-3360 AB Sliedrecht<br />
Tel. +31 (0)184 41 55 66 Fax +31 (0)184 41 12 27<br />
Email: info@baarsbv.com - Internet: www.baarsbv.com<br />
17 | Schiffsverwaltungen<br />
www.JOSA-Schiffsverwaltung.de<br />
Tel. 0 93 72-94 97 83, Fax 0 93 72-94 97 85<br />
| Partikulierbetreuung<br />
BVG mbH Binnschiffahrts-<br />
Verwaltungsgesellschaft<br />
Mainkai - 97828 Marktheidenfeld<br />
Tel. 0 93 91-60 06-0, Fax 0 93 91-60 06-10<br />
Ludwig Harms<br />
Bereederung <strong>und</strong> Finanzierung<br />
von Binnenschiffen <strong>und</strong> Kümos<br />
Mühlenstraße 9 – 26931 Elsfl eth<br />
Tel. 0 44 04 – 98 95 50-0, Fax: 0 44 04 – 98 9550-30<br />
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& SERVICECENTER Alfred Rock<br />
66706 Perl/Mosel, Tel. 0 68 67-9 33 66<br />
20 | Umschlagtechnik<br />
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| Krane<br />
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www.kran24.de - Das Fachportal<br />
| Mobilkrane<br />
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76669 Bad Schönborn<br />
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Tel. 0 94 21 - 5 40 - 144, Fax 0 94 21 - 4 38 82<br />
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22 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />
| Hafenplanung <strong>und</strong> Consulting<br />
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Tel. 0331-7067-17, Fax 0331-719075<br />
| Bauunternehmen<br />
| Tauchunternehmen<br />
Tauchunternehmen Kesberg GmbH<br />
Wasserwerkstr. 240 - 68309 Mannheim<br />
Tel. 06 21-73 34 15, Mobil: 01 71-7 74 23 96<br />
Krietemeier - Tauchen & Bergen<br />
Am Kanal 44 - 32479 Hille - Tel. 0 57 03-24 57<br />
Schreiber Tauchunternehmen<br />
Stempelstr. 13 - 47167 Duisburg<br />
Tel. 02 03-34 35 11, Fax 02 03-3 44 32 71<br />
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Kampstraße 2 - 47445 Moers<br />
Tel. +49(0)2841-9 40-0 - Fax +49(0)2841-9 40-128<br />
Internet: www.maas-tiefbau.de<br />
www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
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