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3 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de | 8,50 € | 27. JAHRGANG | Mai <strong>2008</strong> | 3993<br />

3 | <strong>2008</strong><br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK


Kooperation <strong>und</strong> Wettbewerb<br />

Traditionell geht der Blick der Deutschen Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />

Hafenwirtschaft in die Mündungsgebiete der großen Flüsse Rhein,<br />

Donau, Weser, Elbe <strong>und</strong> Oder. Dabei hat die Liberalisierung der<br />

Deutschen Binnenschifffahrtsmärkte vor 15 Jahren zahlreiche neue<br />

Chancen für die deutschen Binnenhafenstandorte gebracht <strong>und</strong><br />

auch die Wettbewerbsposition der deutschen Nordseehäfen gegenüber<br />

ihren Mitbewerbern in den Niederlanden <strong>und</strong> Belgien gestärkt.<br />

Die anhaltende Globalisierung des Welthandels <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Mengensteigerungen im Container- <strong>und</strong> Massengutverkehr<br />

stellen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen vor neue Herausforderungen.<br />

Trotz erheblicher Investitionen in allen Seehafenstandorten der<br />

Nordrange platzen insbesondere die Containerterminals aus allen<br />

Nähten, so dass neue Strategien zur Sicherstellung einer fristgerechten<br />

Abwicklung komplexer logistischer Prozesse gefragt sind.<br />

Die Verlagerung logistischer Dienstleistungen von den Seehäfen in das<br />

Hinterland ist bereits seit einigen Jahren im Gange. War zu Beginn des<br />

Containerverkehrs vor 40 <strong>und</strong> 50 Jahren das Be- <strong>und</strong> Entladen des Containers<br />

fern im Hinterland eher die Ausnahme, so ist dies heute die Regel.<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr konzentriert sich dieses Geschäft in den Binnenhäfen,<br />

die nicht nur geeignete Flächen <strong>und</strong> Equipment vorhalten, sondern<br />

auch mit wasser- <strong>und</strong> schienengestützten Linienverbindungen in die<br />

Seehäfen kostengünstige Transportalternativen zum LKW bieten. Auch<br />

die deutschen Seehäfen haben für die Erschließung des Hinterlandes<br />

einiges getan, wie das breit gefächerte Kombizugangebot von Polzug,<br />

Transfracht, Metrans, BoXXpress oder Necoss zeigt. Mittlerweile überlassen<br />

die Betreiber von Seeterminals die Auslastung ihrer Umschlagskapazitäten<br />

nicht mehr dem Zufall. Die in die Milliarden gehenden Investitionen<br />

verlangen eine kontinuierliche Auslastung des Equipments, so<br />

dass die Liegeplätze an den Kaikanten in Hamburg, Bremerhaven <strong>und</strong><br />

Rotterdam heute teilweise auf Jahre ausgebucht sind. Die in diesem Jahr<br />

eingeführte Verkürzung der Verweildauer von Überseecontainern auf<br />

maximal sieben Tage im Seeterminal tut ein Übriges, um das weitere<br />

Handling der Ladung ins Hinterland zu verlagern. Nachdem die großen<br />

Containeroperator bereits seit einigen Jahren mit eigenen Terminals in<br />

verschiedenen Seehäfen vertreten sind, machen sie nun den Schritt ins<br />

Hinterland. Dem jüngst eröffneten D3T Terminal von CMA/CGM <strong>und</strong><br />

NYK in Duisburg <strong>und</strong> dem neuen MAERSK Terminal in Neuss werden sicher<br />

weitere in anderen Binnenhäfen folgen. Aber auch die Seeterminal-<br />

Betreiber wie EUROGATE, HHLA oder ECT bauen eigene Netze von Hinterlandterminals<br />

auf oder aus, um diese mit neuer Qualität <strong>und</strong> Präzision<br />

in die logistischen Abläufe der Seeterminals einzubinden. Das alles geht<br />

nicht ohne eine engere Kooperation zwischen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />

<strong>und</strong> neue innovative Umschlagstechniken – beides zentrale Themen des<br />

vom Zentralverband der Deutschen Seehäfenbetriebe (ZDS) <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esverband<br />

Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) am 29. Mai während der<br />

Logistikfachmesse CeMAT in Hannover veranstalteten Hafenforums.<br />

Der Liberalisierung der Eisenbahnverkehrsmärkte in Deutschland <strong>und</strong><br />

den Nachbarländern Niederlanden <strong>und</strong> Belgien seit Beginn dieses Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

ist es vor allem zu verdanken, dass ein wachsender Anteil der<br />

Containertransporte von den Seehäfen ins Hinterland auf der Schiene<br />

landet. War der kombinierte Verkehr über Jahrzehnte bei der deutschen<br />

3|<strong>2008</strong><br />

EDITORIAL<br />

Staatsbahn ungeliebtes Kind<br />

<strong>und</strong> immer wiederkehrende<br />

Begründung für neue Subventionen,<br />

so haben die privaten Eisenbahnen rasch erkannt, dass sie mit<br />

qualifi zierten logistischen Leistungskonzepten im Markt schnell reüssieren<br />

können. Das extreme Niedrigwasser auf dem Rhein vor fünf<br />

Jahren hat darüber hinaus dazu geführt, dass zahlreiche Hafenstandorte,<br />

die ausschließlich auf das Binnenschiff im Containerverkehr<br />

setzten, regelmäßige Bahnverkehre zu den Seehäfen aufgenommen<br />

haben. Wegen des höheren Liberalisierungsgrades des deutschen<br />

Netzes war dies hierzulande deutlich leichter, als in unserem Nachbarland<br />

Frankreich, wo die Staatsbahn SNCF sich noch 2003 schlichtweg<br />

weigerte, dem Wettbewerbverkehrssystem Häfen/Wasserstraße<br />

Ganzzüge für den Containerverkehr in Strasbourg zu stellen.<br />

Mit der sukzessiven Öffnung des französischen Schienennetzes für<br />

private Anbieter in jüngster Zeit hat sich dies rasch geändert. Neben<br />

regelmäßigen Zugverbindungen zwischen dem Nordseehafen Le Havre<br />

<strong>und</strong> den Rheinhäfen Straßburg <strong>und</strong> Mannheim verfügt der Hafen Ottmarsheim<br />

seit Anfang April ebenfalls über eine Linienzugverbindung<br />

nach Antwerpen mit Anschlüssen nach Zeebrügge <strong>und</strong> Rotterdam. Das<br />

weiter westlich gelegene Le Havre steht mit einer Umschlagleistung<br />

von 2,2 Mio. TEU im vergangenen Jahr erst am Anfang eines steilen<br />

Wachstumspfades. Das Gelände am Tiefwasserhafen PORT 2000 wird<br />

stufenweise auf 6 Mio. TEU Umschlagskapazität ausgebaut, so dass<br />

bis 2015 zusammen mit den Terminals im alten Hafen 8 Mio. TEU in<br />

Frankreichs größtem Containerhafen umgeschlagen werden können.<br />

Ein im April geschlossenes Kooperationsabkommen zwischen den<br />

Hafengesellschaften von Le Havre <strong>und</strong> duisport wird noch in diesem<br />

Jahr eine weitere Ganzzugverbindung zwischen beiden Häfen zur<br />

Folge haben, womit sich den in Le Havre tätigen Containeroperatern<br />

nicht nur das breit gefächerte Kombizug- <strong>und</strong> Linienschiffs-Netz von<br />

Duisburg ins europäische Hinterland erschließt, sondern den Verladern<br />

in Mitteleuropa auch ein Bypass um die unter Verstopfung leidenden<br />

Rheinmündungsterminals eröffnet wird. Dass die französische Staatsbahn<br />

SNCF mittlerweile erhebliches Interesse an dem Bahn-Wachstumsmarkt<br />

Deutschland hat, ist auch in diesem Heft nachzulesen. Mit<br />

der Übernahme von Geodis hat die SNCF deutlich gemacht, dass sie<br />

einen Spitzenplatz im europäischen Logistikmarkt beansprucht. Die<br />

SNCF Kombi-Tochter Naviland hat 2007 bereits 170.000 TEU transportiert<br />

<strong>und</strong> im ersten Quartal <strong>2008</strong> ein Wachstum von 30 % gemeldet.<br />

Anders als manchmal immer noch die DB-Tochter Raillion, defi niert<br />

die Frachttochter Fret SNCF den Markt vom K<strong>und</strong>en her, <strong>und</strong> will im<br />

deutsch-französischen Güterverkehr mit einer neuen Leistungsqualität<br />

überzeugen. Die deutschen Binnenhäfen <strong>und</strong> die verladende Wirtschaft<br />

wird’s freuen, denn Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft <strong>und</strong><br />

die Liberalisierung der europäischen Bahnmärkte eröffnet für die Binnenhäfen<br />

neue Marktchancen.<br />

| 30


INHALT<br />

Impressum<br />

27. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />

Postzeitungs-Nr.: 3993<br />

Herausgeber SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK<br />

<strong>und</strong> Verlag: Verlagsgesellschaft mbH<br />

Siebengebirgsstraße 14<br />

53757 Sankt Augustin<br />

Deutsachland<br />

Telefon: +49/22 41/1 48 25 17<br />

Telefax: +49/22 41/1 48 25 18<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

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Geschäftsführer: Dipl.-Vw. Hans-Wilhelm Dünner<br />

Offi zielles Organ: Germanischer Lloyd AG, Hamburg<br />

Chefredaktion: Diplom-Volkswirt<br />

Hans-Wilhelm Dünner<br />

Siebengebirgsstraße 14<br />

D-53757 Sankt Augustin<br />

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Mobil: +49/171/3 08 43 46<br />

h.w.duenner@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Redaktions- Diplom Journalist (FH) Christian Grohmann<br />

volontär: c.grohmann@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Redaktion: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Eckhardt-Herbert Arndt, Helmut Betz, Dieter Dattelzweig,<br />

Jos W. Denis, Dipl.-Ing. Ulrike Dömeland, Lutz Ehrhardt,<br />

Anja Fuchs, Dipl.-Ing. Hermann Garrelmann, Dr. Armin Gewiese, .<br />

Axel Götze-Rohen, Horst Grubert, Sylvia Guddat (Fotos), Prof. Dr.<br />

Fritz Heinrich, Wolfgang Krause, Sabine Lange M. A., Sebastian<br />

Mainzer, Dipl.-Ing. Peter Pospiech, Dipl. Kfm. Karl-Michael Probst,<br />

Stephanie Herms-Ricken, Bernadette Scheurer, Dr. Siegfried Seibt,<br />

Sigrun Tausche, Dr. oec. habil. Günter Teßmann<br />

Internationale Wilfried Veldhuijzen, BeNeLux<br />

Korrespondenten: Hannu Salonoja, Finnland/Schweden<br />

Ralf Klingsieck, Frankreich<br />

Prof. Dr. David Hilling, Groß Britannien<br />

Kapitän Otto Steindl, Österreich-Donau<br />

Dipl.-Ing. oec. Heike Uhe, Polen<br />

Wilf Seifert, Schweiz<br />

Dipl. Ing. Karel Horyna, Tschechien<br />

Luftfotografi e: Modalistics GmbH, Kevelaerer Str. 111<br />

47652 Weeze, E-Mail: duisburg@modalistics.com<br />

Manuskripte: Bei Zusendung an die Redaktion wird das Einverständnis zur<br />

vollen Veröffentlichung vorausgesetzt. Für unverlangt eingehende<br />

Sendungen wird keine Haftung übernommen<br />

Anzeigen: Sylvia Guddat, SUT-Anzeigenleitung<br />

Oststraße 14, D-53173 Bonn<br />

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Ab 1. 1. <strong>2008</strong> ist Anzeigenpreisliste Nr. 19 gültig<br />

Vertrieb: Marianne Fischer, SUT-Vertriebsleitung<br />

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Erscheinungsweise: Februar, April, Mai, Juli, August,<br />

September, November, Dezember <strong>2008</strong><br />

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50,- Euro (+ 7 % MwSt.), Studenten u. Rentner 30,- Euro<br />

(+ 7 % MwSt.) jährlich inkl. Versandkosten<br />

Auslandsabonnement:<br />

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Presse- E-Mail: redaktion@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

mitteilungen: Text als doc oder rtf-Dateien<br />

Fotos: cmyk, 300 dpi als jpg-Dateien<br />

Anzeigen: E-Mail: anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

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Artikel drücken nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion aus. Alle Rechte der Vervielfältigung<br />

<strong>und</strong> Verbreitung sämtlicher veröffentlichter Beiträge, insbesondere auch das Recht der<br />

Übersetzung, behält sich der Herausgeber vor. Nachdruck <strong>und</strong> fotomechanische Wiedergabe<br />

(Fotokopie, Mikrokopie, Mikrofi lme u. Ä.) oder die Verwendung im Internet <strong>und</strong> anderen<br />

elektronischen Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand: Amtsgericht Siegburg HRB 8248<br />

EDITORIAL<br />

Kooperation <strong>und</strong> Wettbewerb im Hinterlandverkehr . . . . . . . . . . . . | 3<br />

MARKT & MELDUNGEN<br />

Persönliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 6<br />

Gefahrgut-Statistik 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />

GL verleiht Preise für Nachwuchskräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 9<br />

VERKEHRSPOLITIK<br />

ERSTU auf Europakurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 11<br />

Viertel Fahrt voraus für DB-Privatisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 12<br />

Jahresergebnis der DB AG: Kreative Buchhaltung . . . . . . . . . . . . | 13<br />

BÖB: NRW-Hafenkonzept als Vorlage für B<strong>und</strong> . . . . . . . . . . . . . . | 14<br />

BÖB-Mitgliederversammlug im September . . . . . . . . . . . . . . . . . | 15<br />

Deutsches Verkehrsforum für Masterplan-Optimierung . . . . . . . | 16<br />

Masterplan wird korrigiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 17<br />

MESSEN & KONGRESSE<br />

CeMAT <strong>2008</strong>: Optimierte Hafenumschlagstechnik . . . . . . . . . . . | 18<br />

Programm Hafenforum auf der CeMAT <strong>2008</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . | 20<br />

2. Neuss Düsseldorfer Hafentag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 22<br />

1. Karlsruher Hafenkongress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 23<br />

Neue Aufgaben für Oberrheinhäfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 24<br />

SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

3. - 4. Juni <strong>2008</strong><br />

Offi zielles Mitteilungsorgan<br />

des Germanischen Lloyd AG für<br />

die Binnenschifffahrt Europas<br />

100 Jahre Schiffswerft Harbisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 26<br />

Spezialtransport: Raumschiff per Rheinschiff . . . . . . . . . . . . . . . | 28<br />

Köln-Düsseldorfer nimmt Familien in den Fokus . . . . . . . . . . . . . | 30<br />

Berliner Stern & Kreis erweitert Programm <strong>und</strong> Flotte . . . . . . . . | 31<br />

Erfolgreiches Jahr für die Sächsische Dampfschifffahrt . . . . . . . | 31<br />

Matheschiff MS WISSENSCHAFT begeistert Jung <strong>und</strong> Alt . . . . . | 32<br />

TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN<br />

EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

SNCF wird mit Geodis zum Logistiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 34<br />

SNCF übernimmt ITL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 36<br />

Neuer (Binnen-)Schifffahrtsmarkt Russland . . . . . . . . . . . . . . . . . | 38<br />

DB Schenker transportiert Rohre für Ostseepipeline . . . . . . . . . . | 39<br />

Interview mit Russland-Botschafter Vladimir Kotonev . . . . . . . . | 40<br />

Schweizerische Rheinhäfen: Fusion bestätigt . . . . . . . . . . . . . . . | 42<br />

Polzug: Am Anfang war der Stau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 44<br />

Europas vergessene Wasserwege in Großbritannien . . . . . . . . . . | 45<br />

Investitionen bringen Wachstum in Constanza . . . . . . . . . . . . . . | 46<br />

EUROGATE: Von Ust Luga bis Tanger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 48<br />

Bilanzpressekonferenz Duisburger Hafen AG . . . . . . . . . . . . . . . . . | 50<br />

Ausbau im Hafen Bonn startet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 52<br />

4 | 3|<strong>2008</strong>


HAFEN & TRANSPORT INTERMODAL<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ | 54<br />

ECT verkürzt Cargo Opening Time . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 54<br />

DVWG: Kollaps im Hinterland ist vermeidbar . . . . . . . . . . . . . . . . | 54<br />

„ConChecker“ beschleunigen Zollabfertigung in Hamburg . . . . . | 55<br />

Binnenschiffe entlasten Straßen im Hamburger Hafengebiet . | 55<br />

Scatterweb entwickelt lückenlose Containerüberwachung . . . . . | 56<br />

Containerterminal in Heilbronn kann gebaut werden . . . . . . . . . | 58<br />

Bahn bremst den LKW in Bremerhaven aus . . . . . . . . . . . . . . . . . | 58<br />

Sennebogen-Umschlagmaschine als Schienenfahrzeug . . . . . . | 59<br />

D3T verleiht Duisburg Seehafenstatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 60<br />

Hilgers Stahlbau: Containerbrücken <strong>und</strong> Schiffselektrik . . . . . . . | 62<br />

Terex greift nach Umschlagsgeschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 64<br />

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

BÖB THEMENDIENST | 67<br />

Editorial: Darum ist es am Rhein so schön . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 68<br />

Es wird eng im Hafen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 70<br />

Duisburg rüstet sich für 2,5 Mio. TEU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 72<br />

Maersk Binnenterminal: Nordseehafen Neuss . . . . . . . . . . . . . . | 74<br />

Schwimmenden Mobilhafenkrane: Hilfe naht vom Wasser aus | 76<br />

Elbe: Die Ader im Hinterland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 78<br />

Hafen Karlsruhe: „Wir wollen die Container aus Marseille“ . . . | 80<br />

Französische Binnenschifffahrt im Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 83<br />

HÄFEN & BAHN<br />

CTL beschafft Siemens-Mehrsystemlokomotiven . . . . . . . . . . . . . | 85<br />

50. Lok für Mittelweserbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 85<br />

„girls day“ bei MEV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 85<br />

Voith EcoPack speichert Bremsenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 85<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Trockenschiffsneubau GMS VIGILIA eingeweiht . . . . . . . . . . . . . . | 86<br />

Jastram: Vom Antriebsdiesel zur Ruderanlage . . . . . . . . . . . . . . . | 91<br />

Stapellauf EILTANK 7 im niederländischen Groningen . . . . . . . | 93<br />

Neumotorisierung YVONNE K . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 94<br />

Meidericher Schiffswerft repariert Havaristen . . . . . . . . . . . . . . . | 95<br />

ABC Motoren: Schiffs- <strong>und</strong> Lokmotoren aus Gent . . . . . . . . . . . . | 96<br />

Yanmar: Mit japanischen Motoren in die Binnenschifffahrt . . . . | 97<br />

TMS HORNHAFEN erweitert Tankpartner-Flotte . . . . . . . . . . . . . | 98<br />

MTU/Tognum an neuem Standort in Hamburg . . . . . . . . . . . . . | 101<br />

Solarsailor: Segel auch für Binnenschiffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 102<br />

WASSERBAU & INFRASTRUKTUR<br />

Hülskens <strong>und</strong> Fonteyne bauen Ufereinfassung für logport II . . | 104<br />

MARKTPLATZ | BÜCHERMARKT<br />

Marktplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 10, 92<br />

Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 62, 63, 65, 106<br />

Schiffsbörse, Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 107, 108<br />

Einkaufsbörse | Buyer‘s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 109-115<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Druckaufl age<br />

Nr. 3/<strong>2008</strong><br />

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| 5


PERSÖNLICHES<br />

| KLAUS HEITMANN<br />

Klaus Heitmann, Hauptgeschäftsführer<br />

des Zentralverbandes der deutschen<br />

Seehafenbetriebe e.V. (ZDS), feierte am<br />

26. April <strong>2008</strong> seinen 60. Geburtstag.<br />

Heitmann ist seit 1979 für den ZDS tätig.<br />

1993 wurde er zum Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> 1996 zum Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes bestellt. Er vertritt den<br />

ZDS in einer Reihe von nationalen <strong>und</strong> internationalen Fachgremien.<br />

So ist er ständiges Gastmitglied im B<strong>und</strong>/Küstenländer-Arbeitskreis für<br />

Hafen- <strong>und</strong> Seeschifffahrtsfragen sowie Mitglied des Konsultativgremiums<br />

der Maritimen Koordinatorin der B<strong>und</strong>esregierung. Außerdem<br />

ist Heitmann Board Member im europäischen Hafenverband FEPORT<br />

(Federation of European Private Port Operators), dessen Vizepräsident<br />

er einige Jahre war. ■ ZDS<br />

Bild: ZDS<br />

Michael Vogt<br />

seit 25 Jahren im<br />

Schifffahrtsbetrieb<br />

Bernd Ludwig<br />

Klaus Heitmann<br />

60 Jahre<br />

Am 2. Mai feierte Michael „Michel“<br />

Vogt, Schiffsführer von BABETTA,<br />

sein 25-jähriges Betriebsjubiläum<br />

im Schifffahrtsbetrieb Bernd Ludwig.<br />

Vogt absolvierte schon seine | MICHAEL VOGT<br />

Lehrzeit im Unternehmen Ludwig.<br />

Nach einjähriger Tätigkeit bei anderen Firmen kehrte Vogt 1983<br />

als Steuermann zurück. Mit bestandenem Rheinschifferpatent<br />

fährt der begeisterte Computer-Fan seit März 1988 als stolzer<br />

Schiffsführer unter MSG-Flagge auf der BABETTA. „Michel ist die<br />

gute Seele des Unternehmens – ohne ihn läuft nichts“, so Ludwig,<br />

der seinen Mitarbeiter als „absolut verlässlich, pünktlich, ehrgeizig<br />

<strong>und</strong> diszipliniert“ beschreibt. Begleitet wird Vogt seit mehr als<br />

20 Jahren von seiner (Steuer)Frau Ulrike. ■ CG<br />

Volker Seefeldt<br />

neuer AdB Präsident<br />

Der Vorstand des Arbeitgeberverbandes<br />

der deutschen Binnenschiffahrt e.V.<br />

(AdB) hat am 31. März einstimmig Volker<br />

Seefeldt an die Spitze des Verbandes<br />

gewählt. Seefeldt löst den seit zwölf<br />

Jahren amtierenden AdB-Präsidenten<br />

| VOLKER SEEFELDT<br />

Dr. Wolfgang Hönemann ab. Der Betriebswirt<br />

Seefeldt, Vorstand der HTAG<br />

Häfen <strong>und</strong> Transport AG, kennt die Binnenschifffahrt seit über 30<br />

Jahren aus seinen Tätigkeiten bei der Stinnes Reederei AG <strong>und</strong> der<br />

HTAG. Er engagiert sich bereits seit 2002 aktiv im Vorstand des AdB.<br />

Weitere ehrenamtliche Aufgaben nimmt Seefeldt unter anderem im<br />

Vorstand der Schifferbörse <strong>und</strong> des Verkehrsausschusses der IHK Duisburg<br />

wahr. „Ich freue mich, an für das Gewerbe maßgeblichen Fragestellungen,<br />

wie beispielsweise der Personalentwicklung <strong>und</strong> der zu-<br />

Bild: Dünner<br />

6 |<br />

Bild: Vogt<br />

künftigen Gestaltung von Besatzungsfragen noch aktiver mitarbeiten<br />

zu können. Dabei zähle ich unbedingt auf die Unterstützung meiner<br />

Vorstandskollegen <strong>und</strong> danke dem scheidenden Präsidenten Dr. Hönemann<br />

für die Übergabe einer gut organisierten Geschäftsstelle <strong>und</strong><br />

einer erfolgreich arbeitenden Bildungseinrichtung Schulschiff RHEIN“,<br />

so Volker Seefeldt nach seiner Wahl. Zu den ersten Gratulanten zählte<br />

Dr. Gunther Jaegers, der als Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V. (BDB) dem Vorstand des AdB angehört.<br />

Weitere AdB-Vorstandsmitglieder sind Klaus Hadeler, Köln-Düsseldorfer<br />

AG, Köln, Georg Hötte, Rhenus PartnerShip, Duisburg, Albert Kohlmann,<br />

Dettmer Reederei, Bremen, Wolfgang Lepak, Haeger & Schmidt,<br />

Duisburg, Dr. Roland Pütz, Imperial <strong>Schiffahrt</strong>, Duisburg <strong>und</strong> Rolf Tewes,<br />

DTG, Hamburg. ■ Dü<br />

Klaus-Peter Müller<br />

neuer Vorsitzender<br />

des Deutschen<br />

Verkehrsforums<br />

Auf der 24. Mitgliederversammlung<br />

des Deutschen Verkehrsforums ist<br />

Klaus-Peter Müller, Sprecher des Vorstands<br />

der Commerzbank, zum neuen<br />

Vorsitzenden des Präsidiums gewählt | KLAUS-PETER MÜLLER<br />

worden. Müller löst im Amt Dr. Wilhelm<br />

Bender von der Fraport AG ab, der weiterhin dem Präsidium angehört.<br />

Mit Müller erhält das Deutsche Verkehrsforum erstmals einen Präsidiumsvorsitzenden<br />

aus der Finanzbranche. Er hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

die verkehrspolitischen Anliegen des Verbandes mit den fi nanziellen<br />

Erfordernissen ihrer Umsetzung zu verbinden. Müller: „Sorgenkind der<br />

Mobilitätsbranche ist die Infrastruktur. Hier müssen verstärkt öffentliche<br />

Mittel <strong>und</strong> privates Kapital eingesetzt werden. Ansonsten können<br />

Deutschland wirtschaftliche Nachteile drohen.“ ■ Dü<br />

| SEVERIN PLÜSS<br />

| DR. DANIEL WEBER<br />

Bilder: SVS<br />

Severin Plüss <strong>und</strong><br />

Dr. Daniel Weber neue<br />

Vorstandsmitglieder<br />

bei der SVS<br />

Bild: Werner Bartsch<br />

Die Schweizerische Vereinigung für<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> Hafenwirtschaft (SVS)<br />

hat ihre Geschäftsleitung (Vorstand) erweitert.<br />

Anlässlich der Generalversammlung<br />

der SVS am 24. April wurden Severin<br />

Plüss <strong>und</strong> Dr. Daniel Weber in das Gremium<br />

berufen. Plüss (38) ist Managing<br />

Director der Vopak (Schweiz) AG. Vorherige<br />

Stationen des Betriebswirtes waren<br />

die ChemOil Logistics AG <strong>und</strong> die SBB<br />

Cargo AG, wo Plüss Leiter der Geschäftseinheit<br />

Mineralöl war. Dr. Weber (38) ist<br />

Geschäftsführer der Tankanlagen Auhafen<br />

AG. Der Züricher ist Umweltingenieur<br />

<strong>und</strong> hat - vor seinem Wechsel in den Auhafen<br />

- als Projektleiter eines Ingenieursbüros<br />

Altlastenabklärungen, Umweltverträglichkeitsberichte<br />

<strong>und</strong> Lärmgutachten<br />

erstellt. ■ ag<br />

3|<strong>2008</strong>


Bild: Dünner<br />

| JÖRG DITTRICH | REINER MÜNCH | BRIGITTE BLUDAU<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Reiner Münch<br />

nach 38 Jahren<br />

bei Wärtsilä/Lips<br />

verabschiedet<br />

Reiner Münch, Area Manager bei Wärtsilä /Lips in Mannheim, wurde<br />

nach 50 Arbeitsjahren mit einer feierlichen Veranstaltung in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Vertreter der Binnenschifffahrtsbranche<br />

aus Deutschland, Frankreich, Österreich <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

haben Reiner Münch während seiner langen Berufslaufbahn<br />

begleitet <strong>und</strong> geschätzt. Mehr als 60 von ihnen nahmen an der<br />

Feier in der Mannheimer „Hafenschenke“ teil. Münch war seit 1970<br />

für das Unternehmen Lips <strong>und</strong> später für Wärtsilä tätig, vorrangig<br />

in leitender Funktion an den Standorten Mannheim, Duisburg <strong>und</strong><br />

Mainz. Maßgebliche Entwicklungen der Propulsionstechnik, wie die<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong> die Optimierung von Propellern <strong>und</strong> Düsen<br />

für den Einsatz an Binnenschiffen, wurden von ihm geprägt <strong>und</strong><br />

vorangetrieben. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Einsatz<br />

der Wärtsilä-Hochleistungsdüse Typ HR <strong>und</strong> des neuen TIP-RAKE<br />

Propellers in einer Vielzahl von Schiffsantrieben der europäischen<br />

Binnenschifffahrt.<br />

Im Namen der Gäste <strong>und</strong> aller Mitarbeiter von Wärtsilä bedankte<br />

sich Ron Saxon, General Manager Ship Power der Wärtsilä Deutschland<br />

GmbH, für das langjährige Engagement von Reiner Münch<br />

<strong>und</strong> wünschte ihm für den verdienten Ruhestand alles Gute. Reiner<br />

Münch bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei allen<br />

Partnern in der Binnenschifffahrt. Ihm persönlich habe die Arbeit in<br />

all den Jahren sehr viel Spaß gemacht, so dass er sein jahrelanges<br />

Wirkungsfeld auch „mit zwei weinenden Augen“ verlassen werde.<br />

Sein Nachfolger ist Jörg Dittrich, bereits langjähriger Mitarbeiter bei<br />

Wärtsilä/Lips <strong>und</strong> seit Oktober letzten Jahres dort als Vertriebsleiter<br />

Binnenschifffahrt Propulsion/Serviceleiter verantwortlich. ■ JR<br />

Kalmar verstärkt<br />

Vertriebs- <strong>und</strong><br />

Serviceaktivitäten in<br />

Süddeutschland<br />

Kalmar Flurförderzeuge Vertriebs<br />

| PETER ZÜCKER<br />

GmbH mit Hauptsitz in Hamburg verstärkt<br />

seine Struktur im Direktvertrieb.<br />

Seit dem 1. April <strong>2008</strong> ist Peter Zücker<br />

Verkaufsleiter für die Postleitzahlgebiete<br />

80 bis 86 <strong>und</strong> nimmt die Betreuung<br />

der K<strong>und</strong>en wieder selbst in die Hand. Zücker ist seit 23 Jahren<br />

im Service <strong>und</strong> Vertrieb von Flurförderzeugen tätig <strong>und</strong> konnte bereits<br />

in den letzten fünf Jahren bei Kalmar Erfahrungen sammeln.<br />

Parallel zum Ausbau der Vertriebsmannschaft hat Kalmar im genannten<br />

Gebiet neue Servicestützpunkte aufgebaut. Damit ist der<br />

schwedische Flurförderzeughersteller, Teil des Cargotec-Konzerns,<br />

in Deutschland fl ächendeckend mit Servicestützpunkten gut positioniert.<br />

■ Dü<br />

Bild: SGKV<br />

| BORIS KLUGE | DR. CHRISTOPH SEIDELMANN<br />

Boris Kluge neuer SGKV-Geschäftsführer<br />

PERSÖNLICHES<br />

Zum 1. Mai hat Boris Kluge die Geschäftsführung der Studiengesellschaft<br />

für den kombinierten Verkehr (SGKV) übernommen. Er löste<br />

damit den seit 1980 amtierenden <strong>und</strong> nun in den Ruhestand verabschiedeten<br />

Dr. Christoph Seidelmann ab. Die Verabschiedung fand<br />

im Rahmen der 100. Beratssitzung der SGKV statt. Der 33-jährige<br />

Kluge kommt von der TSB Innovationsagentur Berlin, wo er als Innovationsmanager<br />

tätig war. Zuvor hatte der Diplom-Ingenieur bereits<br />

das verkehrswissenschaftliche Seminar der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen<br />

Gesellschaft (DVWG) geleitet, nachdem er an der<br />

TU Berlin Verkehrswesen studiert hatte. ■ CG<br />

| 70


PERSÖNLICHES<br />

Die bayernhafen Gruppe hat ihre Geschäftsleitung<br />

erweitert. Zum 1. April<br />

erhielten Alexander Ochs <strong>und</strong> Eckhard<br />

Riechers Prokura. Ochs verantwortet<br />

den Bereich Unternehmensentwicklung<br />

<strong>und</strong> ist zuständig für den Kombinierten | ECKHARD RIECHERS<br />

Verkehr. Riechers übernimmt die Verantwortung<br />

für den Bereich <strong>Technik</strong><br />

<strong>und</strong> kümmert sich um die Bahnaktivitäten.<br />

Riechers kam vor wenigen Monaten<br />

zur bayernhafen GmbH & Co. KG. Er<br />

bringt mehrjährige Branchenerfahrung<br />

<strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte Marktkenntnisse aus der<br />

Bauindustrie <strong>und</strong> dem Bahnwesen mit,<br />

wo er in leitenden Funktionen für verschiedene<br />

Unternehmen tätig war. Zu- | ALEXANDER OCHS<br />

letzt verantwortete der 53-Jährige die<br />

Vertriebsleitung der privaten Mittelweserbahn GmbH. Ochs stieß 1999<br />

als Assistent der Geschäftsleitung zur bayernhafen Gruppe. Heute ist der<br />

34-Jährige kaufmännischer Leiter der Hafen Nürnberg-Roth GmbH <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer der TriCon GmbH, die die trimodale Umschlaganlage<br />

für den Kombinierten Verkehr in Nürnberg betreibt. ■ Dü<br />

Bild: MKL<br />

| BERNHARD<br />

VAN ENGELEN<br />

8 |<br />

bayernhafen Gruppe<br />

erweitert<br />

Geschäftsleitung<br />

Bernhard van Engelen<br />

verstorben<br />

Bilder: bayernhafen<br />

Nach schwerer Krankheit verstarb am<br />

12. April <strong>2008</strong> der Pionier des privaten<br />

Güterbahnverkehrs in Deutschland<br />

<strong>und</strong> Gründer der Karsdorfer Eisenbahngesellschaft<br />

(KEG), Bernhard van Engelen<br />

im Alter von 40 Jahren. Bereits als<br />

Jugendlicher projektierte er Feldbahnen,<br />

bevor er später mit gebrauchten Loko-<br />

motiven handelte. Der Durchbruch kam für ihn als Eisenbahnunternehmer<br />

mit der Übernahme der Karsdorfer Werksbahn von Lafarge-Zement<br />

1991. Die Gunst der anstehenden Bahnreform nutzend, baute er darauf<br />

schrittweise eines der ersten mittelständischen Bahnunternehmen<br />

Deutschlands auf. Dabei ging van Engelen als einer der Pioniere der<br />

privatisierten Bahnwelt mehr als einmal recht unkonventionelle Wege,<br />

um seine Ziele zu erreichen. Dazu zählte mangels wirtschaftlicher Alternativen<br />

auf dem deutschen Markt auch der Import <strong>und</strong> die Zulassung<br />

von 26 Dieselloks rumänischer Produktion ab 1998, von denen heute<br />

unter anderem die polnische CTL Logistics profi tiert. 2003 erreichte die<br />

Entwicklung ihren Höhepunkt, als zur KEG auch Waggonhersteller in<br />

Rumänien <strong>und</strong> Deutschland gehörten. Strukturelle Probleme führten<br />

schließlich 2004 zur Insolvenz der KEG, von der sich van Engelen persönlich<br />

nie ganz erholte. ■ Michael Kratzsch-Leichsenring<br />

Rudolf Zwyssig<br />

verstorben<br />

Am 22. März <strong>2008</strong> verstarb nach<br />

schwerer Krankheit im Alter von<br />

79 Jahren Ruedi Zwyssig-Aschwanden.<br />

Im April 1944 begann der vom Seelisberg<br />

stammende Ruedi seine berufl iche<br />

Laufbahn mit dem Besuch des Schiffsjungenkurses<br />

Nr. 13 auf dem Schul- | RUDOLF ZWYSSIG<br />

schiff LEVENTINA der Schweizerischen<br />

Reederei AG. Bereits 1952 erwarb er das Rheinschifferpatent <strong>und</strong> steuerte<br />

als Schiffsführer das TMS CISALPINA 7 <strong>und</strong> GMS ALPINA 1 sicher<br />

durch die Gewässer. Später vertiefte er seine nautische Erfahrung durch<br />

mehrjährige Tätigkeit als Lotse auf den Streckabschnitten Strassburg -<br />

Basel - Birsfelden. Am 9. Mai 1960 trat er als „Gehilfe des Hafenmeisters“<br />

in die Dienste des damaligen Rheinschifffahrtsamtes Basel. Sein zielbewusstes<br />

Wesen, gepaart mit der Fähigkeit, sich auch schriftlich perfekt<br />

auszudrücken, bewirkte, dass er bereits ein Jahr später zum „Technischen<br />

Beamten mit der Funktion eines Hafen- <strong>und</strong> Strompolizeibeamten“ befördert<br />

wurde. Er trug maßgebend dazu bei, die Schifffahrtspolizei, deren<br />

Leitung er über viele Jahre innehatte, zu international anerkannter Bedeutung<br />

zu formen. Auch war er die treibende Kraft der Schiffsuntersuchungskommission<br />

Basel. Selbst nach seiner Pensionierung Ende 1992<br />

zog es ihn immer wieder in den Hafen, wo er seinen jüngeren Kollegen<br />

oft mit Rat <strong>und</strong> Tat unter die Arme griff. Als Meisterschütze errang Ruedi<br />

an so manchen Schützenwettkämpfen unzählige Kränze <strong>und</strong> Auszeichnungen.<br />

Mit ihm verlässt uns ein treuer Weggefährte, dessen heiteres,<br />

kameradschaftliches <strong>und</strong> unkompliziertes Wesen allenthalben geschätzt<br />

wurde. In Anerkennung seiner Verdienste um die schweizerische Rheinschifffahrt<br />

wurde bereits eine Strasse im Baseler Hafenstadtteil Kleinhüningen<br />

nach Ruedi Zwyssig benannt.<br />

■ Schweizerische Rheinhäfen | Dü<br />

3|<strong>2008</strong>


Statistik 2006: 21 Prozent der Bahn- <strong>und</strong><br />

Schiffsladungen waren Gefahrgüter<br />

| Bild: Bahn AG<br />

Mit insgesamt 185 Mio. t wurden 2006 etwa 2,3 % mehr Gefahrgüter<br />

in Deutschland per Eisenbahn <strong>und</strong> Schiff befördert als noch im<br />

Vorjahr. Wie das Statistische B<strong>und</strong>esamt im Februar mitteilte, wuchs<br />

der Gefahrguttransport wegen der unterdurchschnittlichen Wachstumsraten<br />

bei Energieträgern wie Erdöl <strong>und</strong> Gas weniger stark als der<br />

Gesamtgüterverkehr der beiden Verkehrsträger (+ 6,4 %).<br />

Mit 75,7 Mio. t (25,3 %) wies die Seeschifffahrt mit ihren großen<br />

Importölmengen den höchsten Gefahrgutanteil auf. Einen ebenfalls<br />

hohen Anteil hatte auch die Binnenschifffahrt mit 21 % beziehungsweise<br />

51,1 Mio. t. Die Eisenbahn beförderte 57,8 Mio. t Gefahrgut, was<br />

16,7 % ihrer Gesamttransporte entsprach. Gleichzeitig verzeichnete<br />

die Schiene mit 3,2 % das größte Wachstum bei den Gefahrgütern,<br />

während Seeschifffahrt <strong>und</strong> Binnenschifffahrt jeweils um 2,3 % bzw.<br />

1,4 % zulegten. Bei allen Verkehrsträgern stiegen die Gefahrguttransporte<br />

weniger stark als die jeweiligen Gesamttransporte. Den höchsten<br />

Anteil unter den beförderten Gefahrenstoffen stellten die fl üssigen Energieträger<br />

Rohöl, Benzin, Dieselkraftstoff <strong>und</strong> Heizöl. ■ CG<br />

Auf dem Frühlingsball der Fachschaft Schiffbau der TU Hamburg-Harburg<br />

überreichte GL-Vorstandsmitglied Dr. Hermann J. Klein (2.v.l.) die ersten<br />

GL Awards an Niels Alexander Lange (links) sowie Sven Handschel <strong>und</strong><br />

Jens Neugebauer (rechts) | Bild: GL<br />

GL verleiht Preise für Nachwuchskräfte der<br />

maritimen Wissenschaften<br />

Am 11. April hat der Germanische Lloyd die GL Awards for Young<br />

Professionals 2007 zum Thema „Steigerung der Energieeffi zienz von<br />

Schiffen“ verliehen. Mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde Niels<br />

Alexander Lange, TU Hamburg-Harburg. Seine Arbeit zur Widerstandsoptimierung<br />

eines PanMax-Containerschiffes zeichne sich durch hohen<br />

ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Nutzen sowie technischer Umsetzbarkeit<br />

aus, so die Jury. Lange erhielt 2.500 Euro Preisgeld. Platz<br />

drei <strong>und</strong> damit 1.000 Euro Preisgeld erhielt der Beitrag über „Multi<br />

Fluid Tanksysteme (MFTS)“, eingereicht von zwei Studenten der Universität<br />

Duisburg/Essen. Die Idee der Arbeit von Sven Handschel <strong>und</strong><br />

Jens Neugebauer besteht in der effi zienten Nutzung von Tanks durch<br />

eine fl exible Innenhülle. Damit können verschiedene Flüssigkeiten<br />

ohne die Notwendigkeit einer Tankreinigung abwechselnd transportiert<br />

werden. Ein erster Platz wurde nicht verliehen. Mit dem Preis, der<br />

erstmals im vergangenen Jahr ausgeschrieben wurde, fördert der GL<br />

auch in diesem Jahr wieder junge Nachwuchskräfte aus den maritimen<br />

Wissenschaften. ■ CG<br />

3|<strong>2008</strong> | 90


MARKTPLATZ<br />

10 |<br />

3|<strong>2008</strong>


3|<strong>2008</strong><br />

VERKEHRSPOLITIK<br />

Präsidium <strong>und</strong> Vollversammlung des<br />

Vereins tagten in Berlin<br />

Die Mitglieder der ERSTU- Vollversammlung am Tagungsort in Berlin<br />

ERSTU auf Europakurs<br />

Am 7. <strong>und</strong> 8. April fand in Berlin die 21. Präsidiumstagung<br />

sowie die 11. Vollversammlung der European<br />

River-Sea-Transport Union e.V. (ERSTU) statt. Neben<br />

satzungsgemäßer Vorbereitung der Vollversammlung<br />

beschäftigte sich das Präsidium auch mit neuen Herausforderungen<br />

der Verbandsarbeit.<br />

Die Anpassungsfähigkeit des Vereins wurde etwa durch den mehrjährigen<br />

Geschäftsbericht deutlich, der im gesellschaftlichen <strong>und</strong><br />

wirtschaftlichen Umfeld erheblich erweitert wurde. Die Abhängigkeit<br />

des Aktionsrahmens der ERSTU von den Einnahmen <strong>und</strong> damit<br />

der Mitgliederbewegung wurde offengelegt <strong>und</strong> mit Schlussfolgerungen<br />

versehen. So geht der Verein klar auf Europakurs <strong>und</strong> hat dabei den gesamteuropäischen<br />

Markt der Binnenschifffahrt im Blick. Deshalb wurde<br />

dem Präsidenten das Mandat erteilt, Maßnahmen zur direkten Präsenz<br />

in Brüssel zu ergreifen. Die ERSTU hat an Selbstbewusstsein gewonnen,<br />

sie ist im nationalen Rahmen zu 75 % <strong>und</strong> europäisch zu 50 % vernetzt.<br />

Sie wird heute als Bündnispartner akzeptiert <strong>und</strong> gesucht.<br />

Die Hauptziele der langfristigen Vereinsstrategie bleiben dabei erhalten,<br />

wie der Arbeitsplan des Präsidiums für den Zeitraum <strong>2008</strong> bis<br />

2009 zeigt. Hierzu zählen Ost-West-Verkehrsintegration mittels Fluss-<br />

Seeschifffahrt im Kurzstreckenseeverkehr sowie Wertschöpfung aus<br />

der Verbandsarbeit für die Mitglieder. Es wurde eine Strategiegruppe<br />

unter Leitung des Präsidenten gebildet, welche die Aufgaben der beiden<br />

Arbeitskreise für Schifffahrtspolitik <strong>und</strong> Marketing integriert. Der<br />

Erfahrungs- <strong>und</strong> Informationsaustausch mit den Sektionsvorsitzen-<br />

den <strong>und</strong> den Vertretern des Vereins in anderen Organisationen wird<br />

fortgeführt. Es ist ein Workshop mit den der ERSTU angeschlossenen<br />

20 Verbänden <strong>und</strong> Vereinen aus sechs Mitgliedsländern vorgesehen,<br />

mit dem Ziel gemeinsamer Aktivitäten in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Kooperationen <strong>und</strong> Systemmarketing, die in einen gemeinsamen<br />

Rahmenaktionsplan münden sollen.<br />

Der Vollversammlung vorgeschaltet war wieder ein gut besuchter<br />

öffentlicher Veranstaltungsteil. Mit thematisch aktuellen Referaten<br />

von Felix Stenschke (BMVBW), Jörg Rusche (BDB) <strong>und</strong> Jean-Marie<br />

Woehrling (ZKR) diente er der Festigung der europäischen Positionen<br />

des Vereins. Die nachfolgende Mitgliederversammlung bestätigte die<br />

Beschlussfassungen zur Haushaltsführung 2007 <strong>und</strong> das Budget<br />

<strong>2008</strong> einstimmig. Karl Müßig wurde für seine langjährigen Verdienste<br />

zum Ehrenmitglied gewählt. Das neu gewählte Präsidium setzt sich<br />

zusammen aus dem Präsidenten Robert Baack, den Vizepräsidenten<br />

Konstantin Anisimow (Russland), Attila Benczik (Ungarn), Theo Blecker<br />

(Schweiz), Claus-Peter Brinner (Deutschland), Mag. Walter<br />

Edinger (Österreich), Dr. David Hilling (Großbritannien), Karel Horyna<br />

(Tschechien), Konstantin Molotkowetz (Ukraine), Arnold van Thull<br />

(Niederlande) <strong>und</strong> Jacek Zawodny (Polen); sowie den Präsidiumsmitgliedern<br />

Wadim F. Beresin (Russland), Arthur A. Gawluck (Russland),<br />

Hans Gerd Heidenstecker (Deutschland), Karl Müßig (Deutschland),<br />

Dr. Heinz Rentner (Deutschland) <strong>und</strong> Victor B. Romanow (Malta).<br />

Die Vollversammlung beglückwünschte die Moskauer Binnenreederei<br />

zu ihrem 150-jährigen Betriebsjubiläum mit der Übergabe einer<br />

Grußadresse der ERSTU . ■ Dr. Heinz Rentner<br />

| 11


VERKEHRSPOLITIK<br />

Einstieg in den Ausstieg oder Pseudo-Bahnreform mit Vollkaskoschutz?<br />

DB-Privatisierung:<br />

Viertel Fahrt voraus<br />

SPD-Parteichef Kurt Beck hat die schier ausweglose Diskussion<br />

zur Bahnprivatisierung in bemerkenswert kurzer<br />

Zeit erfolgreich beendet <strong>und</strong> den Koalitionspartner CDU/<br />

CSU gleich überzeugt: Teile der Deutsche Bahn AG sollen<br />

noch in diesem Jahr an die Börse gehen. Ein Kompromiss<br />

ist da.<br />

Nur zwei Tage nach der Einigung der Koalitionsspitzen segnete<br />

das B<strong>und</strong>eskabinett das Börsenkonzept für den letzten großen<br />

Staatskonzern ab. Demnach sollen 24,9 % der Verkehrssparte<br />

verkauft werden. Der Mutterkonzern mit Gleisnetz, Bahnhöfen <strong>und</strong><br />

Energieversorgung bleibt in der Hand des B<strong>und</strong>es, der auch das entscheidende<br />

Wort in allen Aufsichtsgremien behält. Da der Staat so<br />

Gewährsträger bleiben wird, sieht B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang<br />

Tiefensee (SPD) keine Nachteile für Investoren. Er möchte den Börsengang<br />

im Dezember <strong>2008</strong> abgeschlossen haben.<br />

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn will diesen Zeitplan einhalten <strong>und</strong> hat<br />

bereits die Weichen gestellt. Die Unternehmensstruktur wird so geändert,<br />

dass unterhalb der Holding „Deutsche Bahn AG“, die zu 100 % in<br />

B<strong>und</strong>esbesitz bleibt, eine Subholding geschaffen wird. Sie hat den Arbeitstitel<br />

„Verkehrs- <strong>und</strong> Logistik AG (VuLAG)“ <strong>und</strong> wird zu knapp einem<br />

Viertel privaten Investoren geöffnet. Unter ihr sind die Transportsparten<br />

Personenverkehre, Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik versammelt. Vorsorglich<br />

ließ die Bahn schon im Februar im Handelsregister eine „DB Mobility<br />

Logistics AG“ eintragen. Der integrierte Bahnkonzern <strong>und</strong> der konzerninterne<br />

Arbeitsmarkt bleiben erhalten, so die offi zielle Darstellung der<br />

B<strong>und</strong>esregierung. Weitgehend unbemerkt von Politik <strong>und</strong> Öffentlichkeit<br />

hat während der turbulenten Abschlussentscheidungen im April die<br />

Unternehmensleitung den Gewerkschaften Arbeitsplatzgarantien für<br />

15 Jahre, also bis 2023 zugesagt. Im Gegenzug stimmte Transnet dem<br />

Verkauf von bis zu 49,5 % der Anteile der VuLAG zu. Bis zum Börsengang<br />

sind aber noch viele Details zu klären, so beispielsweise die Ausgestaltung<br />

eines Beteiligungsvertrages zwischen dem B<strong>und</strong> <strong>und</strong> der Bahn.<br />

Darin werden Kontroll- <strong>und</strong> Einfl ussmöglichkeiten des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> des<br />

Parlaments festzuschreiben sein. Schließlich hat über das Vorhaben der<br />

Deutsche B<strong>und</strong>estag zu befi nden <strong>und</strong> zwar voraussichtlich in Form einer<br />

Entschließung über das Gesamtkonzept. Damit wird das bisher geplante<br />

Gesetzgebungsverfahren zur Bahnprivatisierung aufgegeben, womit die<br />

B<strong>und</strong>esländer ihre formale Einfl ussmöglichkeit verlieren. Im Gegenzug<br />

streben sie jetzt einen Bestandsschutz bei der Infrastruktur <strong>und</strong> für den<br />

Umfang an Verkehrsleistungen an. Während über den Erlös aus dem<br />

Aktienverkauf noch gerätselt wird – 8 Mrd. Euro werden genannt – sind<br />

diese Mittel bereits verplant: Ein Drittel erhält der B<strong>und</strong> zur Etatkonsolidierung;<br />

die Bahn erhält zwei Drittel, die eine Hälfte zur Eigenkapitalaufstockung,<br />

die andere zur Finanzierung eines von der SPD aufgestellten<br />

Innovations- <strong>und</strong> Investitionsprogramms, das ein Volumen von mindestens<br />

15 Mrd. Euro hat, rechnen Fachleute vor. Der mutmaßliche Erlös<br />

von bis zu 8 Mrd. Euro für nur knapp ein Viertel der Betriebssparte erscheint<br />

ziemlich ambitioniert. Noch vor Jahresfrist wurde das Unterneh-<br />

Bahnchef Hartmut Mehdorn ist am Ziel: Mit dem Einstieg in den Bahnbörsengang<br />

steht dem Ausbau der DB zum globalen Logistikdienstleister nichts mehr im Wege<br />

men einschließlich der Infrastruktur auf maximal 20 Mrd. Euro taxiert.<br />

Damals haben Bahn <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esverkehrsministerium vehement für die<br />

teilweise Veräußerung auch des substanzstarken Netzes geworben, um<br />

einen höheren Verkaufserlös zu erzielen. Nach Schätzungen von Experten<br />

beträgt der Substanzwert der Infrastruktur 100 bis 200 Mrd. Euro.<br />

Bilanziert sind jedoch nur 40 Mrd. Euro Anlagevermögen, hauptsächlich<br />

für das von der Bahn selbst beschaffte rollende Material. Die jahrzehntelangen<br />

Subventionen für Netz <strong>und</strong> Betrieb wurden nie bilanziert.<br />

Der anteilige Umsatz aus den Schienenbetriebssparten betrug 2007 gut<br />

15 Mrd. Euro bei knapp 1 Mrd. Euro rechnerischem Überschuss. Hinzu<br />

kommt der von durchlaufenden Posten aufgeblähte Schenker-Umsatz<br />

von weiteren 14 Mrd. Euro <strong>und</strong> einem Überschuss von r<strong>und</strong> 450 Mio.<br />

Euro. B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel sieht in den gefassten Beschlüssen<br />

einen ersten Schritt zur Öffnung des Unternehmens für private Beteiligungen.<br />

B<strong>und</strong>esfi nanzminister Peer Steinbrück (SPD), der das jetzt<br />

angestrebte Kompromissmodell maßgebend entwickelte, ermuntert die<br />

Bahn, mit dem frischen Geld aus der Privatisierung ihre „gute Wettbewerbsposition<br />

innerhalb <strong>und</strong> außerhalb Europas weiter zu verbessern.<br />

Der Umbau zu einem globalen Logistikunternehmen wird vorangetrieben<br />

<strong>und</strong> Arbeitsplätze in Deutschland werden langfristig gesichert“.<br />

Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-B<strong>und</strong>estagsfraktion Horst<br />

Friedrich spricht von einer „Pseudo-Privatisierung mit staatlichem Vollkaskoschutz“<br />

<strong>und</strong> sieht Gefahren für den einheimischen Bahnverkehr,<br />

wenn sich die DB AG immer mehr zum „Global-Player“ aufschwinge. Für<br />

alle anderen privaten Akteure auf der Schiene sowie für den Steuerzahler<br />

„ist <strong>und</strong> bleibt das eine Bedrohung“. Friedrich weiter: „Die Fixierung der<br />

DB als Staatsbahn ist nicht nur ordnungspolitischer Amok, es ist auch<br />

hoch riskant. Sobald der Staatskonzern DB die Logistiksparte heruntergewirtschaftet<br />

hat - <strong>und</strong> das ist leider in vollem Gange - wird wieder<br />

der Steuerzahler zur Kasse gebeten.“ Auch die Grünen sind skeptisch. Ihr<br />

verkehrspolitischer Sprecher Winfried Hermann will ausschließlich eine<br />

Stärkung des Unternehmens DB erkennen, ohne den Schienenverkehr<br />

in Deutschland insgesamt <strong>und</strong> insbesondere für Privatbahnen voranzubringen.<br />

„Die Linke“ ist gegen einen Verkauf von Bahnanteilen.<br />

■ Dieter Dattelzweig<br />

12 | 3|<strong>2008</strong>


Bahnchef Hartmut Mehdorn <strong>und</strong> sein Finanzvorstand Diethelm<br />

Sack haben auf der Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr<br />

2007 am 31. März <strong>2008</strong> in Berlin ein positives Fazit gezogen. Sie<br />

sehen das Unternehmen für die Privatisierung gut gerüstet. In der Tat<br />

ist der Umsatz um r<strong>und</strong> 3 % auf 31,3 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn<br />

stieg um 17 % auf 2,9 Mrd. Euro <strong>und</strong> die Finanzschulden gingen um<br />

16 % auf 16,5 Mrd. Euro zurück.<br />

Positive Sondereffekte wie der Verkauf der Ostseefähren Scandlines<br />

<strong>und</strong> der Aurelis-Immobilien schönten das Ergebnis, so der Einwand der<br />

privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Sie kritisieren zudem rückläufi<br />

ge Investitionen <strong>und</strong> explosionsartig gestiegene Monopolgewinne<br />

mit dem Schienennetz. Staatszuschüsse würden ergebniswirksam<br />

gebucht, Abschreibungen zurückgenommen. Hohe Fremdleistungen<br />

insbesondere in der Logistik blähten zudem die Bilanzkennzahlen auf.<br />

Im Kerngeschäft mit dem Schienenverkehr hingegen stagniert das<br />

Geschäft. „Ein verkehrspolitischer Misserfolg“ <strong>und</strong> Skandal, so die privaten<br />

Bahnen, die sich nach wie vor im Wettbewerb beeinträchtigt<br />

fühlen. „Der Geschäftsbericht der DB AG belegt, dass die Strategie der<br />

deutschen Staatsbahn nicht auf mehr Verkehr auf der Schiene ausgerichtet<br />

ist“, so der Netzwerk-Geschäftsführer in seinem Dossier weiter.<br />

Die Organisation, ein Zusammenschluss von Eisenbahngüterverkehrsunternehmen<br />

aus Deutschland <strong>und</strong> einigen EU-Ländern, repräsentiert<br />

nach eigenen Angaben r<strong>und</strong> 70 % der schienengeb<strong>und</strong>enen Transportleistungen<br />

aller nicht b<strong>und</strong>eseigenen Güterbahnen. Jede fünfte<br />

Tonne transportiere inzwischen eine Privatbahn, bestätigte Sack.<br />

Das DB-Umsatzwachstum bei der Fracht entspricht der Infl ationsrate.<br />

Trotz günstiger konjunktureller Rahmenbedingungen nahm das Verkehrsaufkommen<br />

der Deutschen Bahn nur gering zu, nämlich um 2,9<br />

%, der Gewinn schrumpfte sogar, so die Privatbahnkritik weiter. Das<br />

konzernexterne Schienengüterverkehrsaufkommen hingegen wuchs<br />

im Berichtszeitraum um fast 29 % <strong>und</strong> gab damit dem gesamten<br />

Schienenmarkt einen Schub, der insgesamt 7,1 % ausmachte. Dennoch<br />

gingen Marktanteile zur Straße verloren, da dieser Bereich mit 8<br />

% stärker stieg als der Schienenverkehr. Die Frachteinnahmen im DB-<br />

Schienenverkehr verbesserten sich um 2 % auf knapp 3,9 Mrd. Euro.<br />

Zur Erinnerung: Die Deutsche B<strong>und</strong>esbahn schaffte in den 80er Jahren<br />

fast 10 Mrd. DM, umgerechnet fast 5,1 Mrd. Euro Frachtumsatz, damals<br />

allerdings einschließlich Stückgutverkehr, aber ohne neue Länder.<br />

Dennoch gab sich DB-Finanzvorstand Sack zufrieden: „Die Verkehrsleistungen<br />

wuchsen auf einem leicht erhöhten Niveau weiter. Wachs-<br />

Jahresergebnis 2007 der<br />

Deutschen Bahn AG<br />

Mit 2,9 % Wachstum im DB-Güterverkehr<br />

gegenüber 29 % Zunahme bei der privaten<br />

Konkurrenz ist Raillion längst nicht mehr auf<br />

der Überholspur | Bild: Kratzsch-Leichsenring<br />

Kreative Buchhaltung<br />

Die Deutsche Bahn AG pfl egt eine äußerst kreative Buchführung. Diese vom früheren Bahn-Vorstandsmitglied <strong>und</strong> jetzigen<br />

Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) schon vor mehr als fünf Jahren gemachte Äußerung trifft nach wie<br />

vor zu. Sarrazin verließ damals die Bahn im Streit. Arthur-Iren Martini, Geschäftsführer der Netzwerk Privatbahnen,<br />

belegt in einem Positionspapier zum jüngsten Geschäftsabschluss der DB AG, dass sich daran kaum etwas änderte.<br />

3|<strong>2008</strong><br />

tumsträger blieb der Kombinierte Verkehr“. Die hohen Investitionen in<br />

die globale Logistik hätten bislang noch keine überzeugenden Ergebnisse<br />

gebracht. Die Logistik sei groß, aber rendite- <strong>und</strong> ertragsschwach,<br />

so Netzwerk Geschäftsführer Martini. Dennoch will die Bahn verstärkt<br />

im Ausland wachsen. Dr. Norbert Bensel, Vorstand Transport <strong>und</strong> Logistik,<br />

kündigte in Berlin vor dem Institut für Mobilitätsforschung <strong>und</strong><br />

auch vor dem Deutschen Verkehrsforum an, im Luft- <strong>und</strong> Seeverkehr<br />

verstärkt auf Dubai zu setzen. Dieser Hub im Mittleren Osten werde<br />

verstärkt als Verkehrsdrehscheibe zwischen den Kontinenten etabliert.<br />

Die Logistik <strong>und</strong> damit Schenker erwirtschafte im Berichtszeitraum<br />

r<strong>und</strong> 14 Mrd. Euro bei einem Gewinn von 453 Mio. Euro. Damit steuert<br />

diese Sparte 45 % zum Gesamtumsatz, aber weniger als 20 %<br />

zum Konzernergebnis bei. In den Speditionsumsätzen enthalten sind<br />

bekanntlich erhebliche Beträge für verauslagte LKW, See- <strong>und</strong> Luftfrachten,<br />

sowie Zölle <strong>und</strong> Einfuhrumsatzsteuer. Der Rohertrag gilt<br />

daher in der Branche üblicherweise als aussagefähigere betriebliche<br />

Kennziffer. Dazu der DB-Finanzchef: „Im Geschäftsfeld Schenker spiegelt<br />

sich die positive Umsatzentwicklung trotz anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks<br />

in der Gewinnentwicklung wider“.<br />

Unter die Lupe nimmt Bahnexperte Martini die im Berichtsjahr sprunghaft<br />

gestiegenen Gewinne der Eisenbahninfrastruktur, die sich aus<br />

Haushaltsmitteln des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Nutzungsentgelten der Eisenbahnen<br />

fi nanzierten. Die Privatbahnen lieferten knapp 50 % ihrer Produktionskosten<br />

an ihren größten Wettbewerber, die DB AG, für Trassenbenutzung<br />

<strong>und</strong> Energie ab. In Anbetracht dieser Situation erneut eine<br />

Trassenpreiserhöhung von knapp 3 % anzukündigen, sei absurd <strong>und</strong><br />

belaste die Privatbahnen ein weiteres Mal. Es wird vielmehr ein Preisstopp<br />

gefordert. Denn das Netz sei mit einer Umsatzrendite von 8,7 %<br />

eine der profi tabelsten Sparten im DB-Konzern. Auch der B<strong>und</strong>esrechnungshof<br />

äußerte sich zur Trassenpreisgestaltung kritisch, so Martini<br />

weiter. Die Privatbahnen ertappten die Bahn schließlich bei nachträglich<br />

aufgestockten Rückstellungen für den Regio-Verkehr. Noch am<br />

18. März <strong>2008</strong> habe der Finanzvorstand in einem Pressegespräch einer<br />

Nachrichtenagentur einen Spartengewinn für 2007 von 640 Mio. Euro<br />

genannt. Knapp zwei Wochen später auf der Bilanzpressekonferenz<br />

waren es nur noch 451 Mio. Euro. Wegen eines möglichen Verstoßes<br />

gegen das EU-Beihilfeverbot im Nahverkehr habe die Bahn vorsorglich<br />

310 Mio. Euro „Drohverlustrückstellungen“ gebildet, erläuterte der<br />

DB-Finanzchef. ■ Dieter Dattelzweig<br />

| 13


VERKEHRSPOLITIK<br />

Es ist offensichtlich,<br />

dass die<br />

Diskussionen<br />

bereits geführt sind<br />

<strong>und</strong> die Kernpunkte einer<br />

zukunftsfähigen Verkehrspolitik für <strong>und</strong> mit dem System Wasserstraße<br />

bekannt sind - nicht zuletzt aus den Expertensitzungen zur Erarbeitung<br />

des Masterplans. Doch erst mit deren Festschreibung kann über<br />

die Fachabteilung hinaus der ökonomische <strong>und</strong> ökologische Wert des<br />

Systems Wasserstraße hinterlegt werden – nur so lässt sich später auch<br />

der schriftliche Beweis führen.<br />

Nachdem die B<strong>und</strong>esregierung mit dem kommunizierten Ziel angetreten<br />

war, mit dem Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik ein übergreifendes<br />

Instrument zur Analyse, Konzeption <strong>und</strong> Bewältigung der zukünftigen<br />

Herausforderungen an die nationalen Transportsysteme <strong>und</strong> die europäische<br />

Logistikwirtschaft zu erarbeiten, konnten die gemeinsamen Anforderungen<br />

seitens anbietender <strong>und</strong> verladender Wirtschaft kurzfristig mit<br />

dem Abschlussbericht des Forums Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik „aus<br />

der Tasche gezogen“ werden. Es zeigt sich der Mehrwert konsequenter<br />

Sach- <strong>und</strong> Vorarbeit. Das Handlungskonzept des Forums hat Zukunft<br />

<strong>und</strong> wird jetzt gemeinsam mit dem Ministerium im Rahmen des Forums<br />

Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik einem gezielten Auditing unterzogen.<br />

Gleichzeitig hat sich der „Markt“ an politischen Konzepten mit dem niedersächsischen<br />

Hafenkonzept <strong>und</strong> der Fortschreibung des Wasserstra-<br />

Mit einer gemeinsamen Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaften<br />

AÖR <strong>und</strong> AÖK haben die Häfen in NRW Minister Oliver<br />

Wittke aufgefordert, die Idee des NRW-Hafenkonzeptes gegenüber<br />

der B<strong>und</strong>espolitik als Modell für deren Planungen für ein<br />

Hafenkonzept zu vertreten. ■ BÖB<br />

Ulrich Schnake<br />

Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft<br />

Öffentlicher<br />

Rheinhäfen (AÖR)<br />

Friedrich Weege<br />

Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft<br />

Öffentlicher<br />

Kanalhäfen NRW (AÖK)<br />

BÖB: BÖ Hafenkonzept NRW könnte Basis für<br />

Hafenkonzept Ha des B<strong>und</strong>es sein<br />

Denn es steht<br />

geschrieben…<br />

So schnell kann es gehen. Nachdem die veröffentlichten „Ergebnisse“ des Masterplans<br />

Güterverkehr G <strong>und</strong> Logistik bei vielen Unternehmen <strong>und</strong> Verbänden gleichermaßen auf<br />

nachhaltige n Kritik gestoßen sind, befi ndet sich derzeit (Master)-Plan B in Vorbereitung.<br />

Für das System Wasserstraße bedeutet dies vor allem: Es wird schriftlich bestätigt,<br />

was in den letzten eineinhalb Jahren bereits aus- <strong>und</strong> aufgearbeitet wurde.<br />

| Bilder: BÖB<br />

ßen- <strong>und</strong> Hafenkonzeptes NRW wesentlich vergrößert <strong>und</strong> das sowohl<br />

quantitativ als auch qualitativ. Insofern setzen diese Konzepte bei aller<br />

möglichen Kritik derzeit das Benchmark <strong>und</strong> folglich müssen sie öffentlich<br />

zur Diskussion gestellt werden, um sie weiterzuentwickeln <strong>und</strong> ggf.<br />

zum Kern eines Hafenkonzeptes des B<strong>und</strong>es wachsen zu lassen.<br />

Denn je weniger klar die Richtlinienkompetenzen, desto abstrakter „drohen“<br />

Konzepte zu werden. Und hier müsste der Zusammenhang zwischen<br />

B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Hafenpolitik erst noch geschaffen werden. Konkret<br />

kann sich der BÖB deshalb vorstellen, aus den vorliegenden Konzepten<br />

gemeinsame Anforderungen an ein Hafenkonzept des B<strong>und</strong>es zu formulieren<br />

<strong>und</strong> in der B<strong>und</strong>espolitik zu verankern.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung hat bereits bei der Veröffentlichung der Zwischenergebnisse<br />

für einen Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik deutlich<br />

gemacht, dass sie die bereits bestehende Seehafen-Plattform des<br />

B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Küstenländer weiterentwickeln will <strong>und</strong> ein Hafenkonzept<br />

für die Seehäfen <strong>und</strong> ausgewählte/führende Binnenhäfen erarbeiten<br />

will. Derzeit ist völlig unbekannt, wie diese „Auswahl“ erfolgen<br />

soll bzw. welche Gr<strong>und</strong>sätze die Auswahl defi nieren. Darüber hinaus<br />

ist mittlerweile erkennbar, dass ein enger Zusammenhang zwischen<br />

der Auswahl entsprechender Binnenhafenstandorte <strong>und</strong> ihrer Relevanz<br />

für die deutschen Seehafenstandorte bestehen könnte. Ein derartiges<br />

Herangehen entspricht einem gängigen wirtschaftspolitischen<br />

Leitbild zur Stärkung der für die maritime Wirtschaft in Deutschland<br />

relevanten Infrastrukturen bzw. Unternehmen. Gleichzeitig lässt<br />

dieses Herangehen die wirtschaftspolitische Bedeutung der Binnenhafenstandorte<br />

an sich außer Acht, bzw. defi niert diese nur über ihre<br />

Leistung für andere. Dies widerspricht dem Ansatz, eine Stärkung des<br />

gesamtlogistischen Systems über alle relevanten Standorte aus dem<br />

Binnenland heraus zu erreichen.<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass eine bereits existierende, wesentliche<br />

Vernetzung der öffentlichen Binnenhäfen mit den ARA-Häfen gegeben<br />

ist <strong>und</strong> die ARA-Häfen wiederum eine hohe Versorgungs- <strong>und</strong> Wertschöpfungsrelevanz<br />

für die deutsche Logistikwirtschaft haben, greift<br />

eine solche Betrachtungsweise für die Mehrzahl der BÖB-Mitgliedsunternehmen<br />

in jedem Fall zu kurz.<br />

Insofern sieht der BÖB die Ausführungen im NRW-Hafenkonzept ausgesprochen<br />

positiv. Hier wurden die einzelnen NRW-Binnenhafenstandorte<br />

auf ihre wirtschaftspolitische Relevanz im regionalen, überregionalen,<br />

nationalen <strong>und</strong> globalen Kontext gleichermaßen bewertet. Es ist<br />

keine Auswahl vorgenommen worden, vielmehr ist die Bedeutung der<br />

einzelnen Standorte entsprechend ihrer räumlichen Gegebenheiten <strong>und</strong><br />

logistischen Vernetzungen dargestellt.<br />

14 | 3|<strong>2008</strong>


Die öffentlichen Binnenhäfen sind tragende Akteure für die lokale <strong>und</strong><br />

regionalwirtschaftliche Entwicklung. Sie sind eng mit der heimischen<br />

Wirtschaft verfl ochten <strong>und</strong> leisten direkt <strong>und</strong> indirekt - über die von den<br />

Häfen getätigten Investitionen - in ihrer Standortregion einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Schaffung <strong>und</strong> Stärkung von Wirtschaftskraft, Einkommen<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung. Ihren sichtbaren Ausdruck fi nden derartige<br />

Verfl echtungen zwischen Hafen <strong>und</strong> Hafenstandort in den drei traditionellen<br />

Hafenfunktionen: Binnenhäfen sind nicht nur Orte der Verknüpfung<br />

der verschiedenen Verkehrsträger (Verkehrsfunktionen), sondern<br />

BÖB-Mitgliederversammlung <strong>und</strong><br />

Binnenhafenkongress <strong>2008</strong> in Essen<br />

<strong>und</strong> Mülheim/Ruhr<br />

Die diesjährige Mitgliederversammlung des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher<br />

Binnenhäfen e. V. (BÖB) fi ndet am 24./25. September in<br />

Verbindung mit dem Binnenhafenkongress <strong>2008</strong> in enger Partnerschaft<br />

mit dem Haus der <strong>Technik</strong>, Essen in Essen <strong>und</strong> Mülheim (Ruhr)<br />

statt. Anlässlich der Veranstaltung führen beide Organisationen<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Politik zusammen. SCHIFFAHRT UND TECHNIK ist<br />

Medienpartner des diesjährigen Hafenkongresses. Binnenhäfen sind<br />

Träger der regionalen <strong>und</strong> überregionalen Wirtschaft <strong>und</strong> werden in<br />

Kooperation mit den Seehäfen zunehmend zu zentralen Drehscheiben<br />

für den Im- <strong>und</strong> Export im Rahmen des wachsenden internationalen<br />

Handels. Der gezielte <strong>und</strong> koordinierte Ausbau ihrer Leistungs-<br />

<strong>und</strong> Logistikfähigkeit sowie ihrer Infra- <strong>und</strong> Suprastrukturen, gehört<br />

zu den wesentlichen Bausteinen einer nachhaltigen Verkehrspolitik.<br />

Weitere volkswirtschaftliche Potenziale liegen in der systematischen<br />

Vernetzung der See- <strong>und</strong> Binnenhäfen, die in Zukunft gemeinsam<br />

gehoben werden sollen. Dies geschieht zum Vorteil der Häfen, der<br />

verladenden Wirtschaft <strong>und</strong> der Logistik sowie zum Erhalt <strong>und</strong> der<br />

Schaffung neuer Arbeitsplätze in Deutschland. Die nationale, regionale<br />

<strong>und</strong> kommunale Politik haben gleichermaßen Einfl uss auf die<br />

Zukunftsfähigkeit der Binnenhafenstandorte. Dies gerade auch im<br />

Rahmen der Umsetzung europäischer Vorgaben. Deshalb gilt es Politik<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft strategisch zu vernetzen.<br />

3|<strong>2008</strong><br />

immer auch Standorte von Unternehmen aus der Produktionswirtschaft<br />

(Industriefunktion) <strong>und</strong> des Handels (Handelsfunktion). Zur Erfüllung<br />

dieser eng miteinander verzahnten Funktionen benötigen die Binnenhäfen<br />

ein ausreichendes Flächenangebot <strong>und</strong> eine zukunftsorientierte<br />

Entwicklungsperspektive. Nur so werden sie in Zukunft ihre Rolle als<br />

Wachstumsmotor zum Nutzen ihres Standortraums ausfüllen können.<br />

Es muss deshalb gemeinsam zu Ende gedacht werden, was jetzt initiiert<br />

wurde, damit das Hafenkonzept des B<strong>und</strong>es ein Erfolg werden kann.<br />

Denn dies ist noch zu schreiben…. ■ Michael Probst<br />

Für den 24.9.<strong>2008</strong> planen die Veranstalter des Binnenhafenkongress<br />

<strong>2008</strong> im Haus der <strong>Technik</strong>, Essen entsprechende Foren zu den aktuellen<br />

verkehrs- <strong>und</strong> wirtschaftspolitischen Themen der Branche. Im<br />

Fokus stehen:<br />

■ der Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik<br />

■ Neue Umschlagstechniken<br />

■ Fragen des Beihilferechtsregimes<br />

Im Rahmen des öffentlichen Teils der BÖB-Mitgliederversammlung<br />

am 25.09.<strong>2008</strong> im Siemens-Tower, Mülheim/Ruhr diskutieren Vertreter<br />

des BÖB <strong>und</strong> der Politik entscheide Fragen der aktuellen Verkehrs-<br />

<strong>und</strong> Umweltpolitik <strong>und</strong> ihren Einfl uss auf das System Wasserstraße.<br />

Das offi zielle Programm des Binnenhafen-Kongresses mit<br />

Preisen sowie das Anmeldeformular liegen der nächsten Ausgabe<br />

dieser Zeitung bei. Weitere Informationen auch im Internet unter<br />

www.binnenhafen-kongress.de .<br />

■ Ihre Ansprechpartner für die Veranstaltung sind:<br />

Christoph Buchal | Fachbereich Qualität Logistik<br />

Tel. +49 (0) 201/18 03-302 | Fax +49 (0) 201/18 03-263 |<br />

E-Mail c.buchal@hdt-essen.de | Haus der <strong>Technik</strong>, Hollestraße 1, Essen<br />

Anja Fuchs | Leiterin Presse <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel. +49 (0) 30/39 80 28 70 | Fax +49 (0) 30/3 40 60 85 53 |<br />

E-Mail as-boeb@binnenhafen.de | Ernst-Reuter-Haus |<br />

Straße des 17. Juni 114, Berlin<br />

| 15


VERKEHRSPOLITIK<br />

Parlamentarischer Abend des Deutschen Verkehrsforums<br />

Masterplan-Entwurf muss<br />

optimiert werden<br />

Bevor der im Entwurf vorliegende Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik dem Kabinett der B<strong>und</strong>esregierung Mitte des Jahres zur<br />

Verabschiedung vorgelegt wird, muss er korrigiert <strong>und</strong> konkretisiert werden. So schlussfolgerte das Deutsche Verkehrsforum auf<br />

dem Parlamentarischen Abend „Masterplan <strong>und</strong> Logistik“, an dem auch Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee teil nahm.<br />

Drei Hauptkritikpunkte hatte das Verkehrsforum am 23. April in<br />

Berlin vorzubringen. So fehle im Masterplan ein konkretes Finanzierungskonzept<br />

des B<strong>und</strong>es. Eckpunkt eines solchen Konzepts<br />

müsse die Erhöhung der Investitionen in Bau <strong>und</strong> Erhalt der Verkehrswege<br />

von derzeit 9 auf 11 Mrd. Euro jährlich sein. Zweitens dürfen zusätzliche<br />

Mittel für den Verkehrshaushalt nicht durch eine Verteuerung<br />

des Verkehrs generiert werden. Neue <strong>und</strong> ungerechtfertigte Steuern <strong>und</strong><br />

Abgaben schadeten dem Logistik- <strong>und</strong> Wirtschaftsstandort Deutschland.<br />

Drittens seien staatliche Eingriffe in den Wettbewerb, wie die Forderung<br />

nach Verminderung von Transitverkehren, im gemeinsamen europäischen<br />

Binnenmarkt <strong>und</strong>enkbar. Staatliche Lenkungsmaßnahmen<br />

könnten zudem dem Ansehen <strong>und</strong> der internationalen Wettbewerbsposition<br />

der deutschen Logistikbranche schaden.<br />

In seiner Einführung hatte Detthold Aden, Mitglied des Präsidiums des<br />

Deutschen Verkehrsforums <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics<br />

Group AG & Co. KG, betont, dass der Masterplan in vielen Punkten gute<br />

Ansätze enthalte <strong>und</strong> die Idee des Masterplanes gr<strong>und</strong>sätzlich unterstützt<br />

werden müsse. Gleichzeitig hob er hervor, dass der Masterplan<br />

keine Vorschläge enthalten dürfe, die die Position der deutschen Logistikindustrie<br />

im globalen Wettbewerb verschlechtern würden. Dazu gehöre<br />

in erster Linie ein eindeutiges Bekenntnis zur Mobilitätssicherung.<br />

Forderungen nach Verkehrsvermeidung, staatlicher Verkehrslenkung<br />

Detthold Aden, Mitglied<br />

des Präsidiums des Deutschen<br />

Verkehrsforums <strong>und</strong><br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

BLG Logistics Group<br />

| Bild: Teßmann<br />

<strong>und</strong> ein Übermaß an Regulierung würden der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Unternehmen schaden. „Was der B<strong>und</strong> in<br />

den vergangenen Jahren in die Infrastruktur investiert hat, gleicht noch<br />

nicht einmal die Infl ationsrate aus“, fügte Aden hinzu. Er rechnete vor,<br />

dass mindestens 2 Mrd. Euro mehr pro Jahr nötig wären, um das prognostizierte<br />

Verkehrswachstum abfangen zu können.<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee plädierte für die Umsetzung<br />

des Masterplanes Seite an Seite mit der Wirtschaft. Er räumte ein,<br />

dass der Masterplan nichts wert wäre, wenn er nicht konkret mit Maßnahmen<br />

untersetzt werden würde. „Ich stehe dazu, dass wir den Versuch<br />

unternehmen müssen, Wirtschaftswachstum vom Wachstum der<br />

Mobilität abzukoppeln“, führte Tiefensee aus. „Das heißt nicht staatlicher<br />

Stopp, sondern es heißt, über intelligente Lösungen nachzudenken, wie<br />

wir Verkehr minimieren können.“ Die im Hinblick auf die aktuell geführte<br />

B<strong>und</strong>eshaushaltsdebatte <strong>und</strong> die bisher fehlende ausreichende Deckung<br />

im Verkehrsetat-Entwurf gestellte Kernfrage der Verkehrsinfrastrukturfi<br />

nanzierung will Tiefensee auf vier Säulen stellen. Dazu gehören ein<br />

größerer Anteil am Steueraufkommen für die Verkehrsinfrastruktur, eine<br />

Erhöhung der Maut entsprechend dem Wegekostengutachten vom Dezember<br />

vorigen Jahres, eine stärkere Nutzung der Finanzierung durch<br />

Public Private Partnerships (PPP), sowie der Nutzung von Erlösen aus der<br />

Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG. BDB-Präsident<br />

Dr. Gunther Jaegers nutzte die anschließende<br />

Podiumsdiskussion, um wiederholt darauf<br />

hinzuweisen, dass der Verkehrsträger Binnenschifffahrt<br />

einen höheren verkehrspolitischen<br />

Stellenwert im Masterplan bekommen müsse,<br />

was beim B<strong>und</strong>esverkehrsminister auf offene<br />

Ohren stieß. Den Parlamentarischen Abend<br />

nahm das Deutsche Verkehrsforum außerdem<br />

zum Anlass, eine „Resolution<br />

des Präsidiums zum Masterplan<br />

Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik“ der<br />

Öffentlichkeit vorzulegen.<br />

■ Dr. Günter Teßmann<br />

16 | 3|<strong>2008</strong>


B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee | Bild: Teßmann<br />

Masterplan wird korrigiert<br />

Der Entwurf des „Masterplans Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik“<br />

des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums wird voraussichtlich am<br />

25. Juni <strong>2008</strong> im B<strong>und</strong>eskabinett zur Abstimmung gestellt,<br />

zusammen mit neuen Lkw-Mautsätzen <strong>und</strong> dem gesamten B<strong>und</strong>esetat<br />

für 2009. In ersten Gesprächen zwischen den einzelnen<br />

B<strong>und</strong>esressorts wurde das Vorhaben bereits zerpfl ückt <strong>und</strong> das<br />

Entwurfspapier als korrekturbedürftig eingestuft. Abstimmungsgesprächen<br />

auf Staatssekretärsebene zu Folge soll die Wasserstraße<br />

eine ähnliche Priorität erhalten wie die Schiene. Deutlich mehr Verkehr<br />

auf Schiene <strong>und</strong> Wasserstraßen zu bringen, lautet die neue<br />

Vorgabe, die ursprünglich nur für die Schiene galt. Auch das Ziel,<br />

den Schienenanteil am Güterverkehrsaufkommen bis 2025 um drei<br />

Prozentpunkte zu steigern wird aufgegeben <strong>und</strong> soll jetzt nachhaltig<br />

steigen. Der Ausbau ausgewählter Wasserstraßen für den<br />

mehrlagigen Containertransport per Binnenschiff wird als verkehrspolitisches<br />

Ziel wieder in den Maßnahmenkatalog aufgenommen,<br />

nachdem dieser Punkt im Entwurfspapier des Verkehrsministeriums<br />

gestrichen worden war. Auch beim Transitverkehr wird nachgebessert.<br />

Er soll optimiert <strong>und</strong> nicht gemindert werden. Die EU-Vorgabe<br />

auf Anlastung externer Kosten des Verkehrs wird jetzt für alle Verkehrsträger<br />

angestrebt <strong>und</strong> nicht mehr nur für die Straße. Daher<br />

wird auch die ambitionierte Forderung nach progressiv gestalteten<br />

Mautsätzen auf Forderung des B<strong>und</strong>eswirtschaftsministeriums<br />

abgeschwächt. Das B<strong>und</strong>esumweltministerium will die komplette<br />

Abschaffung der Stromsteuer für den gesamten Schienenverkehr<br />

durchsetz en. Das B<strong>und</strong>esfi nanzministerium lehnt jede Debatte um<br />

die Stromsteuer zu Gunsten der Bahn ab <strong>und</strong> macht bereits im Vorfeld<br />

einen allgemeinen Finanzierungsvorbehalt für den Masterplan<br />

<strong>und</strong> für mehrere haushaltsrelevante Maßnahmen geltend.<br />

■ Dieter Dattelzweig<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Die Mitglieder der ERSTU- Vollversammlung am Tagungsort in Berlin<br />

| 17


MESSEN & KONGRESSE<br />

18 |<br />

Neueren Studien zufolge wächst der weltweite Containerumschlag<br />

mittelfristig um jährlich 9 %. Das stellt Terminalbetreiber<br />

vor große Herausforderungen: Die Produktivität bestehender<br />

Terminals muss steigen <strong>und</strong> Aus- sowie Neubauten von<br />

Terminal-Infrastrukturen stehen an. Damit rücken Technologien zur<br />

Automatisierung in der Hafenlogistik verstärkt in den Blickpunkt.<br />

Ihre zentralen Vorteile sind: Verbesserte Produktivität, gesenkte<br />

Lohn- <strong>und</strong> Betriebskosten, erhöhte Sicherheit sowie berechenbarer<br />

<strong>und</strong> weitestgehend wetterunabhängiger Betrieb. Denn nur diejenigen<br />

Häfen, die über innovative Umschlagtechniken <strong>und</strong> ein infrastrukturell<br />

gut eingeb<strong>und</strong>enes Hinterland mit Partnerterminals<br />

verfügen, werden sich künftig als intralogistische Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkte<br />

der globalen Wirtschaft behaupten. Wie vielseitig das Angebot<br />

der Aussteller in Hannover zu diesem Thema sein wird, zeigen<br />

einige ausgewählte Beispiele.<br />

Branchenoptimierte Krananlagen<br />

sind gefragt<br />

Die Demag Cranes AG (Halle 012/Stand A30) tritt in diesem Jahr zum<br />

ersten Mal mit ihren Marken „Demag“ (Konzerngesellschaft Demag<br />

Cranes & Components GmbH) <strong>und</strong> „Gottwald“ (Konzerngesellschaft<br />

Gottwald Port Technology GmbH) bei der CeMAT auf. Außerdem<br />

können sich die CeMAT-Besucher auf dem Freigelände ein unmittelbares<br />

Bild von der Technologie machen. Dort präsentiert die Demag-<br />

Cranes-Tochter Gottwald Port Technology (Freigelände/Stand L04)<br />

ein vollautomatisches Containertransportfahrzeug (AGV). Darüber<br />

CeMAT <strong>2008</strong> (27. bis 31. Mai):<br />

Innovative Hafenumschlagstechnik<br />

Helfer für<br />

die schweren<br />

Lasten<br />

Innovative Hafenumschlagtechnik wird zu einem der<br />

entscheidenden Standortfaktoren für Hafenbetreiber,<br />

um die zunehmenden Warenströme via Schiffsweg<br />

zu optimieren <strong>und</strong> diese dann auch ins Umland zu<br />

transportieren. Mit der Erweiterung um den Bereich<br />

Hafenumschlagtechnik stellt sich die CeMAT <strong>2008</strong><br />

bereits heute auf diesen Trend ein <strong>und</strong> zeigt ein breites<br />

Angebotsspektrum an intralogistischen Lösungen. Ein<br />

Highlight ist das Hafenforum von ZDS <strong>und</strong> BÖB am<br />

29. Mai in Halle 12, F 70.<br />

Frischzellenkur für die Umschlagsgeräte im schweizerischen BIRS-Terminal: DEMAG-Cranes erneuerte das 30 Jahre alte Umschlagsberät <strong>und</strong> brachte es mit<br />

modernen Komponenten auf zeitgemäße Leistungsdaten | Bild: SUT Archiv<br />

hinaus gewinnt der Umweltschutz an Bedeutung. Das Equipment soll<br />

nicht nur leistungsfähig, sondern auch umweltfre<strong>und</strong>lich sein – eine<br />

Forderung zum Beispiel bei der Vergabe von Terminal-Konzessionen.<br />

Im Bereich der industriellen Fördertechnik ist eine immer engere<br />

Verzahnung k<strong>und</strong>enseitiger Prozessschritte über Lösungen mit<br />

branchenoptimierten Krananlagen gefragt. Dazu zählt auch die zunehmende<br />

Automatisierung von Kranen in den Bereichen Schüttgut,<br />

Papier- <strong>und</strong> Stahlhandling oder auch Müllverbrennung. Demag<br />

Cranes bietet mit der Marke „Demag“ dazu Komplettpakete aus einer<br />

Hand an. Neben den Hardware-Komponenten werden auch Lagerverwaltungsrechner<br />

einschließlich Software-Lösungen mit fl exibler<br />

Anpassung an K<strong>und</strong>enanforderungen <strong>und</strong> optimierten Lagerstrategien<br />

geliefert. Mit mehr als 650 000 Kranen <strong>und</strong> elektrischen Hebezeugen<br />

verfügt Demag Cranes über die weltweit größte installierte<br />

Basis <strong>und</strong> bietet den K<strong>und</strong>en neben der umfangreichen Erfahrung<br />

Gesamtkonzepte, die einen zuverlässigen Betrieb bei voller Kostenkontrolle<br />

möglich machen. Umfassende Leistungen von Bedienerseminaren<br />

über intervallmäßige Wartungen bis zur Modernisierung<br />

<strong>und</strong> Effektivitätssteigerung von bestehenden Anlagen sind Bausteine<br />

für ein umfassendes Life-Cycle-Management, die ein Kranlieferant<br />

heute in diesem Segment zu leisten hat.<br />

PORT FEEDER BARGE<br />

auf der CeMAT <strong>2008</strong><br />

www.cemat.de<br />

Auf dem Gemeinschaftsstand des B<strong>und</strong>eswirtschaftsministeriums<br />

für junge Technologieunternehmen wird die „Port Feeder Barge“ als


Zwei schwimmende Gottwaldhafenmobilkrane im Einsatz auf dem<br />

Mississippi/USA | Bild: Gottwald<br />

klimaschonende Logistikinnovation für die Hafenwirtschaft präsentiert.<br />

Das weltweit einmalige Fahrzeug ist geeignet, in großen<br />

Containerhäfen…<br />

■ die hafeninterne „Containerumfuhr“ zwischen den Terminals<br />

von der Straße auf das Wasser zu verlagern <strong>und</strong> an den<br />

Terminals selbständig umzuschlagen,<br />

■ im Rahmen der hafeninternen „Containerumfuhr“ auch das<br />

Sammeln <strong>und</strong> die Verteilung der Container für die<br />

Feederschiffe zu übernehmen,<br />

Modell der Port-Feeder-Barge | Bild: Port-Feeder-Barge<br />

■ die Binnenschiffe als „schwimmendes Terminal“ direkt<br />

abzufertigen <strong>und</strong> damit deren intermodalen Anschluss in den<br />

Seehäfen drastisch zu verbessern<br />

■ sowie im Rahmen der Notfallvorsorge gestrandete<br />

Containerschiffe im Direktumschlag zu leichtern.<br />

In kleineren unterentwickelten Häfen kann die „Port Feeder Barge“<br />

auch die direkte Abfertigung von Containerschiffen übernehmen,<br />

z.B. bei unzureichenden Umschlagsanlagen <strong>und</strong>/oder Tiefgangsbeschränkungen.<br />

www.portfeederbarge.de ■ Dü


MESSEN & KONGRESSE<br />

Donnerstag, 29. Mai <strong>2008</strong><br />

See- <strong>und</strong> Binnenhäfen im System – Erfolgskomponenten im<br />

Seehafenhinterlandverkehr<br />

09:00 Empfang<br />

20 |<br />

09:30 Vortragsblock I: Containerverkehre/Intermodale Verkehre<br />

Speaker: Markus Bangen,<br />

Vorstandsmitglied Duisburger Hafen AG<br />

Thomas Lütje, Leiter Containervertrieb,<br />

Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG<br />

10:30 Kaffeepause<br />

11:00 Vortragsblock II: Massengutverkehre, Projektgeschäft<br />

Speaker:<br />

Rainer Schäfer, Geschäftsführer Neuss-Düsseldorfer Häfen<br />

Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der<br />

Seaports of Niedersachsen GmbH, Oldenburg<br />

12:00 Podiumsdiskussion: „Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Grenzen der Kooperation zwischen See- <strong>und</strong><br />

Binnenhäfen“<br />

Teilnehmer:<br />

Andreas Bullwinkel, Seaports of Niedersachsen<br />

Dr. Rolf Bender, Vorstand Häfen <strong>und</strong> Güterverkehr Köln<br />

Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen<br />

Robert Baack, Vorstandssprecher Deutsche Binnenreederei<br />

AG, Berlin;<br />

Bringfried Belter, DB Netz AG, Regionalbereich West<br />

Dr. Ing. Mathias Dobner, Geschäftsführer<br />

Gottwald Port Technology GmbH, Düsseldorf<br />

Moderation: Dipl.-Volkswirt Hans-Wilhelm Dünner,<br />

Herausgeber SCHIFFAHRT HAFEN BAHN UND TECHNIK,<br />

Magazin für Intermodalen Transport <strong>und</strong> Logistik<br />

13:00 Get Together, Imbiss<br />

www.cemat.de<br />

Programm: Hafenforum von ZDS <strong>und</strong> BÖB auf der CeMAT Halle 12, F 70<br />

Erstmals gestalten der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) <strong>und</strong> der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) ein<br />

gemeinsames Hafenforum auf der Messe CeMAT am 29. Mai in Hannover. Das ungebrochene Wachstum des Welthandels stellt die Häfen an der<br />

Küste <strong>und</strong> im Hinterland vor neue Herausforderungen, denen mit innovativen Konzepten zu vernetzter Logistik begegnet wird. In Fachvorträgen<br />

<strong>und</strong> einer Podiumsdiskussion werden mögliche Lösungsansätze analysiert <strong>und</strong> innovative Konzepte präsentiert. ■ Dü


MESSEN & KONGRESSE<br />

V<br />

on der Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur brauchte Günter<br />

Kozlowski in seiner Eröffnungsrede niemanden zu überzeugen.<br />

„Alle hier Anwesenden wissen, wie wichtig eine funktionierende<br />

Logistik für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist“, so der<br />

Staatssekretär aus dem NRW-Ministerium für Bauen <strong>und</strong> Verkehr.<br />

„Ohne starke Partner im Hinterland ersticken die Seehäfen am eigenen<br />

Erfolg. Die Binnenhäfen benötigen aber zusätzliche Flächen, um diesen<br />

Anforderungen gerecht zu werden“, so Kozlowski, der den Binnenhäfen<br />

außerdem die Unterstützung der Landesregierung zusicherte.<br />

Dies habe man mit dem Landesentwicklungsplan 2025 bereits festgehalten.<br />

Wenn die Kommunen diese Einsicht teilten <strong>und</strong> Flächennutzungskonfl<br />

ikte vermieden werden könnten, sei Nordrhein-Westfalen<br />

auf dem besten Wege, das volle Wertschöpfungspotenzial der Logistik<br />

nutzbar zu machen. Kozlowski: „Kooperation ist in jeder Hinsicht ein<br />

Schlüssel zum Erfolg.“ Die Meinung Kozlowskis teilte auch der Neusser<br />

Bürgermeister Herbert Napp, der sowohl die Fusion der Neuss Düsseldorfer<br />

Häfen als auch die gute Zusammenarbeit zwischen städtischer<br />

Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> NDH-Geschäftsführung zu den Erfolgsgeschichten<br />

zählte. Dies unterstrichen auch die beiden Geschäftsführer<br />

Ulrich Gross <strong>und</strong> Rainer Schäfer, brachen aber gleichzeitig eine Lanze<br />

für die Kollegen <strong>und</strong> Mitbewerber aus der Hafenwirtschaft. „Kommunale<br />

Interessen dürfen nicht über volkswirtschaftliche Interessen gestellt<br />

werden. Derzeit werden aber r<strong>und</strong> 25 % der BÖB-Häfen von der<br />

Stadtentwicklung in ihrer Eigenschaft als Logistikstandort bedroht“,<br />

warnte Schäfer. „Zudem behindert eine überbordende Umweltschutzgesetzgebung<br />

den weiteren Hafenausbau.“ Die Häfen am Niederrhein<br />

könnten deshalb nicht fl exibel genug auf den steigenden Schiffsgüterumschlag<br />

reagieren, so Schäfer weiter.<br />

Diese Flexibilität sei jedoch ebenso wie große Freikapazitäten ein<br />

entscheidendes Merkmal, um einen Binnenhafen für Seehäfen <strong>und</strong><br />

-Reedereien als Partner interessant zu machen, fügte Axel Tütken<br />

22 |<br />

2. Neuss Düsseldorfer Hafentag „Binnenhäfen als aktive Partner der Seehäfen“<br />

Kooperation als<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

Klaus Heitmann (ZDS), Jos Denis (Rotterdam), Hans Gerson (Amsterdam), Lutz Lauenroth (Moderation), Dr. Rolf Bender (BÖB) <strong>und</strong> Heinz Iffl and (Antwerpen)<br />

diskutieren über zukünftige Kooperationen zwischen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen | Bilder: Grohmann<br />

Zum zweiten Mal luden die Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) am 24. <strong>und</strong> 25. April zum Hafentag ein. Bei Vorträgen<br />

<strong>und</strong> einer Podiumsdiskussion lernten die Kongressteilnehmer Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit zwischen See-<br />

<strong>und</strong> Binnenhäfen kennen.<br />

von der Reederei Maersk in seinem Vortrag hinzu. Die gleiche Flexibilität<br />

in Bezug auf maßgeschneiderte Logistiklösungen müssen<br />

jedoch auch die Seehäfen den Binnenhäfen bieten können, so Pieter<br />

Bas Bredius vom Amsterdamer CERES Terminal.<br />

Trotz beidseitigem Willen zur Zusammenarbeit <strong>und</strong> positiven Beispielen<br />

von deutschen Seehäfen <strong>und</strong> Binnenhäfen am Rhein machte eine Podiumsdiskussion<br />

deutlich, welchen Gesprächsbedarf es zwischen See-<br />

<strong>und</strong> Binnenhäfen gibt. Während der Zentralverband der deutschen Seehäfen<br />

(ZDS), vertreten durch Geschäftsführer Klaus Heitmann, bereits<br />

klare Anforderungen an Infrastruktur, Marketing, Telematik <strong>und</strong> Informationsvernetzung<br />

an Binnenhäfen <strong>und</strong> -schifffahrt stellte, brachte Dr.<br />

Rolf Bender, Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes öffentlicher Binnenhäfen<br />

(BÖB), die Sorge des Verbands zum Ausdruck, bei einer vorschnell eingegangenen<br />

Partnerschaft auf der Strecke zu bleiben. „Wir wollen nicht<br />

nur Anforderungen erfüllen, um dann Parkplatz für die Seehäfen sein“,<br />

so Bender. „Kooperation ist nur sinnvoll, wenn man sich etwas davon<br />

versprechen kann.“ Eine Win-Win-Situation hielt Heitmann dagegen<br />

für erreichbar. „Allerdings müssen die Binnenhäfen als Gesamtsystem<br />

auftreten. Es stehen schließlich nicht einzelne Standorte, sondern Logistikketten<br />

im Wettbewerb.“ Beide Seiten waren sich jedoch einig, dass<br />

die Zeit des Abwartens bald vorüber sein müsse.<br />

■ Christian Grohmann<br />

Die Neuss Düsseldorfer Häfen verzeichneten 2007 mit 739.000 TEU den<br />

zweitgrößten Containerumschlag der deutschen Binnenhäfen nach Duisburg


1. Karlsruher Hafenkongress vom 3. bis 4. Juni <strong>2008</strong><br />

Reges Interesse<br />

bei Ausstellern<br />

<strong>und</strong> Besuchern<br />

Auf reges Interesse trifft der erste Karlsruher Hafenkongress, der am 3. <strong>und</strong> 4. Juni unter dem Motto „Binnenhäfen im<br />

Umbruch – Binnenhäfen im Aufbruch“ in der Kongresshalle Karlsruhe stattfi ndet. Neben Vertretern der internationalen<br />

Oberrheinhäfen <strong>und</strong> dort ansässiger Logistikunternehmen haben sich mehrere Seehäfen sowie namhafte Hersteller<br />

von Umschlagsequipment zu Ausstellung <strong>und</strong> Kongress angemeldet.<br />

Der Boom in der Logistikbranche eröffnet auch für die Binnenhäfen,<br />

Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Güterbahnen ein großes Wachstumspotenzial.<br />

Zahlreiche Themen des Kongresses drehen sich<br />

um die Vorteile des Verkehrssystems Binnenhäfen <strong>und</strong> Wasserstraße<br />

<strong>und</strong> Bedeutung der Oberrheinhäfen als trimodale Drehscheiben des<br />

Güterverkehrs. Dabei bedeutet Trimodalität, dass sich die Verkehrsträger<br />

Bahn, Schiff <strong>und</strong> LKW innerhalb der Transportketten ergänzen.<br />

Dies sorgt für eine schnellere Anbindung der Häfen <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

für eine bessere Vernetzung der Wirtschaftsstandorte mit den<br />

Seehäfen. Dabei bieten die Oberrheinhäfen in Deutschland, Frankreich<br />

<strong>und</strong> der Schweiz mit leistungsfähigen Schienen- <strong>und</strong> Wasserstraßenanbindungen<br />

an die Rheinmündungshäfen der regionalen Wirtschaft<br />

vielfältige Zugangswege zu den internationalen Märkten. Von künftig<br />

wachsender Bedeutung sind aber auch neue Bahnanbindungen zu<br />

den deutschen Seehäfen sowie den französischen Seehäfen an der<br />

Nordsee <strong>und</strong> am Mittelmeer, die helfen können, die Kapazitätsengpässe<br />

in Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen, insbesondere im Containerverkehr,<br />

zu umfahren. Frankreich geht beim Ausbau seines Wasserstraßennetzes<br />

zügig neue Wege. Neben der bereits im Bau befi ndlichen<br />

Seine-Rhein Kanalverbindung zählt die Anbindung des Saone-Rhone<br />

Fluss-Systems an Mosel <strong>und</strong> Rhein zu den prioritären Projekten. Aber<br />

auch der bereits einmal von einer französischen Regierung beschlossene<br />

Ausbau des Rhein-Rhone-Kanals ist keineswegs endgültig zu<br />

den Akten gelegt, sondern fi ndet nach wie vor großes Interesse bei<br />

der Wirtschaft – insbesondere in der Oberrheinregion.<br />

Vom 3. bis 4. Juni <strong>2008</strong> treffen sich die Entscheider <strong>und</strong> Führungskräfte<br />

der europäischen Binnenhäfen, der Transportwirtschaft sowie<br />

der Politik <strong>und</strong> der öffentlichen Verwaltung im Kongresszentrum<br />

Karlsruhe, um aktuelle Themen des Verkehrssystems Häfen, Bahn<br />

<strong>und</strong> Wasserstraße sowie dessen Bedeutung für die Oberrheinregion<br />

zu diskutieren. Namhafte Referenten, wie Prof. Dr. Gerd Aberle, Prof.<br />

Dr. Paul Engelkamp <strong>und</strong> der Geschäftsführer des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

öffentlicher Binnenhäfen Michael Probst befassen sich am 3. Juni<br />

in Gr<strong>und</strong>satzreferaten mit dem Thema ‚System Wasserstraße – Verkehrsträger<br />

mit Zukunft’. Der 4. Juni steht unter dem Generalthema<br />

‚Binnenhäfen am Oberrhein – Intermodale Drehscheiben des grenzüberschreitenden<br />

Güterverkehrs’. Nach Gr<strong>und</strong>satzreferaten des<br />

Vizepräsidenten des Europäischen Binnenhafenverbandes, Roland<br />

Hörner, zum Thema ‚ Die Häfen am Oberrhein – Bindeglieder der<br />

transeuropäischen Verkehrsnetze’ <strong>und</strong> des Paris Korrespondenten<br />

von SCHIFFAHRT UND TECHNIK, Ralf Klingsieck, zum ‚Projekt Canal<br />

3|<strong>2008</strong><br />

du Rhone au Rhin’, schließt der Kongress mit einer Podiumsdiskussion<br />

mit Vertretern der Oberrheinhäfen aus Deutschland, der Schweiz<br />

<strong>und</strong> Frankreich. Der länderübergreifende Binnenhafenkongress wird<br />

auf Initiative des Rheinhafens Karlsruhe von der Karlsruher Messe-<br />

<strong>und</strong> Kongress-GmbH veranstaltet. www.Hafenkongress.de ■ Dü<br />

Programm Hafenkongress Karlsruhe<br />

‚Binnenhäfen im Umbruch – Binnenhäfen im Aufbruch’<br />

Dienstag, 3. Juni <strong>2008</strong><br />

Generalthema 1: System Wasserstraße –<br />

Verkehrsträger mit Zukunft<br />

11:00 Eröffnung<br />

11:30 Prof. Dr. Dr. h. c. Gerd Aberle: Binnenhäfen –<br />

trimodale Drehscheiben des Güterverkehrs<br />

12:30 Mittagspause<br />

14:00 Prof. Dr. Paul Engelkamp: Die Bedeutung von Binnen-<br />

häfen für die Wirtschaftskraft von Stadt <strong>und</strong> Region<br />

15:00 Kaffeepause<br />

15:30 Karl Michael Probst: System Wassertraße in Zeiten<br />

des Klimawandels<br />

17:30 4-Hafen-R<strong>und</strong>fahrt<br />

Mittwoch, 4. Juni <strong>2008</strong><br />

Generalthema 2: Binnenhäfen am Oberrhein – Intermodale<br />

Drehscheiben des grenzüberschreitenden Güterverkehrs<br />

10:00 Begrüßung<br />

10:15 Roland Hörner: Die Häfen am Oberrhein –<br />

Bindeglieder der transeuropäischen Verkehrsnetze<br />

11:15 Kaffeepause<br />

11.30 Ralf Klingsieck: Das Projekt Canal du Rhone au Rhin –<br />

eine Alternative zum Alpentransit auf der Straße <strong>und</strong><br />

dem Transport auf der Schiene<br />

12:30 Podiumsdiskussion mit Vertretern der Oberrheinhäfen:<br />

Roland Hörner (Mannheim), Franz J. Reindl (Ludwigshafen),<br />

Alexander Schwarzer (Karlsruhe), Jean-Marc<br />

Uhrweiller (Strasbourg) <strong>und</strong> Hans-Peter Hadorn (Basel)<br />

Moderation: Hans-Wilhelm Dünner, Chefredakteur<br />

SCHIFFAHRT HAFEN BAHN UND TECHNIK<br />

13:30 Mittagspause<br />

15:00 Stadtr<strong>und</strong>fahrt<br />

| 23


MESSEN & KONGRESSE<br />

Rheinhäfen im Länderdreieck Frankreich – Schweiz – Deutschland<br />

Wirtschaft verlangt<br />

neue Transportwege<br />

Der wirtschaftliche Aufschwung macht sich bei den französischen, schweizerischen <strong>und</strong> deutschen Rheinhäfen durch<br />

insgesamt positive Ergebnisse im Jahr 2007 bemerkbar. Aufgr<strong>und</strong> stetig steigender Treibstoffkosten suchen die Verlader<br />

nach günstigeren Alternativen zum Transport auf der Straße. Die Häfen bieten hier Lösungen <strong>und</strong> feilen an neuen<br />

multimodalen Transportkonzepten, die die Region kostengünstig <strong>und</strong> schnell mit anderen Wirtschaftsstandorten <strong>und</strong><br />

Binnenhäfen sowie die Seehäfen an Nordsee <strong>und</strong> Mittelmeer verknüpfen.<br />

Am 7. April hat die CTS Container-Terminal GmbH eine Containerzugverbindung<br />

zwischen Ottmarsheim <strong>und</strong> den Seehäfen<br />

Antwerpen <strong>und</strong> Zeebrugge ins Leben gerufen. Gemeinsam mit<br />

der IFB Inter Ferry Boats Antwerpen betreibt CTS nun den „Ottmarsheim<br />

Flandres Express“ (OFE), der dreimal wöchentlich zwischen dem<br />

französischen Binnenhafen <strong>und</strong> den belgischen Seehäfen mit direkter<br />

Anschlussverbindung nach Rotterdam verkehrt. Auf der letzten Meile<br />

übernimmt der Hafen Ottmarsheim die Organisation des Transports.<br />

Auf den Zügen, die im Nachtsprung die Region Oberrhein mit der belgischen<br />

Küste verbinden, haben stets 80 TEU Platz. Diese Kooperation<br />

zwischen Hafen <strong>und</strong> Logistikunternehmen bei kombinierten Verkehren<br />

<strong>und</strong> intermodalen Lösungen ist typisch für den Weg, den unterschiedliche<br />

Partner im Bereich Gütertransport verstärkt gehen.<br />

Neue Bahnanbindung<br />

Mulhouse - Antw Antwerpen<br />

„Die drei Rheinhäfen<br />

Mulhouse haben ohne<br />

eine optimale Verb Verbindung mit Schiene <strong>und</strong><br />

Straße keine Attraktivität“, Att erklärt Direk-<br />

tor Jacky Sc Scheidecker dazu, der seit<br />

September Septembe 2007 die Leitung der<br />

Mit Übernahme der Hafenbahngleise<br />

hat Karlsruhes<br />

Hafenchef Alexander<br />

Schwarzer neue Wachstumspotentiale<br />

im<br />

Bahnbereich erschlossen<br />

| Bild: Dünner<br />

Häfen Ottmarsheim, Huningue <strong>und</strong> Mulhouse Ile Napoléon übernommen<br />

hat. Der OFE-Service ist aus seiner Sicht ein weiterer Schritt hin zu<br />

einem multimodalen Angebot. Das Angebot Wasser-Schiene möchte<br />

Scheidecker daher schon bald zu einem logistischen Angebot Schiene-<br />

Wasser-Lagerhaus ergänzen. Bereits seit einiger Zeit arbeitet der Hafen<br />

daran, seine Kapazitäten im Bereich Logistik mit einer Fläche von<br />

45 000 qm zu erweitern. Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen die<br />

Arbeiten abgeschlossen sein. Scheidecker: „Diese Investitionen stellen<br />

für die Häfen Mulhouse ein Kernstück dar, um den Wechsel vom Angebot<br />

‚Durchschleusen <strong>und</strong> Verweilen’ hin zu ‚Multimodal <strong>und</strong> Logistik’<br />

zu realisieren.“ Die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr scheinen,<br />

trotz eines leichten Einbruchs beim Gesamtumschlag um 1,9 % auf<br />

8,3 Mio. t, diesem Vorgehen recht zu geben. Beim Containerumschlag,<br />

der um 11,1 % sank, machte sich hingegen bemerkbar, dass weniger<br />

Autoeinzelteile verschifft wurden.<br />

Strasbourg wächst mit der Bahn<br />

Auch in Weil wünscht man<br />

sich neue Kombizugverbindungen<br />

nach Frankreich | Bild: © Luftbild MODALISTICS ® GMBH WEEZE<br />

Positiv ist die Bilanz des Hafens Strasbourg. Allerdings lag der fl ussseitige<br />

Transport von Massengütern mit einer Steigerung von 3,5 %<br />

auf 8,8 Mio. t hinter den Zuwachsraten auf der Schiene von 11,1 %<br />

auf 2,13 Mio. t zurück. Unverändert positiv entwickelt sich der Containerumschlag.<br />

2007 konnte der Hafen sein Ergebnis um 15,2 % auf<br />

259.059 TEU steigern. Dabei stieg der Transport per Schiene mit einem<br />

Wachstum von 65,7 % auf insgesamt 26.185 TEU ungewöhnlich stark.<br />

Zum Vergleich: Über den Rhein wurden mit 79.836 TEU 1,9 % mehr<br />

transportiert. Diese Entwicklung scheint auch in diesem Jahr anzuhalten.<br />

So wurden im Februar mit 23.315 TEU 11,4 % mehr als im Vorjahresmonat<br />

umgeschlagen, wobei der Schienentransport wiederum<br />

3|<strong>2008</strong>


um 63 % zunahm. Neue Bahnverbindungen nach Le Havre <strong>und</strong> in die<br />

ARA-Häfen machen sich hier bemerkbar.<br />

Rekordjahr in Basel<br />

Jenseits der Grenze, in den Rheinhäfen beider Basel, die nach einem<br />

Volksentscheid im Juni 2007 zusammengelegt werden, schließt<br />

man 2007 mit einem Rekordergebnis beim Containerumschlag ab.<br />

Mit 104.366 TEU wurden 21,3 % mehr Container gehandelt als im<br />

Vorjahr <strong>und</strong> erstmal die 100.000 TEU-Marke überschritten. Trotz<br />

des um 10 % rückläufi gen Umschlags von Mineralölerzeugnissen<br />

kommen die beiden schweizerischen Rheinhäfen mit 7,1 Mio. t auf<br />

ein um 5,3 % größeres Umschlagsvolumen als im Vorjahr. Sowohl<br />

die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, deren Umschlag um 29 % zunahm<br />

oder der Umschlag von mineralischen Brennstoffen, bei denen<br />

es ein Wachstum von 53 % gab, zeigen, dass die Baseler Rheinhäfen<br />

vom guten wirtschaftlichen Umfeld profi tieren.<br />

Alpenquerende Verkehre über Weil am Rhein<br />

Im benachbarten deutschen Weil am Rhein hat der Geschäftsführer<br />

der Rheinhafengesellschaft, Hans-Peter Mösch, einen Jahresüber-<br />

Die Baseler Rheinhäfen kletterten im Containerumschlag<br />

2007 erstmals über die 100.000<br />

TEU-Grenze | Bild: Schweizerische Rheinhäfen<br />

schuss von 110.000 Euro erwirtschaftet. „Es ist das beste Ergebnis der<br />

vergangenen zehn Jahre“, erklärt Mösch, das jedoch nicht die Umschlagsentwicklung<br />

widerspiegele. Denn nach Rekordjahren sank der<br />

Schiffsumschlag 2007 um 9,7 % auf 540.000 t <strong>und</strong> der Gesamtumschlag<br />

um 6,3 % auf 998.000 t. Der Gr<strong>und</strong> liege darin, dass sich die<br />

Bahn in einem Preiskampf gegen die Rheinhafengesellschaft durchsetzte<br />

<strong>und</strong> 80.000 t Güter nicht mehr per Schiff <strong>und</strong> Bahn über den<br />

Hafen Weil, sondern jetzt direkt über die Schiene transportiert werden.<br />

„Das schmerzt schon, denn es handelt sich dabei um ein Geschäft,<br />

das jahrzehntelang so bestanden hat“, so Mösch. Doch er weiß auch,<br />

dass sich die Situation schnell verändern kann. Als die Erde in den<br />

Bergbaugebieten des Saarlandes mehrmals bebte <strong>und</strong> dort der Kohleabbau<br />

zeitweise ausgesetzt wurde, reagierte Weil schnell <strong>und</strong> schuf<br />

neue Lagerfl ächen. „Einige der Hafenanlieger haben im April bereits<br />

den Gesamtumschlag des Vorjahres erreicht“, so Mösch. In diesem<br />

Jahr sollen 5 Mio. Euro in den Ausbau der Hafenanlagen fl ießen. Zwar<br />

stellen die Massengüter immer noch einen wichtigen Bereich für den<br />

Hafen dar, das größte Wachstum gibt es jedoch beim Containerumschlag.<br />

Daher war der Bau des Container Centers eine der wichtigsten<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Seit Anfang April verbindet der ‚Ottmarsheim Flandern Express’<br />

dreimal wöchentlich den Oberrheinhafen <strong>und</strong> die belgischen<br />

Seehäfen | Bild: © Luftbild MODALISTICS ® GMBH WEEZE<br />

Investitionen des Hafens. Auch in die Hafenbahn wurden seit 1999<br />

r<strong>und</strong> 1,5 Mio. Euro investiert. Seit der Hafen die eigenen Gleise auch<br />

für andere Anbieter geöffnet habe, gebe es dank der Kooperation mit<br />

der schweizerischen SBB-Cargo auch Alpen querende Verkehre über<br />

den Hafen Weil. Kombinierte Verkehre Richtung Frankreich gestalteten<br />

sich jedoch schwer. Dabei wäre ein Service hin zu den französischen<br />

Seehäfen aus Möschs Sicht wünschenswert.<br />

Karlsruhe blickt nach Frankreich<br />

Mit insgesamt 6.360.931 t wurden im Hafen Karlsruhe 2007 knapp<br />

10 % weniger als im Vorjahr umgeschlagen, als mit über 7 Mio. t ein<br />

Rekordergebnis erzielt wurde. Insbesondere revisionsbedingte Stillstände<br />

der Raffi nerie <strong>und</strong> des Rheinhafendampfkraftwerks zeichnen<br />

hierfür verantwortlich. „Die Rheinhäfen Karlsruhe sind dennoch mit<br />

diesem Ergebnis durchaus zufrieden“, so Hafenchef Alexander Schwarzer<br />

gegenüber SUT. Zum Einen sind Schwankungen beim Schiffsumschlag<br />

in dieser Größenordnung üblich, zum Anderen konnten Zuwächse<br />

von bis zu 30 % dort festgestellt werden, wo der Hafen in<br />

den letzten Jahren gezielt investierte, z. B. bei Stahlerzeugnissen oder<br />

Stahlschrott. Auch der Containerumschlag wuchs nach einem leichten<br />

Rückgang im Vorjahr wieder zweistellig. Hier sieht Schwarzer für <strong>2008</strong><br />

Das südliche Containerterminal in Strasbourg<br />

| Bild: Hafen Strasbourg<br />

weiteres Wachstumspotential, denn seit November 2007 hat die niederländische<br />

Distri Rail BV den Liniendienst auf der Schiene zwischen<br />

der Nordsee <strong>und</strong> dem Oberrhein-Hafen aufgenommen. Drei <strong>und</strong> mehr<br />

Ganzzüge wöchentlich verbinden den Seehafen Rotterdam mit dem<br />

Karlsruher Containerterminal <strong>und</strong> sorgen für zusätzliche Auslastung<br />

der modernen Umschlagsanlagen. Ähnlich wie seine Kollegen in Strasbourg<br />

<strong>und</strong> Mannheim, die bereits über regelmäßige Containerzugverbindungen<br />

in den nordfranzösischen Seehafen Le Havre verfügen,<br />

blickt auch Schwarzer in das Nachbarland auf der anderen Rheinseite.<br />

Ihm hat es besonders der Hafen Marseille angetan, zu dem bereits<br />

eine Pipelineverbindung mit dem Karlsruher Ölhafen existiert. Neben<br />

Containertransporten kann sich Schwarzer auch Massengutverkehre<br />

per Bahn aus dem Mittelmeerhafen vorstellen, die nach einem Ausbau<br />

des Rhein-Rhone-Kanals auch per Binnenschiff laufen könnten. Unterstützung<br />

für die Wiederaufnahme dieses Wasserstraßenprojektes<br />

erhofft sich Schwarzer vom 1. Karlsruher Hafenkongress, der auf seine<br />

Anregung hin am 3. <strong>und</strong> 4. Juni im Karlsruher Kongresszentrum mit<br />

internationaler Beteiligung veranstaltet wird.<br />

■ Bernadette Scheurer | Hans-Wilhelm Dünner<br />

| 25


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

62 |<br />

Duisburger Traditionswerft feiert dreistelliges Firmenjubiläum<br />

Geschäftsführerin Karin Wendt <strong>und</strong> Betriebsleiter sowie Mitgesellschafter<br />

Karl-Heinz Denecke freuen sich über das fl orierende<br />

Werftgeschäft<br />

100 Jahre Heinrich<br />

Harbisch Schiffswerft<br />

Seit mehr als 25 Jahren ist Karin Wendt Geschäftsführerin der<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH. Wendt gehört zu den<br />

wenigen Frauen in Europa, die im Werftgeschäft erfolgreich<br />

„ihren Mann stehen“. Als Enkelin des Unternehmensgründers Hermann<br />

Harbisch wuchs sie auf der Werft heran <strong>und</strong> war von klein<br />

auf mit Abläufen <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> im Werftbetrieb vertraut. „Ich kann<br />

schon mitreden wenn es um Schiffsschrauben, Propellerwellen oder<br />

Ruderanlagen geht“, so Wendt, die trotzdem immer wieder betont,<br />

keine <strong>Technik</strong>erin zu sein. Zunächst leitete Karin Wendt das Familienunternehmen<br />

zusammen mit ihrem Vater Heinrich Harbisch.<br />

„Warum ein Schiff komplett aus dem Wasser heben, wenn es schneller geht?“<br />

Gr<strong>und</strong>idee des Stevendock-Konstrukteurs H. Harbisch | Bilder: Guddat<br />

Vom<br />

Ein-Mann-Betrieb zum<br />

mittelständischen Unternehmen hat<br />

die Heinrich Harbisch Schiffswerft am Duisburger<br />

Außenhafen eine wechselvolle Geschichte<br />

hinter sich. Die eigens entwickelte HA-DU-Kupplung<br />

hat zudem die Handhabung von Koppelverbänden<br />

revolutioniert. Am 4. April wurde das<br />

seltene Werftjubiläum an Bord der RHEIN-<br />

KÖNIGIN mit r<strong>und</strong> 250 Gästen<br />

zünftig gefeiert.<br />

Nach seinem Tod im Jahr 2000 machte sie den <strong>Technik</strong>er <strong>und</strong> Betriebsleiter<br />

Karl-Heinz Denecke zum Mitgesellschafter, der bereits<br />

seit 1982 im Betrieb tätig ist.<br />

Am 27. März 1908 meldete Hermann Heinrich Harbisch in Duisburg<br />

ein Gewerbe an. In einer angemieteten Schmiede, im Duisburger<br />

Innenhafen, stellte er Schaufeln für den Kohleumschlag her <strong>und</strong> reparierte<br />

nebenher Schleppkähne. „Sehr schnell wurde diese Tätigkeit<br />

zu seinem Haupterwerb“, so Wendt. „1935 verlegte mein Großvater<br />

dann seinen Betrieb in den Außenhafen. Schon zu dieser Zeit unterstützten<br />

ihn drei seiner Söhne tatkräftig: Fritz, Heinrich <strong>und</strong> Josef.“<br />

Nicht nur Not macht erfi nderisch<br />

Als der Firmengründer 1948 im Alter von 73 Jahren starb führten die<br />

Söhne Heinrich <strong>und</strong> Josef fortan die Firmengeschäfte. Mit dem Bau<br />

einer Hellinganlage konnte der Werftbetrieb ab 1965 in größerem<br />

Stil erfolgen. Doch schon drei Jahre später, 1968, musste die Anlage<br />

schweren Herzens wieder entfernt werden. Weil die Duisburg-Ruhrorter<br />

Hafen AG (HAFAG) das Ufer des Außenhafens senkrecht absp<strong>und</strong>ete,<br />

konnte die Helling nicht mehr genutzt werden. „Das war<br />

der Moment, in dem Heinrich Harbisch das erste Stevendock in der<br />

Region entwickelte <strong>und</strong> baute“, erklärt Wendt. Das Schwimmdock<br />

ist eine Vorrichtung, die im getauchten Zustand Schiffe aufnehmen<br />

<strong>und</strong> aus dem Wasser heben kann. Das erste Dock ließ sich auf einen<br />

Tiefgang von 3.10 m senken. Im Vergleich zu einem gewöhnlichen<br />

Schwimmdock hebt das Stevendock nur das Achterschiff aus dem<br />

3|<strong>2008</strong>


Am 4. April wurde an Bord der RHEINKÖNIGIN gefeiert | Bilder: Grohmann<br />

Wasser, so dass das Werftpersonal bequem Reparaturen <strong>und</strong> Wartungen<br />

an Propeller, Wellen- oder Ruderanlage vornehmen kann. Ein<br />

Schiff ließ sich nun relativ unabhängig von den Wasserständen innerhalb<br />

von r<strong>und</strong> einer halben St<strong>und</strong>e „docken“. Die wichtigsten Erfi<br />

ndungen Heinrich Harbischs waren jedoch der HA-DU-Spezialanker<br />

<strong>und</strong> die drahtseillose HA-DU-Schiffskupplung, wobei HA-DU als<br />

Abkürzung für Harbisch-Duisburg steht. „Die Abkürzung hat meine<br />

Mutter erf<strong>und</strong>en“, fügt Wendt stolz hinzu. Der HA-DU Spezialanker<br />

war der erste Anker in Schweißkonstruktion, vorher wurden die Anker<br />

gegossen <strong>und</strong> geschmiedet. Dieser Anker wird nach wie vor in der<br />

eigenen Werkstatt hergestellt <strong>und</strong> wird von GL, Bureau Veritas <strong>und</strong><br />

Lloyds Register als Anker mit hoher Haltekraft anerkannt.<br />

HA-DU-Kupplung lenkt<br />

Koppelverbände durch enge Gewässer<br />

„Mit der patentierten HA-DU-Kupplung war mein Vater 1967 der<br />

erste Hersteller von steuerbaren aktiven wie passiven Schiffsgliederverbindungen<br />

zur drahtlosen Verbindung zwischen Motorschiffen<br />

<strong>und</strong> Schubleichtern“, so Wendt. Die verb<strong>und</strong>enen Fahrzeuge<br />

bilden bei diesem Kupplungsverfahren keine starre Einheit, sondern<br />

können gelenkt werden. Damit wird der Einsatz von wirtschaftlich<br />

effi zienten Koppelverbänden auch auf engen Fahrwassern möglich,<br />

wo starre Verbände aufgr<strong>und</strong> ihrer Länge nicht mehr zugelassen<br />

sind. Klassifi ziert sind diese Verbindungen sowohl vom GL als auch<br />

von den Schiffsuntersuchungskommissionen der europäischen<br />

Wasserstraßen. „Mein Vater Heinrich war ein geistig sehr aktiver<br />

Mensch der immer wieder nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

suchte“, fasst Wendt das Engagement ihres Vaters anerkennungsvoll<br />

zusammen. Doch auch in der heutigen Betriebsleitung stehen<br />

die Räder des Fortschritts nicht still. Gemeinsam mit der Schiffbau-<br />

Versuchsanstalt Duisburg entwickelte Betriebsleiter Denecke eine<br />

neue Ruderblattform; das HA-DU-Aktiv-Ruder entstand.<br />

„Wir müssen für unsere K<strong>und</strong>en schnellstens alle Arbeiten am Schiff<br />

erledigen können“, so Wendt. „Und wenn ich sage ,schnellstens‘,<br />

dann meine ich, dass unser Arbeitstag auch schon mal über acht<br />

St<strong>und</strong>en hinaus geht.“ Für den häufi g vorkommenden Propellerwechsel<br />

etwa benötigt die Werft im Idealfall r<strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en.<br />

Dadurch können natürlich die Liege- beziehungsweise Ausfallzeiten<br />

stark reduziert werden“, betont Wendt.<br />

Gerüstet für die Zukunft<br />

Das Produkt-Portfolio der Werft bietet eine breite Palette von<br />

Schiffbau- <strong>und</strong> -reparaturarbeiten. „Unsere K<strong>und</strong>en schätzen unser<br />

Know-how sowie unsere Flexibilität <strong>und</strong> laufen uns deshalb für<br />

Arbeiten am Unterwasserschiff an. Aufgr<strong>und</strong> der Stevendocks können<br />

wir die Schiffe mit dem Vor- oder Achterschiff aus dem Wasser<br />

heben <strong>und</strong> entsprechend reparieren“, fasst Wendt zusammen,<br />

die auch der Zukunft des Unternehmens positiv entgegen sieht.<br />

„Die Binnenschifffahrt hat Höhen<br />

<strong>und</strong> Tiefen erlebt, doch sie hat<br />

sich stets behauptet. Durch die<br />

Öffnung der Grenzen in Europa<br />

ergeben sich neue Chancen für<br />

uns.“ Das verdeutlicht die Harbisch-Werft<br />

auch mit Investitionen:<br />

Gerade kürzlich wurde<br />

eine neue Drehbank bestellt,<br />

mit der Propellerwellen bis<br />

zu einer Länge von 10 m<br />

bearbeitet werden können.<br />

„Gemeinsam mit unseren<br />

Mitarbeitern werden wir<br />

unsere vorherrschenden<br />

Fähigkeiten Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Schnelligkeit auch<br />

weiterhin zu guten<br />

Leistungen verbinden,“<br />

schließt Wendt ihre<br />

Firmenphilosophie ab.<br />

■ Peter Pospiech | Dü<br />

Formular G. III 5 aus dem Jahr 1908: Die Gewerbeanmeldung<br />

wird gehütet wie ein Schatz | Bild: Guddat<br />

3|<strong>2008</strong> | 27


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Russische Raumfähre landet auf dem Wasserweg im Museum<br />

Die BURAN im<br />

Deutzer Hafen<br />

| Bild: Vandenbulcke<br />

Raumschiff per Rheinschiff<br />

Mit der BURAN landete nach Concorde, Jumbo-Jet <strong>und</strong><br />

Tupolev TU 144 im April nun ein weiteres, außergewöhnliches<br />

Fluggerät auf dem Wasserweg im <strong>Technik</strong>museum<br />

Sinsheim/Speyer. Von Rotterdam kommend<br />

wurde der seltene Transport über die gesamte Fahrstrecke<br />

auf dem Rhein zum Publikumsmagneten.<br />

Anfang April traf die BURAN per Seetransport in Rotterdam<br />

ein. Dort wurde die Raumfähre auf einen18-achsigen Straßentiefl<br />

ader der Heilbronner Schwergutspedition Kübler an<br />

Bord eines Schubverbandes der niederländischen Van der Wees<br />

Gruppe abgesetzt. Bestehend aus Schubboot BROEDERTROUW II<br />

<strong>und</strong> drei Pontons machte sich der Verband am 5. April auf den Weg.<br />

Da bei Nacht nicht gefahren wurde, traf der Sondertransport nach<br />

insgesamt sechstägiger Reise am 11. April am Zielort Speyer ein.<br />

Auf der strömungsstarken <strong>und</strong> engen Gebirgsstrecke des Mittelrheins<br />

spannte die Firma Loh dem Verband die 735 kW ihres Motorschleppers<br />

RHEINLAND vor.<br />

Den wohl einmaligen Transport entlang des Rheins verfolgten trotz<br />

teils unfre<strong>und</strong>lichen Aprilwetters tausende Schaulustige, Fotografen<br />

<strong>und</strong> Fernsehteams. In verschiedenen Städten wurde der vorbeifahrende<br />

Verband unter anderem auch von Feuerlöschbooten mit Wasserfontänen<br />

begrüßt. Nach dem Aufbau einer Rampe im Berghauser<br />

Altrhein oberhalb von Speyer, beförderten Kübler-Zugmaschinen die<br />

BURAN am 12. April von Bord der Pontons. Tragfl ächen <strong>und</strong> Seitenleitwerk<br />

wurden in mehrstündiger Präzisionsarbeit mit einem mobilen<br />

Kran auf drei weitere Straßentiefl ader gehievt. Auf der r<strong>und</strong> 3 km langen<br />

Strecke, ebenfalls umsäumt von mehreren tausend Zuschauern,<br />

gelangten die Transporter unter Polizeibegleitung ins <strong>Technik</strong>museum<br />

Speyer <strong>und</strong> damit in den letzten Hafen der BURAN. „Das Raumschiff<br />

auf dem Rhein zu transportieren war für mich etwas ganz Besonderes“,<br />

so der Niederländer Ben Kik, Kapitän des Schubverbandes.<br />

„Das passiert nur einmal im Leben.“ ■ Helmut Betz | CG<br />

Mit zwei Caterpillar-Motoren von jeweils knapp 450 kW Leistung sorgte das<br />

Schubboot BROEDERTROUW II für 12 bis 16 km/h Fahrt | Bild: Conde<br />

32 | 2|<strong>2008</strong>


Zwei Portalkrane mit je 75 t Ladevermögen sowie einem 106 t hebenden<br />

Mobilkran hievten die BURAN an Bord des Schubverbands | Bild: Veldhuijzen<br />

BURAN: 32 Jahre wechselhafte<br />

Geschichte<br />

Die im Rotterdamer Britanniëhaven sonst oft in den Schatten der<br />

Ozeanriesen fallende Binnenschifffahrt konnte sich Anfang April<br />

besonderer Aufmerksamkeit erfreuen. Das Medieninteresse galt<br />

der Verladung eines 67 t schweren Raumschiffs. 1976 wurde das<br />

Raumfahrtsystem BURAN von der Sowjetunion als Gegenstück<br />

zum US-amerikanischen Space Shuttle Programm entwickelt. Im<br />

2|<strong>2008</strong><br />

Vergleich mit dem US-Shuttle weist BURAN, was sich mit „Schneesturm“<br />

übersetzen lässt, nur wenige Unterschiede auf. Sie ist allen<br />

voran größer, kann mit 30 t mehr Ladung aufnehmen als das amerikanische<br />

Pendant <strong>und</strong> ist auch zu unbemannten Transportfl ügen<br />

in den Weltraum fähig. Eine militärische Nutzung des Projekts galt<br />

ebenfalls als möglich. Bei der verladenen BURAN 002 handelt es<br />

sich um die Testversion des Raumschiffs, das zwischen 1984 <strong>und</strong><br />

1988 insgesamt 25 suborbitale Flüge durchführte. Lediglich das<br />

Schwesterschiff fl og einmal im Weltraum, allerdings unbemannt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der enormen Kosten wurde das Projekt eingestellt.<br />

Die Buran wurde zur Olympiade 2000 von Russland aus als Ausstellungsstück<br />

nach Sydney gebracht, der nächste Auftritt erfolgte<br />

in Manama, Bahrain. Anschließend wurde die BURAN im Hafen der<br />

Stadt in einer Halle eingelagert <strong>und</strong> später von einem eigens eingerichteten<br />

Stab des <strong>Technik</strong> Museum Speyer gekauft. Im März dieses<br />

Jahres leiteten die neuen Besitzer den Transport nach Rotterdam<br />

ein. Die Verladung auf das Hochseeschiff erfolgte mittels zweier<br />

Raupenkrane auf ein Ponton. Von dort wurde die kostbare Fracht<br />

mit schiffseigenen Kränen an Bord des Ozeanfrachters SOUTHERN<br />

MOANA gehievt. Die Reise führte dann durch Suezkanal <strong>und</strong> Mittelmeer<br />

bis nach Rotterdam. An Ihrem Bestimmungsort Speyer<br />

wird die BURAN eine neu gebaute Museumshalle beziehen <strong>und</strong> ab<br />

September zu besichtigen sein. Die gesamte Aktion ist durch das<br />

Museum mit knapp 10 Mio. Euro budgetiert.<br />

■ Wilfried Veldhuijzen | CG<br />

| 29


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Jahrespressekonferenz der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG<br />

Familien im Fokus <strong>2008</strong> |<br />

Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr blickt die Köln-<br />

Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG zurück. Mit<br />

einer neunprozentigen Steigerung auf 24,4 Mio. Euro<br />

erreichten die Umsatzerlöse der KD einen Jahrh<strong>und</strong>ertrekord.<br />

Mit knapp 560.000 Euro Gewinn konnte der<br />

größte Personenschifffahrtsbetrieb auf dem Rhein das<br />

beste Ergebnis seit 20 Jahren erzielen.<br />

Rekorde erreichten auch die Erlöse aus den Bereichen Charter<br />

mit 3,3 Mio. Euro sowie Linienfahrten, R<strong>und</strong>fahrten <strong>und</strong> Ereignisfahrten<br />

mit 10,2 Mio. Euro. „Sämtliche samstags ab Köln<br />

startende Themenpartys auf unseren Schiffen sowie andere Veranstaltungsfahrten<br />

dieser Art im letzten Jahr waren ausgebucht“, berichtet<br />

KD-Vorstand Klaus Hadeler. Auch das Liniengeschäft läuft laut<br />

Hadeler bestens. Dafür sorgt die KD auch mit zahlreichen Kooperationen<br />

mit lokalen Touristikstellen <strong>und</strong> Sehenswürdigkeiten, etwa mit<br />

dem Rheinsteig, der Drachenfelsbahn oder dem Sea Life Center Königswinter.<br />

Über Deutschland hinaus macht sich besonders die Promotion<br />

des UNESCO-Welterbes „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal“<br />

bemerkbar: R<strong>und</strong> 60 % der Passagiere im Linienverkehr zwischen<br />

Mainz <strong>und</strong> Koblenz sind ausländische Touristen. Auch die Gastronomie<br />

legte mit 8,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 9,2 % zu. Wegen<br />

der gestiegenen Anzahl der Charterfahrten profi tierte dieser Bereich<br />

von der Nachfrage besonders hochwertiger Angebote. Auch verkaufte<br />

die KD erstmalig Gastronomieleistungen außerhalb ihrer Schiffe für<br />

den Kölner Karneval.<br />

Nachdem die KD bereits seit einigen Jahren das technische Management<br />

eines Teils der Flusskreuzfahrtfl otte des Hauptaktionärs Premicon<br />

übernommen hat <strong>und</strong> nautisches <strong>und</strong> sonstiges Bordpersonal stellt,<br />

wird man <strong>2008</strong> mit der luxuriösen MS PREMICON QUEEN auch wie-<br />

Pressesprecherin Nicole Becker, die KD-Vorstände Norbert Schmitz <strong>und</strong> Klaus<br />

Hadeler sowie Dr. Werner Schäfke, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums<br />

Zugute kam der KD das außergewöhnlich schöne Wetter im Frühjahr<br />

2007, das durch einen mäßigen Sommer jedoch teilweise kompensiert<br />

wurde. Wasserstände hatten in der Saison 2007 keine Auswirkungen<br />

auf den Fahrbetrieb. Aufgr<strong>und</strong> des steigenden Rohölpreises musste<br />

die KD jedoch von Juli 2007 an Treibstoffzuschläge erheben, die sich<br />

in der laufenden Saison durch Fahrpreisanpassungen in Höhe von<br />

2 bis 3 % bemerkbar machen. „Weitere Anpassungen oder erneute<br />

Treibstoffzuschläge müssen wir uns leider vorbehalten“, so KD-Vorstand<br />

Norbert Schmitz. Doch gute Aussichten gibt es auch zu melden.<br />

„Prognosen zufolge wird das deutsche Tourismusgeschäft von der<br />

Dollarschwäche nicht tangiert. Es soll sogar um 2 bis 3 % wachsen.“<br />

Auch die rheinland-pfälzische Landesgartenschau in Bingen gilt der<br />

KD als besonderer Publikumsmagnet. Für das Jahr <strong>2008</strong> will die KD<br />

auch weiterhin Sondertarife für Gruppen, Familien- <strong>und</strong> Seniorentage<br />

sowie kombinierte Tickets für die Bahnanreise oder Bustouren<br />

anbieten. Mit Märchenfahrten oder dem Piratenfest soll zudem das<br />

Familienangebot in der Saison <strong>2008</strong> deutlich ausgebaut werden.<br />

Auch ist die KD in Kooperation mit dem Kölnischen Stadtmuseum bis<br />

Ende Oktober auf der Burg Linz mit der Ausstellung „Rheinschiffahrt<br />

& Rheinromantik: Die Köln-Düsseldorfer“ vertreten. Mit dem neuen,<br />

zweisprachigen Bordmagazin „KD Magazine“, das seit Anfang der Saison<br />

auf allen KD-Schiffen sowie den KD-Agenturen ausliegt, weist die<br />

Köln-Düsseldorfer auf entsprechende Sonderveranstaltungen hin.<br />

■ Christian Grohmann<br />

Exklusiv Reisen auf MS PREMICON QUEEN<br />

der selbst in diesem traditionellen Geschäftsbereich tätig werden. Das<br />

135 m lange <strong>und</strong> 11.40 m breite Flusskreuzfahrtschiff vom Typ Twin<br />

Cruiser verfügt über 106 Betten in hochwertig ausgestatteten Suiten.<br />

Ab Juli können zunächst Reisen auf dem Rhein bis Basel <strong>und</strong> später auf<br />

der Donau bis Regensburg, Passau, Wien <strong>und</strong> Budapest über die KD-<br />

Website <strong>und</strong> alle Reisebüros gebucht werden. www.k-d.com ■ Dü<br />

30 | 3|<strong>2008</strong><br />

Bild: Grohmann


R<strong>und</strong> 1 Mio. Fahrgäste besuchten mit den 31 Fahrgastschiffen<br />

der zur Bremer Hegemann-Gruppe gehörenden Stern <strong>und</strong><br />

Kreisschiffahrt GmbH (S&K) im Jahre 2007 die Sehenswürdigkeiten<br />

Berlins <strong>und</strong> Umgebung. Dieses Ergebnis wurde erreicht,<br />

obwohl der Landwehrkanal über einen Monat lang im Juni <strong>und</strong> Juli<br />

wegen Arbeiten an der nicht mehr sicheren Uferbefestigung gesperrt<br />

war. Die Brückenfahrt über die Spree <strong>und</strong> den Landwehrkanal gehört<br />

zu einer der größten touristischen Attraktionen der Hauptstadt. Die<br />

S&K ist täglich mit sechs bis acht Schiffen auf dem Landwehrkanal<br />

im Einsatz. „Manche Verärgerung durch den gesperrten Landwehrkanal<br />

im Sommer musste mit veränderten Fahrplan-Arrangements,<br />

besonderem Service <strong>und</strong> Einsatz wett gemacht werden“, erklärte<br />

Geschäftsführer Jürgen Loch zum diesjährigen Saisonstart am<br />

13. März in Berlin. Im 121. Geschäftsjahr reagiert die S&K mit neuen<br />

Angeboten insbesondere im Innenstadtbereich auf die wachsende<br />

Nachfrage. Ein weiteres Schiff mit 120 Plätzen wurde mittlerweile für<br />

den Einsatz in der Berliner Innenstadt in Dienst gestellt. Insgesamt<br />

hat die Flotte nun eine Kapazität von r<strong>und</strong> 9.000 Sitzplätzen. Die<br />

Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt beschäftigt 110 Mitarbeiter in der Reederei<br />

<strong>und</strong> 150 weitere Mitarbeiter in der Gastronomie. Täglich werden<br />

139 Abfahrten angeboten, davon 96 in der Innenstadt. R<strong>und</strong> 80 Anlegestellen<br />

in Berlin <strong>und</strong> Brandenburg werden bedient.<br />

■ Dr. Günter Teßmann<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Berliner Berlin Stern <strong>und</strong><br />

Kreisschiffahrt Kreis erweitert<br />

PProgramm<br />

<strong>und</strong> Flotte<br />

für <strong>2008</strong><br />

Die Geschäftsführer Jürgen Loch <strong>und</strong><br />

Horst Meier von der Stern <strong>und</strong> Kreisschiffahrt<br />

GmbH | Bild: Teßmann<br />

MS PERGAMON wurde im April in Dienst gestellt | Bild: Herms-Ricken<br />

Dampferparade in Dresden. Insgesamt verfügt SDS über 13 Schiffe | Bild: SDS<br />

2007: Erfolgreiches Jahr für die<br />

Sächsische Dampfschiffahrt<br />

Die Saison 2007 beschreibt die Sächsische Dampfschiffahrts<br />

GmbH (SDS) als außerordentlich erfreulich: Dank günstiger<br />

Wetter- <strong>und</strong> Wasserverhältnisse blieben dem Unternehmen<br />

nicht nur Ausfallzeiten erspart, im April konnte sogar das Vierfache<br />

des sonst üblichen Monatsumsatzes erzielt werden. So verfehlte die<br />

SDS den bisherigen Jahrespassagierrekord von 759.000 aus dem<br />

Jahr 2006 nur knapp um r<strong>und</strong> 3.000 Passagiere. Auch das nach<br />

zweijähriger Pause wieder veranstaltete Dampfschiff-Fest <strong>und</strong> die<br />

Preiserhöhung von 2 % trugen zu einer Umsatzsteigerung um 2 %<br />

auf ca. 9,5 Mio. Euro bei.<br />

Gleichzeitig konnte die SDS ihren Gewinn von 1,5 Mio. Euro in 2006<br />

auf 1,6 Mio. Euro in 2007 steigern. Mitverantwortlich dafür waren<br />

die um 200.000 Euro geringen Kosten für nötige Winterreparaturen<br />

sowie der Glücksfall, dass der gesamte Jahresbedarf an Dieselkraftstoff<br />

von 1,7 Mio. Litern im Januar 2007 zu einem Preis von<br />

13 % unter dem Vorjahrespreis eingekauft werden konnte. Damit<br />

blieben die Aufwendungen für Treibstoff trotz einer höheren Zahl<br />

von Fahrten konstant. Dank der positiven Entwicklungen konnte<br />

die SDS ihr jährliches Investitionsvolumen von 300.000 Euro beibehalten<br />

<strong>und</strong> eine Ausschüttung von 9 % an ihre Gesellschafter<br />

vornehmen.<br />

Für die Zukunft bringt Geschäftsführer Michael Lohnherr vorsichtigen<br />

Optimismus zum Ausdruck. „Wir werden für den Kraftstoff etwa<br />

30 bis 40 % mehr als 2007 zahlen müssen.“ Auch dem Klimawandel<br />

trägt Lohnherr in seiner Prognose Rechnung. „So müssen wir immer<br />

damit rechnen, dass uns wieder einmal Hoch- oder Niedrigwasser<br />

der Elbe während der Hochsaison behindern.“ ■ CG<br />

| 31


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

MS JENNY als MS WISSENSCHAFT auf Tour<br />

durch 31 deutsche Städte<br />

Matheschiff begeistert<br />

Jung <strong>und</strong> Alt<br />

Thomas Rachel, Staatssekretär im B<strong>und</strong>esministerium für Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung (BMBF) taufte das Schiff in Bonn zünftig<br />

mit einer Sektfl asche: „Mit Ausstellungen wie dieser wollen wir<br />

Mathematik greifbar machen <strong>und</strong> Begeisterung wecken. Im Jahr der<br />

Mathematik geben wir dieser zukunftsweisenden Wissenschaft eine<br />

wichtige Plattform, um ihre zentrale Bedeutung für Innovationen in<br />

verschiedenen Branchen zu präsentieren“, sagte Rachel. Auf 600 qm<br />

Ausstellungsfl äche bietet MS WISSENSCHAFT einen Eindruck von der<br />

Welt der Mathematik <strong>und</strong> widmet sich mathematischen Fragen wie<br />

beispielsweise der Gestaltung der Fahrpläne von Bus <strong>und</strong> Bahn, dem<br />

Wetterbericht oder der Erforschung der Meere. So hat das Deutsche<br />

<strong>Schiffahrt</strong>smuseum in Bremerhaven ein Exponat zur Berechnung<br />

der Gezeiten für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.<br />

Seit fünf Jahren realisiert die Initiative Wissenschaft im Dialog<br />

(WiD) das Wissenschaftsschiff <strong>und</strong> lässt es, im Rahmen der vom<br />

BMBF initiierten Wissenschaftsjahre, mit wechselnden Themenschwerpunkten<br />

durch deutsche Gewässer fahren. Mit 160.000 bis<br />

220.000 Besuchern ist dieses Ausstellungskonzept ein voller Erfolg,<br />

zu dem auch die Familie Scheubner als multifunktionale Schiffseigner<br />

<strong>und</strong> Dienstleister an Bord tatkräftig mit beigetragen haben,<br />

wie anlässlich der Pressekonferenz zum Tourstart nicht unerwähnt<br />

blieb. Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur <strong>und</strong> Politik laden<br />

Zielhäfen der MS WISSENSCHAFT:<br />

MS JENNY ist dieses Jahr als ‚Matheschiff’ unterwegs | Bilder: Dünner<br />

Entdecken <strong>und</strong> Mitmachen ist das Motto des Ausstellungsschiffes<br />

MS Wissenschaft, das am 6. Mai auf große Fahrt<br />

ging. Zwischen Mai <strong>und</strong> September präsentiert es mit zahlreichen<br />

Exponaten die faszinierende Welt der Mathematik<br />

im Wissenschaftsjahr <strong>2008</strong>. 30 Exponate, darunter ein Binnenschiffsfahrsimulator,<br />

zeigen praktische Anwendungen,<br />

ohne die moderne <strong>Technik</strong> <strong>und</strong>enkbar wäre.<br />

mit regionalen <strong>und</strong> überregionalen Veranstaltungen dazu ein, Mathematik<br />

zu erleben. Ein wichtiges Ziel im Wissenschaftsjahr <strong>2008</strong><br />

ist es, junge Menschen für Mathematik zu begeistern.<br />

www.wissenschaft-im-dialog.de | www.jahr-der-mathematik.de<br />

■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

Auf dem Binnenschiffsfahrsimulator können junge Kapitäne bereits eine automatische<br />

Navigationssoftware ausprobieren, die erst später in der Praxis verfügbar ist<br />

26.-29.5. Mannheim; 30.5.-1.6. Heidelberg; 3.-5.6. Mainz; 6.-8.6. Wiesbaden; 10.-12.6. Miltenberg; 13.-16.6. Frankfurt; 17.-18.6. Geisenheim; 19.-20.6.<br />

Bingen; 23.-24.6. Saarburg; 25.-29.6. Saarbrücken; 1.-2.7. Bernkastel-Kues; 4.7. Bonn; 6.-9.7. Dortm<strong>und</strong>; 11.-13-7. Bergkamen; 14.-16.7. Münster;<br />

18.-21.7. Bremerhaven; 22.-25.7. Bremen; 16.-18.7. Oldenburg; 30.7.-1.8. Leer; 4.-6.8. Minden; 7.-10.8. Hannover; 11.-14.8. Braunschweig; 15.-17.8.<br />

Wolfsburg; 19.-22.8. Magdeburg; 24.-27.8. Brandenburg; 28.-31.8. Potsdam; 1.-4.9. in Berlin<br />

32 | 3|<strong>2008</strong>


Wir bewegen Wirtschaft<br />

EUROGATE ist das führende Container-Terminal-Logistik-Netzwerk<br />

in Europa. Unsere neun Seeterminals von der Nordsee bis zum<br />

Mittelmeer erwarten Sie mit einem schnellen Zugang zu Europas<br />

Märkten <strong>und</strong> einem umfassenden Dienstleistungsportfolio r<strong>und</strong> um<br />

die „Box“.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird das EUROGATE Leistungsspektrum von intermodalen<br />

Transporten ins Hinterland, cargomodalen Service-Leistungen <strong>und</strong><br />

intelligentem Logistik-Management. Die EUROGATE-Gruppe bietet<br />

schnelle, zuverlässige <strong>und</strong> maßgeschneiderte Services für die<br />

Logistikkette.<br />

www.eurogate.eu


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

Das französische Staatsbahnunternehmen SNCF will seinen<br />

Frachtbereich endlich aus den roten Zahlen manövrieren<br />

<strong>und</strong> strebt auf den europäischen Markt. Nach dem Vorbild<br />

der Deutschen Bahn <strong>und</strong> Schenker hat die SNCF eine<br />

komplette Übernahme der Straßentransport- <strong>und</strong> Logistikgruppe<br />

Geodis angekündigt <strong>und</strong> will zu einem führenden<br />

europäischen Logistikunternehmen wachsen.<br />

36 |<br />

Statt internationaler Kooperation ist Wettbewerb angesagt<br />

SNCF wird mit Geodis<br />

zum Logistiker<br />

Fret SNCF stellt die Weichen nach Europa <strong>und</strong> sieht vor allem im deutschen Bahnmarkt gute Chancen | Bilder: Klingsieck<br />

Der Anfang März neu ernannte SNCF-Präsident Guillaume<br />

Pepy will seinen Frachtbereich Fret SNCF <strong>und</strong> Geodis mit den<br />

anderen SNCF-Filialen wie dem Autotransportunternehmen<br />

STVA, dem KV-Unternehmen Naviland Cargo, dem Waggonverleiher<br />

Ermewa <strong>und</strong> dem Betriebsbahnunternehmen VFLI bündeln <strong>und</strong> daraus<br />

einen erstrangigen internationalen <strong>und</strong> multimodalen Gütertransport<br />

<strong>und</strong> –logistikoperateur bilden, in dem sich die Potenzen<br />

aller Beteiligten ergänzen, alle möglichen Synergien genutzt <strong>und</strong><br />

den K<strong>und</strong>en komplette Leistungen „aus einem Guss“ <strong>und</strong> zu wettbewerbsfähigen<br />

Konditionen angeboten werden können. Die Bündelung<br />

aller Frachtaktivitäten der Staatsbahn <strong>und</strong> ihrer Filialen, die<br />

aber juristisch selbständig bleiben, würde – nach den Zahlen für<br />

2007 – einen Gesamtumsatz von 7,7 Mrd. Euro bedeuten <strong>und</strong> aus<br />

ihr die Nummer 4 in Europa machen nach DHL/Deutsche Post mit<br />

39,6 Mrd. Euro, Schenker/DB mit 17,9 Mrd. Euro <strong>und</strong> Kühne & Nagel<br />

mit 12,8 Mrd. Euro, vor TNT (6,6 Mrd. Euro) <strong>und</strong> Panalpina (6,4 Mrd.<br />

Euro). Für <strong>2008</strong> visieren Geodis, Fret SNCF <strong>und</strong> die anderen Partner<br />

zusammen einen Umsatz von 8,5 Mrd. Euro an.<br />

Fret SNCF hat das europäische Ausland <strong>und</strong> insbesondere den deutschen<br />

Markt als aussichtsreichstes Feld ausgemacht, um zur Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Rentabilität zurückzufi nden. „Auf der Karte<br />

des europäischen Güterbahntransports ist auf den ersten Blick zu<br />

sehen, dass die großen Güterströme nicht bei uns fl ießen, sondern<br />

von Deutschland <strong>und</strong> den Beneluxländern über die Schweiz nach<br />

Norditalien oder zwischen Ost- <strong>und</strong> Westeuropa“, schätzt Mathias<br />

Emmerich, der für den internationalen Verkehr zuständige stellver-<br />

tretende Generaldirektor von Fret SNCF. „Des weiteren müssen wir<br />

feststellen, dass der traditionellen Kooperation unter den historischen<br />

Operateuren angesichts der Entwicklungen auf dem Markt<br />

‚der Atem ausgegangen’ ist.“ Für Fret SNCF gehöre zu den wichtigsten<br />

Schlussfolgerungen das Ende der bisherigen Kooperation<br />

mit der DB, zumindest bei Komplettzügen <strong>und</strong> im Kombiverkehr.<br />

Schuld daran ist Emmerich zufolge eindeutig die DB. „2007 war in<br />

dieser Hinsicht ein Jahr der Wende. Als die DB das britische Unternehmen<br />

EWS gekauft hat, um uns im eigenen Land Konkurrenz zu<br />

machen, war das für uns das deutliche Zeichen, unsere bisherige<br />

Zurückhaltung aufzugeben.“ <strong>2008</strong> wird Fret SNCF über den Rhein<br />

vorstoßen. Mit der Erteilung des beantragten Sicherheitszertifi kats<br />

für das deutsche Netz rechne man bis Ende Februar. Die Filiale Fret<br />

SNCF Deutschland in Frankfurt habe längst Kontakt zu interessierten<br />

K<strong>und</strong>en aufgenommen. „Vom zweiten Quartal an treten wir im<br />

Verkehr zwischen unseren beiden Ländern als Alleintransporteur<br />

auf.“ Das Potenzial sei angesichts des bilateralen Handels gewaltig.<br />

Dass hier der Anteil der Bahn auf heute 8 % zusammenschrumpft<br />

ist, sei „Folge der ewigen Rivalitäten zweier Unternehmen, die einander<br />

hinsichtlich ihres Ego sicher in nichts nachstehen“.<br />

Fret SNCF rechnet sich gute Chancen aus, verfügt man doch bereits<br />

über 62 moderne Loks, die technisch für beide Netze ausgelegt sind,<br />

<strong>und</strong> über mehr als 60 Lokführer mit Deutschkenntnissen. Die Kooperation<br />

mit der DB soll durchaus fortgesetzt werden, aber nur dort, wo sie<br />

sich wirtschaftlich rechtfertigt – für beide Seiten. Vorwiegend will Fret<br />

SNCF in Deutschland mit interessierten privaten Bahnunternehmen<br />

zusammenarbeiten <strong>und</strong> sie als Subunternehmer in ihr eigenes Angebot<br />

einbinden. In diesem Zusammenhang sei nicht ausgeschlossen, dass<br />

man ein Unternehmen in Deutschland aufkauft, wenn sich das anbietet.<br />

„Doch die Verantwortung für den Transport von Anfang bis Ende,<br />

für die Verfolgung in Echtzeit <strong>und</strong> die Gewährleistung der Qualität trägt<br />

ganz <strong>und</strong> gar Fret SNCF“, unterstreicht Emmerich. Dieses Angebot von<br />

durchgehenden Langstreckentransporten über Ländergrenzen hinweg<br />

sei um 15-20 % wirtschaftlicher <strong>und</strong> damit wettbewerbsfähiger als<br />

die bisherige Kooperation, bei der in der Regel die Zuständigkeit der<br />

Partner an der Grenze endete, wo es meist einen durch den Wechsel<br />

der Lok <strong>und</strong> des Personal bedingten Bruch des Flusses gab. „Vor allem<br />

3|<strong>2008</strong>


war keiner dem<br />

K<strong>und</strong>en gegenüber<br />

für die Einhaltung der<br />

Qualität verantwortlich.<br />

Da sich der Gesamtpreis<br />

aus zwei Teilpreisen addierte,<br />

war er auch immer höher als<br />

der Preis, den ein alleiniger Transporteur<br />

für einen durchgehenden Langstreckentransport<br />

anbieten kann. Die Folge war, dass der Bahntransport<br />

zwischen Frankreich <strong>und</strong> Deutschland nur halb so wettbewerbsfähig<br />

sein konnte wie die Transporte im Inland.“<br />

Dass Fret SNCF jetzt so stark auf den internationalen Verkehr setzt,<br />

hänge mit der Öffnung des Marktes für die private Konkurrenz zusammen,<br />

erinnerte Emmerich. „Es liegt in unserem Interesse, uns<br />

international zu entwickeln <strong>und</strong> neue Märkte im Ausland zu fi nden,<br />

denn das ist aussichtsreicher, als uns im Inland mit den neuen Anbietern<br />

zu balgen, denen gegenüber wir kaum überzeugende Vorzüge<br />

haben.“ Der größte Trumpf sei die Flotte von r<strong>und</strong> 150 modernen<br />

interoperablen Loks, die in den letzten Jahren im Rahmen<br />

des Véron-Plans von den 1,5 Mrd. Euro angeschafft wurden, die die<br />

SNCF mit Billigung der Brüsseler Kommission ihrem Frachtbereich<br />

zur Modernisierung bereitgestellt hatte. Hinzu komme, dass Fret<br />

SNCF – wie alle traditionellen Bahnunternehmen – im eigenen Land<br />

als ehemaliger Monopolist angesehen wird <strong>und</strong> sich Vorbehalten<br />

ausgesetzt sieht. „Sobald wir über die Grenze kommen, ändert sich<br />

das schlagartig. Da sind wir einer der neuen Anbieter, der mithilft,<br />

den Markt aufzumischen, <strong>und</strong> das macht uns interessant bei den<br />

K<strong>und</strong>en, die sich von uns alternative Angebote versprechen.“<br />

Entsprechende Erfahrungen hat Fret SNCF bereits in Belgien gemacht,<br />

wo man durchgehende Züge von Antwerpen – dem sprichwörtlich<br />

immer noch „wichtigsten Hafen Frankreichs“ – bis in die<br />

Pariser Region, nach Lyon oder an die spanische Grenze betreibt.<br />

„Ende 2006 waren es erst sechs Züge wöchentlich, Ende 2007 schon<br />

50, im laufenden Jahr wollen wir diese Zahl verdoppeln <strong>und</strong> bis<br />

2012 dann auf wöchentlich 200 Züge kommen“, erklärt Emmerich.<br />

Gegenwärtig kann Fret SNCF hier 54 interoperable Loks einsetzen<br />

<strong>und</strong> mehr als 100 Eisenbahner, die Niederländisch beherrschen.<br />

In Richtung Italien tritt Fret SNCF mit 30 interoperablen Loks <strong>und</strong><br />

40 zweisprachigen Eisenbahnern an. Ende 2007 hat die eigene<br />

Italien-Filiale schon 70 Züge pro Woche betrieben, während es Ende<br />

2006 erst 40 waren. Der Verkehr zwischen beiden Ländern erfolgt<br />

Emmerich zufolge bereits zu 75 % nach dem Open-Access-Prinzip.<br />

Den großen Durchbruch erwartet er, wenn 2009 die Ausbauarbeiten<br />

am Fréjus-Bahntunnel abgeschlossen sein werden. Die Konzen-<br />

SNCF-Präsident Guillaume Pepy <strong>und</strong> SNCF-Vize-Generaldirektor Mathias Emmerich<br />

tration auf diese drei Länder habe bei Fret SNCF Tradition. Von den<br />

38,4 % des Umsatzes, den Fret SNCF bisher schon im internationalen<br />

Verkehr erwirtschaftet hat, entfallen 24 % auf Belgien, 22 % auf<br />

Deutschland <strong>und</strong> 20 % auf Italien. Es folgt die Iberische Halbinsel<br />

mit 19 %, während Großbritannien mit 4 %, die Schweiz mit 3 %<br />

sowie die Niederlande <strong>und</strong> Luxemburg mit je 2 % weit dahinter rangieren.<br />

Die Entwicklung des Verkehrs mit Spanien <strong>und</strong> hier vor allem<br />

mit dem Hafen Barcelona hänge stark von den Entscheidungen über<br />

die Gestaltung des Tunnels Perpignan-Figueras ab. „Zu den größten<br />

Anomalien bei uns gehört, dass wir mit Großbritannien, wo wir<br />

über ein Sicherheitszertifi kat verfügen, nur so wenig Transporte abwickeln“,<br />

bedauert Emmerich, der den Gr<strong>und</strong> in den überzogenen<br />

Gebühren für den Kanaltunnel sieht. Hier sei man aber im Gespräch<br />

<strong>und</strong> voller Hoffnung. Nicht hinnehmbar sei auch das niedrige Niveau<br />

mit der Schweiz, die doch ein wichtiges Transitland für Transporte<br />

in Richtung Osteuropa sein könnte. In dieser Richtung müsse weiter<br />

gearbeitet werden, zumal sich Prognosen zufolge der Bahntransport<br />

zwischen West- <strong>und</strong> Osteuropa in den nächsten Jahren um<br />

mindestens 50 % erhöhen wird. Eine der Schlussfolgerungen war<br />

bereits Anfang April der Kauf der Dresdener Bahngesellschaft Import<br />

Transport Logistik (ITL), die 160 Mitarbeiter zählt, über 35 Loks<br />

<strong>und</strong> 845 Waggons verfügt, Filialen in Polen <strong>und</strong> der Tschechischen<br />

Republik hat <strong>und</strong> für die SNCF das Geschäft in Richtung Mittel- <strong>und</strong><br />

Osteuropa ausbauen soll. ■ Ralf Klingsieck<br />

Neue Impulse für den<br />

europäischen Bahnmarkt<br />

Hartmut Mehdorn muss sich warm anziehen. Mit Fret SNCF bekommt<br />

er erstmals einen Wettbewerber im deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />

Schienengüterverkehrsmarkt, den er erst nehmen muss.<br />

Hat die schweizerische SBB die DB eher gezwickt, da sie nur einen<br />

für die DB weniger bedeutenden Teilmarkt im Nord-Süd-Verkehr<br />

für sich gewinnen konnte, so dürfte das Marktpotential der SNCF<br />

in angestammten DB-Verkehren deutlich größer sein.<br />

Anders als Mehdorns Bahnbeamten, die auf K<strong>und</strong>enanfragen<br />

nach wie vor erst nach Tagen <strong>und</strong> Wochen reagieren, geht der<br />

französische Wettbewerber von vorne herein seine neuen Aktivitäten<br />

von der richtigen Seite an: Der Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en!<br />

Sicher werden auch die Franzosen einige Zeit brauchen, bis sie die<br />

neue Strategie im Hause umgesetzt haben. Aber die Anfang April<br />

angekündigte Übernahme des europaweit tätigen Logistikers<br />

GEODIS <strong>und</strong> der Dresdner Privatgüterbahn ITL zeigt deutlich, dass<br />

man nicht lange fackelt, um den Wettbewerbsvorsprung der DB<br />

rasch einzuholen. ■ Hans-Wilhelm Dünner<br />

3|<strong>2008</strong> | 35


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

Lernen Sie unsere Eisenbahn<br />

näher kennen:<br />

.<br />

Baulogistik <strong>und</strong> Arbeitszugdienste<br />

Internationaler Güterverkehr<br />

Lok- <strong>und</strong> Wagengestellung<br />

Überführungen <strong>und</strong> Sondertransporte<br />

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Eine „Blue Tiger“-Lok mit ITL Kippwagen beladen<br />

mit Gleisschotter auf dem Weg zur Baustelle<br />

Die private Bahngesellschaft<br />

ITL gehört jetzt mehrheitlich<br />

der SNCF<br />

Die SNCF hat am 8. April die Übernahme der<br />

privaten Bahngesellschaft Import Transport<br />

Logistik (ITL) aus Dresden bekannt gegeben.<br />

Die französische Staatsbahn übernahm<br />

75 % der Anteile. Der Kaufpreis wurde nicht<br />

veröffentlicht. Die von Uwe Wegat 1998<br />

gegründete ITL kam 2007 auf 45 Mio. Euro<br />

Umsatz. ITL unterhält Niederlassungen in<br />

den Niederlanden, Polen <strong>und</strong> Tschechien.<br />

Im Güterverkehr befördert ITL vor allem<br />

Öl, Rohstoffe <strong>und</strong> Getreide. International<br />

werden unter anderem Containerzüge zwischen<br />

Rotterdam <strong>und</strong> Bratislava <strong>und</strong> verschiedene<br />

andere Transporte von <strong>und</strong> nach<br />

Tschechien über Bad Schandau gefahren.<br />

Darüber hinaus werden Gleisanschlüsse<br />

bedient, wie z. B.:<br />

■ Weinbrand Wilthen an der<br />

Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau<br />

(am 1. Januar 2002 von DB Cargo<br />

übernommen) <strong>und</strong><br />

■ Steinbruch Oberottendorf an der<br />

Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau.<br />

In Dresden <strong>und</strong> im ehemaligen Bahnbetriebswerk<br />

Kamenz besitzt die ITL eigene<br />

Werkstätten. ITL verfügt heute über<br />

35 Lokomotiven <strong>und</strong> 845 Waggons. Im<br />

Einsatz sind vor allem Diesellokomotiven<br />

SNCF übernimmt<br />

DB-Geschäft<br />

Mit Übernahme der sächsischen Privatbahn<br />

ITL durch die französische Staatsbahn SNCF<br />

kann diese ihre Transportangebote auf der<br />

West-Ost-Achse in Richtung Osten erweitern,<br />

während die ITL von neuem Kapital<br />

profi tiert. So beschafft die ITL gerade mehrere<br />

Mehrsystemloks der Baureihe 186 für<br />

Verkehre auf der Achse Benelux – Deutschland<br />

– Polen. ■ MKL<br />

Uwe Wegat<br />

der Baureihen V60, V100, V180 <strong>und</strong> V132<br />

der Deutschen Reichsbahn (DR) sowie<br />

zwei Exemplare DE-AC33C („Blue Tiger“).<br />

Daneben werden auf Fernstrecken Elektrolokomotiven<br />

eingesetzt, so zwei Traxx von<br />

Bombardier sowie einige EuroSprinter von<br />

Siemens. „Mit der Übernahme der Mehrheitsanteile<br />

an der ITL erweitert die SNCF<br />

ihre Kapazität für Transportangebote im<br />

Ost-West-Handel“, sagt Uwe Wegat, nunmehr<br />

Minderheitsteilhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

der ITL. Dafür werde das sächsische<br />

Unternehmen sein Geschäft Richtung Osten<br />

bis zur Ukraine <strong>und</strong> nach Russland ausbauen,<br />

so Wegat.<br />

■ Dr. Günter Teßmann<br />

| Bild: Kratzsch-Leichsenring<br />

Symbolisch: Erst kürzlich kürte der Landmaschinenhersteller<br />

Claas die DB zum Transporteur des Jahres<br />

<strong>und</strong> nun fährt die SNCF FRET die entsprechenden<br />

Züge ab Köln nach Frankreich<br />

36 | 3|<strong>2008</strong>


SBB Cargo sorgt<br />

für freie Sicht<br />

auf die Nordsee.<br />

Intercontainer optimiert die Containertransporte von <strong>und</strong> nach Übersee:<br />

Dank einer Zusammenarbeit mit SBB Cargo sind Hamburg, einer der<br />

weltgrössten Containerhäfen, <strong>und</strong> Bremerhaven mit regelmässigen Shuttlezügen<br />

direkt an die Schweiz angeb<strong>und</strong>en.<br />

«Wir planten die Einführung der Shuttlezüge in<br />

enger Zusammenarbeit mit SBB Cargo sowie<br />

unseren Mitarbeitenden in den Nordseehäfen»,<br />

sagt Enrique Rivas, Direktor der BU Western<br />

Europe bei Intercontainer am Hauptsitz in Basel.<br />

«Alle wussten, dass es schwierig sein würde,<br />

24 St<strong>und</strong>en Zeitgewinn zwischen Nordsee <strong>und</strong> Alpenraum.<br />

ein solch komplexes Projekt in nur zweieinhalb<br />

Monaten in die Praxis umzusetzen.»<br />

SBB Cargo – der Spezialist für<br />

Nord-Süd-Verkehre.<br />

Im Herbst 2006 beschloss der Intermodal-<br />

Operator Intercontainer, die bisherigen Ganzzüge<br />

zu den deutschen Seehäfen durch direkte,<br />

fixe Shuttlekompositionen zu ersetzen. «Wir<br />

wollten unser Angebot verbessern <strong>und</strong> direkt<br />

zu den Hauptterminals in den Häfen fahren»,<br />

erklärt Rivas. «Dank Shuttles mit fixen Tragwagenkompositionen<br />

sind wir von der Wagenverfügbarkeit<br />

in den Häfen unabhängig.»<br />

Zehn Wochen später fuhr bereits der erste<br />

Shuttle mit einer SBB Cargo-Lok im Hamburger<br />

Hafen ein. Intercontainer verbindet Hamburg<br />

wie auch Bremerhaven direkt mit Frenkendorf<br />

bei Basel sowie über ihre Drehscheibe in<br />

Rekingen mit allen Anschlussgleisen in der<br />

Schweiz, den Industriegebieten in Norditalien<br />

<strong>und</strong> im Vorarlberg. Dreizehn Shuttler<strong>und</strong>läufe<br />

transportieren wöchentlich mehr als 600 Container<br />

zwischen diesen Destinationen.<br />

85 Prozent Pünktlichkeit garantiert.<br />

SBB Cargo führt die Transporte aus einer Hand<br />

durch. Das Bahnunternehmen hat sich zu<br />

Pünktlichkeit verpflichtet: 85 Prozent aller Züge<br />

müssen zur vereinbarten Zeit oder mit einer<br />

maximalen Verspätung von zwei St<strong>und</strong>en am<br />

Hamburger Hafen. Logistik schafft Übersicht.<br />

Zielort eintreffen. «Die garantierte Leistung wird<br />

in der Praxis eingehalten, sogar übertroffen»,<br />

sagt Enrique Rivas.<br />

Das Spedieren von Containern von der Nordsee<br />

in den Alpenraum ist durch die Intercontainer-<br />

Shuttles einfacher geworden, zuverlässiger – <strong>und</strong><br />

schneller. Mit der direkten Fahrt in die Hafenquais<br />

gewinnen alle Beteiligten.<br />

Den ausführlichen Beitrag finden Sie<br />

auf www.cargomagazin.ch<br />

Mehr Infos:<br />

cargo<br />

Videointerview mit<br />

Enrique Rivas, BU-Direktor<br />

der Intercontainer:<br />

«Die Qualität stimmt.»<br />

Intercontainer:<br />

Europaweiter Operateur<br />

im unbegleiteten<br />

kombinierten Verkehr.<br />

Fotostrecke:<br />

Einmal Nordsee<br />

<strong>und</strong> zurück.<br />

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TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

38 |<br />

Russisches Tiefwasserstraßennetz für gesamteuropäische Binnenschifffahrt<br />

Bis zu 6.000 t können die Fluss-See-Schiffe auf dem russischen<br />

Tiefwasserstraßennetz transportieren | Bild: ERSTU<br />

Der russische Außenhandelstransport aller Verkehrsträger<br />

wird auf nahezu 1 Mrd. t geschätzt. Laut der EU-<br />

Außenhandelsstatistik von 2005 fallen davon knapp<br />

43 % auf den Handel mit der Europäischen Union, die<br />

407 Mio. t von Russland importierte <strong>und</strong> 18 Mio. t exportierte.<br />

Dominierender Verkehrsträger ist neben der<br />

See- die Fluss-See-<strong>Schiffahrt</strong>.<br />

Weitere 20 % des russischen Außenhandels fallen auf die<br />

GUS-Staaten. Steigende Tendenz weist aber auch der Handel<br />

mit asiatischen Ländern auf, insbesondere China <strong>und</strong><br />

andere Schwellenländer, aber auch Japan. Als Transitland kommt<br />

Russland im EU-Konzept der so genannten paneuropäischen Korridore<br />

nach Asien eine große Bedeutung zu.<br />

Güterverkehrsträger in Binnen<strong>und</strong><br />

EU-Außenhandel<br />

>>> LKW <strong>und</strong> Pipeline Der monopolisierte Rohrleitungstransport<br />

ist im wesentlichen auf die Realisierung des Eigenbedarfs <strong>und</strong> die<br />

Bedienung der Seehäfen sowie für den Export von Erdöl <strong>und</strong> Gas<br />

ausgerichtet. 22,8 % des Güteraustauschs mit der EU fanden 2005<br />

über Pipelines statt. Der LKW-Anteil des Außenhandels mit der EU<br />

betrug 2005 4,9 %.<br />

>>> Die russische Eisenbahn RŽD ist in einer der DB ähnlichen AG<br />

organisiert <strong>und</strong> erbringt bis zu zwei Drittel der Verkehrsleistungen im<br />

Inland <strong>und</strong> etwa 8,2 % am Außenhandel des Jahres 2005 in Richtung<br />

Europa. Ihre internationale Kooperation im Containerverkehr entwickelt<br />

sich, wie etwa der gemeinsame Test-Containerzug mit China Rail<br />

<strong>und</strong> DB von Peking nach Hamburg (vgl. SUT 1/08) zeigt. Etwa ein Viertel<br />

des Schienentransports wird durch Privatbahnen realisiert.<br />

>>> Die russische Seeschifffahrt bewältigt r<strong>und</strong> 47 % (2005) des<br />

Handels mit der EU. Vom gesamten Seehafenumschlag in Russland<br />

fallen 46 % auf die Häfen der Nord-West-Region. Der inländische<br />

Küstenverkehr beläuft sich auf etwa 10 bis 15 Mio. t. Im Containerverkehr<br />

besteht eine enge Partnerschaft zwischen dem Hamburger<br />

Hafen <strong>und</strong> Sankt Petersburg samt anschließender Metropolregion.<br />

Der russische Außenhandel ist mit etwa 50 %, beziehungsweise<br />

Neuer Schifffahrtsmarkt<br />

Russland<br />

250 Mio. t am externen Ostseeverkehr beteiligt. Mit nur 5 % gilt der<br />

Eisenbahnfährverkehr als unterentwickelt. Hier bahnt sich mit der<br />

neuen Rail-Brigde von Saßnitz-Mukran nach Baltisk <strong>und</strong> die Weiterführung<br />

nach Ust - Luga eine innovative <strong>und</strong> nachhaltige Verbesserung<br />

im Sinne einer Meeresautobahn an. Ähnliches gilt für die<br />

Automobillogistik über Kaliningrad.<br />

>>> Die russische Binnenschifffahrt ist regional gut aufgestellt,<br />

ihre Privatisierung abgeschlossen. 2.500 Lizenzen für den<br />

Güter- <strong>und</strong> Personentransport wurden erteilt, darunter über 400<br />

für Partikuliere <strong>und</strong> nahezu 100 für den internationalen Verkehr.<br />

75 % der Binnenschiffstransporte entfallen auf den europäischen<br />

Teil des Landes, obwohl zwei Drittel des mehr als 100.000 km langen<br />

Wasserstraßennetzes im asiatischen Teil des Landes liegen. Der Gütertransport<br />

der Binnenschifffahrt beläuft sich insgesamt auf etwa<br />

150 Mio. t mit 80 Mrd. tkm. Ausbaupotenziale sind vorhanden. Am<br />

Hinterlandverkehr der Seehäfen etwa ist die Binnenschifffahrt trotz<br />

Tonnageüberhangs nur mit 5 % beteiligt.<br />

Direkte Binnenschifffahrtsverbindungen zwischen EU <strong>und</strong> Russland<br />

bestehen ebenso wenig wie zwischen europäischem <strong>und</strong> asiatischem<br />

Landesteil. Sie werden durch Fluss-Seeschifffahrt ersetzt, deren Anteil<br />

am Außenhandel mit der EU im Jahr 2005 unterhalb von 17 % lag.<br />

Für die Einbindung in einen gesamteuropäischen Binnenschifffahrtsmarkt<br />

ist das russische Tiefwasserstraßennetz auf dem europäischen<br />

Landesteil von Bedeutung. Es umfasst auf insgesamt 6.500 km mehrere<br />

Flüsse, Kanäle <strong>und</strong> Seen zwischen Ostsee sowie Kaspischem <strong>und</strong><br />

Schwarzem Meer. Es ist zehn Monate im Jahr für Fluss-Seeschiffe<br />

befahrbar <strong>und</strong> umfasst 74 Binnenhäfen. Allerdings arbeitet auch<br />

dieses moderne System streckenweise an den Kapazitätsgrenzen,<br />

zur Öffnung für den internationalen Verkehr fehlen bis zu 30 Mio. t<br />

Durchlassfähigkeit. Wie viele westeuropäische Wasserstraßennetze<br />

leidet auch das russische an einem Finanzierungsdefi zit: Für Ausbau<br />

<strong>und</strong> Instandsetzung der russischen Wasserstraßen wären jährlich<br />

4,6 % des BIP notwendig, der Staatshaushalt sieht gegenwärtig nur<br />

2,2 % vor. Während sich in der Seeverkehrswirtschaft exportorientierte<br />

Rohstoff- <strong>und</strong> Industriekonzerne an der Finanzierung beteiligen<br />

<strong>und</strong> auch internationale Finanzinstitute engagieren, ist die Binnenwasserstraße<br />

zu fast 90 % auf Föderale <strong>und</strong> regionale Haushalte angewiesen.<br />

Großprojekte sind aufgr<strong>und</strong> der langen Amortisationszeiten<br />

für PPP - Modelle kaum geeignet. ■ Dr. Heinz Rentner, ERSTU<br />

3|<strong>2008</strong>


DB Schenker transportiert Rohre für neue<br />

Ostseepipeline<br />

Die Railion Deutschland AG, die Güterbahn der Deutschen Bahn<br />

AG, fährt seit Anfang Mai im Auftrag der Europipe GmbH Spezialrohre<br />

für die geplante Ostsee-Gaspipeline. Die zunächst 60.000<br />

Rohre werden mit 15 Zügen pro Woche über zwei Jahre lang direkt vom<br />

Hersteller in Mülheim (Ruhr) zum Eisenbahnfährhafen Sassnitz/Mukran<br />

auf der Insel Rügen gebracht. „Mit der Bahn können die Rohre zuverlässig<br />

<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich transportiert werden. Wir haben uns deshalb<br />

dafür entschieden“, sagte Henning Kohte, Commercial Director von<br />

Nord Stream, Generalauftraggeber der Ostseepipeline. „Wir freuen uns,<br />

dass wir mit unserem Leistungsangebot überzeugen konnten <strong>und</strong> diesen<br />

wichtigen Transportauftrag erhalten haben“, so Dr. Norbert Bensel,<br />

Vorstand Transport <strong>und</strong> Logistik der DB AG.<br />

Auf dem Gelände des größten deutschen Eisenbahnfährhafens wird in<br />

den nächsten Monaten ein Spezialwerk erbaut, in dem die Rohre mit<br />

einer Erzbetonummantelung beschichtet werden, um ihnen zusätzliches<br />

Gewicht für die Verlegung auf dem Meeresboden zu verleihen. Die beschichteten<br />

Rohre werden anschließend per Schiff zu den Lagerumschlagplätzen<br />

an der Ostsee gebracht.<br />

Für den Hafen erwarten sich die beteiligten Partner mit dem neuen Auftrag<br />

wichtige wirtschaftliche Impulse. Sassnitz/Mukran – drittgrößter<br />

deutscher Ostseehafen – verfügt neben seiner für kurze Seetransporte<br />

optimalen geografi schen Lage über eine besondere technische Ausstattung.<br />

Als einziger Fährhafen in Westeuropa besitzt er einen Anschluss<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Luftbild Fährhafen Sassnitz/Mukran | Bilder: DB AG<br />

an die russische Breitspur. Im Oktober 2007 hat die DB AG gemeinsam<br />

mit der Reederei DFDS die Eisenbahnfährverbindung zwischen Sassnitz/<br />

Mukran <strong>und</strong> dem russischen Hafen Baltijsk aufgenommen. ■ Dü<br />

Entladung eines russischen Schiffes aus Klaipeda im Fährhafen Mukran auf Rügen<br />

| 39


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

SUT<br />

Interview<br />

mit Seiner Exellenz Vladimir V. Kotonev,<br />

Botschafter der Russischen Föderation in<br />

Deutschland zur künftigen Entwicklung des<br />

Handelsaustausches zwischen Deutschland<br />

<strong>und</strong> Russland über deutsche <strong>und</strong> russische<br />

Häfen <strong>und</strong> im Eisenbahnverkehr<br />

■ SUT: Der russische Containertransport über die deutschen<br />

Häfen boomt. Im letzten Jahr wurden allein über den Hamburger<br />

Hafen 730.000 TEU beziehungsweise 21,6 % mehr Container<br />

in Richtung Russland verladen. Wie sehen Sie die zukünftige<br />

Entwicklung?<br />

■ Kotonev: In den letzten Jahren haben wir beobachtet, dass der<br />

Anteil des Containerverkehrs am internationalen Handel einem<br />

ständigen Wachstumstrend gefolgt ist. Die Nomenklatura des Güterverkehrs<br />

wird weiter wachsen. Durch die wachsende russische<br />

Wirtschaft im internationalen Güteraustausch besteht dieselbe Tendenz<br />

für den russischen Gütertransport. Die Bedeutung des Hafens<br />

Hamburg für den Gütertransport von <strong>und</strong> nach Russland ist traditionell<br />

sehr groß. Daher ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass der Ladungsumschlag<br />

mit Deutschland<br />

stark zunimmt. Der zweitgrößte<br />

Hafen Europas wird vor<br />

allem als Transit Hub genutzt.<br />

Unseres Wissens werden immer<br />

mehr deutsche Güter via<br />

Hamburg geliefert.<br />

■ SUT: Zeigen Russische Firmen<br />

Interesse an dem neuen<br />

JadeWeserPort in Wilhelmshaven<br />

als Hub für russische<br />

Ladung?<br />

■ Kotonev: Präferenzen von Firmen für einzelne Häfen werden von<br />

marktökonomischen Mechanismen bestimmt. Es ist bekannt, dass<br />

die wichtigsten Kriterien für die Auswahl von Transportrouten Effi -<br />

zienz <strong>und</strong> Geschwindigkeit sind. Ich bin sicher, dass der neue Containerhafen<br />

in Wilhelmshaven viele russische K<strong>und</strong>en bekommen<br />

wird, die an diversifi zierten Transportrouten für den Seetransport<br />

interessiert sind.<br />

■ SUT: Mehrere russische Ostseehäfen haben Pläne für neue<br />

Hafenanlagen. Wo liegen die Schwerpunkte?<br />

■ Kotonev: Durch den wachsenden Güterstrom ist die Auslastung<br />

der russischen Häfen in den letzten Jahren stark angestiegen. Viele<br />

Häfen haben ihre Servicekapazität erreicht. Besonders jetzt, wo die<br />

russische Wirtschaft erhebliche Zuwachsraten erreicht, werden die<br />

nicht vorhandenen Transportinfrastrukturen deutlich. Es ist auch<br />

deutlich, dass ein weiterer Anstieg des Seetransports wie auch die<br />

Entwicklung der Logistikbranche insgesamt ohne erhebliche Investitionen<br />

in Ausbau <strong>und</strong> Modernisierung der Infrastruktur <strong>und</strong>enkbar ist.<br />

Deshalb hat die russische Regierung das Programm zur „Entwicklung<br />

des Transportsystems Russland 2015“ verabschiedet. Große Bedeutung<br />

hat der Umbau der Häfen St. Petersburg, Kaliningrad <strong>und</strong> Ust-<br />

Luga. Ein Projekt in Ust-Luga ist der Bau eines Containerterminals mit<br />

40 |<br />

Der russische Botschafter Vladimir V. Kotonev | Bild: Ehrhardt<br />

einer Jahreskapazität von 3 Mio. TEU. Das ist etwa doppelt so viel, wie<br />

zurzeit in St. Petersburg umgeschlagen wird. Allein für diese staatlichen<br />

Hafenanlagen werden ca. 17 Mrd. Rubel (ca. 500 Mio. Euro)<br />

investiert. In Kaliningrad wird überlegt, neue Umschlagsanlagen für<br />

ca. 1 Mio. TEU pro Jahr zu bauen.<br />

■ SUT: Westliche Firmen beschweren sich über Probleme bei<br />

Zollabfertigung <strong>und</strong> Abtransport der Container, besonders im<br />

Hafen St. Petersburg. Wo sehen Sie Lösungsmöglichkeiten?<br />

■ Kotonev: Die Situation im Hafen St. Petersburg ist uns gut bekannt.<br />

Allgemein ist der Zoll Schuld an den verschiedenen Verzögerungen<br />

<strong>und</strong> der Abfertigung der Güter. Die russischen Vorschriften<br />

besagen, dass die Zollbehörde die entsprechenden Dokumente innerhalb<br />

von drei Tagen abfertigen muss. 99,8 % aller Güter, die in<br />

St. Petersburg ankommen, werden<br />

vom Zoll am selben Tag oder<br />

kurz darauf abgefertigt. Die Verzögerungen<br />

resultieren aus der<br />

ungenügenden Infrastruktur, die<br />

die wachsenden Containermengen<br />

nicht bewältigen kann. In den<br />

letzten sechs Jahren ist die Anzahl<br />

der Container in diesem Hafen<br />

um 500 % auf 1,5 Mio. TEU pro<br />

Jahr gewachsen. Prinzipiell kann<br />

die Situation nur durch zusätzliche Kapazitäten verbessert werden.<br />

Große Hoffnungen setzt man auf den Umbau <strong>und</strong> die Erweiterung<br />

der Terminals in St. Petersburg. Der Erfolg wird vor allem davon<br />

abhängen, wie die Projekte Ust-Luga <strong>und</strong> Kaliningrad <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Umleitung vom Güterfl uss realisiert werden.<br />

■ SUT: Wie sehen Sie die Erfolgsaussichten für den neuen Baltic<br />

Ferry Service Deutschland-Russland von Sassnitz nach Baltijsk?<br />

■ Kotonev: Die Erwartungen für den Eisenbahnfährverkehr zwischen<br />

russischen <strong>und</strong> deutschen Häfen sind sehr gut. Mitte Oktober<br />

2007 wurde die regelmäßige Verbindung zwischen dem deutschen<br />

Hafen Sassnitz/Mukran <strong>und</strong> dem russischen Hafen Baltijsk in der<br />

Kaliningrader Region gestartet. Zurzeit wird nur eine wöchentliche<br />

Abfahrt geboten, bald werden es zwei sein. Die logische Erweiterung<br />

der Route ist die Eisenbahn-/Autofährverbindung zwischen<br />

den russischen Häfen Baltijsk <strong>und</strong> Ust-Luga. Für die Zukunft ist eine<br />

direkte Route geplant, die Ust-Luga via Baltijsk mit deutschen Häfen<br />

verbindet. Nachdem die Liegeplätze in Sassnitz für die zwischen<br />

den russischen Häfen verkehrenden Fähren der „Baltijsk Klasse“ umgebaut<br />

sind <strong>und</strong> alle Formalitäten für die Grenzöffnung in Ust-Luga<br />

erledigt sind, wird die Linie starten. Beide Seiten sind an dem Projekt<br />

interessiert, das von beiden Regierungen unterstützt wird. Dies bedeutet,<br />

dass das Projekt schnellstens Realität wird.<br />

3|<strong>2008</strong>


■ SUT: Wird die russische Eisenbahn die Dienste der Transsibirischen<br />

Eisenbahn verbessern? Für deutsche Firmen ist diese als<br />

Alternative für Fernost-Europaverkehre interessant.<br />

■ Kotonev: In den letzten Jahren konnte ein Anstieg des Güterverkehrs<br />

auf der Transsibirischen Eisenbahn festgestellt werden.<br />

In den ersten neun Monaten in 2007 wuchs das Volumen um<br />

4,5 %. Attraktivität <strong>und</strong> Wachstumspotential dieser Route sind enorm.<br />

Beispielsweise dauern Containertransporte von Pusan in Südkorea<br />

nach Hamburg via TransSib durchschnittlich 19 Tage, neun<br />

Tage weniger als auf dem Seeweg. Um die gemeinsame vorteilhafte<br />

Kooperation weiterzuführen, haben die russische Eisenbahn OAO<br />

„RZD“ <strong>und</strong> die Deutsche Bahn AG letztes Jahr ein Joint Venture in<br />

Moskau gegründet. Der wichtigste Punkt sind die Aktivitäten für<br />

den Gütertransport auf der TransSib.<br />

■ SUT: Hat die russische Regierung vor, eine nationale Container<br />

Schifffahrtsgesellschaft wie die ehemalige Baltic Shipping<br />

Co. Oder FESCO zu gründen?<br />

■ Kotonev: Wir haben darüber keine Kenntnis.<br />

■ SUT: Ist das russische Verkehrsministerium an ausländischen<br />

<strong>und</strong> speziell deutschen Investoren im Transport-/Logistik-Sektor<br />

interessiert?<br />

■ Kotonev: Die russische Seite begrüßt die Entwicklung von bilateralen<br />

Kooperationen mit ausländischen Staaten im Transport- <strong>und</strong><br />

Logistikbereich. Dies gilt auch für deutsche Investitionen in Projekte<br />

der russischen Transportinfrastruktur. In unserem Land wird die bewährte<br />

PPP „Private Public Partnership“ mehr <strong>und</strong> mehr intensiviert.<br />

Der erste Containerzug Peking – Moskau Hamburg traf Ende Januar in Hamburg ein<br />

Von unserem Standpunkt sind St. Petersburg <strong>und</strong> Kaliningrad <strong>und</strong><br />

die Regionen in Zentral- <strong>und</strong> Südrußland die vielversprechendsten<br />

Regionen für europäische Investoren. Eine Anzahl von lukrativen<br />

Projekten besteht bereits. Diese beinhalten den Bau des Orlowski<br />

Tunnels <strong>und</strong> die westliche Autobahn in St. Petersburg, die Autobahn<br />

zwischen Moskau <strong>und</strong> St. Petersburg, die Errichtung von Logistik<br />

Hubs <strong>und</strong> den zentralen Autobahnring in der Moskau Region. Ich<br />

möchte auch die Projekte für die Entwicklung von Transportnetzwerken<br />

in der Planungsphase für die Olympischen Spiele in Sotchi<br />

2014 erwähnen. Der Erfolg wird offensichtlich von dem einen oder<br />

anderen ausländischen Partner abhängen <strong>und</strong> ob er der russischen<br />

Seite ein erfolgversprechendes Angebot machen kann <strong>und</strong> ob er<br />

den Tender gewinnt, der nach der russischen Gesetzgebung erstellt<br />

wurde.<br />

■ SUT: Herr Botschafter, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />

■ Lutz Ehrhardt<br />

3|<strong>2008</strong> | 41<br />

| Bild: DB AG


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF& BAHN<br />

Von den „Rheinhäfen beider Basel“<br />

zu den „Schweizerischen Rheinhäfen“<br />

Was im Jahre 2000 mit einer von den Regierungsräten<br />

der beiden Kantone Basel-Landschaft <strong>und</strong> Basel-Stadt,<br />

den Regierungsräten Straumann <strong>und</strong> Lewin, in Auftrag<br />

gegebenen Machbarkeitsstudie begann, wurde jetzt Realität.<br />

Die Schweizerischen Rheinhäfen fi rmieren unter<br />

einem Dach.<br />

42 |<br />

Schiff/Bahn/LKW- ein gutes Trio<br />

Schweiz setzt<br />

auf Hafen, Schiff <strong>und</strong> Bahn<br />

Schon früher, in der interkantonalen Vereinbarung von 1997,<br />

haben sich die Kantone auf eine weitgehende Zusammenarbeit<br />

verständigt. Doch der Weg bis zur Realisierung war lang <strong>und</strong><br />

mit viel Planungsarbeit, Anhörungen, Vernehmlassungen, Rechtsberatungen<br />

aber auch Überzeugungsarbeit verb<strong>und</strong>en. Doch schließlich<br />

befanden alle Entscheidungsträger, zuletzt am 17. Juni 2007<br />

das basellandschaftliche Stimmvolk mit 81 % Ja-Stimmen, dass die<br />

Zusammenlegung der Rheinhäfen zweckmässig sei, da beide Häfen<br />

ihre Aufgaben zusammen optimaler – weil aus ganzheitlicher <strong>und</strong><br />

partnerschaftlicher Sicht – <strong>und</strong> effi zienter erfüllen können.<br />

Auch für die Handelskammer beider Basel (HKBB) war die grosse<br />

Bedeutung der Hafenareale als Industrie- <strong>und</strong> Gewerbegebiete<br />

schon immer unbestritten. Für sie haben die Gebiete Tradition <strong>und</strong><br />

erfüllen eine wirtschaftlich <strong>und</strong> gesellschaftlich bedeutende Rolle.<br />

Daher wurde auch von der HKBB seit 1999 die Zusammenlegung<br />

der kantonalen Häfen gefordert. In der Studie „RegioTerminal – Kooperatives<br />

Terminalkonzept der Regio TriRhena“ wurde von den vier<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern am Hoch- <strong>und</strong> Oberrhein aufgezeigt,<br />

dass mit einer Zusammenlegung die bestehenden Potenziale<br />

der Häfen <strong>und</strong> der Rheinschifffahrt besser entwickelt werden können.<br />

In einem Staatsvertrag zwischen den Kantonen Basel-Landschaft<br />

<strong>und</strong> Basel-Stadt sind alle relevanten Gr<strong>und</strong>lagen geregelt.<br />

Mit der Zusammenlegung wird eine Optimierung <strong>und</strong> bessere Nutzung<br />

der Hafenareale bezweckt <strong>und</strong> mit der Bündelung der Kräfte<br />

kann eine höhere Wertschöpfung erzielt werden, die auf grösserem<br />

Handlungsspielraum fußt.<br />

Wichtig zu wissen ist aber auch, dass die Verselbständigung der<br />

Häfen keine Privatisierung bedeutet. Das Gr<strong>und</strong>eigentum bleibt bei<br />

den Kantonen, Nutzung <strong>und</strong> Bewirtschaftung sowie Entwicklung<br />

erfolgen im Rahmen der neuen partnerschaftlichen Trägerschaft.<br />

Basels Hafenteil Kleinhüningen mit den Hafenbecken 1 <strong>und</strong> 2 | Bilder: SRH<br />

St. Johann ist der älteste Hafenteil Basels<br />

Die Interessen der Kantone werden durch deren Vertretung im Verwaltungsrat<br />

wahrgenommen.<br />

„Zusammen sind wir stärker.“ Unter dieser Devise starteten nun am<br />

1. Januar <strong>2008</strong> die Schweizerischen Rheinhäfen. „Wir sind uns der<br />

Herausforderung <strong>und</strong> der übernommenen Verantwortung bewusst<br />

<strong>und</strong> sind bestrebt, die in uns gestellten Erwartungen, wie<br />

■ Steigerung der Attraktivität der Umschlags- <strong>und</strong><br />

Verkehrsdrehscheibe Rheinhäfen<br />

■ Bereitstellen effi zienter Infrastrukturen für die wachsenden,<br />

zukunftsorientierten Bedürfnisse<br />

■ Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandorts<br />

im internationalen Wettbewerb<br />

■ schrittweise Öffnung der städtischen Rheinufer für die<br />

Bevölkerung <strong>und</strong> touristische Bedürfnisse<br />

bestmöglich zu erfüllen“, so der Tenor von Hans-Peter Hadorn, Direktor<br />

der Schweizerischen Rheinhäfen in seinem Grusswort auf der<br />

Internetseite www.port-of-switzerland.ch.<br />

Bedeutung <strong>und</strong> Rolle der Häfen für die<br />

schweizerische Volkswirtschaft<br />

Die Rheinhäfen sind für die Landesversorgung von zentraler Bedeutung.<br />

Pro Jahr werden zwischen 7 <strong>und</strong> 8 Mio. t Güter (85 % Import/<br />

Export, 15 % Transit nach Italien) in den Häfen umgeschlagen. Die<br />

3|<strong>2008</strong>


Rheinhäfen sind sehr leistungsfähige Umschlagsplattformen. Mit<br />

6 t Umschlag pro Quadratmeter Nutzfl äche gehören sie zu den am<br />

intensivst genutzten Häfen am Rhein. Die Rheinhäfen bilden die<br />

Drehscheibe für eine umweltschonende bzw. nachhaltige Transportkette.<br />

Im Jahr 2007 wurden mehr als 70 % des Schiffsumschlags<br />

ab <strong>und</strong> zu den Rheinhäfen mit der Bahn transportiert. Die<br />

Transportkette Rhein-Bahn leistet damit einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Verlagerungspolitik des B<strong>und</strong>es wie auch zur wirksamen Entlastung<br />

des Strassenverkehrs.<br />

Die Binnenschifffahrt -<br />

sicheres Transportmittel<br />

Die Binnenschifffahrt ist mit Abstand das sicherste Transportmittel<br />

für Güter <strong>und</strong> Personen. Deshalb werden heute r<strong>und</strong> 50 % der<br />

Gefahrgüter auf dem Wasserweg angeliefert. Sie schneidet auch<br />

in punkto Energieeffi zienz vorteilhaft ab. Die Schifffahrt auf dem<br />

Rhein ist im Nord-Süd-Verkehr der kostengünstigste Transportweg.<br />

Eine Tonne auf dem Schiff von Rotterdam nach Basel zu befördern,<br />

kostet je nach Transportgut knapp zwei Rappen pro Kilometer. Bei<br />

den Landverkehrsträgern sind die Kilometerkosten vier- bis sechsmal<br />

höher. Letztlich spart die schweizerische Volkswirtschaft dank<br />

der Rheinschifffahrt jährlich an die 200 Mio. Franken an Transportkosten,<br />

<strong>und</strong> dies ohne Subventionierung durch den B<strong>und</strong>.<br />

Kapazitätsreserven im Schiffsverkehr<br />

versus Kapazitätsengpässe im Landverkehr<br />

97 % des Güteraustauschs im Welthandel werden über den maritimen<br />

Verkehr via Seehäfen abgewickelt. Für die nächsten 5 - 10<br />

Jahre werden u.a. durch das Wachstum asiatischer Märkte (vor<br />

allem China <strong>und</strong> Indien) jährliche Wachstumsraten z.B. im Containerverkehr<br />

von 4 bis 6 % prognostiziert. Es versteht sich von selbst,<br />

dass dieses hohe Wachstum enorme Anforderungen an die künftige<br />

Bewältigung der Hinterlandverkehre stellt. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

beschränkter Kapazitäten von Strasse <strong>und</strong> Schiene ist eigentlich<br />

nur die Binnenschifffahrt in der Lage, diese prognostizierten Men-<br />

Entsorgungsdienstleister BIBO REGIO<br />

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Basel-Kleinhüningen ���� Basel-St. Johann ���� Birsfelden ���� Muttenz-Au<br />

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genzuwächse zu bewältigen. Angesichts dieser Tatsache dürfen die<br />

heutigen Nutzfl ächen der Häfen deshalb nicht ohne konkrete Alternativen<br />

verringert werden.<br />

Ein starker Hafen für eine starke Zukunft<br />

Es gilt, dank Bündelung der Kräfte, die sich bietende Chance einer<br />

besseren Konkurrenzfähigkeit im europäischen Markt zu nutzen. Der<br />

erreichte größere Handlungsspielraum ermöglicht der neuen Organisation,<br />

fl exibel auf den Markt zu reagieren. Mit der Zusammenlegung<br />

der Häfen wurde somit eine grössere Attraktivität für alle<br />

Beteiligte (Partner, Bevölkerung <strong>und</strong> die Schweizer Politik) geschaffen.<br />

Kernauftrag der zusammengelegten Hafenorganisation ist die<br />

ganzheitliche Entwicklung der Areale in den Häfen Kleinhüningen,<br />

Klybeck (<strong>und</strong> bis 2009 St. Johann), in Birsfelden <strong>und</strong> im Auhafen.<br />

Im Unterschied zu früher wurde ein Instrument geschaffen, das<br />

erlaubt, verschiedene konkurrierende Nutzungsinteressen besser<br />

zu koordinieren <strong>und</strong> Lösungsspielräume gezielt auszuloten. Dabei<br />

werden die Interessen der Standortgemeinden berücksichtigt.<br />

Die Schweizerischen Rheinhäfen erfüllen aber auch hoheitliche Aufgaben,<br />

wie zum Beispiel Schifffahrtspolizei, Schiffsuntersuchungen<br />

sowie die Abnahme von Eignungsprüfungen für die Schiffsbesatzungen.<br />

Die von der Organisation betriebene Revierzentrale regelt<br />

<strong>und</strong> überwacht die Schifffahrt auf dem schweizerischen Streckenabschnitt<br />

bis Rheinfelden. Des Weiteren besorgt sie für die Kantone<br />

Basel-Stadt, Basel-Landschaft <strong>und</strong> Aargau sowie für die Nachbarhäfen<br />

Huningue <strong>und</strong> Weil am Rhein den Entsorgungs- sowie den<br />

Ölwehrdienst <strong>und</strong> sorgt so für die Sauberkeit des Rheins. Auf internationaler<br />

Ebene vertritt die SRH die Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

in der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt in Strassburg.<br />

■ Ellen Heinzelmann, SRH<br />

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Import, Export <strong>und</strong> Transit. Weltweit!<br />

3|<strong>2008</strong> | 43


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

Um die Wartezeiten von bis zu mehreren Tagen für schwere<br />

LKW an der deutsch-polnischen Grenze zu umgehen <strong>und</strong> die<br />

Verbindung der Hamburger Containerterminals an das neu<br />

erschlossene polnische Hinterland zu verbessern, entwickelten die<br />

Spedition Egon Wenk <strong>und</strong> die Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG<br />

1991 ein Konzept für einen regelmäßigen Containerblockzugdienst<br />

zwischen dem Hamburger Hafen <strong>und</strong> Warschau. Das Konzept setzte<br />

Walter Schulze-Freyberg um, der an dessen Entwicklung maßgeblich<br />

beteiligt war. Heute blickt Schulze-Freyberg auf 17 erfolgreiche<br />

Jahre als Geschäftsführer der Polzug Intermodal GmbH zurück. In<br />

diesem Zeitraum konnte Polzug die Frequenz zwischen Hamburg<br />

<strong>und</strong> Polen von einem Zug pro Woche auf 50 Züge steigern. Hinzu<br />

kommen regelmäßige Blockzug-Verbindungen von Bremerhaven<br />

<strong>und</strong> Rotterdam nach Polen.<br />

Heute ist Polzug ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Hamburger<br />

Hafen <strong>und</strong> Logistik AG (HHLA), die polnische Güterbahn PKP<br />

Cargo S.A. <strong>und</strong> die DB Mobility Logistics AG zu je einem Drittel beteiligt<br />

sind. In Polen bedient Polzug insgesamt acht Terminals nahe den Wirtschaftszentren.<br />

Dazu gehören Warschau, Posen, Breslau, Lodz <strong>und</strong> der<br />

Großraum Krakau-Kattowice. An den Terminals bietet die 100-prozentige<br />

Tochtergesellschaft Polzug Intermodal Polska Sp. z o.o. Dienstleistungen<br />

r<strong>und</strong> um den Kombinierten Verkehr an, darunter Umschlag,<br />

Depothaltung, Reeferanschlüsse <strong>und</strong> Containerreparaturen. Auch<br />

Zollagenturen <strong>und</strong> staatliche Zollbüros befi nden sich vor Ort.<br />

Für den Weitertransport mit Vertragsfahrern bis zum K<strong>und</strong>en stehen<br />

dem Unternehmen eigene Chassis zur Verfügung. Mit ebenfalls<br />

44 |<br />

POLZUG Intermodal GmbH<br />

Mit über 140.000 beförderten TEU<br />

in 2007 ist die Polzug Intermodal<br />

GmbH Marktführer im Kombinierten<br />

Verkehr mit Polen. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber konkurrierenden<br />

Ostsee-Feedern <strong>und</strong> der Straße hat<br />

Polzug bereits beweisen müssen:<br />

Zweistellige Zuwachsraten im Umschlag<br />

zeugten auch im vergangenen<br />

Jahr von anhaltendem Erfolg.<br />

Polzug-Terminal in Wroclaw (Breslau) | Bild: Polzug<br />

Am Anfang war der Stau<br />

eigenen Kippchassis bietet Polzug intermodale Hafen-Haus <strong>und</strong><br />

Haus-Haus-Verkehre fl ächendeckend in Polen an.<br />

Seit 1996 hat Polzug auch über die polnische Grenze hinaus<br />

weiter nach Osten geschaut <strong>und</strong> regionale Vertretungen in einigen<br />

GUS-Ländern geschaffen, um Containerbahntransporte<br />

sicher <strong>und</strong> zuverlässig abwickeln zu können. Ergänzend unterhält<br />

Polzug Niederlassungen in den USA <strong>und</strong> Südkorea. Für den<br />

systemüberschreitenden Bahntransport in Osteuropa unterhält<br />

Polzug ein Umschlagterminal im polnischen Slawkow nahe der<br />

ukrainischen Grenze, wo Container direkt von Bahnwagen zu<br />

Bahnwagen zwischen der europäischen Normalspur <strong>und</strong> der in<br />

der GUS gängigen Breitspur umgeschlagen werden können. Über<br />

zwei Grenzübergänge erreicht Polzug von dort aus alle wichtigen<br />

Wirtschaftszentren der Ukraine sowie die Transitstrecke<br />

nach Asien. Neben der Landverbindung setzt Polzug für Verkehre<br />

in den Kaukasus auch auf die Schwarzmeerroute über die ukrainischen<br />

Seehäfen.<br />

Die Vorteile des elektronischen Datenaustauschs zwischen dem<br />

Polzug-Steuerzentrum in Hamburg <strong>und</strong> den polnischen Hinterlandterminals<br />

nutzt das Unternehmen mit dem Container Terminal<br />

Informationssystem (CTIS), das über eine Schnittstelle zum Polzugeigenen<br />

Block Train Operating System (BTOS) verfügt. Auch K<strong>und</strong>en<br />

können über EDIFACT ihre Aufträge elektronisch übermitteln.<br />

Kern der Polzug Philosophie ist das common-user-Prinzip. Demnach<br />

stehen die Polzug-Produkte allen K<strong>und</strong>en diskriminierungsfrei offen,<br />

eine Bevorzugung einzelner K<strong>und</strong>en oder K<strong>und</strong>engruppen soll es<br />

nicht geben. Zur Sicherung des Qualitätsmanagements hat Polzug<br />

Intermodal sich nach ISO 9001 <strong>und</strong> 14001 sowie nach CEFIC’s SQAS<br />

(Safety and Quality Assessment System) for Freight Integrators zertifi<br />

zieren lassen. Damit erfüllt Polzug Intermodal die Anforderungen<br />

der europäischen chemischen Industrie an Gefahrguttransporteure.<br />

Noch in diesem Jahr will Polzug das Serviceangebot ausweiten:<br />

Weitere Regelabfahrten von Rotterdam <strong>und</strong> Hamburg sind fest eingeplant.<br />

Zusätzlich sollen die grenzüberschreitenden Verkehre in die<br />

wirtschaftlich stark wachsenden GUS-Staaten kontinuierlich ausgebaut<br />

werden. ■ Ralf Sumfl eth, Polzug<br />

2|<strong>2008</strong>


Eingang des Manchester Ship Canal, der den Seehafen Liverpool mit Manchester verbindet. Im Vordergr<strong>und</strong> der Queen Elisabeth Hafen bei Eastham | Bilder: Peel Group<br />

Britische Regierungen vernachlässigen Binnenschifffahrt<br />

Europas vergessene<br />

Wasserwege<br />

Lange Zeit haben es die britischen Regierungen nicht geschafft, die Binnenschifffahrt im eigenen Land angemessen<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> deren Ausbaupotenziale auch in der Fluss-See-Schifffahrt zu berücksichtigen. So ist es wenig<br />

überraschend, dass die EU-Statistiken (Inland Waterways Freight Transport in Europe 2006) weder das britische<br />

Wasserstraßennetz noch den darauf stattfi ndenden Verkehr erwähnen.<br />

Großbritannien kann zwar nicht in der ersten Binnenschifffahrts-Liga<br />

mitspielen. Doch der Verkehr auf den britischen<br />

Wasserstraßen ist größer als der einiger anderer Länder, die<br />

in dem EU-Report unter der Rubrik „Nationaler Binnenwasserwegs-<br />

Verkehr“ vertreten sind. Die „domestic waterborne freight statistics“<br />

für Großbritannien in 2006 wurden im November 2007 veröffentlicht<br />

<strong>und</strong> zeigen, dass die Binnenschifffahrt einen Zuwachs von<br />

2,4 Mio. t in 2004 auf 3,6 Mio. t in 2006 zu verzeichnen hat.<br />

Mit 2,44 Mio. t waren Themse <strong>und</strong> Medway sowie das Humber-Netzwerk<br />

mit 0,7 Mio. t die wichtigsten Wasserwege. Darauf folgte der<br />

Manchester-Kanal mit 0,32 Mio. t <strong>und</strong> der Severn mit 0,19 Mio. t. Mit<br />

Baustoffen <strong>und</strong> Getreide machte Trockenschüttgut mit 1,69 Mio. t<br />

den größten Teil der Ladung aus. Der Containerverkehr kam insbesondere<br />

mit dem Abfalltransport auf der Themse auf 0,7 Mio. t, andere<br />

Waren kamen auf 20.000 t.<br />

Optimistisch machen die Bemühungen vieler Konzerne, ihr Öko-<br />

Image zu verbessern <strong>und</strong> den CO 2 -Ausstoß zu reduzieren. Dies<br />

kommt dem System Wasserstraße sehr zu gute. Im November rief<br />

beispielsweise die Tesco Company einen Container-Liniendienst für<br />

Importwein aus Liverpool zu einer Abfüllanlage in Manchester ins<br />

Leben. Mit drei Fahrten von je 600.000 Litern pro Woche werden ca.<br />

50 LKW Fahrten <strong>und</strong> 80 % CO 2 eingespart. Im Frühjahr 2007 unternahm<br />

die Sainsbury Supermarkt-Kette einen probeweisen Transport<br />

von einem zentralen Depot östlich von London per Binnenschiff auf<br />

der Themse zu einigen Zweigstellen in West-London.<br />

Im November 2007 wurde eine neue Binnenreederei gegründet. Die<br />

‚Green Barge Company’ erstand einen 2,5 ha großen Standort im Hafen<br />

von Tilbury, um Ladung von See- auf Binnenschiffe <strong>und</strong> 150 t-Leichter<br />

umzuschlagen, die den Wasserweg zur Ost-Londoner Olympia Bau-<br />

Containershuttle der Peel Ports auf dem Manchester Ship Canal<br />

stelle nutzen können. Die Fertigstellung der neuen Prescott-Schleuse<br />

Ende <strong>2008</strong> wird die nutzbare Binnenschiffsgröße auf 400 t erhöhen.<br />

Aber auch andere Firmen sind an den dort zu erwartenden großen<br />

Transportmengen interessiert. Die Olympia-Baustelle kann in Sachen<br />

Binnenschiffstransport sicherlich von den Wiederaufbau-Arbeiten in<br />

Berlin lernen. Hier könnten die damals beteiligten deutschen Firmen<br />

beratend tätig werden. Die EU Direktive (80/1119/EEC) zwingt die<br />

Mitgliedsstaaten nicht zur Meldung von Verkehren, wenn weniger als<br />

1 Mio. t in die Kategorien „International“ <strong>und</strong> „Transit“ fallen. Diese<br />

Mengen müssen aber nicht ausschließlich von Binnenschiffen befördert<br />

werden. Sollte die britische Regierung die Ausnahme-Klausel als<br />

Gr<strong>und</strong> benutzen, der EU keine Statistiken zur Verfügung stellen zu<br />

müssen, würde sie äußerst kurzsichtig handeln.<br />

Die britischen Wasserwege verzeichneten mit 34 Mio. t in 2006 einen<br />

nennenswerten internationalen Seeverkehr, dessen Schiffe in die Binnenwasserwege<br />

bis zu Häfen wie etwa Manchester, Gloucester <strong>und</strong><br />

Goole sowie Kais wie Keadby, Gunness <strong>und</strong> Flixborough entlang des<br />

Flusses Trent vordringen. 66 % des Außenhandels wird über den Wasserweg<br />

abgewickelt. Darin unterscheidet sich Großbritannien stark von<br />

den meisten kontinentalen Nachbarn. Einige dieser Verkehre dringen<br />

auch in die Wasserwege des Festlands ein. Weitere 8,5 Mio. t kamen<br />

durch Küsten- <strong>und</strong> Inlandstransporte hinzu. Ebenso 4,9 Mio. t durch<br />

„Ein-Hafen-Verkehre“, wie auf See ausgebaggertes Baumaterial zu<br />

einem Binnenhafen. Gemeinsam hatten die vier die Binnenwasserstraßen<br />

nutzenden Verkehre – See-, Küsten-, Binnen- <strong>und</strong> Ein-Hafen-<br />

Schifffahrt - ein Transportaufkommen von 51 Mio. t in 2006. Nur<br />

2 % davon, aber 24 % der geleisteten Tonnenkilometer, waren reine<br />

Inlandstransporte. Eine Menge, die in der strategischen Transportplanung<br />

innerhalb der EU nicht unberücksichtigt bleiben sollte. Trotz<br />

zahlreicher Lippenbekenntnisse hat die britische Regierung nicht viel<br />

gegen das Aschenputtel-Image des Verkehrsträgers Wasserstraße unternommen.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass die kürzliche Bildung des „joint<br />

inland waterways committee”, worin die meisten Ministerien <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsämter vertreten sind, das vernetzte Denken der einzelnen<br />

Behörden fördert. Damit ließe sich auch die Unsitte verhindern, dass<br />

die für das Wasserstraßennetz verantwortliche Behörde Investitionsmittel<br />

kürzt, während gleichzeitig das Verkehrsministerium die Verlagerung<br />

der Güterströme auf das Binnenschiff fordert.<br />

■ Prof. Dr. David Hilling, UK Vice President ERSTU | CG<br />

■ Übersetzung: Gwendolyn Dünner<br />

| 45


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

Bereits zur Tradition geworden ist der “Constantza Port Day“ im Stift Göttweig, der am 17.April zum dritten Mal in<br />

Zusammenarbeit mit dem Mierka Donauhafen Krems stattfand. Hafen Krems Geschäftsführer Hubert Mierka konnte<br />

im Brunnensaal des Stiftes 250 hochrangige Gäste aus der Schifffahrt, Häfen, Logistik <strong>und</strong> Verladerschaft sowie die<br />

österreichische die Verkehrs-Staatssekretärin Christa Kranzl willkommen heißen.<br />

Aber auch die zahlreich vertretenen Experten des Hafens Constantza<br />

mit Hafendirektor Matei an der Spitze unterstrichen<br />

die hohe Bedeutung, die der Wirtschafts- <strong>und</strong> Logistikstandort<br />

Österreich in dem rumänischen Schwarzmeerhafen hat.<br />

46 |<br />

Kräftige Investitionen bringen Wachstum im Hafen Constantza<br />

Reichlich Platz für weitere Expansion nicht nur im Containerumschlag | Bild: Hafen Constantza<br />

Größter Containerhub<br />

am Schwarzen Meer<br />

Wachstumsmotor Containerverkehr<br />

Der Containerumschlag in Constantza ist seit Jahren auf Erfolgskurs,<br />

so dass sich der Hafen heute als “größter Containerhub“ am Schwarzen<br />

Meer bezeichnen kann. 2007 stieg der Boxumschlag um 36 %<br />

von 1.037.077 TEU auf 1.411.370 TEU entsprechend 12,6 Mio. t. Der<br />

gesamte Güterumschlag betrug 2007 in Constantza 57,8 Mio. t,<br />

653.000 t mehr als im Vorjahr. Die Warengruppen mit den höchsten<br />

quantitativen Steigerungen waren Eisenerz, Schrott, Kohle/Koks, Metallprodukte<br />

<strong>und</strong> chemische Produkte, hingegen verzeichneten Getreideprodukte,<br />

andere Mineralien <strong>und</strong> Ölprodukte einen Rückgang.<br />

Der Anteil des Seeschiffsumschlags stieg um 4 % von 45,7 Mio. t<br />

auf 47 Mio. t, während der Binnenschiffsverkehr in Constantza um<br />

10 % von 11,98 Mio. t auf 10,77 Mio. t zurück ging. Kapitän Alexandru<br />

Capatu, der Vertreter des Hafens Constantza in Österreich,<br />

bedauerte, dass nur 0,6 % vom gesamten Containeraufkommen donauaufwärts<br />

Richtung Österreich transportiert werden. Die rumänische<br />

Binnenreederei Touax bereite sich darauf vor, größere Aufträge<br />

in Richtung Österreich abzuwickeln <strong>und</strong> beschaffe derzeit die<br />

dafür erforderlichen Schubleichter. Wann diese Transporte starten,<br />

konnte Capatu allerdings noch nicht sagen.<br />

Der Hafen Constantza bietet den kürzesten Transportweg vom<br />

Schwarzen Meer nach Zentraleuropa, als Verteilzentrum für das<br />

Hinterland spielt der Hafen eine wesentliche Rolle. Umgekehrt öffnet<br />

der Schwarzmeerhafen die Märkte des Nahen <strong>und</strong> Mittleren<br />

Ostens für die europäische Wirtschaft. Constantza verdient daher<br />

zu Recht die Bezeichnung als östliches Tor Europas.<br />

Neue Terminals, Silos, Piers,<br />

neuer Schwergut-Kran<br />

Was bietet der Hafen Constantza seinen K<strong>und</strong>en? Welche Perspektiven<br />

hat der Hafen? Welche Großprojekte sind in Zukunft geplant? Welche<br />

Dienstleistungen können Unternehmen in Constantza erwarten? Antworten<br />

auf diese <strong>und</strong> weitere Fragen gaben die Experten des Hafen<br />

Constantza in Kurzvorträgen. Dabei ging es vor allem um Investitionen<br />

in neue Hafeninfrastruktur. Stolz ist man im Hafen Constantza auf das<br />

im Januar dieses Jahres neu eröffnete PKW Terminal, das von Rom-<br />

Cargo <strong>und</strong> einem griechischen Partner gebaut wurde. Hier werden vor<br />

allem die in Rumänien erzeugten PKW exportiert <strong>und</strong> Importfahrzeuge<br />

abgefertigt. Der österreichische Autotransporteur Lagermax ist bereits<br />

als K<strong>und</strong>e vertreten. Erst vor wenigen Wochen wurde ein neues Zementterminal<br />

in Betrieb genommen. Hier hat ein spanischer Investor<br />

3|<strong>2008</strong>


12 Mio. Euro investiert. Ein neuer Schwingkran, der bis zu 460 t schwere<br />

Stückgüter verladen kann, soll den Umschlag zwischen Bahn <strong>und</strong><br />

Schiff erleichtern. Die TTS, United Shipping <strong>und</strong> Nordstar errichten zur<br />

Zeit Getreidesilos mit Lagerkapazitäten von je 100.000 t. Noch dieses<br />

Schubverband der rumänischen TTS-Line | Bild: Steindl<br />

Jahr erfolgt die Ausschreibung für den Ausbau des Piers III. Danach erfolgt<br />

die Erweiterung des Piers IV. In drei Bauphasen werden insgesamt<br />

413 Mio. Euro in den weiteren Hafenausbau investiert.<br />

Abschließend kann der Hafentag Constantza in Göttweig wieder als<br />

eine gelungene Veranstaltung bezeichnet werden, bei der sich die<br />

Teilnehmer in anschließender geselliger R<strong>und</strong>e näher kamen <strong>und</strong><br />

zahlreiche neue Geschäftskontakte geknüpft werden konnten. Auch<br />

die hohen Zuwächse beim Containerumschlag <strong>und</strong> den Investitionen<br />

in die Infrastruktur zeigen, dass sich der rumänische Schwarzmeerhafen<br />

zu einer leistungsfähigen Alternative zu den gelegentlich<br />

unter Verstopfung leidenden Rheinmündungshäfen entwickelt.<br />

■ Otto Steindl | Dü<br />

Der Schlepper CANALSERVICES 10 in Linz/Donau auf Fahrt nach Rumänien<br />

Neue Hafenbugsierer für Constantza<br />

In den Niederlanden wurde kürzlich ein neuer Hafenbugsierer an<br />

die Canal Services Incinta Port im Hafen Constantza übergeben.<br />

Die r<strong>und</strong> 3000 Kilometer weite Fahrt von seiner Bauwerft Groningen/Holland<br />

zu seinem künftigen Heimathafen Constantza<br />

am Schwarzen Meer schafft der Schlepper in nur 15 Tagen. Der<br />

16 m lange <strong>und</strong> 6 m breite Bugsierer fährt mit 2,50 m Tiefgang<br />

<strong>und</strong> verfügt über zwei 600 PS DEUTZ Hauptantriebsmaschinen.<br />

In Kürze folgen zwei weitere typengleiche Neubauten.<br />

www.canalservices.ro ■ Otto Steindl<br />

| Bild: Steindl<br />

3|<strong>2008</strong> | 11


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

Bis 2012 will EUROGATE 1,1 Mrd. Euro in sein Terminal-<br />

Netzwerk in Deutschland, Portugal, Italien, Russland <strong>und</strong><br />

Marokko investieren. Im April stellte die Geschäftsführung<br />

in Bremen ihre Pläne vor <strong>und</strong> legte die Kernzahlen<br />

für 2007 auf den Tisch. Sowohl Terminal-Hardware als<br />

auch Mitarbeiterstamm sollen in den kommenden Jahren<br />

Zuwachs erfahren.<br />

48 |<br />

Beteiligung in Russland bringt neue Perspektiven im Ostsee-Container-Verkehr<br />

2006 investierte EUROGATE r<strong>und</strong> 175 Mio. Euro. Im Mai 2007 erhielt auch der neue Liegeplatz 2 am<br />

Standort Hamburg Containerbrücken des chinesischen Herstellers ZPMC<br />

EUROGATE stärkt<br />

Marktstellung<br />

Hinter der EUROGATE-Gruppe liegt 2007 „das beste Ergebnis der<br />

jungen Firmengeschichte“, freuen sich die beiden gleichberechtigten<br />

Vorsitzenden der Gruppen-Geschäftsführung, Emanuel<br />

Schiffer <strong>und</strong> Thomas Eckelmann. Bei einem Umsatz von r<strong>und</strong> 659,5<br />

Mio. Euro (+ 17,8 %) weist das Unternehmen einen Jahresüberschuss<br />

von 112,5 Mio. Euro (+ 60,6 %) aus. Um die Spitzenstellung zu halten,<br />

hat EUROGATE umfassende Investitionen beschlossen. Im Mittelpunkt<br />

des Investitionsprogramms stehen die Terminals an Elbe <strong>und</strong> Weser,<br />

aber auch der JadeWeserPort (JWP). Bis Oktober 2011 soll dort die<br />

erste Ausbaustufe nach einiger Verzögerung zur Verfügung stehen.<br />

Bei der unter Druck geratenen Realisierungs-Gesellschaft hofft man<br />

sogar auf die Inbetriebnahme von Teilkapazitäten des Hafens mehrere<br />

Monate früher. Doch für EUROGATE ist zunächst entscheidend, dass es<br />

losgeht. „Damit haben wir endlich Investitionssicherheit“, so Schiffer.<br />

Auch das Thema Schadensersatzansprüche, mit dem der Hafendienstleister<br />

noch Ende 2007 gedroht hatte, ist nun vom Tisch. Dennoch hat<br />

die Verzögerung an der Jade Folgen für die operativen Abläufe auf den<br />

vorhandenen Terminals: Die eigentlich bereits für 2010 in Wilhelmshaven<br />

eingeplanten Containermengen müssen für ein gutes Jahr auf<br />

die Anlagen in Bremerhaven <strong>und</strong> Hamburg umverteilt werden. Wie<br />

das gehen könne, obwohl diese Terminals ebenfalls hoch ausgelastet<br />

seien, werde in den nächsten Monaten intensiv untersucht. „Wir werden<br />

das aber schaffen“, zeigt sich Schiffer überzeugt.<br />

Russisches Kapital geht<br />

nach Wilhelmshaven<br />

Die Gründungsväter von EUROGATE, Thomas Eckelmann<br />

<strong>und</strong> Emanuel Schiffer, sind auch persönlich befre<strong>und</strong>et<br />

| Bilder: Arndt<br />

Zu Veränderungen kommt es im Betreiber-Konsortium des Jade-<br />

Weser-Port. Neben EUROGATE (51,8 %) <strong>und</strong> der dänischen APM-<br />

Gruppe (30 %) wird auch das russische National Container Company<br />

(NCC) eine Option einlösen <strong>und</strong> zur Jahresmitte einsteigen. NCC<br />

gehört in Russland zu den größten Hafendienstleistungs-Unternehmen.<br />

Das Engagement der Russen im JWP ist keine Laune der Natur,<br />

sondern das Ergebnis eines von langer Hand eingeleiteten Prozesses.<br />

EUROGATE selber beteiligte sich bereits im Dezember 2007 an dem<br />

von NCC im russischen Ust Luga gebauten <strong>und</strong> künftig betriebenen<br />

Container-Terminal „Baltic Container Terminal“(BCT). Diese Anlage<br />

3|<strong>2008</strong>


Bremerhaven gehört für EUROGATE zu den am stärksten wachsenden<br />

Terminal-Standorten.<br />

entspricht hinsichtlich ihrer geplanten Umschlagleistung von 3 Mio.<br />

TEU praktisch dem in Deutschland entstehenden JWP.<br />

Im JWP sieht EUROGATE gewissermaßen den Westfl ügel in seinem<br />

Terminal-Gebilde in Nordwest- <strong>und</strong> fortan an auch in Osteuropa,<br />

Ust Luga wäre dann der Ost-Flügel. Eckelmann stellte für die nächste<br />

Dekade Containerschiff-Direktverkehre zwischen Wilhelmshaven<br />

<strong>und</strong> Ust Luga in Aussicht. Von Ust Luga aus seien dann Intermodal-<br />

Konzepte nach Russland hinein denkbar, wobei den Schwerpunkt<br />

der Großraum Moskau darstelle. Auch das dafür benötigte Instrumentarium<br />

sei innerhalb der EUROGATE-Gruppe vorhanden. Mit<br />

ihrer Sparte Intermodal, zu der neben Bahntransporten auch See-<br />

Feeder-Verkehre im Mittelmeer gehören, hat sich das Unternehmen<br />

erfolgreich im Markt gefestigt. Immerhin: Das Intermodal-Aufkommen<br />

erreichte 2007 fast 1,9 Mio. TEU – ein Plus von 21,7 %.<br />

Bremerhaven wird 14 Monate<br />

früher fertig als geplant<br />

Während sich in Bremerhaven für EUROGATE die Ausbaumöglichkeiten<br />

mit der auf Oktober vorverlegten Inbetriebnahme des Containerterminal<br />

IV erschöpfen, wird sich das Erscheinungsbild des<br />

Terminal-Komplexes in Hamburg bis zur Mitte des nächsten Jahrzehntes<br />

deutlich verändern. In Hamburg sind die zentralen Vorhaben<br />

die Ertüchtigung des Liegeplatzes 3, die Fertigstellung des zweiten<br />

Moduls für das KV-Terminal Eurokombi sowie die Verlängerung<br />

der Kaistrecke in Richtung Westen. Für diese Maßnahme allein sind<br />

ab 2012 noch einmal 250 Mio. Euro eingeplant. Sowohl bei der Liegeplatz-Anpassung<br />

als auch bei der so genannten Westerweiterung<br />

ist der Fahrplan aus dem Lot geraten. Den Hauptverantwortlichen<br />

für die von Schiffer mit „Sorgen“ benannten Verzögerungen sieht<br />

Eckelmann bei der Hamburg Port Authority (HPA). Dabei sei EU-<br />

ROGATE nur ein Leidtragender der Fehler <strong>und</strong> Versäumnisse. Auch<br />

andere Hafenfi rmen klagten. Wenn der Hamburger Hafen als Ganzes<br />

bis 2015 sein Containeraufkommen von heute knapp 10 auf<br />

18 Mio. TEU bringen will, frage Eckelmann nach der Realisierbarkeit.<br />

Tatsache sei, dass das Unternehmen die neuen, mit dem Liegeplatz 3<br />

<strong>und</strong> der Westerweiterung verb<strong>und</strong>enen Kapazitäten fest eingeplant<br />

habe <strong>und</strong> bis spätestens Mitte der nächsten Dekade benötige. Allein<br />

die Westerweiterung bringe r<strong>und</strong> 1,9 Mio. TEU zusätzlich, so dass in<br />

Hamburg bis 2016 für EUROGATE 6 Mio. TEU jährliche Umschlagsleistung<br />

verfügbar sein sollen.<br />

Engagement in Tanger<br />

Operatives Neuland betritt EUROGATE auch mit dem Terminal im<br />

marokkanischen Tanger. Das Betreiber-Konsortium, zu dem auch<br />

EUROGATE gehört, wird r<strong>und</strong> 140 Mio. Euro investieren. Das neue<br />

Container-Terminal verfügt über eine 810 m lange Kaimauer sowie<br />

Mehr Mitarbeiter<br />

Mit den Investitionen in das Terminal-Netzwerk wird es die EU-<br />

ROGATE-Gruppe nicht bewenden lassen. Der Mitarbeiterstamm<br />

muss in den kommenden Jahren erheblich an Umfang gewinnen.<br />

Geschäftsführungsmitglied Heinz Brandt: „Allein in Deutschland<br />

soll die Beschäftigung von heute r<strong>und</strong> 4.500 auf 7.000 im Jahr<br />

2012 anwachsen.“ Neben der zahlenmäßigen Aufstockung steht<br />

auch die gezielte Weiterbildung der Mitarbeiter im Mittelpunkt<br />

der Personalentwicklung. Brandt: „Wir wollen das Qualifi zierungsniveau<br />

nachhaltig verbessern.“ ■ EHA<br />

eine r<strong>und</strong> 40 ha große Fläche. Einmal fertig gestellt soll die Anlage<br />

bis zu 1,3 Mio. TEU umschlagen können. Der erste Bauabschnitt<br />

soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte <strong>2008</strong> in Betrieb genommen<br />

werden. Für den deutschen Hafenkonzern stellt Tanger<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner geostrategischen Lage eine potenzielle Schnittstelle<br />

für die globalen Containerverkehre auf den Nord-Süd <strong>und</strong> Ost-<br />

West-Schifffahrtsrouten dar. Zudem werde das neue Terminal auch<br />

für den seewärtigen Außenhandel Marokkos eine große Rolle spielen,<br />

ist man bei EUROGATE überzeugt. ■ Eckhard-Herbert Arndt<br />

3|<strong>2008</strong> | 49


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

Der Erfolg der Duisburger Hafen AG zeigt positive, aber<br />

auch negative Wirkungen. Denn es wird langsam eng im<br />

Hafen, freie Flächen sind Mangelware. Auf der Bilanzpressekonferenz<br />

von duisport blickte Vorstandschef Erich<br />

Staake Anfang April auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

2007 zurück <strong>und</strong> nach vorne auf die Zukunftspläne des<br />

größten Binnenhafens Europas.<br />

50 |<br />

Es wird eng im Hafen Duisburg<br />

Hier entsteht das VTS-Logistikzentrum mit Kaianlage | Bild: Götze-Rohen<br />

duisport auf Erfolgskurs<br />

Wo es vor Jahren noch zahlreiche Industriebrachen gab, die<br />

darauf warteten, aus dem Dornröschenschlaf geküsst zu<br />

werden, brummt heute das Logistikgeschäft. Statt küssender<br />

Prinzen, sind jetzt Landentdecker gefragt, denn die Nachfrage<br />

nach freien <strong>und</strong> bebauten Flächen am bedeutendsten Logistikdrehkreuz<br />

Europas ist ungebrochen. Die duisport-Erfolgsbilanz des<br />

letzten Jahres ist daher überzeugend: Ertrag, Umsatz, Investitionen,<br />

Flächen, Container <strong>und</strong> Umschlagsmengen: Alle Kennziffern des<br />

Unternehmens sind im Geschäftsjahr 2007 gestiegen.<br />

Mit einem konsolidierten Umsatz zuzüglich der Umsätze aus strategischen<br />

Beteiligungen von insgesamt 126,5 Mio. Euro konnte<br />

die duisport-Gruppe das Rekordergebnis aus dem Vorjahr nahezu<br />

verdoppeln (+ 97%). Der Ertrag vor Zinsen, Steuern <strong>und</strong> Abschreibungen<br />

(EBITDA) konnte um 20% auf 22,6 Mio. Euro gesteigert<br />

werden. Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich um 43% auf<br />

7,0 Mio. Euro. Der Cash Flow legte in 2007 aufgr<strong>und</strong> von Sondereffekten<br />

um 73% auf 21,5 Mio. Euro zu. In den traditionellen<br />

Geschäftssegmenten Infra- <strong>und</strong> Suprastruktur sowie Verkehr <strong>und</strong><br />

Logistische Dienstleistungen verbuchte die Unternehmensgruppe<br />

mit einem Umsatz von 65,1 Mio. Euro abermals ein zweistelliges<br />

Wachstum (+ 11%). Einen wesentlichen Anteil an der Verdoppelung<br />

des Geschäftsvolumens hatte die Akquisition der VTS-Gruppe, die<br />

das neue Geschäftssegment Verpackungslogistik mit 54,9 Mio. Euro<br />

Umsatz bildet. „Mit der Übernahme der auf die Verpackung von Investitionsgütern<br />

spezialisierten VTS-Gruppe können wir Leistungen<br />

abdecken, die bisher größtenteils den Seehäfen vorbehalten waren,<br />

<strong>und</strong> so neue Ladungsströme an den Hafen- <strong>und</strong> Logistikstandort<br />

Duisburg holen. Unabhängig davon sind wir auch in den traditionellen<br />

Geschäftssegmenten erneut zweistellig gewachsen“, sagte<br />

Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG.<br />

Wachstumstreiber Bahnverkehr<br />

Auch bei den Umschlagzahlen hat duisport kräftig zugelegt: Insgesamt<br />

stieg das Transportaufkommen im Hafen um 11% auf<br />

55,1 Mio. t. Gut die Hälfte dieser Menge (28,6 Mio. t) ging auf das<br />

Konto von Bahn- <strong>und</strong> Schiffsverkehren. Beim Stückgut stieg der<br />

Umschlag um 12% auf 14,7 Mio. t. Allein im Eisen- <strong>und</strong> Erzumschlag<br />

verzeichnete duisport ein Plus von 9% auf 5,8 Mio.t. Die<br />

wichtigste Gütergruppe bildeten auch 2007 die Container. 1,6 Mio.<br />

3|<strong>2008</strong>


Der duisport-Vorstand: (v.l.) Thomas Schlipköther, Erich Staake <strong>und</strong><br />

Markus Bangen. | Bild: Götze-Rohen<br />

Containerbewegungen bzw. rechnerisch 901.000 TEU wurden im<br />

Bahn- <strong>und</strong> Schiffsumschlag gezählt. Gegen den B<strong>und</strong>estrend wuchs<br />

der „nasse“ Containerumschlag um 4 %, während der Umschlag per<br />

Bahn um 23 % auf 531.000 TEU zulegte. Das Bahngeschäft hat sich<br />

zu einem wahren Zugpferd für duisport entwickelt. „In den letzten<br />

5 Jahren haben wir im Kombinierten Verkehr durchschnittliche<br />

Wachstumsraten von 30 % pro Jahr ausgewiesen“, sagte Staake.<br />

Für das laufende Jahr geht der Hafenchef davon aus, dass die<br />

1 Millionen-Container-Marke überschritten wird.<br />

duisport will Universalhafen bleiben<br />

Trotz der exzellenten Zahlen im Containergeschäft will duisport aber<br />

vor allem ein Universalhafen bleiben. Ein wichtiges Indiz hierfür ist<br />

die Übernahme der VTS-Gruppe. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des boomenden<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbaus habe sich das Investment sehr gelohnt.<br />

Derzeit wickelt die VTS einen Großauftrag für die Verpackung <strong>und</strong> den<br />

Transport von vier Düngemittelfabriken nach Ägypten ab. Um mehr<br />

solche attraktiven Geschäfte nach Duisburg zu holen, investiert duisport<br />

weiter: Derzeit wird im Duisburger Nordhafen eine Fläche von ca.<br />

45.000 m verfüllt. Darauf soll – mit einer eigenen Liegestelle für Binnenschiffe<br />

<strong>und</strong> Kümos – ein Logistikzentrum entstehen, in dem hochwertige<br />

Stückgüter für den Export verpackt <strong>und</strong> vorbereitet werden.<br />

„In diesem Zusammenhang ist auch das Short-Sea-Geschäft zu<br />

sehen, welches wir weiter entwickeln wollen“, sagte Staake. Über<br />

100<br />

Jahre im Dienste der Bin Binnenschifffahrt<br />

HA-DU - Service<br />

>> Zwei moderne Stevendocks für alle Schiffsgrößen<br />

>> Instandsetzung <strong>und</strong> Neuanfertigung von<br />

Wellen- <strong>und</strong> Ruderanlagen<br />

>> Eine leistungsstarke Dreherei, Schlosser- <strong>und</strong><br />

Rohrleitungsarbeiten aller Art<br />

>> Herstellung von HA-DU-Spezialankern <strong>und</strong><br />

Drahtseillosen HA-DU-Schiffskupplungen<br />

>> Einsatz von Schweißbooten – Dockmöglichkleit<br />

bei jedem Wasserstand<br />

Wärmetauscher-Transport der VTS mit Antonow-Flugzeug, April <strong>2008</strong><br />

|Bild: Gorynski, VTS<br />

den Rhein können Seeschiffe mit bis 5000 t Tragfähigkeit Duisburg<br />

anlaufen. „Projektverladungen können auch von Duisburg direkt zu<br />

ihren Zielhäfen erfolgen“ ist Staake überzeugt. Wenn das neue VTS-<br />

Logistikzentrum 2009 in Dienst geht, steht duisport aber vor einem<br />

ernsten Problem: spätestens dann wird es kaum noch nennenswerte<br />

freie Flächen für Logistikangebote in Duisburg geben. „Offensichtlich<br />

sind wir in Duisburg nicht mehr so willkommen wie früher“,<br />

beklagte Staake die veränderte politische Großwetterlage in Duisburg.<br />

Genehmigungen dauerten lange <strong>und</strong> neue Flächen würden<br />

nicht ausgewiesen. „Wer heute sagt, dass man die alte Monokultur<br />

(Montanindustrie) nicht gegen eine neue – die Logistik – austauschen<br />

dürfe, hat die letzten 10 Jahre geschlafen“, erklärte Staake.<br />

Neben den wirtschaftlichen Effekten der Logistik für die Region sei<br />

sie auch Arbeitspolitisch bedeutsam. „Zwei Drittel der Arbeitsplätze<br />

in der Logistik sind für Leute ohne Abitur. Auch denen müssen wir<br />

eine Chance geben“, machte Staake deutlich. Wenn es in Duisburg<br />

aber nicht weitergehe, müsse man sich eben anderweitig umsehen.<br />

„Dabei geht der Blick natürlich in Richtung Niederrhein“, erklärte<br />

Staake. Ob <strong>und</strong> in welcher Form es beispielsweise bereits Gespräche<br />

mit den Häfen in Wesel <strong>und</strong> an der Lippemündung gäbe, wollte<br />

Staake aber nicht kommentieren. Klar sei aber, dass sich das Unternehmen<br />

alle Optionen offen halte. „Wenn wir potentiellen K<strong>und</strong>en<br />

nichts mehr bieten können, müssen wir handeln. Das kann durch<br />

Kauf oder Beteiligungen geschehen“, sagte Staake.<br />

■ Axel Götze-Rohen | Dü<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />

Werftstraße 47 >> 47053 Duisburg >> Tel. 02 03-6 10 24/25 >> Fax 02 03-6 18 46<br />

www.ha-du.de >> email: Harbisch@ha-du.de<br />

3|<strong>2008</strong> | 51


TITELTHEMA | INTERMODALER TRANSPORT IN EUROPA – CHANCEN FÜR HÄFEN, SCHIFF & BAHN<br />

Auch in 2007 hat der Umschlag im Hafen Bonn kräftig zugelegt. Nun steht der 10 Mio. Euro teure Ausbau kurz vor der<br />

Tür: Die Pläne sind fertig, Anträge auf Förderung durchgesetzt. 2,5 Mio. muss die Hafenbetriebsgesellschaft bestehend<br />

aus den Bonner Stadtwerken <strong>und</strong> der Am Zehnhoff-Söns GmbH selbst tragen.<br />

14 |<br />

Am Zehnhoff-Söns GmbH sieht Kapazitätsgrenze erreicht<br />

Das vorhandene Schrägufer soll niveaugleich abgesp<strong>und</strong>et werden | Bild: Dünner<br />

Hafenausbau in Bonn startet<br />

Bis Oktober 2007 hat der zu 51 % am Bonner Hafen beteiligte<br />

Logistikdienstleister Am Zehnhoff-Söns (AZS) um die Unterstützung<br />

des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums kämpfen müssen.<br />

Nun sind die Mittel aus dem Förderprogramm für kombinierte Umschlagsanlagen<br />

bewilligt. Alfons Söns, der gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Gregor Söns das Familienunternehmen leitet, ist auch für<br />

das laufende Planfeststellungsverfahren guten Mutes. „Es gibt kaum<br />

ein Terminal entlang der Rheinschiene, das über eine so gute Autobahnanbindung<br />

verfügt wie wir. Nur mit der Trimodalität sieht es<br />

immer noch nicht gut aus.“ Die Reaktivierung des 1968 stillgelegten<br />

Bahnanschlusses ist nicht in Sicht. Daher laufen derzeit Gespräche<br />

zur Nutzung von Bahngleisen auf dem benachbarten ehemaligen<br />

VAW-Gelände zur Bahnverladung von Containern.<br />

Schienenanlage der Containerbrücken <strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>wand werden um 120 m verlängert.<br />

Auch die Ölverladestation wird um 80 m verlegt | Bild: AZS<br />

Bis es soweit ist rechnet Söns mit einem Anstieg des LKW-Verkehrs.<br />

Eine erhöhte Lärmbelästigung will AZS mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auf den Zufahrtsstraßen im angrenzenden Wohngebiet<br />

vermeiden. Gleichzeitig soll ein externer Fahrlehrer die 65 Kraftfahrer<br />

des Unternehmens auf sicheres <strong>und</strong> verbrauchsoptimiertes Fahren<br />

schulen. „Wir würden außerdem zehn Berufskraftfahrer-Azubis<br />

ausbilden, haben aber nur vier geeignete Kandidaten gef<strong>und</strong>en“,<br />

ergänzt Söns.<br />

Unzufrieden ist Söns mit der steigenden Biotreibstoffbesteuerung.<br />

Erst im letzten Jahr hatte das Unternehmen den bestehenden Zugmaschinenbestand<br />

durch 50 rapsöl-fähige Volvo-LKW ersetzt. „Trotz<br />

Jahresvertrag <strong>und</strong> eigener Tankstelle konnten die Einsparungen gegenüber<br />

herkömmlichen Diesel die Anschaffung der E-Oil-Anlagen<br />

2007 hat AZS 50 rapsöl-fähige Volvo-LKW beschafft | Bild: AZS<br />

3|<strong>2008</strong>


nicht wie geplant einspielen.“ Dieses Schicksal dürften die geplanten<br />

Baumaßnahmen im Hafen nicht teilen. Der Umsatz im letzten Jahr<br />

ist auf 20 Mio. t <strong>und</strong> 195.000 TEU gestiegen, die Ertragslage beurteilt<br />

Söns als zufriedenstellend. „Besonders Stuffi ng <strong>und</strong> Stripping im<br />

Containerbereich haben stark zugenommen. In Standardcontainern<br />

verladene Massengüter haben den Containerumschlag zusätzlich<br />

angekurbelt.“ Für den Hafenumbau steht deshalb die Erweiterung<br />

der Containerumschlagskapazitäten im Vordergr<strong>und</strong>. Eine zweite<br />

Containerbrücke soll höher stapeln <strong>und</strong> einem Ausleger von 35 m<br />

Länge zwei Schiffe nebeneinander be- <strong>und</strong> entladen können. „Mit<br />

optimierter Verweildauer helfen wir so auch den Schiffern“, bekräftigt<br />

Söns. „Eine stiefmütterliche Behandlung wie in den Seehäfen<br />

soll es bei uns nicht geben.“ Schienenanlage der Containerbrücken<br />

<strong>und</strong> Sp<strong>und</strong>wand p sollen um 120 m verlängert g werden, um auch ei-<br />

nen dritten Liegeplatz zu schaffen. Zugunsten der Lager- L <strong>und</strong> Um-<br />

■ Alfons Söns:<br />

„Unsere Aktivitäten in China<br />

laufen zwar schleppend, aber<br />

auf lange Sicht wird sich die<br />

Entscheidung als richtig erweisen.<br />

In China muss aber noch eine Menge<br />

in Richtung westlicher Unternehmenskultur<br />

getan werden. Loyalität<br />

gegenüber dem Arbeitgeber wie bei<br />

einem Familienbetrieb kennt man<br />

dort nicht.“<br />

| Bild: Dünner<br />

schlagsfl äche wird die Ölverladestation um 80 m verlegt werden. Als<br />

Zeitrahmen für den Ausbau im laufenden Betrieb ist eine Bauzeit<br />

von zwei Jahren ab 2009 geplant.<br />

AZS <strong>und</strong> der Bonner Hafen sind also weiter auf Wachstumskurs.<br />

Mit dazu bei trägt auch ein seit 2006 bestehendes Joint-Venture<br />

in China mit Niederlassungen in Shanghai, Qingdao <strong>und</strong> Xiamen.<br />

JAG Logistics erschließt mit einem eigenen Logistiknetzwerk für<br />

export- <strong>und</strong> importorientierte Unternehmen in der Region Bonn<br />

den größten asiatischen Markt <strong>und</strong> bietet chinesischen K<strong>und</strong>en mit<br />

einer eigenen verlässlichen Logistikkette den Zugang zum interessanten<br />

deutschen Markt. Damit ist das vergangenes Jahr 100 Jahre<br />

alt gewordene Bonner Familienunternehmen Am Zehnhoff-Söns<br />

Beispiel für das erfolgreiche Wachstum vom lokalen zum globalen<br />

Logistikdienstleister.<br />

■ Christian Grohmann | Hans-Wilhelm Dünner<br />

3|<strong>2008</strong> | 53


O ONTAINERTICKER C<br />

ONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Seehäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Amsterdam<br />

| Antwerpen<br />

(alle Terminals)<br />

| Bremerhaven<br />

(EUROGATE)<br />

| Constantza<br />

| Cuxport<br />

| Dünkirchen<br />

| Hamburg<br />

(EUROGATE)<br />

Jahr LKW<br />

%<br />

2004<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

ECT verkürzt<br />

Cargo Opening Time<br />

60,0<br />

54,0<br />

50,0<br />

–<br />

60,6<br />

59,5<br />

59,9<br />

59,8<br />

–<br />

–<br />

–<br />

53,1<br />

39,6<br />

36,8<br />

–<br />

56,0<br />

53,0<br />

64,8<br />

47,6<br />

–<br />

96,2<br />

95,5<br />

95,4<br />

90,0<br />

–<br />

82<br />

72<br />

88<br />

–<br />

Die Rotterdamer Europe Container Terminals<br />

BV (ECT) hat zum 1. Mai die im letzten<br />

September eingeführte Cargo Opening Time,<br />

kurz COT, für Exportcontainer von neun auf<br />

acht Tage verringert. Damit will ECT die Verweildauer<br />

von im Voraus angelieferten Con-<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Bahn<br />

%<br />

5,0<br />

3,0<br />

7,0<br />

–<br />

10,1<br />

9,3<br />

8,0<br />

8,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

44,4<br />

56,3<br />

58,8<br />

–<br />

44,0<br />

47,0<br />

34,9<br />

47,3<br />

–<br />

3,8<br />

1,4<br />

1,5<br />

2,0<br />

–<br />

14<br />

25<br />

8<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Binnenschiff<br />

%<br />

35,0<br />

43,0<br />

43,0<br />

–<br />

29,3<br />

31,2<br />

32,1<br />

32,2<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2,5<br />

4,1<br />

4,4<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0,3<br />

5,1<br />

–<br />

0<br />

3,1<br />

3,1<br />

8,0<br />

–<br />

4<br />

3<br />

4<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Seeschiff<br />

TEU<br />

52.000<br />

305.722<br />

386.236<br />

1.549.113<br />

4.082.334<br />

4.777.151<br />

7.018.799<br />

8.000.000<br />

2.075.050<br />

1.660.000<br />

2.712.694<br />

2.982.141<br />

4.428.203<br />

4.892.239<br />

28.457<br />

105.981<br />

136.272<br />

768.099<br />

1.037.068<br />

1.417.000<br />

24.353<br />

25.228<br />

67.087<br />

65.713<br />

70.446<br />

148.531<br />

160.816<br />

206.000<br />

197.000<br />

491.448<br />

1.338.060<br />

1.727.133<br />

2.544.447<br />

2.916.271<br />

Seehäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Hamburg<br />

(HHLA)<br />

| Hamburg<br />

(alle Terminals)<br />

| Helsinki<br />

| Le Havre<br />

| Lübeck (LHG)<br />

(inkl. Travemünde)<br />

| Lübeck<br />

(CTL | HHLA)<br />

| Marseilles-Fos<br />

| Rotterdam<br />

| Stettin<br />

(Szczecin)<br />

| Zeebrugge<br />

tainern auf ihren Terminals reduzieren. Berechnungsgr<strong>und</strong>lage<br />

für den COT-Zeitpunkt<br />

ist die geplante Ankunft des Seeschiffs, eine<br />

Verschiebung entsprechend der tatsächlichen<br />

Ankunft soll nicht stattfi nden. Ab<br />

1. Juni plant ECT außerdem, sämtliche Containerdaten<br />

per EDI anliefern zu lassen. Bis<br />

Oktober soll eine Übergangsfrist den fl üssigen<br />

Betrieb sicherstellen. ■ CG<br />

Jahr LKW<br />

%<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

54 | 3|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

61,7<br />

70,0<br />

69,6<br />

66,8<br />

65,8<br />

–<br />

Bahn<br />

%<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

38,0<br />

28,7<br />

28,7<br />

31,4<br />

32,5<br />

–<br />

Binnenschiff<br />

%<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0,3<br />

1,3<br />

1,7<br />

1,8<br />

1,7<br />

–<br />

Seeschiff<br />

TEU<br />

1.199.000<br />

2.762.000<br />

3.516.000<br />

5.274.251<br />

6.123.056<br />

6.700.000<br />

1.969.986<br />

4.248.247<br />

5.373.999<br />

8.861.804<br />

9.889.792<br />

2.460.000<br />

2007 – – – 435.000<br />

1995<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2006<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2003<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

82,5<br />

85,1<br />

85,4<br />

86,8<br />

84,0<br />

71,0<br />

62,0<br />

58,0<br />

49,0<br />

49,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

82,7<br />

82,0<br />

––<br />

65,0<br />

48,0<br />

59,0<br />

60,0<br />

90<br />

91<br />

94<br />

93<br />

70,5<br />

79,8<br />

78,3<br />

61,2<br />

54,7<br />

16,9<br />

12,2<br />

11,7<br />

5,1<br />

7,0<br />

29,0<br />

38,0<br />

42,0<br />

51,0<br />

51,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

16,9<br />

12,0<br />

––<br />

10,0<br />

13,0<br />

9,0<br />

9,0<br />

10 866<br />

26,9<br />

17,7<br />

20,5<br />

37,6<br />

44,7<br />

0,6<br />

2,7<br />

2,9<br />

8,1<br />

9,0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0,4<br />

6,0<br />

––<br />

25,0<br />

39,0<br />

32,0<br />

31,0<br />

–<br />

1<br />

–<br />

1<br />

2,6<br />

2,5<br />

1,2<br />

1,2<br />

0,6<br />

888.979<br />

1.464.901<br />

1.720.459<br />

2.130.000<br />

2.220.000<br />

80.500<br />

90.000<br />

79.100<br />

121.000<br />

140.000<br />

61.267<br />

110.207<br />

66.000<br />

722.000<br />

941.398<br />

1.000.000<br />

260.484<br />

3.700.000<br />

6.274.000<br />

6.506.000<br />

9.600.000<br />

10.790.604<br />

2.865<br />

21.628<br />

42.425<br />

56.276<br />

334.382<br />

965.345<br />

985.942<br />

1.653.493<br />

2.020.723<br />

DVWG: Kollaps im Hinterland<br />

ist vermeidbar<br />

Der Kollaps im Seehafen-Hinterlandverkehr<br />

lässt sich vermeiden. Darin waren sich die<br />

Referenten auf dem 1. Infrastrukturforum<br />

der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen<br />

Gesellschaft (DVWG) einig, das am 10. April<br />

in Hamburg stattfand. Die deutschen Seehäfen<br />

könnten das prognostizierte Umschlagwachstum<br />

nur dann bewältigen <strong>und</strong> für mehr<br />

Beschäftigung in Norddeutschland sorgen,<br />

wenn die erforderlichen Mittel für den beschleunigten<br />

Ausbau der Straßen <strong>und</strong> Schienenwege<br />

im Hinterland zeitnah bereitgestellt<br />

würden. ■ Dü<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■<br />

| Bild: ECT


CONTAINERTICKER<br />

CO C<br />

CONTAINERTICKER<br />

3|<strong>2008</strong><br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

„ConChecker“ beschleunigen<br />

Zollabfertigung in<br />

Hamburg<br />

Vom 1. bis zum 11. April hat die Logistik-<br />

Initiative Hamburg (LIHH) am Hauptzollamt<br />

Waltershof einen Testlauf mit so<br />

genannten „ConCheckern“ gestartet. Die<br />

Container-Checker unterstützten die Zollbeamtem<br />

bei der Kontrolle von Lkw mit<br />

Leercontainern durch Öffnen <strong>und</strong> Schließen<br />

der Containertüren. „Bislang musste<br />

der Lkw-Fahrer dafür selbst aussteigen“,<br />

berichtet Hans Stapelfeldt, Sprecher des<br />

LIHH-Arbeitskreises Verkehr. „in der ersten<br />

Woche beschleunigten die ConChecker die<br />

Abfertigung aller Lkw um zirka 12 %. In der<br />

zweiten Woche waren es dank guter Zusammenarbeit<br />

vor Ort sogar r<strong>und</strong> 20 %.“ In<br />

der Hauptverkehrszeit zwischen 11 <strong>und</strong> 19<br />

Uhr könnten damit künftig 6.000 statt bisher<br />

5.000 Lkw pro Schicht abgefertigt werden.<br />

Rückstaus auf der für den internen<br />

Hafenverkehr wichtigen Köhlbrandbrücke<br />

konnten laut Stapelfeldt deutlich reduziert<br />

werden. Nun soll das Verfahren dauerhaft<br />

eingeführt <strong>und</strong> schrittweise auch auf die<br />

anderen Zolldurchlässe im Hamburger Hafen<br />

ausgeweitet werden. Die Maßnahme<br />

wird erst obsolet, wenn die Freizone aufgehoben<br />

oder drastisch verkleinert wird, so<br />

dass sie den Verkehr nicht mehr so stark<br />

behindert wie heute. Für die Finanzierung<br />

des Projekts sind jährlich r<strong>und</strong> 200.000<br />

Euro für das ConChecker-Personal erforderlich.<br />

■ Dü | CG<br />

| Bilder: LIHH<br />

Binnenschiffe entlasten<br />

Straßen im Hamburger<br />

Hafengebiet<br />

Seit Anfang <strong>2008</strong> fährt die Deutsche Binnenreederei<br />

(DBR) in Hamburg ihren hafeninternen<br />

Umfuhrdienst mit dreilagigen Schubverbänden.<br />

Diese können von April an bis zu<br />

210 TEU transportieren. So entfallen auf einen<br />

Schlag etwa 120 LKW-Transporte. Mittelfristig<br />

sollen die Kapazitäten der Verbände<br />

auf 240 TEU wachsen. Schon heute bieten<br />

Umfuhren mit dem Binnenschiff merkliche<br />

Kosten- <strong>und</strong> Geschwindigkeitsvorteile. Anders<br />

als der Lkw ließen sich Schubleichter<br />

außerdem als kostengünstiges Zwischenlager<br />

verwenden, um sie dann zeitgerecht<br />

zur Seeschiffsabfahrt zu entladen. Auf dem<br />

Wasserweg wollen die Partnerunternehmen<br />

DBR <strong>und</strong> Walter Lauk aus Hamburg 75.000<br />

TEU in <strong>2008</strong> befördern. Die Straße hatte sich<br />

zunehmend als Engpass erwiesen, da immer<br />

mehr ein- <strong>und</strong> ausgehende Container zwischen<br />

den einzelnen Terminals umgefahren<br />

werden müssen. ■ SPC | Dü<br />

| 51


O ONTAINERTICKER C<br />

ONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

56 |<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Aken<br />

| Andernach<br />

(Terminalbetrieb seit<br />

Februar 2000)<br />

| Aschaffenburg<br />

(Terminalbetr. Wasser/<br />

Straße seit Herbst 99)<br />

| Basel<br />

1 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

| Berlin<br />

(BEHALA)<br />

1 Terminalbetrieb seit 2001<br />

| Bonn<br />

Privatisiert seit 2004<br />

| Braunschweig<br />

(EUROGATE)<br />

1 Terminalbetr. seit 1999. Bis<br />

3|2005 nur Schiffsabfertigung<br />

| Brunsbüttel<br />

| Brüssel<br />

| Deggendorf<br />

| Dörpen<br />

| Dortm<strong>und</strong><br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2000<br />

2002<br />

2006<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2004<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2006<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2006<br />

2007<br />

1990<br />

2000<br />

2006<br />

2007<br />

–<br />

6.075<br />

5.446<br />

8.375<br />

2.771<br />

1.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

861<br />

5.664<br />

18.826<br />

4.685<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1.285<br />

1.653<br />

595<br />

1.274<br />

5.426<br />

2.322<br />

–<br />

–<br />

5.800<br />

1.835<br />

5.950<br />

1.445<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Bahn<br />

TEU<br />

–<br />

0<br />

4.072<br />

5.022<br />

1.639<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

23.171<br />

52.531<br />

13.671<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1<br />

3.853<br />

16.442<br />

4.498<br />

0<br />

0<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

1.380<br />

2.234<br />

456<br />

14.500<br />

55.700<br />

40.300<br />

36.999<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Schiff<br />

TEU<br />

–<br />

5.792<br />

1.457<br />

2.874<br />

1.132<br />

9.158<br />

–<br />

–<br />

3.727<br />

9.622<br />

8.791<br />

3.044<br />

22.194<br />

74.188<br />

104.366<br />

25.113<br />

282<br />

78<br />

0<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

7.722<br />

46.517<br />

41.461<br />

10.641<br />

6.819<br />

11.793<br />

3.256<br />

12.200<br />

17.000<br />

5.800<br />

455<br />

0<br />

0<br />

–<br />

7.700<br />

15.500<br />

23.221<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

3.840<br />

11.867<br />

10.975<br />

16.271<br />

5.542<br />

10.158<br />

56.376<br />

55.678<br />

3.727<br />

9.622<br />

8.791<br />

3.044<br />

22.194<br />

74.188<br />

104.366<br />

25.113<br />

1.143<br />

28.913<br />

71.357<br />

18.356<br />

130.809<br />

153.873<br />

154.191<br />

195.281<br />

7.722<br />

51.655<br />

59.556<br />

15.734<br />

8.093<br />

17.219<br />

5.578<br />

12.200<br />

17.000<br />

11.600<br />

3.670<br />

8.184<br />

1.901<br />

14.500<br />

63.400<br />

55.800<br />

60.220<br />

17.000<br />

84.000<br />

149.000<br />

200.700<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Dresden, Riesa,<br />

Torgau, Roßlau,<br />

Decin, Lovosice<br />

Unternehmensgruppe SBO<br />

| Duisburg<br />

1 LKW-Verkehre wurden<br />

nicht erfasst<br />

| Emmerich<br />

RWT<br />

| Enns<br />

1 Terminal-Betrieb seit<br />

08|04<br />

| Frankfurt/Main<br />

1 Anzahl Container, keine<br />

TEU-Basis. 2 Bahnanteil in<br />

Stück Container<br />

| Gelsenkirchen<br />

Stadt<br />

| Germersheim<br />

LKW, Bahn <strong>und</strong> Schiff<br />

| Gernsheim<br />

Terminalbetrieb seit 1993,<br />

2 LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

| Glückstadt<br />

| Halle/Saale<br />

1 Terminalbetrieb Bahn/<br />

LKW seit April 2004<br />

Jahr LKW<br />

TEU<br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

2000<br />

2006<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2000 1<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1990<br />

2000<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2006<br />

2007<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2000<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

2004<br />

2006<br />

2007<br />

1-3/<strong>2008</strong><br />

3.728<br />

1.540<br />

1.377<br />

1.233<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

893.000<br />

222.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

93.793<br />

36.012<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

23<br />

280<br />

3<br />

0<br />

650<br />

9.160<br />

12.317<br />

3.712<br />

Bahn<br />

TEU<br />

2.422<br />

11.279<br />

25.053<br />

5.904<br />

40.000<br />

130.000<br />

362.000<br />

430.000<br />

531.000<br />

157.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

84.425<br />

32.344<br />

1 2.135<br />

1 65<br />

3.800<br />

7.006<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

–<br />

–<br />

–<br />

0<br />

4.962<br />

19.975<br />

23.824<br />

6.653<br />

Schiff<br />

TEU<br />

4.448<br />

2.487<br />

6.829<br />

1.641<br />

70.000<br />

220.000<br />

350.000<br />

357.000<br />

370.000<br />

99.000<br />

–<br />

–<br />

–<br />

26.927<br />

722<br />

996<br />

930<br />

15.024<br />

29.418<br />

35.964<br />

10.362<br />

820<br />

525<br />

822<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

25.035<br />

50.075<br />

52.633<br />

46.038<br />

1.808<br />

3.162<br />

425<br />

156<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

ScatterWeb: lückenlose<br />

Containerüberwachung<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

10.598<br />

15.306<br />

33.259<br />

8.778<br />

110.000<br />

350.000<br />

712.000<br />

787.000<br />

1.794.000<br />

478.000<br />

58.080<br />

51.747<br />

65.641<br />

26.927<br />

722<br />

179.214<br />

69.286<br />

17.159<br />

29.483<br />

39.764<br />

17.368<br />

820<br />

525<br />

822<br />

155.000<br />

205.000<br />

202.000<br />

220.000<br />

226.256<br />

25.035<br />

50.075<br />

52.633<br />

46.038<br />

1.831<br />

3.442<br />

428<br />

156<br />

5.612<br />

29.135<br />

36.141<br />

10.365<br />

Mit dem neuartigen Out-of-Container-<br />

Funksystem soll es für Unternehmen erstmals<br />

möglich werden, verkehrsmittelübergreifend<br />

kontinuierlichen Funkkontakt zu<br />

in herkömmlichen Containern transportierten<br />

Waren zu halten. Von Vorteil ist<br />

dies etwa bei leicht verderblichen Gütern,<br />

deren Temperatur penibel eingehalten <strong>und</strong><br />

im Fehlerfall umgehend reguliert werden<br />

muss. Laut ScatterWeb hat Microsoft in<br />

seine Entwicklungsumgebung für Industrieautomation<br />

bereits Schnittstellen zum<br />

ScatterWeb-System eingebaut. ■ Dü<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


CONTAINERTICKER<br />

CO C<br />

CONTAINERTICKER<br />

3|<strong>2008</strong><br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Hannover<br />

1 im „Rail-Terminal“ wird jeg-liche<br />

Art von Ladeeinheiten umgeschlagen<br />

, 2 einschl. Ladeeinheiten<br />

| Herne<br />

| Karlsruhe<br />

1 für LKW u. Bahn-Verkehr liegen<br />

bis 2004 keine Zahlen vor<br />

| Kehl<br />

| Kehlheim/<br />

Donau<br />

1 nicht erfasst<br />

| Koblenz<br />

1 2000 wurde der LKW-Umschlag<br />

noch nicht erfasst<br />

| Köln<br />

| Krefeld<br />

Umschl. eingestellt von 2003<br />

bis 2006 u. ab 7|2007, 1LKW- Verkehre werden nicht erfasst<br />

| Krems/Donau<br />

1LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden gemeinsam erfasst<br />

Jahr LKW Bahn<br />

TEU TEU<br />

2000<br />

0<br />

1 12.306<br />

2005 1.324<br />

1 17.240<br />

2006 1.388<br />

1 21.251<br />

2007 1.622<br />

1 23.366<br />

7-12|2002<br />

2005<br />

2006<br />

1-6|2007<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

10.038<br />

31.843<br />

60.532<br />

40.610<br />

2000<br />

1<br />

1<br />

2006 48.355 56<br />

2007 55.179<br />

0<br />

1-3|<strong>2008</strong> 12.549<br />

–<br />

1990<br />

75 75<br />

2000 1.140 1.151<br />

2007 3.040 2.953<br />

1-3|<strong>2008</strong> 398 403<br />

2000<br />

2006<br />

3.285<br />

1<br />

0<br />

2.041<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1<br />

1<br />

1.739<br />

285<br />

2000<br />

1 228<br />

2007 33.993 503<br />

1-3|<strong>2008</strong> 9.978 34<br />

1990<br />

–<br />

–<br />

2000<br />

–<br />

–<br />

2006<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

2002<br />

1 10<br />

2003<br />

1 460<br />

2006<br />

1 150<br />

2007<br />

1 204<br />

2000<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

1 37.988<br />

1 39.694<br />

1 40.226<br />

1 41.622<br />

1 37.988<br />

1 39.694<br />

1 40.226<br />

1 41.622<br />

Schiff<br />

TEU<br />

490<br />

13.621<br />

15.864<br />

20.362<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

35.857<br />

36.792<br />

38.464<br />

7.083<br />

600<br />

9.100<br />

10.302<br />

2.204<br />

3.285<br />

3.292<br />

2.470<br />

335<br />

36.166<br />

51.009<br />

13.624<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

18.500<br />

9.500<br />

0<br />

0<br />

5.975<br />

142<br />

360<br />

872<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

2 12.796<br />

2 32.185<br />

2 38.503<br />

2 45.350<br />

10.038<br />

31.843<br />

60.532<br />

40.610<br />

35.857<br />

85.203<br />

93.643<br />

19.632<br />

750<br />

11.391<br />

16.295<br />

3.005<br />

6.570<br />

5.333<br />

4.209<br />

620<br />

36.394<br />

85.505<br />

23.636<br />

70.154<br />

254.051<br />

509.876<br />

573.475<br />

153.532<br />

18.510<br />

9.960<br />

150<br />

204<br />

43.963<br />

39.836<br />

40.586<br />

42.494<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Lille<br />

| Linz/Donau<br />

1 LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

gemeinsam erfasst<br />

| Ludwigshafen<br />

1 Container-LKW-Verkehr nicht<br />

erfasst, 2 Erfassung erst 2005<br />

| Lüttich<br />

| Lyon<br />

| Magdeburg<br />

| Mainz<br />

| Mannheim<br />

1 Daten wurden nicht<br />

erfasst<br />

| Minden<br />

Eröffnung Mai 2002, bis 2004<br />

wurden keine LKW-TEU erfasst.<br />

| Mulhouse-<br />

Ottmarsheim<br />

Jahr LKW Bahn<br />

TEU TEU<br />

1992 22.579<br />

0<br />

2002 34.470 6.220<br />

2006 41.051 54<br />

2007 39.273<br />

–<br />

1-4|<strong>2008</strong> 11.993 384<br />

1990<br />

133.605 133.605 2000 60.799 68.888<br />

2007 102.199 112.646<br />

1-4|<strong>2008</strong> 39.310 38.941<br />

2002<br />

1<br />

2<br />

2006<br />

1 22.101<br />

2007<br />

1 18.709<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1 5.672<br />

2006<br />

44 4.415<br />

2007<br />

201 4.145<br />

1994 33.549 2.682<br />

2000 91.061 26.090<br />

2006 140.550 7.292<br />

2007 68.687 18.391<br />

1-2|<strong>2008</strong> 12.122 5.476<br />

2003<br />

–<br />

–<br />

2006<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

1990<br />

–<br />

–<br />

2000<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

1990<br />

1<br />

1<br />

2000<br />

1<br />

1<br />

2007<br />

1 44.247<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

1 20.131<br />

2002<br />

–<br />

–<br />

2006<br />

–<br />

–<br />

2007 13.490 5.780<br />

1990<br />

2002<br />

2007<br />

1-3|<strong>2008</strong><br />

8.824<br />

82.123<br />

50.597<br />

12.044<br />

1.317<br />

0<br />

15.028<br />

2.966<br />

Schiff<br />

TEU<br />

4.889<br />

34.413<br />

40.771<br />

43.898<br />

18.786<br />

635<br />

2.216<br />

2.879<br />

394<br />

42.780<br />

70.248<br />

60.292<br />

20.921<br />

18.478<br />

17.138<br />

1.177<br />

2.176<br />

55.440<br />

57.567<br />

7.454<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

44.233<br />

87.212<br />

108.066<br />

45.176<br />

2.022<br />

–<br />

9.736<br />

9.019<br />

70.932<br />

53.893<br />

13.341<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

27.468<br />

75.103<br />

81.876<br />

83.171<br />

31.163<br />

34.240<br />

131.903<br />

217.724<br />

78.645<br />

42.780<br />

92.349<br />

79.001<br />

26.593<br />

22.937<br />

21.484<br />

37.408<br />

119.327<br />

203.282<br />

144.645<br />

26.052<br />

7.000<br />

9.800<br />

9.840<br />

2.820<br />

49.799<br />

101.749<br />

112.793<br />

40.732<br />

44.233<br />

87.212<br />

152.313<br />

65.307<br />

2.022<br />

22.412<br />

29.006<br />

19.160<br />

153.055<br />

119.518<br />

28.351<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin | Zusammenstellung: Christian Grohmann ■<br />

| 57


O ONTAINERTICKER C<br />

ONTAINERTICKER<br />

+++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++ CONTAINERTICKER +++<br />

Binnenhäfen<br />

Land | Hafen<br />

| Neuss-<br />

Düsseldorf<br />

Hafen besteht in fusionierter<br />

Form seit 2003<br />

| Nürnberg<br />

| Paris<br />

| Regensburg<br />

| Strasbourg<br />

1 1990 wurden LKW <strong>und</strong><br />

Bahn gemeinsam erfasst<br />

| Stuttgart SCT<br />

1 Daten wurden nicht<br />

erfasst<br />

| Tilburg Barge<br />

Terminal<br />

Jahr LKW Bahn<br />

TEU TEU<br />

1990 79.542 39.126<br />

2000 200.806 33.868<br />

2005 297.072 132.907<br />

2006 377.864 153.597<br />

2007 399.134 192.148<br />

2002<br />

–<br />

–<br />

2006 98.471 45.153<br />

2007 127.732 115.950<br />

1994<br />

–<br />

–<br />

2000<br />

–<br />

–<br />

2005<br />

–<br />

–<br />

2006 158.285 230<br />

2007 197.800 2.200<br />

1990<br />

–<br />

0<br />

2006 4.019 4.019<br />

2007 39.515 39.515<br />

1-4|<strong>2008</strong> 11.419 11.419<br />

1990<br />

1 12.189<br />

1 12.189<br />

2000 74.541 256<br />

2007 153.038 26.185<br />

1-2|<strong>2008</strong> 27.767 5.969<br />

2000<br />

–<br />

0<br />

2007<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

–<br />

1<br />

24.293<br />

10.099<br />

1998<br />

2000<br />

2006<br />

2007<br />

2.308<br />

4.973<br />

30.149<br />

43.000<br />

Containerterminal in<br />

Heilbronn kann gebaut<br />

werden<br />

Das Containerterminal im Heilbronner Hafen<br />

kann gebaut werden. Wie die Stadt Heilbronn<br />

mitteilte, habe sie den notwendigen<br />

Förderbescheid von der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

West in Münster in Höhe von<br />

7,7 Mio. Euro erhalten. Baubeginn für das<br />

12 Mio. Euro Projekt soll Mitte 2009 sein.<br />

Geplant ist ein jährlicher Umschlag von<br />

52.000 Containern. Das Terminal soll vor<br />

allem für die ortsansässige Automobilin-<br />

0<br />

0<br />

22.828<br />

47.000<br />

Schiff<br />

TEU<br />

25.609<br />

89.192<br />

193.473<br />

153.132<br />

147.718<br />

–<br />

166<br />

0<br />

–<br />

–<br />

–<br />

64.800<br />

90.000<br />

246<br />

240<br />

338<br />

134<br />

7.213<br />

66.468<br />

79.836<br />

12.269<br />

23.318<br />

32.204<br />

11.879<br />

11.084<br />

26.801<br />

40.102<br />

51.000<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

144.277<br />

323.866<br />

623.452<br />

684.593<br />

739.000<br />

89.000<br />

143.790<br />

243.682<br />

13.808<br />

95.330<br />

267.959<br />

223.315<br />

290.000<br />

246<br />

8.278<br />

79.368<br />

22.972<br />

19.402<br />

141.265<br />

259.059<br />

46.005<br />

23.318<br />

56.497<br />

21.978<br />

13.392<br />

31.774<br />

93.079<br />

141.000<br />

Binnenhäfen<br />

Jahr LKW Bahn<br />

Land | Hafen<br />

TEU TEU<br />

| Trier<br />

2000<br />

–<br />

–<br />

2007<br />

–<br />

–<br />

1-4|<strong>2008</strong><br />

–<br />

–<br />

| Waalwijk ROC 2002 1.316<br />

0<br />

2006 3.816<br />

0<br />

2007 2.062<br />

0<br />

1-3|<strong>2008</strong> 548<br />

0<br />

| Weil am Rhein 1990<br />

1Regulärer Terminalbetrieb 2000 3.212 55<br />

seit 1999<br />

2006 5.627 88<br />

2007 5.166 11<br />

1-3|<strong>2008</strong> 1.848 2.194<br />

| Wielsbeke 2004<br />

398<br />

0<br />

River Terminal 2006 1.041<br />

0<br />

1 LKW u. Bahn gemeinsam erfasst 2007 3.621<br />

0<br />

| Wien<br />

2000<br />

1130.094 1130.094 1 LKW <strong>und</strong> Bahn werden 2006<br />

1277.329 1277.329 gemeinsam erfasst<br />

2007<br />

1322.881 1322.881 1-4|<strong>2008</strong> 1112.344 1112.344 | Wörth<br />

2000<br />

1 14.340<br />

1 LKW-Verkehr wird nicht 2005<br />

1 3.466<br />

erfasst<br />

2006<br />

2007<br />

1<br />

–<br />

3.152<br />

–<br />

dustrie neue Möglichkeiten für den kombinierten<br />

Verkehr auf Neckar <strong>und</strong> Schiene<br />

erschließen. ■ Dü<br />

58 | 3|<strong>2008</strong><br />

| Bild: HVG<br />

Schiff<br />

TEU<br />

6.408<br />

849<br />

172<br />

6.192<br />

16.092<br />

21.543<br />

7.035<br />

19.593<br />

18.070<br />

22.195<br />

3.591<br />

10.439<br />

12.490<br />

15.134<br />

586<br />

0<br />

543<br />

50<br />

112.118<br />

179.787<br />

171.206<br />

176.733<br />

Bahn bremst den Lkw in<br />

Bremerhaven aus<br />

Gesamt<br />

TEU<br />

6.408<br />

849<br />

172<br />

7.508<br />

19.908<br />

23.605<br />

7.583<br />

12.911 22.860<br />

23.785<br />

27.372<br />

7.633<br />

10.837<br />

13.531<br />

18.755<br />

130.680<br />

277.329<br />

323.424<br />

112.394<br />

126.458<br />

183.253<br />

174.358<br />

176.733<br />

Angesichts der zunehmenden Abfertigungsengpässe<br />

in Bremerhaven muss die<br />

An- <strong>und</strong> Ablieferung der Container dringend<br />

entzerrt <strong>und</strong> fl exibler gestaltet werden.<br />

Dazu riefen Vertreter des Lkw- <strong>und</strong><br />

Güterbahngewerbes auf. Die Zufahrten in<br />

das Wilhelm-Kaisen-Terminal über Straße<br />

<strong>und</strong> Schiene müssten voneinander getrennt<br />

werden. Die Bahn behindere nicht<br />

nur den Verkehr vor dem Terminal, sondern<br />

auch auf dem Terminal. ■ Dü<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GmbH, Sankt Augustin<br />

Zusammenstellung: Christian Grohmann ■


Sennebogen-Umschlagmaschine<br />

als Schienenfahrzeug<br />

Mit einer Reichweite von max. 14,5 m <strong>und</strong> 5-Schalen-Greifer<br />

deckt der SENNEBOGEN 825 den ganzen Hallenbereich ab.<br />

| Bild: Sennebogen<br />

Seit Ende letzten Jahres setzt die Schweizer Ferro AG einen Sennebogen<br />

825 A für den Materialumschlag ein. Gemeinsam mit<br />

der Kuhn Schweiz AG entwickelte Sennebogen das Fahrzeugkonzept<br />

speziell für den Halleneinsatz des Recyclingunternehmens:<br />

Der 825 bewegt sich auf einem elektrisch betriebenen Schienenunterwagen<br />

in der Halle am Standort Baden in der Schweiz. Die nötige<br />

Energie für den 90 kW starken Elektromotor bezieht das Fahrzeug<br />

über eine Stromschiene an der Hallendecke. Dadurch soll das Beschädigungsrisiko<br />

der stromführenden Komponenten im Umschlagsbetrieb<br />

ausgeschlossen werden. Als geräuscharmer, abgasfreier<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlicher Antrieb ist der Elektromotor gerade für<br />

den Halleneinsatz gut geeignet. Gleichzeitig werden so die hydraulischen<br />

Komponenten des Fahrzeugs geschont. Durch den Längseinbau<br />

des Motors <strong>und</strong> die servicefre<strong>und</strong>liche Gesamtkonzeption<br />

3|<strong>2008</strong><br />

der Maschine sollen alle Wartungspunkte gut erreichbar sein, um<br />

die Betriebskosten zu minimieren. Das Konzept scheint aufzugehen,<br />

denn für den zweiten Unternehmensstandort Birr in der Schweiz<br />

hat Ferro-Geschäftsführerin Verena Zeier bereits ein weiteres Fahrzeug<br />

geordert, das im Sommer ausgeliefert werden soll.<br />

Als Ablösung für den in die Jahre gekommenen Hallenkran sortiert<br />

<strong>und</strong> zerkleinert der Sennebogen 825 in dem zehn Mitarbeiter<br />

starken Recyclingbetrieb nun Industrieabfälle, Schrott <strong>und</strong> Metall.<br />

Als zentrale Umschlagsmaschine ist er für LKW-Entladung, Sortierung<br />

<strong>und</strong> die Beschickung einer Taurus Schrottschere verantwortlich.<br />

Pro Tag kann das Fahrzeug etwa 120 t Material umschlagen.<br />

Eine spezielle Ausrüstung ermöglicht alle Arbeiten über <strong>und</strong> unter<br />

der Aufstandsfl äche des Gerätes. Auch Kranarbeiten bei Band- oder<br />

Scherenmontagen kann das Fahrzeug durchführen. ■ CG<br />

| 59


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

60 |<br />

Erstes Reeder-Containerterminal<br />

in logport bringt Seereedereien<br />

ins Hinterland<br />

Am 17. April haben CMA CGM, NYK Logistics <strong>und</strong> die<br />

Duisburger Hafen AG das Duisburg Trimodal Terminal<br />

am Hafenstandort Duisburg-Rheinhausen eröffnet. Das<br />

unter dem Kürzel D3T im Logistikzentrum logport eröffnete<br />

Terminal soll den Seereedereien als Hinterland-Hub<br />

dienen, um die Engpässe in den Seehäfen zu umgehen.<br />

Mit CMA CGM <strong>und</strong> NYK Logistics beteiligen sich gleich zwei<br />

weltweit führende Containerreedereien an dem Gemeinschaftsprojekt<br />

D3T, das als erstes Seereeder-Containerterminal<br />

im europäischen Hinterland gilt. Genau dorthin soll ein großer<br />

Anteil des zu erwartenden Volumens der Gateway-Verkehre auch<br />

transportiert werden. „Vor dem Hintergr<strong>und</strong> schnell wachsender Ladungsströme<br />

benötigen die Nordseehäfen leistungsfähige Hinterlandsysteme“,<br />

so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger<br />

Hafen AG. Als integraler Bestandteil des Logistikstandorts Duisburg<br />

soll D3T die Wettbewerbsfähigkeit als Europas zentraler Hinterland-<br />

Hub stärken. „CMA CGM <strong>und</strong> NYK konsolidieren ihre Mengen aus<br />

der Region am Standort logport. Da es sich hierbei überwiegend um<br />

bisher nicht über Duisburg umgeschlagene Volumina handelt, werden<br />

auch die anderen Duisburger Terminals profi tieren“, so Staake.<br />

Wirtschaftlich profi tieren damit auch die Stadt Duisburg <strong>und</strong> das Land<br />

Nordrhein-Westfalen. In seiner Festrede zur D3T-Einweihung bezeichnete<br />

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den Duisburger Hafen als<br />

das „Silicon Valley der Logistik“ <strong>und</strong> sprach von einem herausragenden<br />

Beispiel für gelungenen Strukturwandel. „Duisport ist mehr als ein erfolgreicher<br />

Binnenhafen der Rhein-Ruhr-Region, der vom Boom der<br />

Binnenschifffahrt profi tiert. Duisport entwickelt sich zu einem paneuropäischen<br />

Knotenpunkt – zu einem Hauptumschlagplatz für den Güterverkehr<br />

auf dem europäischen Kontinent“, so Rüttgers, der auch das<br />

nachdrückliche Eintreten der Landesregierung für den Bau von Betuwe-<br />

Linie <strong>und</strong> „Eisernem Rhein“ betonte. Auch ein ges<strong>und</strong>er Mix aus Global<br />

D3T verleiht Duisburg<br />

Seehafenstatus<br />

Playern <strong>und</strong> innovationsfreudigem Mittelstand zeichne den Standort<br />

NRW für die Logistikbranche aus, die mittlerweile b<strong>und</strong>esweit an dritter<br />

Stelle der bedeutenden Wirtschaftsbranchen stehe.<br />

Auch die an D3T beteiligten Global Player sind von ihrer Standortwahl<br />

überzeugt. „Wir haben bereits in der Vorlauf-Phase ein sehr<br />

positives Feedback von unseren K<strong>und</strong>en erhalten“, erklärte Masamichi<br />

Morooka, President <strong>und</strong> CEO der NYK Group Europe Ltd., in<br />

Duisburg. „Mit der Inbetriebnahme des D3T verfolgen wir eine Strategie<br />

der kontinuierlichen Erweiterung unseres Verteilnetzwerkes<br />

hin zu einem paneuropäischen Hub für Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa“,<br />

so Morooka.<br />

Gemeinsam am Drücker (v.l.n.r.): Staatssekretär Günter Kozlowski, der<br />

Duisburger Bürgermeister Adolf Sauerland, CMA CGM-Vice-President<br />

Farid T. Salem, NYK-Europe-President Masamichi Morooka, NRW-Ministerpräsident<br />

Dr. Jürgen Rüttgers <strong>und</strong> Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der<br />

Duisburger Hafen AG | Bilder: Grohmann<br />

3|<strong>2008</strong>


Auch Farid T. Salem, Group Chief Executive Vice-President der CMA<br />

CGM-Gruppe, sieht in D3T eine bisher einzigartige Verbindung zwischen<br />

Seehäfen <strong>und</strong> Hinterland. „D3T nimmt eine Schlüsselfunktion<br />

in unserer Door-to-Door-Strategie ein. Unseren Tochtergesellschaften<br />

Rail Link <strong>und</strong> River Shuttle Containers bietet D3T die<br />

Möglichkeit, unseren K<strong>und</strong>en eine große Bandbreite im intermodalen<br />

Service anzubieten.“ Salem dankte besonders duisport-Chef<br />

Erich Staake, der vor etwas mehr als einem Jahr die Initiative zu<br />

diesem Projekt ergriffen habe <strong>und</strong> dessen Team es gelungen sei, das<br />

innovative Konzept in Rekordzeit zu realisieren.<br />

Mit vier halbzuglangen Gleisen auf einer Fläche von 37.500 qm<br />

zählen die Betreiber das Duisburg Trimodal Terminal zu den modernsten<br />

europäischen Binnenhafen-Terminals. Die Fläche des<br />

Terminals wird von einer 137 m langen <strong>und</strong> 710 t schweren Künz-<br />

Containerbrücke komplett überspannt, die als größte Binnenterminalbrücke<br />

der Welt bezeichnet wurde. Nachdem bereits in 2006<br />

<strong>und</strong> 2007 drei Krane der Hans Künz GmbH in Betrieb genommen<br />

wurden, fi el die Wahl der Terminalbetreiber auch diesmal auf den<br />

Hersteller aus Österreich.<br />

Mit dem Kürzel ‚Bill of Loading Duisburg’ verfügt D3T außerdem<br />

über Seehafen-Status im Containertransport, das heißt der Reeder<br />

ermöglicht seinen K<strong>und</strong>en eine direkte Containerauf- <strong>und</strong> -abnahme<br />

im Hinterland. Damit sollen die ins Stocken geratene Abfertigung<br />

in den Seehäfen umgangen <strong>und</strong> große Warenströme „in time“<br />

<strong>und</strong> dauerhaft über Duisburg gelenkt werden.<br />

■ Christian Grohmann | Dü<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Technische Daten Kranbrücke D3T<br />

Tragfähigkeit am Spreader 41 t<br />

Kranspurweite 57 m<br />

Auskragung, beidseitig 36 m<br />

Hubhöhe 30 m<br />

Länge Kranbahn<br />

Leistungen<br />

437 m<br />

Hubwerk 2 x 200 kW<br />

Kranfahrwerk 32 x 18 kW<br />

Katzfahrwerk 4 x 36 kW<br />

Drehwerk 2 x 7 kW<br />

Drei Schiffe auf einen Streich<br />

| Bild: Dünner<br />

Mit 57 m Spurweite <strong>und</strong> je 36 m Auskragung über Wasser <strong>und</strong><br />

Gleis erreicht die D3T-Containerbrücke neue Dimensionen bei<br />

der Abfertigung im trimodalen Umschlag sowie beim künftig<br />

immer bedeutender werdenden Bord-Bord-Umschlag über drei<br />

Schiffsbreiten. Dazu tragen auch die Hubgeschwindigkeiten von<br />

40 bis 80 m/min sowie Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 80 m/<br />

min (Kran) <strong>und</strong> 150 m/min (Katze) bei. ■ Dü<br />

| 61


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Stahlbau hat am Standort Rheinbrohl eine mehr<br />

als 140-jährige Tradition. Die Anfänge von DSD<br />

HILGERS reichen bis ins Jahr 1867 zurück. Von<br />

1930 bis 1985 wurde hier auch Schiffbau betrieben<br />

Neben dem klassischen Stahlbau bietet das Unternehmen<br />

heute Leistungen beim Bau von Containerkräne<br />

<strong>und</strong> Spreader sowie in der Schiffselektrik an.<br />

62 |<br />

DSD HILGERS Stahlbau GmbH, Rheinbrohl<br />

Containerbrücken<br />

<strong>und</strong> Schiffselektrik<br />

Die DSD HILGERS Stahlbau GmbH entstand im Jahr 2004<br />

durch den Zusammenschluss der Hilgers Aktiengesellschaft<br />

in Rheinbrohl mit der DSD Dillinger Stahlbau GmbH in Saarlouis.<br />

Sie gehört zu 100 % zur DSD Steel Group GmbH, welche als<br />

Holding spezielle Unternehmen des Konzerns MAN Ferrostaal in den<br />

Die Overmeer Schifffahrt <strong>und</strong> Transport GmbH ist Teil eines international<br />

tätigen Befrachtungsbetriebes mit Niederlassungen in Amsterdam,<br />

Rotterdam, Deutschland <strong>und</strong> Frankreich. Unser Arbeitsgebiet umfasst<br />

die europäische Binnenschifffahrt. Für unser deutsches Büro in Preuß.<br />

Oldendorf/Getmold suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt:<br />

Engagierte Mitarbeiter (m/w) für den<br />

Bereich Befrachtung/ Disposition<br />

Sie bringen mit:<br />

Overmeer Schiffffahrt<br />

<strong>und</strong> Transport GmbH<br />

z. Hd. Erik van Rossum<br />

Getmolder Str. 26<br />

32361 Preuß. Oldendorf<br />

• mehrjährige Berufserfahrung, idealerweise im Bereich<br />

Transport/ Disposition<br />

• f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse im Bereich Logistik<br />

• Deutsch in Wort <strong>und</strong> Schrift, Sprachkenntnisse in Englisch,<br />

Französisch <strong>und</strong> Niederländisch sind von Vorteil aber nicht<br />

Bedingung.<br />

• starke kommunikative Fähigkeiten sowohl K<strong>und</strong>en als<br />

auch Kollegen gegenüber.<br />

• Verständnis für alle Belange der Binnenschifffahrt.<br />

Es erwartet Sie eine interessante Aufgabe mit einem attraktiven Gehalt<br />

in einem fre<strong>und</strong>lichen, motivierten Team.<br />

Die Bereitschaft zur Fortbildung in unseren Geschäftsstellen sowie an<br />

Bord eines Frachtschiffes r<strong>und</strong>en Ihr Profi l ab.<br />

Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf richten Sie<br />

bitte schriftlich an oben genannte Adresse –<br />

Ihre Kurzbewerbung per e-mail an: erik.van.rossum@overmeer.com<br />

Im GVZ Großbeeren lieferte DSD die Containerbrücke mit Spreadern | Foto: DB AG/Jazbec<br />

Sparten Stahlbau <strong>und</strong> Instandhaltung zusammenfasst. Nach Formierung<br />

der DSD Steel Group GmbH beteiligte sich mit der Pirson<br />

Steel Constructions AG ein weiterer Gesellschafter an der Unternehmensgruppe,<br />

der ebenfalls jahrzehntelange Erfahrung in den<br />

Bereichen Montage <strong>und</strong> Instandhaltung mitbringt.<br />

Stahlbau: Vom Brücken- bis Kraftwerksbau<br />

DSD Hilgers betreibt den Stahlbau weitestgehend aus einer Hand<br />

- von der Projektierung über die Fertigung bis zur Montage <strong>und</strong><br />

Inbetriebnahme der Anlagen. Die Ergebnisse <strong>und</strong> Produkte sind<br />

so vielfältig wie die entsprechenden Anforderungen des Marktes<br />

<strong>und</strong> umfassen z. B. Brücken, Rauchgasreinigungsanlagen, Auskleidungen<br />

mit hochlegierten Stählen sowie Spezialkonstruktionen für<br />

Industrie <strong>und</strong> öffentliche Auftraggeber. Je nach Größe der Produkte<br />

erfolgt die Fertigung in Rheinbrohl selbst oder aber in der Schwesterfi<br />

rma Stahlbau Niesky in Sachsen. In bestimmten Fällen vergibt<br />

Hilgers aber auch Aufträge an Dritte. Im Bereich Stahlbau hat DSD<br />

Hilgers auch regelmäßig Kontakte zu Bahnunternehmen. So lieferte<br />

man der Deutschen Bahn AG etwa die Dacharbeitsbühnen, Absturzsicherungen,<br />

Aufstiege <strong>und</strong> Laufschienen in der ICE-Wartungshalle<br />

Dortm<strong>und</strong>-Spähenfelde sowie im Fahrzeugwerk Cottbus. In Chemie-<br />

<strong>und</strong> Kraftwerksanlagen betreut man die Projekte mit eigenem Technischen<br />

Büro, sowie Werkstattausrüstungen <strong>und</strong> Montagekolonnen<br />

vor Ort. Dadurch können Wartungs- <strong>und</strong> Instandsetzungsarbeiten<br />

rasch <strong>und</strong> mit minimalem Zeitaufwand durchgeführt werden. Für<br />

Montagen, auch für Fremdmontagen, bietet DSD Hilgers Beratung,<br />

Planung <strong>und</strong> Bauüberwachung. Mit einer Kernmannschaft von r<strong>und</strong><br />

80 qualifi zierten Mitarbeitern - Richtmeister, Monteure, Vorarbeiter,<br />

Schlosser <strong>und</strong> Schweißer - verfügen die Rheinbrohler in der Montage<br />

über eine jährlichen Kapazität von etwa 200.000 St<strong>und</strong>en.<br />

Containerbrücken <strong>und</strong> Spreader<br />

Mit dem Durchbruch des Kombi- <strong>und</strong> Containerverkehres in den<br />

60er Jahren erschloss sich für DSD Stahlbau mit der Umschlagtechnik<br />

ein neues Tätigkeitsfeld. Seit über 40 Jahren ist das Rheinbrohler<br />

Unternehmen der kompetente Partner für leistungsfähige Con-<br />

3|<strong>2008</strong>


tainerbrücken <strong>und</strong> Spreader für den Einsatz in Binnenhafen- <strong>und</strong><br />

Eisenbahnterminals, aber auch als Stapelkräne für Seehäfen. Die<br />

meisten Erzeugnisse optimieren den Umschlag zwischen Schiene<br />

<strong>und</strong> Straße oder Straße <strong>und</strong> Binnenschiff. Alle Leistungen von der<br />

Projektierung <strong>und</strong> Konstruktion über die Fertigung bis zur Montage<br />

<strong>und</strong> Inbetriebnahme gehören ebenso zum Leistungsprogramm wie<br />

Dienstleistungen in Form von Wartung, Reparatur <strong>und</strong> Modernisierung<br />

der jeweiligen Umschlagsanlagen.<br />

Großen Wert legt DSD Hilgers darauf, dass die Betreuten oder neu<br />

gebauten Anlagen auf dem Stand modernster <strong>Technik</strong> sind <strong>und</strong> sich<br />

auszeichnen durch:<br />

■ Geringen Energieverbrauch durch Stromrückspeisung,<br />

■ Genaues <strong>und</strong> schnelles Positionieren durch stufenlose Geschwindigkeitsregelung<br />

<strong>und</strong> pendelgedämpfte Seilaufhängung,<br />

■ Beste Arbeitsbedingungen für das Personal durch ermüdungsfreie<br />

Ergonomie <strong>und</strong> geringen Geräuschpegel.<br />

Damit die Kräne nicht nur klassische Container, sondern auch<br />

Wechselbrücken, Aufl ieger <strong>und</strong> Spezialcontainer umladen können,<br />

sind sie je nach K<strong>und</strong>enwunsch mit teleskopierbaren Greiferzan-<br />

Bei Schiffsausrüstungen betreut <strong>und</strong> liefert Hilgers die Elektrik <strong>und</strong> Elektronik<br />

genspreadern ausgerüstet, deren Greifarme 3,30 m, 3,50 m oder<br />

3,60 m lang sind mit einer Tragfähigkeit an den Drehzapfen bzw.<br />

Greifzangen von 41 t. Sie sind geeignet für den Umschlag von 20‘-<br />

bis 45‘-ISO-Containern, Sea-Land-Containern, Wechselbehältern,<br />

Sattelanhängern, Flats mit Breiten zwischen 2,40 m <strong>und</strong> 2,60 m<br />

sowie Palletwide-Containern. Die freiprogrammierbare Steuerung<br />

sorgt für hohen Bedienungskomfort <strong>und</strong> Sicherheit durch Überwachung<br />

der Endschalterverriegelungen. Die Fertigung der Spreader<br />

erfolgt in Rheinbrohl, die Krangerüste fertigt Hilgers in Niesky.<br />

Anspruchsvolle Schiffselektrik<br />

Auf den ersten Blick etwas aus dem Rahmen schlagen die Aktivitäten<br />

der DSD Hilgers im Bereich der Schifffahrt. Die eigene Werft<br />

entstand in den 30er Jahren, als für die Marine U-Boot-Teile geliefert<br />

werden mussten. Die Werftaktivitäten hielten sich bis 1985,<br />

seitdem spezialisierte sich das Unternehmen auf die Schiffsausrüstung<br />

mit elektrischen Anlagen aus einer Hand von der Projektierung<br />

über die Lieferung bis zur Installation <strong>und</strong> Wartung. Ob Fahrgast-<br />

oder Kabinenschiff, Autofähre, Tank- <strong>und</strong> Trockenfrachtschiff,<br />

Schubschiff, Eisbrecher oder Spezialschiff – in Rheinbrohl hat man<br />

für jeden Schiffstyp die richtige Elektroausstattung.<br />

| Bilder: DSD Hilgers<br />

Auch auf kleineren Terminals ist DSD Hilgers mit Kränen <strong>und</strong> Spreadern vertreten<br />

Fester Leistungsbestandteil sind Reparatur- <strong>und</strong> Serviceleistungen<br />

für die Elektroanlagen der Flotte der Köln-Düsseldorfer (KD). Daneben<br />

rüstet man in Rheinbrohl gerade eine Serie von fünf Polizeibooten<br />

aus. Das man auch mit eigenwilligeren Konstruktionen<br />

umgehen kann, bewies man auch mit dem Eisbrecher „Eber“ des<br />

Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes Eberswalde, dessen gesamte Elektroanlage<br />

in Rheinbrohl erneuert wurde. Inzwischen betreut Hilgers<br />

alle Odereisbrecher. Diese Arbeiten sind ein fester Teil der Kooperationen<br />

von Hilgers mit verschiedenen Werften in Ostdeutschland, so<br />

in Tangermünde, Genthin <strong>und</strong> Schwedt. Zum Umsatz trägt der Bereich<br />

Schiffselektrik mit etwa 10% bei. Als besonderen Service bietet<br />

DSD Hilgers einen 24-St<strong>und</strong>en-Notruf, um rasch bei Störungen<br />

helfen zu können. ■ Michael U. Kratzsch-Leichsenring<br />

Die Imperial Reederei-Gruppe<br />

gehört zu den führenden<br />

Binnenschiffahrtsunternehmen<br />

in Westeuropa.<br />

Mit unserer breiten Palette an logistischen Systemdienstleistungen<br />

bieten wir unseren K<strong>und</strong>en maßgeschneiderte Lösungen für den<br />

schnellen Transport von Haus zu Haus.<br />

Jährlich transportieren wir über 46 Millionen Tonnen trockene <strong>und</strong><br />

fl üssige Massengüter <strong>und</strong> Container. Dazu steht uns eine Flotte von<br />

129 eigenen <strong>und</strong> 470 fremden Schiffen mit einer Kapazität von<br />

annähernd 900.000 Tonnen zur Verfügung.<br />

Wir beabsichtigen die Reedereifl otte auszubauen, daher suchen wir<br />

Schiffsführer & Matrosen (m/w)<br />

für das rheinische Fahrgebiet <strong>und</strong> die westdeutschen Kanäle.<br />

Die Tätigkeit erfolgt im geregelten Einsatz- <strong>und</strong> Freizeitsystem.<br />

Fachlich ausgezeichneten Patentinhabern <strong>und</strong> gut qualifi zierten<br />

Binnenschiffern bieten wir eine langfristige Beschäftigung.<br />

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Verfügbarkeit.<br />

Imperial Shipping GmbH<br />

z. Hd. Herrn Rainer Tadsen<br />

15a, route de Echternach • L – 6617 Wasserbillig<br />

Tel.: 00352 / 23 60 69 –1 • Mobil : 0049-160 97 23 40 53<br />

E-Mail: rtadsen@imperial-reederei.de • www.imperial-reederei.de<br />

3|<strong>2008</strong> | 63


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Terex-Gruppe: Mittelständische Maschinenbauer bilden Global Player<br />

TEREX greift nach<br />

Umschlagsgeschäft<br />

Mit einem Umsatz von über 9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2007 ist Terex der weltweit drittgrößte Baumaschinenhersteller.<br />

Zu den Unternehmenssegmenten gehören aber auch Reachstacker, Radlader <strong>und</strong> Mobilkrane. Im Bereich Umschlagsgeräte<br />

will Terex künftig stärker wachsen <strong>und</strong> von dem weltweiten Boom im Transportsektor profi tieren. In Deutschland<br />

ist das Unternehmen unter anderem mit den Marken Terex-Atlas, -Fuchs, -Demag <strong>und</strong> -Schaeff vertreten.<br />

Der größte Anteil des Wachstums der US-amerikanischen<br />

Unternehmensgruppe Terex in den letzten Jahren basiert<br />

auf einer Reihe von Akquisitionen <strong>und</strong> Vertriebsaktivitäten,<br />

mit denen das Produktangebot erweitert <strong>und</strong> die geografi sche Aufstellung<br />

verbessert werden sollte. So hat Terex in Deutschland seit<br />

1998 verschiedene Produktionsfelder <strong>und</strong> Sparten mittelständischer<br />

Unternehmen übernommen. Dazu zählen auch die Maschinenbau-<br />

Terex-Produkte<br />

Auch an Bord des Forschungsschiffs<br />

POLARSTERN tun Kräne von Terex-<br />

Atlas ihren Dienst | Bild: Grobe, CC<br />

er Atlas, Fuchs <strong>und</strong> Schaeff im Jahr 2002. „Innerhalb Deutschlands<br />

ist die Terex-Gruppe größter Baumaschinenhersteller“, weiß Andreas<br />

Wild, Geschäftsführer <strong>und</strong> Area Director der beiden unter den Namen<br />

Terex-Atlas <strong>und</strong> Terex-Schaeff fi rmierenden Tochterunternehmen.<br />

Beide Firmen hat der 50-jährige gelernte Jurist seit August 2006 erfolgreich<br />

zurück in die schwarzen Zahlen befördert. „Da Absatz <strong>und</strong><br />

Service in Deutschland nun stimmen, machen wir uns daran, auch<br />

Neben Reachstackern, Radladern <strong>und</strong> Mobilkranen für das Umschlagsgeschäft stellt Terex Straßen- <strong>und</strong> Bergbaumaschinen, Bau- <strong>und</strong> Montagekrane,<br />

Mobile Arbeitsplattformen, Betonmischer <strong>und</strong> Spezialmaschinen für das Materialrecycling her. Hier eine Übersicht über die interessantesten<br />

Produkte für den Hafen- <strong>und</strong> Industrieumschlag.<br />

▼▲ Mobilbagger ▼▲ TM 230 <strong>und</strong> TM 270 heißen die beiden neuen Materialumschlagsbagger von Terex-Atlas. Mit höhenverstellbarer Fahrerkabine<br />

eignen sich der 22- beziehungsweis 27,5-Tonner für den Massengutumschlag in Hafen- <strong>und</strong> Recyclingwirtschaft. Sie verfügen über<br />

Greiferreichweiten von 12,5 beziehungsweise 14,8 m.<br />

▼▲ Zwei-Wege-Bagger ▼▲ Für den Einsatz bei Gleisbauarbeiten auf Straße oder Schiene stehen die Modelle 1404 ZW <strong>und</strong> 1604 ZW zur<br />

Verfügung. Die Fahrzeuge sind als 20- bzw. 22-Tonner ausgelegt <strong>und</strong> verfügen über Greiferreichweiten von 7,4 <strong>und</strong> 8,35 m.<br />

▼▲ Atlas-Ladekrane ▼▲ Für den Einsatz auf LKW, Schienenfahrzeuge oder Schiffen sind hydraulische Ladekrane ab Zuladungen von knapp<br />

einer Tonne <strong>und</strong> 3 m Reichweite bis hin zu 4,5 t <strong>und</strong> 20,7 m Reichweite oder 17 t <strong>und</strong> 13,5 m maximaler Reichweite zu haben.<br />

▼▲ Reach Stacker ▼▲ 8 Modelle mit jeweils 45 t Hubfähigkeit in erster Containerreihe basieren alle auf dem Typ TFC 45. Sie unterscheiden<br />

sich in der Hubfähigkeit für Container in zweiter <strong>und</strong> dritter Reihe, die von 13 bis 37 t in dritter Reihe reicht.<br />

▼▲ Radlader ▼▲ Von 1 cbm bis 4,5 cbm Schaufelinhalt bei Arbeitsgewichten von 4 bis 24 t reicht das<br />

Angebot der 11 Geräte im Radladerbereich. Die kleineren Geräte sind zur Arbeit in Schiffsladeräumen<br />

kranbar. Ob Getreide-, Kohle- oder Baustoffumschlag – Terex-Schaeff hat für jedes<br />

Ladegut das passende Gerät.<br />

▼▲ Mobilkrane ▼▲ Für den Schwergutumschlag bietet Terex Demag geländegängige<br />

Hydraulikkrane mit Hublasten von 30 t bis 1.100 t <strong>und</strong> Raupen-Gittermast-<br />

Krane mit Hublasten von 300 t bis 3200 t an.<br />

3|<strong>2008</strong>


verstärkt ausländische Märkte zu erobern.“ So ist Andreas<br />

Wild als Konzernbeauftragter für Zentral Europa<br />

dafür verantwortlich, das breit gefächerte Produktionsprogramm<br />

besser im Markt zu platzieren.<br />

Krane für LKW<br />

<strong>und</strong> bald auch<br />

für Binnenschiff<br />

Doch auch im Kernmarkt Deutschland<br />

will Terex-Atlas ein neues<br />

Segment erschließen: Die Berufsschifffahrt.<br />

Da Ladekrane für den<br />

persönlichen Bedarf <strong>und</strong> insbesondere<br />

den eigenen PKW der Besatzung<br />

immer beliebter werden, will Terex-Atlas auf Basis der im Werk<br />

Delmenhorst produzierten hydraulischen LKW- <strong>und</strong> Schiffsladekrane<br />

ein Äquivalent für Binnenschiffe entwickeln. „Die technische Plattform<br />

müssen wir nur noch an die einsatzspezifi schen Parameter anpassen,<br />

um ein vernünftiges Produkt für die Berufsschifffahrt anbieten<br />

zu können“, fasst Werksleiter Gerhard Frerichs den Stand des Projekts<br />

zusammen. Kapazitäten sind in Delmenhorst jedenfalls vorhanden:<br />

184 Mitarbeiter produzieren aktuell knapp 400 Krane im Monat –<br />

Tendenz steigend. Erfahrungen in der Schiffsausrüstung liegen auch<br />

bereits vor. So wurden bislang Terex-Atlas-Ladekrane auf Fischkuttern,<br />

Schwimmpontons der B<strong>und</strong>eswehr sowie dem Forschungsschiff<br />

POLARSTERN aufgebaut. Während Stahlbaukomponenten <strong>und</strong> andere<br />

Konstruktionsteile weltweit ausgeschrieben <strong>und</strong> teils im Verb<strong>und</strong> mit<br />

anderen Konzernmarken eingekauft werden, fertigt Terex-Atlas sämtliche<br />

Hydraulikkomponenten ausschließlich in den eigenen Hallen am<br />

Standort Vechta, um nicht das Know-How für wichtige Schlüsselkomponenten<br />

in fremde Hände zu geben. Über r<strong>und</strong> 20 Händler in<br />

Deutschland können sowohl Ladekrane als auch die in Ganderkesee<br />

hergestellten Raupen-, Mobil- Umschlaggeräte <strong>und</strong> Zwei-Wege-Bagger<br />

von Terex-Atlas bezogen werden. „Auch in den deutschen Nachbarstaaten<br />

ist das Vertriebs- <strong>und</strong> Servicenetzwerk gut ausgebaut“, so<br />

Wild, nach dessen Auskunft r<strong>und</strong> 80 % aller Atlas Mobil Bagger in<br />

Deutschland, Frankreich, den Benelux-Ländern <strong>und</strong> Skandinavien abgesetzt<br />

werden. „Je weiter wir uns von Deutschland entfernen, desto<br />

dünner wird unser Netz. Hier wollen wir stärker ausbauen.“<br />

Synergien nutzen<br />

Ausgebaut wird auch hierzulande: Allein Terex-Schaeff hat in den<br />

vergangenen Jahren mehr als 1 Mio. Euro in den Ausbau des Service-<br />

<strong>und</strong> Logistikzentrums der Unternehmensgruppe bei Rothenburg<br />

ob der Tauber investiert. „Der Standort für das Terex-Service<br />

Gerhard Frerichs, Werksleiter am Terex-Standort Delmenhorst<br />

Fertig für die Endkontrolle: Der neue TM 270 Bagger<br />

| 65


HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

66 |<br />

zentrum ist ideal, da mitten in Europa <strong>und</strong> verkehrsgünstig an der<br />

A7 gelegen“, so Wild. „Die Verfügbarkeit der Ersatzteile innerhalb<br />

Deutschlands <strong>und</strong> EU-Ländern liegt heute bei über 93 % innerhalb<br />

von 24 St<strong>und</strong>en.“ Nicht nur der Ersatzteilservice der Marken Schaeff<br />

<strong>und</strong> Fuchs ist seit 1994 am Standort Rothenburg gebündelt. Inzwischen<br />

haben 62 Mitarbeiter diesen Service auch für das britische<br />

Schwesterunternehmen Terex-Fermec komplett übernommen. Darüber<br />

hinaus werden aus den 11.500 qm großen Lagerfl ächen über<br />

50.000 verschiedene Ersatzteile in die ganze Welt verschickt. Die<br />

Nutzung des Standorts durch weitere Marken der Terex-Gruppe ist<br />

in Planung. Das gemeinsame Service- <strong>und</strong> Logistikzentrum macht<br />

einen Leitsatz der Unternehmensgruppe deutlich: Bei Beschaffung,<br />

Service <strong>und</strong> Logistik helfen Synergien den Terex-Tochterunternehmen<br />

bei Kostenreduzierung <strong>und</strong> Schaffung neuer Potenziale. Doch<br />

zum Teil stehen die weltweit r<strong>und</strong> 40 Terex-Marken auch im Wettbewerb<br />

miteinander, wie die historisch gewachsenen, separaten<br />

Vertriebsnetze verdeutlichen. „Schaeff hat etwa 15 Händler mehr<br />

in Deutschland als Atlas“, so Wild. „Aber die Konkurrenz im eige-<br />

Schienenbagger auf dem Endmontageplatz im Werk Ganderkesee | Bilder: Grohmann<br />

Geschäftsführer Andreas Wild ist gleichzeitig Terex Area Director Central<br />

Europe | Bilder: Grohmann<br />

Tüchtiger Geschäftsführer<br />

Erstmals seit 15 Jahren schrieb das Atlas-Werk Ganderkesee im vergangenen<br />

Jahr wieder schwarze Zahlen. Geschäftsführer Andreas Wild<br />

konnte nicht nur den Personalabbau stoppen, sondern auch neue Arbeitsplätze<br />

in Aussicht stellen. Mit der schrittweisen Durchsetzung von<br />

effi zienteren Arbeitsabläufen konnte laut Wild auch die Produktion<br />

gesteigert werden: R<strong>und</strong> 1.200 Bagger rollten 2006 vom Band, 2007<br />

waren es 1.500. Im laufenden Jahr sind 1.900 Neufahrzeuge geplant.<br />

Langfristig soll die Kapazität auf etwa 3.500 Fahrzeuge pro Jahr steigen.<br />

Auch bei Terex-Schaeff, dem Kompaktmaschinenhersteller unter<br />

den deutschen Terex-Firmen, war Wild erfolgreich: Vor dem Zusammenschluss<br />

mit Terex erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2001<br />

einen Umsatz von 117 Mio. Euro, 2006 waren es bereits 197 Mio. Euro.<br />

Schaeff ist auf Mini-, Raupen- <strong>und</strong> Mobilbagger sowie kompakte <strong>und</strong><br />

Leistungs-Radlader spezialisiert. ■ CG<br />

nen Konzern hat auch Vorteile <strong>und</strong> ist insgesamt sehr konstruktiv.“<br />

Handlungsbedarf sieht Wild allerdings noch bei der Marktstrategie<br />

des Konzerns in Europa. „Wir müssen uns bemühen, nicht nur mit<br />

dem Portfolio der deutschen Terex-Unternehmen aufzutreten, sondern<br />

das gesamte Terex-Produktspektrum vernünftig abzubilden.<br />

Wer kennt denn hierzulande schon die Reach Stacker der französischen<br />

Terex-PPM, ganz zu schweigen von Terex-Produkten aus<br />

Übersee?“ Man traut Andreas Wild zu, dass sich das bald ändern<br />

wird. ■ Christian Grohmann | Dü<br />

2|<strong>2008</strong>


Themen<br />

BUNDESVERBAND ÖFFENTLICHER<br />

dienst<br />

BINNENHÄFEN e.V.<br />

04 Es wird eng im Hafen<br />

BÖB-Präsident Dr. Rolf Bender nimmt Stellung<br />

06 Duisburg rüstet sich für 2,5 Millionen TEU<br />

2012 sollen 2,5 Millionen Container umgeschlagen werden<br />

08 Nordseehafen Neuss<br />

Maersk Line geht neue Wege in der Hinterlandentwicklung<br />

10 Hilfe naht vom Wasser aus!<br />

Schwimmende Kräne kommen immer häufiger zum Einsatz<br />

12 Die Ader im Hinterland<br />

In der Elbe steckt großes Potenzial<br />

14 „Wir wollen die Container aus Marseille!“<br />

Das sagt Alexander Schwarzer, Chef der Rheinhäfen Karlsruhe<br />

17 Frankreichs Binnenschifffahrt sucht Anschluss<br />

an das europäische Netz<br />

Blick aufs französische Binnenwasserstraßennetz<br />

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />

Informationen<br />

Positionen<br />

Hintergründe für:<br />

Medien<br />

Wirtschaft<br />

Politik<br />

Mai <strong>2008</strong> Titelbild: Rheinhäfen Karlsruhe<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V.<br />

Ernst-Reuter-Haus<br />

Straße des 17. Juni 114<br />

10623 Berlin<br />

Tel. +49 (0) 30 / 39 80 28 70<br />

Fax +49 (0) 30 / 34 06 08 55 3<br />

E-Mail: info-boeb@binnenhafen.de<br />

Internet: www.binnenhafen.de<br />

V.i.S.d.P.: Karl Michael Probst<br />

Alle Artikel <strong>und</strong> Bilder des Themendienstes<br />

können, auch auszugsweise, gerne honorarfrei<br />

weiterveröffentlicht werden.<br />

Textdateien <strong>und</strong> offsetdrucktaugliche Bilddaten<br />

stehen zum bequemen Download<br />

unter www.binnenhafen.de bereit. Wir<br />

bitten lediglich höflich um die Zusendung<br />

eines Belegexemplares. Vielen Dank.<br />

Realisierung<br />

H zwo B GmbH, Erlangen<br />

E-Mail: info@h-zwo-b.de<br />

3|<strong>2008</strong> | 67


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />

68 |<br />

� Editorial: Darum ist es am Rhein so schön<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

es gibt sie, die Rheinromantik. Jedes<br />

Jahr ist der Fluss Anziehungspunkt für<br />

H<strong>und</strong>erttausende Touristen. Weniger<br />

romantisch betrachtet: die Logistik der<br />

Wasserstraße, doch auch hier hat der<br />

Fluss eine enorme Anziehungskraft.<br />

80 Prozent des Binnenschiffsverkehrs<br />

finden auf dem Rhein statt, der nicht nur<br />

eine Magistrale in Süd-Nord-Richtung<br />

ist <strong>und</strong> die Schweiz, Deutschland <strong>und</strong><br />

die Niederlande seit jeher miteinander<br />

verknüpft. Er öffnet wie kein anderer<br />

Fluss das Hinterland der Seehäfen<br />

Amsterdam, Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen.<br />

Das logistische Potenzial des Flusses<br />

ist optimal ausgeschöpft <strong>und</strong> uns stellt<br />

sich die Frage: Warum ist das nicht<br />

auf allen Flüssen <strong>und</strong> Kanälen der Fall?<br />

Denn das System Wasserstraße ist der<br />

Garant für zukunftsfähige, ökologische<br />

<strong>und</strong> ökonomische Transportalternativen<br />

gleichermaßen. Es mangelt nicht an<br />

unternehmerischen Konzepten, sondern<br />

allzu oft an der politischen Durchsetzbarkeit<br />

solcher Ideen, wenn der Wille<br />

zu einer stärkeren Nutzung des Systems<br />

fehlt.<br />

Diesen Willen artikuliert die nordrheinwestfälische<br />

Landesregierung sehr<br />

offensiv. Das nordrhein-westfälische<br />

Wasserstraßen- <strong>und</strong> Hafenkonzept<br />

bewertet die wirtschaftliche Bedeutung<br />

der Binnenhafenstandorte im regionalen,<br />

überregionalen, nationalen <strong>und</strong><br />

globalen Kontext <strong>und</strong> gibt ein stimmiges<br />

Bild der logistischen Vernetzung wieder.<br />

Das Papier <strong>und</strong> seine Entwicklungspläne<br />

zeigen für jeden Hafenstandort Entwicklungspotenziale<br />

<strong>und</strong> Handlungsoptionen<br />

zur Standortstärkung auf.<br />

Noch in den Kinderschuhen stecken<br />

Überlegungen zu einem Hafenkonzept<br />

der B<strong>und</strong>esregierung. Aber es steht zu<br />

befürchten, dass hier politische Vorgaben<br />

gemacht werden. Das B<strong>und</strong>eskonzept<br />

soll für die Seehäfen <strong>und</strong> ausgewählte,<br />

aus B<strong>und</strong>essicht besonders<br />

relevante Binnenhäfen entwickelt werden.<br />

Bis heute völlig unbekannt ist, was<br />

für den B<strong>und</strong> als besonders relevant<br />

gilt. Wir als Vertretung der deutschen<br />

Binnenhäfen befürchten, dass dieses<br />

Herauspicken einzelner Binnenhafenstandorte<br />

dem Ansatz widerspricht, die<br />

Wasserstraße als gesamtlogistisches<br />

System im Binnenland zu stärken. Die<br />

Sichtweise der B<strong>und</strong>esregierung greift<br />

damit für die Mehrzahl der deutschen<br />

Binnenhäfen zu kurz – <strong>und</strong> geht an<br />

der Realität vorbei, dass jeder Hafen<br />

mit seinen Stärken den Verkehrsträger<br />

Straße <strong>und</strong> die Umwelt entlastet.<br />

Öffentliche Binnenhäfen sind wichtige<br />

Akteure für die Entwicklung ihrer<br />

Region. Sie sind eng mit der heimischen<br />

Wirtschaft verflochten <strong>und</strong> leisten ihren<br />

Beitrag zur Schaffung <strong>und</strong> Stärkung<br />

von Wirtschaftskraft, Einkommen <strong>und</strong><br />

Beschäftigung. Binnenhäfen verknüpfen<br />

verschiedene Verkehrsträger <strong>und</strong><br />

sind Standorte von Unternehmen aus<br />

Produktion <strong>und</strong> Handel. Zur Erfüllung<br />

dieser eng miteinander verzahnten<br />

� weiter auf Seite 3<br />

Kontakt:<br />

Anja Fuchs<br />

Tel. +49 (0) 30 / 39 80 28 70<br />

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Karl Michael Probst<br />

BÖB-Geschäftsführer<br />

3|<strong>2008</strong>


Funktionen benötigen die Binnenhäfen<br />

eine zukunftsorientierte Anpassung der<br />

Verkehrsinfrastrukturen.<br />

Bei unserem Vorhaben, die Belange<br />

des Systems Wasserstraße auf allen<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> politischen Ebenen<br />

zu verankern, werden die Veranstaltungen<br />

des BÖB auf der Logistikmesse<br />

Cemat <strong>und</strong> der erste Karlsruher<br />

Hafenkongress Signalwirkung entfalten.<br />

In diesem Themendienst erfahren Sie,<br />

was beide Veranstaltungen ausmacht.<br />

Es geht darum, ausgetretene Pfade<br />

zu verlassen. Um mit Detthold Aden,<br />

Präsident des Zentralverbands der deutschen<br />

Seehafenbetriebe, zu sprechen:<br />

„Intelligente Logistik-Lösungen müssen<br />

die Grenzen des traditionellen Denkens<br />

<strong>und</strong> Handelns überwinden.“<br />

Herzliche Grüße aus der Hafenstadt<br />

Berlin schickt Ihnen<br />

Karl Michael Probst<br />

Geschäftsführer BÖB<br />

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Anja Fuchs<br />

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3|<strong>2008</strong> | 69


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />

70 |<br />

� Verbandsarbeit auf den Punkt gebracht<br />

Es wird eng im Hafen<br />

Der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB) veranstaltet<br />

gemeinsam mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe<br />

e.V. ein gemeinsames Hafenforum auf der Messe CeMAT<br />

am 29. Mai <strong>2008</strong> in Hannover. Dr. Rolf Bender, Präsident des<br />

B<strong>und</strong>esverbands Öffentlicher Binnenhäfen, nimmt Stellung zu drei<br />

zentralen Punkten der BÖB-Verbandsarbeit.<br />

BÖB: Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik…<br />

Rolf Bender: ...als integriertes System bieten die besten Chancen für eine nachhaltige<br />

Stärkung des Gütertransportes auf Flüssen <strong>und</strong> Kanälen.<br />

Die Binnenwasserstraßen bieten – auch auf die Zukunft betrachtet – als einziger<br />

Verkehrsträger freie Kapazitäten. Gemeinsames Ziel der am System Wasserstraße<br />

Beteiligten, also Binnenhäfen, Spedition <strong>und</strong> Binnenschifffahrtsgewerbe, muss es<br />

sein, auf diese Potenziale aufmerksam zu machen. Darüber hinaus gilt es, attraktive,<br />

marktgerechte Angebote zu entwickeln, die geeignet sind, den Modal Split<br />

der Verkehrsträger zu Gunsten der Wasserstraße zu verändern. Eine wesentliche<br />

Rolle spielen meines Erachtens dabei die Speditionen, die heute leider nur zu<br />

20 Prozent Veranlasser von Binnenschiffstransporten sind, der Rest beruht immer<br />

noch auf Dienstleistungsverträgen mit der verladenden Wirtschaft. Als „Architekten<br />

des Transportes“ besteht die Aufgabe der Spediteure darin, durch intelligente<br />

Verknüpfung von Transport- <strong>und</strong> anderen logistischen Leistungen, wie zum Beispiel<br />

Umschlag oder Lagerung, Komplettangebote zu konzipieren, durch welche der<br />

eigentliche Transport auf dem Wasser eine Aufwertung erfährt.<br />

BÖB: Hafen- <strong>und</strong> Stadtentwicklung…<br />

Bender: …stehen heute vielfach im Widerspruch zueinander.<br />

Die öffentlichen Binnenhäfen – in kommunalem oder Landeseigentum – dienen<br />

der Ver- <strong>und</strong> Entsorgung der Städte, sind stadtnahe Standorte für Produktion <strong>und</strong><br />

Logistik <strong>und</strong> haben einen entscheidenden Einfluss auf die Beschäftigung vor Ort.<br />

Ihre Existenz ist unverzichtbar, gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass sie anders als<br />

Logistikzentren auf der „grünen Wiese“ das Alleinstellungsmerkmal der Trimodalität<br />

aufweisen, also sowohl an die Straße als auch an die Schiene <strong>und</strong> das Wasser angeb<strong>und</strong>en<br />

sind. Allerdings geht vielfach der Trend in den Kommunen – im Gegensatz<br />

zum Beispiel zur B<strong>und</strong>espolitik <strong>und</strong> teilweise auch zur Politik der Länder – dahin,<br />

als störend <strong>und</strong> umweltschädlich empf<strong>und</strong>ene Hafeninfrastruktur rückzubauen <strong>und</strong><br />

Flächen umzuwidmen für ein als „schöner“ empf<strong>und</strong>enes Wohnen <strong>und</strong> Arbeiten am<br />

Wasser. Dabei ist angesichts des dynamisch wachsenden Transportaufkommens<br />

schon jetzt klar: Die Übernahme zusätzlicher Transport- <strong>und</strong> Logistikaufgaben in<br />

der Zukunft erfordert die schnelle Weiterentwicklung der Infrastruktur <strong>und</strong> nicht<br />

deren Rückbau. Nach Berechnungen des BÖB werden bis 2025 zusätzlich 325<br />

Hektar Fläche benötigt, davon allein 105 Hektar für den Containerumschlag.<br />

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Anja Fuchs<br />

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Dr. Rolf Bender, Präsident des B<strong>und</strong>esverbands<br />

Öffentlicher Binnenhäfen e.V., sieht eine gute<br />

Zukunft für das System Wasserstraße. (Bild: HGK)<br />

3|<strong>2008</strong>


BÖB: Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Klimawandel…<br />

Bender: …tun sich nicht unbedingt weh.<br />

Der Masterplan Güterverkehr <strong>und</strong> Logistik, den das B<strong>und</strong>esverkehrsministerium<br />

zur Ressortabstimmung vorgelegt hat, stellt fest, dass über die zukünftige Integration<br />

des Binnenschiffs in die Logistik weiterer Forschungsbedarf bestehe, da „die<br />

Binnenschifffahrt am stärksten vom Klimawandel betroffen sei“. Auf Gr<strong>und</strong> dieser<br />

Aussage könnte man schließen, dass die Zukunftsfähigkeit von Transporten über<br />

die Wasserstraße bei dem prognostizierten Klimawandel in Frage gestellt ist.<br />

Dabei ist gerade das Binnenschiff der Verkehrsträger, der das Klima wegen seiner<br />

guten CO -Bilanz am besten schützt. Nur 0,5 Prozent der CO -Emissionen in<br />

2 2<br />

Europa ergeben sich aus den Leistungen des Verkehrsträgers Wasser. Die Ausweitung<br />

des Gütertransportes auf dem Wasser ist deshalb besonders wirksam, wenn<br />

es gilt, Schadstoffemissionen mit klimaverändernder Wirkung zu verhindern. Der<br />

Klimawandel stellt zwar einen Risikofaktor dar, der in zukünftige Konzepte der am<br />

System Wasserstraße Beteiligten einfl ießen muss, der aber keinesfalls Anlass sein<br />

sollte, die Zukunftsfähigkeit des Systems skeptisch zu sehen oder gar anzuzweifeln.<br />

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Die Binnenwasserstraßen bieten als einziger<br />

Verkehrsträger freie Kapazitäten. Als integriertes<br />

System können Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik den<br />

Gütertransport auf dem Wasser stärken.<br />

(Bild: HGK)<br />

Spitze beim Umweltschutz<br />

Beim Umweltschutz steht das Binnenschiff<br />

an der Spitze aller Verkehrsträger:<br />

Je 100 Tonnenkilometer schluckt<br />

das Binnenschiff 1,3 Liter Diesel <strong>und</strong><br />

spuckt gleichzeitig 3,34 Kilogramm<br />

CO aus. Bei der Eisenbahn sind es<br />

2<br />

1,7 Liter Diesel <strong>und</strong> 4,81 Kilogramm<br />

CO , beim Lkw sogar 4,1 Liter Die-<br />

2<br />

sel <strong>und</strong> 16,4 Kilogramm CO .<br />

2<br />

3|<strong>2008</strong> | 71


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />

72 |<br />

� Kombinierter Verkehr<br />

Duisburg rüstet sich<br />

für 2,5 Millionen TEU<br />

Duisburg ist die Mitte Europas – zumindest beim Blick auf das Netzwerk,<br />

das der Duisburger Hafen geknüpft hat: Zahlreiche Fäden aus<br />

Häfen <strong>und</strong> Terminals in ganz Europa laufen im Knoten duisport, dem<br />

weltgrößten Binnenhafen, zusammen. Für die Zukunft hat duisport<br />

ehrgeizige Ziele: Im Jahr 2012 soll die Umschlagkapazität auf<br />

2,5 Millionen TEU gesteigert werden. In den nächsten Jahren will der<br />

Hafen, der auch deutsche Seehäfen weit hinter sich gelassen hat,<br />

den Containerumschlag damit mehr als verdoppeln.<br />

„Unser multimodales europäisches Netzwerk verleiht uns eine Schlüsselstellung,<br />

um unser Ziel für 2012 zu erreichen“, betont Markus Bangen, Vorstandsmitglied<br />

der Duisburger Hafen AG, die europaweit geknüpften Kontakte. Die Duisburger<br />

Hafen AG arbeitet international mit Häfen wie Rotterdam, Antwerpen oder Le Havre<br />

<strong>und</strong> internationalen Logistikern <strong>und</strong> Reedereien strategisch zusammen. Jede<br />

Industrie region in Europa lässt sich per Zug oder Binnenschiff erreichen. 330 Zug-<br />

Abfahrten allein im Kombinierten Verkehr pro Woche aus Duisburg unterstreichen<br />

die Bedeutung des Netzwerks. „2007 haben wir im Containerverkehr per Schiff<br />

<strong>und</strong> Bahn 901.000 TEU umgeschlagen. Das ist neuer Rekord!“ Am Duisburger<br />

Hafen werden als logistische Schnittstelle maritime Verkehre aus den Seehäfen mit<br />

kontinentalen Verkehren aus der Rhein-Ruhr-Region <strong>und</strong> dem europäischen Hinterland<br />

verknüpft. Außerdem haben r<strong>und</strong> 250 Transport- <strong>und</strong> Logistikunternehmen den<br />

Hafen als Firmenstandort gewählt, davon mehr als 50 in den letzten acht Jahren.<br />

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Die Zahl der Container, die im Duisburger Hafen<br />

umgeschlagen werden, soll sich in den kommenden<br />

Jahren mehr als verdoppeln.<br />

(Bild: duisport, von Kaler)<br />

Rhein-Container toppen alle<br />

Vier von fünf Containern, die auf<br />

Schiffen über die deutschen Binnenwasserstraßen<br />

schippern, tun dies<br />

auf dem Rhein.<br />

3|<strong>2008</strong>


Flächenknappheit am Hafen<br />

Doch trotz begonnener Ausbauaktivitäten werden einige deutsche Seehäfen<br />

aufgr<strong>und</strong> des steigenden Güterumschlags an ihre Grenzen stoßen <strong>und</strong> sich zu<br />

engen Flaschenhälsen in der Binnenschifffahrt entwickeln. Durch knappe Flächen<br />

in den Terminals werden Engpässe bei der Zwischenlagerung großer Containermengen<br />

<strong>und</strong> der Verteilung ins Hinterland auftreten. Dass in Zukunft die logistische<br />

Verteilung der Fracht ins Hinterland verbessert werden muss, betont auch Bangen:<br />

„Eine effiziente Hinterlandverbindung ist essentiell wichtig.“ Bei den Transporten<br />

ins Hinterland spielt der Kombinierte Verkehr eine wichtige Rolle. Eine intelligente<br />

Verknüpfung der Straßen-, Schienen- <strong>und</strong> Wasserwege gilt aufgr<strong>und</strong> des stetig steigenden<br />

Verkehrs auf der Straße <strong>und</strong> den daraus resultierenden Staus als Mobilitätslösung<br />

der Zukunft. Wer diese Verknüpfung bewerkstelligen soll? Der Hafen – <strong>und</strong><br />

mit ihm die dort angesiedelten Logistikunternehmen.<br />

Mehrere Maßnahmen haben die duisport-Manager initiiert, um den Seehafen-<br />

Hinterlandverkehr zu stärken. Im Rahmen des Masterplans „Schiene Seehafen-<br />

Hinterland-Verkehr“ wird die Bahninfrastruktur im Duisburger Hafengebiet in<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn deutlich erweitert. Der Duisburger<br />

Hafen will nicht mehr nur weltgrößter Binnenhafen sein, er soll zur bedeutendsten<br />

Schienenverkehrsdrehscheibe Europas ausgebaut werden. Die aus den Seehäfen<br />

einströmenden Gütermengen werden im Hafenareal zwischengelagert <strong>und</strong> dann<br />

per Eisenbahn in Ganzzug-Verkehren an ihre Zielorte in ganz Europa weitergeleitet.<br />

Bis 2011 soll die Bahn-Drehscheibe für den Kombinierten Verkehr realisiert<br />

werden. Zudem wird der Rangierbahnhof in Duisburg-Ruhrort ausgebaut <strong>und</strong> die<br />

gesamten Gleisanlagen modernisiert. Gleichzeitig werden neue Logistikflächen<br />

geschaffen.<br />

Erstes Reederterminal im Hinterland<br />

Das Duisburg Trimodal Terminal (D3T) ist ein weiterer Schritt, die logistische<br />

Kompetenz des duisport zu stärken. Das D3T ist das erste Reeder-Containerterminal<br />

im europäischen Hinterland. Die Reedereien CMA CGM aus Frankreich <strong>und</strong> NYK<br />

aus Japan verstärken damit den internationalen Containerumschlag in Duisburg.<br />

„Da es sich dabei überwiegend um bisher nicht über Duisburg umgeschlagene<br />

Güter handelt, profitiert das gesamte Hafenareal von D3T“, erläutert Bangen. Auf<br />

der Fläche wurden vier Gleisanlagen <strong>und</strong> ein Kran für Wasser- <strong>und</strong> Bahnumschlag<br />

errichtet. Der Umschlagbereich wird von duisport betrieben.<br />

In den Jahren 2000 bis 2010 investiert die duisport-Gruppe mehr als 500 Millionen<br />

Euro in den Standort, insbesondere in die Terminal- <strong>und</strong> Bahninfrastruktur.<br />

„Wir haben uns erfolgreich als Verkehrs- <strong>und</strong> Logistikdrehscheibe positioniert“, beschreibt<br />

Markus Bangen den Status des Rheinhafens. „Mit den Ausbaumaßnahmen<br />

sind wir exzellent für die Zukunft gerüstet.“<br />

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Volle Kraft voraus! Die duisport-Gruppe investiert<br />

mehr als 500 Millionen Euro in die Infrastruktur, um<br />

den Seehafen-Hinterlandverkehr zu stärken.<br />

(Bild: duisport, Felden)<br />

3|<strong>2008</strong> | 73


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG BÖB THEMENDIENST<br />

74 |<br />

� Maersk Binnenterminal<br />

Nordseehafen Neuss<br />

Mit einem Binnenterminal am Neusser Hafen geht die dänische<br />

Maersk Line als weltweit größte Containerschiffreederei neue Wege<br />

in der Hinterlandentwicklung.<br />

Deutschland ist Exportweltmeister – <strong>und</strong> die deutsche Logistikbranche damit auch<br />

Logistikweltmeister. Das stimmt. Die Logistik ist hierzulande der drittgrößte Wirtschaftszweig,<br />

gleich nach dem Handel <strong>und</strong> der Automobilindustrie. 210 Milliarden<br />

Euro Umsatz wurden im Jahr 2007 in der Logistikindustrie erwirtschaftet. Damit<br />

<strong>und</strong> mit 2,7 Millionen Beschäftigten lässt die Logistik sogar die Elektronikbranche<br />

<strong>und</strong> den Maschinenbau hinter sich, also zwei Vorzeigebranchen Deutschlands.<br />

Allerdings sind die deutschen Logistiker oft Traditionalisten <strong>und</strong> fixiert darauf, Güter<br />

über die Straße zu transportieren. Für sie brummt das Geschäft nur, wenn der Lkw-<br />

Diesel brummt. Trotz Stau auf der Straße wird das System Wasserstraße von vielen<br />

Logistikern mehr oder minder ignoriert. Die Frage ist: warum? Bei nur 20 Prozent<br />

der Binnenschifftransporte ist der Auftraggeber ein Logistiker. Den Löwenanteil<br />

der Binnenschiffladungen beauftragen Industrieunternehmen, die den Vorzügen<br />

des Systems Wasserstraße offensichtlich aufgeschlossener gegenüberstehen. Die<br />

Unternehmen der Logistikdienstleistung, die nach ihrer Definition im K<strong>und</strong>enauftrag<br />

Lieferketten steuern, lassen so manches gute Geschäft an der Hafeneinfahrt oder<br />

der Kaikante liegen.<br />

Projekt mit Signalwirkung<br />

Anders als viele deutsche Logistiker nimmt die dänische Containerschiffreederei<br />

Maersk Line auch im Binnenland gern den Wasserweg. Das Unternehmen<br />

denkt bereits seit einigen Jahren weiter als bis zur Kaimauer der Seehäfen <strong>und</strong><br />

organisiert zusätzlich den Weitertransport der Container ins Hinterland. Dabei<br />

gewinnt das Binnenschiff zunehmend an Bedeutung. Große Signalwirkung hatte<br />

dabei die Entscheidung von Maersk, ein eigenes Binnen-Container-Terminal am<br />

Neusser Hafen zu errichten. Die Vertragsunterzeichnung zwischen Maersk <strong>und</strong><br />

den Neuss-Düsseldorfer Häfen für dieses in der Sprache der Logistiker „Dedicated<br />

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Die dänische Containerschiffrederei Maersk nimmt<br />

auch im Binnenland gerne den Wasserweg, um<br />

die Container vom Seehafen ins Hinterland zu<br />

transportieren. (Bild: Maersk Line)<br />

3|<strong>2008</strong>


Terminal“ genannte Umschlagszentrum ist seit Februar <strong>2008</strong> unter Dach <strong>und</strong> Fach.<br />

Fertig werden soll das Terminal schon im Jahr 2010. Bis dahin werden auf einem<br />

30.000 Quadratmeter großen Areal am Hafenbecken 5 des Neusser Hafens<br />

20 Millionen Euro verbaut. Darüber hinaus sind 50.000 Quadratmeter für einen<br />

weiteren Ausbau reserviert. Dabei plant das Logistikunternehmen Maersk bis ins<br />

Jahr 2032 für den Neusser Hafen als Hinterland-Drehscheibe.<br />

Dafür hat das Güterverteilzentrum einen perfekten Standort: In dem geplanten<br />

Terminal können Container zwischen Lkw, Eisenbahn <strong>und</strong> Binnenschiff umgeschlagen<br />

werden. Vater Rhein ist eine grüne Pipeline bis Rotterdam. „Ausreichende<br />

Kapazitäten in Bezug auf Terminals, Eisenbahn <strong>und</strong> Binnenschiff sind die Voraussetzung<br />

dafür, den zuverlässigen <strong>und</strong> nachhaltigen Güterverkehr über das Meer<br />

aufrecht erhalten zu können“, erläutert Maarten Tromp, Direktor Intermodal <strong>und</strong><br />

Equipment bei Maersk.<br />

Das Neusser Terminal ist jedenfalls fest in die Hinterlandstrategie des Unternehmens<br />

eingeplant <strong>und</strong> bereits in der ersten Ausbaustufe im Jahr 2010 auf den<br />

Umschlag von 200.000 TEU, also 20-Fuß-Container, ausgelegt. Dies wird den<br />

Rotterdamer Hafen wesentlich entlasten. Dort bildet sich gerade wegen des<br />

Umschlags-Volumens noch mehr Stau als bisher: Aufgr<strong>und</strong> der großen Importmengen<br />

geht die Hinterlandabfertigung in Rotterdam stockend zu. Daher ist es für<br />

die Empfänger von Überseecontainern unkalkulierbar geworden, wann sie ihren<br />

Container im Seehafen abholen können. Also lassen die Empfänger nach der<br />

Ankunft des Seeschiffs etliche Tage verstreichen, ehe sie ihre Lkw losschicken. Doch<br />

damit verstopfen die Container die ohnehin schon an ihrer Kapazitäts grenzen<br />

angelangten Anlagen in den Seehäfen noch weiter <strong>und</strong> vergrößern den Stau.<br />

Nach dem Konzept von Maersk kann das Binnenterminal in Neuss dies vermeiden.<br />

Die Container werden gleich am Seehafen auf Binnenschiffe verladen, die sie zum<br />

Hinterland-Terminal bringen. Dort können die Container staufrei per Lkw abgeholt<br />

oder auf die Schiene verladen werden. Vielleicht macht dieses Konzept auch an<br />

anderen Binnenhafenstandorten <strong>und</strong> bei in Deutschland ansässigen Logistikern<br />

Schule: Mit dedicated Terminals im Binnenland schlägt der Igel Binnenschiff den<br />

Hasen Lkw um Längen.<br />

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Logistik-Allianz fördert<br />

Bahnverkehr<br />

„Mit einer Logistik-Allianz wollen<br />

Güterbahnen <strong>und</strong> Häfen gemeinsam<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene<br />

im Ruhrgebiet steigern. Künftig<br />

sollen 20 Prozent der Gütertransporte<br />

für kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

wieder auf der Schiene<br />

fahren. Projektpartner sind SBB<br />

Cargo Deutschland (Projektleitung),<br />

die Mülheimer Verkehrsgesellschaft,<br />

die Neuss Düsseldorfer Häfen, die<br />

Wanne-Herner Eisenbahn <strong>und</strong> Hafen<br />

<strong>und</strong> das Institut für Produktion <strong>und</strong> Industrielles<br />

Informationsmanagement<br />

der Universität Duisburg-Essen.“<br />

Aus: DVZ Brief vom 28. April <strong>2008</strong>.<br />

Im geplanten Güterterminal der Maersk Line am<br />

Neusser Hafen können Container zwischen Lkw,<br />

Bahn <strong>und</strong> Binnenschiff umgeschlagen werden.<br />

(Bild: Maersk Line)<br />

3|<strong>2008</strong> | 75


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76 |<br />

� <strong>Technik</strong><br />

Hilfe naht vom Wasser aus!<br />

Viele Seehafenstädte liegen an Flussmündungen. Eine Verbindung<br />

von See- <strong>und</strong> Binnenschifffahrt liegt also nahe. Dennoch schöpfen<br />

gerade die deutschen Seehäfen die Möglichkeiten, die ihnen die<br />

Binnengewässer als natürliche Hinterlandanbindung bieten, nicht<br />

aus. Das mag an der Infrastrukturanbindung liegen, hat aber auch<br />

wirtschaftliche Gründe im Seehafen: Binnenschiffe sind im Vergleich<br />

zu Ozeanriesen Winzlinge. Sie stören die Seeschiffe beim Anlegen<br />

<strong>und</strong> nehmen diesen den teuren Platz an der Kaimauer weg. Also<br />

müssten die Binnenschiffe hinter dem Seeschiff auf der Wasserseite<br />

festmachen. Dann aber blühen technische Schwierigkeiten beim Containerumschlag.<br />

Im Schatten eines großen Seeschiffs verschwindet<br />

das Binnenschiff aus dem Blickfeld des Kranführers – nicht nur im<br />

übertragenen Sinn. Gängige Praxis ist der Umschlag vom Containerschiff<br />

auf Land <strong>und</strong> von dort ins Binnenschiff. Das ist doppelte<br />

Arbeit, kostet doppelt so viel Zeit <strong>und</strong> verursacht doppelte Kosten.<br />

Doch Hilfe naht – vom Wasser.<br />

Eine Lösung: schwimmende Kräne, die als Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt die Container<br />

vom am Kai festgemachten Frachter auf das kleine Binnenschiff umladen.<br />

Schwimmkräne sind keine neue Erfindung, die <strong>Technik</strong> leistete schon vor einem<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert ihren Dienst in den Güterhäfen Europas <strong>und</strong> der Welt. Sie wurden<br />

aber von großen Portalkränen an Land abgelöst <strong>und</strong> gerieten in Vergessenheit. Mit<br />

der Containerflut aus Fernost <strong>und</strong> dem Abfertigungsstau in den Seehäfen kommen<br />

Schwimmkräne aber wieder ins Gespräch – nicht als Gegenmodell zum Portalkran,<br />

sondern als Ergänzung. In jedem Fall bringt diese <strong>Technik</strong> mehr Binnenschifffahrt in<br />

den Seehafen.<br />

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Anja Fuchs<br />

Tel. +49 (0) 30 / 39 80 28 70<br />

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Auf dem amerikanischen Mississippi verrichten<br />

Schwimmkräne schon seit einigen Jahren ihre<br />

Arbeit. In Zukunft sieht man die schwimmenden<br />

Lastenheber vielleicht auch in Deutschland.<br />

(Bild: Gottwald)<br />

3|<strong>2008</strong>


Nur wenige Anbieter produzieren heute Schwimmkräne. Ein Hersteller, der das<br />

Potenzial der Schwimmkräne für den Güterumschlag im Hafen erkannt hat, ist der<br />

Düsseldorfer Kranhersteller Gottwald Port Technology, eine Tochterfirma der Demag<br />

Cranes AG. „Seit der Markteinführung unserer Hafenpontonkräne im Jahr 2004<br />

haben wir weltweit 13 Stück verkauft“, erklärt Dr. Mathias Dobner, Geschäftsführer<br />

von Gottwald. „Das ist mehr, als wir erwartet hätten.“ Der erste Kran aus Düsseldorf<br />

ging 2004 auf dem Mississippi im amerikanischen Louisiana in Betrieb. In<br />

Deutschland hat Gottwald noch keinen modernen Schwimmkran verkauft.<br />

Für Kranbauer Dobner ist das aber nur eine Frage der Zeit. „Weil die Seeschiffe<br />

immer größer werden <strong>und</strong> die Transportmengen steigen, gelangen viele Ladekais<br />

an die Grenzen ihrer Kapazitäten.“ Die Hafenpontonkräne sind damit eine<br />

willkommene Ergänzung zu den festen Kränen an Land. Diese übernehmen dann<br />

den Umschlag auf Straße oder Schiene, während der Schwimmkran die Container<br />

auf das Binnenschiff hievt. Der erwünschte Nebeneffekt: Wenn die Fracht von zwei<br />

Seiten gleichzeitig – zu Wasser <strong>und</strong> zu Land – vom Seeschiff geholt wird, verkürzt<br />

sich die Liegezeit im Hafen.<br />

Die Hafenpontonkräne bieten auch ein Plus an Flexibilität. Einfache Schiffsliegeplätze<br />

ohne Kranausstattung werden damit zum Umschlagsplatz. Und dort, wo die<br />

Wassertiefe an den Kaimauern zu seicht für die großen Pötte ist, überbrückt der<br />

Schwimmkran den Weg zwischen tiefem Wasser <strong>und</strong> Land. Großcontainerschiffe<br />

können ohne Reduzierung der Lademenge den Zielhafen ansteuern, den Rest<br />

erledigt der schwimmende Helfer. Folglich lässt sich eine kostenträchtige Vertiefung<br />

des Hafenbeckens umgehen oder zumindest die Dauer bis zur Fertigstellung der<br />

Arbeiten mit einem Pontonkran überbrücken.<br />

Flexibler Helfer im Binnenhafen<br />

Auch für die Binnenhäfen bilden die Schwimmkräne ein flexibel einsetzbares<br />

Instrument zur Güterverladung. „Wir passen unsere Kräne speziell an die<br />

Gegebenheiten des Hafens an“, schildert Dobner das Kran-Konzept. Die Abmaße<br />

des Pontons <strong>und</strong> des Kranauslegers richten sich nach der Schwere der zu hebenden<br />

Lasten <strong>und</strong> dem Radius, den der Kran bedienen soll. Die zu verladenden<br />

Güter, Container oder Schüttgut geben die Ausstattung der Hebevorrichtung des<br />

Hafenpontonkrans vor. Aber nicht nur im Hafenbecken heben Schwimmkräne<br />

Lasten, auch auf Flüssen <strong>und</strong> Kanälen verteilen sie die Fracht direkt von Schiff zu<br />

Schiff. Und wie kommt der Schwimmkran an seinen Einsatzort? Geschleppt oder<br />

von der eigenen Schiffsschraube angetrieben. Autark agieren kann der Kran durch<br />

ein Dieselaggregat an Bord – immer dort, wo er benötigt wird.<br />

Die behördliche Genehmigung für das Umsetzen eines Schwimmkrans ist meist<br />

schnell erteilt. Damit hat der Mobilkran weitere Vorzüge vor neuen stationären<br />

Kränen. „Bis eine neue stationäre Infrastrukturmaßnahme am Hafen genehmigt<br />

<strong>und</strong> fertiggestellt ist, vergeht Zeit – Zeit, die wir nicht mehr haben, betrachtet man<br />

die Wachstumsprognosen“, weiß Dobner. „Es wäre doch schade, wenn Schwimmkräne<br />

nur am Mississippi arbeiten.“<br />

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Als Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt zwischen Kai <strong>und</strong> Schiff<br />

verteilen Schwimmkräne die Fracht.<br />

(Bild: Gottwald)<br />

3|<strong>2008</strong> | 77


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78 |<br />

� Leercontainerlogistik<br />

Die Ader im Hinterland<br />

Die Elbe, drittlängster Fluss Deutschlands, passiert auf ihrem Weg<br />

in die Nordsee den größten deutschen Hafen Hamburg – <strong>und</strong> doch<br />

profitiert die Elbschifffahrt davon kaum. Die Elbe bleibt in ihrer<br />

Bedeutung als europäische Wasserstraße für den Gütertransport<br />

weit zurück. Der Gr<strong>und</strong>: Die mangelhafte Hinterlandanbindung<br />

Hamburgs über das System Wasserstraße. Doch gerade hier könnte<br />

der Elbe eine wichtige Bedeutung zukommen – bis nach Tschechien,<br />

das Hamburg als „seinen“ Seehafen sieht.<br />

Heute werden auf der Elbe gerade einmal 100.000 Container jährlich transportiert.<br />

Auf dem Rhein sind es beinahe zwanzigmal so viele. Dabei ist die Elbe auf<br />

ihren 727 deutschen Flusskilometern durchgehend schiffbar, an den Gestaden<br />

liegen zahlreiche Binnenhäfen. Dazu kommen weitere 367 schiffbare Elbkilometer<br />

in der Tschechischen Republik, wo ebenfalls etliche Hafenstädte liegen. Hinzu<br />

kommt die Kanalanbindung. Das Wasserstraßennetz, das zum Elbestromgebiet<br />

zählt, umfasst 3.400 Kilometer – fast doppelt so lange wie das Rheinstromgebiet<br />

– <strong>und</strong> reicht weit hinein ins Hinterland bis nach Mitteldeutschland: über den Elbeseitenkanal<br />

nach Braunschweig, weiter den Mittellandkanal entlang nach Hannover<br />

oder über den Elbe-Havel-Kanal bis Berlin <strong>und</strong> Brandenburg. „In der Elbe steckt<br />

großes Potenzial als Verbindungsglied zwischen dem Hinterland <strong>und</strong> den Seehäfen“,<br />

erklärt Robert Baack, Vorsitzender der Geschäftsführung der deutschen<br />

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Bis zur Spitze des Michels türmen sich die Container<br />

im Hamburger Hafen noch nicht. Aber im Jahr<br />

2025 sollen in Hamburg 28 Millionen TEU umgeschlagen<br />

werden. (Bild: Port of Hamburg, Hettchen)<br />

3|<strong>2008</strong>


Binnen reederei, der mit seinem Unternehmen alle genannten Standorte bedient.<br />

Die Elbe erschließt sich an ihrem Flusslauf ein Gesamteinzugsgebiet von 148.268<br />

Quadratkilometer, doppelt so groß wie die Fläche Bayerns. Nur: Auf dem Fluss<br />

<strong>und</strong> den Kanälen ist wenig los.<br />

Baack mahnt daher an, dass die Wasserstraße Elbe in ihrem heutigen Zustand<br />

nicht bleiben kann. Zwar ist ein zweilagiger Containerverkehr auf der gesamten<br />

Elbe größtenteils durchgängig möglich, der wesentlich wirtschaftlichere dreilagige<br />

Transport aber funktioniert nur bei nachhaltig gesicherten Wasserständen von<br />

mindestens 1,6 Meter an 345 Tagen im Jahr. „Die Binnenschifffahrt müsste sonst<br />

also entweder auf lukrative Container verzichten oder ständig auf die Hilfe des<br />

Wettergottes hoffen“, sagt Baack.<br />

Als problematisch für den Großgüterverkehr erweist sich auch das Schiffshebewerk<br />

Scharnebeck am Elbeseitenkanal, dessen Hebetröge Schiffe nur bis zu einer<br />

bestimmten Länge passieren lassen können. „Das ist, was die Schiffslänge angeht,<br />

nicht mehr zeitgemäß oder gar auf Zukunft ausgerichtet“, erklärt Baack <strong>und</strong> fordert:<br />

„Flaschenhälse müssen auf dem gesamten Elbestromgebiet beseitigt werden.“<br />

Leercontainer fürs Hinterland entlang der Elbe<br />

Die Notwendigkeit für Planungen zum Elbausbau betont auch Thomas Lütje, Leiter<br />

Container Vertrieb der Hamburger Hafen <strong>und</strong> Logistik AG (HHLA): „Unsere Verbindungen<br />

ins Hinterland müssen leistungsstärker <strong>und</strong> fl exibler werden.“ Nach Prognosen<br />

werden in Hamburg im Jahr 2025 r<strong>und</strong> 28 Millionen TEU umgeschlagen, mehr<br />

als die dreifache Menge gegenüber heute. „Wir brauchen jede Infrastruktur, um<br />

das enorme Wachstum der Containermengen in Zukunft bewältigen zu können“, so<br />

Lütje weiter. „Das funktioniert nur über eine Stärkung der Elbe als Wasserstraße.“<br />

Für sie hat Logistiker Lütje eine besondere Aufgabe im Sinn: Es geht um die<br />

Leercontainer-Schwemme. Weil der Exportweltmeister Deutschland kompakte<br />

Technologie produkte exportiert, aber Volumengüter importiert, stapeln sich im<br />

Binnenland Leercontainer, die irgendwann auch als Leergut wieder den Weg<br />

zurück in die weite Welt antreten müssen. Im Hamburger Hafen stehen viele Leercontainer<br />

nutzlos herum <strong>und</strong> belegen teure Lagerfl ächen. Auf einen Hektar lassen<br />

sich zwar 1.000 Standardcontainer auftürmen. „Aber wir brauchen auf unserem<br />

begrenzten Hafenareal in Zukunft jeden Quadratmeter unserer Terminals für Leistungen,<br />

die an der Wasserseite unbedingt notwendig sind“, erklärt Lütje. Für den<br />

Container-Chef des Hamburger Hafens gehört die Lagerung von Leercontainern<br />

nur bedingt dazu, auch wenn der Hamburger Hafen mit dem trimodalen Leercontainer-Zentrum<br />

Unikai zehn Hektar Fläche <strong>und</strong> damit Platz für 10.000 Leercontainer<br />

zur Verfügung hat. „Aber auch das Areal stößt irgendwann an die Grenzen<br />

seiner Kapazitäten“, prophezeit Lütje. Die Leercontainerlogistik kann sich daher<br />

zur Spielwiese für die Binnenhäfen an der Elbe entwickeln. Thomas Lütje glaubt:<br />

„Wenn alle Akteure am System Seehäfen, Binnenhäfen <strong>und</strong> Binnenschifffahrt enger<br />

zusammenarbeiten, bewältigen wir die drohende Schwemme an Containern, seien<br />

sie voll oder leer.“<br />

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Elbe schlägt Rhein <strong>und</strong> Rhein<br />

schlägt Elbe<br />

Die Elbe <strong>und</strong> ihre angeschlossenen<br />

Kanäle umfassen 3.400 Kilometer<br />

<strong>und</strong> schlagen damit das Rheinstromgebiet<br />

mit 1.900 Kilometer um fast<br />

das Doppelte. Aber der Rhein weiß<br />

sich gegen die Elbe zu behaupten:<br />

1,7 Millionen zu 100.000 heißt<br />

hier das Verhältnis. Gemeint sind<br />

Container. Fast zwanzigmal so viele<br />

werden per Schiff über den Rhein<br />

transportiert wie über die Elbe.<br />

3|<strong>2008</strong> | 79


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80 |<br />

� Hafenkongress Karlsruhe<br />

„Wir wollen die Container aus<br />

Marseille!“<br />

Binnenhäfen im Umbruch – Binnenhäfen im Aufbruch. Unter diesem<br />

Motto lädt Alexander Schwarzer, Geschäftsführer der Rheinhäfen<br />

Karlsruhe, zum ersten Hafenkongress am 3. <strong>und</strong> 4. Juni <strong>2008</strong> in<br />

Karlsruhe ein. Einer der Schwerpunkte der Tagung ist die internationale<br />

Ausrichtung der nassen Logistik. Ebenso wie das Wasser<br />

keine Grenzen kennt, orientieren sich die Binnenhäfen nicht nur<br />

landeinwärts, sondern blicken über die Grenzen in die europäischen<br />

Nachbarstaaten.<br />

Der Veranstaltungsort Karlsruhe ist gut gewählt. Die dortigen Rheinhäfen<br />

<strong>und</strong> ihre oberrheinischen Nachbarhäfen positionieren sich als<br />

zentrale Bindeglieder zwischen Ländern <strong>und</strong> Verkehrsträgern. Ein<br />

wichtiges Bindeglied darin könnte der „Canal du Rhône au Rhin“<br />

werden. Der Karlsruher Hafenchef Alexander Schwarzer berichtet,<br />

was es damit auf sich hat.<br />

BÖB: Herr Schwarzer, den Rhein-Rhône-Kanal gibt es schon seit über 150 Jahren.<br />

Warum entdeckt die Binnenschifffahrt erst jetzt diese Verbindung?<br />

Alexander Schwarzer: Sie haben recht: Der Kanal ist uralt. Und genau darin<br />

liegt das Problem. 1833, als der Kanal fertiggestellt wurde, hatten die meisten<br />

Schiffe noch nicht einmal Motorantrieb. In konkreten Zahlen: Der Canal du Rhône<br />

au Rhin taugt nur für Schiffe bis fünf Meter Breite <strong>und</strong> einem Tiefgang von 1,80<br />

Metern. Auf so eine Nussschale passen 300 Tonnen. Das ist für heutige Verhältnisse<br />

gar nichts, ein modernes Rheinschiff trägt zehnmal so viel. Also ist der Kanal<br />

für die Binnenschifffahrt im heutigen Zustand wertlos. Heute schippern auf dieser<br />

strategischen Nord-Süd-Verbindung Sport- <strong>und</strong> Freizeitboote.<br />

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Container aus Fernost – eine Fracht, die nicht nur<br />

über Rotterdam <strong>und</strong> den Rhein nach Karlsruhe<br />

gelangen soll. Die Bahn ist heute die Verbindung<br />

nach Marseille – <strong>und</strong> in Zukunft vielleicht auch eine<br />

Binnenwasserstraße. (Bild: Rheinhäfen Karlsruhe)<br />

3|<strong>2008</strong>


BÖB: Und das soll sich nun ändern?<br />

Schwarzer: (lacht) Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann ja. Aber ich bin<br />

nicht derjenige, der das zu entscheiden hat. Die Pläne existieren schon seit vielen<br />

Jahrzehnten, wurden aber Ende der 90er Jahre von Frankreich aus politischen<br />

Gründen gestoppt. Ein französischer Förderverein versucht nun, den Ausbau<br />

wieder voranzutreiben. Wir hier am Oberrhein würden uns freuen – aber wir<br />

können die Entscheidung nicht beeinflussen, sondern nur abwarten.<br />

BÖB: Wenn der Ausbau auf politische Widerstände stößt – wäre es dann nicht<br />

sinnvoller, das ganze Projekt beiseite zu legen? Es gibt doch eine Wasserverbindung<br />

über Gibraltar <strong>und</strong> Rotterdam.<br />

Schwarzer: Das Kanalprojekt kostet eine Menge Geld <strong>und</strong> politische Durchsetzungskraft,<br />

da haben Sie recht. Aber wenn der Kanal ausgebaut ist, dann wird<br />

sich der Güterverkehr aus den französischen Mittelmeerhäfen deutlich beschleunigen.<br />

Sie müssen doch nur einmal auf die Landkarte schauen: Der Seeweg durchs<br />

halbe Mittelmeer, über den Atlantik bis hoch in die Nordsee ist ewig. Dann steht<br />

der Container in Rotterdam <strong>und</strong> dort dauert es mittlerweile bis zu fünf Tage, bis<br />

die Container bereit sind für den Weitertransport ins Binnenland. Und dann kommt<br />

noch die Fahrt den Rhein hinunter. Wenn der Rhein-Rhône-Kanal als Großschifffahrtsstraße<br />

ausgebaut wäre, hätten wir die Fracht aus Marseille in drei bis vier<br />

Tagen bei uns in Karlsruhe. Außerdem würde eine solche Verbindung die französischen<br />

Mittelmeerhäfen stärken <strong>und</strong> unsere Geschäftsbeziehungen intensivieren.<br />

BÖB: Welche Vorteile ergeben sich für die Rheinhäfen Karlsruhe durch eine<br />

Orientierung zum Mittelmeer?<br />

Schwarzer: Auf Malta wurde in den vergangenen Jahren eines der größten<br />

Containerterminals weltweit ausgebaut, für Hochseeschiffe mit einem Tiefgang<br />

von bis zu 16,5 Metern. Das sind riesige Kolosse. Die Schiffe kommen aus Asien<br />

<strong>und</strong> fahren durch den Suezkanal nach Malta, anstatt den weiten Umweg r<strong>und</strong> um<br />

Afrika herum zu nehmen. Anschließend geht die Fracht mit kleineren Schiffen zu<br />

den Mittelmeerhäfen. Das bedeutet, dass etwa Marseille als Empfangshafen für<br />

Container aus Asien zunehmend wichtiger wird. Aber auch in Marseille darf die<br />

Fracht nicht stehen bleiben. Sie muss ins Hinterland, das bis nach Karlsruhe reicht.<br />

Dabei können die Binnenhäfen eine entscheidende Rolle spielen.<br />

BÖB: Auf welche Güter aus Marseille haben Sie es abgesehen?<br />

Schwarzer: Wir wollen die Container! Hier sehe ich ein großes Wachstumspotenzial.<br />

Außerdem kommt dort viel Kohle aus Südafrika oder Kolumbien an, die<br />

unsere Kohlekraftwerke am Oberrhein gut gebrauchen könnten.<br />

BÖB: Ginge ein Ausbau des Rhein-Rhône-Kanals auf Kosten der bestehenden<br />

Verbindungen nach Rotterdam?<br />

Schwarzer: Der Rhein-Rhône-Kanal ist ein dringend notwendiges Zusatzangebot,<br />

kein Ersatz für Rotterdam – Karlsruhe. Diese Verbindung ist inzwischen so wichtig<br />

geworden, dass wir neben der Schifffahrt auf dem Rhein Güter zusätzlich auf die<br />

Schiene setzen. Wir als Hafen organisieren seit November 2007 regelmäßige<br />

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Alexander Schwarzer, Geschäftsführer der Rheinhäfen<br />

Karlsruhe, blickt mit Optimismus Richtung<br />

Frankreich. (Bild: Rheinhäfen Karlsruhe)<br />

3|<strong>2008</strong> | 81


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82 |<br />

Ganzzugverbindungen zwischen Rotterdam <strong>und</strong> dem Karlsruher Containerterminal.<br />

Diese zusätzliche Bahnverbindung hat sich jetzt schon bewährt. Aber das genügt<br />

auf lange Sicht nicht. Die Häfen Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam – also die<br />

ARA-Häfen – haben in den vergangenen Jahren den Umschlag immens vergrößert,<br />

aber die Anbindung an die Binnenhäfen im Hinterland vernachlässigt. Das<br />

Güteraufkommen kann schon heute nicht mehr reibungslos bewältigt werden. Der<br />

Rhein-Rhône-Kanal wäre ein zweiter Zugang zum Meer im Süden, mit dem wir<br />

diese Probleme umschiffen können.<br />

BÖB: Welchen Beitrag können die Rheinhäfen Karlsruhe zu dem Projekt leisten?<br />

Schwarzer: Wir machen es gerade anders herum wie bei der Verbindung<br />

Rotter dam – Karlsruhe. Dort war zuerst der Rhein <strong>und</strong> seit 2007 unser Zug.<br />

Zwischen Karlsruhe <strong>und</strong> Marseille wollen wir zuerst Bahnverkehre einsetzen, die<br />

Planungen dafür laufen heute schon. Wenn der Gütertransport auf der Schiene<br />

etabliert ist, zeigen wir der Wirtschaft das Potenzial dieser Verbindung. Sobald der<br />

Kanal dann als Großschifffahrtsstraße funktioniert, können wir Güter dauerhaft von<br />

der Schiene auf das Wasser verlagern.<br />

BÖB: Sie sehen also eine Zukunft für den „Canal du Rhône au Rhin“, obwohl das<br />

Projekt von französischer Seite gestoppt wurde?<br />

Schwarzer: Der Logistik wird oft vorgeworfen, fantasielos zu sein. Wir brauchen<br />

aber Visionen, um die Güterströme der Zukunft zu lenken. Für mich ist der Rhein-<br />

Rhône-Kanal kein Hirngespinst, sondern eine Verbindung mit Zukunftschancen. Mit<br />

dieser Meinung stehe ich nicht allein. Ich vermute, dass das Projekt, trotz des politischen<br />

Ausbaustopps, im nächsten Jahrzehnt in die Tat umgesetzt werden kann.<br />

BÖB: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Schwarzer!<br />

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Neben Containern haben es die Karlsruher<br />

auch auf Schüttgüter wie Kohle abgesehen. Die<br />

Kapazitäten <strong>und</strong> die technische Ausrüstung für<br />

den Umschlag dieser Güter ist in Karlsruhe bereits<br />

vorhanden. (Bild: Rheinhäfen Karlsruhe)<br />

Der Canal du Rhône au Rhin<br />

schließt über einen 237 Kilometer<br />

lange künstliche Wasserstraße<br />

die Rhône an den Rhein an. Der<br />

Kanal beginnt in Saint-Symphorien<br />

westlich von Dole <strong>und</strong> überquert bei<br />

Montreux-Vieux die Wasserscheide<br />

zwischen Rhein <strong>und</strong> Rhône. Bei<br />

Niffer zwischen Basel <strong>und</strong> Mulhouse<br />

mündet der Kanal schließlich in den<br />

Rhein. Der erste Spatenstich für den<br />

Kanal erfolgte bereits im Jahr 1784,<br />

aber erst 1833 wurde der Kanal in<br />

Dienst gestellt. Von der Rhône führen<br />

73 Schleusen hinauf zum Scheitel,<br />

von dort 40 Schleusen hinunter zum<br />

Rhein. An zwei Stellen, bei Thoraize<br />

<strong>und</strong> unter der Zitadelle von Besançon,<br />

verläuft der Rhein-Rhône-Kanal<br />

unterirdisch durch einen 185 Meter<br />

<strong>und</strong> einen 394 Meter langen Tunnel.<br />

3|<strong>2008</strong>


� Blick über die Grenze<br />

Frankreichs Binnenschifffahrt<br />

sucht Anschluss an das europäische<br />

Netz<br />

„Bonjour Monsieur!“ grüßt der französische Schiffer, während er<br />

an der Kaimauer des Nürnberger Hafens seinen Kahn festmacht<br />

– bereit, um neue Fracht Richtung Frankreich aufzunehmen. Deutschland<br />

<strong>und</strong> Frankreich sind gute Partner, vor allem was den Güteraustausch<br />

betrifft. Schließlich ist Frankreich Deutschlands wichtigster<br />

Import- <strong>und</strong> Exportpartner. Wer hier aber nur an Bahn <strong>und</strong> Lkw als<br />

Transportmittel denkt, liegt daneben. Mit den Flüssen Mosel <strong>und</strong><br />

Rhein haben Frankreich <strong>und</strong> Deutschland eine gemeinsame Schnittmenge,<br />

die sich gut für den grenzüberschreitenden Binnenschiffverkehr<br />

anbietet. Aber an manchen Stellen hakt es im französischen<br />

Binnenwasserstraßennetz.<br />

Frankreichs großdimensionale Binnenschifffahrt konzentriert sich auf die drei großen<br />

Becken Rhône/Saône, Seine/Oise <strong>und</strong> Nordfrankreich. Untereinander sind diese<br />

durch schmale Kanäle verb<strong>und</strong>en, die nur von kleinen Freycinet- Schiffen befahren<br />

werden können. Damit fehlt dem Binnenland, vor allem der Pariser Region <strong>und</strong><br />

den Seehäfen Marseille <strong>und</strong> Le Havre, eine Verbindung für die Großschifffahrt zum<br />

ausgedehnten Wasserstraßennetz der europäischen Nachbarländer – <strong>und</strong> damit<br />

auch für den reibungslosen Güteraustausch zwischen Deutschland <strong>und</strong> Frankreich.<br />

Von den 8.501 schiffbaren Kilometern sind 4.002 Kilometer, fast die Hälfte, nur für<br />

Freycinet-Schiffe befahrbar. Den großen Pötten, die zehnmal so viel <strong>und</strong> mehr als<br />

ein Freycinet-Schiff laden können, stehen nur 1.621 Kilometer zur Verfügung.<br />

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Idyllisch ist es an manchen Stellen des französischen<br />

Binnenwasserstraßensystems. Doch für eine<br />

wirtschaftlich rentable Großschifffahrt sind solche<br />

Passagen wie am Rhein-Rhône-Kanal bei Thoraize<br />

nicht geeignet. (Bild: Pascal Lemaître)<br />

Freycinet-Schiffe verdanken ihren<br />

Namen Charles Louis de Saulces de<br />

Freycinet, der im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Minister für öffentliche Bauten in<br />

Frankreich war. Er legte 1879 die<br />

Dimensionen der Kanäle <strong>und</strong> Schiffe<br />

fest: Nach seiner Vorgabe musste<br />

eine Schleusenkammer 39 Meter<br />

lang <strong>und</strong> 5,50 Meter breit sein.<br />

Dementsprechend sind die Freycinet-<br />

Schiffe maximal 38,5 Meter lang<br />

<strong>und</strong> 5,05 Meter breit. Heute<br />

gehören noch 20 Prozent der 1.400<br />

Schiffe der französischen Binnenschifffahrtsfl<br />

otte zur Freycinet-Klasse.<br />

3|<strong>2008</strong> | 83


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84 |<br />

Das Problem ist in Frankreich erkannt. Drei Pläne, um die nationale Binnenwasserstraßen<br />

an das europäische Wasserstraßennetz anzuknüpfen, liegen auf den<br />

Schreibtischen der Politiker: der konkret geplante Kanal von der Seine nach Nordfrankreich,<br />

eine Verbindung zwischen Saône <strong>und</strong> Mosel, die allerdings erst in den<br />

Kinderschuhen steckt, <strong>und</strong> der eher hypothetische Rhein-Rhône-Kanal.<br />

Grenzüberschreitende Bedeutung<br />

Die Wasserstraße zwischen dem Seine-Becken <strong>und</strong> den großen Kanälen Nordfrankreichs<br />

eröffnet den französischen Binnenschiffern eine direkte Verbindung zur<br />

Schelde <strong>und</strong> den Kanälen Belgiens – <strong>und</strong> damit zum Rest Europas. Der 160 Kilometer<br />

lange „Canal Seine Nord Europe“ verbindet zwischen Compiegne <strong>und</strong><br />

Aubencheul-au-Bac den Seine-Nebenfluss Oise mit dem Dünkirchen-Schelde-Kanal.<br />

Auf der Wasserstraße sollen zukünftig Schiffe mit einer Ladefähigkeit bis 4.400<br />

Tonnen verkehren, das entspricht r<strong>und</strong> 15 Freycinet-Schiffen. Auch an die regionale<br />

Wirtschaft denken die Kanalerbauer: Mehrere multimodale Umschlagplattformen<br />

werden entlang des Kanals errichtet. Die Kosten für das Bauwerk werden auf vier<br />

Milliarden Euro geschätzt. Privat-Public-Partnership heißt die Finanzierungslösung:<br />

Private Investoren sollen 1,67 Milliarden Euro beisteuern, die EU-Kommission hat<br />

420 Millionen Euro zugesagt. 2014 soll der Kanal seinen Betrieb aufnehmen <strong>und</strong><br />

den Anschluss für die französischen Binnenschiffer nach Europa herstellen.<br />

Für den südöstlichen Teil Frankreichs soll ein Saône-Mosel-Kanal für Abhilfe sorgen,<br />

dem Studien eine über Frankreich hinaus reichende Bedeutung zumessen. Die<br />

Berechnungen prophezeien für den Kanal im Jahr 2020 jährlich 15.000 Tonnen<br />

transportierte Fracht. Bei Nancy <strong>und</strong> Lyon, den Endpunkten der Wasserstraße,<br />

sollen nach der Studie täglich r<strong>und</strong> 2.000 Lastwagenladungen von der Straße<br />

aufs Schiff umgeschlagen werden – obwohl die parallel zum Kanal verlaufenden<br />

Autobahnen <strong>und</strong> Eisenbahnstrecken aufgr<strong>und</strong> des steigenden Verkehrsaufkommens<br />

ebenfalls ausgebaut werden dürften. Aber an eine Realisierung ist wohl erst für das<br />

Jahr 2025 zu denken.<br />

Mittelmeer – Nordsee nonstop<br />

Die dritte Variante, der Rhein-Rhône-Kanal, hatte bereits sehr konkrete Züge<br />

angenommen, als sie 1997 durch die französische Regierung verworfen wurde.<br />

Laut Berechnungen war ein wirtschaftlicher Nutzen für die Verbindung nicht zu<br />

erwarten. Die Wasserstraße verbindet den Rhein über die Rhône mit Marseille:<br />

Mittelmeer – Nordsee nonstop. Ein französischer Förderverein kämpft aber weiterhin<br />

für die Errichtung dieser Wasserstraße als Verbindung zwischen Marseille <strong>und</strong><br />

den europäischen Rheinhäfen <strong>und</strong> zwischen Straße, Bahn <strong>und</strong> Wasserweg.<br />

Trotz der gemeinsamen Schnittmenge zwischen deutscher <strong>und</strong> französischer<br />

Binnenschifffahrt scheint das System doch nicht ganz kompatibel zu sein. Aber die<br />

französische Politik hat die Chancen des Transportwegs Wasser erkannt: Präsident<br />

Nicolas Sarkozy will den Transport auf dem Wasser bis 2012 um 25 Prozent steigern.<br />

Mit den Modernisierungsplänen setzt die französische Politik ein Zeichen für<br />

die Zukunft der Binnenschifffahrt als grenzüberschreitendes Transportmittel.<br />

Kontakt:<br />

Anja Fuchs<br />

Tel. +49 (0) 30 / 39 80 28 70<br />

Fax +49 (0) 30 / 3 40 60 85 53<br />

presse-boeb@binnenhafen.de<br />

www.binnenhafen.de/presse<br />

Die Mosel ist Schnittmenge zwischen Deutschlands<br />

<strong>und</strong> Frankreichs Binnenschifffahrt. Auf französischer<br />

Seite soll ein Kanal die Mosel mit der Saône<br />

verbinden, um das steigenden Güteraufkommen zu<br />

bewältigen. (Bild: VNF)<br />

3|<strong>2008</strong>


CTL beschafft Siemens<br />

Mehrsystemlokomotiven<br />

HÄFEN & BAHN<br />

Am 29. Februar hat die CTL Logistics S.A., Warschau, ihren Bestand<br />

von 170 Loks um zwei Siemens-Mehrsystem-Lokomotiven vom Typ<br />

Eurosprinter (ES) 64 F4 ergänzt. Mit den neuen Fahrzeugen kann<br />

das polnische Unternehmen etwa die Betuwe-Route nach Rotterdam<br />

uneingeschränkt befahren. Die von der Dispolok GmbH gemieteten<br />

Maschinen sind mit Zulassungen <strong>und</strong> Sicherheitssystemen für<br />

Deutschland <strong>und</strong> die Niederlande ausgestattet (LZB/PZB 90, ATB <strong>und</strong><br />

ETCS 2). Technisch ist die ES-Lok aufgr<strong>und</strong> ihrer Vier-Stromsystem-<br />

Ausstattung in der Lage, auf Normalspur unter allen vier auf dem<br />

Europäischen Kontinent gängigen Stromsystemen zu fahren. Zudem<br />

besitzt die Lok eine variable LED-Beleuchtung, die für verschiedene<br />

europäische Bahnnetze bis hin zu den angrenzenden GUS-Staaten die<br />

vorgeschriebene Beleuchtungsanordnung darstellen kann. „Nur durch<br />

Verkehre, die aus technischen Gründen an den alten Nationalgrenzen<br />

nicht mehr unterbrochen werden müssen, kann die Eisenbahn ihre<br />

Systemvorteile im Güterverkehr auf den europäischen Langstrecken<br />

ausspielen“, so Matthias Raith, zuständiger CTL-Vorstand für die europäische<br />

Entwicklung des Unternehmens. Die Anschaffung weiterer<br />

Mehrsystemloks habe der bimodale Logistikdienstleister <strong>und</strong> Marktführer<br />

unter den polnischen Privatbahnen bereits vorgesehen. ■ CG<br />

Rollout der Loks im Siemens-Prüfcenter Wegberg-Wildenrath | Bild: Grohmann<br />

50. Lok für die Mittelweserbahn im<br />

zehnten Jubiläumsjahr<br />

Mit gleich drei Neuzugängen hat die Mittelweserbahn GmbH (MWB)<br />

Ende März ihren Lokbestand weiter ausbauen können. Bei den Maschinen<br />

mit den zukünftigen Nummern V 761 bis 763 handelt es<br />

sich um gebraucht erworbene dreiachsige Loks mit elektrischer<br />

Leistungsübertragung des Typs DE 502 aus der Fertigung von MaK<br />

in Kiel. Für MWB steht somit dieses Jahr ein doppeltes Jubiläum an:<br />

Zum einen jährt sich die Firmengründung zum zehnten Mal, zum<br />

anderen erreicht der Lokbestand einen neuen Höchststand. ■ CG<br />

„Ich wünsche mir einen Simulator zu Weihnachten!“ Derzeit liegt der Anteil<br />

von Lokführerinnen bei MEV knapp unter 2 % | Bild: MEV<br />

Mädchen am Zug –<br />

„girls day“ <strong>2008</strong> bei MEV<br />

Am 24. April lud die MEV-Lokführerschule in Mannheim ein gutes<br />

Dutzend Schülerinnen ein, in den Berufsalltag einer „Eisenbahnfahrzeugführerin“<br />

hinein zu schnuppern. Damit unterstützte das<br />

Unternehmen erstmalig den b<strong>und</strong>esweiten Aktionstag „girls day“,<br />

der Mädchen frei von Geschlechterklischees für technische Berufe<br />

begeistern will. Zum Tagesprogramm gehörte eine Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />

zu Vorstellungen über den Lokführerberuf sowie dessen Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile. Neben der Fahrt auf einer Lok waren die Schülerinnen<br />

schnell von den vier unternehmenseigenen Fahrsimulatoren zu begeistern,<br />

an denen sie selbst das Kommando übernehmen konnten.<br />

Mit dem Ergebnis der Nachwuchsförderaktion zeigten sich Anne<br />

Selling vom Personalmanagement <strong>und</strong> Christoph Puppe, Leiter der<br />

MEV-Lokführerschulen sehr zufrieden. Da es deutlich mehr Bewerbungen<br />

als freie Teilnehmerplätze gab, hoffen sie darauf, künftig<br />

mehr Lokführerinnen ausbilden zu können. ■ CG<br />

Voith EcoPack speichert<br />

Bremsenergie mit Druckluft<br />

Ein neuartiges System zur Nutzung der Bremsenergie von Schienenfahrzeugen<br />

hat Voith Turbo entwickelt. Der Voith EcoPack ermöglicht eine<br />

Kraftstoffreduzierung bei Dieselloks von bis zu 15 % bei gleichzeitiger<br />

Lärmreduzierung. „Beim Bremsen freiwerdende Energie wird in Hochdruckbehältern<br />

gespeichert. Das hoch verdichtete Stickstoff-Gemisch<br />

treibt über das hydrostatische Antriebselement das Schienenfahrzeug<br />

an“, erklärt Heinz Tengler, Leiter der Produktgruppe Hydrodynamische<br />

Antriebssysteme. Loks oder Triebwagen werden mit diesem Hybridkonzept<br />

zusätzlich angetrieben oder im so genannten Boosterbetrieb beschleunigt.<br />

Zudem können die Fahrzeuge auch ganz ohne laufenden<br />

Dieselmotor in Bahnhöfe ein- <strong>und</strong> ausfahren. „Das entscheidende bei<br />

der Hybridtechnik ist der Energiespeicher“, so Professor Günter Löffl er<br />

von der TU Dresden. Die EcoPack-Druckbehälter haben laut Tengler<br />

eine längere Lebensdauer als vergleichbare elektrische Hybridsysteme:<br />

„25 Jahre halten unsere Druckbehälter problemlos durch.“ Ebenfalls in<br />

das EcoPack integriert ist das SteamDrive-System. Es wandelt die Abwärme<br />

des Dieselmotors ähnlich dem Prinzip einer Dampfmaschine<br />

wieder in nutzbare Energie für die Bordstromversorgung um. ■ CG<br />

Hydrostatische Rekuperation mit dem Voith EcoPack | Bild: Voith Turbo<br />

3|<strong>2008</strong> | 85


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

86 |<br />

Trockenschiffsneubau von Ralf Wirtz ist fi t für die Verlängerung<br />

Am 14. März lud die DTG gemeinsam mit der<br />

Schifferfamilie Wirtz zur Einweihung des Gütermotorschiffs<br />

VIGILIA nach Saarburg ein. Zu feiern<br />

gab es nicht allein den ersten 135-m-Trockenschiffsneubau<br />

der deutschen Partikulierschifffahrt in diesem<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert, sondern auch die gelungene Integration<br />

zukunftsweisender, selbst entwickelter Schiffstechnik<br />

durch qualifi zierte Partner bei Werften <strong>und</strong> Zuliefererindustrie.<br />

Schifferfamilie Wirtz in drei Generationen: Helga <strong>und</strong> Adolf Wirtz (oben),<br />

Claudia <strong>und</strong> Ralf Wirtz (mitte) sowie die beiden Töchter Nicole (l.) <strong>und</strong><br />

Marianne (r.), die ebenfalls zu Binnenschifferinnen ausgebildet werden<br />

| Bild: Dünner<br />

Fröhliche Gesichter, wohin man schaut: Auf dem Fahrgastschiff<br />

PRINCESSE MARIE-ASTRID haben sich Repräsentanten<br />

aus Lokalpolitik, befrachtender Industrie, Genossenschaft,<br />

den Werftbetrieben <strong>und</strong> Zulieferern, Banken <strong>und</strong> Versicherern<br />

sowie Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannte der Familie Wirtz zu den Feierlichkeiten<br />

GMS VIGILIA<br />

in Saarburg<br />

eingeweiht<br />

eingef<strong>und</strong>en. Schiffseigner Ralf Wirtz, der die Schiffertradition seiner<br />

Familie an Saar <strong>und</strong> Mosel in sechster Generation fortführt, ist<br />

voll des Lobes für die Leistung aller am Neubau Beteiligten. „Sowohl<br />

auf der Orsova Werft in Rumänien als auch bei Gelria im niederländischen<br />

Nijmegen lief das Zusammenspiel ohne jegliche Missver-<br />

3|<strong>2008</strong>


Alle drei Tage konnte Familie Wirtz, die den Bau ihrer VIGILIA in<br />

Orsova vollständig begleitete, das Schiff um zehn n Meter wachsen sehen. |<br />

Bild: Wirtz<br />

ständnisse.“ Ehefrau<br />

Claudia Wirtz ergänzt:<br />

„Nachdem<br />

wir bei mehreren<br />

Schiffsumbauten in<br />

der Vergangenheit<br />

Probleme hatten,<br />

kam ein Neubau<br />

anfangs gar nicht<br />

in Frage. Heute<br />

sagen wir: Jederzeit<br />

wieder!“<br />

Im Flottenverband der Deutschen Transport Genossenschaft<br />

Binnenschifffahrt EG, kurz DTG, ist das neue Flaggschiff voll<br />

in das Logistikkonzept der Dillinger Hüttenwerke eingeb<strong>und</strong>en: Die<br />

VIGILIA verkehrt hauptsächlich zwischen den Rheinmündungshäfen<br />

<strong>und</strong> dem Saarhafen Dillingen. Zu Berg füllen Erz <strong>und</strong> Kohle die<br />

2.400 umd 2.375 qm messenden Laderäume, zu Tal liegen fertige<br />

Stahlplatten darin.<br />

„Alternativ können wir in vier oder fünf Lagen 260 oder 325 TEU<br />

Container befördern“, fügt Wirtz hinzu, der schon seit 20 Jahren<br />

Rhein, Mosel <strong>und</strong> Saar für DTG <strong>und</strong> Dillinger Hüttenwerke befährt.<br />

Auch DTG-Vorstand Hans Egon Schwarz ist sehr stolz auf<br />

das modernste Binnenschiff in der genossenschaftlichen Flotte.<br />

KALKMAN BALLAST JET<br />

DIE VORTEILE<br />

DES KALKMAN BALLASTJET<br />

· Der Ballastjet kann das Schiff sowohl mit<br />

Ballast füllen als auch Ballast abpumpen.<br />

· Grosse Pumpleistung bei einem relativ<br />

geringen Kraftbedarf.<br />

· Da der Ballastjet niedrig ist, befi ndet sich<br />

die Saug-/Pressöffnung in nahezu allen<br />

Situationen unter dem Boden, hierdurch<br />

saugt der Ballastjet den Raum vollständig<br />

leer.<br />

· Arbeitet auch während der Fahrt mit der<br />

vollen Kapazität.<br />

· Einfacher Zugang zur Schraube.<br />

· Das Strahlrohr ist aus Edelstahl gefertigt.<br />

· Drehzahl des Elektromotors frequenzgeregelt,<br />

inkl. Fernbedienung.<br />

· 1200 ton Wasser / St<strong>und</strong>e mit einem<br />

11 kW E-;otor.<br />

Wir wünschen M.S. VIGILIA<br />

eine gute Fahrt<br />

KALKMAN lieferte die<br />

Ballastjet Typ 1200<br />

Tel: 00 31(0)180-51 46 44 Fax: 00 31(0)180-51 84 50 E-mail: boegschroeven@kalkman.nl<br />

Für die Passage des Main-Donau-Kanals während der 2.500 km langen Überführung<br />

stellte die Firma DOMARIN Spezialequipment <strong>und</strong> Fachkompetenz | Bilder: Wirtz<br />

||| Das aufwändig ausgestattete Kampers-Steuerhaus der VIGILIA<br />

„Sie können an einer Hand abzählen, was in den zurückliegenden<br />

zehn Jahren in der deutschen Partikulierschifffahrt im Bereich der<br />

Trockenfahrt gebaut wurde. Da lief nahezu kein Schiff vom Stapel“,<br />

resümiert Schwarz in seiner Festrede. „Es bedarf schon einer gehörigen<br />

Portion Mut <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es Selbstbewusstsein, ein Schiff zu bauen, das<br />

dazu auch noch anders ist als alle bisher gebauten Binnenschiffe.“<br />

3|<strong>2008</strong> | 87


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Regie bei der Wohnungsausstattung führte Ehefrau Claudia Wirtz, die seit 1989 immer mit an Bord ist. Bei laufenden Motoren liegt der Geräuschpegel in der luxuriösen<br />

Entwicklung aus eigener Feder,<br />

Bau in Obhut der Familie<br />

Wirtz begann die Planung der VIGILIA bereits Mitte des Jahres<br />

2006. Ausgestattet mit einer CAD-Software (CAD = „Computer<br />

Aided Design“) arbeitete der 45-jährige fünf Monate lang an den<br />

Entwürfen für das eigene Schiff <strong>und</strong> setzte dabei richtungsweisende<br />

Akzente. „Wir haben bauliche Veränderungen an Kopf- <strong>und</strong> Hinterschiff<br />

vorgenommen“, so Wirtz, der aber etwas anderes für das<br />

Außergewöhnlichste an seinem streng nach Leichtbauweise konzi-<br />

88 |<br />

pierten Schiff hält. „Ich kann mein Schiff sofort in der Mitte auf 150<br />

m verlängern, ohne nachträglich stabilisieren zu müssen. Es wird<br />

dann einfach auseinander geschnitten <strong>und</strong> ein Teil eingesetzt.“ Mit<br />

750 mm starken Bodenquerspanten im Abstand von 600 mm <strong>und</strong><br />

Längsspanten in den Schiffswänden sind alle statischen Vorrichtungen<br />

für eine Operation am stählernen Rumpf bereits eingebaut.<br />

Sobald also die maximale Länge für Binnenschiffe neu defi -<br />

niert wird, kann Wirtz nachlegen. Genügend Leistungsreserven hat<br />

Wirtz bei der Auswahl der beiden Typ 3512 Hauptmaschinen von<br />

Zeppelin-Caterpillar mit je 1.015 kW bereits vorgesehen. Nach 286<br />

3|<strong>2008</strong>


Wohnung bei 56 dB(A) | Bilder: Dünner<br />

technischen Zeichnungen, war der Entwurf für die neue Vigilia fertig.<br />

Das Lloyd Register segnete die Zeichnungen nach acht Tagen<br />

formaler Bearbeitung ab, <strong>und</strong> der Bau konnte beginnen. Das Kasko<br />

ließ Wirtz an der Orsova Schiffswerft in Rumänien bauen. „Schon<br />

als ich die Werft am 11. Juni 2006 zum ersten Mal besuchte, war ich<br />

sehr beeindruckt“, erinnert sich Wirtz. „Und der erste Eindruck hat<br />

sich bestätigt: Vom ersten Cutting am 27. Mai 2007 bis zum Stapellauf<br />

benötigten die 80 bis 100 Werftarbeiter nur r<strong>und</strong> dreieinhalb<br />

Monate.“ Vor der Überführung des Kaskos an die Gelria Werft im<br />

niederländischen Nijmegen fand die Schiffstaufe noch an der Werft<br />

Während seiner Festrede zitierte DTG-Vorstand Hans Egon Schwarz aus<br />

den Erkenntnissen einer engagierten Frau aus der Partikulierschifffahrt:<br />

Romantische Binnenschifffahrt<br />

„Gut, es gibt eine gewisse Romantik, aber auch ganz knallharten<br />

Alltag. Und dann die Vorurteile: Wenn wir sonntags<br />

an der Schleuse liegen, schauen Spaziergänger neugierig in<br />

die Fenster. Amüsiert frage ich: ,Möchten Sie mal reinschauen?‘-<br />

,Nein danke, wir hatten schon alles gesehen. Oh, Sie haben<br />

ja einen Computer, was machen Sie denn damit?‘, heißt es<br />

dann. Auch wir werden öfters gefragt, ob wir Toiletten an Bord<br />

haben. Scheinbar denken die Leute, wir machen über Bord.<br />

,Natürlich nicht‘, sagen wir dann <strong>und</strong> fügen spaßeshalber hinzu,<br />

,wir sind doch Rheinschiffer‘.“ ■ CG<br />

3|<strong>2008</strong> | 89


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Zu groß für LKW <strong>und</strong> Bahn: Stahlplatten der Dillinger Hüttenwerke im Laderaum<br />

der VIGILIA | Bilder: Dünner<br />

in Orsova statt. „Einerseits wollte ich mir Gottes Segen schon für<br />

die lange Überführung einholen, andererseits war die Schiffstaufe<br />

vor Ort die beste Gelegenheit, unsere Anerkennung für die auch<br />

qualitativ hervorragende Arbeit des Werftpersonals auszudrücken“,<br />

so Wirtz.<br />

90 |<br />

Mehr Spielraum im Zeitplan<br />

In der Praxis haben sich Wirtz‘ Ideen bereits beweisen müssen.<br />

„Allein mit den Modifi zierungen am Rumpf sind wir heute um<br />

10 % schneller als andere Neubauten“, freut sich Wirtz. „Die Gr<strong>und</strong>schnelligkeit<br />

in stillem Wasser beträgt bei aktuellen Neubauten<br />

20,8 km/h, bei der VIGILIA sind es 22,6 km/h.“ Wirtz ist zufrieden.<br />

„Das war zugegeben mutig, etwas so neues zu konzipieren. Aber alle<br />

Berechnungen haben sich bewährt. Glück gehabt!“<br />

Nach üppigem Buffet, guter Unterhaltung <strong>und</strong> dem ein oder anderen<br />

Glas Wein aus der Region zieht die geschäftstüchtige Familie<br />

Wirtz sich zeitig in die großzügigen Räumlichkeiten der VIGILIA<br />

zurück. Pünktlich zum Sonnenaufgang soll das bereits mit Stahl beladene<br />

Schiff talwärts Richtung ARA-Häfen fahren.<br />

■ Christian Grohmann<br />

Rijndijk 19 • Postfach 54<br />

NL 6566 ZJ Millingen a/d Rijn<br />

Tel: 00 31 (0)4 81 - 43 45 48<br />

Fax: 00 31 (0)4 81 - 43 45 57<br />

Handy: 00 31 (0)6 50 - 42 66 1<br />

E-mail: info@riwaboating.nl<br />

Internet: www.riwaboating.nl<br />

Wir lieferten ein RIWA-400 in<br />

schwerentfl ambarer Ausfürung<br />

• Arbeits-, Sport- <strong>und</strong><br />

Rettungboote<br />

• Aussenborder<br />

• Motorenservice<br />

• Polyester- <strong>und</strong><br />

Schlauchbootreparaturen<br />

Schiffsdaten GMS VIGILIA<br />

Länge / Breite 135 m /11,45 m<br />

Leerhöhe / max. Tiefgang 5,95 m /3,8 m<br />

Tragfähigkeit geeichte /<br />

voll ausgeeicht<br />

3.650 t bei 3,3 m /<br />

4.150 t bei 3,8 m<br />

Basisgeschwindigkeit 22,6 km/h bei 3.200 t Ladung<br />

Hauptantrieb 2x Zeppelin-Caterpillar 3512 zu je 1.015 kW<br />

Getriebe ZF W 7600<br />

Propeller 2 x Wärtsilä Ø 1700 mm<br />

Bugstrahlruder 2 x Verhaar Omega 31 130-4k<br />

Bugstrahlantrieb 1x C 18 Zeppelin-Caterpillar, 447 kW<br />

Die in Orsova eingebauten Zeppelin-Caterpillar-Motoren halten genügend<br />

Leistungsreserven für die Schiffsverlängerung bereit<br />

3|<strong>2008</strong>


JASTRAM: Spezialist für Manövriereinrichtungen gen<br />

Vom Antriebsdiesel<br />

zur Ruderanlage<br />

Mit einem Petroleum-Motor legte Carl Jastram im<br />

Jahre 1889 den Gr<strong>und</strong>stein für das heutige Unternehmen.<br />

Aus dem zunächst auf Arbeitsmaschinen<br />

<strong>und</strong> später auf Antriebsdiesel spezialisierten Maschinenbaubetrieb<br />

ist ein bekanntes Technologie-<br />

Unternehmen für Schiffsmanövriereinrichtungen<br />

geworden.<br />

Das Debüt war ein Erfolg: Der erste Petroleum-Motor von Carl<br />

Jastram wurde auf der Hamburger Industrieausstellung 1889<br />

gleich ausgezeichnet. Auf der Basis des 1,5 kW starken Viertakters<br />

begründete der Entwickler die „Hamburger Motoren-Fabrik<br />

Carl Jastram“. Mit dem Ablauf der Hauptpatente von Rudolf Diesel<br />

um 1907/08 konzentrierte sich Jastram auf Entwicklung <strong>und</strong> Bau von<br />

Dieselmotoren. Die kleine Werkstatt am Reichenstraßenfl eet Nr. 47<br />

wurde bald zu eng: Immer mehr Hafenbarkassen <strong>und</strong> Frachtschiffe<br />

Querstrahlruder liefert Jastram mit bis zu 1.000 kW Leistung<br />

| Bilder: Pospiech<br />

Geschäftsführer Gerhard Erb <strong>und</strong> Firmeninhaber Nils Jastram. Im Jahr 2003<br />

übernahm der heute 49-jährige das Familienunternehmen in vierter Generation<br />

von seinem Vater Peter Jastram<br />

aus den Vierlanden ließen sich mit einem Jastram-Motor ausrüsten.<br />

Die Firma zog an den Billwärder Billdeich in Bergedorf um. In den<br />

folgenden Jahrzehnten verkaufte Jastram Schiffsmotoren im Leistungsbereich<br />

von 15 bis 368 kW erfolgreich im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />

Anfang der 50er Jahre sattelte das Unternehmen auf Manövrieranlagen<br />

um <strong>und</strong> bot eine breite Palette von Ruderpropellern, Flossenrudern,<br />

Rudermotoren <strong>und</strong> Querstrahlrudern an. 1973 zog sich<br />

Jastram endgültig aus dem Antriebsmotorenbau zurück. Querstrahlruder<br />

im Leistungsbereich von 50 bis 1.000 kW stellen seitdem<br />

das Hauptgeschäftsfeld. R<strong>und</strong> 4.000 Jastram-Querstrahlruder sind<br />

weltweit im Einsatz. „Unser hoher Qualitätsstandard ist die Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die lange Lebensdauer; mechanische Probleme sind uns fast<br />

ein Fremdwort“, erklärt Gerhard Erb, Geschäftsführer der Jastram<br />

GmbH & Co KG. Ergänzt durch k<strong>und</strong>enorientierten Service sieht Erb<br />

darin das Erfolgsrezept der Firma. „Alle unsere Produkte werden im<br />

eigenen Haus konzipiert. Aufgr<strong>und</strong> unserer sehr fl achen Fertigungstiefe<br />

können wir uns auf die reine Montage in unserem Hamburger<br />

Werk konzentrieren.“ Sämtliche Einzelkomponenten lässt Jastram<br />

entsprechend den fi rmeneigenen Qualitätsstandards von Zulieferern<br />

fertigen. „Auf diese Art bleibt das Kern-Know-how im Haus“,<br />

ergänzt Firmeninhaber Nils Jastram.<br />

Neben dem kommerziellen Schiffbau hat sich Jastram mit zukunftsorientierten<br />

Lösungen zur Lärm- <strong>und</strong> Vibrationsreduzierung<br />

von Schiffsmanövrierantrieben im Mega-Yachtbau einen Namen<br />

gemacht. Patentierte Verfahren zur Reduzierung der Kavitationsgeräusche<br />

sowie vibrationsdämpfende Lagerungen sollen höchste<br />

Anforderungen in diesem speziellen Markt erfüllen. „Sie werden<br />

Jastram-Produkte in Behördenschiffen, Containerfrachtern <strong>und</strong><br />

-Feedern, Tankern, Bulkern, Fähr- <strong>und</strong> Binnenschiffen sowie Mega-<br />

Yachten fi nden. Es gibt keinen Schiffstyp den wir nicht beliefern<br />

können“, so Jastram. Erb erweitert die Aussagen zur zukünftigen<br />

Produktentwicklung: „Aufgr<strong>und</strong> der enorm wachsenden weltweiten<br />

Schiffsfl otte mit immer größeren Einheiten, beschäftigen wir uns<br />

mit leistungsgesteigerten Querstrahlrudern, die wir in absehbarer<br />

Zeit der Öffentlichkeit vorstellen werden.“ R<strong>und</strong> 30 % der Jastram-<br />

Produkte werden an deutsche Werften geliefert, weitere 40 % gehen<br />

in andere EU-Staaten. Die übrigen 30 % sind für Werften in fernöstlichen<br />

Ländern bestimmt. „In all diesen Ländern verfügen wir über ein<br />

gutes Verkaufs- <strong>und</strong> Servicenetzwerk, welches aus Handelshäusern<br />

<strong>und</strong> selbstständigen Handelsvertretungen besteht“, erklärt Erb seine<br />

Vertriebs- <strong>und</strong> Servicestrategie. Damit konnte das Unternehmen den<br />

Umsatz in den letzten drei Jahren um 30 % steigern. Auch für <strong>2008</strong><br />

erwartet Erb zweistellige Zuwachsraten. ■ Peter Pospiech<br />

| 91


MARKTPLATZ<br />

Anzeigenschluss für die<br />

nächste Ausgabe: 16. Juni 08<br />

92 | 3|<strong>2008</strong>


Nach kurzem Zwischenstop an der Kaje der GSYard wird EILTANK 7 zum weiteren Ausbau an die Neue Ruhrorter<br />

Schiffswerft überführt. Bei der Schiffstaufe konnte auch das schlechte Wetter die Stimmung der Werftleitung<br />

nicht trüben. (v.l.n.r.) Christian Hochbein, Daniel Gausch <strong>und</strong> Günter Schmidt | Bilder: Garrelmann<br />

Stapellauf EILTANK 7<br />

auf der Groningen<br />

Shipyard, Niederlande<br />

Taktrate bleibt, Schlagkraft<br />

zurück gewonnen<br />

Fast auf den Tag genau vor vier Monaten ging das<br />

Schwesterschiff EILTANK 6 mit einer mächtigen Welle<br />

<strong>und</strong> noch querab von der Helling. Deutlich gemächlicher,<br />

fast elegant schob sich dagegen EILTANK 7 am<br />

Karfreitag längsseits ins Winschoter Diep bei Groningen.<br />

Ungemütliches Wetter mit heftigen Böen <strong>und</strong> peitschendem Regen<br />

zog über Waterhuizen <strong>und</strong> die Groningen Shipyard. Werftchef<br />

Günter Schmidt machte es dann auch wie seine Schiffbauer:<br />

Kurz <strong>und</strong> bündig, mit schnellen Worten gab er das Kommando<br />

„Leinen los“. Doch die Baunummer 104 mochte sich noch nicht von<br />

ihrem Bauplatz trennen. Erst im zweiten Anlauf schaffte es der 480 PS<br />

starke Schlepper LAGA, die r<strong>und</strong> 500 t Schiff gewordenen Stahls von<br />

der Helling zu lösen. Fast lautlos, nur mit kaum vernehmbarem Glucksen<br />

unterm Rumpf schob sich dann das 86 m lange jüngste „Kind“ der<br />

Reederei Jaegers unter großem Beifall in das Werftbecken.<br />

Die hohe Taktrate, die Schmidt bereits beim Stapellauf der EILTANK 6<br />

(vgl. SUT 8/2007) angekündigt hatte, wurde nicht bloß eingehalten.<br />

Stolz erklärt Schmidt’s Kollege Daniel Gausch, man habe bei der<br />

zweiten baugleichen Version 40 % weniger St<strong>und</strong>en aufwenden<br />

müssen als noch bei der Erstausgabe. In ähnlichem Tempo wollen<br />

die drei deutschen Schiffbauer vor den Toren Groningens weitermachen.<br />

Zwei weitere Tanker stehen in der Bauliste, beide wieder<br />

86-m-Schiffe. Dann, so Gausch, kommen Kümos für Chemgas,<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

ebenfalls Tanker. Kurzum – bis 2010 sei man in Waterhuizen ausgelastet.<br />

„Die Zukunft sieht sehr gut aus“ resümiert Schmidt, der<br />

für die 50 fest angestellten Mitarbeiter der Werft eine positive Perspektive<br />

skizziert. Nach den Turbulenzen der letzten Jahre hören es<br />

die Mitarbeiter gern. Sie, so ergänzt auch der dritte Chef im B<strong>und</strong>e,<br />

Christian Hochbein, seien die wichtigsten Stützen <strong>und</strong> ein guter<br />

Gr<strong>und</strong>stock für den neuen „alten“ Werftstandort zwischen Winschoten<br />

<strong>und</strong> Groningen. Angesprochen auf die Startbedingungen<br />

der GSYard, sind die drei Geschäftsführer voll des Lobes. Sowohl<br />

im Bereich der Zulieferer als auch was die Nachbarunternehmen<br />

beträfe, gäbe es eine tolle Unterstützung.<br />

Große Zufriedenheit ist auch auf der Seite des Auftraggebers von<br />

EILTANK 7, der Reederei Jaegers, zu erkennen, wie der häufi g auf der<br />

GSYard anzutreffende Norbert Kuhlmann bestätigt. Als technischer<br />

Leiter bei Jaegers ist Kuhlmann maßgeblich für die Konstruktion der<br />

aktuellen Baureihe verantwortlich. Das 86 x 9,60 m messende kanalgängige<br />

Chemikalien-Tankschiff vom Typ C wird mit einem maximalen<br />

Ladegewicht von 1.700 t unterwegs sein <strong>und</strong> die r<strong>und</strong> 170<br />

Einheiten starke Flotte von Jaegers ergänzen. Apropos ergänzen:<br />

Den Verlust eines Vorschlaghammers bei der vorangegangenen „tewaterlating“,<br />

wie der Stapellauf in Holland bezeichnet wird, konnte<br />

Werftchef Schmidt inzwischen ausgleichen. Den Gästen des Stapellaufes<br />

präsentierte er einen nagelneuen Hammer. Auch damit gilt<br />

die Schlagkraft der Werft weiterhin als gesichert.<br />

■ Hermann Garrelmann


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Verbesserte Leistungsbilanz: Alte Dame mit neuem Schwung<br />

YVONNE K fährt Wärtsilä<br />

Im Frühjahr <strong>2008</strong> erhielt das 85 m lange Trockenfrachtschiff YVONNE K eine R<strong>und</strong>erneuerung des Antriebsbereiches<br />

bei der Meidericher Schiffswerft in Duisburg. Mit einer neuen Wärtsilä-Hauptmaschine, einem Masson<br />

Getriebe <strong>und</strong> einer kurz zuvor eingebauten Wärtsilä HR-Propellerdüse ist die alte Dame für neue Reisen gerüstet.<br />

Die Luft war einfach raus: Nach stattlichen 150.000 Betriebsst<strong>und</strong>en<br />

erlitt der alte Antriebsdiesel der 1925 gebauten<br />

YVONNE K einen kapitalen Maschinenschaden. „Über 45<br />

Jahre hat die Maschine immer zuverlässig ihren Dienst versehen“,<br />

schwärmt Schiffseigner Georg Johann Kolodziej, der sich nun nach<br />

94 |<br />

Binnen sechs Wochen wurden die Wärtsilä-<br />

Motoren der UD25-Baureihe geliefert<br />

einem würdigen Nachfolger für den 1957 eingebauten Deutz vom Typ<br />

RBV6M545 umsehen musste. Bei Wärtsilä wurde Kolodziej fündig:<br />

Er bestellte eine aufgeladene <strong>und</strong> ladeluftgekühlte Zwölfzylinder-<br />

Hauptmaschine vom Typ UD25V12, die bei 1.650 U/min. 810 kW<br />

leistet. Da die Partikelemission der Maschine die Anforderungen der<br />

Abgasemissions-Vorschrift nach ZKR Stufe II um 30 % unterschreitet,<br />

hat Kolodziej auch Anspruch auf staatliche Förderung.<br />

Doch für den Schiffseigner war nicht allein der Kostenvorteil, sondern<br />

auch erprobte <strong>Technik</strong> entscheidend. „Ich verlasse mich lieber auf mechanische<br />

Drehzahlregelung als auf die Motorelektronik. So kann ich<br />

selbst Hand anlegen wenn es mal ‚brennt’“, so Kolodziej. Geliefert wurde<br />

die Maschine aus dem französischen La Rochelle, wo Wärtsilä die Motorenbaureihe<br />

ständig auf Lager hat. Als Wärtsilä-Vertragshändler betreute<br />

die Firma Storm den Einbau aller Komponenten des Herstellers, der in<br />

achtwöchiger Remotorisierungszeit an der Meidericher Schiffswerft<br />

(MSW) in Duisburg vorgenommen wurde. Dazu zählte neben der Hauptmaschine<br />

auch ein Abgasschalldämpfer. Der zugehörige neue Wärtsilä<br />

Tip-Rake Propeller soll im Laufe des Jahres eingebaut werden. Propellerwelle<br />

<strong>und</strong> Propeller werden Kontrollrechnungen zufolge der um r<strong>und</strong><br />

45 % höheren Leistung der Antriebsmaschine gerecht. Da sich der alte<br />

Deutz-Diesel umsteuern ließ, wurde der Einbau von Wendegetriebe <strong>und</strong><br />

| Bild: Kolodziej<br />

3|<strong>2008</strong>


Komplett von Wärtsilä: Der frisch eingekrante Abgasschalldämpfer mit Funkenfänger<br />

<strong>und</strong> einer Geräuschreduzierung von 35 dB(A) auf dem Antriebsdiesel<br />

Meidericher Schiffswerft<br />

repariert Havaristen<br />

Am 20. Dezember kam ein mit Sojamehl <strong>und</strong> Rapssaat beladener<br />

rumänischer Schubverband bestehend aus dem Motorschiff<br />

CARMEL <strong>und</strong> dem Güterleichter 2500 GL auf dem Rhein bei<br />

Duisburg Mündelheim vom Kurs ab <strong>und</strong> kollidierte mit dem Tankschiff<br />

PIZ GLORIA, das r<strong>und</strong> 2.200 t Kokosöl geladen hatte. Dessen<br />

Heck wurde gegen den Bug des dahinter fahrenden, mit Kerosin<br />

beladenen Tankschiffs BOHEMIA gedrückt. Personen wurden nicht<br />

verletzt. Die Tankschiffe wurden zwar beschädigt, blieben aber fahrtüchtig<br />

<strong>und</strong> konnten ihre Ladung ohne Gefahr eines Ladungsaustritts<br />

am Bestimmungsort löschen. Lediglich der rumänische Schubleichter<br />

wurde so stark beschädigt, dass er außerhalb der Fahrrinne teilweise<br />

sank. Einen Tag später war der Rhein wieder freigegeben. Der Schubverband<br />

wurde getrennt <strong>und</strong> ein Havarie-Kommissar des Duisburger<br />

Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes organisierte noch am gleichen Tag<br />

3|<strong>2008</strong><br />

In r<strong>und</strong> zwei Wochen waren die Reparaturarbeiten abgeschlossen<br />

Stark beschädigt: Schubleichter 2500 GL | Bilder: MSW<br />

| Bild: Pospiech<br />

Kupplung erforderlich. Kolodziejs Wahl fi el auf ein Masson-W-4400-<br />

Getriebe sowie eine Centafl ex-Kupplung vom Typ CX 67. Einmal auf der<br />

Werft, wurde YVONNE K auch gleich mit einer neuen Trinkwasser- <strong>und</strong><br />

Heizungsanlage ausgestattet. Aufgr<strong>und</strong> der höheren Wärmeentwicklung<br />

der Wärtsilä-Maschine ist nun auch ein Kastenkühler der Firma<br />

Blokland im Einsatz. „Von der Neumotorisierung verspreche ich mir<br />

bei Bedarf eine höhere Reise-Umlaufgeschwindigkeit, im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen aber verringerter Kraftstoffverbrauch <strong>und</strong> damit reduzierte Betriebskosten.<br />

Zur Kontrolle des momentanen Kraftstoffverbrauchs habe<br />

ich ein Floscan-Durchfl ussmessgerät eingebaut“, so Kolodziej. „Ich lasse<br />

mich nicht dazu verleiten, die Leistung der neuen Antriebsanlage voll<br />

auszunutzen. Kraftstoff, Inspektionen <strong>und</strong> Reparaturen sind nun mal<br />

Faktoren, die sich in meiner Bilanz niederschlagen.“<br />

■ Peter Pospiech | CG<br />

mehrere Pumpen, die den schwer beschädigten Schubleichter stabilisieren<br />

konnten. Während die BOHEMIA nur unwesentliche Kratzer<br />

aufwies, waren die Beschädigungen an der PIZ GLORIA doch erheblich.<br />

Das Sachverständigenbüro Petermann GmbH, Duisburg, schickte<br />

den Schubleichter zur Schadensbef<strong>und</strong>ung auf die Helling der Meidericher<br />

Schiffswerft (MSW). Da der Leichter aufgr<strong>und</strong> des großen<br />

Außenhautschadens im vorderen Lade- <strong>und</strong> Bugstrahlruderraum mit<br />

Wasser voll gelaufen war <strong>und</strong> stark vertrimmt im Wasser lag, klappte<br />

der erste Anlauf nicht. Bei fallendem Wasserstand lag es an MSW-Geschäftsführer<br />

Georg Höckels, sich etwas einfallen zu lassen. Höckels<br />

organisierte kurzfristig sieben 10-cbm-Container, die mit Wasser gefüllt<br />

<strong>und</strong> vor dem achteren Laderaumschott des Leichters abgestellt<br />

wurden. Dadurch konnte der Leichter soweit gegengetrimmt werden,<br />

dass er auf die Helling gezogen wurde. Erst jetzt konnte alles<br />

Wasser <strong>und</strong> die bereits gärende Rapssaat aus dem Laderaum abgepumpt<br />

werden. 30 Spanten mit Außenhaut, Deck <strong>und</strong> Dennebaum<br />

mussten erneuert werden, ebenso die im Vorschiff befi ndlichen zwei<br />

Bugstrahler <strong>und</strong> zwei Bordaggregate. Bis Ostern waren alle Arbeiten<br />

abgeschlossen <strong>und</strong> der Schubleichter wieder seinem Eigner übergeben.<br />

Der Schaden an Vor- <strong>und</strong> Achterschiff der PIZ GLORIA wurde im<br />

Januar ebenfalls bei der MSW repariert. R<strong>und</strong> 3,7 t Material wurden<br />

während der Reparatur an der PIZ GLORIA verarbeitet.<br />

■ Peter Pospiech | Dü<br />

| 95


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Schiffs- <strong>und</strong><br />

Lokmotoren aus Gent<br />

Die Motoren des belgischen Motorenherstellers genießen aufgr<strong>und</strong> ihrer einfachen <strong>und</strong> robusten Konstruktion einen guten<br />

Ruf. Mit dem Prinzip „Keep It Simple“ setzt ABC sowohl bei Eisenbahn- als auch Schiffsmotoren teilweise auch heute<br />

noch auf bewährte, analoge Technologie.<br />

96 |<br />

ABC Motoren - Anglo Belgian Corporation<br />

Die 1912 gegründete<br />

ABC startete als<br />

ANGLO BELGIAN<br />

COMPANY mit der Produktion<br />

von Dieselmotoren im Leistungsbereich<br />

von 6 bis 45 PS. Auf der Weltausstellung<br />

1913 in Gent stellte das Unternehmen bereits<br />

drei Motoren aus <strong>und</strong> konnte noch vor dem ersten Weltkrieg<br />

Motoren nach Australien <strong>und</strong> Russland exportieren. Neue Konstruktionen<br />

wie die DX-Baureihe fanden schnell Abnehmer in Schiffsanwendungen<br />

<strong>und</strong> stationärem Einsatz für die Stromerzeugung.<br />

In den siebziger Jahren brachten Missmanagement <strong>und</strong> der Verlust<br />

Belgisch-Kongos als wichtigsten Absatzmarkt das Unternehmen in<br />

fi nanzielle Schwierigkeiten. Auch die Testreihen der neuen DZC-<br />

Motoren waren anfangs wenig erfolgreich, die Baureihe konnte erst<br />

mit Hilfe zusätzlicher Investoren erfolgreich auf den Markt gebracht<br />

werden. Das heutige Motorenprogramm besteht aus der DX <strong>und</strong><br />

DZ-Baureihe mit einem Leistungsbereich von 138 bis 3.750 kW. Die<br />

Anwendungen teilen sich in drei Segmente auf: Hauptantriebsanlagen<br />

für Binnenschiffe, seegehende Schiffe, Schlepper sowie Fischereiboote.<br />

Bordaggregate stehen mit Leistungen von 128 bis 3.562 kW<br />

zur Verfügung. Daneben werden stationäre Landaggregate bedient<br />

sowie als dritter Anwendungsbereich Lokomotivantriebe. Hier ist<br />

ein für ABC wichtiges Ereignis erwähnenswert: Die zur Zeit stärkste<br />

Serien-Diesel-Hydraulik-Lokomotive, die in Deutschland produzierte<br />

Voith Maxima 40CC, ist mit einem ABC-Motor vom Typ 16<br />

Die Maxima-Lokfamilie ist mit<br />

ABC-Motoren ausgestattet |Bild: Voith<br />

Binnentanker MS TEXAS ist mit einem 1.450 kW starken ABC-Motor vom Typ 8DZC ausgerüstet | Bild: Pospiech<br />

DZC-1000-176 in V-Konfi guration, mit einer Leistung von 3.600 kW<br />

ausgerüstet. Auch die etwas kleinere Schwester der Maxima 40CC,<br />

die 30CC, verfügt über einen 12-Zylinder V-ABC-Motor, Typ 12 DZC,<br />

in einer Leistungseinstellung von 2.750 kW.<br />

Die bestehenden ABC-Motoren werden nach dem KIS-Entwicklungsprinzip<br />

(„Keep It Simple“) weiterentwickelt. So verzichtet ABC weitestgehend<br />

auf elektronische Bauteile an den Motoren wie zum Beispiel<br />

elektronische Regler oder Überwachungseinrichtungen. Alle Typen<br />

weisen mechanische Drehzahlregler (z.B. Woodward-Regler) <strong>und</strong> analoge<br />

Messinstrumente auf. Alle zur Zeit existierenden ABC-Motoren<br />

erfüllen die Vorgaben nach der Abgasstufe ZKR II für die Binnenschifffahrt.<br />

ABC-Motoren können, neben den fossilen Kraftstoffen bis<br />

zu einer Viskosität von 380 cSt, auch mit den meisten Biokraftstoffen<br />

wie zum Beispiel Pfl anzenöl, Biodiesel <strong>und</strong> Tierfett betrieben werden.<br />

Eine Dual-Version erlaubt auch den Betrieb mit verschiedenen Gasarten<br />

wie Erdgas, Butan, Propan <strong>und</strong> Biogas.<br />

Mit r<strong>und</strong> 215 Mitarbeitern, davon etwa 180 am Stammsitz in Gent,<br />

wurden in 2007 etwa 150 Motoren aller Leistungsklassen <strong>und</strong> Typen<br />

gefertigt <strong>und</strong> verkauft. Für das laufende Jahr <strong>2008</strong> rechnet ABC<br />

mit r<strong>und</strong> 200 Motoren. Etwa 17 Motoren für den Einsatz in Binnenschiffsneubauten<br />

wurden im Jahr 2007 ausgeliefert. Für das Jahr<br />

<strong>2008</strong> stehen bis heute 25 Motoren für Schiffsneubauten in den Auftragsbüchern.<br />

Die Motoren besitzen Zertifi zierungen der wichtigsten<br />

Klassifi kationsgesellschaften. In 59 Ländern stehen 76 Vertretungen/<br />

Servicestationen mit entsprechendem Servicepersonal bereit, allein in<br />

Deutschland gibt es vier Niederlassungen. ■ Peter Pospiech | CG<br />

3|<strong>2008</strong>


Japanischer Motorenbauer nimmt Binnenschifffahrt ins Visier<br />

Motoren für Freizeit<strong>und</strong><br />

Berufsschifffahrt<br />

Yanmar zählt zu den Weltmarktführern für Dieselmotoren <strong>und</strong> Antriebssysteme für den<br />

Schiffs- <strong>und</strong> Industriebereich. Von jährlich 22.500 produzierten Schiffsmotoren sind r<strong>und</strong><br />

2.500 Einheiten über 700 kW für den Einsatz in der Berufsschifffahrt bestimmt. Von den<br />

Niederlanden aus will Yanmar auch in der europäischen Binnenschifffahrt Fuß fassen.<br />

Mit etwa 100 Motoren zwischen 700<br />

<strong>und</strong> 3.310 kW setzt Yanmar vergleichsweise<br />

wenige Motoren in der<br />

gewerb gewerblichen See- <strong>und</strong> Küstenschifffahrt inner-<br />

halb<br />

der EU ab. In der Binnenschifffahrt ist<br />

Yan Yanmar bislang nicht vertreten. Daran will<br />

Gee Geert Jan Mantel, Präsident von Yanmar<br />

Eur Europe <strong>und</strong> Yanmar Marine International,<br />

ein einiges ändern. „Wir sind für alle Reede-<br />

rei reien <strong>und</strong> Schiffseigner offen, die in der<br />

Bin Binnenschifffahrt tätig sind“, so Mantel.<br />

„U „Unsere Motoren können alle gültigen<br />

Em Emissionsgrenzwerte erfüllen.“<br />

MMit<br />

seinen r<strong>und</strong> 500 Mitarbeitern in Euro-<br />

pa pa, davon allein 145 in den Niederlanden,<br />

erw erwirtschaftet Yanmar Marine etwa 600<br />

Mio. EEuro.<br />

Davon entfallen r<strong>und</strong> 35 % auf Yan-<br />

mar MMarine<br />

in Europa. Weltweit stehen r<strong>und</strong><br />

2.500 Vertretungen V<br />

<strong>und</strong> Händler in über 130<br />

Ländern<br />

für Service <strong>und</strong> Ersatzteilbeschaffung<br />

zur Ver Verfügung. Die Produktpalette der Ma-<br />

rinemoto rinemotoren kann in vier Gruppen aufgeteilt<br />

werden:<br />

Antriebsdiesel für Motorboote <strong>und</strong> Se-<br />

gelyachte gelyachten im Leistungsbereich von sechs bis<br />

Von Almere Alm aus kontrolliert Geert Jan Mantel als<br />

einziges europäisches eu Yanmar-Vorstandsmitglied die<br />

weltweiten weltweiten Aktivitäten von YYanmar<br />

Marine International<br />

Auf den Montagebändern im niederländischen Almere werden Marinemotoren<br />

k<strong>und</strong>enbezogen montiert <strong>und</strong> getestet | Bilder: Pospiech<br />

Yanmar‘s neuer Sechs-Zylinder:<br />

Die Baureihe 6N18 deckt einen<br />

Leistungsbereich von 44 bis<br />

736 kW ab | Bild: Yanmar<br />

700 kW, Schnellläufer für Arbeitsschiffe mit Motordrehzahlen von<br />

1.800 bis 3.400/min, Mittelschnellläufer von 620 bis 1.840/min für<br />

Arbeitsschiffe, <strong>und</strong> Bord-Elektroaggregate von 180 bis 2.900 kW.<br />

Doch Yanmar beschränkt sich nicht allein auf die Herstellung von<br />

Motoren, sondern bietet komplette Schiffsantriebssysteme mit Getriebe,<br />

Kupplung <strong>und</strong> elektronischer Steuerung an. Eingebaut werden<br />

beispielsweise die Segelyacht-Motoren von namhaften Bootsbauern<br />

von Hanse-Yacht in Deutschland <strong>und</strong> von Beneteau-Yacht<br />

in Frankreich. Neben der Nutzung in Freizeitbooten, Fischereifahrzeugen,<br />

Fähren <strong>und</strong> seegehenden Schiffen aller Größen kommen<br />

Yanmar-Motoren auch in Containerumschlagsgeräten, Generatoren<br />

<strong>und</strong> Gabelstaplern zum Einsatz.<br />

Seit der Firmengründung im Jahr 1912 befi ndet sich das im japanischen<br />

Osaka ansässige Unternehmen in Familienbesitz. Von<br />

Yamaoka Engine Manufaturing Company wurde die Firma 1921<br />

in Yanmar umbenannt. Der erste eigene Dieselmotor folgte Anfang<br />

der 30er Jahre des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts. Diesen stehenden<br />

Zweizylinder-Motor mit 3,7 kW Leistung betitelt das Unternehmen<br />

als weltweit ersten, praktisch nutzbaren Kleindieselmotor. Auch in<br />

Deutschland blieb Yanmar nicht unbemerkt: 1955 erhielt Yanmar<br />

die Diesel-Goldmedaille des Deutschen Erfi nder-Verbandes, 1959<br />

vergab MAN eine Lizenz zur Fertigung von Kleindiesel an das japanische<br />

Unternehmen.<br />

Heute wähnt sich das Unternehmen auf dem modernsten Stand<br />

der <strong>Technik</strong>: In eigenen Forschungszentren arbeitet man stetig an<br />

der Reduktion von Schadstoffen, Vibration, Geräuschentwicklung,<br />

Verbrauch, Gewicht <strong>und</strong> Volumen. In Sachen umweltschonender<br />

Produktion legt Yanmar ebenfalls großes Engagement an den Tag:<br />

So gilt das neue Werk im japanischen Biwa als Musterbeispiel für<br />

saubere Produktionsprozesse. ■ Peter Pospiech | CG<br />

| 97


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

98 |<br />

Tankpartner-Gesellschafter Wilfried Wilde mit neuem Tankschiff unterwegs<br />

TMS HORNHAFEN<br />

erweitert TPA-Flotte<br />

Im April hat die 1990 gegründete TPA Tankpartner Befrachtungsgesellschaft mbH mit dem Tankerneubau TMS<br />

HORNHAFEN eine Erweiterung ihrer modernen Doppelhüllen-Tanker-Flotte erhalten. TPA ist Europas erste internationale<br />

Partikuliergesellschaft in der Tankschifffahrt <strong>und</strong> in der Mineralölfahrt auf dem Rhein <strong>und</strong> seinen Nebenfl<br />

üssen, der Elbe sowie dem west- <strong>und</strong> norddeutschen Kanalgebiet tätig.<br />

FDer Eigner der HORNHAFEN, TPA-Mitgesellschafter Kapitän<br />

Wilfried Wilde, ging am 20. März mit seinem Neubau auf Probefahrt.<br />

Einen ganzen Tag wurde das Tank-Motorschiff auf<br />

dem Ijsselmeer auf seine gesamten Funktionen hin geprüft <strong>und</strong> getestet.<br />

Vertreter der Bauwerft VEKA Shipbuildung B.V. in Lemmer,<br />

der Zulieferer, der Inspectie Verkehr en Waterstaat, sowie ein Sachverständiger<br />

der Finanzierungsbank OLB waren mit dem Ergebnis<br />

der Probefahrt vollauf zufrieden.<br />

Während der Fahrt erklärt Wilfried Wilde sein neues Schiff: „Das<br />

Kasko wurde bei der tschechischen Schiffswerft Chvaletice in Pardubice<br />

an der Oberelbe gebaut <strong>und</strong> mit einem werfteigenen Schubschiff<br />

zur Bauwerft nach Lemmer gebracht. Die VEKA-Werft hat das Schiff<br />

mit der Baunummer 116, nach Vorschriften der holländischen NSI<br />

(Nederlandse Scheeps Inspectie) <strong>und</strong> meinen individuellen Wünschen,<br />

komplett ausgebaut. Abgenommen wurde das Schiff von Lloyds Register<br />

<strong>und</strong> wird vorübergehend in das niederländische Schiffsregister<br />

eingetragen. Nach der endgültigen Übergabe an mich, werde ich die<br />

HORNHAFEN in das deutsche Schiffsregister umschreiben lassen.“<br />

Mittlerweile ist das Wilde-Flaggschiff für TPA im Einsatz.<br />

Neben dem mit allen modernen Kommunikations- <strong>und</strong> Navigationsmitteln<br />

ausgestatteten Ein-Mann-Fahrstand sind auch die Maschinenräume<br />

achtern <strong>und</strong> vorn mit neuester High-Tech versehen. Als<br />

Hauptmotor hat sich Wilde für einen leistungsstarken 12-Zylinder<br />

Viertakt Caterpillar-Motor vom Typ C32 ACERT, mit 894 kW entschieden.<br />

Der Cat-Motor erfüllt die Abgasemissionsvorschriften entsprechend<br />

ZKR II minus 30 % bei der Partikelemission. Der Motor arbeitet<br />

über ein Masson Wende-Untersetzungsgetriebe vom Typ MMW 4400<br />

auf einen fünffl ügeligen Festpropeller von AMW-Marine, der in einer<br />

Kort-Düse läuft. Bei einer Gesamtlänge von 86 m, einer Breite von<br />

9,60 m <strong>und</strong> einem maximalen Tiefgang von 3 m kann der moderne, gecoatete<br />

Doppelhüllentanker 1.548 t Mineralölprodukte sowie Chemikalien<br />

laden. Die Stromversorgung erfolgt über ein Diesel-Bordaggregat,<br />

bestehend aus einem Cummins 4-Zylinder Motor, Typ 4 BT3.9-G4,<br />

mit 64 kW, der mit einem Magnaplus-Generator von Marathon,<br />

400/230 V – 50 Hz mit 67 kVA, gekoppelt ist. Die gesamte nautische<br />

<strong>und</strong> elektrische Ausrüstung wurde von dem holländischen Unternehmen<br />

Werkina aus Werkendam geliefert <strong>und</strong> eingebaut. Die nautische<br />

Ausrüstung beinhaltet unter anderem einen 720 Grad Radarpilot <strong>und</strong><br />

ein Tresco-Kartensystem. Auf Wildes Wunsch wurden je eine Kamera<br />

für Schleusenfahrten auf der Backbord- <strong>und</strong> Steuerbord-Seite des<br />

Schiffes eingebaut.<br />

Die hydraulisch aktivierte Ruderanlage wird über ein PTO vom Getriebe<br />

angetrieben. Beim Manövrieren unterstützt ein starkes Elektro-Ag-<br />

3|<strong>2008</strong>


gregat, mit einem 6-Zylinder Cummins-Motor QSX15-635 <strong>und</strong> einem<br />

Synchron AC-Generator von Marathon, mit einer Leistung von 446 kVA,<br />

den Bugstrahler, der eine Leistung von 290 kW bei 1.790/min erzeugt.<br />

Dieses Aggregat, zusammen mit einem zweiten Bordstrom-Erzeuger,<br />

bestehend aus einem Cummins 4BT3.9-G4 Dieselmotor <strong>und</strong> einem Marathon<br />

Generator mit 56 kVA, ist im vorderen Maschinenraum eingebaut.<br />

Der große 6-Zylinder Motor ist auch gleichzeitig der Stromversorger<br />

für die starke Lade- <strong>und</strong> Löschpumpe, die mit 500 cbm/h das Schiff<br />

Kapitän Wilfried Wilde an seinem High-Tech Ein-Mann-Steuerstand während<br />

der Probefahrt | Bilder: Pospiech<br />

3|<strong>2008</strong> | 99


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

100 |<br />

Schiffsdaten TMS HORNHAFEN<br />

Länge 86,00 m<br />

Breite 9,60 m<br />

Tiefgang 3,00 m<br />

Beladung 1.548 t<br />

Rauminhalt 1.825 cbm<br />

Hauptantrieb CAT C32 ACERT<br />

Leistung 894 kW bei 1.824/min<br />

Stromversorger 2 x Cummins 4BT3.9-G4<br />

Generator 2 x Marathon, Magnaplus<br />

Leistung 67 <strong>und</strong> 56 kVA<br />

Bugstrahl Van Wijk<br />

Antrieb 1x Cummins QSX15-635<br />

Leistung 473 kW<br />

in r<strong>und</strong> drei bis vier St<strong>und</strong>en löschen kann. Tests haben die Wirkung des<br />

Bugstrahlruders unter Beweis gestellt: Bei abgestellter Hauptmaschine<br />

erreicht das Schiff, in nahezu stehendem Gewässer, eine Geschwindigkeit<br />

von r<strong>und</strong> 7,5 km/h. Entsprechend der neuen RheinSchuO muss eine<br />

Einmotorenanlage über ein Bugstrahlruder verfügen, welches im Notfall<br />

das Schiff mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h „ziehen“ kann.<br />

TMS HORNHAFEN trägt den Namen seines Heimathafens in Aken/Elbe.<br />

Mit einer Besatzung von zwei Schiffsführern <strong>und</strong> zwei Matrosen ist es<br />

für 24 St<strong>und</strong>en kontinuierlichen Betrieb geeignet. Die Matrosen haben<br />

ihre großzügigen Wohnräume im Vorschiff. Wilfried Wilde zeigt<br />

stolz seine Wohnung im Achterschiff, die mit allem erdenklichen Luxus<br />

ausgestattet ist. Nicht weniger luxuriös ausgestattet ist die Wohnung<br />

des zweiten Kapitäns. „Die Bodenfl iesen in Terracotta habe ich extra<br />

aus Spanien importieren lassen“, so Wilde „schließlich lebe ich hier<br />

365 Tage im Jahr <strong>und</strong> da will ich es gemütlich haben“. Alle verarbeiteten<br />

Materialien in den Wohnbereichen sind schwer entfl ammbar <strong>und</strong><br />

entsprechen den neuesten EU-Vorschriften, die seit dem 1. Juli 2007<br />

Gültigkeit haben. Zur Behaglichkeit trägt die sehr gute Schallisolierung<br />

Cummins Motor 4BT3.9-G4 <strong>und</strong> Marathon-Generator erzeugen den nötigen<br />

Bordstrom. Auch der Elektromotor für Bugstrahlruder sowie Lade- <strong>und</strong><br />

Löschpumpe ist im Bugmaschinenraum untergebracht<br />

Der geräumige Maschinenraum mit der kompakt bauenden CAT C32 ACERT-<br />

Maschine mit angefl anschtem Wendeuntersetzungsgetriebe von Masson<br />

lässt keine Wünsche bezüglich Zugänglichkeit offen<br />

der achterlichen Wohnräume bei: Bei zu 70 % abgeladenem Schiff<br />

<strong>und</strong> Volllast-Drehzahl des Motors beträgt das Innenraumgeräusch<br />

53 – 54 dB(A). So mancher Geschirrspüler zu Hause erreicht diese guten<br />

Werte nicht. ■ Peter Pospiech<br />

3|<strong>2008</strong>


Der neue Leitungs-Standort der MTU Friedrichshafen im Harburger Binnenhafen<br />

MTU / Tognum an neuem Standort<br />

in Hamburg<br />

Die Tognum-Tochtergesellschaft MTU Friedrichshafen hat am<br />

11. April ihre neuen Räumlichkeiten für den Hauptsitz ihrer<br />

deutschen Ländergesellschaft am Harburger Binnenhafen in<br />

Hamburg offi ziell eröffnet. Bereits seit fünfzig Jahren ist MTU am<br />

Standort Hamburg vertreten. Vertrieb <strong>und</strong> After Sales für den deutschen<br />

Markt werden von Hamburg aus gesteuert, wo insgesamt<br />

r<strong>und</strong> einh<strong>und</strong>ert Mitarbeiter tätig sind.<br />

„Mit der räumlichen <strong>und</strong> organisatorischen Zusammenlegung von<br />

Vertrieb <strong>und</strong> After Sales in Hamburg beweisen wir dem deutschen<br />

Markt <strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en größtmögliche Nähe“, hob Tognum-<br />

Vertriebsvorstand Rainer Breidenbach anlässlich der Eröffnungsfeier<br />

hervor: „Wir verstehen Ihre Anforderungen aus nächster Nähe im<br />

Hamburger Raum erheblich besser als von einer zugegebenermaßen<br />

schönen Firmenzentrale in Friedrichshafen aus“.<br />

Die neuen Räumlichkeiten befi nden sich im „Fleethaus“, einem ehemaligen<br />

Getreidespeicher am Harburger Binnenhafen an der Ecke<br />

Veritaskai / Schellerdamm. In den r<strong>und</strong> 700 qm großen Büro- <strong>und</strong><br />

Archivräumen werden bis Ende des Jahres 29 Mitarbeiter ihre Arbeit<br />

aufnehmen.<br />

„Wir verstärken unsere Aktivitäten im deutschen Markt <strong>und</strong> haben<br />

mit unserem Hamburger Leitungs-Standort den ersten Schritt zu<br />

mehr K<strong>und</strong>ennähe <strong>und</strong> Dezentralisierung sowie Stärkung der Außenorganisation<br />

getan. Mit Bernd Brendel haben wir einen erfahrenen<br />

Mitarbeiter an die Spitze gestellt“, so Breidenbach, <strong>und</strong> „Unter<br />

seiner Leitung fassen wir die Vertriebs- <strong>und</strong> After Sales-Organsiation<br />

für die Marken MTU, Detroit Diesel, Mercedes-Benz-Industriemotoren<br />

<strong>und</strong> VM zusammen“. ■ Peter Pospiech<br />

Vertriebs-Vorstand Rainer Breidenbach (l.) <strong>und</strong> Vertriebs-Direktor Bernd Brendel<br />

während der Eröffnungszeremonie am 11. April in Hamburg | Bild: Pospiech<br />

| Bild: MTU-Friedrichshafen<br />

3|<strong>2008</strong> |<strong>2008</strong><br />

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TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Australische Entwicklung nutzt Sonnen- <strong>und</strong> Windenergie<br />

Prototyp MV SOLAR SAILOR<br />

kreuzt seit 2002 im kommerziellen<br />

Betrieb in der Bucht<br />

von Sydney <strong>und</strong> bietet 150<br />

Passagieren Platz<br />

SolarSailor: Segel<br />

auch für Binnenschiffe<br />

Segeln hat in der Berufsschifffahrt wenig mit Mode,<br />

sondern mit Wirtschaftlichkeit zu tun. So soll das<br />

SkySail-System eine Kraftstoffersparnis von 10 - 35 %<br />

erreichen. Der in 300 m Höhe fl iegende Zugdrache ist an<br />

Bord von Binnenschiffen jedoch praktisch nicht nutzbar.<br />

Das in Australien entwickelte Solarsail dagegen schon.<br />

Niedrige Brückendurchfahrtshöhen, Stromleitungen <strong>und</strong> im<br />

Vergleich zur offenen See unstete Windverhältnisse erschweren<br />

den Einsatz alternativer Zusatzantriebe, wie sie in<br />

der Seeschifffahrt erforscht <strong>und</strong> auch erfolgreich getestet werden.<br />

Eine praktikable Lösung dagegen kommt aus Australien: Ein automatisch<br />

dreh- <strong>und</strong> schwenkbares Starrsegel nutzt die Windkraft<br />

<strong>und</strong> lässt sich bei Brückendurchfahrten fl ach auf das Deck anlegen.<br />

Bestückt mit Solarzellen produziert der fl ügelartige Aufbau zusätzlichen<br />

Bordstrom, der in Batterien zwischengespeichert oder für einen<br />

dieselelektrischen Schiffsantrieb direkt eingesetzt wird. Damit<br />

ließe sich ohne Zuschalten des Dieselmotors schadstofffrei im Hafenbecken<br />

manövrieren. Robert Dane, Entwickler <strong>und</strong> CEO der Solar<br />

Sailor Holdings glaubt, dass sich das Solarsail auch für den Einsatz<br />

in europäischen Binnengewässern rentiert. So soll ein Sonnensegel<br />

von 15 x 6 m, wie es derzeit für Passagierfähren in der Bucht von<br />

San Francisco <strong>und</strong> im Hafen von New York gebaut wird, bei 20 kn<br />

Windgeschwindigkeit bis zu 80 kW Schubleistung erzeugen. „Das<br />

entspricht bei gängigen Propellerwirkungsgraden etwa 120 kW zusätzlicher<br />

Leistung auf der Antriebswelle“, so Dane. An elektrischer<br />

Leistung kommen bei optimaler Ausrichtung der 90 qm großen<br />

Solarzellenfl äche in San Francisco oder Sydney noch einmal r<strong>und</strong><br />

20 kW Spitzenleistung hinzu, im Durchschnitt sollen es pro Sonnenst<strong>und</strong>e<br />

allerdings nur etwa 10 kW werden. Wegen geringerer<br />

Sonneneinstrahlung dürfte die Stromausbeute in hiesigen Breiten<br />

jedoch geringer ausfallen.<br />

Die optimale Ausrichtung des Segels nach Wind <strong>und</strong> Sonne nimmt ein<br />

mit Lichtsensoren <strong>und</strong> Windmesser ausgestatteter Bordcomputer vor.<br />

Gesegelt wird, sobald der Wind mit über 12 kn im Winkel von über 45°<br />

aus Bugrichtung weht. Anderenfalls richtet die Automatik das Segel<br />

nach der Sonne aus oder klappt es bei Gegenwind oder Böhen von<br />

mehr als 30 kn fl ach an Deck. „Von der senkrechten in die horizontale<br />

Position braucht das System etwa 40 Sek<strong>und</strong>en“, ergänzt Dane.<br />

Auch wenn die Energieausbeute von Wind <strong>und</strong> Sonne hierzulande<br />

nicht so hoch ist wie in südlicheren Küstenregionen, lassen sich die<br />

alternativen Energien auch in Mitteleuropa als Schiffs- oder Hilfsantriebe<br />

einsetzen. Der Firma Kopf Solarschiff, Hersteller mehrerer<br />

solar betriebener Personenfähren im weltweiten Einsatz, ist das<br />

Konzept der Australier bekannt. „Klar würde so ein System auch<br />

hier funktionieren. Aber speziell der Ausrichtungsmechanismus ist<br />

aufwändig <strong>und</strong> teuer“, weiß Bernd Knöpfl e, technischer Leiter des<br />

schwäbischen Unternehmens. „Das rechnet sich nur auf sehr lange<br />

Sicht. Wenn das jemand fi nanzieren wollte, würden wir so etwas<br />

aber sofort bauen.“ Die Tragweite der Investition wird schnell deutlich:<br />

So hat allein das Segel einen Kostenanteil von 1,5 Mio. US-<br />

Dollar an der 8,5 Mio. USD teuren Fähre für San Francisco.<br />

■ Christian Grohmann<br />

Tankschiffe könnten mit mehreren Segeln ausgestattet werden. Hier das Seeschiffskonzept AQUATANKER | Bilder: Solar Sailor Holdings<br />

Dank Sonnensegelunterstützung<br />

Sonnenseg<br />

kommt die ab 22009<br />

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102 | 3|<strong>2008</strong>


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WASSERBAU UND INFRASTRUKTUR<br />

ARGE Hülskens/Fonteyne sichert neuem Logistikzentrum Zugang zum Rhein<br />

logport II erhält<br />

neue Ufereinfassung<br />

Im Duisburger Süden entsteht ein neues Logistikzentrum am Wasser – LOGPORT II. Im Auftrag der Duisport-Tochter<br />

Duisburg-Rheinhausen GmbH erneuert <strong>und</strong> erweitert dort die Arbeitsgemeinschaft Hülskens / Fonteyne die ca. 50 Jahre<br />

alte <strong>und</strong> in einem schlechten Zustand befi ndliche Ufereinfassung.<br />

Dazu erhielt die ARGE Hülskens Wasserbau GmbH & Co.KG /<br />

Fonteyne Tief- <strong>und</strong> Straßenbau GmbH im Rahmen einer Funktionalen<br />

Ausschreibung den Auftrag die neue Ufereinfassung<br />

zu erstellen. Weiterhin erstellt die ARGE die statischen Berechnungen<br />

<strong>und</strong> plant nach den Vorgaben des Bauherrn die Ufereinfassung.<br />

Vor dem Beginn der eigentlichen Sp<strong>und</strong>wandarbeiten mussten zunächst<br />

zwei Tiefbrunnen, die sich vor der Wandachse befi nden, bis 8<br />

m unter Gelände <strong>und</strong> ca. 6 m unter Rheinsohle rückgebaut werden.<br />

Dazu wurde jeweils ein Sp<strong>und</strong>wandkasten um das Bauwerk hergestellt<br />

<strong>und</strong> der Stahlbetonring des Brunnenschachtes unter Wasser<br />

mit Seilsägen abgetrennt. Danach wurde dieses Betonteil mit einem<br />

Einzelgewicht von ca. 100 t mit einem Schwimmkran ausgehoben<br />

<strong>und</strong> an Land zur Entsorgung abgelegt. Die neue Ufereinfassung besteht<br />

aus einer 360 m langen einfach verankerten Stahlsp<strong>und</strong>wand<br />

im unteren Teil <strong>und</strong> aus einer 1 m starken <strong>und</strong> 300 m langen Stahlbetonwand<br />

mit zwei Ankerlagen im oberen Teil. In den Randbereichen<br />

wird der Anschluss an die bestehenden Böschungen durch<br />

Pfl asterung mit Betonwerksteinen hergestellt.<br />

Als Stahlsp<strong>und</strong>wand kommen 300 Sp<strong>und</strong>bohlen mit Einzellängen<br />

bis zu 20 m aus einem Profi l Larssen L 606n 19/12,5 in den<br />

Stahlgüten S355GP <strong>und</strong> S430GP zum Einsatz. Die unterschiedlichen<br />

Stahlgüten waren aufgr<strong>und</strong> der teils laut Bodengutachten<br />

schlechten Untergr<strong>und</strong>verhältnisse <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

hohen Auslastung bei gleichzeitiger Kostenoptimierung nötig.<br />

Sämtliche Sp<strong>und</strong>wand- <strong>und</strong> Stahlwasserbauarbeiten wurden von schwimmendem Gerät der Hülskens Wasserbau GmbH aus Wesel durchgeführt | Bilder: Hülskens<br />

104 | 3|<strong>2008</strong>


Zwei Tiefbrunnen mussten vor Beginn der Sp<strong>und</strong>wandarbeiten zurückgebaut werden (links). An die auf dem ehemaligen Gelände der Firma MHD-Sudamin errichtete<br />

Sp<strong>und</strong>wand (mitte) sind sieben Dalben mit Gurtumführungen angeschlossen (rechts)<br />

Die damit verb<strong>und</strong>enen unterschiedlichen Sp<strong>und</strong>wandpositionen<br />

konnten durch detaillierte Staupläne bei Umschlag <strong>und</strong> Transport<br />

gehandhabt werden. Insgesamt 33 verschiedene Sp<strong>und</strong>wandbohlen<br />

wurden eingebaut.<br />

Verankert wird die Sp<strong>und</strong>wand durch 132 Bohrverpreßanker mit<br />

einem Durchmesser von bis 5 Zoll <strong>und</strong> 24 m Länge. Als Gurtung<br />

werden Profi le UU400 eingesetzt. Integriert in die Sp<strong>und</strong>wandkonstruktion<br />

sind sieben Dalben LV L606n, die mit Gurtumführungen<br />

an die Sp<strong>und</strong>wand angeschlossen werden.<br />

Sämtliche Sp<strong>und</strong>wand- <strong>und</strong> Stahlwasserbauarbeiten wurden von<br />

schwimmenden Geräten der in Wesel ansässigen Firma Hülskens<br />

durchgeführt. Bei der Rammung kam ein variabler Hochfrequenzvibrator<br />

MS-32 HV zum Einsatz. Aufgr<strong>und</strong> der Geologie <strong>und</strong> der<br />

Einbindung der Sp<strong>und</strong>bohlen in den Teritärhorizont mussten die<br />

Bohlen mit einer Dieselramme D-22 teils bis zu 8 m nachgeschlagen<br />

werden. Auch diese Arbeiten wurden alle mit eigenem Gerät von der<br />

Wasserseite aus durchgeführt.<br />

Nach der Verankerung der Sp<strong>und</strong>wand wurde diese mit Baggergut<br />

zur Herstellung der geforderten Solltiefe vor der neuen Sp<strong>und</strong>wand<br />

von der Wasserseite aus hinterfüllt, die Auffüllung mittels Tiefenverdichtung<br />

durch eine Rüttelbohle in eine mitteldichte Lagerung<br />

gebracht. Diese Verdichtungswerte werden mittels Rammsondierungen<br />

nachgewiesen. Auf der Zwischenebene wurde dann eine<br />

Bohrplanung zur Herstellung der Bohrpfähle als Gründung der<br />

Stahlbetonwand hergestellt. Da die Stahlbetonwand später die wasserseitige<br />

Schiene eines Portalkrans zum Containerumschlag tragen<br />

soll, wird die Stahlbetonwand auf 78 Bohrpfählen mit einem Einzeldurchmesser<br />

von 1,50 m <strong>und</strong> einer Pfahllänge von bis zu 21,40 m<br />

gegründet. Die Zufahrt für das 80 t schwere Bohrgerät erfolgt über<br />

Rampen von der Landseite. Die Arbeitsrichtung erfolgt rückwärts,<br />

da eine Vorbeifahrt an bereits hergestellten Pfählen nicht möglich<br />

ist. Weiterhin ist zu jeder Zeit ein Fluchtweg vorzuhalten, da bereits<br />

bei einem Pegelstand von 6,30 m in Ruhrort die Arbeitsebene überfl<br />

utet wird.<br />

Die Tiefenlage der Sp<strong>und</strong>wandoberkante hat im Laufe der Bauzeit<br />

bereits zu mehreren wasserstandsbedingten Stillständen geführt,<br />

die aber durch Mehrschichtarbeiten in allen Gewerken ausgeglichen<br />

werden können.<br />

Die auf den Bohrpfählen gegründete Stahlbetonwand hat eine<br />

lichte Wandhöhe von 7,50 m <strong>und</strong> wird durch zwei Ankerlagen<br />

rückverankert. Die untere Ankerlage besteht aus 99 Bohrverpresspfählen<br />

mit einem Durchmesser von 4 ¼ Zoll <strong>und</strong> Gesamtankerlänge<br />

24 m. Diese Anker werden vor Erstellung der Stahlbetonwand<br />

gebohrt <strong>und</strong> nach der Betonage in die Stahlbetonwand<br />

verlängert. Hier besteht eine besondere Schwierigkeit im lagengenauen<br />

Einbau der Anker, da die Verlängerung in einen in die<br />

Schalung integrierten Ankeranschlusskasten eingebaut werden<br />

muss. Die obere Ankerlage wird mit einer Totmann-Konstruktion<br />

aus 3 m langen Dreifach-Sp<strong>und</strong>bohlentafeln <strong>und</strong> schlaffen Ankern<br />

mit Traggliedern mit Durchmesser 3 ¼ Zoll erstellt. Der Ein-<br />

3|<strong>2008</strong><br />

bau der Ankerlagen erfolgt in Abhängigkeit zum Hinterfüllen der<br />

Stahlbetonwand.<br />

Auf der Hinterfüllung wird durch nachfolgende Unternehmer auf<br />

einer 60 cm starken HGT-Schicht die spätere Betonfl äche hergestellt,<br />

die später auch als Montagefl äche für die Portalkräne dienen<br />

soll. Deren landseitige Schiene wird auf einem fl achgegründeten<br />

Kranbalken montiert. Die Laufweite zwischen beiden Schienen beträgt<br />

57 m, bei wasserseitigen <strong>und</strong> landseitigen Auskragungen von<br />

jeweils 36 m. Letztere ermöglicht auch den Güterumschlag Schiff zu<br />

Schiff. Um genügend Halt für zwei nebeneinander liegende Binnenschiffe<br />

oder auch Küstenmotorschiffe zu bieten, werden sämtliche<br />

Anlegeeinrichtungen wie Dalben <strong>und</strong> Poller für eine Belastung von<br />

je 400 kN ausgelegt.<br />

Die Bauarbeiten laufen zur Zeit auf Hochtouren, die ARGE Hülskens<br />

Wasserbau GmbH/Fonteyne Tief- <strong>und</strong> Straßenbau GmbH rechnet<br />

mit einer Fertigstellung der Ufereinfassung im Sommer <strong>2008</strong>.<br />

■ Dipl.-Ing. Holger Neuhaus, Hülskens<br />

| 105


MARKTPLATZ | BÜCHERMARKT<br />

Anzeigenschluss für die<br />

nächste Ausgabe: 16. Juni 08<br />

Wie erreiche ich wen in allen<br />

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Häfen ?“ ist erschienen. Das Branchenbuch<br />

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106 | 3|<strong>2008</strong>


SCHIFFSBÖRSE<br />

3|<strong>2008</strong><br />

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| 107


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839 ton Bj. ’56 62 x 7,20 x 2,72 m. Nr. 598<br />

929 ton Bj. ’30 67 x 8,20 x 2,55 m. Nr. 687<br />

1036 ton Bj. ’30 73 x 8,20 x 2,54 m. Nr. 607<br />

1054 ton Bj. ’65 73 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 615<br />

1106 ton Bj. ’63 80 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 528<br />

1121 ton Bj. ’72 80 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 483<br />

1144 ton Bj. ’62 80 x 8,20 x 2,62 m. Nr. 602<br />

1160 ton Bj. ’65 80 x 8,20 x 2,71 m. Nr. 675<br />

1373 ton Bj. ’49 80 x 9,54 x 2,82 m. Nr. 685<br />

1459 ton Bj. ’63 86 x 9,50 x 2,60 m. Nr. 496<br />

1563 ton Bj. ’77 85 x 9,57 x 2,81 m. Nr. 654<br />

1789 ton Bj. ’62 - ’07 86 x 10,50 x 2,94 m. Nr. 450<br />

1810 ton Bj. ’55 105 x 9,50 x 2,78 m. Nr. 692<br />

2462 ton Bj. ’80 105 x 10,50 x 3,17 m. Nr. 432<br />

2504 ton Bj. ’01 110 x 10,55 x 3,18 m. Nr. 664<br />

2507 ton Bj. ’59 - ’02 110 x 11,07 x 3,12 m. Nr. 689<br />

2628 ton Bj. ’81 103 x 11,40 x 3,37 m. Nr. 688<br />

2800 ton Bj. ’02 110 x 11,45 x 3,31 m. Nr. 641<br />

2987 ton Bj. ’03 135 x 11,45 x 3,00 m. Nr. 683<br />

2987 ton Bj. ’73 110 x 11,40 x 3,31 m. Nr. 631<br />

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GMS 1608 Ton / Baujahr 1956 / Abm. 86 x 9,50 x 3,17 mtr. / 2000 m 3 /<br />

Alu-Luken / Caterpillar 1520 PS - Baujahr 2001 / Bugstrahl. v. Wijk 400 PS -<br />

Baujahr 2004 / Naut. Kompl. / Boden erneuert /<br />

Schubleichter: 1323 Ton / Baujahr. 1929 / 2100 m“ / Abm. 78,50 x 9,50 x<br />

2,54 mtr. / Alu-Schiebeluken / 2x Bugstrahl. - 650 PS (2006) ein 360 PS /<br />

Kompl. Wohnung / Boden erneuert / Eventuell mit fester Beschäftigung<br />

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Motorschiff 3200 t, Baujahr 1980, Abmessungen 135 x 11,40 x 3,10 m<br />

Motor: MWM 1600 PS, 2 Laderäume, doppelwandig, 340 TEU, Lukendach, 800 PS Bugstrahlruder<br />

Motorschiff 3.000 t, Baujahr 2003, Abmessungen 110 x 11,40 x 3,50 m,<br />

Motor: Caterpillar 1500 PS, 1 Laderaum, doppelwandig, 260 TEU, Kajüten vorn <strong>und</strong> hinten<br />

Motorschiff 3.000 t, Baujahr 1982, Abmessungen 110 x 11,40 x 3,50 m,<br />

Motor: MAK 1200 PS, 1 Laderaum, Doppelboden, Wallgänge, 204 Container<br />

Motorschiff 2500 t, Baujahr 1990, Abmessungen 110 x 10,50 x 3,20 m,<br />

Motor: ABC 1500 PS, 1 Laderaum, Schiebeluken, Stahlstrau, Wallgänge<br />

Motorschiff 2000 t, Baujahr 1979, Abmessungen 100 x 9,50 x 3,00 m,<br />

Motor: Caterpillar 1500 PS, 1 Laderaume, Eisenstrau, Wallgänge, Schiebeluken<br />

Motorschiff 2000 t, Baujahr 1960, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,70 m,<br />

Motor: Cummins 1800 PS, Baujahr 2007, 2 Laderäume, Eisenstrau,<br />

Wallgänge, Lukendach, 1990 neuer Boden <strong>und</strong> Doppelboden, sehr viel erneuert<br />

Motorschiff 1840 t, Baujahr 1995/60, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,72 m,<br />

Motor: Deutz 1000 PS, 1 Laderaum, 2800 cbm, Aluschiebeluken, Eisenstrau, 108 TEU<br />

Motorschiff 1800 t, Baujahr 1958, Abmessungen 105 x 9,50 x 2,70 m<br />

Motor: Deutz 2 x 1000 PS, 2 Laderäume, Wallgänge, 2500 cbm, Aluluken mit Lukenwagen<br />

Motorschiff 1600 t, Baujahr 1987, Abmessungen 85 x 9,50 x 3,20 m,<br />

Motor: Mitsubishi 1100 PS, Bj. 2002, 1 Laderaum, 2100 cbm, Eisenstrau,<br />

Wallgänge, Alu-Schiebeluken<br />

Motorschiff 1800 t, Baujahr 1961, Abmessungen 100 x 9,50 x 2,90 m<br />

Motor: Caterpillar 1500 PS, Bj. 2007, 1 Laderaum, 2500 cbm, Eisenstrau, Trimmbleche<br />

Koppelverband-Motorschiff 1570 t, Baujahr 1958, Abmessungen 85 x 10,50 x 2,80 m<br />

Motor: Caterpillar 1800 PS, Schiebeluken, 2400 cbm, Eisenstrau, mit Schubleichter<br />

Koppelverband-Motorschiff 1700 t, Baujahr 1969/90, Abmessungen 85 x 9,50 m<br />

Motor: Caterpillar 2000 PS, Bj. 2006, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge,<br />

Schiebeluken, Containersteuerhaus, Schubleichter 1500 t, Baujahr 1974,<br />

Abmessungen 74 x 9,50 m, 1 Laderaum, Wallgänge, Doppelboden, Bugstrahlruder<br />

Motorschiff 1500 t, Baujahr 1998/58, Abmessungen 85 x 9,50 x 3,10 m<br />

Motor: Caterpillar 900 PS, Bj. 1996, 1 Laderaum, Eisenstrau, Wallgänge, 90 TEU<br />

Motorschiff 1300 t, Baujahr 1962, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,70 m,<br />

Motor: MWM 800 PS, 2 Laderäume, Schiebeluken, Eisenstrau, Trimmbleche, neuer Boden<br />

Motortanker/Neubau 1500 t, Abmessungen 85 x 9,50 m, Lieferbar 2009<br />

Motortanker 1500 t, Baujahr 1986, Abmessungen 80 x 9,50 x 3,00 m,<br />

Motor: Cummins 1200 PS, neue Klasse bis 2013,<br />

Neubau Kaskos Motortanker/Motorgüterschiffe, Abmessungen nach Wunsch,<br />

Lieferung 2009 möglich, auf Wunsch auch mit komplettem Abbau<br />

Fahrgastschiff 500 Personen, Baujahr 1994, Abmessungen 45 x 9,50 x 1,00 m<br />

Fahrgastschiff 100 Personen, Baujahr 1961, Abmessungen 21 x 4,74 x 0,85 m<br />

Kabinenschiff mit 70 Kabinen, Baujahr 1981, Abmessungen 80 x 9,50 x 0,95 m<br />

Kabinenschiff mit 12 Kabinenplätzen, Baujahr 1998, Abmessungen 29 x 5,00 x 0,90 m<br />

Ferner haben wir noch andere Schiffsgrößen, Koppelverbände zum Verkauf, die wir Ihnen<br />

gerne anbieten sowie auch PONTON, SCHUBBOOTE von 200-2000 PS usw.<br />

108 | 3|<strong>2008</strong>


SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Die<br />

SUT Einkaufsbörse<br />

Anzeigenpreise<br />

je Ausgabe<br />

Zeile 8,75 €<br />

Logo 20,00 €<br />

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1 | Werften<br />

Bodanstraße - D-88079 Kressbronn<br />

Tel. 07543 607-0 - Fax 07543 607-50<br />

info@bodanwerft.com - www.bodanwerft.com<br />

BRAUN Schiffswert Speyer<br />

Am Neuen Rheinhafen 14 67346 Speyer<br />

Tel. 0 62 32 - 13 09 - 0 www.schiffswerft-braun.de<br />

Ebert & Söhne - Schiffswerft<br />

69239 Neckarsteinach bei Heidelberg<br />

Tel. 0 62 29 - 9 20 90 Fax 0 62 29 - 92 09 30<br />

Erlenbacher Schiffswerft<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH<br />

Klingenberger Str. 42 - 63906 Erlenbach/Main<br />

Tel. 0 93 72 - 7 02 - 0, Fax 0 93 72 - 7 02 - 26<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH<br />

Werftstraße 47 - 47053 Duisburg, Tel. 0203-6102425<br />

www.ha-du.de - E-Mail: Harbisch@ha-du.de<br />

Hitzler Werft GmbH<br />

Tel. 0 41 53-58 80 - Fax 0 41 53-58 81 00<br />

www.hitzler-werft.de - E-Mail: info@hitzler-werft.de<br />

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Kiebitzberg Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />

Rathenower Straße 6 39539 Havelberg<br />

Tel. 03 93 87 - 7 25 40 Fax 03 93 87 - 7 25 41<br />

www.kiebitzberg.de a.lewerken@kiebitzberg.de<br />

Kölner Schiffswerft Deutz<br />

Auenweg 173 51063 Köln<br />

Im Hafen Köln Mülheim<br />

Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />

E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />

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Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />

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Moselstraße 10<br />

53859 Niederkassel-Mondorf b. Bonn<br />

Tel. 02 28-9 71 28-0<br />

Fax: 02 28-9 71 28-25<br />

www.lux-werft.de<br />

Meidericher Schiffswerft GmbH & Co. KG<br />

Schlickstraße 21 / Hafenbecken A - 47138 Duisburg<br />

Tel. 02 03-4 49 06-0, Fax 02 03-4 49 06-50<br />

www.meidericherschiffswerft.de<br />

Schiffswerft Bolle GmbH Derben<br />

Schiffswerft 5 - 39317 Neuderben, Tel. 03 93 49-2 80<br />

E-Mail: info@schiffswerft-bolle.de<br />

Schiffswerft Hans Boost<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Stahlbau GmbH & Co. KG<br />

Zurmaienerstr. 176 - 54292 Trier/Mosel<br />

Tel: 06 51-14 45-0, Fax 06 51-14 45-135<br />

www.schiffswerft-boost.de<br />

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von <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> kostenlos zur<br />

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beträgt ein Jahr. Das Abonnement kostet jährlich<br />

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Vorname: ................................................................................................................<br />

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PLZ / Ort: ................................................................................................................<br />

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Gleich per Fax an: +49 (0)22 41 - 1 48 25 18<br />

Widerrufsrecht: Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen nach Kenntnisnahme dieser Widerrufsbelehrung ohne Begründung beim<br />

SUT Verlag GmbH, Siebengebirgsstr. 14, 53757 Sankt Augustin, Tel. 0 22 41-1 48 25 17, Fax 0 22 41-1 48 25 18 auf einem dauerhaften Datenträger oder durch<br />

Rücksendung der erhaltenen Publikationen widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel).<br />

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| 109


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GRONINGEN SHIPYARD BV<br />

Waterhuizen 8 - NL-9600 AH Hoogezand<br />

Tel. +31.50.369.2100 – Fax +31.50.369.2101<br />

Schiffswerft Hermann Barthel GmbH<br />

www.barthelwerft.de - barthelwerft@t-online.de<br />

TeamCo Shipyard BV<br />

Bakkersdam Ia, 5256 PK HEUSDEN<br />

Tel.: +31(0) 416-66 55 00, Fax. +31(0) 416 66 55 05<br />

www.teamcoshipyard.nl, info@teamcoshipyard.nl<br />

Bonner Straße 6 - 53424 Remagen<br />

Tel.: 0 22 28 - 91 10 13<br />

Fax: 0 22 28 - 91 10 15<br />

www.werftzentrum-mittelrhein.com<br />

Werft <strong>und</strong> Servicezentrum<br />

Mittelrhein GmbH info@werftzentrum-mittelrhein.com<br />

| Arbeits- <strong>und</strong> Beiboote<br />

Tel.: (00 31) (0) 4 81-43 45 48 - www.riwaboating.nl<br />

2 | Antriebsanlagen<br />

CCUMMINS<br />

DIESEL<br />

DEUTSCHLAND GmbH<br />

Odenwaldstr. O 23 - 64521 Groß-Gerau<br />

Tel. T 06152-174-0, Fax 06152-1741-141<br />

www.cummins.de<br />

Dolderman bv<br />

Tel.: +31(0)78-6 13 82 77<br />

Fax: +31(0)78-6 14 48 87<br />

www.dolderman.nl<br />

Motoren Steffens GmbH<br />

Geefacker 63 - 47533 Kleve<br />

Tel. 0 28 21-7 11 37-0 - Fax 0 28 21-7 11 37-20<br />

Internet: www.motoren-steffens.de<br />

E-Mail: E info@motoren-steffens.de<br />

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www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

MAN Truck & Bus<br />

Deutschland GmbH<br />

Vertrieb & Service<br />

Marinemotoren Deutschland<br />

Werftstraße 24, D – 24939 Flensburg<br />

Tel.: 0461-481-10, Fax: -90 - Email: Dirk.Hansen@man.eu<br />

www.man-mn.com/engines <strong>und</strong> www.hamburg.man-mn.de<br />

M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />

Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />

Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />

E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />

Meppen - Duisburg<br />

Ludwigshafen - Dessau<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

Motoren für die<br />

Binnenschifffahrt<br />

Mobil: 0176-17900965<br />

holger.mader@mtu-online.com<br />

Pols Aggregaten BV<br />

Ambachtstraat 18<br />

NL 2861 EX BERGAMBACHT<br />

Tel. 0031 1 82 35 46 66 - Fax 0031 1 82 35 46 47<br />

E-Mail: pols.aggregaten@wxs.nl - www.pols-aggregaten.nl<br />

Deutz - Hatz - Perkins - Iveco - Yammar - John Deere auf Lager<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />

Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />

Internet: www.schottel.de<br />

E-Mail: info@schottel.de<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

Wilhelmallee 12 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66-83 08 u. 83 19, Fax 0 20 66-81 25<br />

Mobil: 01 72-2 61 68 56 - www.nolden-soehne.de<br />

Ständig am Lager: Stromaggregate: Hatz <strong>und</strong> John Deere –<br />

sowie Luftkompressoren: Sauer & Sohn WP 33<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

| Abgas-Reinigung<br />

Alt Fermersleben 36 – D - 39122 Magdeburg<br />

Tel.: +49 (0) 391 555 44 0 – Fax: +49 (0) 391 555 44 44<br />

E-mail: magdeburg@hug-eng.de – www.hug-eng.ch<br />

Rußfi lter <strong>und</strong> SCR-Katalysatoren<br />

für Schiffe, Lokomotiven <strong>und</strong> Baumaschinen<br />

| Abgas-Schalldämpfer<br />

Weihe GmbH<br />

Schalldämpfersysteme + Schiffskühler<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Bugstrahlanlagen<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Mainzer Str. 99 - 56322 Spay/Rhein<br />

Tel. 0 26 28-6 10, Fax 0 26 28-6 13 00<br />

Internet: www.schottel.de<br />

E-Mail: info@schottel.de<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

VETH Motoren BV Papendrecht<br />

Internet: www.veth-motoren.com<br />

E-Mail: info@veth-motoren.com<br />

| Elektromotoren/-Service<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />

Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />

Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />

www.zoller-elektrotechnik.de<br />

| Getriebe/-Service<br />

Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />

Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />

IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />

Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />

E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />

esco Eugen Schmidt <strong>und</strong> Co<br />

Schiffsgetriebe <strong>und</strong><br />

Steuerungssysteme<br />

Tel. +49(0)2241-4807-0 | Fax -10<br />

info@esco-antriebstechnik.de<br />

www.esco-antriebstechnik.de<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

110 | 3|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

3|<strong>2008</strong><br />

| Kühler<br />

BLOKLAND non ferro b.v.<br />

Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />

Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />

Vetretung in Deutschland:<br />

Weihe GmbH<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Motoren- <strong>und</strong> Aggregatetechnik<br />

| Motor-/Getriebesteuerungen<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

| Motoren-Service<br />

Sauer & Sohn KG<br />

sauer motive systems<br />

Groß-Zimmerner-Str. 51<br />

D-64807 Dieburg<br />

Telefon: 0 60 71 - 2 06 - 0<br />

Telefax: 0 60 71 - 2 06 - 300<br />

www.sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />

info@sauer<strong>und</strong>sohn.de<br />

Allgemeine Schiffs-Service GmbH<br />

Motoren Getriebe Pneumatik KBB Turboservice<br />

IVECO ABC Diesel REINTJES Parker-Sempress<br />

Am Hühnerort 29 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 028 41-1 73 31 17 - 0 28 41- 1 73 33 38<br />

E-Mail: info@ass-duisburg.de<br />

Henkelhausen GmbH & Co. KG<br />

Antriebstechnik, Schiff- <strong>und</strong> Gasmotoren<br />

D-47809 Krefeld - Hafenstraße 51<br />

Tel. 0 21 51-5 74-0, Fax 0 21 51-5 74-112<br />

Internet: www.henkelhausen.de<br />

Gebr. Klene - 49733 Haren/Ems<br />

Tel. 0 59 32-24 00 - Fax 0 59 32-56 91<br />

E-Mail: gebr.klene@t-online.de<br />

Klein & Weiler<br />

Schönbornsluster Straße 1 - 56070 Koblenz<br />

Tel. 02 61-80 10 28 - Notdienst 01 71-9 90 39 52<br />

Internet: www.klein<strong>und</strong>weiler.de<br />

August Storm GmbH & Co. KG<br />

Technologie u. Service für Motoren u. Antriebe<br />

August-Storm-Str. 6 - 48480 Spelle<br />

Tel. +49(0)5977 73-172 - Fax +49(0)5977 73-188<br />

Duisburg, Berlin, Hamburg, Kiel, Spelle, Speyer<br />

www.a-storm.com - E-Mail: info@a-storm.com<br />

Nocken <strong>und</strong> Nockenwellen<br />

Reparaturbetrieb<br />

- Reparaturschleifen, Einzelanfertigung nach Muster<br />

<strong>und</strong> Zeichnung (auch Umsteuernocken)<br />

- Reparaturschweißen, Instandsetzung von<br />

Rollenstössel<br />

- alle Motoren u. Pumpentypen<br />

Motoren Küpers<br />

Tel. 0 20 64/8 10 80, Fax: 0 20 64/8 10 90<br />

E-Mail: motoren-kuepers@gmx.de<br />

M+E Motoren- <strong>und</strong> Energietechnik GmbH<br />

Industriestraße 7, 49716 Meppen<br />

Tel +49 (0) 59 31-98 44-0, Fax +49 (0) 59 31-98 44-55<br />

E-Mail: info@me-meppen.de / www.me-meppen.de<br />

Meppen - Duisburg - Ludwigshafen - Dessau<br />

Motorenzentrum Berlin/Brandenburg<br />

W. Schmidt GmbH<br />

Otto-Porath-Platz 2 - 15831 Groß Kienitz b. Berlin<br />

Tel. 03 37 08-54 10, Fax 03 37 08-5 41 99<br />

Internet: www.motorenzentrum.de<br />

E-Mail: info@w-schmidt.de<br />

Walter Schramm GmbH<br />

Industriestraße 17 - 69239 Neckarsteinach<br />

Tel. 0 62 29-4 75 oder 0172-6 27 77 28<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

| Öl- <strong>und</strong> Kraftstoff-Filter<br />

WEILAND FILTERTECHNIK<br />

SCHIFFFAHRT<br />

Jahnstraße 35 - 97295 Waldbrunn<br />

Tel. 0 93 06-98 06 55 - Fax 0 93 06-98 06 54<br />

| Propeller / Propellerdüsen<br />

Kölner Schiffswerft Deutz<br />

Auenweg 173 51063 Köln<br />

Im Hafen Köln Mülheim<br />

Tel. +49 (0)221 - 9 810 88-0, Fax: +49 (0)221 - 9 810 88-6<br />

E-Mail: info@ksd-koeln.de / www.ksd-koeln.de<br />

Helling 110 m, Steven Dock 350 t<br />

Sp<strong>und</strong>wand mit Kran 6 t, Propeller-Reparatur<br />

Tankerliegeplatz im Hafen!<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Wärtsilä Deutschland GmbH<br />

Otto Piening GmbH<br />

Am Altendeich 83<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 91 68 12<br />

MARKTPLATZ<br />

Mannheim:<br />

Rheinmühlenstraße 7 - D-68159 Mannheim<br />

Tel. +49 (621) 10 20 04, Fax +49 (621) 10 21 44<br />

jorg.dittrich@wartsila.com, www.wartsila.com/germany<br />

Duisburg:<br />

Werftstraße 6 - D-47053 Duisburg<br />

Tel. +49 (203) 66 76 52, Fax +49 (203) 7 29 74 68<br />

Propeller-Reparaturen/Verkauf von Propellern u. Düsen<br />

Wir bieten:<br />

komplette Antriebslösungen<br />

für die Berufsschifffahrt<br />

Fax: 0 41 24 / 91 68 52 www.piening-propeller.de<br />

Siemensstraße 33 - 50374 Erftstadt<br />

Tel. 0 22 35-79 93-0, Fax 0 22 35-79 93-33<br />

www.promarin.de - E-Mail: info@promarin.de<br />

Schlickstraße 21 - 47138 Duisburg<br />

(Meidericher Schiffswerft GmbH)<br />

Tel. 02 03-4 49 51 94 - Fax 02 03-4 49 60 85<br />

Neu-Propeller <strong>und</strong> Propeller-Reparaturen<br />

Kremper Rhin 13 Tel. 0 41 24-14 67<br />

25348 Glückstadt Fax 0 41 24-70 46<br />

www.rathjens-propeller.de<br />

E-Mail: rathjens-propeller@t-online.de<br />

| Ruder / Ruderanlagen<br />

SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />

Ruderanlagen<br />

Schiffselektrik<br />

Tankmanagement<br />

Ruderhydraulik, Hydraulik<br />

Engineering für Neu-/Umbau<br />

Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />

www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />

Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />

PROMAC B.V.<br />

Van Voordenpark 14 - P.O. Box 22<br />

5300 AA Zaltbommel - Niederlande<br />

Tel. +31(0)418-683333 - Fax +31(0)418-683355<br />

www.promac.nl - info@promac.nl<br />

P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />

Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />

www.vandervelden-marinesystems.com<br />

| 111


MARKTPLATZ<br />

| Turbolader<br />

Jastram GmbH & Co. KG<br />

Billwerder Billdeich 603 - 21033 Hamburg<br />

Tel. 040 / 725 601 - 0, Fax 040 / 725 601 - 28<br />

www.jastram-group.com - E-Mail: info@jastram.net<br />

| Wärmetauscher<br />

BLOKLAND non ferro b.v.<br />

Lelystraat 106 - NL-3364 AJ Sliedrecht<br />

Tel. +31-184-41 37 89, Fax +31-184-419379<br />

Vetretung in Deutschland:<br />

Weihe GmbH<br />

Teichkoppel 63 - D-24161 Altenholz<br />

Tel. +49-431-329130, Fax +49-431-321022<br />

Internet: www.weihe-gmbh.de<br />

E-Mail: info@weihe-gmbh.de<br />

| Wellen <strong>und</strong> Wellenlager<br />

Gumeta H. Maes GmbH<br />

Südstraße 9 - 66780 Rehlingen/Siersburg<br />

Tel. 0 68 35-30 94, Fax 0 68 35-6 70 57<br />

www.gumeta.de - E-Mail: info@gumeta.de<br />

Gummiwellenlager/Propellerwellenlager<br />

3 | Schiffsausrüstung<br />

Litzke GmbH<br />

Trierer Str. 125 - 56072 Koblenz, Tel. 02 61-2 30 44<br />

Schiffs- u. Industriebedarf H. Lohmann<br />

Zeppelinstraße 3-6 - 49733 Haren (Ems)<br />

Tel.: 0 59 32/73 47-0, Fax: 0 59 32/73 47-30<br />

E-Mail: info@lohmann-haren.de<br />

van Rens GmbH<br />

Amtsgerichtsstraße 15, 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-81 72-0, Fax 02 03-81 72-9<br />

KABOLA - SPECK - VICTRON<br />

| Isolierung<br />

Prantl GmbH<br />

Nordring 46 - 47495 Rheinberg<br />

Tel. 0 28 43-97 40-0 - Fax 0 28 43-97 40-11<br />

E-Mail: info@prantl-gmbh.de<br />

Wärme-, Kälte-, Schall- <strong>und</strong> Brandschutz<br />

| Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />

Klima <strong>und</strong> Lüftung<br />

WINDEX ENGINEERING BV<br />

Houtschelf 5 - 3371 KB Hardinxfeld-Giessendam<br />

Tel. +31(0)184 611 322, Fax +31(0)184 611 403<br />

E-Mail: info@windex.net<br />

| Messsysteme<br />

Standdaarbuiten (NL)<br />

Tel: +31 165 852 722<br />

www.CUMARINE.de<br />

| Möbel <strong>und</strong> Inneneinrichtung<br />

Kiebitzberg Möbelwerkstätten<br />

Andreas Lewerken<br />

39539 Havelberg - Rathenower Str. 6<br />

Tel: 03 93 87-7 25 40, Fax: 03 93 87-7 25 41<br />

www.kiebitzberg.de<br />

SCHIFFSAUSBAUTEN<br />

Schreinerei ML Markus Leder<br />

Mainstraße 5 - 63906 Erlenbach<br />

Tel.: 0 93 72 / 9 44-383, Fax: -381<br />

www.SchreinereiML.de<br />

Tischlerei <strong>und</strong> Alubau Wessels<br />

49733 Haren/Ems - Internet: www.wessels.com<br />

E-Mail: info@wessels.com - Tel. 05932-9977-0<br />

| Sanitärausrüstung<br />

HOMA Pompen B.V. Nederland<br />

NL-4205 ND Gorinchem<br />

Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />

| Schiffsfenster<br />

RAFA-Schiffsfenster<br />

Ambachtweg 28 - NL-3831 KB Leudsen<br />

Tel. 0031 (0) 33-4945040 - Fax 0031 (0) 33-4950574<br />

Alux Luxar GmbH & Co. KG<br />

Robert-Bosch-Str. 6 - D-41352 Korschenbroich<br />

Tel. +49 2161 97 85-0 - Fax +49 2161 97 85 49<br />

E-Mail: info@alux.de - www.alux.de<br />

Schiffsfenster aus Leichtmetall<br />

- auch mit thermischer Trennung<br />

oder Glaswechselsystem<br />

marine glazing Brombach + Gess<br />

Tel.: +49 7433 907633 - Fax: +49 7433 907635<br />

info@brombach-gess.de - www.brombach-gess.de<br />

Direktverglasung Schiebedächer Windschutzwände Beschichtungen<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

| Steuerstühle<br />

PÖRTNER SITZE GmbH<br />

Internet: www.poertner-sitze.de<br />

E-Mail: info@poertner-sitze.de<br />

| Tankmessanlagen<br />

TILSE Industrie <strong>und</strong> Schiffstechnik GmbH<br />

Projektierung - Planung - Technische Vertretungen<br />

Sottorfallee 12 - 22529 Hamburg<br />

Tel. +49(0) 40 56 10 14 - Fax +49(0) 40 56 34 17<br />

E-Mail: tilse@tilse.com<br />

5 | Hydraulik <strong>und</strong> Pneumatik<br />

Gerhard Ruppel Hydraulik<br />

Ringstraße 14A - 31848 Bad Münder (Ot.: Bakede)<br />

Tel. 0 50 42-93 22-0, Fax 0 50 42-93 22-93<br />

Internet: www.ruppel-hydraulik.de<br />

| Pumpen<br />

SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

| Tanküberwachungsanlagen<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

3.1 | Decksausrüstung<br />

| Winden<br />

Maschinenbau Siebert<br />

Tel. 03 3 64-7 10 53<br />

Ankerwinden/Koppelwinden/Verholwinden<br />

Schlickstraße 15 - 47138 Duisburg<br />

Tel.: 02 03 – 44 99 97-0, Fax: 02 03 – 44 99 97-44<br />

Internet: www.windenbau.de<br />

E-Mail: stegerwindhagen@aol.com<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Ruder / Ruderanlagen<br />

P.O. Box 2061 - NL - 2930 AB Krimpen a/d Lek<br />

Tel. +31(0)1 80 51 15 77<br />

www.vandervelden-marinesystems.com<br />

| Kompressoren<br />

J.P. Sauer & Sohn<br />

Maschinenbau GmbH & Co<br />

Brauner Berg 15 - 24159 Kiel<br />

Tel. 04 31-39 40-0, Fax 04 31-39 40-24<br />

Internet: www.sauersohn.de<br />

E-Mail: info@sauersohn.de<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

HOMA Pompen B.V. Nederland<br />

NL-4205 ND Gorinchem<br />

Tel. 0031-(0)183-62 22 12, Fax 0031-(0)183-6 20 193<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

112 | 3|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

ZWETS WERKENDAM B.V.<br />

Vierlinghstraat 22, NL-4251 Werkendam<br />

Tel. 00 31-(0)183-50 17 44, Fax 00 31-(0)183-50 20 11<br />

6 |<br />

Navigations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik<br />

Alewijnse Marine Systems<br />

Van der giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />

Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />

Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />

EBF Elektronik + Mechanik<br />

Hinter dem Rathaus 4 - 56238 Halsenbach<br />

Tel. 0 67 47-17 63 - Fax 0 67 47-50 64<br />

Jentson Nachrichtentechnik<br />

www.jentson.de - info@jentson.de<br />

Mobil: 01 72-4 10 97 69<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

SatFlower<br />

Satelliten Verfolgungssysteme<br />

Speziell entwickelt für Binnenschifffahrt<br />

Äußerst preiswert!<br />

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MOHRS+HOPPE GmbH<br />

Internet: www.schiffselektronik.de<br />

E-Mail: info@schiffselektronik.de<br />

7 | Bordnetze<br />

Alewijnse Marine Systems<br />

Van der giessenweg 51, P.O. Box 16, 2920 AA<br />

Krimpen a/d IJssel, Phone +31 180 514 244,<br />

Fax +31 180 511 871, amr@alewijnse.nl<br />

3|<strong>2008</strong><br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

IEA Industrie-Elektronik<br />

<strong>und</strong> Automation GmbH<br />

Thomas-Müntzer-Str. 40a<br />

39307 Roßdorf/Genthin<br />

Internet: www.iea-rossdorf.de<br />

E-Mail: info@iea-rossdorf.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

| Bordaggregate<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Doldermann bv - siehe unter Antriebsanlagen<br />

WILHELM NOLDEN & SÖHNE<br />

siehe Eintrag unter Antriebsanlagen<br />

| Elektroinstallation<br />

Langestraße 35/44 - 49733 Haren<br />

Tel. 05932 - 2446 - Fax 05932 - 6482<br />

E-Mail: info@elektro-jansen.de<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Elektro Lampe GmbH<br />

Kanalstraße 17 - 49716 Meppen<br />

Tel.: 05931-1002 - Fax 05931-89380<br />

www.kl-lampe.de - Mail: info@kl-lampe.de<br />

SERVICE, BERATUNG, KOMPETENZ<br />

Ruderanlagen<br />

Schiffselektrik<br />

Tankmanagement<br />

Ruderhydraulik, Hydraulik<br />

Engineering für Neu-/Umbau<br />

Werfstraße 25 - 47053 Duisburg<br />

www.fs-schiffstechnik.de - info@fs-schiffstechnik.de<br />

Tel.: +49 203 60 96 7-0 - Fax: +49 203 60 96 7-16<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

Reystar-Elektrotechnik<br />

Liebigstraße 17 B - 47608 Geldern<br />

Tel. 0 28 31-35 99+3196<br />

Fax 0 28 31-8 66 05<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

| Schalttafeln <strong>und</strong> Steuerpulte<br />

Engel & Meier<br />

Schiffselektronik Duisburg GmbH<br />

Internet: www.schiffselektrik.com<br />

E-Mail: em-schiffselektronik@t-online.de<br />

FS Schiffstechnik GmbH & Co. KG<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

Krausstraße 21 | 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-47995-0<br />

Fax 02 03-47995-10<br />

E-Mail: info@kadlec-broedlin.de<br />

Reystar-Elektrotechnik<br />

siehe Eintrag unter Elektroinstallation<br />

MARKTPLATZ<br />

Uwe E. Zoller GmbH Elektrotechnik<br />

Otto-Hahn-Straße 9 - 25337 Elmshorn<br />

Tel. 0 41 21-79 07-0 - Fax 0 41 21-79 07-77<br />

www.zoller-elektrotechnik.de<br />

NAVAL marine GmbH<br />

Duisburg | Hamburg | Ludwigshafen<br />

Neumarkt 2 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 26 50-8 50 54, Fax 02 03-8 16 26<br />

8 | Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Consulting<br />

| Ingenieurbüros<br />

Schiffstechnik Buchloh<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tel. +49(0) 22 24-57 35<br />

Fax +49(0) 22 24-7 63 49<br />

Internet: www.schiffstechnik-buchloh.de<br />

| 113


MARKTPLATZ SUT EINKAUFSBÖRSE<br />

MARKTPLATZ<br />

9 | Bunkerbetriebe<br />

Bei den hier eingetragenen Bunkerbetrieben erhalten<br />

Sie SCHIFFFAHRT UND TECHNIK druckfrisch<br />

<strong>und</strong> kostenfrei solange der Vorrat reicht!<br />

Bunkerbetriebe Büchting GmbH<br />

Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66-20 91 13 - Fax 0 20 66-20 91 93<br />

E-Mail: otto.uschtrin@bunkerbetriebe-buechting.de<br />

Bunker-Service<br />

Schumacher-Gützloe GmbH<br />

Datteln - Hafen - Tel. 0 23 63-5 43 74<br />

Fax 0 23 63-81 14, www.schumacher-guetzloe.de<br />

Bunkerstation Reinplus<br />

Vanwoerden GmbH<br />

Werfthallenstr. 45 - 68159 Mannheim<br />

Tel. 06 21-1 78 90 40 - Fax 06 21-2 71 64<br />

Bunkerstation u. Schiffsbedarf<br />

Göttert GmbH<br />

Rheinuferstraße 20 - 67061 Ludwigshafen<br />

Tel. 0621-59 10 60 - Fax 0621-59 10 619<br />

Deutsche Castrol Vertriebsges. mbH<br />

Inland Marine<br />

56626 Andernach, Tel. 0 26 32-9 63 80 - Fax -13 82<br />

ESSO Bunker-Service<br />

MaierlKorduletsch<br />

Haitzinger Str. 67 - 94036 Passau<br />

Tel. 08 51-95 63 2-0 - Fax 08 51-95 63 2-32<br />

Bunkerboot: 01 71-7 20 96 48<br />

GRAUE GmbH & Co. Mineralölvertrieb<br />

Bunkerservice Tankschifffahrt<br />

Hafen Ehrang Ostkai 54293 Trier<br />

Tel. (06 51) 8 69 75 - Fax (06 51) 8 24 20 06<br />

www.grauegmbh.de<br />

Bunkerstation NOWAG GmbH<br />

Friesenheimer Insel - 68169 Mannheim<br />

Tel. 06 21-31 10 01-02<br />

HBS Hamburg Bunker Service GmbH<br />

Johannisbollwerk-Ponton - 20459 Hamburg<br />

Tel. 040-31 13 71 - Fax 040-31 13 74<br />

info@h-bs.eu - www.h-bs.eu<br />

MOL Austria Handels GmbH<br />

Bunkerboot „STAVO“ – Wien<br />

Tel: +43 1 515991105 | Fax: +43 1 515991190<br />

RHEINTANK GmbH Bunkerdienst<br />

August-Hirsch-Straße 3 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-80 09-455 - Fax 02 03-80 09-448<br />

Shell-Bunkerstation I. Gersbeck<br />

Spandauer Burgwall 23 - 13581 Berlin-Spandau<br />

Tel. 0 30-3 31 50 17 - Fax 0 30-3 32 53 33<br />

Internet: www.schiffsservice.de<br />

Bunkerservice Rutjes<br />

Ennshafenstrasse 59– A-4470 Enns<br />

Tel. 0043 – 65 05 54 47 22<br />

www.bunkerservice-rutjes.com<br />

Vasco Bunker GmbH<br />

Bremerstraße - 40221 Düsseldorfer Hafen<br />

Tel. 01 79-5 46 23 88 - Fax 02 11-3 02 17 28<br />

10 | Schiffsmakler<br />

Arntz-Reederei<br />

Lortzingstraße 20 - 47239 Duisburg (Rumeln)<br />

Tel. 0 21 51-40 63 63, Fax 0 21 51-94 05 25<br />

Duvenstedter Damm 24-26 - 22397 Hamburg<br />

Büro Hamburg:<br />

Büro Haren:<br />

Tel. +49 (40) 525 60 56-0 Tel. +49 (5932) 73 58-20<br />

www.dht-schiffsmakler.de - info@dht-schiffsmakler.de<br />

G. Lömker KG<br />

Roonstraße 24 - 32105 Bad Salzufl en<br />

Tel. 0 52 22-80 32 10, Fax 0 52 22-80 31 41<br />

L. Kluth & Co. GmbH<br />

Moorhof 2e - 22399 Hamburg<br />

Tel. 040-6 00 46 60, Fax 040-6 00 46 633<br />

Huizinga & Snijder BV<br />

Beatrixhaven 2a - NL-4250 DA Werkendam<br />

Tel. +31-0-183-50 08 62, Fax +31-0-183-50 07 39<br />

Internet: www.huizinga-snijder.nl<br />

E-Mail: h-s@planet.nl<br />

SCHIFFSVERMITTLUNG „SEESTERN“<br />

Gabriele Schramm - 53489 Sinzig<br />

www.schiffsvermittlung-seestern.de / Tel. 02642-5779<br />

11 | Schiffsfi nanzierung<br />

Bank für <strong>Schiffahrt</strong> (BfS)<br />

Filiale der Ostfriesischen Volksbank eG<br />

Hindenburgstraße 5 - 30175 Hannover<br />

Tel. 0511 / 28049-0, Fax 0511 / 28049-94<br />

www.bank-fuer-schiffahrt.de<br />

Universal Leasing GmbH<br />

Geschäftsstelle Hannover<br />

Podbielskistr. 166 - 30177 Hannover<br />

Tel. 05 11-65 65 96-60, Mobil 01 74-9 21 12 77<br />

E-Mail: helge.berger@ulg.com<br />

LN Leasing Nordbaden GmbH<br />

Amselstrasse 5 - 68307 Mannheim<br />

Tel.: 0621/ 777 366 -0, Fax: 0621/ 777 366 -10<br />

Mail: verena.koch@leasing-nordbaden.de<br />

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12 | Schiffsversicherung<br />

esa Schiffs- <strong>und</strong><br />

Yachtversicherungen mbH & Co. KG<br />

Friedrichplatz 2 - 74177 Bad Friedrichshall<br />

Tel. 07136-9513313<br />

info@esa-marine.de - www.esa-marine.de<br />

Gesellschaft für Service<br />

Management GmbH<br />

Augusta Anlage 66 - 68165 Mannheim<br />

Tel. 06 21-4 57 47 14 - Fax 06 21-4 57 48 18<br />

Lauenburg-Alslebener Schiffsversicherung<br />

Elbestr. 52 - 21470 Lauenburg/Elbe - Tel. 0 41 53-5 84 70<br />

Der Spezialist in Versicherungsfragen<br />

der Schifffahrt <strong>und</strong> <strong>Technik</strong><br />

August-Hirsch-Str. 10 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 0203-80896-11 - Fax 0203-88993<br />

marcus.albrecht@maurer-assekuranz.de<br />

www.maurer-assekuranz.de<br />

Lindhorster Straße 4 - 21218 Seevetal (Hittfeld)<br />

Tel. 04105-770 28 0 (24 St<strong>und</strong>en-Service)<br />

Fax 04105-770 28 22<br />

info@Carl-Rehder.de - www.Carl-Rehder.de<br />

Schiffsversicherungsverein a.G.<br />

„Unterelbe Union“<br />

Ihr zuverlässiger Partner in der Flussschiffskasko/-<br />

Haftpfl icht Versicherung seit 1893<br />

Theodor-Storm-Str. 35 - 21706 Drochtersen<br />

Telefon 04143 6810 o. 0171 4272693 - Fax 04143 999157<br />

Vereinigte Schiffs-Versicherung V.a.G.<br />

www.vsv.de - E-Mail: vsv@vsv.de<br />

Hannover 0511 280 90 0<br />

Wörth a. Main 09372 94 31 42<br />

Duisburg 0203 8 22 75<br />

Gewerbestraße 6 - 97833 Frammersbach<br />

Tel. 0 93 55-97 45-0 - Fax 0 93 55-97 45-19<br />

E-Mail: fra@wiass.com - www.wiass.com<br />

| Schiffssachverständige<br />

Klaus <strong>und</strong> Alfred Steinhäuser<br />

Sachverständige für elektrische Anlagen<br />

auf Schiffen nach SUK/ADNR<br />

Raiffeisenstr. 161 - 47259 Duisburg<br />

Tel. 01 51-14 62 21 51/150<br />

13 | Personal-Dienstleistungen<br />

Lotsendienste<br />

| Lotsendienste<br />

Lotsengemeinschaft Rhein-Main<br />

Tel. 0 61 34-6 34 23<br />

Internet: www.Lotsengemeinschaft.de<br />

RMD Rhein-Main-Donau <strong>Schiffahrt</strong>sagentur<br />

GmbH<br />

Lotsen <strong>und</strong> Ablöser - Tel. 0 61 34-6 34 23<br />

E-Mail: rhein-main-donau@t-online.de<br />

114 | 3|<strong>2008</strong>


SUT BUYER‘S GUIDE<br />

3|<strong>2008</strong><br />

14 | Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Schulung<br />

| ADNR-Kurse<br />

AdB-Arbeitgeberverband<br />

der deutschen Binnenschifffahrt e.V.<br />

Schulschiff RHEIN in Duisburg-Homberg<br />

u.a. Gefahrgutbeauftragte, Sprechfunk<br />

Tel. 0 20 66-22 88-0, Fax 0 20 66-22 88-22<br />

www.schulschiff-rhein.de - info@schulschiff-rhein.de<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

| Patent-Kurse<br />

AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

| Radar-Kurse<br />

AdB-Schulschiff RHEIN (Rhein+Donau)<br />

ATLAS <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH<br />

Vinckeweg 19 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-87 30 54, Fax 02 03-81 61 0<br />

Internet: www.atlas-schiffahrt.de<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de<br />

Messen <strong>und</strong><br />

Ausstellungen<br />

Ausstellungsschiff MS JENNY<br />

Tel. 01 71-3 12 90 97, Fax: 0 72 11-51 24 98 30<br />

www.scheubner.de - E-Mail: info@scheubner.de<br />

16 | Schiffsbefrachter<br />

| Elektronische Frachtenbörse<br />

15 |<br />

Bargelink GmbH<br />

Fischerstr. 4A - 46509 Xanten<br />

Tel. 0 28 01-98 47 30, Fax 0 28 01-98 47 40<br />

Internet: www.bargelink.com<br />

| Frachtschifffahrt<br />

B. Dettmer Reederei GmbH & Co.<br />

Bremen, Internet: www.dettmer-reederei.de<br />

E. J. Gerhardt<br />

<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verwaltung GmbH<br />

Minden: Tel. 05 71 - 4 27 64<br />

Internet: www.gerhardt-schiffahrt.de<br />

HTAG Häfen <strong>und</strong> Transport AG<br />

Baumstraße 31 - 47198 Duisburg<br />

Tel. 0 20 66 - 2 09-0, Fax 0 20 66 - 2 09-192<br />

Internet: www.htag-duisburg.de<br />

| Genossenschaften<br />

DTG Deutsche Transport-Genossenschaft<br />

Binnenschiffahrt eG.<br />

Fürst-Bismarck-Str. 21 - 47119 Duisburg<br />

Tel. 02 03-8 00 04-0, Fax 02 03-8 00 04 43<br />

MSG Mainschiffahrts-Genossenschaft eG<br />

Südl. Hafenstraße 15 - 97080 Würzburg<br />

Tel. 09 31-90 81 - 0, Fax 09 31-95 02 61<br />

Internet: www.MSGeG.de<br />

| Befrachter<br />

Dubbelman Shipping<br />

Tel. 0031 653-21 21 26<br />

E-Mail: dubbelman.shipping@vaart.net<br />

| Schuten <strong>und</strong> Pontons<br />

BAARS CHARTER<br />

für Spalt- <strong>und</strong> Spülschuten 70-955 m 2<br />

BAARS CONFLOAT B.V.<br />

für Container Koppelpontons mit Stelzen<br />

Postfach 70 - NL-3360 AB Sliedrecht<br />

Tel. +31 (0)184 41 55 66 Fax +31 (0)184 41 12 27<br />

Email: info@baarsbv.com - Internet: www.baarsbv.com<br />

17 | Schiffsverwaltungen<br />

www.JOSA-Schiffsverwaltung.de<br />

Tel. 0 93 72-94 97 83, Fax 0 93 72-94 97 85<br />

| Partikulierbetreuung<br />

BVG mbH Binnschiffahrts-<br />

Verwaltungsgesellschaft<br />

Mainkai - 97828 Marktheidenfeld<br />

Tel. 0 93 91-60 06-0, Fax 0 93 91-60 06-10<br />

Ludwig Harms<br />

Bereederung <strong>und</strong> Finanzierung<br />

von Binnenschiffen <strong>und</strong> Kümos<br />

Mühlenstraße 9 – 26931 Elsfl eth<br />

Tel. 0 44 04 – 98 95 50-0, Fax: 0 44 04 – 98 9550-30<br />

RHEIN-MOSEL SCHIFFAHRTSAGENTUR<br />

& SERVICECENTER Alfred Rock<br />

66706 Perl/Mosel, Tel. 0 68 67-9 33 66<br />

20 | Umschlagtechnik<br />

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| Krane<br />

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Wir streichen Krane aller Art im auf- <strong>und</strong><br />

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Tel. 0 52 61-1 58 87 - Fax 0 52 61-1 67 98<br />

www.krananstreicherei.de<br />

www.kran24.de - Das Fachportal<br />

| Mobilkrane<br />

Mediadaten...<br />

erhalten Sie auch unter<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

TEREX | Fuchs GmbH<br />

76669 Bad Schönborn<br />

Tel. 0 72 53 - 84-0, Fax 0 72 53 - 8 41 11<br />

www.fuchs-terex.de<br />

SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH<br />

Hebbelstr. 30 - 94315 Straubing<br />

Tel. 0 94 21 - 5 40 - 144, Fax 0 94 21 - 4 38 82<br />

www.sennebogen.de<br />

22 | Hafen- <strong>und</strong> Wasserbau<br />

| Hafenplanung <strong>und</strong> Consulting<br />

INROS LACKNER AG<br />

Tel. 0331-7067-17, Fax 0331-719075<br />

| Bauunternehmen<br />

| Tauchunternehmen<br />

Tauchunternehmen Kesberg GmbH<br />

Wasserwerkstr. 240 - 68309 Mannheim<br />

Tel. 06 21-73 34 15, Mobil: 01 71-7 74 23 96<br />

Krietemeier - Tauchen & Bergen<br />

Am Kanal 44 - 32479 Hille - Tel. 0 57 03-24 57<br />

Schreiber Tauchunternehmen<br />

Stempelstr. 13 - 47167 Duisburg<br />

Tel. 02 03-34 35 11, Fax 02 03-3 44 32 71<br />

MARKTPLATZ<br />

BUM Bauunternehmung Maas GmbH & Co. KG<br />

Kampstraße 2 - 47445 Moers<br />

Tel. +49(0)2841-9 40-0 - Fax +49(0)2841-9 40-128<br />

Internet: www.maas-tiefbau.de<br />

www.schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

| 115

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