24.11.2012 Aufrufe

3 | 2008 - Schiffahrt und Technik

3 | 2008 - Schiffahrt und Technik

3 | 2008 - Schiffahrt und Technik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

62 |<br />

Duisburger Traditionswerft feiert dreistelliges Firmenjubiläum<br />

Geschäftsführerin Karin Wendt <strong>und</strong> Betriebsleiter sowie Mitgesellschafter<br />

Karl-Heinz Denecke freuen sich über das fl orierende<br />

Werftgeschäft<br />

100 Jahre Heinrich<br />

Harbisch Schiffswerft<br />

Seit mehr als 25 Jahren ist Karin Wendt Geschäftsführerin der<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH. Wendt gehört zu den<br />

wenigen Frauen in Europa, die im Werftgeschäft erfolgreich<br />

„ihren Mann stehen“. Als Enkelin des Unternehmensgründers Hermann<br />

Harbisch wuchs sie auf der Werft heran <strong>und</strong> war von klein<br />

auf mit Abläufen <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> im Werftbetrieb vertraut. „Ich kann<br />

schon mitreden wenn es um Schiffsschrauben, Propellerwellen oder<br />

Ruderanlagen geht“, so Wendt, die trotzdem immer wieder betont,<br />

keine <strong>Technik</strong>erin zu sein. Zunächst leitete Karin Wendt das Familienunternehmen<br />

zusammen mit ihrem Vater Heinrich Harbisch.<br />

„Warum ein Schiff komplett aus dem Wasser heben, wenn es schneller geht?“<br />

Gr<strong>und</strong>idee des Stevendock-Konstrukteurs H. Harbisch | Bilder: Guddat<br />

Vom<br />

Ein-Mann-Betrieb zum<br />

mittelständischen Unternehmen hat<br />

die Heinrich Harbisch Schiffswerft am Duisburger<br />

Außenhafen eine wechselvolle Geschichte<br />

hinter sich. Die eigens entwickelte HA-DU-Kupplung<br />

hat zudem die Handhabung von Koppelverbänden<br />

revolutioniert. Am 4. April wurde das<br />

seltene Werftjubiläum an Bord der RHEIN-<br />

KÖNIGIN mit r<strong>und</strong> 250 Gästen<br />

zünftig gefeiert.<br />

Nach seinem Tod im Jahr 2000 machte sie den <strong>Technik</strong>er <strong>und</strong> Betriebsleiter<br />

Karl-Heinz Denecke zum Mitgesellschafter, der bereits<br />

seit 1982 im Betrieb tätig ist.<br />

Am 27. März 1908 meldete Hermann Heinrich Harbisch in Duisburg<br />

ein Gewerbe an. In einer angemieteten Schmiede, im Duisburger<br />

Innenhafen, stellte er Schaufeln für den Kohleumschlag her <strong>und</strong> reparierte<br />

nebenher Schleppkähne. „Sehr schnell wurde diese Tätigkeit<br />

zu seinem Haupterwerb“, so Wendt. „1935 verlegte mein Großvater<br />

dann seinen Betrieb in den Außenhafen. Schon zu dieser Zeit unterstützten<br />

ihn drei seiner Söhne tatkräftig: Fritz, Heinrich <strong>und</strong> Josef.“<br />

Nicht nur Not macht erfi nderisch<br />

Als der Firmengründer 1948 im Alter von 73 Jahren starb führten die<br />

Söhne Heinrich <strong>und</strong> Josef fortan die Firmengeschäfte. Mit dem Bau<br />

einer Hellinganlage konnte der Werftbetrieb ab 1965 in größerem<br />

Stil erfolgen. Doch schon drei Jahre später, 1968, musste die Anlage<br />

schweren Herzens wieder entfernt werden. Weil die Duisburg-Ruhrorter<br />

Hafen AG (HAFAG) das Ufer des Außenhafens senkrecht absp<strong>und</strong>ete,<br />

konnte die Helling nicht mehr genutzt werden. „Das war<br />

der Moment, in dem Heinrich Harbisch das erste Stevendock in der<br />

Region entwickelte <strong>und</strong> baute“, erklärt Wendt. Das Schwimmdock<br />

ist eine Vorrichtung, die im getauchten Zustand Schiffe aufnehmen<br />

<strong>und</strong> aus dem Wasser heben kann. Das erste Dock ließ sich auf einen<br />

Tiefgang von 3.10 m senken. Im Vergleich zu einem gewöhnlichen<br />

Schwimmdock hebt das Stevendock nur das Achterschiff aus dem<br />

3|<strong>2008</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!