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BERGKNAPPE 110 - Bergbau Silberberg

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Carl Emanuel Löscher,<br />

der Erfinder der «Mammutpumpe» vor über 200 Jahren<br />

Gerd Grabow, Freiberg<br />

Er wurde am 27. Juli 1750 zu Wiederau bei Mittweida<br />

geboren und studierte ab 1775 an der Bergakademie<br />

Freiberg. Nach beendetem Studium arbeitete er bei<br />

Professor und Akademieinspektor Abraham Gottlieb<br />

Wemer als Mitarbeiter.<br />

In den Jahren 1785 bis 1793 stand er in Diensten des<br />

Grafen Thun in Klösterle an der Eger als Bergmeister<br />

und Leiter des grundherrlichen <strong>Bergbau</strong>es.<br />

Er kehrte nach Freiberg zurück und war Besitzer der<br />

Apotheke zum «Schwarzen Elefanten» auf dem Obermarkt<br />

in Freiberg. Am 21. März 1813 starb C. E. Löscher<br />

an Typhus.<br />

Löscher hat eine Anzahl von Büchern geschrieben,<br />

in denen er seine bergmännischen Erfahrungen niedergelegt<br />

hat und eigene Erfindungen mitteilte. Am<br />

bemerkenswertesten ist die Erfindung eines «Aerostatischen<br />

Kunstgezeuges» im Jahre 1797, in dem er<br />

Versuche zu einer ganz neuen Art der Wasserhebung<br />

beschreibt. Er nahm eine 283 mm lange und 12 mm<br />

weite, oben und unten geweitete Röhre, steckte sie<br />

in ein mit Wasser gefülltes Gefäss und blies in diese<br />

von unten her durch eine nur 6 mm weite Röhre Luft<br />

ein. Dabei stellte er fest, dass die in der ersten vertikalen<br />

Röhre aufsteigenden Luftblasen eine grosse<br />

Menge Wasser förderten und nach oben ausgossen.<br />

Auf diesen Gedanken wurde er gebracht durch eine<br />

Beobachtung, welche er in den engen Schächten<br />

des damaligen Erzbergbaues gemacht und in seinen<br />

Schriften, die historisch bergmännischen Charakter<br />

trugen, bereits 1786 erwähnt hatte.<br />

Die beschriebene Vorrichtung ist die später als «Mammutpumpe»<br />

bekannte Wasserhebungsmaschine, und<br />

Löscher ist ihr Erfinder. Allerdings konnte er mit ihr<br />

noch keine grossen Förderhöhen überwinden, da er<br />

nur mit seiner «Lungenkraft», mit dem Mund geblasen,<br />

arbeitete und ihm keine Maschinen zur Erzeugung<br />

höheren Druckes zur Verfügung standen.<br />

Es hat noch längere Zeit gedauert, bis seine geniale<br />

Idee in brauchbarem Masse in die Praxis umgesetzt<br />

werden konnte. In den Anfängen des 19. Jahrhunderts<br />

geschah dies in Amerika, wo man übrigens die<br />

Priorität Löschers anerkannt hat. In der Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts erfolgte der Einsatz des Lufthebeverfahrens<br />

in den Ölfeldern Pennsylvaniens. Auf der Weltausstellung<br />

in Chicago 1892 hat eine derartige Maschine<br />

grosses Aufsehen erregt.<br />

Abb. 1<br />

Ausser zum Heben von Flüssigkeiten hatte das Prinzip<br />

grosse Bedeutung zum kräftigen Durchrühren<br />

grosser Trübemassen erlangt. Weiterhin hat es die<br />

Zyan laugerei von Gold- und Silbererz in den Pachuca-Tanks<br />

überhaupt erst ermöglicht.<br />

Bergknappe 1 / 2007 Seite 11

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