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Andreas Luh Leistungsanforderungen und Spielphilosophie im ...

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Der Spieler hat das Spielfeld nicht wie be<strong>im</strong> Tischtennis oder Tennis vor sich <strong>und</strong><br />

kann das Spielfeld nicht vorrangig mit seit- oder vorwärts gerichteten Laufbewegungen<br />

<strong>und</strong> Unter- <strong>und</strong> Seithandschlägen abdecken. Der Spieler muss vom Mittelpunkt<br />

des Spielfeldes nahezu gleichrangig Vorwärts-, Seitwärts- <strong>und</strong> Rückwärtsbewegungen,<br />

unter Zeitdruck häufig <strong>im</strong> Sprung, der Spielsituation gemäß ausführen,<br />

um den Federball in möglichst vorteilhaften Treffhöhen anzunehmen (s. Abb.<br />

10, Laufwege b).<br />

In einer funktionellen Sichtweise lassen sich die Laufwege während eines Ballwechsels<br />

in vier Phasen mit verschiedenen Aufgabenstellungen einteilen, denen<br />

best<strong>im</strong>mte situativ <strong>und</strong> individuell unterschiedlich einzusetzende Bewegungselemente<br />

zugeordnet werden können [Reuter, 1994, S. 60-63, s. Tab. 1]. Von seiner<br />

⇒ STARTPOSITION aus muss der Spieler auf dem ⇒ WEG-ZUM-BALL den antizipierten<br />

Treffraum des zu schlagenden Balles anlaufen. Am Ende dieses Laufweges ist<br />

die ⇒ SCHLAGPOSITION erreicht, bevor der Spieler bei seinem ⇒ WEG-VOM-BALL<br />

eine opt<strong>im</strong>ale neue Startposition anläuft, aus der heraus die potenziellen Zielräume<br />

des schlagenden Gegners möglichst schnell erreichbar sind.<br />

Trotz der Abfolge azyklischer Bewegungsmuster ist innerhalb eines Ballwechsels<br />

die bewusste Gestaltung einer spielsituativen, bewegungsökonomisierenden LAUF-<br />

RHYTHMISIERUNG von besonderer Bedeutung. Aus der Startposition sollte i. d. R. ein<br />

schneller, ´feuernder´ Abdruck mit Auftaktschritt´ erfolgen, um mit einer situativadäquaten<br />

Beschleunigung <strong>und</strong> Geschwindigkeit möglichst ´weich´ in eine möglichst<br />

ausbalancierte Schlagposition zu kommen. Hierbei sollte der Schlagarm<br />

sofort in die Richtung des frühzeitig zu erkennenden Balltreffpunktes geführt werden.<br />

Der Oberkörper/Körperschwerpunkt sollte möglichst schnell bei gleichzeitigem<br />

Fußabdruck der Schlagarmsteuerung in Richtung Balltreffpunkt folgen. Dem<br />

schnellen ersten Schritt/Abdruck aus der Schlagposition heraus folgen situationsangepasste,<br />

ggf. max<strong>im</strong>al schnelle oder ruhige, weniger schnelle Schritte, um den<br />

ZB <strong>und</strong> den nächsten flachen Vorspannungssprung zum beidbeinigen Bodenkontakt<br />

in etwa zeitgleich mit dem gegnerischen Schlag zu erreichen.<br />

Im Folgenden sind die maßgebenden Bewegungselemente für eine funktionelle<br />

Beinarbeit aufgeführt (s. Tab. 1). Allerdings ist insbesondere mit Blick auf Trainingsformen<br />

darauf hinzuweisen, dass spielsituativ auch <strong>im</strong>provisierte, ´disfunktionale´<br />

Formen der Beinarbeit z. B. bei Finten des Gegners oder überraschenden Netzrollern<br />

nicht zu vermeiden <strong>und</strong> zu trainieren sind (z. B. Ausfallschritt mit dem ´falschen´<br />

linken Bein unter Zeitdruck, schneller Start vom laufrichtungsnahen Bein<br />

u. a.).<br />

Die Ausführungen verdeutlichen, dass nicht die absolut zurückgelegten Laufstrecken<br />

oder die max<strong>im</strong>ale Endgeschwindigkeit eines Athleten leistungsbest<strong>im</strong>mend<br />

für die Beinarbeit <strong>im</strong> Badminton sind. Kinematische Untersuchungen haben<br />

12 LUH: <strong>Leistungsanforderungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Spielphilosophie</strong> <strong>im</strong> Wettkampfbadminton

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