Andreas Luh Leistungsanforderungen und Spielphilosophie im ...

Abb. 6, 7. Vom Gegner aufgezwungener Zeitdruck: geringe taktische Handlungsmöglichkeiten (Fotos:
Holger Bräutigam)
Die in den folgenden drei Kapiteln vorgenommenen Analysen der Bewegungs-,
Handlungs- und Verhaltensebene sind dieser Zielsetzung von Zeit- und Raumgewinn
zuzuordnen und zur Erreichung zeitlich und räumlich früher Balltreffpunkte
miteinander zu verknüpfen.
Um die Zielsetzung eines besseren Ball-Treffpunktes über zwei bis drei Sätze hinweg
zu erreichen, gilt es auf der Verhaltensebene sich situativ zu konzentrieren,
sich zu aktivieren, selbst zu bestärken, sich zu beruhigen oder zu entspannen
(⇒ Gewinnerverhalten) (s. Kap. 7). Nur bei einer aktiven Verhaltenssteuerung
durch den Athleten ist die aktive und kontrollierte taktische Gestaltung des Zwei-
Kampfes auf der Handlungsebene möglich (s. Kap. 6). Hierbei geht es um den
situativ sinnvollen Einsatz taktischer Schlaglösungsprinzipien:
Bei „viel Zeit“: ⇒ Geschwindigkeit ⇒ Platzierung ⇒ Täuschung
Bei „wenig Zeit“: ⇒ Befreiung ⇒ Neutralisierung ⇒ Konter
Auf der Bewegungsebene erhalten die Leitbilder für Schlagtechniken (s. Kap. 5)
und für Lauf- und Sprungtechniken (s. Kap. 5) ihren Sinn von ihrem Nutzen für die
gewählte taktische Schlaglösung [vgl. Poste & Hasse, 2002].
Die drei Bausteine der am Spielfeld präsentierten Wettkampfleistung sollen im Folgenden
genauer vorgestellt werden.
8 LUH: Leistungsanforderungen und Spielphilosophie im Wettkampfbadminton