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Blick auf die drei zentralen Bausteine der Spielleistung bestimmen1, auf der Bewegungs-, der Handlungs- und der Verhaltensebene. Abb. 1. Die gedankliche Struktur des vorliegenden Beitrages 2 Spielidee und materielle Rahmenbedingungen Badminton gehört zu den wettkampforientierten Rückschlagspielen. Ein Federball wird mit Hilfe eines Schlägers abwechselnd zwischen zwei Spielparteien, bestehend aus einem Spieler (Einzel) oder zwei Spielern (Doppel), „volley“ über ein Netz gespielt. Die Spielidee besteht darin, einen regelgerechten Rückschlag der gegnerischen Partei zu verhindern. Zu erreichen ist dies – auf direktem Weg, indem der Ball unerreichbar auf den Boden des gegnerischen Feldes gespielt wird oder 1 Grundlegend für diese vorherrschende Sichtweise von leistungsorientiertem Training und Wettkampfgestaltung im Deutschen Badminton-Verband: Klöckner, 1993a; 1993b; 1993c; Diel, Kelzenberg, Klöckner & Witt, 1999; Poste & Hasse, 2002; Busch, 2003; Kelzenberg, 2003; Poste, Hasse, Reichel & Mellinghoff 2007. 2 LUH: Leistungsanforderungen und Spielphilosophie im Wettkampfbadminton
– auf indirektem Weg, indem der Ball so lange zurück gespielt wird, bis dem Gegner ein Fehler unterläuft. Der Begriff Rückschlag verweist darauf, dass die Berührung des Federballes kurzzeitig sein muss. Im Gegensatz zum Volleyball handelt es sich beim Badminton um ein Einkontakt-Rückschlagspiel, und im Gegensatz zum Tennis oder Squash darf der Ball den Boden nicht berühren. Aus diesen regelbedingten Rahmenbedingungen ergibt sich ein besonderer Zeitdruck als badmintonspezifisches Charakteristikum [Klöckner, 1993a, S. 17-19, 77], denn der Ball muss direkt in der Luft zurückgeschlagen werden. Es gibt kein Auftippen, Fangen, Halten, Annehmen oder Stellen des zu spielenden Balles. Das badmintonspezifische Charakteristikum des besonderen Zeitdrucks wird durch die materiellen Rahmenbedingungen (Spielfeldmaße und Netz, Eigenschaften von Schläger und Ball) der Sportart weiter verstärkt. Der Handlungsraum des Badmintonspielers ist mit einer Spielfeldlänge von 13,40 m und einer Spielfeldbreite von 5,18 m (Einzel) und 6,1 m (Doppel) im Vergleich zu jenem des Tennisspielers wesentlich kleiner. In Verbindung mit dem regelbedingten Volley-Spiel ohne Bodenberührung des Balles, den hohen Ballgeschwindigkeiten und den präzise anzuspielenden Zielräumen, führt dies zu einer hohen Spielintensität mit einer hohen Aktionsdichte. Der Badmintonspieler agiert vom Zentrum eines dreidimensionalen Handlungsraumes aus und muss tiefe und hohe Balltreffpunkte vor, hinter und neben sich, häufig im Sprung und unter hohem Zeitdruck erreichen. Das in der Spielfeldmitte 1,52 m und am Rand 1,55 m hohe Netz ist einerseits hoch genug, um bei tiefen Balltreffpunkten im Vorderfeld ein (im Vergleich zum Tennis oder Squash) echtes Hindernis darzustellen. Andererseits ist es (im Vergleich zum Volleyball) aber so niedrig, dass bei hohen Balltreffpunkten auf jedem Spielniveau aggressive, abwärts gerichtete Schlaghandlungen möglich sind. Die Konsequenz ist eine rasante Abfolge von Angriffs- und Verteidigungsaktionen unter hohem Zeitdruck bereits in unteren Leistungsklassen. Das geringe Gewicht des Wettkampfschlägers (80-100 g) ermöglicht ein spielerisch leichtes Handling, d. h., er erlaubt verschiedene, noch kurz vor dem Balltreffpunkt zu wechselnde Griffvarianten (V-Griff, Daumengriff, Pinzettengriff, Powergriff, Rushgriff), schnelle Veränderungen der Griffhöhe (z. B. kürzere Griffhöhe beim Spiel am Netz), der Grifffestigkeit (z. B. Zupacken im Moment des Treffpunktes bei harten Schlägen, Lockerlassen beim Spiel am Netz) und der Verdrehung des Griffes in der Hand als Voraussetzung für varianten- und fintenreiche Schlagtechniken [Knupp, 1989, S. 216-219; Poste & Hasse, 2002, S. 89-92]. Kurze Ausholschleifen, Armstreck- und Zuschlagbewegungen reichen aus, um den leichten Federball (4,7- 5,5 g) durch die hohe Geschwindigkeit des Schlägerkopfes des etwa 70 cm langen Schlägers in kurzer Zeit stark zu beschleunigen und in Verbindung mit feinen Dreh- und Kippbewegungen der Schlägerfläche in den Zielräumen präzise zu platzieren. Sportspielausbildung in Bochum © Edition Czwalina 3
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