Seite 1-36 (pdf, 5,8 - Trafikantenzeitung
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Das große Interview<br />
sich die Umsätze am Automaten nach dem<br />
1. Jänner 2007 entwickeln werden, kann ich Ihnen<br />
aus heutiger Sicht nicht sagen. In Deutschland<br />
geht man von einem Umsatzrückgang von rund<br />
30 Prozent am Automaten aus. Dort funktioniert<br />
die Umstellung aber nur mit der Geldkarte – und<br />
die ist bei weitem nicht so verbreitet wie bei uns<br />
die Maestro-Karte. Wozu bei uns noch die Handylösung<br />
kommt, sodaß ich von einem niedrigeren<br />
Umsatzrückgang ausgehe.<br />
An einer Lösung für die Gäste aus Deutschland<br />
wird ja – so hört man – gearbeite!?.<br />
Da haben Sie recht und wir führen<br />
darüber gerade die letzten Verhandlungen.<br />
Eine technische Lösung ist<br />
gefunden. Offen ist noch, wie man<br />
damit umgeht, daß die deutschen<br />
Geldkarteninstitute zu ihrem Geld<br />
kommen. Wenn der deutsche<br />
Tourist seine Geldkarte nicht zum<br />
Freischalten des Automaten, sondern<br />
auch zur Bezahlung der gekauften<br />
Zigaretten benutzt, ist das Thema<br />
des sogenannten Clearings ein ganz<br />
wesentliches.<br />
In den tobaccoland-Automatenverträgen,<br />
egal ob Miete oder<br />
Kauf, ist unter anderem auch die<br />
Bestückung der Automaten<br />
geregelt und auf Produkte<br />
beschränkt, die von tobaccoland<br />
vertrieben werden. Wie ist diese<br />
Exklusivität im Lichte, daß es ja<br />
mehrere Großhändler gibt, mit<br />
dem Nahversorgungsauftrag im<br />
Einklang zu bringen, beziehungsweise<br />
was darf der Trafikant<br />
künftig in einem tobaccoland-<br />
Automaten führen und was nicht?<br />
Das ist ein Thema mit historischen<br />
Wurzeln. Bis vor einiger Zeit war es ja<br />
so, daß wir 100 Prozent des Marktes<br />
abgedeckt haben. Die Situation hat<br />
sich verändert – tobaccoland hat<br />
aktuell einen Marktanteil von 90 Prozent. Deshalb<br />
gibt es derzeit Gespräche mit der Monopolverwaltung,<br />
um diesem Nahversorgungsauftrag<br />
nachzukommen. Sicher gestellt sein muß auf jeden<br />
Fall, daß sich die Top-Marken im Automaten<br />
wiederfinden, zumal man davon ausgehen kann,<br />
daß die Top-20-Marken 80 Prozent des Marktes<br />
repräsentieren. An einer entsprechenden Formel<br />
wird gearbeitet und ich gehe davon aus, daß wir<br />
in Bälde damit durch sind und es eine Information<br />
der Monopolverwaltung an alle Tabakwarengroßhändler,<br />
Automatenaufsteller und Trafikanten<br />
geben wird. Was die Verträge anlangt, so werden<br />
diese entsprechend dem neuen Modus adaptiert<br />
werden.<br />
12 trafikantenzeitung 12/2006<br />
Laut den in der Vergangenheit abgeschlossenen<br />
tob-Automatenverträgen verliert<br />
der Trafikant den Preisvorteil bei Kauf,<br />
beziehungsweise Miete, wenn er den Automaten<br />
auch mit anderen Produkten als jenen<br />
im Vertrieb von tobaccoland bestückt.<br />
Müssen diese Verträge nicht allein schon<br />
durch die Novellierung des Tabakmonopolgesetzes<br />
im Frühjahr dieses Jahres<br />
geändert werden, da ja explizit festgeschrieben<br />
wurde, daß den Trafikanten<br />
kein Vorteil im Zusammenhang mit<br />
Tabakwarenlieferungen gewährt werden<br />
darf?<br />
Mag. Peter Leimer:<br />
„Die Top-20-Marken<br />
repräsentieren<br />
80 Prozent des<br />
Marktes...“<br />
Wenn heute ein Großhändler mehrere Tausend<br />
Zigarettenautomaten einkauft, dann tut er dies<br />
natürlich zu besseren Konditionen. Und wenn er<br />
den besseren Einkaufspreis an den Trafikanten<br />
weitergibt, dann ist das nichts Unbilliges., was<br />
mit dem Monopolgesetz in Widerspruch steht.<br />
Und mit der Neuregelung der Schachtneu-<br />
belegung ändert sich daran nichts – der Preis-<br />
vorteil bleibt.<br />
Im Interview mit Dr. Simhandl von der<br />
Monopolverwaltung (Österreichische<br />
<strong>Trafikantenzeitung</strong> 11/06) hat dieser Modelle<br />
für einen den Nahversorgungsauftrag<br />
entsprechenden Markenmix im Automaten<br />
entworfen. Sind diese Vorstellungen Ihrer<br />
Meinung nach machbar, oder hat tobaccoland<br />
andere Ideen – und wenn ja, welche?<br />
Zunächst einmal müssen sich die Hauptmarken<br />
im Automaten wiederfinden, wobei man natürlich<br />
auf regionale Unterschiede Bedacht nehmen<br />
wird. Deshalb werden sich in unserer im Endspurt<br />
des Ausverhandelns befindlichen Regelung alle<br />
Erfordernisse widerspiegeln.<br />
Wie sind die neuen Werbemittel (Flachbildschirme)<br />
für Auslagen und<br />
Geschäftsräumlichkeiten zur<br />
Standortbewerbung von den<br />
Trafikanten angenommen<br />
worden?<br />
Grundsätzlich sind die neuen Werbemittel<br />
von den Trafikanten sehr positiv<br />
angenommen worden. Wir haben<br />
einen Austattungsgrad von rund 90<br />
Prozent aller Trafiken. Ich gebe zu, daß<br />
wir durch das große Interesse der Trafikanten,<br />
mit der Montage ein wenig<br />
im Verzug sind. Wir scheinen aber bezüglich<br />
der Point-of-Sale-Neugestaltung<br />
den Nagel genau auf den Kopf<br />
getroffen zu haben. Wir haben etwa<br />
17.000 Rahmen in den Markt gebracht<br />
und sind dabei die letzten 10 Prozent<br />
zu montieren. Zahlen, die uns nicht<br />
nur beweisen, daß die Trafikanten<br />
diese Art ihrer Standortaufwertung<br />
durch ein neues Erscheinungsbild sehr<br />
positiv aufgenommen haben, sondern<br />
darüber hinaus auch die Industrie sehr<br />
darum bemüht ist, den Point of Sale<br />
mitzugestalten – unter Focussierung<br />
auf die Bewerbung ihrer Marken.<br />
Die Inanspruchnahme des<br />
sogenannten Werbebildschirms,<br />
über den diverse Botschaften an<br />
den Konsumenten kommuniziert<br />
werden können, ist für den<br />
Trafikanten mit Kosten verbunden.<br />
Welche Akzeptanz findet er ?<br />
An Kosten fallen eigentlich nur 29 Euro für die<br />
Internetnutzung an – ein Sonderpreis. Wir haben<br />
derzeit an die 500 Verträge im Haus, wobei wir<br />
im nächsten Jahr – parallel zu unseren übrigen<br />
Aktivitäten – dieses Thema noch einmal aufrollen<br />
werden – im Glauben daran, daß dies ein Mittel<br />
ist, mit dem der Trafikant nicht nur die Attraktivität<br />
des Standorts erhöht, sondern ihn auch für<br />
die Zukunft absichert.<br />
tobaccoland hat sich in diesem Jahr<br />
organisatorisch neu aufgestellt. Ist diese