Wehrhahn Verlag Gesamtprogramm 2008
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Literatur- und Kulturwissenschaften<br />
Die weltweit erste grundlegende<br />
Studie zum viel diskutierten, doch<br />
kaum analysierten Debütroman Michel<br />
Houellebecqs, Ausweitung der Kampfzone<br />
(1994), liegt nun vor.<br />
Ein junger und einsamer Pariser Informatiker<br />
seziert mit kaltem Blick<br />
seine ebenso triste wie zynisch verfaßte<br />
nachleidenschaftliche Lebenswelt. Auf<br />
deren Zumutungen reagiert dieser widersprüchliche<br />
und depressive (Prot-)<br />
Agonist wechselweise mit neokynischen<br />
Sehnsüchten und zynischen Überbietungsstrategien,<br />
welche schließlich in<br />
der Verführung eines Arbeitskollegen<br />
zum Mord gipfeln. Die Studie verfolgt<br />
die existenzphilosophischen Bezüge des<br />
schmalen Ich-Romans und zeichnet<br />
seine zentralen Zeitdiagnosen nach. Sie<br />
reichen vom Kollaps religiöser Sinnstiftung,<br />
der Verbannung des Todes in die<br />
Randzonen gesellschaftlichen Lebens bis<br />
zur konformismusbedingten Zunahme<br />
distinktiver Zeichenpraxen und dem<br />
Thomas Hübener<br />
Maladien für Millionen<br />
eine Studie zu<br />
Michel Houellebecqs<br />
Ausweitung der Kampfzone<br />
(2007), 482 Seiten, Broschur<br />
ISBn 978–3–86525–064–3<br />
34,00 €<br />
7 1<br />
Phänomen des asketischen Hedonismus<br />
in der zeitgenössischen Sexualität. Die<br />
intertextuellen Verweise auf das Büchnersche<br />
Lenz-Fragment, welches das<br />
Schlusskapitel virtuos in Szene setzt,<br />
werden ebenso wie der religiöse Subtext<br />
des Romans, an dessen Ende der Versuch<br />
einer pantheistischen unio mystica<br />
steht, textnah, aber mit der Lizenz zur<br />
Digression verdeutlicht. Eine Stilanalyse<br />
widmet sich den formalen Innovationen<br />
des Werkes.<br />
»Gegen die feuilletonistischen Oberflächlichkeiten<br />
und literaturwissenschaft-<br />
lichen Ungenauigkeiten der meisten<br />
Houellebecq-Spezialisten setzt Thomas<br />
Hübener genaue Lektüre, plausible<br />
Kommentierungen und kulturgeschichtlich<br />
erhellende Interpretationen,<br />
die dem untersuchten Text bis in seine<br />
feinsten Verästelungen und subtilsten<br />
Tiefendimensionen folgen.«<br />
(Manfred Geier)<br />
Wissenschaft