Wundversorgung - VAAÖ
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IM GESPRÄCH<br />
„die ArzneimittelverSorgung<br />
durch Apotheken iSt die eFFizienteSte<br />
und koStengünStigSte“<br />
Interview mit Dr. Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender der Herba Chemosan Apotheker-AG,<br />
über die Zukunft der Apotheker, das österreichische Apothekensystem und Erfolg durch Disziplin.<br />
PHARMAZIE SOZIAL:<br />
Herr Dr. Windischbauer,<br />
Sie sind Vorstandsvorsitzender<br />
des<br />
größten Pharmagroßhandels<br />
in Österreich:<br />
der Herba Chemosan<br />
Apotheker-AG (kurz:<br />
Herba). Hatten Sie<br />
neben der Pharmazie<br />
schon immer Interesse<br />
an den komplexen<br />
Zusammenhängen eines Wirtschaftsbetriebes?<br />
Dr. Andreas Windischbauer: Ich<br />
stamme aus einer Apothekerfamilie<br />
und habe somit immer Kontakt zur<br />
Apothekerbranche gehabt. Meine<br />
Eltern sind Pharmazeuten und besitzen<br />
eine Apotheke im 1. Wiener<br />
Gemeindebezirk. Sowohl meine<br />
Schwester als auch ich traten in ihre<br />
Fußstapfen und haben Pharmazie studiert.<br />
Ich blieb zunächst an der Universität,<br />
um meinen Doktortitel zu<br />
machen, bemerkte allerdings, dass<br />
mir die Arbeit an der Hochschule nicht<br />
praxisorientiert genug war. Natürlich<br />
habe ich nebenbei immer in unserer<br />
Apotheke gearbeitet, aber Wirtschaft<br />
hat mich schon immer sehr interessiert,<br />
Großunternehmen haben mich<br />
fasziniert, und es kam alles absolut<br />
zur rechten Zeit.<br />
PS: Wann und wie sind Sie letztendlich<br />
zur Herba gekommen?<br />
Windischbauer: Im Jahr 1993. Es war<br />
damals eine sehr spannende Zeit für<br />
mich. Am 8. März 1993 − das Datum<br />
weiß ich noch ganz genau − bekam ich<br />
ein Angebot vom späteren Vorstandsvorsitzenden<br />
der Herba, Mag. Wolfgang<br />
Mähr: Mein erster Posten war<br />
nach ganz kurzer Zeit als Assistent von<br />
Herrn Mähr jener des Betriebsleiters<br />
i n t e r V i e w V o n<br />
M a g . P h a r M . sU s a n n e er g o t t -Ba d a w i ,<br />
s t V . Ve r M ö g e n s V e r w a lt e r i n , U n d<br />
Vaaö-Vi z e P r ä s i d e n t Ma g . P h a r M .<br />
r a i M U n d Po d r o s c h k o<br />
in Wien. Es war für<br />
mich ein Sprung ins<br />
kalte Wasser! Innerhalb<br />
kürzester Zeit<br />
hatte ich eine verantwortungsvolle<br />
Position inne und<br />
konnte mit einem<br />
guten Team im<br />
Rücken mit der Aufgabe<br />
wachsen. Auch<br />
später ging alles sehr<br />
schnell: 1999 rückte ich in den Vorstand<br />
der Herba auf, seit dem Jahr<br />
2002 bin ich als Vorstandsvorsitzender<br />
der Herba tätig.<br />
PS: Hatten Sie mit dem VAAÖ in der Vergangenheit<br />
Berührungspunkte?<br />
Windischbauer: Da ich aus einer<br />
Apothekerfamilie stamme, hatte ich<br />
bereits in jungen Jahren Kenntnis von<br />
den Standesvertretungen in der Pharmazie.<br />
In meiner Zeit als Betriebsleiter<br />
der Herba hatte ich jedoch kaum<br />
beruflichen Kontakt mit dem VAAÖ –<br />
dem damaligen Reichsverband –, da<br />
sich in meiner damaligen Position<br />
keine großen Berührungspunkte ergaben.<br />
In meiner jetzigen Position pflege<br />
ich gemeinsam mit meinem Kollegen<br />
Dr. Andreas Janka gute Kontakte zu<br />
allen Fraktionen der Apothekerkammer<br />
und dessen Präsidium. Wir sehen<br />
uns dennoch immer als „reiner Händler“<br />
und nicht als Politiker. Natürlich<br />
bleibt mir MMag. Ullmer aufgrund<br />
seines profunden Wissens und seiner<br />
direkten Art immer in Erinnerung.<br />
PS: Wie viele Pharmazeuten sind bei der<br />
Herba beschäftigt?<br />
Windischbauer: Wir sind insgesamt<br />
drei Pharmazeuten und allesamt in<br />
der Führungsebene tätig: zusätzlich<br />
zu meiner Person mein Vorstandskol-<br />
lege Dr. Janka und Mag. Andreas<br />
Scerbe-Saiko, der Marketingleiter der<br />
Herba.<br />
PS: Ihr Unternehmen wendet sich auch<br />
persönlich an die Apotheker – sowohl<br />
angestellte als auch selbstständige –, indem<br />
es ein breites Angebot an Fortbildungen<br />
bietet.<br />
Windischbauer: Das höchste Gut in<br />
unserer Branche sind die Apotheker,<br />
deswegen müssen sie bestens ausgebildet<br />
bleiben und wir haben vor,<br />
weiterhin Themenführer in diesem<br />
Bereich zu sein.<br />
PS: Beschäftigen Sie auch Studenten der<br />
Pharmazie?<br />
Windischbauer: Ja, sie sind das<br />
ganze Jahr über vorwiegend im Lagerbereich<br />
und als Fahrer tätig, die<br />
meisten Studierenden arbeiten natürlich<br />
in den Sommerferien bei uns.<br />
PS: Wie sehen Sie die Zukunft der Apotheker?<br />
Windischbauer: Sehr positiv! Der<br />
Altersschnitt der österreichischen<br />
Bevölkerung wird sich in den nächsten<br />
Jahrzehnten weiter erhöhen,<br />
zudem steigt der Stellenwert der<br />
Gesundheit im Leben des Einzelnen.<br />
In diesen Bereichen sind wir Apotheker<br />
DIE Ansprechpartner, da wir über<br />
das nötige Wissen verfügen und uns<br />
die Zeit nehmen, um unsere Patienten<br />
bzw. Kunden ausführlich zu beraten.<br />
Gerade für ältere Menschen ist dieses<br />
Zeitnehmen besonders wichtig. In der<br />
politischen Diskussion hat der ältere<br />
Mensch nicht wirklich eine Lobby.<br />
Vielleicht liegt das daran, dass die Entscheidungsträger<br />
in der Politik relativ<br />
jung sind und damit nicht richtig einschätzen<br />
können, wie wichtig die Apotheke<br />
für die Menschen ist.<br />
PHARMAZIE 16 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at