Wundversorgung - VAAÖ
Wundversorgung - VAAÖ
Wundversorgung - VAAÖ
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PHARMAZIE<br />
SOZIAL<br />
Die Zeitschrift der angestellten Apothekerinnen und Apotheker<br />
EUR 2,20 | 02/2009 | www.vaaoe.at<br />
DIE gROSSE VAAÖ<br />
TüRkEI-REISE-<br />
AkTIOn<br />
auf Seite 2<br />
P.b.b. Verlagsort: 1010 Wien, 09Z038037M<br />
sCHMerZ<br />
Erkenntnisse<br />
der 5. Südbahn-<br />
Schmerzgespräche<br />
InTervIeW<br />
Der HERBA-Chef über die<br />
Zukunft der Apotheken<br />
sTeuerreForM<br />
Steuerliche<br />
Erleichterungen<br />
für Familien<br />
<strong>Wundversorgung</strong><br />
Was Apotheker über<br />
diese sensible Materie<br />
wissen sollten
nach dem tollen Erfolg<br />
der letzten aktion hat<br />
der vaaÖ auch für<br />
2009/2010 wieder<br />
ein ganz besonderes<br />
angebot für Sie.<br />
ErlEbEn SiE dEn ZaubEr dEr TürkEi Zu EinZigarTigEn kondiTionEn:<br />
Oktober 2009: E 139,–/Person (inkl. Flughafen-Taxen)<br />
November 2009 bis April 2010: E 79,–/Person (inkl. Flughafen-Taxen)<br />
im PrEiS inkludiErT:<br />
• Hin- und Rückflug (Abflug: Mi/Fr/Sa/So ab Wien, Linz,<br />
Graz, Salzburg – z. B. mit LaudaAir)<br />
• Transfers<br />
1. Tag: Ankunft. Flug nach Antalya, 2 Übernachtungen im raum Antalya<br />
(z.B. Belek). 2. Tag: Orientierungsfahrt. Welcome-cocktail mit anschließender<br />
gemeinsamer Orientierungsfahrt nach Aspendos, zu Aquädukten und zum<br />
Kursunlu-Wasserfall. 3. Tag: Antalya – Pamukkale. nach einem Besuch und<br />
Einkaufsmöglichkeit in einem Schmuckcenter geht die Fahrt über das Taurusgebirge<br />
nach Pamukkale. Pamukkale – ein geologisches Wunder der Superlative,<br />
dessen wattig-weißes Aussehen bei der namengebung Pate stand. Pamukkale<br />
zählt wegen seiner antiken Baudenkmäler und der Thermenbäder zu einer der<br />
interessantesten Stätten der Welt. nächtigung in Pamukkale. 4. Tag: Ephesos.<br />
Ephesos, die erste und größte Metropole Asiens – alt wie Athen, klüger als rom,<br />
fromm wie Jerusalem und hafen der Sünde. Ausführliche Besichtigung (Kureten-<br />
Straße, celcus-Bibliothek, hadrian-Tempel, das große Theater mit 24.000 Sitzplätzen<br />
u.v.m.). nächtigung in Pamukkale. 5. Tag: Pamukkale – Antalya. Besuch<br />
einer regionalen Teppichknüpfschule. Sie sehen, wie aus Wurzeln naturfarben für<br />
die Färbung der Schurwolle und der Seide gewonnen werden. Sie haben auch<br />
die Möglichkeit, die Seidengewinnung kennenzulernen. Viele Künstler zeigen, wie<br />
sie jahrelang die wertvollen türkischen Seidenteppiche mit viel Liebe und Geduld<br />
knüpfen. 6. Tag: Antalya – Ausflug. Antalya, die „Perle der türkischen riviera“:<br />
Schon jETZT rESErviErEn:<br />
❑ Ja, ich möchte gerne das Spezialangebot<br />
des VAAÖ in Anspruch<br />
nehmen. Bitte senden Sie<br />
mir nähere Informationen zu.<br />
Bitte senden Sie den Abschnitt an:<br />
VAAÖ (Verband Angestellter Apotheker<br />
Österreichs)<br />
Spitalgasse 31/3, 1091 Wien<br />
Fax: 01/404 14-414<br />
E-Mail: info@vaaoe.at<br />
Wir laden Sie ein:<br />
anaToliSchE<br />
imPrESSionEn<br />
MEIn WunSchTErMIn:<br />
name:<br />
Adresse:<br />
PLZ/Ort:<br />
Tel.:<br />
E-Mail:<br />
• deutschsprachige Reiseleitung bei Transfers und Ausflügen<br />
• alle Fahrten mit klimatisierten Bussen<br />
• alle Trinkgelder in den Restaurants<br />
• ÜF Unterkunft in 4*- und 5*-Hotels<br />
eine Stadt, die jeden Besucher bezaubert und eine Schatztruhe für Einkaufs- und<br />
unternehmungslustige ist. Die winkligen Gassen der Altstadt mit den osmanischen<br />
häusern, das Minarett (Wahrzeichen der Stadt), das hadrianstor und<br />
der herrliche antike Stadthafen sind nur einige der vielen Sehenswürdigkeiten.<br />
unzählige Einkaufsmöglichkeiten mit günstigen Preisen in Einkaufszentren und<br />
auf dem Volksmarkt. 7. Tag: zur freien Verfügung oder Manavgat-Flussfahrt.<br />
Besuch des größten und beliebtesten Marktes (Basaar), Flussfahrt auf dem<br />
Fluss „Melas“ bis zur Flussmündung, Schwimmmöglichkeiten im kalten, süßen<br />
Fluss und im salzig-warmen Meer. Mittagessen an Board. Besuch der größten<br />
Moschee der region mit 4 Minaretten. 8. Tag: Abreise. Transfer zum Flughafen<br />
und rückflug<br />
apotheker-Zusatzspezial-Paket<br />
(nur E 139,– aufzahlung, vor ort zu bezahlen)<br />
• 6-mal Abendessen im Hotel (Aufzahlung HP)<br />
• alle Eintrittsgelder (Pamukkale, Ephesus, Antalya)
Das EU-<br />
Urteil<br />
bedeutet<br />
für uns<br />
Apotheker<br />
auch eine<br />
längst fälligeAufwertung<br />
und Anerkennung<br />
unseres<br />
Berufsstandes.<br />
iMPRESSUM<br />
EigEntüMER UnD HERAUSgEBER:<br />
Verband Angestellter Apotheker Österreichs,<br />
gegr. 1891, Berufliche interessenvertretung<br />
mit Sitz in Wien.<br />
VEREinSLEitUng: Mag. pharm. Ulrike<br />
Mayer, Präsidentin, Spitalgasse 31, 1091 Wien,<br />
Postfach 85, tel.: 01/404 14-410,<br />
Fax: 01/404 14-414, E-Mail: info@vaaoe.at<br />
MEDiEninHABER UnD VERLEgER:<br />
ärzteVerlag gmbH, Stoß im Himmel 1, 1010<br />
Wien, tel.: 01/532 25 40, Fax: 01/532 25 40–20,<br />
office@aerzteverlag.at<br />
www.vaaoe.at<br />
LiEBE KoLLEginnEn &<br />
KoLLEgEn!<br />
Erleichtert hat der VAAÖ das Urteil des Europäischen<br />
Gerichtshofs zum Fremdbesitz von Apotheken vernommen.<br />
Es bleibt also den einzelnen Staaten überlassen, wie<br />
sie mit ihren Gesetzen die sichere und gesicherte Arzneimittelversorgung<br />
ihrer Bevölkerung regeln. Ein wichtiger<br />
Grund für die Entscheidung war, dass Medikamente eine<br />
besondere Ware sind, für deren Abgabe an die Konsumenten<br />
besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten.<br />
Von den Apothekern wird erwartet, dass sie wegen ihrer<br />
wissenschaftlichen Ausbildung nicht das wirtschaftliche<br />
Interesse der Apotheke in den Vordergrund stellen, sondern<br />
das gesundheitliche Interesse ihrer Kunden.<br />
Durch dieses Urteil erwarten wir auch auf Österreichs Verfahren<br />
mit der EU-Kommission positive Auswirkungen, da<br />
der Apothekenbesitz bei uns schon jetzt liberaler geregelt<br />
ist als in Deutschland.<br />
Für mich als angestellte Apothekerin ist in der Urteilsbegründung<br />
das Herausheben der Arzneimittel als besondere<br />
Ware, die unter „beruflich fachlichen Blickwinkel“<br />
abgegeben werden muss, von größter Bedeutung. Das<br />
müssen wir tagtäglich bei unserer Arbeit in der Apotheke<br />
leben! Nur so können wir die Begehrlichkeit anderer Wirtschaftszweige,<br />
uns die Arbeit „abzunehmen“, abweisen.<br />
Wir wollen auch weiterhin unser gesamtes Wissen über<br />
Arzneimittel unseren Kunden zur Verfügung stellen und<br />
dabei der Gesundheit den Vorrang vor rein wirtschaftlichen<br />
Interessen geben, meint Ihre<br />
Ulrike Mayer,<br />
Präsidentin des Verbands Angestellter Apotheker Österreichs<br />
Die Zeitschrift erscheint fünf Mal im jahr.<br />
Der Bezugspreis beträgt Euro 10,90 inkl.<br />
MWSt jährlich.<br />
CHEFREDAKtion: Mag. iur. norbert Valecka,<br />
Direktor VAAÖ<br />
PRojEKtLEitER: Mag. Manfred Kommar,<br />
tel.: 01/532 25 40-12, kommar@aerzteverlag.at<br />
REDAKtion: Borislava Dimitrijevic, Mag.<br />
Susanne Ergott-Badawi, Mag. Ulrike Mayer,<br />
Dr. Vera Moczarski, Mag. Raimund Podroschko,<br />
Helga Rois, Mag. Ursula thalmann,<br />
Mag. norbert Valecka, Mag. Andrea Vlasek.<br />
CoVERFoto: Fotolia.de<br />
DRUCK: nÖ Pressehaus, 3100 St. Pölten<br />
URHEBERRECHt: Die in der Zeitschrift veröffentlichten<br />
Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der<br />
übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.<br />
Kein teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />
genehmigung des Herausgebers oder<br />
Verlegers in irgendeiner Form reproduziert<br />
oder in eine von Maschinen insbesondere<br />
Datenverarbeitungsanlagen, anwendbare<br />
Sprache übertragen werden. Auch die Rechte<br />
InHALT<br />
EDITORIAL<br />
4 SüDBAHn-SCHMERZgESPRäCHE<br />
neues aus der Welt der<br />
Schmerztherapie<br />
5 onLinE-UMFRAgE<br />
Meine Arbeitszeitgestaltung<br />
6 WUnDVERSoRgUng<br />
Was Apotheker über die richtige Form<br />
der <strong>Wundversorgung</strong> wissen sollten<br />
10 PHiS-PRojEKt<br />
Krankenhausapotheker als<br />
interessenspartner<br />
11 EugH-URtEiL<br />
Fremdbesitzverbot für Apotheken<br />
12 ALLi Das neue Schlankmach-Wunder?<br />
14 AyURVEDA Die indische gesundheits-<br />
lehre und die Wechseljahre<br />
14 nEWS neues vom Pharma-Markt<br />
16 intERViEW<br />
Dr. Andreas Windischbauer, Vorstands-<br />
vorsitzender der HERBA, im interview<br />
18 DAS LiEBE gELD<br />
Steuerliche Erleichterungen für Familien<br />
20 ALLE WEgE FüHREn nACH RoM<br />
Bericht über den Betriebsausflug des<br />
VAAÖ-teams<br />
22 VERAnStALtUngSKALEnDER<br />
23 tARAMAUS<br />
Auch wenn im Text aus Gründen der besseren<br />
Lesbarkeit weibliche Formen wie „Apothekerinnen“<br />
nicht explizit ausge schrieben werden, beziehen<br />
sich alle personenbezogenen Formulierungen auf<br />
weib liche und männliche Personen.<br />
der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und<br />
Fernsehsendungen, im Magnettonverfahren<br />
oder auf ähnlichem Weg bleiben vorbehalten.<br />
Die Wiedergabe von gebrauchsnamen,<br />
Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw.<br />
in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne<br />
jede besondere Kennzeichnung nicht zu der<br />
Annahme, dass solche namen im Sinne der<br />
Waren- und Markenschutzgebung als frei zu<br />
betrachten wären und von jedermann benutzt<br />
werden dürfen. Einschaltungen gemäß § 26<br />
Mediengesetz.<br />
PHARMAZIE<br />
SOZIAL 02/09<br />
3
PHARMAZIE AKTUELL<br />
SüDBAHn-SCHMERZgESPRäCHE<br />
In Reichenau/Rax fanden vom 27. bis 29. März 2009 bereits die 5. Südbahn-Schmerzgespräche –<br />
unter der wissenschaftlichen Leitung von Primar Univ.-Prof. Dr. Wilfried Ilias – statt und boten<br />
wieder einen breiten Überblick über Schmerzen und ihre Therapie.<br />
PELVIPATHIE<br />
Als solche bezeichnet man<br />
chronische (> 6 Monate) zyklusunabhängige<br />
Schmerzen im<br />
Bereich von Unterbauch und<br />
Becken. Sie tritt bei Frauen zwischen<br />
20 und 45 Jahren auf, hat<br />
oft ein sexuelles Trauma in der<br />
Anamnese, oft sind die Frauen<br />
wenig gut ausgebildet und<br />
leben in einer dysfunktionalen<br />
Familie. Die Patientinnen haben fünfmal<br />
B e i t r a g v o n<br />
M a g . an d r e a<br />
v l a s e k<br />
Weitere Vorträge gab es zu folgenden themen:<br />
häufiger nicht-gynäkologische<br />
Operationen, benötigen dreimal<br />
mehr Medikamente und<br />
leiden an polysymptomatischen<br />
Beschwerden.<br />
ursachen:<br />
• Adhäsionen, Myome,<br />
Endometriose<br />
• muskuloskelettale Faktoren<br />
(Narben, Operationen)<br />
• Motilitätsstörungen<br />
AggressIon – ABHÄngIgKeIT – suCHT<br />
• Durch einen speziell entwickelten Fragebogen für Patienten kann man bereits vor<br />
einer opiattherapie die Abhängigkeitsgefahr abschätzen: Umgang mit nikotin und<br />
Alkohol, Einstellung zu Medikamenten, Erwartungshaltung etc.<br />
• Menschen haben spezielle Rezeptoren für nikotin, Morphin und Cannabis im gehirn<br />
– nicht jedoch für Alkohol.<br />
• Abhängige lassen sich in 4 gruppen einteilen (nach Prof. Lesch) – diese bedingen<br />
dann die therapiemöglichkeiten und -ziele.<br />
• Beim Entzugssyndrom werden genauso viele Hirnzellen geschädigt wie bei der<br />
Vergiftung.<br />
• Schmerz verändert das Motivations- Belohnungssystem und reduziert Morphin-<br />
induzierte Suchteffekte – unter Schmerz reduzierte Abhängigkeitsentwicklung.<br />
Aber: Wenn es durch inadäquate Behandlung (zu geringe Dosis) zum Entzug kommt,<br />
ist die toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung höher!<br />
Hypothese: Sollte man aus diesem grund auch Durchbruchsscherzen durch<br />
genügend hohe Dosierung vermeiden?!<br />
• Beim Drogenentzug ist die physische Abhängigkeit leicht behandelbar, die psychische<br />
umso schwerer: Durch assoziatives Lernen (Konditionierung, „Pawlow’scher Hund“)<br />
wird ein schwacher mit einem starken Reiz verbunden – noch nach jahren sind<br />
Rückfälle möglich.<br />
• Aggression und gender: Stressumgang bei Männern und Frauen unterschiedlich:<br />
• „fight or flight“-Externalisierung<br />
• „tend and befriend“-internalisierung<br />
Es gibt aber kein „Aggressions-gen“.<br />
dIverses<br />
• opioid-Retard-tabletten dürfen nicht mit Alkohol eingenommen werden – dose-<br />
dumping – Matrix schneller aufgelöst – höherer Plasmaspiegel und kürzere Wirkung.<br />
• opiat-Pflasterrückstände nicht mit Alkohol entfernen!<br />
• Bei erstmaliger Verwendung von opiat-Pflastern tritt die Wirkung oft erst nach 24<br />
Stunden ein.<br />
• Pre- und postoperative Unter- und Fehlversorgung mit Analgetika kann zu<br />
chronischen Schmerzen führen. Patienten vermeiden Abhusten – Pneumonie.<br />
• Fibromyalgiesyndrom: gute Erfolge durch eine medizinische trainingstherapie –<br />
2- bis 3-mal/Woche 30 bis 40 Minuten individuelles, herzfrequenzgesteuertes<br />
aerobes Ausdauertraining.<br />
• Der Vitamin-D-Spiegel liegt bei der österreichischen Bevölkerung ca. 25 Prozent unter<br />
der norm – dies kann zu Schmerzen, Angstzuständen und Muskelschwäche führen.<br />
• urologische Diagnosen<br />
• psychosoziale Faktoren (Missbrauch,<br />
Misshandlung, Medikamenten-<br />
abusus, psychische Erkrankungen)<br />
diagnose:<br />
• Anamnese<br />
• klinische gynäkologische Unter-<br />
suchung<br />
• Sonographie, bildgebende Verfahren<br />
• Laparoskopie<br />
Therapie: Diese hängt von den Ursachen<br />
ab und ist vielfältig und multidisziplinär.<br />
Da im Bereich von Darm und Uterus<br />
mächtige Muskeln und große sensible<br />
Nervenbahnen sowie große Fascienzüge<br />
mit Verbindung bis zum Kopf vorliegen,<br />
sprechen diese Schmerzen auch<br />
sehr gut auf Neuraltherapie an.<br />
CANNABINOIDE IN DER<br />
SCHMERZTHERAPIE<br />
Die Wirkung der Cannabinoide ist<br />
vielfältig, sie greifen in das körpereigene<br />
Endocannabinoidsystem ein, führen<br />
bei Schmerzpatienten zu Beruhigung<br />
und Lebensqualitätsverbesserung.<br />
Grob gesprochen werden unter Cannabinoideinfluss<br />
schwache Reize weitergeleitet<br />
und starke Reize blockiert.<br />
Wirkung:<br />
• Appetitsteigerung, antiemetisch –<br />
Gewichtszunahme<br />
• verdauungsfördernd (gut, wenn<br />
durch Opiate gehemmt!)<br />
• antiphlogistisch und muskelentspannend<br />
• Libido, Schlaf, Distanzierung zum<br />
Schmerz<br />
• Angiogenese, Apoptose<br />
• angstlösend, antiaggressiv<br />
• Vermeidung, Schmerz, Kopfschmerz<br />
KI:<br />
• Patienten unter 20 Jahre<br />
• latente Psychosen<br />
• ungenügende vorhergegangene<br />
Behandlungen gegen Schmerz und/<br />
oder Depressionen<br />
PHARMAZIE 4 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at
Die besten Responder haben eine<br />
optimale Appetitsteigerung und Muskelentspannung.<br />
Viele Schmerzpatienten sind „auf<br />
Hochtouren“ und werden durch Cannabinoide<br />
herunterreguliert, man kann<br />
auch wieder leichten Sport betreiben.<br />
Durch spezielle Fragebögen in Kombination<br />
mit einer vierwöchigen Probetherapie<br />
werden die Patienten auf ihre<br />
Eignung für eine Cannabinoid-Therapie<br />
überprüft, unter begleitender ärztlicher<br />
Betreuung wird die Dosis langsam<br />
gesteigert – ca. 45 Prozent der<br />
Schmerzpatienten profitieren von der<br />
Behandlung, die anderen sind Non-<br />
Responder. Auch MS-Patienten mit<br />
Kribbelparästhesien in der Nacht können<br />
durch eine Cannabinoidbehandlung<br />
gewinnen. n<br />
FACHKURZINFORMATION: Iberogast-Tropfen<br />
Zusammensetzung: 100 ml enthalten alkoholischen Frischpflanzenauszug<br />
aus Iberis amara/Bittere Schleifenblume (15,0 ml),<br />
alkoholische Drogenauszüge aus Angelikawurzel (10,0 ml), Kamillenblüten<br />
(20,0 ml), Kümmel (10,0 ml), Mariendistelfrüchten (10,0<br />
ml), Melissenblättern (10,0 ml), Pfefferminzblättern (5,0 ml), Schöllkraut<br />
(10,0 ml), Süßholzwurzel (10,0 ml). Auszugsmittel für alle Drogen:<br />
30 Vol% Ethanol. Das Arzneimittel enthält 31 Vol% Alkohol.<br />
1 ml entspricht 20 Tropfen. Wirkstoffgruppe: Sonstige Mittel für<br />
das alimentäre System. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von<br />
funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen<br />
wie Reizmagen- und Reizdarmsyndrom (einschließlich Magen- und<br />
Darmspasmen) sowie zur unterstützenden symptomatischen<br />
Behandlung bei Gastritis. Gegenanzeigen: Iberogast darf nicht bei<br />
bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile<br />
eingenommen werden. Sonstige Bestandteile: Ethanol, Wasser.<br />
Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. Zulassungsinhaber:<br />
Steigerwald Arzneimittelwerk, Darmstadt, Deutschland. Vertrieb:<br />
Madaus, Wien. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen,<br />
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sowie zur<br />
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten<br />
Fachinformation zu entnehmen.<br />
Iberogast<br />
Und Magenweh ist Geschichte.<br />
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wirkt schnell und zuverlässig<br />
bei Magen- und Darmbeschwerden<br />
Rezeptfrei in<br />
der Apotheke!<br />
bei Reizdarm Wirkung mit Metoclopramid vergleichbar1 gut verträglich, mit pflanzlichen Wirkstoffen<br />
1 Hanisch et al., 2006<br />
onLinE-UMFRAgE<br />
Seit Anfang April gibt es auf der Homepage des VAAÖ – www.vaaoe.at<br />
– jeden Monat eine neue Umfrage, an der Sie sich ganz einfach online<br />
beteiligen können. Das Thema der April-Umfrage war „Meine Arbeitszeitgestaltung“.<br />
Das Ergebnis präsentieren wir Ihnen nun:<br />
50 %<br />
Teildienst<br />
6/10 – 9/10<br />
in welchem Dienst arbeiten Sie?<br />
Wie verläuft ihr Arbeitstag? Sind Sie Mitglied beim VAAÖ?<br />
71 %<br />
Abwechslung<br />
29 %<br />
Nur Tara<br />
Die Ergebnisse der Mai-Umfrage zum thema „Veranstaltungen“ sowie die<br />
juni-Umfrage zum thema „Stress“ finden Sie auf www.vaaoe.at.<br />
Das<br />
Nachtdienst Gewinnspiel<br />
für Apotheken<br />
nur zwischen 20.00 und 6.00 Uhr<br />
www.madaus.at<br />
29 %<br />
Volldienst<br />
4 %<br />
Aspirant<br />
17 %<br />
Teildienst 2/10 – 5/10<br />
83 %<br />
Ja<br />
17 %<br />
Nein<br />
Passwort: Echinacin<br />
UMFRAGE<br />
PHARMAZIE<br />
www.vaaoe.at SOZIAL 02/09 5
WUnDMAnAgEMEnt<br />
KoMPLExE MAtERiE Mit HoHEM<br />
SPARPotEnZiAL<br />
Die Behandlung chronischer Wunden war lange Zeit ein Thema, das von überlieferter Tradition und langjähriger<br />
fachlicher Erfahrung dominiert war. In den letzten Jahren hat sie sich zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt,<br />
die ganzheitliche Konzepte erfordert.<br />
Chronische Wunden sind mit viel<br />
Leid für die Betroffenen verbunden,<br />
aber auch ein nicht zu vernachlässigender<br />
volkswirtschaftlicher<br />
Posten: verursachen doch beispielsweise<br />
beim Diabetiker bis zu 80 % der<br />
gesamten Behandlungskosten allein<br />
jene, die auf die Therapie chronischer<br />
Fußulzera entfallen. Untersuchungen<br />
aus Deutschland belegen, dass bei einfachen<br />
Wunden rund 30 %, bei komplexen<br />
55 % und bei schweren Wunden<br />
etwa 80 % der Kosten eingespart werden<br />
könnten, wenn bei der Behandlung<br />
systematisch auf das Wissen<br />
modernen Wundmanagements zurückgegriffen<br />
und vor allem interdisziplinäre<br />
Kompetenz gebündelt wird.<br />
Umso wesentlicher ist dieser Aspekt,<br />
wenn wir uns verdeutlichen, dass chronische<br />
Wunden keine Erkrankung im<br />
eigentlichen Sinn sind, sondern die<br />
Folge einer oder mehrerer Grund- und<br />
Begleiterkrankungen. Expertenschätzungen<br />
gehen davon aus, dass derzeit<br />
rund 500.000 betroffene Patienten mit<br />
chronischen Wunden in Österreich<br />
nicht ausreichend betreut werden –<br />
allein 80.000 davon in Wien. Derzeit<br />
werden rund 2.800 Füße pro Jahr ampu-<br />
tiert, etwa die Hälfte davon könnte<br />
durch eine raschere <strong>Wundversorgung</strong><br />
gerettet werden.<br />
SPEZIALISTEN GEFRAGT<br />
Breites Wissen über anatomische,<br />
physiologische, dermatologische und<br />
ernährungsmedizinische Bereiche ist<br />
daher erforderlich, um die viel zitierten<br />
ganzheitlichen Konzepte zu entwickeln<br />
und letztendlich auch erfolgreich<br />
umzusetzen. Moderne Wundtherapie<br />
ist längst nicht mehr allein Aufgabe des<br />
Pflegepersonals, sondern erfordert die<br />
Zusammenarbeit in multidisziplinären<br />
PHARMAZIE 6 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at<br />
FotoS: iStoCKPHoto
Moderne Wundtherapie ist längst nicht mehr<br />
allein Aufgabe des Pflegepersonals, sondern<br />
erfordert die Zusammenarbeit in multidisziplinären<br />
Teams.<br />
Teams, über Fächer und Berufsgruppen<br />
hinweg, und schließt auch die<br />
Compliance von Patient und Angehörigen<br />
ein. Themen wie Prävention oder<br />
Beratung müssen in diese Konzepte<br />
einfließen. Ein Mix aus optimalen Produkten<br />
und Lösungen, kompetentem<br />
Fachwissen und entsprechendem<br />
Engagement ist heute entscheidend für<br />
die erfolgreiche Diagnose und Therapie<br />
chronischer Wunden. Daher hat auch<br />
der Bedarf an <strong>Wundversorgung</strong>sspezialisten<br />
entlang der gesamten Patientenversorgungskette<br />
zugenommen – nicht<br />
Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System<br />
Tender Wet ® active<br />
Das superabsorbierende<br />
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Saug-Spülwirkung<br />
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Therapie mit<br />
metallischem Silber<br />
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Der Schaumverband für<br />
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reinigen!<br />
Sorbalgon ®<br />
Die Kalziumalignat Kompresse<br />
für tiefe und<br />
zerklüftete Wunden<br />
Chronische Wunden ...<br />
... sind sekundär heilende Wunden, die<br />
trotz kausaler und sachgerechter therapie<br />
innerhalb von acht Wochen keine<br />
tendenz zur Heilung zeigen. Chronische<br />
Wunden können sich jederzeit aus einer<br />
aktuen Wunde heraus entwickeln. in<br />
den meisten Fällen stellen chronische<br />
Wunden jedoch das letzte Stadium einer<br />
fortschreitenden gewebszerstörung<br />
dar, ausgelöst durch venöse, arterielle<br />
oder stoffwechselbedingte gefäßleiden,<br />
Druckschädigungen, Strahlenschäden<br />
oder tumoren.<br />
QUELLE: HARtMAnn WUnDFoRUM 1/2007<br />
zuletzt weil die <strong>Wundversorgung</strong> wie<br />
kaum ein vergleichbarer Bereich im<br />
Gesundheitswesen hohes Einsparungspotenzial<br />
bietet.<br />
AUSBILDUNG AkADEMISIERT SICH<br />
Neben der Komplexität der Materie<br />
macht vor allem auch die Unübersichtlichkeit<br />
des Angebotes die Qual der<br />
Wahl für den beratenden Experten<br />
nicht immer leicht. Neben einer klaren<br />
Produktübersicht fehlen vor allem Studien<br />
im Hinblick auf das Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis der Wundmaterialien<br />
sowie entsprechende klinische<br />
Studien. Auch existieren noch keine<br />
ausreichenden verbindlichen Standards,<br />
wann welche Produkte wirkungsvoll<br />
eingesetzt werden können.<br />
Die neuesten Wundmaterialien nützen<br />
wenig, wenn nicht von Anfang an der<br />
richtige Diagnosepfad eingeschlagen<br />
PHARMAZIE<br />
www.vaaoe.at SOZIAL 01/09 7<br />
PAUL HARTMANN Ges.m.b.H., 2355 Wr. Neudorf, IZ NÖ Süd, Straße 3, Tel: 02236-64 630-0, office@at.hartmann.info www.at.hartmann.info<br />
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Das amorphe Hydrogel<br />
erleichtert die Ablösung<br />
von Nekrosen
WUNDMANAGEMENT<br />
wird oder die Anwendung nicht fachgerecht<br />
erfolgt.<br />
Eine erste wirkungsvolle Strategie<br />
gegen weiteren „Wildwuchs“ in Sachen<br />
Wundmanagement hat der Chirurg<br />
und Leiter des Fachbereiches Medizin<br />
„Wound Care Management“ am Institut<br />
für Pflegewissenschaften der Paracelsus<br />
Medizinischen Universität Salzburg,<br />
Dr. Thomas Wild, initiiert. „Da im<br />
Wundmanagement meist von erfolgreichen<br />
Fallbeispielen sowie Tipps und<br />
Tricks ausgegangen wird, hat sich noch<br />
wenig theoretisches Denken in dieser<br />
Disziplin entwickelt. Die Frage nach<br />
dem eigentlichen Erkenntnisgegenstand<br />
im Wundmanagement wird aber<br />
künftig von enormer Wichtigkeit sein,<br />
Praxiswissen: Wundauflagen<br />
im gesamtkonzept der Wundbehandlung<br />
stellt der Wundverband eine entscheidende<br />
therapiemaßnahme dar, deren<br />
Erfolg von indikationsgerecht ausgewählten<br />
und angewandten Wundauflagen<br />
mitbestimmt wird.<br />
Für die lokale Wundbehandlung steht<br />
heute eine Vielzahl traditioneller und<br />
moderner Wundauflagen mit den unterschiedlichsten<br />
Wirkungsprinzipien zur<br />
Verfügung, mit denen die Wundheilung<br />
gezielt beeinflusst und gefördert werden<br />
kann. Der Wundtherapeut kann aus den<br />
vorhandenen Alternativen sein spezielles<br />
Wundauflagensortiment zusammenstellen,<br />
mit dem er am besten die Wunden<br />
behandeln kann, die in seiner Praxis am<br />
häufigsten vorkommen. Voraussetzung<br />
dafür ist ein Basiswissen zu den therapeutischen<br />
Aufgaben des Wundverbandes,<br />
seiner indikationsgerechten Anwendung<br />
sowie seinen materialbedingten<br />
Eigenschaften.<br />
Therapeutische Aufgaben<br />
des Wundverbandes<br />
je nach ihrer Entstehung heilen Wunden<br />
primär oder sekundär. Die primär<br />
heilende Wunde stellt dabei wenige<br />
Anforderungen an die therapeutische<br />
Wirkung eines Wundverbandes. Sie ist<br />
durch naht geschlossen und die Heilung<br />
läuft geschützt ab. Dem Wundverband<br />
verbleiben die Aufgaben, eventuelle<br />
Sickerblutungen aufzunehmen und die<br />
Wunde vor mechanischer irritation und<br />
Sekundärinfektionen zu schützen, da die<br />
naht immer noch eine Eintrittsstelle für<br />
Keime darstellt.<br />
Bei der Sekundärheilung muss granulationsgewebe<br />
zur Defektauffüllung<br />
aufgebaut werden, das dann auch die<br />
gerade um die Ausbildung<br />
von Experten zu<br />
systematisieren und weil<br />
es sich um eine überaus<br />
komplexe Fachdisziplin<br />
handelt“, ist Wild überzeugt.<br />
Nicht einfacher<br />
macht es die Tatsache,<br />
dass mit der prognostizierten<br />
demografischen<br />
Entwicklung und der<br />
Zunahme chronischer<br />
Erkrankungen in Zukunft<br />
auch die Versorgung<br />
chronischer Wunden<br />
zunehmen wird. „Es ist<br />
daher dringend notwendig,<br />
genügend kompe-<br />
Matrix für eine Spontanepithelisierung<br />
oder eine plastisch-chirurgische Deckung<br />
durch Lappenplastiken oder Spalthaut<br />
darstellt. Damit sich aber granulationsgewebe<br />
entwickeln kann, muss die<br />
Wunde erst einmal sauber, infektfrei und<br />
gut durchblutet sein. Alle diese Vorgänge<br />
laufen dabei „offen“ ab und sind von<br />
vielen endogenen und externen Faktoren<br />
beeinflusst, sodass hier die therapeutischen<br />
Wirkungen eines Wundverbandes<br />
dringend benötigt werden. Der<br />
Verband übernimmt bei der „offenen“<br />
Sekundärheilung interimsweise wesentliche<br />
Aufgaben der intakten Haut. im<br />
Wesentlichen sind das der Schutz vor<br />
mechanischer irritation (Druck, Stoß,<br />
Scheuern) und vor Verschmutzung, vor<br />
Sekundärinfektionen, vor Austrocknung<br />
und Verlust von Körperflüssigkeiten<br />
sowie vor Wärmeverlusten. über den<br />
umfassenden Wundschutz hinaus kann<br />
der Wundverband aber auch aktiv das<br />
Heilungsgeschehen beeinflussen: durch<br />
die Reinigung der Wunde, die Schaffung<br />
eines wundheilungsfördernden Mikroklimas<br />
und den Erhalt der Wundruhe.<br />
Aufgaben in der reinigungsphase<br />
in jeder Wunde sammelt sich zunächst<br />
Exsudat, das mit Detritus, Schmutz,<br />
Bakterien und deren toxischen Stoffwechselprodukten<br />
durchsetzt ist. Bleiben<br />
größere Exsudatmengen auf der Wunde<br />
stehen, wird der Fortgang der Heilung<br />
sowohl mechanisch als auch biologisch<br />
behindert, die infektionsgefahr wächst.<br />
Wenn okklusiv-Verbände angewendet<br />
werden, besteht zudem die gefahr<br />
der Ausbildung so genannter feuchter<br />
Kammern. überschüssiges, keimbelastetes<br />
Exsudat muss deshalb abgesaugt<br />
Dr. Thomas Wild, Leiter des<br />
Fachbereiches Medizin<br />
„Wound Care Management“<br />
am Institut für Pflegewissenschaften<br />
der Paracelsus<br />
Medizinischen Universität<br />
Salzburg<br />
tente Wundexperten im<br />
extra- und intramuralen<br />
Bereich zur Verfügung<br />
zu haben“, so Wild weiter.<br />
In einer dreistufigen<br />
Ausbildung startet daher<br />
die Paracelsus Universität<br />
Salzburg mit einer<br />
Basisausbildung über<br />
ein Semester, in der<br />
fachliches und ökonomisches<br />
Grundwissen<br />
vermittelt wird. Darauf<br />
aufbauend folgen drei<br />
Semester mit dem<br />
Abschluss eines „akademisch<br />
geprüften Wund-<br />
werden. Mit feuchten Wundverbänden<br />
lassen sich nekrosen und Beläge aufweichen<br />
und leichter ablösen. insgesamt<br />
beschleunigt und unterstützt der Wundverband<br />
die Säuberung der Wunde, dient<br />
zur infektionsprophylaxe und schützt<br />
zugleich vor neuerlicher Kontamination.<br />
Aufgaben in der granulationsphase<br />
neben einer funktionierenden Mikrozirkulation<br />
ist ein ausgewogen feuchtes<br />
Wundmilieu eine weitere wichtige<br />
Voraussetzung zum Aufbau von granulationsgewebe.<br />
Dagegen wird die Heilung<br />
sowohl durch ein Austrocknen als auch<br />
durch überschüssiges Sekret in ihrem<br />
Ablauf gestört. Eine entsprechende<br />
Regulierung des Exsudats ist dabei nur<br />
durch den Wundverband möglich, der<br />
über spezifische physikalische Eigenschaften<br />
verfügen muss, um diesen<br />
Aufgaben gerecht zu werden. Hier bewähren<br />
sich vor allem die verschiedenen<br />
hydroaktiven Wundauflagen. Darüber<br />
hinaus hat der Wundverband weiterhin<br />
die Funktion, für einen sicheren infektionsschutz<br />
zu sorgen, wenngleich die<br />
infektionsgefährdung proportional zu<br />
einem gut ausgebildeten granulationsgewebe<br />
abnimmt.<br />
Aufgaben in der epithelisierungsphase<br />
Eine feuchte, gut durchblutete granulation<br />
ist die Vorbedingung für die abschließende<br />
Epithelisierung. Der Wundverband<br />
muss die Wunde deshalb weiterhin in<br />
ausgewogenem Maße feucht halten.<br />
Auch in dieser Phase werden daher<br />
Wundauflagen benötigt, die die Wundfläche<br />
vor dem Austrocknen und die<br />
Epithelzellen vor dem Zellstripping beim<br />
Verbandwechsel schützen.<br />
PHARMAZIE 8 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at<br />
QUELLE: HARtMAnn WUnDFoRUM 1/2006, AUtoREn: F. LAng, KREiSKRAnKEnHAUS LEonBERg, H. RÖtHEL, CMC MEDiCAL inFoRMAtion, HEiDEnHEiM
experten“. Nach sechs<br />
Semestern kann ein<br />
Abschluss „Master of<br />
Science“ absolviert werden.<br />
„Damit sind wir in<br />
Europa Vorreiter. Obwohl<br />
es europaweit eine Reihe<br />
von Fachgesellschaften<br />
gibt, ist es noch keiner<br />
gelungen, ein Ausbildungskonzept<br />
wie das<br />
unsere zu etablieren. Wir<br />
haben jedoch alle international<br />
renommierten<br />
Experten im Boot, um<br />
auch eine möglichst<br />
breite Anerkennung zu gewährleisten“,<br />
freut sich Wild. Darüber hinaus liegt ein<br />
weiterer Schwerpunkt im Bereich der<br />
Forschung rund um das Wundmanagement.<br />
So wird in Tageskliniken wissenschaftliches<br />
Datenmaterial erhoben,<br />
das in Kürze genau Auskunft geben soll,<br />
was die Wundheilung pro Patient tatsächlich<br />
kostet. So können in Hinkunft<br />
die Kostensparpotenziale nicht nur<br />
theoretisch diskutiert, sondern auch<br />
auf Basis des Datenmaterials valide<br />
belegt werden.<br />
WISSEN BüNDELN<br />
Langsam beginnt sich die Schere zwischen<br />
den Fachdisziplinen und Berufsgruppen<br />
zu schließen. „In vielen Krankenhäusern<br />
etablieren sich Wundteams,<br />
die aus Ärzten, Pflegepersonal und Apothekern<br />
bestehen und damit eine Reihe<br />
wichtiger Kompetenzen<br />
vernetzen“, berichtet<br />
Prim. Dr. Viktor<br />
Grablowitz, Abteilungsvorstand<br />
der Chirurgie im<br />
Krankenhaus Göttlicher<br />
Heiland. So wurde beispielsweise<br />
im Krankenhaus<br />
Göttlicher Heiland<br />
das Projekt „Integratives<br />
Wundmanagement“<br />
gestartet, damit unter<br />
anderem die Produktvielfalt<br />
am Sektor Wund-<br />
management in Sachen<br />
Anwendung, Wirkung und<br />
Kosten überschaubarer wird. In Kürze<br />
werden in Zusammenarbeit mit der<br />
Wiener Gebietskrankenkasse und der<br />
Ärztekammer eine Wundambulanz<br />
sowie interdisziplinäre Wundbetten auf<br />
den Stationen eingerichtet, wo Patienten<br />
von einem Wundteam, gemeinsam<br />
mit den Fachärzten betreut werden.<br />
Erwartet wird eine deutliche<br />
Therapieverkürzung – je nach Erkrankung<br />
bis zu einem Drittel der derzeitigen<br />
Behandlungsdauer. Parallel dazu<br />
wird auch erstmalig in Europa eine<br />
umfassende Datenbank erstellt, die wissenschaftliche<br />
Forschungsergebnisse<br />
rund um das Wundmanagement zusammentragen<br />
wird. Das ist nicht nur für die<br />
Mediziner eine wichtige Grundlage,<br />
sondern auch für die Hersteller, die auf<br />
dieser Basis die Entwicklung von Innovationen<br />
starten können. n<br />
Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System<br />
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Prim. Dr. Viktor Grablowitz,<br />
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Göttlicher Heiland<br />
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Eckpfeiler erfolgreicher<br />
Wundbehandlung<br />
eine Frage der volkswirtschaft<br />
Zu spät oder nicht adäquat behandelte<br />
chronische Wunden ziehen volkswirtschaftlich<br />
ein Vielfaches der eigentlichen<br />
Behandlungskosten nach sich: 70 bis<br />
80 % der Behandlungskosten beim<br />
Diabetiker entfallen auf die therapie<br />
chronischer Fußulzera; die therapie<br />
eines Druckgeschwürs kostet bis zu<br />
zehnmal (!) mehr als die Prophylaxe.<br />
spezialausbildung erforderlich<br />
Die Anforderungen an komplexes fachliches<br />
Wissen in der modernen Wundtherapie<br />
nehmen laufend zu. im Hinblick<br />
auf Effizienz und Kosten ist daher eine<br />
zeitgemäße Ausbildung für Pflegepersonen,<br />
ärzte und Apotheker unbedingt<br />
erforderlich. Derzeit ist die Ausbildung im<br />
Bereich Wundmanagement noch stark<br />
auf den Pflegesektor konzentriert – ein<br />
Umdenken ist daher dringend anzuraten!<br />
Patienten einbinden<br />
Wundbehandlung setzt Compliance voraus.<br />
So belegen etwa zahlreiche Studien,<br />
dass bei Patienten mit diabetischem<br />
Fuß neben infektion und ischämie die<br />
fehlende Mitarbeit den drittwichtigsten<br />
Risikofaktor für die Amputation eines<br />
Beines darstellt.<br />
Alles nur „sache der schwester“<br />
Moderne Wundtherapie setzt die<br />
Zusammenarbeit in multiprofessionellen<br />
teams voraus. nur so kann effizient<br />
behandelt und tatsächlich auch Kosteneinsparungen<br />
realisiert werden.
KRANKENHAUSPHARMAZIE<br />
PHIS (Pharmaceutical Health<br />
Information System) ist ein von der<br />
Exekutivagentur für Gesundheit und<br />
Verbraucherschutz EAHC (Generaldirektion<br />
Öffentliche Gesundheit<br />
und Verbraucherschutz der Europäischen<br />
Kommission DG Sanko)<br />
beauftragtes Projekt, das vom<br />
Österreichischen Bundesministerium<br />
für Gesundheit co-finanziert wird.<br />
KRAnKEnHAUSAPotHEKER ALS<br />
intERESSEnSPARtnER iM PHiS-PRojEKt<br />
Die Gesundheit Österreich GmbH/<br />
Österreichisches Institut für<br />
Gesundheitswesen (GÖG/ÖBIG)<br />
koordiniert gemeinsam mit einem Konsortium<br />
von Projektpartnern und einem<br />
begleitenden Projektbeirat dieses Projekt.<br />
Projektpartner sind das International<br />
Healthcare and Health Insurance<br />
Institute (IHHII) aus Bulgarien, die Italian<br />
Medicines Agency (AIFA), SOGETI<br />
Luxembourg SA. und das State Institute<br />
for Drug Control (SUKL) der Slowakei.<br />
Ziele des PHIS-Projekts sind die<br />
Zunahme des Wissens und die Verbesserung<br />
des Informationsaustauschs über<br />
pharmazeutische „Policies“, speziell<br />
über Preisbildung und Vergütung,<br />
sowohl im intra- als auch extramuralen<br />
Bereich, innerhalb der Europäischen<br />
Union. Laufzeit des<br />
Projektes ist von September<br />
2008 bis April 2011.<br />
Das Projekt umfasst acht<br />
Arbeitspakete wie Koordination,<br />
Weitergabe, Evaluierung,<br />
Terminologie, Monitoring,<br />
Indikatoren, Arzneimittel im<br />
Krankenhaus und Netzwerke.<br />
Die Aufgaben wurden innerhalb<br />
der fünf Partner verteilt.<br />
Ziel des Arbeitspakets „Terminologie“ ist<br />
zum Beispiel die Entwicklung und Förderung<br />
einer allgemeinen Verständigung,<br />
die auf einer gemeinsamen Sprache<br />
und Terminologie beruht.<br />
Folgende Ergebnisse sollen aus diesen<br />
Arbeitspaketen resultieren:<br />
• der Hospital Pharma Report, der die<br />
Erhebung von Daten über Arzneimittel<br />
im Krankenhaussektor beinhaltet<br />
B e i t r a g v o n<br />
s e n a t s r ä t i n Ma g .<br />
p h a r M . el f r i e d e<br />
d o l i n a r<br />
• einheitliche Länderberichte als Darstellung<br />
des nationalen stationären<br />
Arzneimittelsystems, wenn möglich<br />
aller EU-Länder und weiterer Länder<br />
• weiterführende Analyse anhand von<br />
ausgewählten Fallbeispielen in wenigen<br />
Ländern<br />
• Glossars zur einheitlichen Begriffsverwendung<br />
mit Schlüsselwörtern,<br />
die mit der Pharmazie in Verbindung<br />
stehen<br />
• Aufbau eines nachhaltigen (Krankenhaus-)Netzwerkes<br />
mit allen wichtigen<br />
Akteuren<br />
Im Rahmen des PHIS-Projekts hatten<br />
Interessens partner wie Mitarbeiter von<br />
Krankenanstalten, Krankenanstaltenträgern,<br />
Ländervertreter aus<br />
dem Gesundheitsbereich und<br />
Krankenhausapotheker im<br />
Frühjahr 2009 Gelegenheit an<br />
der Erhebung „Intramurales<br />
Arzneimittelsystem“ mitzu-<br />
arbeiten. Seitens der Arbeitsgemeinschaft<br />
Österreichischer<br />
Krankenhausapotheker nahmen<br />
Mag. Alt (Krankenhaus<br />
Oberwart), Mag. Binder (Krankenhaus<br />
St. Pölten), Mag.<br />
Langebner (Barmherzige Brüder Linz),<br />
Dr. Gerold (Wiener Krankenanstaltenverbund),<br />
Dr. Speer (Universitätsklinik<br />
Innsbruck) und Mag. Dolinar (Präsidentin)<br />
teil. Die Befragung fand sowohl in<br />
Form einer Telefonumfrage als auch in<br />
persönlichen Gesprächen statt. In meiner<br />
Funktion als Vizepräsidentin der<br />
Europäischen Kranken hausapo thekervereinigung<br />
(EAHP) wurde ich gebeten,<br />
dieses Projekt zu unterstützen. Somit<br />
hatte ich die Möglichkeit, nicht nur zur<br />
österreichischen Situation Stellung zu<br />
nehmen, sondern auch Informationen<br />
aus europäischer Sicht zu geben. Der<br />
Fragenkatalog umfasste unter anderem<br />
folgende Bereiche:<br />
• der Weg des Arzneimittels vom Lieferanten<br />
bis zum Patienten oder Patientin<br />
im intramuralen Sektor<br />
• Organisation der Beschaffung und<br />
des Einkaufs in Krankenanstalten<br />
• Rolle der Arzneimittelkommission<br />
und der Anstaltsapotheken<br />
• Erstellung und Aktualisierung von<br />
Arzneimittellisten<br />
• Systeme zur Evaluation und Monitoring<br />
des Arzneimittelmanagements<br />
• Maßnahmen im Bereich Nahtstellenmanagement<br />
Die Ergebnisse dieser Umfragen wurden<br />
im PHIS Hospital Pharma Report<br />
Austria zusammengefasst und sollen am<br />
2. PHIS-Meeting, das vom 8. bis 9. Juni<br />
2009 in Luxemburg stattfindet, präsentiert<br />
werden. Der zweite Tag des Meetings<br />
ist ganz dem Thema Krankenhaus<br />
gewidmet. Die EAHP wurde eingeladen,<br />
im Rahmen dieses Meetings die Krankenhauspharmazie<br />
in Europa vorzustellen.<br />
Diese Aufgabe wird der designierte<br />
Präsident der EAHP Dr. Roberto Frontini<br />
wahrnehmen. Besonders freut es mich,<br />
dass ich als Vertreterin der EAHP eingeladen<br />
wurde. Informationen zum Arzneimittelmanagement<br />
im intramuralen<br />
Bereich in anderen europäischen Ländern<br />
und die Aufnahme in Netzwerke<br />
kann unsere Tätigkeit als Krankenhausapotheker<br />
positiv beeinflussen. n<br />
PHARMAZIE 10 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at<br />
FotoS: BiLDERBox, BiLDAgEntUR WALDHäUSL<br />
QUELLEn: HttP://PHiS.oEBig.At, PHiS-inFoBLAtt
DER EURoPäiSCHE gERiCHtSHoF BEStätigt<br />
FREMDBESitZVERBot FüR APotHEKEn<br />
Erfreuliches gibt es aus Luxemburg zu berichten:<br />
Der EuGH hat sich in den<br />
beiden Urteilen vom<br />
19. Mai 2009 (1. VorabentscheidungsverfahrenApothekerkammer<br />
Saarland u.<br />
a. gegen Bundesland Saarland<br />
und Doc Morris; 2. EU-<br />
Kommissions-Klage gegen<br />
Italien) den Schlussanträgen<br />
des Generalanwaltes Yves<br />
Bot vom 16. Dezember 2008<br />
angeschlossen. Somit können Mitgliedstaaten<br />
Regelungen treffen, die Nichtapotheker<br />
vom Betrieb einer Apotheke<br />
oder vom Erwerb von Beteiligungen an<br />
Apotheken ausschließen.<br />
Diese Regelungen stellen laut EuGH<br />
zwar eine Beschränkung der Niederlassungsfreiheit<br />
und des freien Kapitalverkehrs<br />
dar, sind jedoch gerechtfertigt, da<br />
sie das Ziel verfolgen, eine sichere und<br />
qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung<br />
der Bevölkerung zu gewährleisten.<br />
Und die zur Erreichung dieses<br />
Zieles gewählten Mittel (nämlich<br />
Ausschluss von Nichtapothekern) sind<br />
dazu auch als geeignet und nicht als<br />
überschießend beurteilt worden.<br />
Damit wurde festgestellt, dass Mitgliedstaaten<br />
verlangen dürfen, dass Arz-<br />
neimittel nur von Apothekern<br />
vertrieben werden, die über<br />
tatsächliche berufliche Unabhängigkeit<br />
verfügen.<br />
In der Abweisung der Klage<br />
der EU-Kommission gegen<br />
Italien wurde befunden, dass<br />
auch das Verbot für Unternehmen<br />
(Pharmagroßhändler),<br />
sich an kommunalen Apotheken<br />
zu beteiligen, im Interesse<br />
des Gesundheitsschutzes aufrecht-<br />
erhalten werden kann.<br />
BEDEUTENDER ETAPPENSIEG<br />
Bemerkenswert und für uns Apotheker<br />
erfreulich war die Begründung,<br />
dass Arzneimittel Waren besonderer Art<br />
sind, die auch einer besonderen Abgabe<br />
– nämlich „unter beruflich fachlichem<br />
Blickwinkel“ – bedürfen. Und dieser<br />
ist einem Apotheker eher zuzutrauen<br />
als einem Unternehmen, das vor allem<br />
Gewinn erziehen will.<br />
Nach diesen Urteilen dürfte auch das<br />
Vertragsverletzungsverfahren, das die<br />
EU-Kommission 2005 gegen Österreich<br />
eingeleitet hat, mit einer Klagsabweisung<br />
enden.<br />
Der VAAÖ begrüßt die Urteile des<br />
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schließen!<br />
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EUROPA<br />
EuGH. Es ist damit vorerst die Gefahr<br />
gebannt, dass angestellte Apotheker der<br />
Weisungspflicht eines Nichtapothekers<br />
unterliegen können. Es gilt die bestehende<br />
österreichische Gesetzeslage (Art<br />
12 ApoG) zu verteidigen, die die unabhängige<br />
Arzneimittelversorgung und<br />
damit einhergehend das Niveau und<br />
die Qualität der Versorgung der Bevölkerung<br />
mit Arzneimitteln gewähr-<br />
leistet. n
KOMMENTAR<br />
Seit April in ÖSterreichS Apotheken:<br />
Alli® (orliStAt 60 mg)<br />
Orlistat – seit mehr als 10 Jahren als rezeptpflichtiges Arzneimittel zur Behandlung von Adipositas zugelassen –<br />
ist in der (halben) Dosierung von 60 mg als „Alli®“ seit April auch in Österreich im Handel. V o n Pr ä s . Ma g . Ul r i k e Ma y e r<br />
Dadurch, dass Orlistat schon so<br />
lange zugelassen ist, sind seine<br />
Wirkungen und Nebenwirkungen<br />
bereits gut dokumentiert. Die Einführung<br />
als rezeptfreies Produkt wurde<br />
von einer umfangreichen Informationskampagne<br />
begleitet, die vor allem auch<br />
die richtige Ernährung in den Vordergrund<br />
stellt. Denn eines ist klar: Ohne<br />
Umstellung der Ernährung ist die Erreichung<br />
und das Halten des Normalgewichts<br />
nicht auf Dauer möglich.<br />
Abnehmen mit Orlistat<br />
Da Orlistat ein Inhibitor der gastrointestinalen<br />
Lipasen ist, verhindert es die<br />
Hydrolyse der Fette im Darm und in<br />
Folge deren Resorption. Orlistat selbst<br />
wird praktisch nicht resorbiert, die Elimination<br />
erfolgt zu 97 % über die Fäces.<br />
Bei der Dosierung von 60 mg werden ca.<br />
25 % der Fette nicht aufgenommen<br />
(bei 120 mg ca. 30 %) und verbleiben<br />
im Darm. Das erklärt die Wirkung,<br />
ebenso wie die Nebenwirkungen.<br />
Wird Fett nicht resorbiert:<br />
• geht es nicht in die Energiebilanz ein,<br />
der Körper nimmt also weniger Energie<br />
auf, als theoretisch möglich wäre<br />
• das Fett verbleibt im Darm, der über<br />
Rezeptoren im Enddarm die schlechte<br />
Nahrungsverwertung feststellt. Das<br />
führt zu einem länger anhaltenden<br />
Sättigungsgefühl, Hunger stellt sich<br />
erst später ein als üblich.<br />
• Isst man zu fett, wird man „bestraft“:<br />
Die unverdauten Fette führen zu Blähungen,<br />
Fettstühlen und eventuell<br />
sogar zu ungewolltem Stuhlabgang.<br />
Dadurch wird die Auswahl der Speisen<br />
verändert, man ernährt sich fettarm<br />
und führt dadurch weniger Energie<br />
zu.<br />
Isst man fettfrei, kann Orlistat nichts<br />
bewirken. Zu einem Frühstück, das nur<br />
aus Kaffee und trockenem Brot besteht,<br />
soll Orlistat nicht eingenommen werden.<br />
Beratung<br />
Durch die Berichterstattung haben<br />
viele „Abnehmewillige“ von Alli ® gehört<br />
und wollen es versuchen. Hier ist die<br />
Beratung durch uns Apotheker gefragt!<br />
Folgende Informationen können wir<br />
unseren Kunden geben:<br />
Wer darf Alli® nehmen? Alli ® ist für<br />
Erwachsene mit einem Body-Mass-<br />
Index von mindestens 28 zugelassen, für<br />
Kinder und Jugendliche wurde es nicht<br />
getestet, diese sollen nicht ohne Arzt<br />
abnehmen. Nicht empfohlen ist Alli ® für<br />
Schwangere und Stillende (abnehmen,<br />
wenn überhaupt, nur mit Arzt), bei Malabsorptionserkrankungen<br />
(haben aber<br />
meist keinen BMI von 28) und bei Cholestase<br />
(Risiko für Gallensteine beim<br />
Abnehmen immer vorhanden).<br />
Welche Abnahme kann erwartet werden?<br />
Durchschnittlich betrug in den<br />
Studien die Abnahme 5 % des Körpergewichts<br />
(das ist etwas höher als Placebo)<br />
nach einem Jahr. Rasche Abnahme ist<br />
aber nicht zu erwarten!<br />
PHARMAZIE 12 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at<br />
Foto: bildAgentur wAldhäuSl
Quellen: preSSeinFormAtion glAxoSmithkline über Alli<br />
AuStriAcodex xenicAl®deutSche Apothekerzeitung 16 und 19/ 2009<br />
Wie ist Alli® einzunehmen? Bis zu dreimal täglich 1 Kapsel,<br />
mit Wasser, am besten vor oder zur Mahlzeit. Die Einnahme bis<br />
zu einer Stunde danach ist zwar möglich, aber die Wirkung ist<br />
dann nicht mehr so gut, da sich Orlistat nur schlecht mit dem<br />
Speisebrei vermischt. Um Nebenwirkungen zu verringern,<br />
eventuell eine „Einschleichphase“ einhalten, beginnend bei<br />
einer Hauptmahlzeit. Bei ganz fettfreien Mahlzeiten kann die<br />
Einnahme unterbleiben.<br />
Wie lange kann die Einnahme erfolgen? Ist praktisch keine<br />
Abnahme in den ersten 12 Wochen erreicht worden, soll die<br />
Einnahme abgebrochen werden. Prinzipiell kann Orlistat ohne<br />
nennenswerte Nebenwirkungen über mehrere Jahre eingenommen<br />
werden, es soll aber durch die Notwendigkeit fettarm<br />
zu essen auch erzieherisch wirken: Nach der ersten Phase mit<br />
Alli ® soll das weitere Abnehmen bzw. das Halten des Gewichts<br />
mit der „erlernten“ Diät erfolgen.<br />
Welche Diät soll eingehalten werden? Die Diät soll fettarm<br />
sein, Hilfe bietet dabei die Informationsbroschüre, es gibt auch<br />
eigene Rezepte. Informationen finden Kunden auch unter<br />
www.alliprogramm.at. Keineswegs geeignet sind Diäten wie<br />
die Atkinsdiät, die eine Fett-/Proteindiät ist, hier sind gastrointestinale<br />
Nebenwirkungen vorprogrammiert.<br />
Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?<br />
• Neben den bereits erwähnten gastrointestinalen Beschwerden<br />
kam es bei Einzelnen bei Einnahme von Orlistat zu rektalen<br />
Blutungen – diese müssen unbedingt ärztlich abgeklärt<br />
werden.<br />
• Die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen kann gestört<br />
sein bzw. die Zufuhr ist überhaupt wegen der Diät zu niedrig.<br />
In den Studien wurden zwar keine Vitaminmängel festgestellt,<br />
bei älteren Personen, vor allem, wenn sie ohnehin<br />
schon wenig Vitamine zu sich nehmen, ist eine zusätzliche<br />
Zufuhr anzuraten.<br />
Mit welchen Medikamenten sind Interaktionen zu erwarten?<br />
• Ciclosporin, orale Antikoagulantien (wie Phenprocoumon):<br />
Überwachung der Blutspiegel ist notwendig, daher nur<br />
unter ärztlicher Begleitung anwenden, Dosisanpassung<br />
erforderlich.<br />
• Amiodaron: ebenfalls nur unter ärztlicher Überwachung<br />
(EKG-Kontrollen)<br />
• Acarbose: Da diese ebenfalls Blähungen verursachen kann,<br />
soll die Kombination eher vermieden werden, ist aber im<br />
Einzelfall möglich.<br />
• Orale Kontrazeptiva: Probleme treten möglicherweise bei<br />
Durchfällen nach Diätsünden auf, da dann nicht genügend<br />
Hormone resorbiert werden können, ev. Wechsel auf nicht<br />
oral aufzunehmende Kontrazeptiva.<br />
• Levothyroxin: Bei korrekter Einnahme (eine halbe Stunde<br />
vor dem Frühstück) sollte es keine Interaktionen geben,<br />
eventuell empfehlen hier Orlistat erst zum Essen zu nehmen<br />
und nicht vorher.<br />
Sonstige Empfehlungen<br />
• Mehr Bewegung!<br />
• Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, bei Diabetikern des<br />
Blutzuckers, vor allem bei deutlichem Gewichtsverlust kann<br />
eine Neueinstellung erforderlich sein. n<br />
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Rössner S (2000) Obesity Research 8: 49 - 61. Hauptmann J et al. (2000) Arch Fam Med 9: 160 - 167<br />
PHARMAZIE<br />
SOZIAL 02/09<br />
13
AyURVEDA | NEWS<br />
die wechSeljAhre AuS<br />
AyurvediScher Sicht<br />
Ayurveda, die jahrtausendealte indische Gesundheitslehre, hilft Frauen,<br />
die Wechseljahre zu bewältigen und diesen Lebensabschnitt zu genießen.<br />
Ayurveda bedeutet wörtlich übersetzt<br />
„Wissenschaft des<br />
Lebens“. Das ayurvedische Konzept<br />
basiert auf den fünf großen Elementen<br />
Äther, Luft, Feuer, Wasser und<br />
Erde. Jeder Körper besteht aus einer<br />
individuellen Zusammensetzung dieser<br />
Elemente und wird von den drei<br />
Lebensenergien, den sogenannten<br />
Doshas, bestimmt. Ayurveda versteht<br />
den harmonischen Zustand der<br />
Doshas (Vata, Pitta und Kapha) als<br />
Gesundheit. Diese Harmonie zu erhalten<br />
oder wieder herzustellen ist Weg<br />
und Ziel des ayurvedischen Systems.<br />
Die Doshas haben auch Einfluss darauf,<br />
wie Frauen die Wechseljahre erleben.<br />
Silvia Liptay, Ayurveda-Spezialistin<br />
CAS, gab im Rahmen einer Veranstaltung<br />
des VAAÖ am 21. April 2009 in<br />
Steyr folgende Tipps zur Linderung<br />
von Wechselbeschwerden:<br />
• Nach Ausbleiben der Monatsblutung<br />
sollte man alle 4 Wochen eine<br />
Woche Pause einlegen, in der man<br />
den Körper entlastet. In dieser<br />
Woche nur leichte Kost und möglichst<br />
keine tierischen Proteine zu<br />
sich nehmen.<br />
• Ab dem 40. Lebenjahr sollten die<br />
Mahlzeiten generell warm sein.<br />
Dreimal täglich essen, und nur<br />
kleine Portionen – so viel, wie man<br />
in den zusammengefügten Hohlhänden<br />
fassen kann.<br />
• Das Essen genießen, daher nicht<br />
nebenbei lesen oder fernsehen. Die<br />
ayurvedische Küche lebt von der<br />
Kunst der Komposition.<br />
• Die sechs Geschmacksrichtungen –<br />
süß, sauer, salzig, bitter, scharf und<br />
herb – sollten in jeder Mahlzeit vorhanden<br />
sein.<br />
• Wechselbeschwerden, wie beispielsweise<br />
Schweißausbrüche,<br />
werden oft mit Kälte behandelt.<br />
Das ist aus ayurvedischer Sicht<br />
falsch, weil die Behandlung mit<br />
Kälte zu einem Energieverlust führt<br />
und den Körper schwächt. Auch<br />
Saunabesuche sind nicht günstig.<br />
• Besonders wichtig ist es, das Verdauungsfeuer<br />
„Agni“ richtig zu nützen.<br />
Agni ist am späten Vormittag<br />
bis etwa 14 Uhr besonders stark, ab<br />
dem späten Nachmittag wird es<br />
schwächer, daher sollte man spät<br />
abends nichts mehr essen.<br />
• Ab etwa 22 Uhr sollte man sich ins<br />
Bett legen.<br />
• Die ayurvedische Behandlung<br />
bedient sich verschiedener Öle, die<br />
mit Kräuterextrakt versetzt auf den<br />
Körper aufgebracht werden. Diese<br />
lindern Wechselbeschwerden.<br />
• Wichtig für die Harmonie im Körper<br />
ist yoga. n<br />
eucArbon®: eine tablette,<br />
zweifache wirkung<br />
rund 20 prozent der bevölkerung<br />
– 1,6 millionen Österreicher<br />
– leiden am reizdarm-Syndrom. diese<br />
Funktionsstörung des darms ist neben<br />
einer massiven verschlechterung der<br />
lebensqualität auch für rund zehn prozent<br />
der krankenstandfälle verantwortlich.<br />
erschwerend kommt hinzu, dass viele<br />
reizdarm-Fälle nicht als solche diagnostiziert<br />
werden. betroffenen wird geraten,<br />
viel zu trinken, keine blähenden und fetthaltigen<br />
nahrungsmittel oder koffeinhaltigen<br />
getränke zu sich zu nehmen, Alkohol<br />
zu vermeiden, generell langsam zu essen<br />
sowie sorgfältig zu kauen. zusätzliche<br />
linderung bietet auch eucArbon®, ein<br />
natürliches darmregulans, das pflanzliche<br />
und mineralische inhaltsstoffe kombiniert.<br />
der vorteil: ein und dieselbe tablette<br />
wirkt sowohl als mildes Abführmittel als<br />
auch gegen leichte Formen von diarrhöe.<br />
dadurch ist eucArbon® weder nur ein<br />
laxativum noch nur ein Antidiarrhoikum,<br />
sondern es wirkt auf ganz natürliche<br />
weise verdauungsregulierend und sorgt<br />
so für eine regelmäßige Funktion des<br />
verdauungssystems.<br />
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deutschland: behandlung der<br />
phenylketonurie zugelassen<br />
mit Sapropterin, einem „orphan<br />
drug“, ist erstmals eine orale<br />
therapie der phenylketonurie möglich.<br />
die phenylketonurie ist eine Stoffwechselkrankheit,<br />
bei der die essenzielle<br />
Aminosäure phenylalanin wegen eines<br />
genetischen mangels an phenylalaninhydroxylase<br />
nicht abgebaut werden kann,<br />
was zu schweren neurologischen Schäden<br />
führt. ein wichtiges koenzym für den<br />
phenylalaninstoffwechsel ist das tetrahydrobiopterin<br />
(bh4) – Sapropterin ist eine<br />
synthetische Form davon. Sapropterin<br />
kann also all jenen helfen, bei denen der<br />
genetische defekt ein Fehlen von bh4 bewirkt.<br />
respondern (30 bis 70 prozent) wird<br />
dadurch ermöglicht, die strikte diät zu<br />
lockern – das ist vor allem für kinder und<br />
jugendliche von großer bedeutung.<br />
Sapropterin ist in deutschland unter dem<br />
namen kuvan® als tablette zu 100 mg für<br />
kinder ab vier jahren zugelassen. nebenwirkungen<br />
können sein: kopfschmerzen,<br />
rhinorrhoe, halsbeschwerden, husten<br />
und auch gastrointestinale beschwerden.<br />
da bh4 ein kofaktor der no-Synthetase<br />
ist, sind interaktionen mit allen vasodilatatoren,<br />
die den no-Abbau beeinflussen<br />
(isosorbiddinitrat, molsidomin, minoxidil,<br />
usw.) zu erwarten.<br />
PHARMAZIE 14 SOZIAL 02/09<br />
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FotoS: bildAgentur wAldhäuSl, trenkA.At
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„Snoreeze“ wirkt gegen eine der Hauptursachen des Schnarchens<br />
– es verhindert das Zusammenfallen des Weichteilgewebes im hinteren<br />
Rachenbereich. Durch das Medikament wird dieses gleitfähiger und straffer und die<br />
vom Schnarchen verursachten Vibrationen werden so reduziert. Die Inhaltsstoffe<br />
sind natürliche und ätherische Öle sowie Liposome. In Österreich sind mehr als<br />
zwei Mio. Menschen vom Schnarchen betroffen. Das zieht auch die Nachtruhe von<br />
deren Partnern in Mitleidenschaft. www.madaus.at<br />
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Sortiment<br />
Alltagsstress ist häufiger Auslöser<br />
für nervöse Unruhe, die<br />
sich durch Reizbarkeit, Angst- und Erregungszustände<br />
bemerkbar macht. Auch<br />
Schlafstörungen passen in dieses Krankheitsbild.<br />
Pflanzliche Beruhigungsmittel<br />
bieten einen natürlichen Ausweg aus<br />
der Krise – daher verstärken seit kurzem<br />
Alpinamed ® PasseLyT Beruhigungstropfen<br />
zum Einnehmen die Produktfamilie<br />
der Naturmarke von Gebro<br />
Pharma. Hauptbestandteil dieses rein<br />
pflanzlichen Beruhigungsmittels ist der<br />
Extrakt aus der Passionsblume, dessen<br />
besondere Qualität sich durch eine ausgeprägte<br />
beruhigende Wirkung auszeichnet.<br />
Hauptverantwortlich dafür ist<br />
ein trisubstituiertes Benzoflavon im<br />
Zusammenspiel mit dem Monoflavonoid<br />
Chrysin. Diese Flavonoide wurden<br />
erst vor wenigen Jahren aus dem ethanolischen<br />
Extrakt isoliert. Die Tropfen<br />
zum Einnehmen weisen keine Gewöhnungseffekte<br />
auf. www.alpinamed.at<br />
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PHARMAZIE<br />
SOZIAL 02/09 15
IM GESPRÄCH<br />
„die ArzneimittelverSorgung<br />
durch Apotheken iSt die eFFizienteSte<br />
und koStengünStigSte“<br />
Interview mit Dr. Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender der Herba Chemosan Apotheker-AG,<br />
über die Zukunft der Apotheker, das österreichische Apothekensystem und Erfolg durch Disziplin.<br />
PHARMAZIE SOZIAL:<br />
Herr Dr. Windischbauer,<br />
Sie sind Vorstandsvorsitzender<br />
des<br />
größten Pharmagroßhandels<br />
in Österreich:<br />
der Herba Chemosan<br />
Apotheker-AG (kurz:<br />
Herba). Hatten Sie<br />
neben der Pharmazie<br />
schon immer Interesse<br />
an den komplexen<br />
Zusammenhängen eines Wirtschaftsbetriebes?<br />
Dr. Andreas Windischbauer: Ich<br />
stamme aus einer Apothekerfamilie<br />
und habe somit immer Kontakt zur<br />
Apothekerbranche gehabt. Meine<br />
Eltern sind Pharmazeuten und besitzen<br />
eine Apotheke im 1. Wiener<br />
Gemeindebezirk. Sowohl meine<br />
Schwester als auch ich traten in ihre<br />
Fußstapfen und haben Pharmazie studiert.<br />
Ich blieb zunächst an der Universität,<br />
um meinen Doktortitel zu<br />
machen, bemerkte allerdings, dass<br />
mir die Arbeit an der Hochschule nicht<br />
praxisorientiert genug war. Natürlich<br />
habe ich nebenbei immer in unserer<br />
Apotheke gearbeitet, aber Wirtschaft<br />
hat mich schon immer sehr interessiert,<br />
Großunternehmen haben mich<br />
fasziniert, und es kam alles absolut<br />
zur rechten Zeit.<br />
PS: Wann und wie sind Sie letztendlich<br />
zur Herba gekommen?<br />
Windischbauer: Im Jahr 1993. Es war<br />
damals eine sehr spannende Zeit für<br />
mich. Am 8. März 1993 − das Datum<br />
weiß ich noch ganz genau − bekam ich<br />
ein Angebot vom späteren Vorstandsvorsitzenden<br />
der Herba, Mag. Wolfgang<br />
Mähr: Mein erster Posten war<br />
nach ganz kurzer Zeit als Assistent von<br />
Herrn Mähr jener des Betriebsleiters<br />
i n t e r V i e w V o n<br />
M a g . P h a r M . sU s a n n e er g o t t -Ba d a w i ,<br />
s t V . Ve r M ö g e n s V e r w a lt e r i n , U n d<br />
Vaaö-Vi z e P r ä s i d e n t Ma g . P h a r M .<br />
r a i M U n d Po d r o s c h k o<br />
in Wien. Es war für<br />
mich ein Sprung ins<br />
kalte Wasser! Innerhalb<br />
kürzester Zeit<br />
hatte ich eine verantwortungsvolle<br />
Position inne und<br />
konnte mit einem<br />
guten Team im<br />
Rücken mit der Aufgabe<br />
wachsen. Auch<br />
später ging alles sehr<br />
schnell: 1999 rückte ich in den Vorstand<br />
der Herba auf, seit dem Jahr<br />
2002 bin ich als Vorstandsvorsitzender<br />
der Herba tätig.<br />
PS: Hatten Sie mit dem VAAÖ in der Vergangenheit<br />
Berührungspunkte?<br />
Windischbauer: Da ich aus einer<br />
Apothekerfamilie stamme, hatte ich<br />
bereits in jungen Jahren Kenntnis von<br />
den Standesvertretungen in der Pharmazie.<br />
In meiner Zeit als Betriebsleiter<br />
der Herba hatte ich jedoch kaum<br />
beruflichen Kontakt mit dem VAAÖ –<br />
dem damaligen Reichsverband –, da<br />
sich in meiner damaligen Position<br />
keine großen Berührungspunkte ergaben.<br />
In meiner jetzigen Position pflege<br />
ich gemeinsam mit meinem Kollegen<br />
Dr. Andreas Janka gute Kontakte zu<br />
allen Fraktionen der Apothekerkammer<br />
und dessen Präsidium. Wir sehen<br />
uns dennoch immer als „reiner Händler“<br />
und nicht als Politiker. Natürlich<br />
bleibt mir MMag. Ullmer aufgrund<br />
seines profunden Wissens und seiner<br />
direkten Art immer in Erinnerung.<br />
PS: Wie viele Pharmazeuten sind bei der<br />
Herba beschäftigt?<br />
Windischbauer: Wir sind insgesamt<br />
drei Pharmazeuten und allesamt in<br />
der Führungsebene tätig: zusätzlich<br />
zu meiner Person mein Vorstandskol-<br />
lege Dr. Janka und Mag. Andreas<br />
Scerbe-Saiko, der Marketingleiter der<br />
Herba.<br />
PS: Ihr Unternehmen wendet sich auch<br />
persönlich an die Apotheker – sowohl<br />
angestellte als auch selbstständige –, indem<br />
es ein breites Angebot an Fortbildungen<br />
bietet.<br />
Windischbauer: Das höchste Gut in<br />
unserer Branche sind die Apotheker,<br />
deswegen müssen sie bestens ausgebildet<br />
bleiben und wir haben vor,<br />
weiterhin Themenführer in diesem<br />
Bereich zu sein.<br />
PS: Beschäftigen Sie auch Studenten der<br />
Pharmazie?<br />
Windischbauer: Ja, sie sind das<br />
ganze Jahr über vorwiegend im Lagerbereich<br />
und als Fahrer tätig, die<br />
meisten Studierenden arbeiten natürlich<br />
in den Sommerferien bei uns.<br />
PS: Wie sehen Sie die Zukunft der Apotheker?<br />
Windischbauer: Sehr positiv! Der<br />
Altersschnitt der österreichischen<br />
Bevölkerung wird sich in den nächsten<br />
Jahrzehnten weiter erhöhen,<br />
zudem steigt der Stellenwert der<br />
Gesundheit im Leben des Einzelnen.<br />
In diesen Bereichen sind wir Apotheker<br />
DIE Ansprechpartner, da wir über<br />
das nötige Wissen verfügen und uns<br />
die Zeit nehmen, um unsere Patienten<br />
bzw. Kunden ausführlich zu beraten.<br />
Gerade für ältere Menschen ist dieses<br />
Zeitnehmen besonders wichtig. In der<br />
politischen Diskussion hat der ältere<br />
Mensch nicht wirklich eine Lobby.<br />
Vielleicht liegt das daran, dass die Entscheidungsträger<br />
in der Politik relativ<br />
jung sind und damit nicht richtig einschätzen<br />
können, wie wichtig die Apotheke<br />
für die Menschen ist.<br />
PHARMAZIE 16 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at
FOTO: claudia ziegler<br />
Es müsste im Gesundheitsbereich<br />
wesentlich mehr Augenmerk auf die<br />
Definition von Zielen gelegt werden.<br />
Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Seit<br />
ein paar Jahren werden von den Ärzten<br />
bei der Verschreibung eines COX-<br />
Hemmers zumeist auch Protonenpumpenhemmer<br />
verschrieben. Diese<br />
Methodik erhöht zwar die Arzneimittelausgaben<br />
in diesem Bereich, allerdings<br />
müssen in der letzten Zeit weniger<br />
Menschen wegen eines Ulcus<br />
behandelt werden. Wir reden nur über<br />
Geld, aber was damit erreicht worden<br />
ist, ist keine Schlagzeile wert.<br />
PS: Was halten Sie von den Beteiligungsmöglichkeiten<br />
an einer öffentlichen<br />
Apotheke, die das österreichische Apothekensystem<br />
bietet?<br />
Windischbauer: Das österreichische<br />
Apothekensystem ist für mich ein<br />
gutes System, da es bereits jetzt weit<br />
reichende Möglichkeiten für alle<br />
Beteiligten bietet – GesmbHs können<br />
sich schon jetzt bis zu knapp 50 Prozent<br />
an Apotheken beteiligen.<br />
Abgesehen davon hoffe ich, dass<br />
die Regelung der Bedarfsprüfung beibehalten<br />
wird – es ist und wäre auch<br />
weiterhin für alle Beteiligten die beste<br />
Lösung!<br />
PS: Die Gesundheitsreform in Österreich<br />
ist immer wieder ein heißes Thema. Eine<br />
Überlegung seitens des Gesundheitsministeriums<br />
war die Direktbelieferung von<br />
chronisch Kranken durch beispielsweise<br />
den Großhandel. Ist das Gesundheitsministerium<br />
schon ernsthaft an Sie herangetreten,<br />
um mit Ihnen darüber zu sprechen?<br />
Windischbauer: Nein, der Großhandel<br />
darf auch nur an Apotheken liefern.<br />
Wir haben in Österreich ein<br />
extrem effizientes System, auch was<br />
die Kosten betrifft. Die Zustellung von<br />
Medikamenten durch die Post oder<br />
das Abholen von Arzneimitteln bei<br />
den Sozialversicherungsträgern wäre,<br />
neben der rechtlichen Problematik,<br />
wesentlich teurer. Meiner Meinung<br />
nach ist die Versorgung der Bevölkerung<br />
mit Arzneimitteln durch Apotheker<br />
aus der Apotheke am billigsten<br />
und am effizientesten. Sollte dieser<br />
Fall jedoch eintreten, würden wir auf<br />
jeden Fall mit der Österreichischen<br />
Apothekerkammer sprechen.<br />
www.vaaoe.at<br />
PS: Was halten Sie von der Forderung von<br />
Bundesminister Alois Stöger, dass die jährliche<br />
Kostensteigerung von Medikamenten<br />
max. der Erhöhung des BIPs – drei Prozent<br />
– entsprechen darf?<br />
Windischbauer: Davon halte ich<br />
nicht viel, da es keinen Konnex zwischen<br />
diesen beiden Zahlen gibt. Wie<br />
bereits gesagt, durch den Einsatz von<br />
Medikamenten können wir viel erreichen,<br />
beispielsweise auch Krankenhauskosten<br />
senken und uns somit im<br />
Endeffekt hohe Folgekosten ersparen,<br />
indem wir Arzneimittel gezielt einsetzen.<br />
Die Definition von Gesundheitszielen<br />
ist dringend notwendig.<br />
PS: Wird es Ihrer Meinung nach 2009 zu<br />
einer Steigerung der Arzneimittelausgaben<br />
durch die Krankenkassen kommen?<br />
Windischbauer: Ich bin mir ziemlich<br />
sicher, dass es im Jahr 2009 zu einem<br />
sehr geringen Wachstum bei den Arzneimittelausgaben<br />
durch die Krankenkassen<br />
kommen wird. Als<br />
Hauptgründe dafür sehe ich die<br />
Preissenkung bei Arzneimitteln,<br />
und dass es in nächster Zeit<br />
keine großen Innovationen<br />
auf dem Arzneimittelsektor<br />
geben wird. Bei fairer<br />
Betrachtung dürfte das<br />
Gesundheitsministerium<br />
die Pharmafirmen, Großhändler<br />
und Apotheken<br />
nicht weiter „schröpfen“,<br />
da bestenfalls minimale<br />
Kostensteigerungen in den<br />
nächs ten Jahren zu erwarten<br />
sind. Außerdem leistet die<br />
gesamte Wertschöpfungskette drei<br />
Jahre lang, von 2008 bis 2010, einen<br />
Solidaritätsbeitrag von insgesamt<br />
über 200 Mio. Euro.<br />
PS: Bei einem so anspruchsvollen Job,<br />
bleibt Ihnen noch Zeit für Ausgleich, z. B.<br />
Hobbys?<br />
Windischbauer: Da ich<br />
einen sehr arbeitsintensiven<br />
Alltag habe, ist mir<br />
eine abwechslungsreiche<br />
Gestaltung der Freizeit<br />
sehr wichtig. Ich betreibe<br />
Dr. Andreas Windischbauer,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Herba Chemosan<br />
Apotheker-AG<br />
sehr gerne Sport, und manchmal kann<br />
man wie bei der jährlichen Fortbildungsveranstaltung<br />
in Saalfelden Sport und<br />
„Kundenarbeit“ koordinieren. Regelmäßig<br />
gehe ich laufen und trai niere Karate.<br />
Meine Leidenschaft gehört aber dem<br />
Wassersport mit Kite- und Windsurfen.<br />
PS: „Brauchen“ Sie Stress, um produktiv<br />
zu sein, oder sind Sie diszipliniert?<br />
Windischbauer: Von Natur aus bin<br />
ich ein disziplinierter Mensch, was in<br />
meinem beruflichen Alltag mit dem<br />
hohen Termindruck schon ein Vorteil<br />
ist. Ich teile mir meine Zeit ziemlich<br />
strikt ein und benötige keinen zusätzlichen<br />
Druck von außen.<br />
PS: Wir danken für das Gespräch. n<br />
PHARMAZIE<br />
SOZIAL 02/09 17
FINANZEN & STEUERN<br />
die sTeuerreFOrm und akTuelles<br />
zur gehalTsabrechnung<br />
Das Steuerreformgesetz ist Anfang April kundgemacht worden und rückwirkend mit 1.1.2009 in Kraft getreten.<br />
Die ersten positiven Auswirkungen sollten alle Angestellten bereits mit der Gehaltsüberweisung für den Monat<br />
April gespürt haben, die neuen (günstigeren) Lohnsteuertarife sind mit diesem Monat bereits schlagend geworden.<br />
Wir haben die steuerlichen Auswirkungen<br />
zusammengefasst<br />
und einen Überblick für Sie<br />
gestaltet:<br />
Mein Gehalt – was bei den<br />
aktuellen Abrechnungen<br />
zu beachten ist<br />
Durch die rückwirkende Senkung der<br />
Steuertarife haben alle Steuerpflichtigen<br />
in den ersten Monaten des Jahres 2009<br />
(Jänner bis März) zu viel Lohnsteuer<br />
bezahlt. Bis Ende Juni 2009 haben die<br />
Betriebe nun Zeit, die Differenz an die<br />
Arbeitnehmer rückzuüberweisen bzw.<br />
bei der laufenden Lohnsteuerberechnung<br />
in Abzug zu bringen.<br />
Einige Dienstgeber haben dies<br />
bereits mit der Aprilabrechnung<br />
durchgeführt, die betroffenen<br />
Arbeitnehmer sollten<br />
dadurch mehr ausbezahlt<br />
bekommen bzw. um einiges<br />
weniger an den Betrieb zurück-<br />
gezahlt haben als sonst.<br />
Abgesehen von der Steuerrückzahlung<br />
wird im Monat<br />
Mai eine „außerordentliche<br />
Sonderzahlung“ fällig, die (von den Kollektivvertragspartnern<br />
vereinbart) die<br />
Gehaltskasse als Einmalzahlung für die<br />
angestellten Apotheker zur Auszahlung<br />
bringt. Diese Einmalzahlung beträgt<br />
0,48 % der in der Zeit von 1.12.2008 bis<br />
31.5.2009 durch die Gehaltskasse ausbezahlten<br />
Gehälter bzw. Entlohnungen<br />
(inkl. Familienzulagen). Angestellte Apotheker,<br />
die nach Dezember 2008, aber<br />
vor Ende Mai 2009 aus dem Betrieb ausgeschieden<br />
sind, sollten einen aliquoten<br />
Anteil dieser außerordentlichen Sonderzahlung<br />
erhalten haben.<br />
Weiters wurden im Zuge der Maiabrechnung<br />
von der Gehaltskasse die in<br />
den letzten Jahren zu viel einbehaltenen<br />
Apothekerkammerumlagen (die Apothekerkammer<br />
hatte verabsäumt, der<br />
B e i t r a g v o n<br />
M a g . ge o r g Li p p a y ,<br />
J u r i s t d e s vaaÖ<br />
Gehaltskasse die beschlussmäßige Senkung<br />
der Kammerbeiträge mitzuteilen)<br />
rückverrechnet. Dieser Fehler wurde<br />
vom VAAÖ aufgedeckt und die Korrektur<br />
verlangt.<br />
Da diese Beträge zum Zeitpunkt der<br />
Einbehaltung steuer mindernd wirkten,<br />
muss nun im Mai die Steuerbemessungsgrundlage<br />
entsprechend erhöht,<br />
die rückvergütete Kammerumlage daher<br />
nachversteuert werden.<br />
Weitere Steuererleichterungen<br />
für Familien<br />
Familienbeihilfebezieher haben darüber<br />
hinaus durch die Erhöhung des<br />
Kinderabsetzbetrages von<br />
Euro 50,90 auf Euro 58,40<br />
monatlich pro Kind eine kleine<br />
Erleichterung in den Haushaltskassen<br />
gespürt.<br />
Kinderbetreuungskosten<br />
können ab heuer bis zu einem<br />
Betrag von Euro 2.300,– pro<br />
Kind als außergewöhnliche<br />
Belastung ohne Selbstbehalt<br />
abgesetzt werden (dies erfolgt<br />
mit der Arbeitnehmer-Veranlagung<br />
im nächsten Jahr). Der Dienstgeber<br />
kann darüber hinaus den Arbeitnehmern<br />
einen Zuschuss für die<br />
Kinderbetreuungskosten geben, pro<br />
Kind ist ein Zuschuss von höchstens<br />
Euro 500,– im Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei<br />
möglich. Kinderbetreuungskosten<br />
im Ausmaß des Zuschusses<br />
können nicht zusätzlich als außergewöhnliche<br />
Belastung geltend gemacht<br />
werden.<br />
Den Grenzbetrag von Euro 2.300,–<br />
überschneidende Kinderbetreuungskosten<br />
können unter Umständen als<br />
außergewöhnliche Belastung mit Selbstbehalt<br />
Berücksichtigung finden.<br />
Welche Voraussetzungen müssen<br />
gegeben sein, dass ein Zuschuss des<br />
Arbeitgebers für Kinderbetreuung nicht<br />
der Steuer unterliegt bzw. eine außergewöhnliche<br />
Belastung vorliegt?<br />
• Begünstigt sind nur jene Arbeitnehmer,<br />
denen für das Kind mehr als<br />
6 Monate im Kalenderjahr der Kinderabsetzbetrag<br />
zusteht (d. h. also der<br />
Familienbeihilfebezieher, und das ist<br />
meist die Mutter).<br />
• Das Kind darf zu Beginn des Kalenderjahres<br />
das 10. Lebensjahr noch<br />
nicht vollendet haben.<br />
• Nur wenn der Arbeitgeber allen<br />
Arbeitnehmern oder Gruppen von<br />
Arbeitnehmern, für die ein Zuschuss<br />
steuerfrei gewährt werden kann, diesen<br />
Vorteil einräumt, ist Steuerfreiheit<br />
gegeben.<br />
• Zudem muss der Arbeitnehmer dem<br />
Arbeitgeber eine schriftliche Mitteilung<br />
abgeben (Formular L 35), in der<br />
Folgendes erklärt wird:<br />
a) der Kinderabsetzbetrag steht zu<br />
b) SVNr. des Kindes oder<br />
c) Kennnummer der Europäischen<br />
Krankenversicherungskarte<br />
d) dass von keinem anderen Arbeitgeber<br />
ein Zuschuss geleistet wird. Hat<br />
ein früherer Arbeitgeber im Kalenderjahr<br />
bereits einen steuerfreien<br />
Zuschuss für dieses Kind gewährt, ist<br />
die Höhe dieses Zuschusses in die<br />
Erklärung mit aufzunehmen. Der Folgearbeitgeber<br />
darf nur die Differenzsumme<br />
auf den Höchstbetrag von<br />
Euro 500,– steuerfrei belassen.<br />
• Die Auszahlung erfolgt nicht direkt an<br />
den Arbeitnehmer, sondern an eine<br />
institutionelle Kinderbetreuungseinrichtung<br />
oder an eine pädagogisch<br />
qualifizierte Person. Der Zuschuss<br />
kann auch in Form von Gutscheinen<br />
geleistet werden, die ausschließlich<br />
bei institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
eingelöst werden<br />
können. Wird der Zuschuss direkt an<br />
den Arbeitnehmer gezahlt, so ist das<br />
immer steuerpflichtiger Arbeitslohn!<br />
PHARMAZIE 18 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at<br />
FOTO: bildagenTur Waldhäusl
Gemäß eines unlängst veröffentlichten<br />
Erlasses des Finanzministeriums gelten<br />
insbesondere als Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
(öffentlich und privat):<br />
• Kindergärten (allgemeine, Sonder-,<br />
Integrations-, Übungs-, Betriebskindergärten)<br />
• Kinderkrippen<br />
• Horte<br />
• Tagesheimstätten, Kindergruppen,<br />
Kinderhäuser<br />
• Elternverwaltete Kindergruppen<br />
• Spielgruppen<br />
• Kinderbetreuung an Universitäten<br />
„Pädagogisch qualifizierte Personen“<br />
sind Personen, die eine Ausbildung zur<br />
Kinderbetreuung und Kindererziehung<br />
im Mindestausmaß von 8 Stunden nachweisen<br />
können. Darunter fallen insbesondere:<br />
• Babysitterausbildung<br />
• Lehrgänge für Tageseltern<br />
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• Schulung für Au-pair-Kräfte im Sinne<br />
des § 49 Abs. 8 ASVG<br />
• Elternbildungsseminare<br />
• Ausbildung zur Kindergartenpädagogin,<br />
Horterzieherin, Früherzieherin<br />
• Pädagogisches Hochschulstudium an<br />
einer Universität, pädagogischen Akademie<br />
oder vergleichbaren Einrichtung<br />
Keine Begünstigung wird für Zahlungen<br />
an pädagogisch qualifizierte Personen<br />
gewährt, die Angehörige im Sinne<br />
des § 25 BAO sind und zum selben Haushalt<br />
wie das Kind gehören. Die weiteren<br />
Erleichterungen, wie der neue Kinderfreibetrag<br />
nach § 106a EStG, können erstmals<br />
mit der Arbeitnehmerveranlagung<br />
im nächsten Jahr für das Jahr 2009<br />
berücksichtigt werden. Wir werden zu<br />
gegebenem Zeitpunkt mehr darüber<br />
berichten. n<br />
zusatzkrankenversicherung<br />
Prämienanpassung 2009<br />
Wie in den Vorjahren wird auch im mai<br />
2009 eine Prämienanpassung bei den<br />
meisten mitgliedern unserer zusatzkrankenversicherung<br />
durchgeführt.<br />
zwei der wichtigsten gründe für die<br />
nunmehr schon jährlichen anpassungen<br />
sind einerseits die stetig steigenden<br />
kosten im gesundheitsbereich. andererseits<br />
werden immer mehr leistungen bei<br />
den Pflichtkrankenkassen gestrichen. da<br />
sich die Privatversicherungen verpflichten,<br />
die vollen aufzahlungskosten auf<br />
die leistungen der sozialversicherung zu<br />
übernehmen, führt eine streichung der<br />
leistungsübernahmen bei den Pflichtkassen<br />
unverzüglich zur Prämienerhöhung<br />
bei den Privatversicherungen, da<br />
diese das entstandene defizit sofort<br />
übernehmen müssen. die Folgen sind<br />
bei der jährlichen Prämienanpassung<br />
ersichtlich.<br />
der VaaÖ ist sehr bemüht, die kostensteigerung<br />
so gering wie möglich zu halten.<br />
im Vorjahr wurde für die gruppe des<br />
seniorentarifs sogar eine Verringerung<br />
des selbstbehaltes um euro 50,– erreicht.<br />
ebenso wurde durch Verhandlungen mit<br />
dem VaaÖ-Partner, der uniQa Versicherungen<br />
ag, die steigerung des selbstbehaltes<br />
verhindert.<br />
abschließend bittet der VaaÖ diejenigen<br />
mitglieder, die ihren beitrag per<br />
dauerauftrag zahlen, diesen entsprechend<br />
anzupassen oder – was günstiger<br />
wäre – einen einziehungsauftrag einzurichten,<br />
da in diesem Fall die anpassung<br />
an die neue Prämienhöhe direkt durchgeführt<br />
wird und somit unannehmlichkeiten<br />
vermieden werden.<br />
bei Fragen steht ihnen der VaaÖ,<br />
Frau dimitrijevic, gerne zur Verfügung,<br />
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PHARMAZIE<br />
SOZIAL 02/0919
alle Wege Führen nach rOm –<br />
Oder: Wenn ein Verband eine reise TuT …<br />
… dann gibt’s was zu erzählen!<br />
Eine knappe Woche nach Ostern<br />
machten sich die abenteuerlustigen<br />
Mitarbeiter des VAAÖ unter der<br />
kundigen Führung ihres Direktors Norbert<br />
Valecka nach Rom auf. Einfach so<br />
– nein, nicht einfach so: zum Betriebsausflug!<br />
Im Sommer 2008 wurde die Idee<br />
geboren, einen Betriebsausflug zu veranstalten,<br />
ein Novum für alle Verbandsmitarbeiter,<br />
da man seit Jahren nicht<br />
einmal einen gemeinsamen Ausflug auf<br />
den Kahlenberg zustande brachte.<br />
„Der Betriebsausflug wird nach Rom<br />
führen“ – etwas ungläubig vernahm<br />
man die Nachricht, die per<br />
E-Mail an alle Mitarbeiter weitergeleitet<br />
wurde. Rom? Das<br />
liegt doch in Italien, oder? – Ja<br />
genau, und dort geht es hin!<br />
Sofort waren (fast) alle Feuer<br />
und Flamme, man konnte<br />
es kaum erwarten. Doch es<br />
waren noch acht Monate Zeit<br />
bis dahin.<br />
Zeit, die sehr schnell verging,<br />
da es im Verband ja einiges zu tun<br />
gab. Und dann war es so weit: Am 17.<br />
April bestiegen neun Verwegene des<br />
Verbandes (siehe Bild), direkt vom Büro<br />
kommend, die AUA-Maschine in Richtung<br />
Italiens Hauptstadt. Es war Freitagnachmittag<br />
und es waren alle in prächtiger<br />
Wochenendstimmung. Nach einem<br />
knapp eineinhalbstündigen Flug und<br />
r e i s e B e r i c h t v o n<br />
M a g . ge o r g Li p p a y ,<br />
J u r i s t d e s vaaÖ<br />
nachdem am Flughafen Fiumicino auch<br />
unser Gepäck sehr rasch „ausgespuckt“<br />
wurde, begaben wir uns auf den Weg<br />
in das Stadtzentrum. Gleich am Flughafen<br />
machte es sich bezahlt, dass wir<br />
eine studierte Romanistin in unseren<br />
Reihen hatten: Patricia Rois führte uns<br />
dank ihrer perfekten Italienisch-Kenntnisse<br />
sicher und souverän über sämtliche<br />
Hürden, die Touristen bei solchen<br />
Reisen erwarten (Bahn-Tickets kaufen,<br />
Essen bestellen, Hotelzimmer einchecken,<br />
Wegweiser beachten etc.).<br />
Auf dem Weg zu unserem Quartier<br />
durchquerten wir fast ganz Rom:<br />
vom Flughafen eine halbe Stunde zum<br />
Hauptbahnhof Termini und dann mit<br />
der U-Bahn wieder 20 Minuten<br />
hinaus bis zur Endstation der<br />
Linie B. Von dort waren es dann<br />
nur mehr ein paar Minuten zu<br />
Fuß bis zur Unterkunft. Es sei<br />
an dieser Stelle bemerkt, dass<br />
sich das Hotel Metro, unsere<br />
besagte Unterkunft, besonders<br />
für solche Gäste empfiehlt, die<br />
wegen extremer Müdigkeit nur<br />
froh sind, ein Bett zum Schlafen<br />
gefunden zu haben und sonst keine<br />
allzu großen Erwartungen an den Zimmerzustand<br />
und -service anstellen. Das<br />
war aber alles kein Problem, da wir ja die<br />
Stadt ansehen und nicht die Zeit in unseren<br />
„Luxus-Suiten“ verbringen wollten.<br />
Am gleichen Abend fanden wir in der<br />
Nähe eine sehr gute Pizzeria, die vollkommen<br />
„nicht-touristisch“ war, wie<br />
wir aufgrund unser kommenden Erfahrungen<br />
in den nächsten Tagen nachträglich<br />
feststellen durften. Das war der<br />
Vorteil der Vorstadt.<br />
Volles Programm<br />
Frisch gestärkt durch mehr oder<br />
weniger langen Schlaf und ein herzhaftes<br />
Frühstück mit undefinierbaren<br />
Brot-Weckerln machten wir uns Samstagvormittag<br />
auf in Richtung Zentrum.<br />
Erste Station war der Petersplatz. Hier<br />
möchte ich bemerken, dass wir uns im<br />
Zuge der Reisevorbereitungen bereits<br />
einige Sehenswürdigkeiten aufgelistet<br />
hatten, die wir unbedingt sehen wollten.<br />
Petersdom (mit Petersplatz) stand<br />
natürlich an oberster Stelle. Am Samstag<br />
betrachteten wir den Dom von außen,<br />
da wir die Sixtinische Kapelle besichtigen<br />
wollten. Nach zehnminütigem Gehweg<br />
entlang der Vatikanischen Gemäuer<br />
wurden wir von einer wartenden Menschenschlange<br />
überrascht, in die wir<br />
uns nicht eingliedern wollten. Wir hatten<br />
ja schließlich noch den Sonntag, da<br />
wird sich der Kapellenbesuch ja ausgehen,<br />
dachten wir.<br />
Mit der nächstgelegenen U-Bahn<br />
fuhren wir dann in das historische Zentrum<br />
(„centro storico“). Von der Spanischen<br />
Treppe zum Fontana di Trevi,<br />
übers Pantheon zur Piazza Navona und<br />
durch all die reizvollen kleinen Gassen<br />
wanderten wir zügig (der Direktor gab<br />
ein unglaubliches Tempo vor) durch das<br />
historische Viertel.<br />
PHARMAZIE 20 SOZIAL 02/09<br />
www.vaaoe.at
Mund der Wahrheit<br />
Beim Mittagessen in einem kleinen<br />
Ristorante stärkten wir unsere müden<br />
Leiber – Bruschetta als Vorspeise und<br />
Pasta-Teller gaben uns wieder Kraft. Die<br />
wir auch benötigten, wie sich in der Folge<br />
herausstellen sollte. Ursprünglich gab<br />
es nämlich den Plan, die Sehenswürdigkeiten<br />
mit einer „hop on – hop off“-Bustour<br />
zu besuchen. Nachdem wir nach<br />
dem Mittagessen zu Fuß die nächstgelegene<br />
Piazza dei Fiori erreichten, war<br />
es ja nicht mehr weit zu den Ruinen<br />
des Teatro di Marcello. Ja, und von dort<br />
waren es eh nur ein paar Schritte bis zum<br />
Kapitol. Und da das Forum Romanum<br />
gleich am Fuße des Kapitols liegt, wurde<br />
natürlich auch kein Bus bestiegen. Und<br />
vom Forum liegt das Kolosseum quasi in<br />
Sichtweite. Also nichts wie hin – zu Fuß.<br />
Das Kolosseum betrachteten wir eine<br />
Weile von außen, um festzustellen, dass<br />
auf der Liste der Begehungen noch „la<br />
bocca della veritá“ (der Mund der Wahrheit<br />
– ein antiker Lügendetektor sozusagen)<br />
offenstand. Weil diese Steinmaske –<br />
der geneigte Leser wird es vermuten – in<br />
unmittelbarer Nähe lag, marschierten<br />
wir auch dorthin zu Fuß, quasi im Vorübergehen<br />
nahmen wir noch die Eindrücke<br />
der Überreste des Circus Maximus<br />
mit. Dort angekommen, wagten<br />
einige Mutige, sich dem „Wahrheitstest“<br />
zu unterziehen und steckten furchtlos<br />
ihre Hand in den „Mund der Wahrheit“.<br />
Es sei verraten, dass alle unversehrt<br />
zurückkehrten – wir vom VAAÖ sind ja<br />
ein ehrliches Völkchen!<br />
Weiter ging’s danach mit dem Bus<br />
zur Villa Borghese (der Stadtpark von<br />
Rom) – von dort wollten wir zu einer<br />
kurzen Ballonfahrt (quasi als „Höhepunkt“<br />
des Ausflugs) über Rom starten<br />
www.vaaoe.at<br />
– doch leider war diese Attraktion niemandem<br />
außer uns bekannt. Ballonfahrten<br />
gab’s schon länger nicht mehr<br />
in Rom – wir hatten unglücklicherweise<br />
einem alten Reisebericht aus dem<br />
Internet vertraut.<br />
Wir ließen uns die Ausflugsstimmung<br />
aber nicht verderben, besannen<br />
uns unserer kräftigen Beine und marschierten<br />
von der Villa Borghese wieder<br />
zurück ins „centro storico“ – diesmal von<br />
der Spanischen Treppe herab durch die<br />
verwinkelten Gassen zum Tiber-Ufer.<br />
Dort konnten wir noch einen ROMantischen<br />
Sonnenuntergang mit tollem Ausblick<br />
auf die Engelsburg und die Engelsbrücke<br />
erleben, bevor wir von Hunger<br />
getrieben in die nächstgelegene Pizzeria<br />
zum Abendessen einfielen. Die Kellner<br />
rieben sich anhand der neun hungrigen<br />
Mäuler ihre Hände und machten<br />
mit uns ein gutes Geschäft, aber wenn<br />
man nichts im Magen hat, ist man willenlos<br />
und froh, überlebt zu haben.<br />
Bei der Samstagabendgestaltung wurden<br />
getrennte Wege beschritten – der<br />
Großteil der Gruppe begab sich wieder<br />
ins Hotel zurück, um den müden Körper<br />
auszuruhen, ein paar jedoch waren<br />
noch kräftig genug, um den Abend in<br />
einer typisch römischen Taverne ausklingen<br />
zu lassen.<br />
Der Himmel Weinte<br />
Der Sonntag versprach wieder ein<br />
interessanter Tag zu werden, die Sixtinische<br />
Kapelle stand ja auf dem Programm.<br />
Wir hatten das Glück, dass sich<br />
diesmal niemand vor der Sixtinischen<br />
Kapelle angestellt hatte. Unser Pech war<br />
einzig, dass dies nur deshalb der Fall<br />
war, weil die Kapelle an diesem Sonntag<br />
geschlossen hatte. Nun gut, zum Peters-<br />
VAAÖ-Direktor Mag. Norbert Valecka mit<br />
seinen Mitarbeiterinnen Sabrina Tröthan<br />
(li.) und Barbara Schubert (re.) am Rand des<br />
berühmten Fontana di Trevi<br />
dom war’s ja nicht weit, und so begaben<br />
wir uns zur Kirche der Kirchen, die uns<br />
nicht nur ein prächtiges Beispiel an klerikaler<br />
Baukunst, sondern auch Unterschlupf<br />
vor dem langsam immer stärker<br />
werdenden Regen bot. Auf dem Petersplatz<br />
draußen trotzte eine riesige Menschenmasse<br />
dem schlechten Wetter – sie<br />
waren alle gekommen, um den Papst zu<br />
sehen, der sich dann auch über häusergroße<br />
Bildschirme dem treuen, jubelnden<br />
Publikum zeigte.<br />
So erhielten auch wir einen sonntäglichen<br />
Segen von oberster kirchlicher<br />
Stelle und konnten uns danach beruhigt<br />
zum Mittagessen niederlassen.<br />
Leider wurde der Regen immer stärker<br />
und auch rasch angekaufte römische<br />
Regenschirme ließen Petrus nicht<br />
davon abhalten, „seine“ Kirche samt<br />
Umgebung reichlich mit Wasser von<br />
oben zu versorgen. So wurde das Sonntags-Ausflugsprogramm<br />
drastisch reduziert,<br />
und wir begaben uns, ein bisschen<br />
abgelenkt durch kleine Souvenirkäufe,<br />
bereits früh zum Bahnhof Termini, wo<br />
wir die Zeit bis zum Abflug nach Wien<br />
verbrachten.<br />
Zur Freude unserer listenbeflissenen<br />
Mitarbeiter konnten wir (fast) alle<br />
unsere Besichtigungsziele „abhaken“. Es<br />
war trotz der Dichte des Programms ein<br />
toller Ausflug, den alle Teilnehmer sehr<br />
genossen haben. Es sind sich bereits<br />
jetzt alle einig, dass es nächstes Jahr wieder<br />
einen Betriebsausflug in dieser Größenordnung<br />
geben soll (Barcelona?). n<br />
PHARMAZIE<br />
SOZIAL 02/0921
TERMINE<br />
VaaÖ-VeransTalTungskalender<br />
Datum titel Ort / Zeit<br />
17.06.2009 Das Phänomen Haydn: das heurige Jahr steht ganz im zeichen von Joseph<br />
haydn (1732–1809). sein Wirken wird heuer an vielen Originalschauplätzen<br />
hör-, seh- und erlebbar gemacht. der 200. Todestag des komponisten steht<br />
auch im mittelpunkt des nächsten stammtisches in Wien unter der leitung<br />
von mag. pharm. andrea Vlasek.<br />
17.06.2009 Gesund unterwegs: urlaub und reisen bringen dem einen die nötige erholung,<br />
dem anderen spaß und unterhaltung. aber: je ferner und exotischer<br />
das ziel, umso wichtiger ist es, auch die passende reiseapotheke im gepäck<br />
zu haben. Was dazu gehört, erzählt univ.-Prof. dr. stefan Winkler, spezialist<br />
für infektions- und Tropenkrankheiten, am Vortragsabend „reiseapotheke“.<br />
24.06.2009 Speiseplan und Gesundheit: essen ist leben – ein leben, dessen Qualität<br />
jeder selbst mehrmals am Tag bestimmen kann. Welche grundbausteine<br />
des menschlichen lebens zur gesunderhaltung des körpers wichtig sind,<br />
steht im mittelpunkt des Vortragsabends der landesgruppe Tirol. unter<br />
dem Titel „essen wir uns krank?“ verrät die Vortragende mag. pharm. ursula<br />
höller, nährstoffapothekerin, Tipps, wie aus jeder küche im handumdrehen<br />
eine Wellness-Oase wird.<br />
25.06.2009 „is(s)t mein Kind anders?“ nährstoffapothekerin mag. pharm. ursula<br />
höller beleuchtet adhs – eine der häufigsten psychischen erkrankungen im<br />
kindes- und Jugendalter – aus orthomolekularer sicht. unabhängig von einer<br />
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PHARMAZIE 22 SOZIAL 01/09<br />
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FOTOs: FOTOlia, isTOckPhOTO<br />
Momentan wird in den höchsten<br />
Gremien der Apothekerschaft<br />
über eine neue, qualitativ und<br />
quantitativ verifizierbare Art der Fortbildung<br />
für Apotheker unter dem Titel „Lernen<br />
und Punkten“ beratschlagt. Wie, um<br />
was und in welcher Reihenfolge diskutiert<br />
wird, erinnert mich an eine Geschichte,<br />
die meine Mäusefreundin Uschi vor kurzem<br />
erlebt hat.<br />
Uschi hat eine große Familie, bei der<br />
es üblich ist, dass jedes Familienmitglied<br />
zu jedem Thema was zu sagen und eine<br />
Meinung hat. Eines Tages dachte sich<br />
ihr Vater, der Peppi Schloßweger, als er<br />
zu den Nachbarn rüberschaute, dass es<br />
doch blöd ausschaut, wenn diese Ratten,<br />
die Königsnager in Weiß, ein Auto, noch<br />
dazu mit gültigem Pickerl, in der Garage<br />
stehen haben, wohingegen die Mäuserichs<br />
noch per Pfoten unterwegs sind.<br />
Hinzu kommt, dass die Nachbarsratten<br />
größer sind, mehr Familienmitglieder<br />
und wesentlich mehr Freunde im Nagetierlager<br />
haben als die kleinen Mäuse.<br />
So kann’s nicht weitergehen, spricht<br />
der Peppi und beginnt zu sinnieren, welches<br />
Auto sich die Familie zulegen soll.<br />
Flugs gesellt sich die restliche Familie<br />
dazu, alle haben, wie gewohnt, die kleinen<br />
Mäulchen offen, auch jene, die von<br />
Autos keinen blassen Schimmer haben.<br />
Die Tante Chrissi meint, dass das Vehikel<br />
einen großen Kofferraum braucht,<br />
damit man viele Milchprodukte darin<br />
verstauen kann.<br />
Von unten hört man den kleinen<br />
Nachbarsjungen Bobo (nicht von den<br />
Nachbarsratten, sondern von der anderen<br />
Seite, wo auch eine kleine, aber feine<br />
Mäusefamilie zu Hause ist): „Ihr habt was<br />
vergessen …“ Daraufhin alle anderen:<br />
„Ruhe, Kleiner!“<br />
Der Onkel Poldi beharrt auf einem<br />
Navigationssystem, damit man sich<br />
nicht verfährt und ohne Umwege ans Ziel<br />
kommt.<br />
Von unten hört man wieder den kleinen<br />
Bobo: „Aber ihr habt doch was vergessen!“<br />
Alle anderen: „Sei nicht so destruktiv,<br />
wir müssen endlich Nägel mit<br />
Köpfen machen, was sollen denn die Rat-<br />
www.vaaoe.at<br />
ten von uns denken!“ Der Neffe G’schisi<br />
erwartet sich zumindest einen V8, unter<br />
vier Litern Hubraum brauchen wir gar<br />
nicht zu reden beginnen, schließlich wollen<br />
wir so rasch als möglich das Ziel erreichen!<br />
Ein leises Fiepsen, ihr wisst schon von<br />
wem, ertönt: „Bitte, bitte, ihr habt doch<br />
das Wichtigste vergessen, was wollt …“<br />
Alle anderen werfen den Armen, bevor er<br />
aussprechen kann, aus dem Haus.<br />
Der schlaksige Schwager, von allen nur<br />
Schlaksi genannt, möchte, dass der Wagen<br />
zumindest 19er-Patscherln hat, damit bei<br />
einer Geländeausfahrt auch sanfte Bäche<br />
kein Hindernis darstellen.<br />
Damit das heillose Durcheinander ein<br />
Ende hat, wird der Familienrat zusammengerufen.<br />
Man diskutiert, disputiert,<br />
überlegt, verwirft, überlegt erneut, verwirft<br />
wieder, bis man sich endlich auf alle<br />
Kriterien, die das neue Auto haben soll<br />
(sogar die Farbe) geeinigt hat und jetzt hat<br />
der ungezogene Bobo endlich auch nicht<br />
mehr gestört.<br />
Mamma mia, das war aber ein hartes<br />
Stück Arbeit! Am nächsten Tag begibt<br />
man sich zum Autohändler, teilt diesem<br />
genau mit, welchen Wagen man haben<br />
möchte – es wird kein noch so kleines<br />
Detail ausgelassen – und bestellt schlussendlich<br />
nach langem Hin und Her die<br />
Familienkutsche.<br />
Beim Hinausgehen bekundet der Verkäufer<br />
professionell höfliches Interesse<br />
und ruft der – beinahe im Rauschzustand<br />
vor lauter Freude stehenden – Familie<br />
nach: „Sie haben sich so toll über alle Einzelheiten<br />
des Autos Gedanken gemacht<br />
– für welchen Verwendungszweck ist der<br />
Wagen denn bestimmt?“<br />
Schweigend und kopfschüttelnd verlassen<br />
die Schloßwegers den Autosalon<br />
und denken sich: „Wie kann man nur so<br />
eine blöde, unwichtige Frage stellen? Wir<br />
wissen zwar nicht, wohin wir fahren wollen<br />
und welche Straßen es dort gibt (oder<br />
was gar nach dem Ortsende auf uns wartet),<br />
aber man kann sich doch nicht wegen<br />
so Bagatellen den Kopf zerbrechen. Der<br />
wird sicher mit dem komischen Nachbarsjungen<br />
verwandt sein.“<br />
TARAMAUS<br />
kann man VOm sTrebern einen ausschlag bekOmmen,<br />
Oder kurz – lernen und PunkTen?!<br />
Meine Lieben!<br />
Genauso sieht es mit der neuen Fortbildungsreihe<br />
„Lernen und Punkten“ der<br />
Apothekerkammer aus – vom Grundgedanken<br />
her sicher nicht schlecht, permanente<br />
Fortbildung ist für unseren Stand<br />
essenziell, nur:<br />
• Man macht sich über jede Kleinigkeit<br />
Gedanken, selbst wie viele Punkte für<br />
eine besuchte Veranstaltung bzw. für<br />
eine bestandene Prüfung vergeben<br />
werden, wurde schon beschlossen,<br />
nur niemand weiß, wofür man diese<br />
Punkte braucht!<br />
• Es gibt keine Angaben, ob man pro<br />
Jahr eine Mindestanzahl an Punkten<br />
benötigt oder wann man so eine Prüfung<br />
machen soll (in der Freizeit, in<br />
der Arbeitszeit, wird für mich Freizeit<br />
zu Arbeitszeit, wenn ich eine Prüfung<br />
online mache?).<br />
• Bin ich irgendwann einmal verpflichtet,<br />
an dieser Fortbildung „Lernen und<br />
Punkten“ teilzunehmen?<br />
• Verliere ich gar meine Berufsberechtigung,<br />
wenn ich in einem Jahr nicht<br />
genügend Punkte sammeln kann? (Ein<br />
Szenario, das uns blühen könnte.)<br />
• Verliert im Gegenzug ein Apothekenleiter<br />
seine Konzession, wenn er nicht<br />
genügend Punkte hat? (Ein Szenario,<br />
das zwar fair gegenüber den anderen<br />
wäre, das so aber mit Sicherheit nicht<br />
kommen wird.)<br />
Alle diese Fragen sollten meiner Meinung<br />
nach zuerst diskutiert werden,<br />
bevor man sich an die „Extras“ heranmacht,<br />
aber ich muss jetzt Schluss<br />
machen, sonst setzen die mich auch vor<br />
die Tür … n<br />
PHARMAZIE<br />
SOZIAL 02/09 23