24.11.2012 Aufrufe

Wundversorgung - VAAÖ

Wundversorgung - VAAÖ

Wundversorgung - VAAÖ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PHARMAZIE<br />

SOZIAL<br />

Die Zeitschrift der angestellten Apothekerinnen und Apotheker<br />

EUR 2,20 | 02/2009 | www.vaaoe.at<br />

DIE gROSSE VAAÖ<br />

TüRkEI-REISE-<br />

AkTIOn<br />

auf Seite 2<br />

P.b.b. Verlagsort: 1010 Wien, 09Z038037M<br />

sCHMerZ<br />

Erkenntnisse<br />

der 5. Südbahn-<br />

Schmerzgespräche<br />

InTervIeW<br />

Der HERBA-Chef über die<br />

Zukunft der Apotheken<br />

sTeuerreForM<br />

Steuerliche<br />

Erleichterungen<br />

für Familien<br />

<strong>Wundversorgung</strong><br />

Was Apotheker über<br />

diese sensible Materie<br />

wissen sollten


nach dem tollen Erfolg<br />

der letzten aktion hat<br />

der vaaÖ auch für<br />

2009/2010 wieder<br />

ein ganz besonderes<br />

angebot für Sie.<br />

ErlEbEn SiE dEn ZaubEr dEr TürkEi Zu EinZigarTigEn kondiTionEn:<br />

Oktober 2009: E 139,–/Person (inkl. Flughafen-Taxen)<br />

November 2009 bis April 2010: E 79,–/Person (inkl. Flughafen-Taxen)<br />

im PrEiS inkludiErT:<br />

• Hin- und Rückflug (Abflug: Mi/Fr/Sa/So ab Wien, Linz,<br />

Graz, Salzburg – z. B. mit LaudaAir)<br />

• Transfers<br />

1. Tag: Ankunft. Flug nach Antalya, 2 Übernachtungen im raum Antalya<br />

(z.B. Belek). 2. Tag: Orientierungsfahrt. Welcome-cocktail mit anschließender<br />

gemeinsamer Orientierungsfahrt nach Aspendos, zu Aquädukten und zum<br />

Kursunlu-Wasserfall. 3. Tag: Antalya – Pamukkale. nach einem Besuch und<br />

Einkaufsmöglichkeit in einem Schmuckcenter geht die Fahrt über das Taurusgebirge<br />

nach Pamukkale. Pamukkale – ein geologisches Wunder der Superlative,<br />

dessen wattig-weißes Aussehen bei der namengebung Pate stand. Pamukkale<br />

zählt wegen seiner antiken Baudenkmäler und der Thermenbäder zu einer der<br />

interessantesten Stätten der Welt. nächtigung in Pamukkale. 4. Tag: Ephesos.<br />

Ephesos, die erste und größte Metropole Asiens – alt wie Athen, klüger als rom,<br />

fromm wie Jerusalem und hafen der Sünde. Ausführliche Besichtigung (Kureten-<br />

Straße, celcus-Bibliothek, hadrian-Tempel, das große Theater mit 24.000 Sitzplätzen<br />

u.v.m.). nächtigung in Pamukkale. 5. Tag: Pamukkale – Antalya. Besuch<br />

einer regionalen Teppichknüpfschule. Sie sehen, wie aus Wurzeln naturfarben für<br />

die Färbung der Schurwolle und der Seide gewonnen werden. Sie haben auch<br />

die Möglichkeit, die Seidengewinnung kennenzulernen. Viele Künstler zeigen, wie<br />

sie jahrelang die wertvollen türkischen Seidenteppiche mit viel Liebe und Geduld<br />

knüpfen. 6. Tag: Antalya – Ausflug. Antalya, die „Perle der türkischen riviera“:<br />

Schon jETZT rESErviErEn:<br />

❑ Ja, ich möchte gerne das Spezialangebot<br />

des VAAÖ in Anspruch<br />

nehmen. Bitte senden Sie<br />

mir nähere Informationen zu.<br />

Bitte senden Sie den Abschnitt an:<br />

VAAÖ (Verband Angestellter Apotheker<br />

Österreichs)<br />

Spitalgasse 31/3, 1091 Wien<br />

Fax: 01/404 14-414<br />

E-Mail: info@vaaoe.at<br />

Wir laden Sie ein:<br />

anaToliSchE<br />

imPrESSionEn<br />

MEIn WunSchTErMIn:<br />

name:<br />

Adresse:<br />

PLZ/Ort:<br />

Tel.:<br />

E-Mail:<br />

• deutschsprachige Reiseleitung bei Transfers und Ausflügen<br />

• alle Fahrten mit klimatisierten Bussen<br />

• alle Trinkgelder in den Restaurants<br />

• ÜF Unterkunft in 4*- und 5*-Hotels<br />

eine Stadt, die jeden Besucher bezaubert und eine Schatztruhe für Einkaufs- und<br />

unternehmungslustige ist. Die winkligen Gassen der Altstadt mit den osmanischen<br />

häusern, das Minarett (Wahrzeichen der Stadt), das hadrianstor und<br />

der herrliche antike Stadthafen sind nur einige der vielen Sehenswürdigkeiten.<br />

unzählige Einkaufsmöglichkeiten mit günstigen Preisen in Einkaufszentren und<br />

auf dem Volksmarkt. 7. Tag: zur freien Verfügung oder Manavgat-Flussfahrt.<br />

Besuch des größten und beliebtesten Marktes (Basaar), Flussfahrt auf dem<br />

Fluss „Melas“ bis zur Flussmündung, Schwimmmöglichkeiten im kalten, süßen<br />

Fluss und im salzig-warmen Meer. Mittagessen an Board. Besuch der größten<br />

Moschee der region mit 4 Minaretten. 8. Tag: Abreise. Transfer zum Flughafen<br />

und rückflug<br />

apotheker-Zusatzspezial-Paket<br />

(nur E 139,– aufzahlung, vor ort zu bezahlen)<br />

• 6-mal Abendessen im Hotel (Aufzahlung HP)<br />

• alle Eintrittsgelder (Pamukkale, Ephesus, Antalya)


Das EU-<br />

Urteil<br />

bedeutet<br />

für uns<br />

Apotheker<br />

auch eine<br />

längst fälligeAufwertung<br />

und Anerkennung<br />

unseres<br />

Berufsstandes.<br />

iMPRESSUM<br />

EigEntüMER UnD HERAUSgEBER:<br />

Verband Angestellter Apotheker Österreichs,<br />

gegr. 1891, Berufliche interessenvertretung<br />

mit Sitz in Wien.<br />

VEREinSLEitUng: Mag. pharm. Ulrike<br />

Mayer, Präsidentin, Spitalgasse 31, 1091 Wien,<br />

Postfach 85, tel.: 01/404 14-410,<br />

Fax: 01/404 14-414, E-Mail: info@vaaoe.at<br />

MEDiEninHABER UnD VERLEgER:<br />

ärzteVerlag gmbH, Stoß im Himmel 1, 1010<br />

Wien, tel.: 01/532 25 40, Fax: 01/532 25 40–20,<br />

office@aerzteverlag.at<br />

www.vaaoe.at<br />

LiEBE KoLLEginnEn &<br />

KoLLEgEn!<br />

Erleichtert hat der VAAÖ das Urteil des Europäischen<br />

Gerichtshofs zum Fremdbesitz von Apotheken vernommen.<br />

Es bleibt also den einzelnen Staaten überlassen, wie<br />

sie mit ihren Gesetzen die sichere und gesicherte Arzneimittelversorgung<br />

ihrer Bevölkerung regeln. Ein wichtiger<br />

Grund für die Entscheidung war, dass Medikamente eine<br />

besondere Ware sind, für deren Abgabe an die Konsumenten<br />

besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten.<br />

Von den Apothekern wird erwartet, dass sie wegen ihrer<br />

wissenschaftlichen Ausbildung nicht das wirtschaftliche<br />

Interesse der Apotheke in den Vordergrund stellen, sondern<br />

das gesundheitliche Interesse ihrer Kunden.<br />

Durch dieses Urteil erwarten wir auch auf Österreichs Verfahren<br />

mit der EU-Kommission positive Auswirkungen, da<br />

der Apothekenbesitz bei uns schon jetzt liberaler geregelt<br />

ist als in Deutschland.<br />

Für mich als angestellte Apothekerin ist in der Urteilsbegründung<br />

das Herausheben der Arzneimittel als besondere<br />

Ware, die unter „beruflich fachlichen Blickwinkel“<br />

abgegeben werden muss, von größter Bedeutung. Das<br />

müssen wir tagtäglich bei unserer Arbeit in der Apotheke<br />

leben! Nur so können wir die Begehrlichkeit anderer Wirtschaftszweige,<br />

uns die Arbeit „abzunehmen“, abweisen.<br />

Wir wollen auch weiterhin unser gesamtes Wissen über<br />

Arzneimittel unseren Kunden zur Verfügung stellen und<br />

dabei der Gesundheit den Vorrang vor rein wirtschaftlichen<br />

Interessen geben, meint Ihre<br />

Ulrike Mayer,<br />

Präsidentin des Verbands Angestellter Apotheker Österreichs<br />

Die Zeitschrift erscheint fünf Mal im jahr.<br />

Der Bezugspreis beträgt Euro 10,90 inkl.<br />

MWSt jährlich.<br />

CHEFREDAKtion: Mag. iur. norbert Valecka,<br />

Direktor VAAÖ<br />

PRojEKtLEitER: Mag. Manfred Kommar,<br />

tel.: 01/532 25 40-12, kommar@aerzteverlag.at<br />

REDAKtion: Borislava Dimitrijevic, Mag.<br />

Susanne Ergott-Badawi, Mag. Ulrike Mayer,<br />

Dr. Vera Moczarski, Mag. Raimund Podroschko,<br />

Helga Rois, Mag. Ursula thalmann,<br />

Mag. norbert Valecka, Mag. Andrea Vlasek.<br />

CoVERFoto: Fotolia.de<br />

DRUCK: nÖ Pressehaus, 3100 St. Pölten<br />

URHEBERRECHt: Die in der Zeitschrift veröffentlichten<br />

Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der<br />

übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.<br />

Kein teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />

genehmigung des Herausgebers oder<br />

Verlegers in irgendeiner Form reproduziert<br />

oder in eine von Maschinen insbesondere<br />

Datenverarbeitungsanlagen, anwendbare<br />

Sprache übertragen werden. Auch die Rechte<br />

InHALT<br />

EDITORIAL<br />

4 SüDBAHn-SCHMERZgESPRäCHE<br />

neues aus der Welt der<br />

Schmerztherapie<br />

5 onLinE-UMFRAgE<br />

Meine Arbeitszeitgestaltung<br />

6 WUnDVERSoRgUng<br />

Was Apotheker über die richtige Form<br />

der <strong>Wundversorgung</strong> wissen sollten<br />

10 PHiS-PRojEKt<br />

Krankenhausapotheker als<br />

interessenspartner<br />

11 EugH-URtEiL<br />

Fremdbesitzverbot für Apotheken<br />

12 ALLi Das neue Schlankmach-Wunder?<br />

14 AyURVEDA Die indische gesundheits-<br />

lehre und die Wechseljahre<br />

14 nEWS neues vom Pharma-Markt<br />

16 intERViEW<br />

Dr. Andreas Windischbauer, Vorstands-<br />

vorsitzender der HERBA, im interview<br />

18 DAS LiEBE gELD<br />

Steuerliche Erleichterungen für Familien<br />

20 ALLE WEgE FüHREn nACH RoM<br />

Bericht über den Betriebsausflug des<br />

VAAÖ-teams<br />

22 VERAnStALtUngSKALEnDER<br />

23 tARAMAUS<br />

Auch wenn im Text aus Gründen der besseren<br />

Lesbarkeit weibliche Formen wie „Apothekerinnen“<br />

nicht explizit ausge schrieben werden, beziehen<br />

sich alle personenbezogenen Formulierungen auf<br />

weib liche und männliche Personen.<br />

der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und<br />

Fernsehsendungen, im Magnettonverfahren<br />

oder auf ähnlichem Weg bleiben vorbehalten.<br />

Die Wiedergabe von gebrauchsnamen,<br />

Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw.<br />

in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne<br />

jede besondere Kennzeichnung nicht zu der<br />

Annahme, dass solche namen im Sinne der<br />

Waren- und Markenschutzgebung als frei zu<br />

betrachten wären und von jedermann benutzt<br />

werden dürfen. Einschaltungen gemäß § 26<br />

Mediengesetz.<br />

PHARMAZIE<br />

SOZIAL 02/09<br />

3


PHARMAZIE AKTUELL<br />

SüDBAHn-SCHMERZgESPRäCHE<br />

In Reichenau/Rax fanden vom 27. bis 29. März 2009 bereits die 5. Südbahn-Schmerzgespräche –<br />

unter der wissenschaftlichen Leitung von Primar Univ.-Prof. Dr. Wilfried Ilias – statt und boten<br />

wieder einen breiten Überblick über Schmerzen und ihre Therapie.<br />

PELVIPATHIE<br />

Als solche bezeichnet man<br />

chronische (> 6 Monate) zyklusunabhängige<br />

Schmerzen im<br />

Bereich von Unterbauch und<br />

Becken. Sie tritt bei Frauen zwischen<br />

20 und 45 Jahren auf, hat<br />

oft ein sexuelles Trauma in der<br />

Anamnese, oft sind die Frauen<br />

wenig gut ausgebildet und<br />

leben in einer dysfunktionalen<br />

Familie. Die Patientinnen haben fünfmal<br />

B e i t r a g v o n<br />

M a g . an d r e a<br />

v l a s e k<br />

Weitere Vorträge gab es zu folgenden themen:<br />

häufiger nicht-gynäkologische<br />

Operationen, benötigen dreimal<br />

mehr Medikamente und<br />

leiden an polysymptomatischen<br />

Beschwerden.<br />

ursachen:<br />

• Adhäsionen, Myome,<br />

Endometriose<br />

• muskuloskelettale Faktoren<br />

(Narben, Operationen)<br />

• Motilitätsstörungen<br />

AggressIon – ABHÄngIgKeIT – suCHT<br />

• Durch einen speziell entwickelten Fragebogen für Patienten kann man bereits vor<br />

einer opiattherapie die Abhängigkeitsgefahr abschätzen: Umgang mit nikotin und<br />

Alkohol, Einstellung zu Medikamenten, Erwartungshaltung etc.<br />

• Menschen haben spezielle Rezeptoren für nikotin, Morphin und Cannabis im gehirn<br />

– nicht jedoch für Alkohol.<br />

• Abhängige lassen sich in 4 gruppen einteilen (nach Prof. Lesch) – diese bedingen<br />

dann die therapiemöglichkeiten und -ziele.<br />

• Beim Entzugssyndrom werden genauso viele Hirnzellen geschädigt wie bei der<br />

Vergiftung.<br />

• Schmerz verändert das Motivations- Belohnungssystem und reduziert Morphin-<br />

induzierte Suchteffekte – unter Schmerz reduzierte Abhängigkeitsentwicklung.<br />

Aber: Wenn es durch inadäquate Behandlung (zu geringe Dosis) zum Entzug kommt,<br />

ist die toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung höher!<br />

Hypothese: Sollte man aus diesem grund auch Durchbruchsscherzen durch<br />

genügend hohe Dosierung vermeiden?!<br />

• Beim Drogenentzug ist die physische Abhängigkeit leicht behandelbar, die psychische<br />

umso schwerer: Durch assoziatives Lernen (Konditionierung, „Pawlow’scher Hund“)<br />

wird ein schwacher mit einem starken Reiz verbunden – noch nach jahren sind<br />

Rückfälle möglich.<br />

• Aggression und gender: Stressumgang bei Männern und Frauen unterschiedlich:<br />

• „fight or flight“-Externalisierung<br />

• „tend and befriend“-internalisierung<br />

Es gibt aber kein „Aggressions-gen“.<br />

dIverses<br />

• opioid-Retard-tabletten dürfen nicht mit Alkohol eingenommen werden – dose-<br />

dumping – Matrix schneller aufgelöst – höherer Plasmaspiegel und kürzere Wirkung.<br />

• opiat-Pflasterrückstände nicht mit Alkohol entfernen!<br />

• Bei erstmaliger Verwendung von opiat-Pflastern tritt die Wirkung oft erst nach 24<br />

Stunden ein.<br />

• Pre- und postoperative Unter- und Fehlversorgung mit Analgetika kann zu<br />

chronischen Schmerzen führen. Patienten vermeiden Abhusten – Pneumonie.<br />

• Fibromyalgiesyndrom: gute Erfolge durch eine medizinische trainingstherapie –<br />

2- bis 3-mal/Woche 30 bis 40 Minuten individuelles, herzfrequenzgesteuertes<br />

aerobes Ausdauertraining.<br />

• Der Vitamin-D-Spiegel liegt bei der österreichischen Bevölkerung ca. 25 Prozent unter<br />

der norm – dies kann zu Schmerzen, Angstzuständen und Muskelschwäche führen.<br />

• urologische Diagnosen<br />

• psychosoziale Faktoren (Missbrauch,<br />

Misshandlung, Medikamenten-<br />

abusus, psychische Erkrankungen)<br />

diagnose:<br />

• Anamnese<br />

• klinische gynäkologische Unter-<br />

suchung<br />

• Sonographie, bildgebende Verfahren<br />

• Laparoskopie<br />

Therapie: Diese hängt von den Ursachen<br />

ab und ist vielfältig und multidisziplinär.<br />

Da im Bereich von Darm und Uterus<br />

mächtige Muskeln und große sensible<br />

Nervenbahnen sowie große Fascienzüge<br />

mit Verbindung bis zum Kopf vorliegen,<br />

sprechen diese Schmerzen auch<br />

sehr gut auf Neuraltherapie an.<br />

CANNABINOIDE IN DER<br />

SCHMERZTHERAPIE<br />

Die Wirkung der Cannabinoide ist<br />

vielfältig, sie greifen in das körpereigene<br />

Endocannabinoidsystem ein, führen<br />

bei Schmerzpatienten zu Beruhigung<br />

und Lebensqualitätsverbesserung.<br />

Grob gesprochen werden unter Cannabinoideinfluss<br />

schwache Reize weitergeleitet<br />

und starke Reize blockiert.<br />

Wirkung:<br />

• Appetitsteigerung, antiemetisch –<br />

Gewichtszunahme<br />

• verdauungsfördernd (gut, wenn<br />

durch Opiate gehemmt!)<br />

• antiphlogistisch und muskelentspannend<br />

• Libido, Schlaf, Distanzierung zum<br />

Schmerz<br />

• Angiogenese, Apoptose<br />

• angstlösend, antiaggressiv<br />

• Vermeidung, Schmerz, Kopfschmerz<br />

KI:<br />

• Patienten unter 20 Jahre<br />

• latente Psychosen<br />

• ungenügende vorhergegangene<br />

Behandlungen gegen Schmerz und/<br />

oder Depressionen<br />

PHARMAZIE 4 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at


Die besten Responder haben eine<br />

optimale Appetitsteigerung und Muskelentspannung.<br />

Viele Schmerzpatienten sind „auf<br />

Hochtouren“ und werden durch Cannabinoide<br />

herunterreguliert, man kann<br />

auch wieder leichten Sport betreiben.<br />

Durch spezielle Fragebögen in Kombination<br />

mit einer vierwöchigen Probetherapie<br />

werden die Patienten auf ihre<br />

Eignung für eine Cannabinoid-Therapie<br />

überprüft, unter begleitender ärztlicher<br />

Betreuung wird die Dosis langsam<br />

gesteigert – ca. 45 Prozent der<br />

Schmerzpatienten profitieren von der<br />

Behandlung, die anderen sind Non-<br />

Responder. Auch MS-Patienten mit<br />

Kribbelparästhesien in der Nacht können<br />

durch eine Cannabinoidbehandlung<br />

gewinnen. n<br />

FACHKURZINFORMATION: Iberogast-Tropfen<br />

Zusammensetzung: 100 ml enthalten alkoholischen Frischpflanzenauszug<br />

aus Iberis amara/Bittere Schleifenblume (15,0 ml),<br />

alkoholische Drogenauszüge aus Angelikawurzel (10,0 ml), Kamillenblüten<br />

(20,0 ml), Kümmel (10,0 ml), Mariendistelfrüchten (10,0<br />

ml), Melissenblättern (10,0 ml), Pfefferminzblättern (5,0 ml), Schöllkraut<br />

(10,0 ml), Süßholzwurzel (10,0 ml). Auszugsmittel für alle Drogen:<br />

30 Vol% Ethanol. Das Arzneimittel enthält 31 Vol% Alkohol.<br />

1 ml entspricht 20 Tropfen. Wirkstoffgruppe: Sonstige Mittel für<br />

das alimentäre System. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von<br />

funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen<br />

wie Reizmagen- und Reizdarmsyndrom (einschließlich Magen- und<br />

Darmspasmen) sowie zur unterstützenden symptomatischen<br />

Behandlung bei Gastritis. Gegenanzeigen: Iberogast darf nicht bei<br />

bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile<br />

eingenommen werden. Sonstige Bestandteile: Ethanol, Wasser.<br />

Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. Zulassungsinhaber:<br />

Steigerwald Arzneimittelwerk, Darmstadt, Deutschland. Vertrieb:<br />

Madaus, Wien. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen,<br />

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sowie zur<br />

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten<br />

Fachinformation zu entnehmen.<br />

Iberogast<br />

Und Magenweh ist Geschichte.<br />

®<br />

wirkt schnell und zuverlässig<br />

bei Magen- und Darmbeschwerden<br />

Rezeptfrei in<br />

der Apotheke!<br />

bei Reizdarm Wirkung mit Metoclopramid vergleichbar1 gut verträglich, mit pflanzlichen Wirkstoffen<br />

1 Hanisch et al., 2006<br />

onLinE-UMFRAgE<br />

Seit Anfang April gibt es auf der Homepage des VAAÖ – www.vaaoe.at<br />

– jeden Monat eine neue Umfrage, an der Sie sich ganz einfach online<br />

beteiligen können. Das Thema der April-Umfrage war „Meine Arbeitszeitgestaltung“.<br />

Das Ergebnis präsentieren wir Ihnen nun:<br />

50 %<br />

Teildienst<br />

6/10 – 9/10<br />

in welchem Dienst arbeiten Sie?<br />

Wie verläuft ihr Arbeitstag? Sind Sie Mitglied beim VAAÖ?<br />

71 %<br />

Abwechslung<br />

29 %<br />

Nur Tara<br />

Die Ergebnisse der Mai-Umfrage zum thema „Veranstaltungen“ sowie die<br />

juni-Umfrage zum thema „Stress“ finden Sie auf www.vaaoe.at.<br />

Das<br />

Nachtdienst Gewinnspiel<br />

für Apotheken<br />

nur zwischen 20.00 und 6.00 Uhr<br />

www.madaus.at<br />

29 %<br />

Volldienst<br />

4 %<br />

Aspirant<br />

17 %<br />

Teildienst 2/10 – 5/10<br />

83 %<br />

Ja<br />

17 %<br />

Nein<br />

Passwort: Echinacin<br />

UMFRAGE<br />

PHARMAZIE<br />

www.vaaoe.at SOZIAL 02/09 5


WUnDMAnAgEMEnt<br />

KoMPLExE MAtERiE Mit HoHEM<br />

SPARPotEnZiAL<br />

Die Behandlung chronischer Wunden war lange Zeit ein Thema, das von überlieferter Tradition und langjähriger<br />

fachlicher Erfahrung dominiert war. In den letzten Jahren hat sie sich zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt,<br />

die ganzheitliche Konzepte erfordert.<br />

Chronische Wunden sind mit viel<br />

Leid für die Betroffenen verbunden,<br />

aber auch ein nicht zu vernachlässigender<br />

volkswirtschaftlicher<br />

Posten: verursachen doch beispielsweise<br />

beim Diabetiker bis zu 80 % der<br />

gesamten Behandlungskosten allein<br />

jene, die auf die Therapie chronischer<br />

Fußulzera entfallen. Untersuchungen<br />

aus Deutschland belegen, dass bei einfachen<br />

Wunden rund 30 %, bei komplexen<br />

55 % und bei schweren Wunden<br />

etwa 80 % der Kosten eingespart werden<br />

könnten, wenn bei der Behandlung<br />

systematisch auf das Wissen<br />

modernen Wundmanagements zurückgegriffen<br />

und vor allem interdisziplinäre<br />

Kompetenz gebündelt wird.<br />

Umso wesentlicher ist dieser Aspekt,<br />

wenn wir uns verdeutlichen, dass chronische<br />

Wunden keine Erkrankung im<br />

eigentlichen Sinn sind, sondern die<br />

Folge einer oder mehrerer Grund- und<br />

Begleiterkrankungen. Expertenschätzungen<br />

gehen davon aus, dass derzeit<br />

rund 500.000 betroffene Patienten mit<br />

chronischen Wunden in Österreich<br />

nicht ausreichend betreut werden –<br />

allein 80.000 davon in Wien. Derzeit<br />

werden rund 2.800 Füße pro Jahr ampu-<br />

tiert, etwa die Hälfte davon könnte<br />

durch eine raschere <strong>Wundversorgung</strong><br />

gerettet werden.<br />

SPEZIALISTEN GEFRAGT<br />

Breites Wissen über anatomische,<br />

physiologische, dermatologische und<br />

ernährungsmedizinische Bereiche ist<br />

daher erforderlich, um die viel zitierten<br />

ganzheitlichen Konzepte zu entwickeln<br />

und letztendlich auch erfolgreich<br />

umzusetzen. Moderne Wundtherapie<br />

ist längst nicht mehr allein Aufgabe des<br />

Pflegepersonals, sondern erfordert die<br />

Zusammenarbeit in multidisziplinären<br />

PHARMAZIE 6 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at<br />

FotoS: iStoCKPHoto


Moderne Wundtherapie ist längst nicht mehr<br />

allein Aufgabe des Pflegepersonals, sondern<br />

erfordert die Zusammenarbeit in multidisziplinären<br />

Teams.<br />

Teams, über Fächer und Berufsgruppen<br />

hinweg, und schließt auch die<br />

Compliance von Patient und Angehörigen<br />

ein. Themen wie Prävention oder<br />

Beratung müssen in diese Konzepte<br />

einfließen. Ein Mix aus optimalen Produkten<br />

und Lösungen, kompetentem<br />

Fachwissen und entsprechendem<br />

Engagement ist heute entscheidend für<br />

die erfolgreiche Diagnose und Therapie<br />

chronischer Wunden. Daher hat auch<br />

der Bedarf an <strong>Wundversorgung</strong>sspezialisten<br />

entlang der gesamten Patientenversorgungskette<br />

zugenommen – nicht<br />

Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System<br />

Tender Wet ® active<br />

Das superabsorbierende<br />

Wundkissen mit einzigartiger<br />

Saug-Spülwirkung<br />

wunderbar<br />

Atrauman® Ag<br />

Die intelligente antibakterielle<br />

Therapie mit<br />

metallischem Silber<br />

PermaFoam ®<br />

Der Schaumverband für<br />

ein hervorragendes Exsudatmanagement<br />

reinigen!<br />

Sorbalgon ®<br />

Die Kalziumalignat Kompresse<br />

für tiefe und<br />

zerklüftete Wunden<br />

Chronische Wunden ...<br />

... sind sekundär heilende Wunden, die<br />

trotz kausaler und sachgerechter therapie<br />

innerhalb von acht Wochen keine<br />

tendenz zur Heilung zeigen. Chronische<br />

Wunden können sich jederzeit aus einer<br />

aktuen Wunde heraus entwickeln. in<br />

den meisten Fällen stellen chronische<br />

Wunden jedoch das letzte Stadium einer<br />

fortschreitenden gewebszerstörung<br />

dar, ausgelöst durch venöse, arterielle<br />

oder stoffwechselbedingte gefäßleiden,<br />

Druckschädigungen, Strahlenschäden<br />

oder tumoren.<br />

QUELLE: HARtMAnn WUnDFoRUM 1/2007<br />

zuletzt weil die <strong>Wundversorgung</strong> wie<br />

kaum ein vergleichbarer Bereich im<br />

Gesundheitswesen hohes Einsparungspotenzial<br />

bietet.<br />

AUSBILDUNG AkADEMISIERT SICH<br />

Neben der Komplexität der Materie<br />

macht vor allem auch die Unübersichtlichkeit<br />

des Angebotes die Qual der<br />

Wahl für den beratenden Experten<br />

nicht immer leicht. Neben einer klaren<br />

Produktübersicht fehlen vor allem Studien<br />

im Hinblick auf das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis der Wundmaterialien<br />

sowie entsprechende klinische<br />

Studien. Auch existieren noch keine<br />

ausreichenden verbindlichen Standards,<br />

wann welche Produkte wirkungsvoll<br />

eingesetzt werden können.<br />

Die neuesten Wundmaterialien nützen<br />

wenig, wenn nicht von Anfang an der<br />

richtige Diagnosepfad eingeschlagen<br />

PHARMAZIE<br />

www.vaaoe.at SOZIAL 01/09 7<br />

PAUL HARTMANN Ges.m.b.H., 2355 Wr. Neudorf, IZ NÖ Süd, Straße 3, Tel: 02236-64 630-0, office@at.hartmann.info www.at.hartmann.info<br />

Hydrosorb Gel ®<br />

Das amorphe Hydrogel<br />

erleichtert die Ablösung<br />

von Nekrosen


WUNDMANAGEMENT<br />

wird oder die Anwendung nicht fachgerecht<br />

erfolgt.<br />

Eine erste wirkungsvolle Strategie<br />

gegen weiteren „Wildwuchs“ in Sachen<br />

Wundmanagement hat der Chirurg<br />

und Leiter des Fachbereiches Medizin<br />

„Wound Care Management“ am Institut<br />

für Pflegewissenschaften der Paracelsus<br />

Medizinischen Universität Salzburg,<br />

Dr. Thomas Wild, initiiert. „Da im<br />

Wundmanagement meist von erfolgreichen<br />

Fallbeispielen sowie Tipps und<br />

Tricks ausgegangen wird, hat sich noch<br />

wenig theoretisches Denken in dieser<br />

Disziplin entwickelt. Die Frage nach<br />

dem eigentlichen Erkenntnisgegenstand<br />

im Wundmanagement wird aber<br />

künftig von enormer Wichtigkeit sein,<br />

Praxiswissen: Wundauflagen<br />

im gesamtkonzept der Wundbehandlung<br />

stellt der Wundverband eine entscheidende<br />

therapiemaßnahme dar, deren<br />

Erfolg von indikationsgerecht ausgewählten<br />

und angewandten Wundauflagen<br />

mitbestimmt wird.<br />

Für die lokale Wundbehandlung steht<br />

heute eine Vielzahl traditioneller und<br />

moderner Wundauflagen mit den unterschiedlichsten<br />

Wirkungsprinzipien zur<br />

Verfügung, mit denen die Wundheilung<br />

gezielt beeinflusst und gefördert werden<br />

kann. Der Wundtherapeut kann aus den<br />

vorhandenen Alternativen sein spezielles<br />

Wundauflagensortiment zusammenstellen,<br />

mit dem er am besten die Wunden<br />

behandeln kann, die in seiner Praxis am<br />

häufigsten vorkommen. Voraussetzung<br />

dafür ist ein Basiswissen zu den therapeutischen<br />

Aufgaben des Wundverbandes,<br />

seiner indikationsgerechten Anwendung<br />

sowie seinen materialbedingten<br />

Eigenschaften.<br />

Therapeutische Aufgaben<br />

des Wundverbandes<br />

je nach ihrer Entstehung heilen Wunden<br />

primär oder sekundär. Die primär<br />

heilende Wunde stellt dabei wenige<br />

Anforderungen an die therapeutische<br />

Wirkung eines Wundverbandes. Sie ist<br />

durch naht geschlossen und die Heilung<br />

läuft geschützt ab. Dem Wundverband<br />

verbleiben die Aufgaben, eventuelle<br />

Sickerblutungen aufzunehmen und die<br />

Wunde vor mechanischer irritation und<br />

Sekundärinfektionen zu schützen, da die<br />

naht immer noch eine Eintrittsstelle für<br />

Keime darstellt.<br />

Bei der Sekundärheilung muss granulationsgewebe<br />

zur Defektauffüllung<br />

aufgebaut werden, das dann auch die<br />

gerade um die Ausbildung<br />

von Experten zu<br />

systematisieren und weil<br />

es sich um eine überaus<br />

komplexe Fachdisziplin<br />

handelt“, ist Wild überzeugt.<br />

Nicht einfacher<br />

macht es die Tatsache,<br />

dass mit der prognostizierten<br />

demografischen<br />

Entwicklung und der<br />

Zunahme chronischer<br />

Erkrankungen in Zukunft<br />

auch die Versorgung<br />

chronischer Wunden<br />

zunehmen wird. „Es ist<br />

daher dringend notwendig,<br />

genügend kompe-<br />

Matrix für eine Spontanepithelisierung<br />

oder eine plastisch-chirurgische Deckung<br />

durch Lappenplastiken oder Spalthaut<br />

darstellt. Damit sich aber granulationsgewebe<br />

entwickeln kann, muss die<br />

Wunde erst einmal sauber, infektfrei und<br />

gut durchblutet sein. Alle diese Vorgänge<br />

laufen dabei „offen“ ab und sind von<br />

vielen endogenen und externen Faktoren<br />

beeinflusst, sodass hier die therapeutischen<br />

Wirkungen eines Wundverbandes<br />

dringend benötigt werden. Der<br />

Verband übernimmt bei der „offenen“<br />

Sekundärheilung interimsweise wesentliche<br />

Aufgaben der intakten Haut. im<br />

Wesentlichen sind das der Schutz vor<br />

mechanischer irritation (Druck, Stoß,<br />

Scheuern) und vor Verschmutzung, vor<br />

Sekundärinfektionen, vor Austrocknung<br />

und Verlust von Körperflüssigkeiten<br />

sowie vor Wärmeverlusten. über den<br />

umfassenden Wundschutz hinaus kann<br />

der Wundverband aber auch aktiv das<br />

Heilungsgeschehen beeinflussen: durch<br />

die Reinigung der Wunde, die Schaffung<br />

eines wundheilungsfördernden Mikroklimas<br />

und den Erhalt der Wundruhe.<br />

Aufgaben in der reinigungsphase<br />

in jeder Wunde sammelt sich zunächst<br />

Exsudat, das mit Detritus, Schmutz,<br />

Bakterien und deren toxischen Stoffwechselprodukten<br />

durchsetzt ist. Bleiben<br />

größere Exsudatmengen auf der Wunde<br />

stehen, wird der Fortgang der Heilung<br />

sowohl mechanisch als auch biologisch<br />

behindert, die infektionsgefahr wächst.<br />

Wenn okklusiv-Verbände angewendet<br />

werden, besteht zudem die gefahr<br />

der Ausbildung so genannter feuchter<br />

Kammern. überschüssiges, keimbelastetes<br />

Exsudat muss deshalb abgesaugt<br />

Dr. Thomas Wild, Leiter des<br />

Fachbereiches Medizin<br />

„Wound Care Management“<br />

am Institut für Pflegewissenschaften<br />

der Paracelsus<br />

Medizinischen Universität<br />

Salzburg<br />

tente Wundexperten im<br />

extra- und intramuralen<br />

Bereich zur Verfügung<br />

zu haben“, so Wild weiter.<br />

In einer dreistufigen<br />

Ausbildung startet daher<br />

die Paracelsus Universität<br />

Salzburg mit einer<br />

Basisausbildung über<br />

ein Semester, in der<br />

fachliches und ökonomisches<br />

Grundwissen<br />

vermittelt wird. Darauf<br />

aufbauend folgen drei<br />

Semester mit dem<br />

Abschluss eines „akademisch<br />

geprüften Wund-<br />

werden. Mit feuchten Wundverbänden<br />

lassen sich nekrosen und Beläge aufweichen<br />

und leichter ablösen. insgesamt<br />

beschleunigt und unterstützt der Wundverband<br />

die Säuberung der Wunde, dient<br />

zur infektionsprophylaxe und schützt<br />

zugleich vor neuerlicher Kontamination.<br />

Aufgaben in der granulationsphase<br />

neben einer funktionierenden Mikrozirkulation<br />

ist ein ausgewogen feuchtes<br />

Wundmilieu eine weitere wichtige<br />

Voraussetzung zum Aufbau von granulationsgewebe.<br />

Dagegen wird die Heilung<br />

sowohl durch ein Austrocknen als auch<br />

durch überschüssiges Sekret in ihrem<br />

Ablauf gestört. Eine entsprechende<br />

Regulierung des Exsudats ist dabei nur<br />

durch den Wundverband möglich, der<br />

über spezifische physikalische Eigenschaften<br />

verfügen muss, um diesen<br />

Aufgaben gerecht zu werden. Hier bewähren<br />

sich vor allem die verschiedenen<br />

hydroaktiven Wundauflagen. Darüber<br />

hinaus hat der Wundverband weiterhin<br />

die Funktion, für einen sicheren infektionsschutz<br />

zu sorgen, wenngleich die<br />

infektionsgefährdung proportional zu<br />

einem gut ausgebildeten granulationsgewebe<br />

abnimmt.<br />

Aufgaben in der epithelisierungsphase<br />

Eine feuchte, gut durchblutete granulation<br />

ist die Vorbedingung für die abschließende<br />

Epithelisierung. Der Wundverband<br />

muss die Wunde deshalb weiterhin in<br />

ausgewogenem Maße feucht halten.<br />

Auch in dieser Phase werden daher<br />

Wundauflagen benötigt, die die Wundfläche<br />

vor dem Austrocknen und die<br />

Epithelzellen vor dem Zellstripping beim<br />

Verbandwechsel schützen.<br />

PHARMAZIE 8 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at<br />

QUELLE: HARtMAnn WUnDFoRUM 1/2006, AUtoREn: F. LAng, KREiSKRAnKEnHAUS LEonBERg, H. RÖtHEL, CMC MEDiCAL inFoRMAtion, HEiDEnHEiM


experten“. Nach sechs<br />

Semestern kann ein<br />

Abschluss „Master of<br />

Science“ absolviert werden.<br />

„Damit sind wir in<br />

Europa Vorreiter. Obwohl<br />

es europaweit eine Reihe<br />

von Fachgesellschaften<br />

gibt, ist es noch keiner<br />

gelungen, ein Ausbildungskonzept<br />

wie das<br />

unsere zu etablieren. Wir<br />

haben jedoch alle international<br />

renommierten<br />

Experten im Boot, um<br />

auch eine möglichst<br />

breite Anerkennung zu gewährleisten“,<br />

freut sich Wild. Darüber hinaus liegt ein<br />

weiterer Schwerpunkt im Bereich der<br />

Forschung rund um das Wundmanagement.<br />

So wird in Tageskliniken wissenschaftliches<br />

Datenmaterial erhoben,<br />

das in Kürze genau Auskunft geben soll,<br />

was die Wundheilung pro Patient tatsächlich<br />

kostet. So können in Hinkunft<br />

die Kostensparpotenziale nicht nur<br />

theoretisch diskutiert, sondern auch<br />

auf Basis des Datenmaterials valide<br />

belegt werden.<br />

WISSEN BüNDELN<br />

Langsam beginnt sich die Schere zwischen<br />

den Fachdisziplinen und Berufsgruppen<br />

zu schließen. „In vielen Krankenhäusern<br />

etablieren sich Wundteams,<br />

die aus Ärzten, Pflegepersonal und Apothekern<br />

bestehen und damit eine Reihe<br />

wichtiger Kompetenzen<br />

vernetzen“, berichtet<br />

Prim. Dr. Viktor<br />

Grablowitz, Abteilungsvorstand<br />

der Chirurgie im<br />

Krankenhaus Göttlicher<br />

Heiland. So wurde beispielsweise<br />

im Krankenhaus<br />

Göttlicher Heiland<br />

das Projekt „Integratives<br />

Wundmanagement“<br />

gestartet, damit unter<br />

anderem die Produktvielfalt<br />

am Sektor Wund-<br />

management in Sachen<br />

Anwendung, Wirkung und<br />

Kosten überschaubarer wird. In Kürze<br />

werden in Zusammenarbeit mit der<br />

Wiener Gebietskrankenkasse und der<br />

Ärztekammer eine Wundambulanz<br />

sowie interdisziplinäre Wundbetten auf<br />

den Stationen eingerichtet, wo Patienten<br />

von einem Wundteam, gemeinsam<br />

mit den Fachärzten betreut werden.<br />

Erwartet wird eine deutliche<br />

Therapieverkürzung – je nach Erkrankung<br />

bis zu einem Drittel der derzeitigen<br />

Behandlungsdauer. Parallel dazu<br />

wird auch erstmalig in Europa eine<br />

umfassende Datenbank erstellt, die wissenschaftliche<br />

Forschungsergebnisse<br />

rund um das Wundmanagement zusammentragen<br />

wird. Das ist nicht nur für die<br />

Mediziner eine wichtige Grundlage,<br />

sondern auch für die Hersteller, die auf<br />

dieser Basis die Entwicklung von Innovationen<br />

starten können. n<br />

Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System<br />

Hydrotüll ®<br />

Die hydroaktive Salbenkompresse<br />

entwickelt ein<br />

heilungsförderndes Milieu<br />

PermaFoam ®<br />

Der Schaumverband für<br />

ein hervorragendes Exsudatmanagement<br />

Prim. Dr. Viktor Grablowitz,<br />

Abteilungsvorstand der<br />

Chirurgie im krankenhaus<br />

Göttlicher Heiland<br />

wunderbar<br />

Hydrosorb Gel ®<br />

Das amorphe Hydrogel<br />

erleichtert die Ablösung<br />

von Nekrosen<br />

aufbauen!<br />

Hydrocoll ®<br />

Der Hydrokolloid Verband<br />

für einen ungestörten<br />

Gewebeaufbau<br />

PHARMAZIE<br />

www.vaaoe.at SOZIAL 01/09 9<br />

PAUL HARTMANN Ges.m.b.H., 2355 Wr. Neudorf, IZ NÖ Süd, Straße 3, Tel: 02236-64 630-0, office@at.hartmann.info www.at.hartmann.info<br />

Eckpfeiler erfolgreicher<br />

Wundbehandlung<br />

eine Frage der volkswirtschaft<br />

Zu spät oder nicht adäquat behandelte<br />

chronische Wunden ziehen volkswirtschaftlich<br />

ein Vielfaches der eigentlichen<br />

Behandlungskosten nach sich: 70 bis<br />

80 % der Behandlungskosten beim<br />

Diabetiker entfallen auf die therapie<br />

chronischer Fußulzera; die therapie<br />

eines Druckgeschwürs kostet bis zu<br />

zehnmal (!) mehr als die Prophylaxe.<br />

spezialausbildung erforderlich<br />

Die Anforderungen an komplexes fachliches<br />

Wissen in der modernen Wundtherapie<br />

nehmen laufend zu. im Hinblick<br />

auf Effizienz und Kosten ist daher eine<br />

zeitgemäße Ausbildung für Pflegepersonen,<br />

ärzte und Apotheker unbedingt<br />

erforderlich. Derzeit ist die Ausbildung im<br />

Bereich Wundmanagement noch stark<br />

auf den Pflegesektor konzentriert – ein<br />

Umdenken ist daher dringend anzuraten!<br />

Patienten einbinden<br />

Wundbehandlung setzt Compliance voraus.<br />

So belegen etwa zahlreiche Studien,<br />

dass bei Patienten mit diabetischem<br />

Fuß neben infektion und ischämie die<br />

fehlende Mitarbeit den drittwichtigsten<br />

Risikofaktor für die Amputation eines<br />

Beines darstellt.<br />

Alles nur „sache der schwester“<br />

Moderne Wundtherapie setzt die<br />

Zusammenarbeit in multiprofessionellen<br />

teams voraus. nur so kann effizient<br />

behandelt und tatsächlich auch Kosteneinsparungen<br />

realisiert werden.


KRANKENHAUSPHARMAZIE<br />

PHIS (Pharmaceutical Health<br />

Information System) ist ein von der<br />

Exekutivagentur für Gesundheit und<br />

Verbraucherschutz EAHC (Generaldirektion<br />

Öffentliche Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz der Europäischen<br />

Kommission DG Sanko)<br />

beauftragtes Projekt, das vom<br />

Österreichischen Bundesministerium<br />

für Gesundheit co-finanziert wird.<br />

KRAnKEnHAUSAPotHEKER ALS<br />

intERESSEnSPARtnER iM PHiS-PRojEKt<br />

Die Gesundheit Österreich GmbH/<br />

Österreichisches Institut für<br />

Gesundheitswesen (GÖG/ÖBIG)<br />

koordiniert gemeinsam mit einem Konsortium<br />

von Projektpartnern und einem<br />

begleitenden Projektbeirat dieses Projekt.<br />

Projektpartner sind das International<br />

Healthcare and Health Insurance<br />

Institute (IHHII) aus Bulgarien, die Italian<br />

Medicines Agency (AIFA), SOGETI<br />

Luxembourg SA. und das State Institute<br />

for Drug Control (SUKL) der Slowakei.<br />

Ziele des PHIS-Projekts sind die<br />

Zunahme des Wissens und die Verbesserung<br />

des Informationsaustauschs über<br />

pharmazeutische „Policies“, speziell<br />

über Preisbildung und Vergütung,<br />

sowohl im intra- als auch extramuralen<br />

Bereich, innerhalb der Europäischen<br />

Union. Laufzeit des<br />

Projektes ist von September<br />

2008 bis April 2011.<br />

Das Projekt umfasst acht<br />

Arbeitspakete wie Koordination,<br />

Weitergabe, Evaluierung,<br />

Terminologie, Monitoring,<br />

Indikatoren, Arzneimittel im<br />

Krankenhaus und Netzwerke.<br />

Die Aufgaben wurden innerhalb<br />

der fünf Partner verteilt.<br />

Ziel des Arbeitspakets „Terminologie“ ist<br />

zum Beispiel die Entwicklung und Förderung<br />

einer allgemeinen Verständigung,<br />

die auf einer gemeinsamen Sprache<br />

und Terminologie beruht.<br />

Folgende Ergebnisse sollen aus diesen<br />

Arbeitspaketen resultieren:<br />

• der Hospital Pharma Report, der die<br />

Erhebung von Daten über Arzneimittel<br />

im Krankenhaussektor beinhaltet<br />

B e i t r a g v o n<br />

s e n a t s r ä t i n Ma g .<br />

p h a r M . el f r i e d e<br />

d o l i n a r<br />

• einheitliche Länderberichte als Darstellung<br />

des nationalen stationären<br />

Arzneimittelsystems, wenn möglich<br />

aller EU-Länder und weiterer Länder<br />

• weiterführende Analyse anhand von<br />

ausgewählten Fallbeispielen in wenigen<br />

Ländern<br />

• Glossars zur einheitlichen Begriffsverwendung<br />

mit Schlüsselwörtern,<br />

die mit der Pharmazie in Verbindung<br />

stehen<br />

• Aufbau eines nachhaltigen (Krankenhaus-)Netzwerkes<br />

mit allen wichtigen<br />

Akteuren<br />

Im Rahmen des PHIS-Projekts hatten<br />

Interessens partner wie Mitarbeiter von<br />

Krankenanstalten, Krankenanstaltenträgern,<br />

Ländervertreter aus<br />

dem Gesundheitsbereich und<br />

Krankenhausapotheker im<br />

Frühjahr 2009 Gelegenheit an<br />

der Erhebung „Intramurales<br />

Arzneimittelsystem“ mitzu-<br />

arbeiten. Seitens der Arbeitsgemeinschaft<br />

Österreichischer<br />

Krankenhausapotheker nahmen<br />

Mag. Alt (Krankenhaus<br />

Oberwart), Mag. Binder (Krankenhaus<br />

St. Pölten), Mag.<br />

Langebner (Barmherzige Brüder Linz),<br />

Dr. Gerold (Wiener Krankenanstaltenverbund),<br />

Dr. Speer (Universitätsklinik<br />

Innsbruck) und Mag. Dolinar (Präsidentin)<br />

teil. Die Befragung fand sowohl in<br />

Form einer Telefonumfrage als auch in<br />

persönlichen Gesprächen statt. In meiner<br />

Funktion als Vizepräsidentin der<br />

Europäischen Kranken hausapo thekervereinigung<br />

(EAHP) wurde ich gebeten,<br />

dieses Projekt zu unterstützen. Somit<br />

hatte ich die Möglichkeit, nicht nur zur<br />

österreichischen Situation Stellung zu<br />

nehmen, sondern auch Informationen<br />

aus europäischer Sicht zu geben. Der<br />

Fragenkatalog umfasste unter anderem<br />

folgende Bereiche:<br />

• der Weg des Arzneimittels vom Lieferanten<br />

bis zum Patienten oder Patientin<br />

im intramuralen Sektor<br />

• Organisation der Beschaffung und<br />

des Einkaufs in Krankenanstalten<br />

• Rolle der Arzneimittelkommission<br />

und der Anstaltsapotheken<br />

• Erstellung und Aktualisierung von<br />

Arzneimittellisten<br />

• Systeme zur Evaluation und Monitoring<br />

des Arzneimittelmanagements<br />

• Maßnahmen im Bereich Nahtstellenmanagement<br />

Die Ergebnisse dieser Umfragen wurden<br />

im PHIS Hospital Pharma Report<br />

Austria zusammengefasst und sollen am<br />

2. PHIS-Meeting, das vom 8. bis 9. Juni<br />

2009 in Luxemburg stattfindet, präsentiert<br />

werden. Der zweite Tag des Meetings<br />

ist ganz dem Thema Krankenhaus<br />

gewidmet. Die EAHP wurde eingeladen,<br />

im Rahmen dieses Meetings die Krankenhauspharmazie<br />

in Europa vorzustellen.<br />

Diese Aufgabe wird der designierte<br />

Präsident der EAHP Dr. Roberto Frontini<br />

wahrnehmen. Besonders freut es mich,<br />

dass ich als Vertreterin der EAHP eingeladen<br />

wurde. Informationen zum Arzneimittelmanagement<br />

im intramuralen<br />

Bereich in anderen europäischen Ländern<br />

und die Aufnahme in Netzwerke<br />

kann unsere Tätigkeit als Krankenhausapotheker<br />

positiv beeinflussen. n<br />

PHARMAZIE 10 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at<br />

FotoS: BiLDERBox, BiLDAgEntUR WALDHäUSL<br />

QUELLEn: HttP://PHiS.oEBig.At, PHiS-inFoBLAtt


DER EURoPäiSCHE gERiCHtSHoF BEStätigt<br />

FREMDBESitZVERBot FüR APotHEKEn<br />

Erfreuliches gibt es aus Luxemburg zu berichten:<br />

Der EuGH hat sich in den<br />

beiden Urteilen vom<br />

19. Mai 2009 (1. VorabentscheidungsverfahrenApothekerkammer<br />

Saarland u.<br />

a. gegen Bundesland Saarland<br />

und Doc Morris; 2. EU-<br />

Kommissions-Klage gegen<br />

Italien) den Schlussanträgen<br />

des Generalanwaltes Yves<br />

Bot vom 16. Dezember 2008<br />

angeschlossen. Somit können Mitgliedstaaten<br />

Regelungen treffen, die Nichtapotheker<br />

vom Betrieb einer Apotheke<br />

oder vom Erwerb von Beteiligungen an<br />

Apotheken ausschließen.<br />

Diese Regelungen stellen laut EuGH<br />

zwar eine Beschränkung der Niederlassungsfreiheit<br />

und des freien Kapitalverkehrs<br />

dar, sind jedoch gerechtfertigt, da<br />

sie das Ziel verfolgen, eine sichere und<br />

qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung<br />

der Bevölkerung zu gewährleisten.<br />

Und die zur Erreichung dieses<br />

Zieles gewählten Mittel (nämlich<br />

Ausschluss von Nichtapothekern) sind<br />

dazu auch als geeignet und nicht als<br />

überschießend beurteilt worden.<br />

Damit wurde festgestellt, dass Mitgliedstaaten<br />

verlangen dürfen, dass Arz-<br />

neimittel nur von Apothekern<br />

vertrieben werden, die über<br />

tatsächliche berufliche Unabhängigkeit<br />

verfügen.<br />

In der Abweisung der Klage<br />

der EU-Kommission gegen<br />

Italien wurde befunden, dass<br />

auch das Verbot für Unternehmen<br />

(Pharmagroßhändler),<br />

sich an kommunalen Apotheken<br />

zu beteiligen, im Interesse<br />

des Gesundheitsschutzes aufrecht-<br />

erhalten werden kann.<br />

BEDEUTENDER ETAPPENSIEG<br />

Bemerkenswert und für uns Apotheker<br />

erfreulich war die Begründung,<br />

dass Arzneimittel Waren besonderer Art<br />

sind, die auch einer besonderen Abgabe<br />

– nämlich „unter beruflich fachlichem<br />

Blickwinkel“ – bedürfen. Und dieser<br />

ist einem Apotheker eher zuzutrauen<br />

als einem Unternehmen, das vor allem<br />

Gewinn erziehen will.<br />

Nach diesen Urteilen dürfte auch das<br />

Vertragsverletzungsverfahren, das die<br />

EU-Kommission 2005 gegen Österreich<br />

eingeleitet hat, mit einer Klagsabweisung<br />

enden.<br />

Der VAAÖ begrüßt die Urteile des<br />

Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System<br />

Hydrosorb comfort ®<br />

Der transparente Hydrogel<br />

Verband - und der<br />

Therapieerfolg wird sichtbar<br />

Hydrotüll ®<br />

Die hydroaktive Salbenkompresse<br />

entwickelt ein<br />

heilungsförderndes Milieu<br />

B e i t r a g v o n<br />

M a g . ge o r g li p p a y ,<br />

J u r i s t d e s vaaÖ<br />

wunderbar<br />

Hydrocoll thin ®<br />

Der besonders dünne<br />

Hydrokolloid Verband für<br />

epithelisierende Wunden<br />

schließen!<br />

Hydrofilm ®<br />

Der transparente Wundverband<br />

- keim- und<br />

wasserdicht<br />

PAUL HARTMANN Ges.m.b.H., 2355 Wr. Neudorf, IZ NÖ Süd, Straße 3, Tel: 02236-64 630-0, office@at.hartmann.info www.at.hartmann.info<br />

EUROPA<br />

EuGH. Es ist damit vorerst die Gefahr<br />

gebannt, dass angestellte Apotheker der<br />

Weisungspflicht eines Nichtapothekers<br />

unterliegen können. Es gilt die bestehende<br />

österreichische Gesetzeslage (Art<br />

12 ApoG) zu verteidigen, die die unabhängige<br />

Arzneimittelversorgung und<br />

damit einhergehend das Niveau und<br />

die Qualität der Versorgung der Bevölkerung<br />

mit Arzneimitteln gewähr-<br />

leistet. n


KOMMENTAR<br />

Seit April in ÖSterreichS Apotheken:<br />

Alli® (orliStAt 60 mg)<br />

Orlistat – seit mehr als 10 Jahren als rezeptpflichtiges Arzneimittel zur Behandlung von Adipositas zugelassen –<br />

ist in der (halben) Dosierung von 60 mg als „Alli®“ seit April auch in Österreich im Handel. V o n Pr ä s . Ma g . Ul r i k e Ma y e r<br />

Dadurch, dass Orlistat schon so<br />

lange zugelassen ist, sind seine<br />

Wirkungen und Nebenwirkungen<br />

bereits gut dokumentiert. Die Einführung<br />

als rezeptfreies Produkt wurde<br />

von einer umfangreichen Informationskampagne<br />

begleitet, die vor allem auch<br />

die richtige Ernährung in den Vordergrund<br />

stellt. Denn eines ist klar: Ohne<br />

Umstellung der Ernährung ist die Erreichung<br />

und das Halten des Normalgewichts<br />

nicht auf Dauer möglich.<br />

Abnehmen mit Orlistat<br />

Da Orlistat ein Inhibitor der gastrointestinalen<br />

Lipasen ist, verhindert es die<br />

Hydrolyse der Fette im Darm und in<br />

Folge deren Resorption. Orlistat selbst<br />

wird praktisch nicht resorbiert, die Elimination<br />

erfolgt zu 97 % über die Fäces.<br />

Bei der Dosierung von 60 mg werden ca.<br />

25 % der Fette nicht aufgenommen<br />

(bei 120 mg ca. 30 %) und verbleiben<br />

im Darm. Das erklärt die Wirkung,<br />

ebenso wie die Nebenwirkungen.<br />

Wird Fett nicht resorbiert:<br />

• geht es nicht in die Energiebilanz ein,<br />

der Körper nimmt also weniger Energie<br />

auf, als theoretisch möglich wäre<br />

• das Fett verbleibt im Darm, der über<br />

Rezeptoren im Enddarm die schlechte<br />

Nahrungsverwertung feststellt. Das<br />

führt zu einem länger anhaltenden<br />

Sättigungsgefühl, Hunger stellt sich<br />

erst später ein als üblich.<br />

• Isst man zu fett, wird man „bestraft“:<br />

Die unverdauten Fette führen zu Blähungen,<br />

Fettstühlen und eventuell<br />

sogar zu ungewolltem Stuhlabgang.<br />

Dadurch wird die Auswahl der Speisen<br />

verändert, man ernährt sich fettarm<br />

und führt dadurch weniger Energie<br />

zu.<br />

Isst man fettfrei, kann Orlistat nichts<br />

bewirken. Zu einem Frühstück, das nur<br />

aus Kaffee und trockenem Brot besteht,<br />

soll Orlistat nicht eingenommen werden.<br />

Beratung<br />

Durch die Berichterstattung haben<br />

viele „Abnehmewillige“ von Alli ® gehört<br />

und wollen es versuchen. Hier ist die<br />

Beratung durch uns Apotheker gefragt!<br />

Folgende Informationen können wir<br />

unseren Kunden geben:<br />

Wer darf Alli® nehmen? Alli ® ist für<br />

Erwachsene mit einem Body-Mass-<br />

Index von mindestens 28 zugelassen, für<br />

Kinder und Jugendliche wurde es nicht<br />

getestet, diese sollen nicht ohne Arzt<br />

abnehmen. Nicht empfohlen ist Alli ® für<br />

Schwangere und Stillende (abnehmen,<br />

wenn überhaupt, nur mit Arzt), bei Malabsorptionserkrankungen<br />

(haben aber<br />

meist keinen BMI von 28) und bei Cholestase<br />

(Risiko für Gallensteine beim<br />

Abnehmen immer vorhanden).<br />

Welche Abnahme kann erwartet werden?<br />

Durchschnittlich betrug in den<br />

Studien die Abnahme 5 % des Körpergewichts<br />

(das ist etwas höher als Placebo)<br />

nach einem Jahr. Rasche Abnahme ist<br />

aber nicht zu erwarten!<br />

PHARMAZIE 12 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at<br />

Foto: bildAgentur wAldhäuSl


Quellen: preSSeinFormAtion glAxoSmithkline über Alli<br />

AuStriAcodex xenicAl®deutSche Apothekerzeitung 16 und 19/ 2009<br />

Wie ist Alli® einzunehmen? Bis zu dreimal täglich 1 Kapsel,<br />

mit Wasser, am besten vor oder zur Mahlzeit. Die Einnahme bis<br />

zu einer Stunde danach ist zwar möglich, aber die Wirkung ist<br />

dann nicht mehr so gut, da sich Orlistat nur schlecht mit dem<br />

Speisebrei vermischt. Um Nebenwirkungen zu verringern,<br />

eventuell eine „Einschleichphase“ einhalten, beginnend bei<br />

einer Hauptmahlzeit. Bei ganz fettfreien Mahlzeiten kann die<br />

Einnahme unterbleiben.<br />

Wie lange kann die Einnahme erfolgen? Ist praktisch keine<br />

Abnahme in den ersten 12 Wochen erreicht worden, soll die<br />

Einnahme abgebrochen werden. Prinzipiell kann Orlistat ohne<br />

nennenswerte Nebenwirkungen über mehrere Jahre eingenommen<br />

werden, es soll aber durch die Notwendigkeit fettarm<br />

zu essen auch erzieherisch wirken: Nach der ersten Phase mit<br />

Alli ® soll das weitere Abnehmen bzw. das Halten des Gewichts<br />

mit der „erlernten“ Diät erfolgen.<br />

Welche Diät soll eingehalten werden? Die Diät soll fettarm<br />

sein, Hilfe bietet dabei die Informationsbroschüre, es gibt auch<br />

eigene Rezepte. Informationen finden Kunden auch unter<br />

www.alliprogramm.at. Keineswegs geeignet sind Diäten wie<br />

die Atkinsdiät, die eine Fett-/Proteindiät ist, hier sind gastrointestinale<br />

Nebenwirkungen vorprogrammiert.<br />

Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?<br />

• Neben den bereits erwähnten gastrointestinalen Beschwerden<br />

kam es bei Einzelnen bei Einnahme von Orlistat zu rektalen<br />

Blutungen – diese müssen unbedingt ärztlich abgeklärt<br />

werden.<br />

• Die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen kann gestört<br />

sein bzw. die Zufuhr ist überhaupt wegen der Diät zu niedrig.<br />

In den Studien wurden zwar keine Vitaminmängel festgestellt,<br />

bei älteren Personen, vor allem, wenn sie ohnehin<br />

schon wenig Vitamine zu sich nehmen, ist eine zusätzliche<br />

Zufuhr anzuraten.<br />

Mit welchen Medikamenten sind Interaktionen zu erwarten?<br />

• Ciclosporin, orale Antikoagulantien (wie Phenprocoumon):<br />

Überwachung der Blutspiegel ist notwendig, daher nur<br />

unter ärztlicher Begleitung anwenden, Dosisanpassung<br />

erforderlich.<br />

• Amiodaron: ebenfalls nur unter ärztlicher Überwachung<br />

(EKG-Kontrollen)<br />

• Acarbose: Da diese ebenfalls Blähungen verursachen kann,<br />

soll die Kombination eher vermieden werden, ist aber im<br />

Einzelfall möglich.<br />

• Orale Kontrazeptiva: Probleme treten möglicherweise bei<br />

Durchfällen nach Diätsünden auf, da dann nicht genügend<br />

Hormone resorbiert werden können, ev. Wechsel auf nicht<br />

oral aufzunehmende Kontrazeptiva.<br />

• Levothyroxin: Bei korrekter Einnahme (eine halbe Stunde<br />

vor dem Frühstück) sollte es keine Interaktionen geben,<br />

eventuell empfehlen hier Orlistat erst zum Essen zu nehmen<br />

und nicht vorher.<br />

Sonstige Empfehlungen<br />

• Mehr Bewegung!<br />

• Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, bei Diabetikern des<br />

Blutzuckers, vor allem bei deutlichem Gewichtsverlust kann<br />

eine Neueinstellung erforderlich sein. n<br />

www.vaaoe.at<br />

Wendepunkt im<br />

Gewichtsmanagement.<br />

�� alli (Orlistat 60 mg) ist das erste EU-weit zugelassene<br />

rezeptfreie Arzneimittel zur Gewichtsreduktion.<br />

�� alli ist wirksam und gut verträglich – dies wurde in<br />

über 100 Studien zum Wirkstoff Orlistat nachgewiesen.<br />

�� alli ist mehr als eine Kapsel, es ist ein Programm für<br />

einen langfristig gesünderen Lebensstil.<br />

�� alli hilft dem Verwender bis zu 50 % mehr<br />

abzunehmen als mit einer Diät allein.<br />

Durchschnittlicher<br />

Gewichtsverlust (%)<br />

Sprechen Sie jetzt<br />

mit Ihren Kunden über alli.<br />

neu<br />

Relative Veränderung des Körpergewichts (vs. Baseline)*<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

- 50 %<br />

4 8 12 16 20 24 Wochen<br />

Unter www.alliprogramm.at finden Sie<br />

weitere Informationen und Begleitmaterialien.<br />

Das alli Logo ist ein eingetragenes Markenzeichen der GlaxoSmithKline Firmengruppe<br />

Diät + Placebo<br />

Diät + alli<br />

(3 x täglich)<br />

* Gesammelte Daten aus 2 doppelblinden randomisierten, plazebokontrollierten Studien:<br />

Rössner S (2000) Obesity Research 8: 49 - 61. Hauptmann J et al. (2000) Arch Fam Med 9: 160 - 167<br />

PHARMAZIE<br />

SOZIAL 02/09<br />

13


AyURVEDA | NEWS<br />

die wechSeljAhre AuS<br />

AyurvediScher Sicht<br />

Ayurveda, die jahrtausendealte indische Gesundheitslehre, hilft Frauen,<br />

die Wechseljahre zu bewältigen und diesen Lebensabschnitt zu genießen.<br />

Ayurveda bedeutet wörtlich übersetzt<br />

„Wissenschaft des<br />

Lebens“. Das ayurvedische Konzept<br />

basiert auf den fünf großen Elementen<br />

Äther, Luft, Feuer, Wasser und<br />

Erde. Jeder Körper besteht aus einer<br />

individuellen Zusammensetzung dieser<br />

Elemente und wird von den drei<br />

Lebensenergien, den sogenannten<br />

Doshas, bestimmt. Ayurveda versteht<br />

den harmonischen Zustand der<br />

Doshas (Vata, Pitta und Kapha) als<br />

Gesundheit. Diese Harmonie zu erhalten<br />

oder wieder herzustellen ist Weg<br />

und Ziel des ayurvedischen Systems.<br />

Die Doshas haben auch Einfluss darauf,<br />

wie Frauen die Wechseljahre erleben.<br />

Silvia Liptay, Ayurveda-Spezialistin<br />

CAS, gab im Rahmen einer Veranstaltung<br />

des VAAÖ am 21. April 2009 in<br />

Steyr folgende Tipps zur Linderung<br />

von Wechselbeschwerden:<br />

• Nach Ausbleiben der Monatsblutung<br />

sollte man alle 4 Wochen eine<br />

Woche Pause einlegen, in der man<br />

den Körper entlastet. In dieser<br />

Woche nur leichte Kost und möglichst<br />

keine tierischen Proteine zu<br />

sich nehmen.<br />

• Ab dem 40. Lebenjahr sollten die<br />

Mahlzeiten generell warm sein.<br />

Dreimal täglich essen, und nur<br />

kleine Portionen – so viel, wie man<br />

in den zusammengefügten Hohlhänden<br />

fassen kann.<br />

• Das Essen genießen, daher nicht<br />

nebenbei lesen oder fernsehen. Die<br />

ayurvedische Küche lebt von der<br />

Kunst der Komposition.<br />

• Die sechs Geschmacksrichtungen –<br />

süß, sauer, salzig, bitter, scharf und<br />

herb – sollten in jeder Mahlzeit vorhanden<br />

sein.<br />

• Wechselbeschwerden, wie beispielsweise<br />

Schweißausbrüche,<br />

werden oft mit Kälte behandelt.<br />

Das ist aus ayurvedischer Sicht<br />

falsch, weil die Behandlung mit<br />

Kälte zu einem Energieverlust führt<br />

und den Körper schwächt. Auch<br />

Saunabesuche sind nicht günstig.<br />

• Besonders wichtig ist es, das Verdauungsfeuer<br />

„Agni“ richtig zu nützen.<br />

Agni ist am späten Vormittag<br />

bis etwa 14 Uhr besonders stark, ab<br />

dem späten Nachmittag wird es<br />

schwächer, daher sollte man spät<br />

abends nichts mehr essen.<br />

• Ab etwa 22 Uhr sollte man sich ins<br />

Bett legen.<br />

• Die ayurvedische Behandlung<br />

bedient sich verschiedener Öle, die<br />

mit Kräuterextrakt versetzt auf den<br />

Körper aufgebracht werden. Diese<br />

lindern Wechselbeschwerden.<br />

• Wichtig für die Harmonie im Körper<br />

ist yoga. n<br />

eucArbon®: eine tablette,<br />

zweifache wirkung<br />

rund 20 prozent der bevölkerung<br />

– 1,6 millionen Österreicher<br />

– leiden am reizdarm-Syndrom. diese<br />

Funktionsstörung des darms ist neben<br />

einer massiven verschlechterung der<br />

lebensqualität auch für rund zehn prozent<br />

der krankenstandfälle verantwortlich.<br />

erschwerend kommt hinzu, dass viele<br />

reizdarm-Fälle nicht als solche diagnostiziert<br />

werden. betroffenen wird geraten,<br />

viel zu trinken, keine blähenden und fetthaltigen<br />

nahrungsmittel oder koffeinhaltigen<br />

getränke zu sich zu nehmen, Alkohol<br />

zu vermeiden, generell langsam zu essen<br />

sowie sorgfältig zu kauen. zusätzliche<br />

linderung bietet auch eucArbon®, ein<br />

natürliches darmregulans, das pflanzliche<br />

und mineralische inhaltsstoffe kombiniert.<br />

der vorteil: ein und dieselbe tablette<br />

wirkt sowohl als mildes Abführmittel als<br />

auch gegen leichte Formen von diarrhöe.<br />

dadurch ist eucArbon® weder nur ein<br />

laxativum noch nur ein Antidiarrhoikum,<br />

sondern es wirkt auf ganz natürliche<br />

weise verdauungsregulierend und sorgt<br />

so für eine regelmäßige Funktion des<br />

verdauungssystems.<br />

www.trenka.at<br />

deutschland: behandlung der<br />

phenylketonurie zugelassen<br />

mit Sapropterin, einem „orphan<br />

drug“, ist erstmals eine orale<br />

therapie der phenylketonurie möglich.<br />

die phenylketonurie ist eine Stoffwechselkrankheit,<br />

bei der die essenzielle<br />

Aminosäure phenylalanin wegen eines<br />

genetischen mangels an phenylalaninhydroxylase<br />

nicht abgebaut werden kann,<br />

was zu schweren neurologischen Schäden<br />

führt. ein wichtiges koenzym für den<br />

phenylalaninstoffwechsel ist das tetrahydrobiopterin<br />

(bh4) – Sapropterin ist eine<br />

synthetische Form davon. Sapropterin<br />

kann also all jenen helfen, bei denen der<br />

genetische defekt ein Fehlen von bh4 bewirkt.<br />

respondern (30 bis 70 prozent) wird<br />

dadurch ermöglicht, die strikte diät zu<br />

lockern – das ist vor allem für kinder und<br />

jugendliche von großer bedeutung.<br />

Sapropterin ist in deutschland unter dem<br />

namen kuvan® als tablette zu 100 mg für<br />

kinder ab vier jahren zugelassen. nebenwirkungen<br />

können sein: kopfschmerzen,<br />

rhinorrhoe, halsbeschwerden, husten<br />

und auch gastrointestinale beschwerden.<br />

da bh4 ein kofaktor der no-Synthetase<br />

ist, sind interaktionen mit allen vasodilatatoren,<br />

die den no-Abbau beeinflussen<br />

(isosorbiddinitrat, molsidomin, minoxidil,<br />

usw.) zu erwarten.<br />

PHARMAZIE 14 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at<br />

FotoS: bildAgentur wAldhäuSl, trenkA.At


eziehungSkiller<br />

SchnArchen<br />

Ein Produkt aus dem Hause Madaus sorgt für Ruhe in heimischen Schlafzimmern:<br />

„Snoreeze“ wirkt gegen eine der Hauptursachen des Schnarchens<br />

– es verhindert das Zusammenfallen des Weichteilgewebes im hinteren<br />

Rachenbereich. Durch das Medikament wird dieses gleitfähiger und straffer und die<br />

vom Schnarchen verursachten Vibrationen werden so reduziert. Die Inhaltsstoffe<br />

sind natürliche und ätherische Öle sowie Liposome. In Österreich sind mehr als<br />

zwei Mio. Menschen vom Schnarchen betroffen. Das zieht auch die Nachtruhe von<br />

deren Partnern in Mitleidenschaft. www.madaus.at<br />

��� ����� ���� ������������������<br />

�� ������ ����������� ��� ��� �����������������<br />

�� ����� ����� ���� ������� ����<br />

�� ��� ��������� �������<br />

��� ������������� �������� ���������� ��<br />

���� ������ ������ ����� ������ ���<br />

����������� �� ������� ���������� ����<br />

������������� ������� � ������ ��� �����<br />

������ ����������� ��������� �� ����<br />

���� ��� ������ ������� ��������� ������<br />

��� ���� ������ ���� ����� ���� ���� ���<br />

��� ������������ ���� ���� ���� �������<br />

����� �������� ����� ������ �����������<br />

��� ����� ����� ��� ����� ������ ����<br />

����� ���������� �����<br />

www.vaaoe.at<br />

����� ����� ������ �������� �����<br />

����� ����<br />

��� �� ������ ���� ��� ����� ���������<br />

����� ����� ��� �� ������ ����� �����<br />

������ ���� ��� ����� ����� ����� ���<br />

����� �� ����� ���� ����� ��� �����<br />

������ ����� ���� �������� ��������<br />

����� ���� ���� ����� ����� ����� ����<br />

�������� ��� ���� ���� ������� �������<br />

���� ��� ������ ������ ����� ���<br />

�������� ��� ������ ��� ���������� ����<br />

������ ��� ����������������������<br />

���� ������ ������������� ���� ����<br />

�� �� ���������������� ���� ���� ��<br />

���������������� ���� ���� ���<br />

������� ����������� ������� ���� ���<br />

������������������ ���� ������ �����<br />

��������� ����������� ������ ���� ����<br />

��� ����� ��� ������� ����� �����������<br />

����� ���������<br />

��� �������� ��� ��� ���� ��������<br />

������ �� ��� ����<br />

������ ��� ���� ������ ����� ��� �� ����<br />

�������� ��� ������ �� ����� �������<br />

����� ��� ����������� ���� ��� ��������<br />

���� ������ ������� ���� ����� ����<br />

��������<br />

� ������ ������������ ���������<br />

� ���� ������������ ������������<br />

� ������ ���� ������ ��� �����������<br />

��� ��������������� ��� �������<br />

����� ������<br />

�� ������ ��� ���� ������ ������<br />

����� ������ ����� ���������� �����<br />

������ ���� ��� ������ ������ ������ ���<br />

����� ������� ��� ���������������� ������<br />

�� ������������� ��� ����� ��� �����<br />

���� ������� ���� ��� ��� ������� ����<br />

������ ������ ��� ��� ����� ������ ���<br />

Alpinamed® erweitert<br />

Sortiment<br />

Alltagsstress ist häufiger Auslöser<br />

für nervöse Unruhe, die<br />

sich durch Reizbarkeit, Angst- und Erregungszustände<br />

bemerkbar macht. Auch<br />

Schlafstörungen passen in dieses Krankheitsbild.<br />

Pflanzliche Beruhigungsmittel<br />

bieten einen natürlichen Ausweg aus<br />

der Krise – daher verstärken seit kurzem<br />

Alpinamed ® PasseLyT Beruhigungstropfen<br />

zum Einnehmen die Produktfamilie<br />

der Naturmarke von Gebro<br />

Pharma. Hauptbestandteil dieses rein<br />

pflanzlichen Beruhigungsmittels ist der<br />

Extrakt aus der Passionsblume, dessen<br />

besondere Qualität sich durch eine ausgeprägte<br />

beruhigende Wirkung auszeichnet.<br />

Hauptverantwortlich dafür ist<br />

ein trisubstituiertes Benzoflavon im<br />

Zusammenspiel mit dem Monoflavonoid<br />

Chrysin. Diese Flavonoide wurden<br />

erst vor wenigen Jahren aus dem ethanolischen<br />

Extrakt isoliert. Die Tropfen<br />

zum Einnehmen weisen keine Gewöhnungseffekte<br />

auf. www.alpinamed.at<br />

����� ��������� ��� ��������� �������<br />

���������� ��������� ��������� ��� ���<br />

����� ����� ���� � ��� ���� �� ���� ������<br />

������<br />

����� ���� �������� ���� �� ���<br />

����� ����� �������� ���������<br />

������ ������ ��� �� �����������<br />

�����<br />

����� �������������������� ����<br />

����� ����� ������� ���� ��� ��������<br />

�������� ����������� ������ ��� ���<br />

������ ������� �� ����� ����������<br />

�������� ���� ����� ���� ���������<br />

��� ���� ��� ����� ���������<br />

PHARMAZIE<br />

SOZIAL 02/09 15


IM GESPRÄCH<br />

„die ArzneimittelverSorgung<br />

durch Apotheken iSt die eFFizienteSte<br />

und koStengünStigSte“<br />

Interview mit Dr. Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender der Herba Chemosan Apotheker-AG,<br />

über die Zukunft der Apotheker, das österreichische Apothekensystem und Erfolg durch Disziplin.<br />

PHARMAZIE SOZIAL:<br />

Herr Dr. Windischbauer,<br />

Sie sind Vorstandsvorsitzender<br />

des<br />

größten Pharmagroßhandels<br />

in Österreich:<br />

der Herba Chemosan<br />

Apotheker-AG (kurz:<br />

Herba). Hatten Sie<br />

neben der Pharmazie<br />

schon immer Interesse<br />

an den komplexen<br />

Zusammenhängen eines Wirtschaftsbetriebes?<br />

Dr. Andreas Windischbauer: Ich<br />

stamme aus einer Apothekerfamilie<br />

und habe somit immer Kontakt zur<br />

Apothekerbranche gehabt. Meine<br />

Eltern sind Pharmazeuten und besitzen<br />

eine Apotheke im 1. Wiener<br />

Gemeindebezirk. Sowohl meine<br />

Schwester als auch ich traten in ihre<br />

Fußstapfen und haben Pharmazie studiert.<br />

Ich blieb zunächst an der Universität,<br />

um meinen Doktortitel zu<br />

machen, bemerkte allerdings, dass<br />

mir die Arbeit an der Hochschule nicht<br />

praxisorientiert genug war. Natürlich<br />

habe ich nebenbei immer in unserer<br />

Apotheke gearbeitet, aber Wirtschaft<br />

hat mich schon immer sehr interessiert,<br />

Großunternehmen haben mich<br />

fasziniert, und es kam alles absolut<br />

zur rechten Zeit.<br />

PS: Wann und wie sind Sie letztendlich<br />

zur Herba gekommen?<br />

Windischbauer: Im Jahr 1993. Es war<br />

damals eine sehr spannende Zeit für<br />

mich. Am 8. März 1993 − das Datum<br />

weiß ich noch ganz genau − bekam ich<br />

ein Angebot vom späteren Vorstandsvorsitzenden<br />

der Herba, Mag. Wolfgang<br />

Mähr: Mein erster Posten war<br />

nach ganz kurzer Zeit als Assistent von<br />

Herrn Mähr jener des Betriebsleiters<br />

i n t e r V i e w V o n<br />

M a g . P h a r M . sU s a n n e er g o t t -Ba d a w i ,<br />

s t V . Ve r M ö g e n s V e r w a lt e r i n , U n d<br />

Vaaö-Vi z e P r ä s i d e n t Ma g . P h a r M .<br />

r a i M U n d Po d r o s c h k o<br />

in Wien. Es war für<br />

mich ein Sprung ins<br />

kalte Wasser! Innerhalb<br />

kürzester Zeit<br />

hatte ich eine verantwortungsvolle<br />

Position inne und<br />

konnte mit einem<br />

guten Team im<br />

Rücken mit der Aufgabe<br />

wachsen. Auch<br />

später ging alles sehr<br />

schnell: 1999 rückte ich in den Vorstand<br />

der Herba auf, seit dem Jahr<br />

2002 bin ich als Vorstandsvorsitzender<br />

der Herba tätig.<br />

PS: Hatten Sie mit dem VAAÖ in der Vergangenheit<br />

Berührungspunkte?<br />

Windischbauer: Da ich aus einer<br />

Apothekerfamilie stamme, hatte ich<br />

bereits in jungen Jahren Kenntnis von<br />

den Standesvertretungen in der Pharmazie.<br />

In meiner Zeit als Betriebsleiter<br />

der Herba hatte ich jedoch kaum<br />

beruflichen Kontakt mit dem VAAÖ –<br />

dem damaligen Reichsverband –, da<br />

sich in meiner damaligen Position<br />

keine großen Berührungspunkte ergaben.<br />

In meiner jetzigen Position pflege<br />

ich gemeinsam mit meinem Kollegen<br />

Dr. Andreas Janka gute Kontakte zu<br />

allen Fraktionen der Apothekerkammer<br />

und dessen Präsidium. Wir sehen<br />

uns dennoch immer als „reiner Händler“<br />

und nicht als Politiker. Natürlich<br />

bleibt mir MMag. Ullmer aufgrund<br />

seines profunden Wissens und seiner<br />

direkten Art immer in Erinnerung.<br />

PS: Wie viele Pharmazeuten sind bei der<br />

Herba beschäftigt?<br />

Windischbauer: Wir sind insgesamt<br />

drei Pharmazeuten und allesamt in<br />

der Führungsebene tätig: zusätzlich<br />

zu meiner Person mein Vorstandskol-<br />

lege Dr. Janka und Mag. Andreas<br />

Scerbe-Saiko, der Marketingleiter der<br />

Herba.<br />

PS: Ihr Unternehmen wendet sich auch<br />

persönlich an die Apotheker – sowohl<br />

angestellte als auch selbstständige –, indem<br />

es ein breites Angebot an Fortbildungen<br />

bietet.<br />

Windischbauer: Das höchste Gut in<br />

unserer Branche sind die Apotheker,<br />

deswegen müssen sie bestens ausgebildet<br />

bleiben und wir haben vor,<br />

weiterhin Themenführer in diesem<br />

Bereich zu sein.<br />

PS: Beschäftigen Sie auch Studenten der<br />

Pharmazie?<br />

Windischbauer: Ja, sie sind das<br />

ganze Jahr über vorwiegend im Lagerbereich<br />

und als Fahrer tätig, die<br />

meisten Studierenden arbeiten natürlich<br />

in den Sommerferien bei uns.<br />

PS: Wie sehen Sie die Zukunft der Apotheker?<br />

Windischbauer: Sehr positiv! Der<br />

Altersschnitt der österreichischen<br />

Bevölkerung wird sich in den nächsten<br />

Jahrzehnten weiter erhöhen,<br />

zudem steigt der Stellenwert der<br />

Gesundheit im Leben des Einzelnen.<br />

In diesen Bereichen sind wir Apotheker<br />

DIE Ansprechpartner, da wir über<br />

das nötige Wissen verfügen und uns<br />

die Zeit nehmen, um unsere Patienten<br />

bzw. Kunden ausführlich zu beraten.<br />

Gerade für ältere Menschen ist dieses<br />

Zeitnehmen besonders wichtig. In der<br />

politischen Diskussion hat der ältere<br />

Mensch nicht wirklich eine Lobby.<br />

Vielleicht liegt das daran, dass die Entscheidungsträger<br />

in der Politik relativ<br />

jung sind und damit nicht richtig einschätzen<br />

können, wie wichtig die Apotheke<br />

für die Menschen ist.<br />

PHARMAZIE 16 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at


FOTO: claudia ziegler<br />

Es müsste im Gesundheitsbereich<br />

wesentlich mehr Augenmerk auf die<br />

Definition von Zielen gelegt werden.<br />

Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Seit<br />

ein paar Jahren werden von den Ärzten<br />

bei der Verschreibung eines COX-<br />

Hemmers zumeist auch Protonenpumpenhemmer<br />

verschrieben. Diese<br />

Methodik erhöht zwar die Arzneimittelausgaben<br />

in diesem Bereich, allerdings<br />

müssen in der letzten Zeit weniger<br />

Menschen wegen eines Ulcus<br />

behandelt werden. Wir reden nur über<br />

Geld, aber was damit erreicht worden<br />

ist, ist keine Schlagzeile wert.<br />

PS: Was halten Sie von den Beteiligungsmöglichkeiten<br />

an einer öffentlichen<br />

Apotheke, die das österreichische Apothekensystem<br />

bietet?<br />

Windischbauer: Das österreichische<br />

Apothekensystem ist für mich ein<br />

gutes System, da es bereits jetzt weit<br />

reichende Möglichkeiten für alle<br />

Beteiligten bietet – GesmbHs können<br />

sich schon jetzt bis zu knapp 50 Prozent<br />

an Apotheken beteiligen.<br />

Abgesehen davon hoffe ich, dass<br />

die Regelung der Bedarfsprüfung beibehalten<br />

wird – es ist und wäre auch<br />

weiterhin für alle Beteiligten die beste<br />

Lösung!<br />

PS: Die Gesundheitsreform in Österreich<br />

ist immer wieder ein heißes Thema. Eine<br />

Überlegung seitens des Gesundheitsministeriums<br />

war die Direktbelieferung von<br />

chronisch Kranken durch beispielsweise<br />

den Großhandel. Ist das Gesundheitsministerium<br />

schon ernsthaft an Sie herangetreten,<br />

um mit Ihnen darüber zu sprechen?<br />

Windischbauer: Nein, der Großhandel<br />

darf auch nur an Apotheken liefern.<br />

Wir haben in Österreich ein<br />

extrem effizientes System, auch was<br />

die Kosten betrifft. Die Zustellung von<br />

Medikamenten durch die Post oder<br />

das Abholen von Arzneimitteln bei<br />

den Sozialversicherungsträgern wäre,<br />

neben der rechtlichen Problematik,<br />

wesentlich teurer. Meiner Meinung<br />

nach ist die Versorgung der Bevölkerung<br />

mit Arzneimitteln durch Apotheker<br />

aus der Apotheke am billigsten<br />

und am effizientesten. Sollte dieser<br />

Fall jedoch eintreten, würden wir auf<br />

jeden Fall mit der Österreichischen<br />

Apothekerkammer sprechen.<br />

www.vaaoe.at<br />

PS: Was halten Sie von der Forderung von<br />

Bundesminister Alois Stöger, dass die jährliche<br />

Kostensteigerung von Medikamenten<br />

max. der Erhöhung des BIPs – drei Prozent<br />

– entsprechen darf?<br />

Windischbauer: Davon halte ich<br />

nicht viel, da es keinen Konnex zwischen<br />

diesen beiden Zahlen gibt. Wie<br />

bereits gesagt, durch den Einsatz von<br />

Medikamenten können wir viel erreichen,<br />

beispielsweise auch Krankenhauskosten<br />

senken und uns somit im<br />

Endeffekt hohe Folgekosten ersparen,<br />

indem wir Arzneimittel gezielt einsetzen.<br />

Die Definition von Gesundheitszielen<br />

ist dringend notwendig.<br />

PS: Wird es Ihrer Meinung nach 2009 zu<br />

einer Steigerung der Arzneimittelausgaben<br />

durch die Krankenkassen kommen?<br />

Windischbauer: Ich bin mir ziemlich<br />

sicher, dass es im Jahr 2009 zu einem<br />

sehr geringen Wachstum bei den Arzneimittelausgaben<br />

durch die Krankenkassen<br />

kommen wird. Als<br />

Hauptgründe dafür sehe ich die<br />

Preissenkung bei Arzneimitteln,<br />

und dass es in nächster Zeit<br />

keine großen Innovationen<br />

auf dem Arzneimittelsektor<br />

geben wird. Bei fairer<br />

Betrachtung dürfte das<br />

Gesundheitsministerium<br />

die Pharmafirmen, Großhändler<br />

und Apotheken<br />

nicht weiter „schröpfen“,<br />

da bestenfalls minimale<br />

Kostensteigerungen in den<br />

nächs ten Jahren zu erwarten<br />

sind. Außerdem leistet die<br />

gesamte Wertschöpfungskette drei<br />

Jahre lang, von 2008 bis 2010, einen<br />

Solidaritätsbeitrag von insgesamt<br />

über 200 Mio. Euro.<br />

PS: Bei einem so anspruchsvollen Job,<br />

bleibt Ihnen noch Zeit für Ausgleich, z. B.<br />

Hobbys?<br />

Windischbauer: Da ich<br />

einen sehr arbeitsintensiven<br />

Alltag habe, ist mir<br />

eine abwechslungsreiche<br />

Gestaltung der Freizeit<br />

sehr wichtig. Ich betreibe<br />

Dr. Andreas Windischbauer,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Herba Chemosan<br />

Apotheker-AG<br />

sehr gerne Sport, und manchmal kann<br />

man wie bei der jährlichen Fortbildungsveranstaltung<br />

in Saalfelden Sport und<br />

„Kundenarbeit“ koordinieren. Regelmäßig<br />

gehe ich laufen und trai niere Karate.<br />

Meine Leidenschaft gehört aber dem<br />

Wassersport mit Kite- und Windsurfen.<br />

PS: „Brauchen“ Sie Stress, um produktiv<br />

zu sein, oder sind Sie diszipliniert?<br />

Windischbauer: Von Natur aus bin<br />

ich ein disziplinierter Mensch, was in<br />

meinem beruflichen Alltag mit dem<br />

hohen Termindruck schon ein Vorteil<br />

ist. Ich teile mir meine Zeit ziemlich<br />

strikt ein und benötige keinen zusätzlichen<br />

Druck von außen.<br />

PS: Wir danken für das Gespräch. n<br />

PHARMAZIE<br />

SOZIAL 02/09 17


FINANZEN & STEUERN<br />

die sTeuerreFOrm und akTuelles<br />

zur gehalTsabrechnung<br />

Das Steuerreformgesetz ist Anfang April kundgemacht worden und rückwirkend mit 1.1.2009 in Kraft getreten.<br />

Die ersten positiven Auswirkungen sollten alle Angestellten bereits mit der Gehaltsüberweisung für den Monat<br />

April gespürt haben, die neuen (günstigeren) Lohnsteuertarife sind mit diesem Monat bereits schlagend geworden.<br />

Wir haben die steuerlichen Auswirkungen<br />

zusammengefasst<br />

und einen Überblick für Sie<br />

gestaltet:<br />

Mein Gehalt – was bei den<br />

aktuellen Abrechnungen<br />

zu beachten ist<br />

Durch die rückwirkende Senkung der<br />

Steuertarife haben alle Steuerpflichtigen<br />

in den ersten Monaten des Jahres 2009<br />

(Jänner bis März) zu viel Lohnsteuer<br />

bezahlt. Bis Ende Juni 2009 haben die<br />

Betriebe nun Zeit, die Differenz an die<br />

Arbeitnehmer rückzuüberweisen bzw.<br />

bei der laufenden Lohnsteuerberechnung<br />

in Abzug zu bringen.<br />

Einige Dienstgeber haben dies<br />

bereits mit der Aprilabrechnung<br />

durchgeführt, die betroffenen<br />

Arbeitnehmer sollten<br />

dadurch mehr ausbezahlt<br />

bekommen bzw. um einiges<br />

weniger an den Betrieb zurück-<br />

gezahlt haben als sonst.<br />

Abgesehen von der Steuerrückzahlung<br />

wird im Monat<br />

Mai eine „außerordentliche<br />

Sonderzahlung“ fällig, die (von den Kollektivvertragspartnern<br />

vereinbart) die<br />

Gehaltskasse als Einmalzahlung für die<br />

angestellten Apotheker zur Auszahlung<br />

bringt. Diese Einmalzahlung beträgt<br />

0,48 % der in der Zeit von 1.12.2008 bis<br />

31.5.2009 durch die Gehaltskasse ausbezahlten<br />

Gehälter bzw. Entlohnungen<br />

(inkl. Familienzulagen). Angestellte Apotheker,<br />

die nach Dezember 2008, aber<br />

vor Ende Mai 2009 aus dem Betrieb ausgeschieden<br />

sind, sollten einen aliquoten<br />

Anteil dieser außerordentlichen Sonderzahlung<br />

erhalten haben.<br />

Weiters wurden im Zuge der Maiabrechnung<br />

von der Gehaltskasse die in<br />

den letzten Jahren zu viel einbehaltenen<br />

Apothekerkammerumlagen (die Apothekerkammer<br />

hatte verabsäumt, der<br />

B e i t r a g v o n<br />

M a g . ge o r g Li p p a y ,<br />

J u r i s t d e s vaaÖ<br />

Gehaltskasse die beschlussmäßige Senkung<br />

der Kammerbeiträge mitzuteilen)<br />

rückverrechnet. Dieser Fehler wurde<br />

vom VAAÖ aufgedeckt und die Korrektur<br />

verlangt.<br />

Da diese Beträge zum Zeitpunkt der<br />

Einbehaltung steuer mindernd wirkten,<br />

muss nun im Mai die Steuerbemessungsgrundlage<br />

entsprechend erhöht,<br />

die rückvergütete Kammerumlage daher<br />

nachversteuert werden.<br />

Weitere Steuererleichterungen<br />

für Familien<br />

Familienbeihilfebezieher haben darüber<br />

hinaus durch die Erhöhung des<br />

Kinderabsetzbetrages von<br />

Euro 50,90 auf Euro 58,40<br />

monatlich pro Kind eine kleine<br />

Erleichterung in den Haushaltskassen<br />

gespürt.<br />

Kinderbetreuungskosten<br />

können ab heuer bis zu einem<br />

Betrag von Euro 2.300,– pro<br />

Kind als außergewöhnliche<br />

Belastung ohne Selbstbehalt<br />

abgesetzt werden (dies erfolgt<br />

mit der Arbeitnehmer-Veranlagung<br />

im nächsten Jahr). Der Dienstgeber<br />

kann darüber hinaus den Arbeitnehmern<br />

einen Zuschuss für die<br />

Kinderbetreuungskosten geben, pro<br />

Kind ist ein Zuschuss von höchstens<br />

Euro 500,– im Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei<br />

möglich. Kinderbetreuungskosten<br />

im Ausmaß des Zuschusses<br />

können nicht zusätzlich als außergewöhnliche<br />

Belastung geltend gemacht<br />

werden.<br />

Den Grenzbetrag von Euro 2.300,–<br />

überschneidende Kinderbetreuungskosten<br />

können unter Umständen als<br />

außergewöhnliche Belastung mit Selbstbehalt<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Welche Voraussetzungen müssen<br />

gegeben sein, dass ein Zuschuss des<br />

Arbeitgebers für Kinderbetreuung nicht<br />

der Steuer unterliegt bzw. eine außergewöhnliche<br />

Belastung vorliegt?<br />

• Begünstigt sind nur jene Arbeitnehmer,<br />

denen für das Kind mehr als<br />

6 Monate im Kalenderjahr der Kinderabsetzbetrag<br />

zusteht (d. h. also der<br />

Familienbeihilfebezieher, und das ist<br />

meist die Mutter).<br />

• Das Kind darf zu Beginn des Kalenderjahres<br />

das 10. Lebensjahr noch<br />

nicht vollendet haben.<br />

• Nur wenn der Arbeitgeber allen<br />

Arbeitnehmern oder Gruppen von<br />

Arbeitnehmern, für die ein Zuschuss<br />

steuerfrei gewährt werden kann, diesen<br />

Vorteil einräumt, ist Steuerfreiheit<br />

gegeben.<br />

• Zudem muss der Arbeitnehmer dem<br />

Arbeitgeber eine schriftliche Mitteilung<br />

abgeben (Formular L 35), in der<br />

Folgendes erklärt wird:<br />

a) der Kinderabsetzbetrag steht zu<br />

b) SVNr. des Kindes oder<br />

c) Kennnummer der Europäischen<br />

Krankenversicherungskarte<br />

d) dass von keinem anderen Arbeitgeber<br />

ein Zuschuss geleistet wird. Hat<br />

ein früherer Arbeitgeber im Kalenderjahr<br />

bereits einen steuerfreien<br />

Zuschuss für dieses Kind gewährt, ist<br />

die Höhe dieses Zuschusses in die<br />

Erklärung mit aufzunehmen. Der Folgearbeitgeber<br />

darf nur die Differenzsumme<br />

auf den Höchstbetrag von<br />

Euro 500,– steuerfrei belassen.<br />

• Die Auszahlung erfolgt nicht direkt an<br />

den Arbeitnehmer, sondern an eine<br />

institutionelle Kinderbetreuungseinrichtung<br />

oder an eine pädagogisch<br />

qualifizierte Person. Der Zuschuss<br />

kann auch in Form von Gutscheinen<br />

geleistet werden, die ausschließlich<br />

bei institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

eingelöst werden<br />

können. Wird der Zuschuss direkt an<br />

den Arbeitnehmer gezahlt, so ist das<br />

immer steuerpflichtiger Arbeitslohn!<br />

PHARMAZIE 18 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at<br />

FOTO: bildagenTur Waldhäusl


Gemäß eines unlängst veröffentlichten<br />

Erlasses des Finanzministeriums gelten<br />

insbesondere als Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

(öffentlich und privat):<br />

• Kindergärten (allgemeine, Sonder-,<br />

Integrations-, Übungs-, Betriebskindergärten)<br />

• Kinderkrippen<br />

• Horte<br />

• Tagesheimstätten, Kindergruppen,<br />

Kinderhäuser<br />

• Elternverwaltete Kindergruppen<br />

• Spielgruppen<br />

• Kinderbetreuung an Universitäten<br />

„Pädagogisch qualifizierte Personen“<br />

sind Personen, die eine Ausbildung zur<br />

Kinderbetreuung und Kindererziehung<br />

im Mindestausmaß von 8 Stunden nachweisen<br />

können. Darunter fallen insbesondere:<br />

• Babysitterausbildung<br />

• Lehrgänge für Tageseltern<br />

Wir ebnen den Weg<br />

für Ihre Pension!<br />

www.vaaoe.at<br />

• Schulung für Au-pair-Kräfte im Sinne<br />

des § 49 Abs. 8 ASVG<br />

• Elternbildungsseminare<br />

• Ausbildung zur Kindergartenpädagogin,<br />

Horterzieherin, Früherzieherin<br />

• Pädagogisches Hochschulstudium an<br />

einer Universität, pädagogischen Akademie<br />

oder vergleichbaren Einrichtung<br />

Keine Begünstigung wird für Zahlungen<br />

an pädagogisch qualifizierte Personen<br />

gewährt, die Angehörige im Sinne<br />

des § 25 BAO sind und zum selben Haushalt<br />

wie das Kind gehören. Die weiteren<br />

Erleichterungen, wie der neue Kinderfreibetrag<br />

nach § 106a EStG, können erstmals<br />

mit der Arbeitnehmerveranlagung<br />

im nächsten Jahr für das Jahr 2009<br />

berücksichtigt werden. Wir werden zu<br />

gegebenem Zeitpunkt mehr darüber<br />

berichten. n<br />

zusatzkrankenversicherung<br />

Prämienanpassung 2009<br />

Wie in den Vorjahren wird auch im mai<br />

2009 eine Prämienanpassung bei den<br />

meisten mitgliedern unserer zusatzkrankenversicherung<br />

durchgeführt.<br />

zwei der wichtigsten gründe für die<br />

nunmehr schon jährlichen anpassungen<br />

sind einerseits die stetig steigenden<br />

kosten im gesundheitsbereich. andererseits<br />

werden immer mehr leistungen bei<br />

den Pflichtkrankenkassen gestrichen. da<br />

sich die Privatversicherungen verpflichten,<br />

die vollen aufzahlungskosten auf<br />

die leistungen der sozialversicherung zu<br />

übernehmen, führt eine streichung der<br />

leistungsübernahmen bei den Pflichtkassen<br />

unverzüglich zur Prämienerhöhung<br />

bei den Privatversicherungen, da<br />

diese das entstandene defizit sofort<br />

übernehmen müssen. die Folgen sind<br />

bei der jährlichen Prämienanpassung<br />

ersichtlich.<br />

der VaaÖ ist sehr bemüht, die kostensteigerung<br />

so gering wie möglich zu halten.<br />

im Vorjahr wurde für die gruppe des<br />

seniorentarifs sogar eine Verringerung<br />

des selbstbehaltes um euro 50,– erreicht.<br />

ebenso wurde durch Verhandlungen mit<br />

dem VaaÖ-Partner, der uniQa Versicherungen<br />

ag, die steigerung des selbstbehaltes<br />

verhindert.<br />

abschließend bittet der VaaÖ diejenigen<br />

mitglieder, die ihren beitrag per<br />

dauerauftrag zahlen, diesen entsprechend<br />

anzupassen oder – was günstiger<br />

wäre – einen einziehungsauftrag einzurichten,<br />

da in diesem Fall die anpassung<br />

an die neue Prämienhöhe direkt durchgeführt<br />

wird und somit unannehmlichkeiten<br />

vermieden werden.<br />

bei Fragen steht ihnen der VaaÖ,<br />

Frau dimitrijevic, gerne zur Verfügung,<br />

Tel.: 01/40414-403<br />

Staatlich<br />

geförderte Zukunftsvorsorge<br />

�� staatliche Prämie<br />

�� Kapitalgarantie<br />

�� Steuerfreiheit<br />

Weitere Informationen bei Ihrem Kundenberater.<br />

Österreichische Apothekerbank<br />

Kompetenz schafft Vertrauen. www.apobank.at<br />

PHARMAZIE<br />

SOZIAL 02/0919


alle Wege Führen nach rOm –<br />

Oder: Wenn ein Verband eine reise TuT …<br />

… dann gibt’s was zu erzählen!<br />

Eine knappe Woche nach Ostern<br />

machten sich die abenteuerlustigen<br />

Mitarbeiter des VAAÖ unter der<br />

kundigen Führung ihres Direktors Norbert<br />

Valecka nach Rom auf. Einfach so<br />

– nein, nicht einfach so: zum Betriebsausflug!<br />

Im Sommer 2008 wurde die Idee<br />

geboren, einen Betriebsausflug zu veranstalten,<br />

ein Novum für alle Verbandsmitarbeiter,<br />

da man seit Jahren nicht<br />

einmal einen gemeinsamen Ausflug auf<br />

den Kahlenberg zustande brachte.<br />

„Der Betriebsausflug wird nach Rom<br />

führen“ – etwas ungläubig vernahm<br />

man die Nachricht, die per<br />

E-Mail an alle Mitarbeiter weitergeleitet<br />

wurde. Rom? Das<br />

liegt doch in Italien, oder? – Ja<br />

genau, und dort geht es hin!<br />

Sofort waren (fast) alle Feuer<br />

und Flamme, man konnte<br />

es kaum erwarten. Doch es<br />

waren noch acht Monate Zeit<br />

bis dahin.<br />

Zeit, die sehr schnell verging,<br />

da es im Verband ja einiges zu tun<br />

gab. Und dann war es so weit: Am 17.<br />

April bestiegen neun Verwegene des<br />

Verbandes (siehe Bild), direkt vom Büro<br />

kommend, die AUA-Maschine in Richtung<br />

Italiens Hauptstadt. Es war Freitagnachmittag<br />

und es waren alle in prächtiger<br />

Wochenendstimmung. Nach einem<br />

knapp eineinhalbstündigen Flug und<br />

r e i s e B e r i c h t v o n<br />

M a g . ge o r g Li p p a y ,<br />

J u r i s t d e s vaaÖ<br />

nachdem am Flughafen Fiumicino auch<br />

unser Gepäck sehr rasch „ausgespuckt“<br />

wurde, begaben wir uns auf den Weg<br />

in das Stadtzentrum. Gleich am Flughafen<br />

machte es sich bezahlt, dass wir<br />

eine studierte Romanistin in unseren<br />

Reihen hatten: Patricia Rois führte uns<br />

dank ihrer perfekten Italienisch-Kenntnisse<br />

sicher und souverän über sämtliche<br />

Hürden, die Touristen bei solchen<br />

Reisen erwarten (Bahn-Tickets kaufen,<br />

Essen bestellen, Hotelzimmer einchecken,<br />

Wegweiser beachten etc.).<br />

Auf dem Weg zu unserem Quartier<br />

durchquerten wir fast ganz Rom:<br />

vom Flughafen eine halbe Stunde zum<br />

Hauptbahnhof Termini und dann mit<br />

der U-Bahn wieder 20 Minuten<br />

hinaus bis zur Endstation der<br />

Linie B. Von dort waren es dann<br />

nur mehr ein paar Minuten zu<br />

Fuß bis zur Unterkunft. Es sei<br />

an dieser Stelle bemerkt, dass<br />

sich das Hotel Metro, unsere<br />

besagte Unterkunft, besonders<br />

für solche Gäste empfiehlt, die<br />

wegen extremer Müdigkeit nur<br />

froh sind, ein Bett zum Schlafen<br />

gefunden zu haben und sonst keine<br />

allzu großen Erwartungen an den Zimmerzustand<br />

und -service anstellen. Das<br />

war aber alles kein Problem, da wir ja die<br />

Stadt ansehen und nicht die Zeit in unseren<br />

„Luxus-Suiten“ verbringen wollten.<br />

Am gleichen Abend fanden wir in der<br />

Nähe eine sehr gute Pizzeria, die vollkommen<br />

„nicht-touristisch“ war, wie<br />

wir aufgrund unser kommenden Erfahrungen<br />

in den nächsten Tagen nachträglich<br />

feststellen durften. Das war der<br />

Vorteil der Vorstadt.<br />

Volles Programm<br />

Frisch gestärkt durch mehr oder<br />

weniger langen Schlaf und ein herzhaftes<br />

Frühstück mit undefinierbaren<br />

Brot-Weckerln machten wir uns Samstagvormittag<br />

auf in Richtung Zentrum.<br />

Erste Station war der Petersplatz. Hier<br />

möchte ich bemerken, dass wir uns im<br />

Zuge der Reisevorbereitungen bereits<br />

einige Sehenswürdigkeiten aufgelistet<br />

hatten, die wir unbedingt sehen wollten.<br />

Petersdom (mit Petersplatz) stand<br />

natürlich an oberster Stelle. Am Samstag<br />

betrachteten wir den Dom von außen,<br />

da wir die Sixtinische Kapelle besichtigen<br />

wollten. Nach zehnminütigem Gehweg<br />

entlang der Vatikanischen Gemäuer<br />

wurden wir von einer wartenden Menschenschlange<br />

überrascht, in die wir<br />

uns nicht eingliedern wollten. Wir hatten<br />

ja schließlich noch den Sonntag, da<br />

wird sich der Kapellenbesuch ja ausgehen,<br />

dachten wir.<br />

Mit der nächstgelegenen U-Bahn<br />

fuhren wir dann in das historische Zentrum<br />

(„centro storico“). Von der Spanischen<br />

Treppe zum Fontana di Trevi,<br />

übers Pantheon zur Piazza Navona und<br />

durch all die reizvollen kleinen Gassen<br />

wanderten wir zügig (der Direktor gab<br />

ein unglaubliches Tempo vor) durch das<br />

historische Viertel.<br />

PHARMAZIE 20 SOZIAL 02/09<br />

www.vaaoe.at


Mund der Wahrheit<br />

Beim Mittagessen in einem kleinen<br />

Ristorante stärkten wir unsere müden<br />

Leiber – Bruschetta als Vorspeise und<br />

Pasta-Teller gaben uns wieder Kraft. Die<br />

wir auch benötigten, wie sich in der Folge<br />

herausstellen sollte. Ursprünglich gab<br />

es nämlich den Plan, die Sehenswürdigkeiten<br />

mit einer „hop on – hop off“-Bustour<br />

zu besuchen. Nachdem wir nach<br />

dem Mittagessen zu Fuß die nächstgelegene<br />

Piazza dei Fiori erreichten, war<br />

es ja nicht mehr weit zu den Ruinen<br />

des Teatro di Marcello. Ja, und von dort<br />

waren es eh nur ein paar Schritte bis zum<br />

Kapitol. Und da das Forum Romanum<br />

gleich am Fuße des Kapitols liegt, wurde<br />

natürlich auch kein Bus bestiegen. Und<br />

vom Forum liegt das Kolosseum quasi in<br />

Sichtweite. Also nichts wie hin – zu Fuß.<br />

Das Kolosseum betrachteten wir eine<br />

Weile von außen, um festzustellen, dass<br />

auf der Liste der Begehungen noch „la<br />

bocca della veritá“ (der Mund der Wahrheit<br />

– ein antiker Lügendetektor sozusagen)<br />

offenstand. Weil diese Steinmaske –<br />

der geneigte Leser wird es vermuten – in<br />

unmittelbarer Nähe lag, marschierten<br />

wir auch dorthin zu Fuß, quasi im Vorübergehen<br />

nahmen wir noch die Eindrücke<br />

der Überreste des Circus Maximus<br />

mit. Dort angekommen, wagten<br />

einige Mutige, sich dem „Wahrheitstest“<br />

zu unterziehen und steckten furchtlos<br />

ihre Hand in den „Mund der Wahrheit“.<br />

Es sei verraten, dass alle unversehrt<br />

zurückkehrten – wir vom VAAÖ sind ja<br />

ein ehrliches Völkchen!<br />

Weiter ging’s danach mit dem Bus<br />

zur Villa Borghese (der Stadtpark von<br />

Rom) – von dort wollten wir zu einer<br />

kurzen Ballonfahrt (quasi als „Höhepunkt“<br />

des Ausflugs) über Rom starten<br />

www.vaaoe.at<br />

– doch leider war diese Attraktion niemandem<br />

außer uns bekannt. Ballonfahrten<br />

gab’s schon länger nicht mehr<br />

in Rom – wir hatten unglücklicherweise<br />

einem alten Reisebericht aus dem<br />

Internet vertraut.<br />

Wir ließen uns die Ausflugsstimmung<br />

aber nicht verderben, besannen<br />

uns unserer kräftigen Beine und marschierten<br />

von der Villa Borghese wieder<br />

zurück ins „centro storico“ – diesmal von<br />

der Spanischen Treppe herab durch die<br />

verwinkelten Gassen zum Tiber-Ufer.<br />

Dort konnten wir noch einen ROMantischen<br />

Sonnenuntergang mit tollem Ausblick<br />

auf die Engelsburg und die Engelsbrücke<br />

erleben, bevor wir von Hunger<br />

getrieben in die nächstgelegene Pizzeria<br />

zum Abendessen einfielen. Die Kellner<br />

rieben sich anhand der neun hungrigen<br />

Mäuler ihre Hände und machten<br />

mit uns ein gutes Geschäft, aber wenn<br />

man nichts im Magen hat, ist man willenlos<br />

und froh, überlebt zu haben.<br />

Bei der Samstagabendgestaltung wurden<br />

getrennte Wege beschritten – der<br />

Großteil der Gruppe begab sich wieder<br />

ins Hotel zurück, um den müden Körper<br />

auszuruhen, ein paar jedoch waren<br />

noch kräftig genug, um den Abend in<br />

einer typisch römischen Taverne ausklingen<br />

zu lassen.<br />

Der Himmel Weinte<br />

Der Sonntag versprach wieder ein<br />

interessanter Tag zu werden, die Sixtinische<br />

Kapelle stand ja auf dem Programm.<br />

Wir hatten das Glück, dass sich<br />

diesmal niemand vor der Sixtinischen<br />

Kapelle angestellt hatte. Unser Pech war<br />

einzig, dass dies nur deshalb der Fall<br />

war, weil die Kapelle an diesem Sonntag<br />

geschlossen hatte. Nun gut, zum Peters-<br />

VAAÖ-Direktor Mag. Norbert Valecka mit<br />

seinen Mitarbeiterinnen Sabrina Tröthan<br />

(li.) und Barbara Schubert (re.) am Rand des<br />

berühmten Fontana di Trevi<br />

dom war’s ja nicht weit, und so begaben<br />

wir uns zur Kirche der Kirchen, die uns<br />

nicht nur ein prächtiges Beispiel an klerikaler<br />

Baukunst, sondern auch Unterschlupf<br />

vor dem langsam immer stärker<br />

werdenden Regen bot. Auf dem Petersplatz<br />

draußen trotzte eine riesige Menschenmasse<br />

dem schlechten Wetter – sie<br />

waren alle gekommen, um den Papst zu<br />

sehen, der sich dann auch über häusergroße<br />

Bildschirme dem treuen, jubelnden<br />

Publikum zeigte.<br />

So erhielten auch wir einen sonntäglichen<br />

Segen von oberster kirchlicher<br />

Stelle und konnten uns danach beruhigt<br />

zum Mittagessen niederlassen.<br />

Leider wurde der Regen immer stärker<br />

und auch rasch angekaufte römische<br />

Regenschirme ließen Petrus nicht<br />

davon abhalten, „seine“ Kirche samt<br />

Umgebung reichlich mit Wasser von<br />

oben zu versorgen. So wurde das Sonntags-Ausflugsprogramm<br />

drastisch reduziert,<br />

und wir begaben uns, ein bisschen<br />

abgelenkt durch kleine Souvenirkäufe,<br />

bereits früh zum Bahnhof Termini, wo<br />

wir die Zeit bis zum Abflug nach Wien<br />

verbrachten.<br />

Zur Freude unserer listenbeflissenen<br />

Mitarbeiter konnten wir (fast) alle<br />

unsere Besichtigungsziele „abhaken“. Es<br />

war trotz der Dichte des Programms ein<br />

toller Ausflug, den alle Teilnehmer sehr<br />

genossen haben. Es sind sich bereits<br />

jetzt alle einig, dass es nächstes Jahr wieder<br />

einen Betriebsausflug in dieser Größenordnung<br />

geben soll (Barcelona?). n<br />

PHARMAZIE<br />

SOZIAL 02/0921


TERMINE<br />

VaaÖ-VeransTalTungskalender<br />

Datum titel Ort / Zeit<br />

17.06.2009 Das Phänomen Haydn: das heurige Jahr steht ganz im zeichen von Joseph<br />

haydn (1732–1809). sein Wirken wird heuer an vielen Originalschauplätzen<br />

hör-, seh- und erlebbar gemacht. der 200. Todestag des komponisten steht<br />

auch im mittelpunkt des nächsten stammtisches in Wien unter der leitung<br />

von mag. pharm. andrea Vlasek.<br />

17.06.2009 Gesund unterwegs: urlaub und reisen bringen dem einen die nötige erholung,<br />

dem anderen spaß und unterhaltung. aber: je ferner und exotischer<br />

das ziel, umso wichtiger ist es, auch die passende reiseapotheke im gepäck<br />

zu haben. Was dazu gehört, erzählt univ.-Prof. dr. stefan Winkler, spezialist<br />

für infektions- und Tropenkrankheiten, am Vortragsabend „reiseapotheke“.<br />

24.06.2009 Speiseplan und Gesundheit: essen ist leben – ein leben, dessen Qualität<br />

jeder selbst mehrmals am Tag bestimmen kann. Welche grundbausteine<br />

des menschlichen lebens zur gesunderhaltung des körpers wichtig sind,<br />

steht im mittelpunkt des Vortragsabends der landesgruppe Tirol. unter<br />

dem Titel „essen wir uns krank?“ verrät die Vortragende mag. pharm. ursula<br />

höller, nährstoffapothekerin, Tipps, wie aus jeder küche im handumdrehen<br />

eine Wellness-Oase wird.<br />

25.06.2009 „is(s)t mein Kind anders?“ nährstoffapothekerin mag. pharm. ursula<br />

höller beleuchtet adhs – eine der häufigsten psychischen erkrankungen im<br />

kindes- und Jugendalter – aus orthomolekularer sicht. unabhängig von einer<br />

Inserat-APOBUCH 210x148.qxp medikamentösen 18.08.2008 behandlung 16:07 sind Uhr eine Seite entsprechende 1 ernährung und der<br />

einsatz von supplementen bei betroffenen besonders unterstützend.<br />

café im schottenstift, 1010 Wien,<br />

schottengasse 2<br />

ab 18.30 uhr<br />

hotel burgenland, 7000 eisenstadt,<br />

F.-schubertplatz 1<br />

einlass ab 18.30 uhr, beginn: 19.00 uhr<br />

anmeldung: unter Tel.: 01/40414-419,<br />

Fax: 01/40414-414 oder<br />

e-mail: info@vaaoe.at<br />

hotel innsbruck, innrain 3, 6020 innsbruck<br />

einlass ab 18.30 uhr, beginn: 19.00 uhr<br />

anmeldung: bis 17.06.2009 unter<br />

Tel.: 01/40414-419, Fax: 01/40414-414 oder<br />

e-mail: info@vaaoe.at<br />

hotel krone, hatlerstraße 2, 6850 dornbirn<br />

einlass ab 18.30 uhr, beginn: 19.00 uhr<br />

anmeldung: unter Tel.: 01/40414-419,<br />

Fax: 01/40414-414 oder<br />

e-mail: info@vaaoe.at<br />

Studium, Wissenschaft,<br />

Sport, ferne Länder,<br />

Belletristik ...<br />

– einfach rasch und preiswert<br />

zum Buch Ihrer Wahl!<br />

DIE neue ADRESSE für gute<br />

Bücher: www.apoverlag.at<br />

Nehmen Sie sich die Zeit ...<br />

... und von uns das Buch!<br />

Ohne Versandkosten!<br />

Bestellen Sie Ihr LESEVERGNÜGEN jetzt bequem von zuhause aus!<br />

www.buchaktuell.at<br />

PHARMAZIE 22 SOZIAL 01/09<br />

www.vaaoe.at


FOTOs: FOTOlia, isTOckPhOTO<br />

Momentan wird in den höchsten<br />

Gremien der Apothekerschaft<br />

über eine neue, qualitativ und<br />

quantitativ verifizierbare Art der Fortbildung<br />

für Apotheker unter dem Titel „Lernen<br />

und Punkten“ beratschlagt. Wie, um<br />

was und in welcher Reihenfolge diskutiert<br />

wird, erinnert mich an eine Geschichte,<br />

die meine Mäusefreundin Uschi vor kurzem<br />

erlebt hat.<br />

Uschi hat eine große Familie, bei der<br />

es üblich ist, dass jedes Familienmitglied<br />

zu jedem Thema was zu sagen und eine<br />

Meinung hat. Eines Tages dachte sich<br />

ihr Vater, der Peppi Schloßweger, als er<br />

zu den Nachbarn rüberschaute, dass es<br />

doch blöd ausschaut, wenn diese Ratten,<br />

die Königsnager in Weiß, ein Auto, noch<br />

dazu mit gültigem Pickerl, in der Garage<br />

stehen haben, wohingegen die Mäuserichs<br />

noch per Pfoten unterwegs sind.<br />

Hinzu kommt, dass die Nachbarsratten<br />

größer sind, mehr Familienmitglieder<br />

und wesentlich mehr Freunde im Nagetierlager<br />

haben als die kleinen Mäuse.<br />

So kann’s nicht weitergehen, spricht<br />

der Peppi und beginnt zu sinnieren, welches<br />

Auto sich die Familie zulegen soll.<br />

Flugs gesellt sich die restliche Familie<br />

dazu, alle haben, wie gewohnt, die kleinen<br />

Mäulchen offen, auch jene, die von<br />

Autos keinen blassen Schimmer haben.<br />

Die Tante Chrissi meint, dass das Vehikel<br />

einen großen Kofferraum braucht,<br />

damit man viele Milchprodukte darin<br />

verstauen kann.<br />

Von unten hört man den kleinen<br />

Nachbarsjungen Bobo (nicht von den<br />

Nachbarsratten, sondern von der anderen<br />

Seite, wo auch eine kleine, aber feine<br />

Mäusefamilie zu Hause ist): „Ihr habt was<br />

vergessen …“ Daraufhin alle anderen:<br />

„Ruhe, Kleiner!“<br />

Der Onkel Poldi beharrt auf einem<br />

Navigationssystem, damit man sich<br />

nicht verfährt und ohne Umwege ans Ziel<br />

kommt.<br />

Von unten hört man wieder den kleinen<br />

Bobo: „Aber ihr habt doch was vergessen!“<br />

Alle anderen: „Sei nicht so destruktiv,<br />

wir müssen endlich Nägel mit<br />

Köpfen machen, was sollen denn die Rat-<br />

www.vaaoe.at<br />

ten von uns denken!“ Der Neffe G’schisi<br />

erwartet sich zumindest einen V8, unter<br />

vier Litern Hubraum brauchen wir gar<br />

nicht zu reden beginnen, schließlich wollen<br />

wir so rasch als möglich das Ziel erreichen!<br />

Ein leises Fiepsen, ihr wisst schon von<br />

wem, ertönt: „Bitte, bitte, ihr habt doch<br />

das Wichtigste vergessen, was wollt …“<br />

Alle anderen werfen den Armen, bevor er<br />

aussprechen kann, aus dem Haus.<br />

Der schlaksige Schwager, von allen nur<br />

Schlaksi genannt, möchte, dass der Wagen<br />

zumindest 19er-Patscherln hat, damit bei<br />

einer Geländeausfahrt auch sanfte Bäche<br />

kein Hindernis darstellen.<br />

Damit das heillose Durcheinander ein<br />

Ende hat, wird der Familienrat zusammengerufen.<br />

Man diskutiert, disputiert,<br />

überlegt, verwirft, überlegt erneut, verwirft<br />

wieder, bis man sich endlich auf alle<br />

Kriterien, die das neue Auto haben soll<br />

(sogar die Farbe) geeinigt hat und jetzt hat<br />

der ungezogene Bobo endlich auch nicht<br />

mehr gestört.<br />

Mamma mia, das war aber ein hartes<br />

Stück Arbeit! Am nächsten Tag begibt<br />

man sich zum Autohändler, teilt diesem<br />

genau mit, welchen Wagen man haben<br />

möchte – es wird kein noch so kleines<br />

Detail ausgelassen – und bestellt schlussendlich<br />

nach langem Hin und Her die<br />

Familienkutsche.<br />

Beim Hinausgehen bekundet der Verkäufer<br />

professionell höfliches Interesse<br />

und ruft der – beinahe im Rauschzustand<br />

vor lauter Freude stehenden – Familie<br />

nach: „Sie haben sich so toll über alle Einzelheiten<br />

des Autos Gedanken gemacht<br />

– für welchen Verwendungszweck ist der<br />

Wagen denn bestimmt?“<br />

Schweigend und kopfschüttelnd verlassen<br />

die Schloßwegers den Autosalon<br />

und denken sich: „Wie kann man nur so<br />

eine blöde, unwichtige Frage stellen? Wir<br />

wissen zwar nicht, wohin wir fahren wollen<br />

und welche Straßen es dort gibt (oder<br />

was gar nach dem Ortsende auf uns wartet),<br />

aber man kann sich doch nicht wegen<br />

so Bagatellen den Kopf zerbrechen. Der<br />

wird sicher mit dem komischen Nachbarsjungen<br />

verwandt sein.“<br />

TARAMAUS<br />

kann man VOm sTrebern einen ausschlag bekOmmen,<br />

Oder kurz – lernen und PunkTen?!<br />

Meine Lieben!<br />

Genauso sieht es mit der neuen Fortbildungsreihe<br />

„Lernen und Punkten“ der<br />

Apothekerkammer aus – vom Grundgedanken<br />

her sicher nicht schlecht, permanente<br />

Fortbildung ist für unseren Stand<br />

essenziell, nur:<br />

• Man macht sich über jede Kleinigkeit<br />

Gedanken, selbst wie viele Punkte für<br />

eine besuchte Veranstaltung bzw. für<br />

eine bestandene Prüfung vergeben<br />

werden, wurde schon beschlossen,<br />

nur niemand weiß, wofür man diese<br />

Punkte braucht!<br />

• Es gibt keine Angaben, ob man pro<br />

Jahr eine Mindestanzahl an Punkten<br />

benötigt oder wann man so eine Prüfung<br />

machen soll (in der Freizeit, in<br />

der Arbeitszeit, wird für mich Freizeit<br />

zu Arbeitszeit, wenn ich eine Prüfung<br />

online mache?).<br />

• Bin ich irgendwann einmal verpflichtet,<br />

an dieser Fortbildung „Lernen und<br />

Punkten“ teilzunehmen?<br />

• Verliere ich gar meine Berufsberechtigung,<br />

wenn ich in einem Jahr nicht<br />

genügend Punkte sammeln kann? (Ein<br />

Szenario, das uns blühen könnte.)<br />

• Verliert im Gegenzug ein Apothekenleiter<br />

seine Konzession, wenn er nicht<br />

genügend Punkte hat? (Ein Szenario,<br />

das zwar fair gegenüber den anderen<br />

wäre, das so aber mit Sicherheit nicht<br />

kommen wird.)<br />

Alle diese Fragen sollten meiner Meinung<br />

nach zuerst diskutiert werden,<br />

bevor man sich an die „Extras“ heranmacht,<br />

aber ich muss jetzt Schluss<br />

machen, sonst setzen die mich auch vor<br />

die Tür … n<br />

PHARMAZIE<br />

SOZIAL 02/09 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!