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Schule - Omnibus gGmbH

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36<br />

Viel erfahren<br />

von Ruth Juraschitz<br />

Als ich in der 10. Klasse war, besuchte der<br />

OMNIBUS für Direkte Demokratie kurz vor den<br />

Sommerferien Tübingen und auch meine <strong>Schule</strong>.<br />

Ich war sofort begeistert von dem weißen Bus,<br />

der durch Deutschland kurvt und die unterschiedlichsten<br />

Städte besucht. Daher nahm ich<br />

mir vor, dort einmal ein Praktikum zu machen.<br />

Etwa ein Jahr später, am 1.8.2010 saß ich in<br />

Prenzlau auf einer Bank und wartete auf den<br />

OMNIBUS. Ich saß dort etwas aufgeregt, vor<br />

allem, da sich die angesprochenen Prenzlauer/<br />

innen nicht sicher waren, ob ich tatsächlich am<br />

richtigen Platz wartete. Ungefähr eine halbe oder<br />

dreiviertel Stunde später kam der OMNIBUS<br />

dann, doch er fuhr an mir vorbei. Allerdings hielt<br />

er dann nicht weit entfernt von mir und die Crew<br />

lotste den Lenker des OMNIBUS an die richtige<br />

Stelle.<br />

Am nächsten Tag begann dann das eigentliche<br />

Praktikum: Um 9:30 Uhr stellten wir die Tische<br />

und Stühle in einer genau festgelegten Weise vor<br />

dem OMNIBUS auf und legten die Arbeitsmaterialien<br />

und Unterschriftenlisten aus. Wir öffneten<br />

den OMNIBUS und boten Passant/innen die<br />

Möglichkeit, mit uns ins Gespräch zu kommen.<br />

Anfangs waren die Prenzlauer/innen (und ich)<br />

noch etwas schüchtern, doch im Laufe der drei<br />

Tage, die wir dort verbrachten, kam ich doch<br />

mit einigen Leuten ins Gespräch. Neben den<br />

Tätigkeiten am OMNIBUS genoss ich es auch,<br />

die Art der Menschen dort kennen zu lernen.<br />

Unser nächster „Anlaufpunkt“ war Schwedt an<br />

der Oder. Dort standen wir vor einem Einkaufszentrum,<br />

einer „Konsumhölle“, wie Werner es<br />

nannte, und der Andrang war nicht besonders<br />

groß. Hier fiel mir zum zweiten Mal auf, wie<br />

deprimiert die Menschen in dieser Gegend von<br />

der Politik waren. In Tübingen ist mir das nie so<br />

aufgefallen. Zwei Tage später, am 5.8., fuhren<br />

wir weiter nach Eberswalde. Wir standen dort<br />

auf dem Marktplatz, schräg vor uns war ein<br />

kleiner Springbrunnen, in dem die Kinder häufig<br />

planschten und hinter uns ein Cafe, das uns<br />

freundlich mit Internet-Zugang und Leckereien<br />

versorgte. Wie immer öffneten wir am Tag da-<br />

nach den OMNIBUS um 9:30 Uhr, und da Markt<br />

war, kamen auch einige vorbei.<br />

Ich möchte jetzt nicht näher auf die anderen<br />

Städte eingehen, die ich ebenfalls mit dem<br />

OMNIBUS besuchte, doch insgesamt kann ich<br />

sagen, dass mir die Zeit am OMNIBUS sehr viel<br />

gebracht hat. Hinterher achtete ich zum Beispiel<br />

viel mehr auf meine Ausdrucksweise. Am OMNI-<br />

BUS kann man mindestens genauso viel über<br />

sich selbst erfahren wie über andere Menschen.<br />

Vor allem lernte ich dort auch, meine Vorurteile<br />

abzulegen. Sobald man jemanden sieht, steckt<br />

der Kopf die Menschen ja in bestimmte Schubladen.<br />

Dies passiert ganz unbewusst und dient im<br />

Grunde genommen nur dazu, die Menschen einzuschätzen,<br />

aber damit wird man den Menschen<br />

nicht gerecht. Der Mensch ist viel mehr als diese<br />

Schubladen. Es war auch sehr interessant für<br />

mich als Süddeutsche, die neuen Bundesländer<br />

– oder zumindest einen Teil davon – genauer<br />

kennen zu lernen. Besonders gut gefallen hat<br />

mir die Atmosphäre in Eisenhüttenstadt. Die<br />

Menschen dort schienen nur darauf gewartet zu<br />

haben, dass der OMNIBUS dorthin kommt. Sie<br />

waren sehr gut vernetzt und schickten größtenteils<br />

ihre Freunde und Verwandten ebenfalls zu<br />

uns. Ich möchte meine Erfahrungen am OMNI-<br />

BUS gerne noch einmal vertiefen.<br />

Ich hatte eine sehr schöne Zeit dort!<br />

Ruth Juraschitz, Waldorfschule Tübingen<br />

(Ruth hat einen Teil ihrer Sommerferien geopfert<br />

(01.08. – 18.08.2010), um ihr Praktikum am<br />

OMNIBUS machen zu können)

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