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(Austria) GmbH bietet: Einfache Arbeitskräfte - Wirtschaftsnachrichten

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12<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

„Die Politik<br />

hochhalten ...“<br />

Der Steiermärkische Landtagspräsident Ing. Manfred Wegscheider im Gespräch: Warum er zu<br />

Reformen in der Politik steht, über sein Amtsverständnis und seinen Gestaltungswillen.<br />

n Wie gefällt Ihnen bisher Ihre Tätigkeit<br />

als Landtagspräsident?<br />

Es war durchaus anfangs eine Umstellung<br />

vom Landesrat zum Landtagspräsidenten,<br />

aber ich habe wirklich Freude an dieser<br />

neuen Aufgabe. Man kann Zukunftsszenarien<br />

über die Region in einem gemeinsamen<br />

Europa erstellen, wenngleich die Länderparlamente<br />

dem Bedürfnis nach Heimat unmittelbar<br />

nachkommen sollen. Als eine meiner<br />

weiteren wesentlichen Aufgaben erachte ich,<br />

der Politik den Stellenwert zu geben, dass<br />

auch junge Leute wieder vermehrt mitmischen.<br />

n Sie müssen bei Unruhe im Landtag<br />

auch eingreifen – etwas Unangenehmes?<br />

Mit den Abgeordneten hatte ich bisher keine<br />

Probleme, einzig bei der Debatte ums Bettelverbot<br />

gab’s eine Sitzungsunterbrechung,<br />

aber mit Fingerspitzengefühl wurde auch<br />

diese Situation geglättet.<br />

n Wie aktiv bringen Sie sich im Landtag<br />

ein?<br />

In aktuellen Diskussionen eigentlich gar<br />

nicht, aber ich hebe stets die Wichtigkeit des<br />

Landtages hervor, schließlich ist er das einzig<br />

legitimiert gewählte Haus des Landes.<br />

Was zukünftige Aufgaben anbelangt, so gibt<br />

es eine ganz aktuelle Agenda mit politischen<br />

Visionen. Dort heißt es u.a.: „Starke Länder<br />

sind ein wichtiger Baustein im demokratisch<br />

verfassten Europa. Die Landesparlamente<br />

verfügen in gleicher Weise wie der Bundestag,<br />

der Nationalrat und das Europäische<br />

Parlament über eine unmittelbare Legitimation<br />

durch das Staatsvolk. Sie sind deshalb<br />

ein wesentliches Glied im parlamentarischen<br />

Mehrebenensystem der Europäischen<br />

Union.“<br />

n Würden Sie nicht oft gerne von der<br />

Regierungsbank aus wieder mitpolitisieren?<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2011<br />

Da liegt mir oft so<br />

manches auf der<br />

Zunge, aber ich weiß,<br />

dass ich mich zurückhalten<br />

muss.<br />

n Wie stehen Sie<br />

heute zu Ihrer<br />

Politik als Verantwortlicher<br />

des Umweltressorts?<br />

Ich möchte keinen<br />

Nachfolger kommentieren,<br />

nur so viel: Ich<br />

habe für jetzt sicherlich<br />

wesentliche Vorarbeiten<br />

geleistet,<br />

Umwelt mit Wasser,<br />

Luft, Lärm etc. wird<br />

weiterhin ein starkes<br />

Thema bleiben.<br />

Diese Wichtigkeit<br />

muss anerkannt werden,<br />

sonst ist man als<br />

Referent ziemlich alleine.<br />

n Vermissen Sie<br />

die Zeit als Bürgermeister, Landesrat,<br />

wo man ja viel näher bei den Menschen<br />

sein kann?<br />

Ich bin ja prinzipiell ein volksverbundener<br />

Mensch: Die Bürgernähe vermisse ich daher<br />

manchmal schon. Die Kontakte sind in meiner<br />

jetzigen Funktion einfach seltener, aber<br />

ich sage immer: Jede Zeit ist die richtige für<br />

etwas Bestimmtes.<br />

n Wie stehen Sie zum derzeitigen Miteinander<br />

von SPÖ und ÖVP – zweckmäßig<br />

oder beinahe schon unheimlich?<br />

Grundsätzlich ist die Bereitschaft zur Reformpartnerschaft<br />

richtig, da geht es erstens<br />

um Budgetkonsolidierung und zweitens um<br />

Reformen. Im Detail ist allerdings da oder<br />

dort eine – ich möchte betonen – positiv kritische<br />

Hinterfragung notwendig. So halte ich<br />

z.B. die Abschaffung des Proporzes für sehr<br />

gut, die Reduzierung der Regierungsmitglieder<br />

für gut, die Reduzierung der Abgeordneten<br />

aber nur für befriedigend, denn die<br />

Vertretung der Regionen durch ihre Abgeordneten<br />

ist durch nichts zu ersetzen.<br />

n Was halten Sie persönlich vom Thema<br />

Gemeindezusammenlegungen?<br />

Dieser Prozess muss a) Bottom up passieren,<br />

also ohne Diktat von oben, b) im Sinne von<br />

Regionext in kleineren und größeren Einheiten<br />

ablaufen und c) vor dem Hintergrund gesehen<br />

werden, dass 542 Gemeinden tatsächlich<br />

zu viel sind. Ü<br />

Foto: Land Steiermark

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