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Ausgabe 05/2011 Wirtschaftsnachrichten Süd

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INHALTCoverstoryZwischen Schutz und Verfolgung 12Datenschutz ist zweifelsohne ein heiklesund überaus sensibles Thema. Einerseitssind persönliche Daten vorsichtig zu behandeln,andererseits könnten sie auchein probates Mittel darstellen, um Missständeaufzuzeigen – wie etwa den Sozialmissbrauch.Jungfamilien herzlich willkommen! 16Vielen Regionen in der Steiermark gehendie Jungfamilien verloren, weil sich diesein den Nachbarbundesländern wie im Burgenlandniederlassen. Die Gründe dafürsind rein finanzieller Natur, der Kampf umsteigende Einwohnerzahlen ist längst eröffnet.Wirtschaft reagiert verhalten Ö 8Alles schön, alles gut, sie sind die neuenGeheimwaffen gegen Politikverdrossenheit,Steuerunzufriedenheit und Bewahrerder Rechtsstaatlichkeit. Das sagt die neueÖVP-Garde in ihren ersten Stellungnahmenzumindest von sich selbst. Wirtschaftstreibendeund BildungsbeauftragteJetzt aktuellsehen die neue Garde trotzdem noch kritisch.Insbesondere die neue FinanzministerinMaria Fekter wird von Bildungsbeauftragtenund Ökonomen für den neuenInnovation,ForschungFinanzrahmen gerügt.& EntwicklungDer umfassendeBranchenüberblick.Sollten Sie diese Beilagenicht in Ihrem Heftfinden, wenden Sie sichbitte an unsere Telefon-Hotline:+43(0)316/8340204 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Das Kapital Wissen 8Die Menschen sollen (müssen) immer länger arbeiten,zugleich steigt die Angst der älteren ArbeitnehmerInnenvor dem Verlust des Arbeitsplatzes.Die Reaktion darauf ist häufig, dass ältereMitarbeiterInnen ihr Wissen nicht weitergeben,um auf diese Art und Weise „unersetzbar“zu werden. Dabei ist gerade das Wissen dieserMitarbeiterInnen oft das größte Kapital der Unternehmen.Tödliche Epidemie:Bewegungsmangel Ö 12Sportmediziner und Medien raten uns mitimmer forcierterer Eindringlichkeit zu einemMehr an Bewegung, zu einer Wahrungunserer Gesundheit, zu einer Förderungunseres Wohlbefindens. Wie allgemeinbekannt, haben sich dazu ja geradedie klassischen Ausdauersportarten wieWandern, Laufen, Schwimmen und ebenRadfahren qualifiziert. Jetzt allerdingszeigt sich ein künstlich initiierter Trend,der uns offensichtlich in eine ganz bestimmteRichtung drängen möchte: derTrend zum E-Bike – zum Radfahren mitMotor.Auf Reisen richtig reagieren Ö 28„Give me all your money or your life!“ Daskann einem auf der ganzen Welt passieren.Auch auf einer Geschäftsreise Wieman damit umgeht, sich sicher aus derAffäre zieht beziehungsweise solche Situationenvorausschauend verhindert,zeigt Joachim Leis in seinen Sicherheitstrainings.Bologna-Prozess:Zwischen Idee und Umsetzung 68Der seit Beginn seiner Umsetzung intensivdiskutierte Bologna-Prozess sollte biszum Jahr 2010 abgeschlossen werden.Sollte. Inwieweit noch Handlungsbedarfauf verschiedenen Ebenen besteht, darüberwird mitunter heftig debattiert.Atompolitik-Kärnten ziehtan einem Strang 76Nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophein Japan und den darauffolgendenGeschehnissen rund um das AKW Fukushimaam 11. März spricht sich die KärntnerPolitik klar gegen Atomstrom aus. PerResolution werden die österreichischeBundesregierung und Umweltminister NikolausBerlakovich aufgefordert, endlichetwas gegen die vielen grenznahen Atomkraftwerkezu unternehmen.Impressum 65


AuszeichnungOswin Kois erhältvon LandeshauptmannFranz Vovesdas Große Ehrenzeichendes LandesSteiermark.Foto: Land SteiermarkNicht nur anlässlich seines 60. Geburtstages erhielt Vorstandsdirektorund Vorstandssprecher der Energie Steiermark Oswin Kois das GroßeEhrenzeichen des Landes Steiermark aus den Händen von LandeshauptmannFranz Voves. Diese Auszeichnung für Kois ist ein Dankeschönfür die hervorragende Arbeit, die er in den letzten Jahrengeleistet hat, und ein Zeichen, wie sehr er das Leben der Menschenin der Steiermark nachhaltig geprägt hat. Dazu LH Voves: „Die Ehrungmöchte ich zum Anlass nehmen, um Oswin Kois für seinenpersönlichen Einsatz für die steirische Energiewirtschaft in unterschiedlichstenFunktionen, vor allem aber für die engagierte Neupositionierungin Richtung erneuerbarer Energie und Nachhaltigkeitund den damit verbundenen Imagewandel des steirischen LandesenergieversorgersEnergie Steiermark zu danken und ihm zumverliehenen Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark herzlichzu gratulieren.“ÜAlles läuftFoto: FOONAm 12. Mai werden an die 3.500 Teilnehmer wieder das Flair derInnenstadt, das der Strecke und die Party im über 2.000 m 2 großenZelt beim Raiffeisen Businesslauf genießen.Die Teilnehmer werden an Sehenswürdigkeiten wie Paulustor, Karl-Franzens-Universität, Burgtor, Burg, Dom, Schauspielhaus und Freiheitsplatzvorbeilaufen. Die Strecke führt außerdem durch den Stadtpark.Start und Ziel ist am Karmeliterplatz. Die Lauf-Strecke für 3-er-Teams und die Nordic Walking-Strecke für 2-er-Teams ist rund4,2 Kilometer lang. Der Start erfolgt um 19.30 Uhr. Nach dem Lauffindet über der Pfauengartengarage eine Party mit DJ statt, und dieTeilnehmer können sich am Gratis-Nudelbuffet im großen Festzeltlaben.Das von der Agentur FOON veranstaltete Event bietet wieder vielService: Jeder Läufer erhält mehrere Startgeschenke (das Businesslauf-T-Shirtvon Giga Sport, das Merkur Stirnband, eine Spezialcremevon Wurzelsepp, Eintrittskarten in die Therme Loipersdorf,einen Merkur-Gesundheitscheck u.m.). Übrigens sind auch die <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>heuer mit einem Laufteam dabei.Ü Infos & Anmeldungen: www.raiffeisenbusinesslauf.at


MENSCHEN & MÄRKTEWechselAlfred Riedl, Elza Sasaki, Andrea Riedl (v.l.n.r.)Zeit für HilfeFoto: Jacques LemansDie Erdbebenkatastrophe hat unsägliches menschliches Leid über Japan gebracht. Mitzuhelfen,dieses zu lindern, hat sich auch Jacques Lemans zur Aufgabe gemacht. Denn derKärntner Uhrenproduzent unterhält bereits seit Jahrzehnten gute Geschäftsbeziehungen insLand der aufgehenden Sonne. Daher zögerte Jacques-Lemans-Chef Alfred Riedl auch keineSekunde, als es darum ging, eine Charity-Aktion der bekannten Kärntner Designerin AnnaKos für Japan tatkräftig zu unterstützen. So wurde unter anderem Miss Japan Elza Sasaki,die die Wohltätigkeits-Initiative von Anna Kos durch ihre Laufstegpräsenz zum Fashion-Leckerbissenaufwertete, mit edlen Jacques Lemans Uhren ausgestattet. Aber auch beim exklusivenCharity-Diner im Wiener Grand-Hotel zeigte sich Jacques Lemans von seiner großzügigenSeite. Jacques Lemans Chef Alfred Riedl: „Ich glaube, angesichts der schrecklichenBilder, die uns aus Japan erreicht haben, ist es eigentlich unsere Pflicht, einen kleinen Beitragzum dortigen Wiederaufbau zu leisten. Wir wollen den Japanern einfach zeigen, dass sie indiesen schweren Stunden nicht alleine gelassen werden.“ÜMit 1.4.<strong>2011</strong> wurde der Jurist Dr.Diethart Schliber von SozialministerRudolf Hundstorfer zumneuen Leiter der Landesstelle Steiermarkdes Bundessozialamtes bestellt.Diethart Schliber folgt damit der langjährigenLeiterin Dr. in Margareta Steiner,die per 31.3.<strong>2011</strong> ihren Ruhestandangetreten hat.Diethart Schliber war in den letztenacht Jahren stellvertretender Landesstellenleiterund als solcher in die Führungsaufgabender Landesstelle eingebunden.Vom Leiter des Bundessozialamteswurde er darüber hinaus für dieLeitung eines Teilprojektes einer großangelegten bundesweiten Organisa -tionsentwicklung eingesetzt. Er verfügtdaher über profunde Kenntnisse deraktuellen und geplanten Entwicklungender einzelnen Geschäftsbereiche.BessereAuslastungÜber eine auch im März bessere Auslastungkann sich die Fluglinie airberlinfreuen. Im März <strong>2011</strong> flogen 2.594.556Passagiere mit airberlin. Das entsprichteinem leichten Minus von 0,2 Prozentim Vergleich zum Vorjahresmonat(März 2010: 2.599.960 Passagiere). DieAuslastung der Flotte stieg im März<strong>2011</strong> um 1,8 Prozentpunkte von 71,8auf 73,6 Prozent. Die Kapazität wurdeim Märzvergleich um 2,7 Prozent reduziert.Von Januar bis März <strong>2011</strong> waren6.871.801 Passagiere im Streckennetzvon airberlin unterwegs. Das entsprichteinem Plus von 1,9 Prozent im Vergleichzum Vorjahreszeitraum (2010:6.742.088). Die Auslastung stieg imDrei-Monatsvergleich um 2,2 Prozentpunktevon 70,3 auf 72,5 Prozent. Beider kumulierten Kapazität verzeichnetedas Unternehmen einen Rückgang um1,2 Prozent. ÜMillionengrabDie nunmehrige Absage des Cupfinales imWörthersee-Stadion ist der Tropfen, der fürWirtschaftsbunddirektor Markus Malle dasFass zum Überlaufen bringt. Das mittlerweilebeinahe drei Jahre andauernde Dramaum das Millionengrab müsse nun endlich einEnde finden, verlangt Malle: „Jahrelang zahlendie Klagenfurter Steuerzahler – und damitauch die Unternehmer – Millionen fürein desolates Stadion und einen unterklassigenFußballverein. Und jetzt können aufgrundvon Baumängeln und fehlenden Genehmigungennicht einmal die wenigen interessantenSpiele ausgetragen werden? Derpolitische und kaufmännische Dilettantismusder Verantwortlichen, allen voran desBürgermeisters und seiner Laienspieltruppe,sprengt endgültig die Grenzen des Zumutbaren!“Seit Jahren zahle die ohnehin knappvor der Pleite stehende LandeshauptstadtMonat für Monat mindestens 250.000 Euroan Miete für die ursprünglich nur als Provisoriumerrichteten Oberränge, die zudem seitder Europameisterschaft 2008 kaum benutztworden seien.ÜDer neue Leiter der LandesgeschäftsstelleSteiermark des Bundessozial -amtes, Dr. Diethart Schliber.Foto: BundessozialamtAls Jurist ist Diethart Schliber mit allenwichtigen Gesetzen des Aufgabengebietesbestens vertraut. Seine 14-jährigeFührungstätigkeit als Reha-Chef sowiedie fünfjährige Leitung der Abteilungfür Sozialentschädigung statten ihn mitDetailkenntnissen über diese beidenzentralen Geschäftsfelder des Bundessozialamtesaus.ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 7


COVERSTORYDas Kapital WissenPOSITIVAnton W. ist 55 Jahre altDie Menschen sollen (müssen, dürfen) immerund seit 34 Jahren in„seiner“ Firma beschäftigt.Trotz die-länger arbeiten, zugleich steigt die Angst der älterenArbeitnehmerInnen vor dem Verlust desser langen Dienstzeitsorgt er sich umseinen Arbeitsplatz,Arbeitsplatzes. Die Reaktion darauf ist häufig,seine neuen KollegInnenwerden immerjünger und er istdass ältere MitarbeiterInnender einzige aus „seiner“Generation, derihr Wissen nicht weitergeben,um auf diesenoch nicht in Pension ist.n Herr W., welcheArt und Weise „unersetzbar“zu wer-Aufgabe haben Sie in Ihrer Firma?Herr W.: Ich bin Abteilungsleiter-Stellvertreter im Verkaufsinnendienstden.Dabei ist geradedas Wissenn Warum sind Sie nicht Abteilungsleiter, obwohl Sieschon so lange im Unternehmen beschäftigt sind?Herr W.: Als diese Position vor zwei Jahren aufgrund derPensionierung meines Ex-Chefs neu vergeben wurde, erhieltein junger Studienabgänger den Vorzug.dieser MitarbeiterInnenoft dasn Wie sehr hat Sie diese Entscheidung getroffen?Herr W.: Schon sehr, weil ich insgeheim fix mit meiner Beförderunggerechnet habe. Schon allein wegen meinergrößte KapitalLoyalität dem Unternehmen gegenüber, meiner exaktender Unternehmen.Kenntnisse der Verhältnisse und vor allem deshalb, weil ichalle KundInnen persönlich kenne.n Haben Sie Ihrem neuen Chef und zugleich Kollegendiese Enttäuschung spüren lassen?Herr W.: Ganz sicher, weil ich zugleich auch Angst um meinenArbeitsplatz hatte. Ich dachte mir: Wenn man mirschon so einen jungen, unerfahrenen Menschen vorsetzt,bin ich sicher auch ganz ersetzbar. Darum habe ich meinWissen und meine Erfahrung für mich behalten und warüberzeugt, auf diese Art und Weise für die Firma nichtkündbar zu sein.n War es so?Herr W.: Zum Glück hat sich die Sache von selbst erledigt.Mein neuer Vorgesetzter hatte hervorragende Ideen, und erist ein sehr netter Mensch. Wir kamen uns menschlich immernäher und irgendwann war klar, dass sich seine Ideenmit meinem Wissen und meiner Erfahrung perfekt ergänzen,was sich in den Umsatzzahlen gezeigt hat.n Ihr Fazit?Herr W.: Meine wichtigste Erkenntnis war, dass nicht nurdie jüngeren Menschen von uns erfahrenen Arbeitskräftenlernen können, sondern dass das auch umgekehrt der Fallist. Wir profitieren jeder für sich vom anderen – undgemeinsam zum Wohl der Firma.8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>SymbolfotoKnow


COVERSTORYVon Christian ThomaserErfahrung geht über Wissen“, sagt ein Sprichwort. „Wissen, dassich nicht täglich vermehrt, nimmt ab“ ein anderes. Anhand vonzwei Interviews beschreiben die <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> Süd, wiezwei Arbeitnehmer der Generation 50+ mit ihrem Wissen unterschiedlichumgegangen sind – und welche Folgen ihre „Taktik“ hatte.Die Wissenserhaltung in Unternehmen wird in Zukunft eine nochgrößere Rolle spielen als bisher. Dafür wird auch der demografischeWandel verantwortlich sein, der in Österreich und in Europa in vollemGange ist. Laut aktuellen Prognosen werden in Kürze 45- bis 65-Jährige die größte Gruppe der österreichischen Gesamtbevölkerungbilden, 2<strong>05</strong>0 wird nur mehr die Hälfteder Bevölkerung jünger als 59Jahre sein. Noch ist die Gesamtsituationaber eineandere, wie ein aktuellerBlick auf die ArbeitslosenzahlenvomMärz <strong>2011</strong> zeigt.Während es in allenAltersschichten imVergleich zum Vorjahrzwischen sechs undzehn Prozent wenigerArbeitslose gibt, warenes bei der Generation50+ nur minus0,3 Prozent.ÄNGSTLICHIch habe alles falsch gemacht!Bernhard N. istIngenieur undEDV-Techniker.Seit nunmehr zweiJahren ist der53-Jährige aufJobsuche undnervlich am Ende,weil er keineBerufschancenmehr sieht.Zuletztabsolvierteer eineverpflichtendeSchulungbei der esum richtige Bewerbungen ging …n Herr N., warum sind Sie seit zwei Jahren arbeitslos?Herr N.: Hätten Sie mir diese Frage bei meiner Kündigunggestellt, hätte ich gesagt: Weil die Welt ungerecht, meinChef ein Ahnungsloser ist und ich nur wegen meines aufgrundder vielen Dienstjahre relativ hohen Gehaltes für dieFirma zu teuer war.n Und was sagen Sie heute?Herr N.: Ich habe meinen Job verloren, weil ich mich in allmeinen Berufsjahren kaum weitergebildet habe und diejunge Generation gerade auf dem EDV-Sektor sehr viel Wissenhat. Dazu kam, dass ich den jungen Kollegen gegenüberfalsch reagiert habe.Symbolfoto-hown Wie haben Sie reagiert?Herr N.: Ich sah mich als Chef der jungen Kollegen, kapseltemich ab und war nicht bereit, meine Erfahrungen mitden Kunden weiterzugeben. Dabei hätten bereits nach einemJahr alle Alarmglocken läuten müssen, als ich Kundenum Kunden verloren habe.n Warum das?Herr N.: Während meiner Urlaube wurden meine Kundenvon den jungen Mitarbeitern betreut, und einer nach demanderen wollte auch künftig von diesen betreut werden. Daraufmusste selbstverständlich auch die Firmenleitung reagieren…n Was würden Sie anders machen, wenn Sie nochmals dieGelegenheit dazu hätten?Herr N.: Ich würde mich ständig weiterbilden, um gerade indieser schnelllebigen Branche immer am Laufenden zusein. Und jüngere Kollegen als Kollegen und nicht alsFeinde sehen, die mir meinen Arbeitsplatz streitig machenwollen. Heute weiß ich, dass ich mich selbst in diese Lagegebracht habe.Willkommen an Bord,junger Kollege!Foto: Symboln Wie sehen Sie Ihre Zukunft?Herr N.: Nachdem das Selbstmitleid überwunden ist und ichwieder kämpferisch bin, blicke ich optimistisch in die Zukunft.Ich nütze die Arbeitslosigkeit, um mich fortzubildenund so für künftige Aufgaben gewappnet zu sein.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 9


COVERSTORYDass Wissen Macht ist,zeigt sich auch in einemanderen Bereich der AMS-Statistik. So war der Rückgangder Arbeitslosigkeitbei Personen mit Lehrabschlussmit minus zehnProzent am stärksten, auchPersonen mit Pflichtschulabschlusskonnten ihre Situationverbessern (-4,9%).Einen Anstieg der Arbeitslosigkeitgab es hingegenbei SchulabbrecherInnen(+11,2%) und auch beiAkademikerInnen (+7%).Diese Zahlen unterstreicheneinmal mehr, dass vorallem Fachkräfte gesuchtwerden, auf die kein Unternehmenverzichten kann.Ein anderes Zauberwortlautet „Generationenbalance“und beschreibt diePersonalstrategie der Zukunftbei knapper und älterwerdendem Arbeitskräftepotenzial – überalle Branchen und Spezifika hinweg. DieseStrategie besteht aus vier Kernzielen:n längerer Verbleib der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter im Unternehmenn nachhaltige Integration junger Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern systematischer Knowhow-Transfer zwischenden Generationenn ergonomischer Umbau durch Ausrichtungder Arbeitsorganisationen an 45-Jährige undn ergonomische Rationalisierung besondersbelastender Arbeitsplätze.Das Ergebnis einer solchen humanökologischenUnternehmensführung ist die Vision,ein Unternehmen zu formen, welchesn die Entwicklung, Integration und dasManagement optimaler Produktivitätsbedingungenfür alle Arbeitskräfte-Generationen(< 30 J., 30 – 45 J., 45+) einesArbeitslebens bietet,n die jeweils besten Erträge von allen dreiGenerationen generiert sowien alle Generationen gesund, interessiertund motiviert bis zum regulären Pensionsantrittarbeiten lässt.Die Praxis zeigt, dass die Umstellung aufeine altersgerechte Arbeitsorganisation vielfältigenGewinn für das Unternehmen, fürdie einzelnen ArbeitnehmerInnen und darüberhinaus für die gesamte Volkswirtschaftbringt. Die finnischen Experten des FIOH(Finnisches Institut for Occupational Health,das europäische Paradeinstitut für die Förderungeiner altersgerechten Arbeitswelt)sprechen sogar – durch mehrere methodischschlüssige Kosten-Nutzen-Analysen bestärkt– von einem betrieblichen Return onInvest zwischen dem zehn- bis 20-Fachendes Investierten. Offensichtlichist der Erfolgdeswegen so hoch, weilim Falle des „Nichts-Tuns“ das Ausmaß derVernichtung menschlicherSchaffenskraft durchFrühpensionierungstraditionen,Krankheit und innererPensionierung sehrhoch ist. Vielfach zeigtsich, dass schon geringe,im Wesentlichen zwischenmenschliche(unddaher billige) Maßnahmenumfangreiche, produktiveEntwicklungeneinleiten.MusterbeispielEin Musterbeispiel imrichtigen Umgang mit der„Ressource Mensch“ istdie Schmid Schrauben Fabrik(SSF). Das Unternehmenist ein traditionellesFamilienunternehmen aus der IndustrieregionNiederösterreichs und beschäftigt rund200 MitarbeiterInnen überwiegend in derSchraubenproduktion und zu einem Teil inSchichtarbeit. Nach einem Insolvenzverfahrenals Folge des Preisverfalls am Schraubenmarktwurde das Unternehmen von derVoest Alpine übernommen, um durch dieWeiterverarbeitung der Drahtprodukte dieWertschöpfung zu erweitern. Der Preisdruckdurch die osteuropäischen Mitbewerber amSchraubenmarkt hat die SSF zu einer Neuausrichtungam Markt und zu einer innerenReorganisation geführt. Dadurch erhieltendie älteren und erfahrenen MitarbeiterInnenund Meister eine neue strategische Bedeutung.Die Neuausrichtung am Markt bestehtin einer gleitenden Abkehr vom Standardschraubenmarkthin zu Sonderanfertigungenund Kreation innovativer Schraubensysteme,„Nein, ich ich gebemein Wissen nicht weiter!“für welche speziell die älteren MitarbeiterInnenhohe Kompetenz für die Umsetzung,Wissen über die Produktion, Maschinen undInstrumente, hohe Flexibilität und Effizienzin der Umrüstung für die Produktionsabläufemitbrachten. Dazu kam, dass ein wirtschaftlicherfolgreiches rasches Reagieren amMarkt erforderlich war und ist, wozu Detailkenntnisund Erfahrung nötig sind, was wiedereng mit dem Betriebsalter zusammenhängt.Durch die Auseinandersetzung mit den Erkenntnissenaus dem Productive-Aging-Projektkonnten bei SSF das Wissen über Altersprofileund Besonderheiten der Leistungsfähigkeitunterschiedlicher Generationen erhöhtsowie Respekt und Anerkennung alsGesundheitspotenziale verständlich gemachtwerden. Mit all diesen Maßnahmen gelanges, die Gefahr der Generationenfalle zu mildernund den Betrieb wieder flottzubekommen.PrognosenBefragungen zeigen, dass rund ein Viertelder Firmen in den nächsten Jahren mit einemsteigenden Weiterbildungsbedarf rechnet.Zudem wächst mit der Alterung in den Betriebendie Gefahr, dass das langfristig aufgebauteWissen der Mitarbeiter schlagartigverloren gehen könnte. Jedes fünfte Unternehmenin der Industrie hat Angst vor einemsolchen Wissensverlust. In Deutschland ergabeine Erhebung bei mehr als 28.000 Betrieben,dass die Unternehmen zunehmendeine Vergreisung ihrer Belegschaften, Nachwuchsmangelund den Verlust von Knowhowbefürchten. Am größten ist dabei dieFurcht vor einem Fachkräfteengpass, wie ihnjedes zweite Unternehmen erwartet. Mehrals jeder vierte Betrieb betrachtet den Mangelan qualifizierten Mitarbeitern bereits fürdas Jahr <strong>2011</strong> als „eines der größten Risiken“.Fazit dieser Erhebung: Die Unternehmenmüssen künftig die Potenziale Älterernoch stärker nutzen.10WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


Jede Sekunde zähltDr. ThomasKrautzer,GF der IndustriellenvereinigungSteiermark.Foto: IV SteiermarkWelch große Rolle die „Potenziale derÄlteren“ in Zukunft spielen werden,zeigt auch Dr. Thomas Krautzer, Geschäftsführerder IndustriellenvereinigungSteiermark, anhand eines einzigen Vergleichesauf: „Im Jahr 1965, dem geburtenstärkstenJahrgang der fruchtbaren 1960er-Jahre, wurden in der Steiermark 24.000 Kindergeboren. 2009 waren es knapp über10.000 Neugeborene, darunter waren rund1.000 Kinder von NichtsteirerInnen. Diesestarken 60er-Jahrgänge tragen derzeit unserUmlagensystem – wer dann, wenn dieseMenschen in rund 13 Jahren in die Pensiongehen? Ich befürchte, dass die ganze Sachedann explodiert, weil es zu wenige jungeMenschen gibt, die dieses komplexe Systemstabilisieren können. Es zählt jetzt jede Sekunde,um dieser Entwicklung entgegenzusteuern.“Aber wie? Krautzer: „Ein Hauptproblem inÖsterreich ist, dass die Menschen zu früh inPension gehen. Während sich bei uns die ArbeitnehmerInnenbereits mit einem Durchschnittsaltervon 58,9 Jahren aus dem Arbeitslebenverabschieden, arbeiten rund 80Prozent der SkandinavierInnen bis zum 65.Lebensjahr. Warum schafft man das bei unsnicht? Diese Frühpensionierungen gingen inder Krisenzeit Mitte der 80er- und Anfangder 90er-Jahre gut, weil genug junge Arbeitskräftenachgekommen sind – heute schautdas ganz anders aus!“Dr. Thomas Krautzer ist sich bei dieser ganzenThematik bewusst, dass die Arbeitsleistungmit zunehmendem Alter nachlässt undman diese – speziell in körperlich anstrengendenBerufen – zurücknehmen muss.„Aber gerade in den letzten Jahren verdienendie ArbeitnehmerInnen bei uns trotz meistgeringerer Arbeitsleistung immer mehr, waswieder für die Wirtschaft nicht leistbar ist.Hier müsste man über ein flexibleres Systemverfügen“, so Krautzer. Zusätzlich zu diesemflexibleren System betont Krautzer, dass dieArbeitnehmerInnen je nach Lebensalter ihreVorzüge haben – und deshalb auch genaudort eingesetzt werden sollen, wo sie sehrgute Leistungen bringen. Krautzer: „ÄltereMitarbeiterInnen passen sehr gut in Lehrsituationen,um ihr Wissen an die jungen KollegInnenweiterzugeben. Man sollte Gesellenund Lehrlinge mit den Meistern mitarbeitenlassen, wie es auch früher einmal gehandhabtwurde. Und die Wirtschaft mussProgramme entwickeln und anwenden, umdie Beschäftigten länger und gesünder in denBetrieben halten zu können.“LIFE-ProgrammAls Musterbeispiel führt Dr. Thomas Krautzerdas LIFE-Programm der voestalpine AGan. LIFE steht als Abkürzung für Lebensfroh,Ideenreich, Fit und Erfolgreich. Es garantiertChancengleichheit und stellt die Sicherheitund die Gesundheit der MitarbeiterInnenin den Mittelpunkt. LIFE setzt Aktionen,die die Entwicklung jedes Einzelnen ermöglichenund die helfen, neue Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter zu finden und bestehendezu begeistern. LIFE ermöglicht es,auch in Zukunft mit qualitativ bestem Personalarbeiten zu können. Die beste Strategiegegen drohenden Mitarbeitermangel ist es,eine Arbeitswelt zu schaffen, die tagtäglichFreude bereitet. Eine Arbeitswelt,die es ermöglicht,eigene Vorstellungenzu verwirklichen. Alldies umfassen die sechsHandlungsfelder vonLIFE:n Flexible Arbeitszeitmodelle:Familie undBeruf zu vereinen undBelastungen durchSchichtarbeit abzufedernschafft Zufriedenheitund Motivation.n Lebensphasengerechte Arbeitsplatzgestaltung:Die Stärken jeder Lebensphasebestmöglich unterstützen und fördern.n Chancengleichheit: Leistung kennt wederGeschlecht noch Alter.n Sicherheits- und Gesundheitsvorsorge:Ob Arbeit oder Freizeit, ob aktives Berufslebenoder nach der Pensionierung –die Voest will die Leistungsfähigkeit ihrerMitarbeiterInnen fördern und sichern.n Kultur, Führung, Entwicklungsmaßnahmen:Fürs Leben lernen, innovativ bleibenund Wissen strukturiert weitergebenheißt Chancen bieten.n Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterfinden und binden: Durch eine attraktiveArbeitswelt neue Talente finden und gutintegrieren.Der Wert des WissensWie groß der Schaden für Unternehmen ist,der durch Wissensverlust entsteht, kann aberauch die Industriellenvereinigung nicht beantworten.Dr. Thomas Krautzer: „Das istein Faktor, den man nicht in tolle Zahlen gießenkann. Wie es auch nicht möglich ist, persönlicheFertigkeiten und das Wissen dereinzelnen MitarbeiterInnen über Datenbankenweiterzugeben. Wissen einfach in dieEDV einzugeben, damit alle Zugang haben,funktioniert so nicht, sondern ist ein sozialerProzess. Denn die Fähigkeit, Wissen zu einemProdukt zu machen, ist eng mit der Persönlichkeitverbunden. Im Bereich der praktischenWissensweitergabe ist man in derVergangenheit viel zu optimistisch gewesen;trotz aller Warnungen, Prognosen und demimmer größer werdenden Mangel an FacharbeiterInnen.Jetzt sind alle Beteiligten gefordert,unser komplexes System in letzterMinute zu stabilisieren!“ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 11


WIRTSCHAFT & POLITIKZwischen Schutz undVerfolgungEffektive Maßnahme für dieJustiz oder Verletzung vonPersönlichkeitsrechten? Einextremer Gegensatz, dessenWahrheit sich durchaus inGrauzonen abspielen kann.Foto: Andreas Morlok / pixelio.de12Datenschutz ist zweifelsohneein heikles und überaus sensiblesThema. Einerseits sindpersönliche Daten vorsichtig zubehandeln, andererseits könntensie auch ein probates Mitteldarstellen, um Missstände aufzuzeigen– wie etwa den Sozialmissbrauch.Die Komplexität des ThemenbereichesDatenschutz lässt sich aktuell am konkretenBeispiel der Debatte um die vorgeseheneVorratsdatenspeicherung erkennen.Telekommunikationsanbieter sollen so dazubewegt werden, Kommunikationsverläufe zuregistrieren, ohne dass auch nur ein Verdachteines Rechtsbruches vorliegt. Dies ist alseine Präventionsmaßnahme und zugleichauch eine Möglichkeit zur Verfolgungschwerer Straftaten angedacht, eine entsprechendeRichtlinie der Europäischen UnionWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>liegt vor, deren Umsetzung in den Mitgliedsstaatenspießte sich über Jahre. In Österreichkonnten sich die Parlamentsparteien langeZeit nicht auf die Umsetzung einigen, wennauch die Richtlinie 2009 hätte umgesetztwerden sollen. Dies brachte der Republik sogareine Verurteilung durch den EuropäischenGerichtshof ein. Ein Beschluss zurVorratsdatenspeicherung scheint nun jedochin Reichweite und wird wohl bald verabschiedetwerden. Angesichts dessen leistenInitiativen wie die „ARGE Daten“ und „GegenVDS“ Widerstand. Auch Juristen habenihre Bedenken, so äußerte etwa Bernd ChristianFunk vom Institut für Staats- und Verwaltungsrechtder Universität Wien im Rahmeneines Hearings Zweifel an GrundrechtsundVerfassungskonformität.Datenaustauschund das Modell E-GovernmentUm die Bearbeitung von Anträgen odersonstigen Anliegen zu beschleunigen und somitdie Zufriedenheit mit der Abfertigung zuerhöhen, sollen verschiedene Stellen auf dieDaten der jeweils anderen zugreifen können.Um den materiellen Aufwand möglichst geringzu halten, werden nun schon seit einigenJahren flächendeckend Konzepte für das sogenannte E-Government erstellt und umgesetzt.Gewiss hat sich eine erkennbare Erleichterungder Behördenwege eingestellt,und dies ist auch dem schnelleren Datenabgleichzu verdanken.So passiert es beispielsweise, dass etwa Datenzur gesetzlichen Pensionsversicherung,Pensionsfonds oder Pensionskassen mit zentralenStellen abgeglichen werden. Vermögensverwalteroder -verwahrer, Versicherungsunternehmenoder Standesämter könnenAnzeigepflichten gegenüber den Finanzbehördenunterliegen.Sicherlich scheinen derartige Systeme nochnachvollziehbar zu sein. Diese Vorgehensweisekann jedoch ein nicht zu unterschätzendesKonfliktpotenzial bergen, wenn Stellenvon Daten erfahren, deren Wichtigkeitfür sie vielleicht nicht restlos nachvollziehbarzu sein scheint. So gab es in Deutschlanddes Öfteren Fälle, in denen Industrie- undHandelskammern über die über den Steuerbescheidveranlagten Gewinne Informationenerhalten oder die gemeinnützige Urlaubskassevon Institutionen wie der Berufskrankenkassedie angegebenen Löhne für diverseHandwerksberufe erfährt. Für vieleMenschen ist die Übersicht nicht zwingendgegeben, welche Daten nun von welchenBehörden an welche anderen Behörden weitergegebenwerden beziehungsweise weitergegebenwerden können, beispielsweisewie sich das Austauschverhalten zwischen


WIRTSCHAFT & POLITIKWohnungsamt und Finanzamt gestaltet.Datenschutz ist allerdings nicht nur in, wieeingangs erwähnt, schweren kriminellen Deliktenoder schlicht im VerwaltungswesenGesprächsgegenstand diverser Diskussionen,auch auf dem Gebiet einer weiteren wesentlichenProblematik kommt es häufig zuDebatten – die Rede ist von Sozialmissbrauch.Zukunft startenDem Motto des Informatikers Alan Kay„Die beste Art, Zukunft vorauszusagen,ist, sie zu erfinden“ will die WirtschaftskammerSteiermark folgen. Auf dieser Basiswurde eine Standortanalyse für die Entwicklungbis 2015 erstellt. Das Arbeitsprogramm<strong>2011</strong> der Wirtschaftskammer hat daher jeneThemenbereiche in den Mittelpunkt gestellt,die sich in der Standortanalyse als wesentlichherauskristallisiert haben. Zudem wurden invielen Bereichen schon entsprechende Aktivitätengestartet. Die fünf Schwerpunkte für<strong>2011</strong>:n Leistungsgerechtigkeitn Reformn Neue Märkte – neue Produkten Zukunft der Regionenn Wirtschaftsstandort Steiermark.Verkettet und versperrt. So sehen die meistenihre persönlichen Daten am liebsten.Doch im Anlassfall finden Behörden meistdie Schlüssel, mit denen sich die Schlössernur zu einfach öffnen lassen.Foto: Kellermeister / pixelio.deWie groß ist dieMissbrauchsgefahr tatsächlich?Sozial- oder Systemmissbrauch, der unerlaubteGriff in die Sozialtöpfe sind ein allgegenwärtigesSchreckgespenst für die Politik.Wie viele Personen tatsächlich fälschlicherweiseund womöglich mit betrügerischerAbsicht Staatsleistungen beziehen, isteine inhaltlich schwierige Frage, da Schätzungenund in unregelmäßigen Abständengenannte Prozentzahlen teils sehr starkeSchwankungen aufweisen. Auch in Projektender Bundesregierung wurden immer häufigererhöhte Gefahrenpotenziale zum Sozialmissbrauchgeortet – so geschehen bei dervon der SPÖ forcierten Mindestsicherung.Der Koalitionspartner ÖVP, in Person unteranderem von Noch-Generalsekretär FritzKaltenegger, berief sich im Rahmen der Diskussionum eben diese Mindestsicherung aufangebliche Zahlen aus Deutschland, wonachetwa 20 Prozent der Hartz IV-Empfänger sozialenMissbrauch begehen würden. Ein gutesBeispiel für die hohe Fluktuation an Zahlenangabenfür dieses Problem, denn die zuständigeBundesagentur für Arbeit gab damalseinen Wert von gerade einmal ungefähr1,9 Prozent an.Vereinzelt wird in Österreich von Fällen berichtet,in denen Missbrauch in Bezug aufdas Sozialversicherungswesen begangenwurde, hauptsächlich durch Weitergabe derVersicherungskarte E-Card. Somit konnten,aus welchen Gründen auch immer, nicht sozialversichertePersonen das Krankenvorsorge-Systemin Anspruch nehmen. Es handeltsich bei Sozialmissbrauch also unbestrittenum eine Problemstellung, welche ernstgenommen werden muss und nach Lösungenverlangt.Die große Schwierigkeit besteht in den teilswidersprüchlichen Angaben zum Ausmaßvon Missbrauchsfällen und den vorhandenenFragen, die Maßnahmen von der Tragweiteeiner Vorratsdatenspeicherung hinterlassen,und auch in einer Emotionalisierung des Begriffes„Datenschutz“ per se, da die Sensibilitätdes Umgangs mit Daten ohne Zweifelein sehr zentraler Punkt ist.Vorsicht ist angebrachtEingangs erwähnte Organisationen wie die„ARGE Daten“ haben sich den Kampf gegenDatenmissbrauch auf die Fahnen geschrieben.Man beschäftigt sich mit umfangreichenThemengebieten, von Sozialversicherungsnummernüber Bildungsdokumentationbis hin zu öffentlicher Überwachungnach dem CCTV-System. Bestimmt ist esnicht angebracht, das Schreckgespenst vomÜberwachungsstaat an die Wand zu malen,dennoch muss eine umfassende Aufklärungüber den Datenschutz betreffende Vorhabenwie die viel diskutierte Vorratsdatenspeicherungstattfinden. Jeder ist hier gefragt, sichseine eigenen Gedanken zur Legitimität zumachen, ohne in Angst vor dem viel zitierten„gläsernen Menschen“ zu verfallen. ÜWirtschaftskam-mer-Steiermark-Präsident JosefHerk setzt im Arbeitsprogrammder WK fünf wesentlicheSchwerpunktefür unserLand.Foto: WK SteiermarkLeistung muss im Sinne der Erhaltung desWohlstandes als Wert wahrgenommen undanerkannt werden. Daher hat es sich die WKSteiermark zum Ziel gesetzt, die „Verteilungsdebatte“unter der Bedingung einer„Leistungsgerechtigkeit“ zu führen. Dennnur Leistungsgerechtigkeit bietet auch Chancengerechtigkeit.Gerade in der Steiermarksind Reformen wesentlich. Für die WK ergibtsich aus ihrem gesetzlichen Auftrag diePflicht, Reformen zu fordern, um die Rahmenbedingungenfür die Wirtschaft zu verbessern.Die Konjunktur zeigt nach oben –für die steirische Wirtschaft ist es daher wesentlich,diese Bewegung zu nutzen, indemsie neue Märkte erobert und neue Produkteund Dienstleistungen entwickelt. Ein weitererwichtiger Punkt ist die Zukunft der Regionen.Ziel ist es, allen steirischen Regioneneinen Entwicklungskorridor zu eröffnen undder Wirtschaft dadurch entsprechende Perspektiven.Nicht zuletzt aufgrund der globalenWirtschaftskrise steht der WirtschaftsstandortSteiermark vor neuen Herausforderungen.Alte Strukturen brechen auf undneue entstehen. Die Sanierung des Landeshaushaltesschafft Spielräume für Investitionenam Standort.ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 13


WIRTSCHAFT & POLITIKWirtschafts- und KulturlandesratChristian Buchmann im Gesprächüber das neue Landesbudget.Foto: KonstantinovZukunftsstrategienIm Gespräch mit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> erklärt Landesrat Dr. Christian Buchmann die Sparmaßnahmenin seinen Ressorts und die Kernziele der neuen Wirtschaftsstrategie.14n Das Budget und das Sparpaket sind inaller Munde. Wie stark wird die heimischeWirtschaft betroffen sein?Die Wirtschaft gewinnt nach der Finanzkrisewieder an Fahrt. Trotzdem sind die Einsparungenfür das Wirtschaftsressort schmerzhaft,ich bekenne mich aber dazu, weil keinWeg daran vorbeiführt, dass alle Ressorts einenBeitrag zum Sparbudget leisten müssen.Der wesentliche Teil der Einsparungen resultiertaus Strukturreformen der SteirischenWirtschaftsförderung (SFG) sowie bei Clusternund intermediären Systemen. Außerdemwerden wir bei den Förderungsprogrammenstark fokussieren.n Die Steiermark ist besonders stolz aufihre hohe F&E-Quote von 4,3 Prozent.Was wollen Sie tun, um diese zu haltenbzw. weiter auszubauen?Ein wesentlicher Grund für die Innovationskraftder heimischen Wirtschaft sind dieKompetenzzentren. Auch hier ist die Steiermarkösterreichweit auf Platz eins. Die engeZusammenarbeit zwischen Wirtschaft undWissenschaft trägt wesentlich dazu bei, dassWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>innovative Produkte und Dienstleistungenentstehen. Aus diesem Grund wird es bei denKompetenzzentren trotz aller Einsparungserfordernissekeine Kürzungen geben. DasWirtschaftsressort investiert in diesem Bereichbis 2016 insgesamt 100 MillionenEuro.n Graz wurde vor Kurzem zur City ofDesign gekürt, trotzdem herrscht auchin der steirischen Kunst- und Kulturszenegroße Aufregung wegen desSparpakets. Wie reagieren Sie als Kulturlandesratdarauf?Es war mir ein wesentliches Anliegen, dassdie freie Kunstszene von den Einsparungennicht betroffen ist. Dies ist gelungen, weildie großen Kulturbetriebe des Landes, allenvoran das Universalmuseum Joanneum unddie Theaterholding, einen wesentlichen Beitragzur Budgetkonsolidierung leisten, ohnedass die Erfüllung ihres kulturpolitischenAuftrages gefährdet ist. Im Gegenzug erhalten146 regionale Kulturinstitutionen undVereine, die mehrjährige Förderverträge besitzen,Vertragssicherheit bis einschließlich2012. Die Kreativwirtschaft hat enormes Potenzial,das beweist die erfolgreiche Bewerbungvon Graz als „City of Design“. Hierkönnten in den nächsten Jahren viele neueArbeitsplätze entstehen.n Wie sieht Ihre Strategie für die heimischeWirtschaft für die nächsten Jahreaus?Die neue Wirtschaftsstrategie Steiermark2020 konzentriert sich auf die drei Leit -themen Mobilität, Umwelttechnologie undGesundheitstechnologie. Mehr Wachstumdurch Innovation ist das wesentliche Ziel derneuen Strategie. Wir wollen die Innovationsfähigkeitder steirischen Wirtschaft weiterauszubauen, weil nur so Wertschöpfung,Wachstum und Beschäftigung in der Steiermarkentstehen. Ein weiteres wesentlichesZiel für die Zukunft ist die Verbreiterung derExportbasis in der steirischen Wirtschaft. Jederzweite Arbeitsplatz in der Steiermark istdirekt vom Export abhängig. Deshalb wirddas Wirtschaftsressort auch in Zukunft steirischeUnternehmen bei der Eroberung ausländischerMärkte unterstützen. Ü


WIRTSCHAFT & POLITIK„Die Steiermark auf Reformkurs halten“SPÖ und ÖVP haben in derRegierung das Reform-Budget <strong>2011</strong>/2012 beschlossen.In den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>Süd bezieht LandeshauptmannFranz Voves dazuStellung.n Herr Landeshauptmann,was muss unternommenwerden, damit die Steiermarkin eine gute Zukunftgeht?Wir brauchen mittelfristig nicht nur ein ausgeglichenesBudget, sondern auch finanzielleSpielräume, um als öffentlicher Sektordie Rahmenbedingungen für wichtige Zukunftsfelderstärker forcieren zu können, alsdies zurzeit möglich ist. Ohne tiefgreifendeStrukturreformen gibt es kein zukunftsweisendesLandesbudget.Foto: Melbingern Wie wollen Sie diese zukunftsweisendenLandesbudgets erreichen?Alle acht Regierungsmitglieder der Reformpartnerschaftsind zur Überzeugung gekommen,dass die nachhaltige Sanierung nur inzwei sofort zu setzenden Parallelschrittenmöglich ist. Erstens durch nachhaltige Einsparungenüber Leistungskürzungenim Ermessens- undPflichtausgabenbereich undzweitens durch Strukturreformen,die ab sofort in Angriffgenommen werden. Wir brauchenwesentlich effizientereund kostengünstigere Strukturen,ohne jedoch die Qualitätunserer Leistungen für dieBürgerinnen und Bürger zuschmälern.n In welchen Bereichen sollen dieseStrukturreformen erfolgen?Etwa in der öffentlichen Verwaltung. Es gehtdabei um eine nachhaltige Straffung und Optimierungder Landesverwaltung in AufbauundAblauforganisation. Bis zum Jahr 2015erwarten wir einen dreistelligen Millionenbetragals Einsparungsvolumen. Eingerechnetsind dabei auch budgetwirksame Evaluierungserfolgein landesnahen Gesellschaftenbzw. ausgelagerten Einrichtungen. Einweiterer Punkt ist der Regionale StrukturplanGesundheit. Es geht dabei unter anderem umdie Frage künftiger Leistungsangebotsschwerpunktein unseren Spitälern. Als drittenPunkt sehe ich den Regionalen Bildungsplan.Dabei geht es im Kern um eine Schulstandort-Optimierungauf Basis einer regionalenSchulentwicklung. Und schließlich dieGemeindestrukturreform. Es geht darum,den Kooperationsprozess auf Klein- undGroßregionsebene zu vertiefen und zu beschleunigensowie andernfalls die Gemeindestrukturden modernen Anforderungen anzupassen.Durch das Fokussieren auf impulsgebendeKlein- und Großregionsprojektemüssen die Ressortbudgets im Land undauch der einzelnen Gemeinden entlastetwerden.n Nach welchen Kriterien sind eigentlichdie Einsparungen in den einzelnenRessorts erfolgt?Alle Regierungsmitglieder der Reformpartnerschafthaben in großer Offenheit und damitTransparenz das für ihre jeweiligen ZielgruppenZumutbare an Einsparungen in dasDoppelbudget <strong>2011</strong>/2012 eingebracht. Völligfalsch wäre es gewesen, linear zu sparen. Wirhaben uns sehr bemüht, zu einem ausgewogenen,zumutbaren und damit sozial verträglichenSparpaket zu kommen. Selbstverständlichwerden wir auch dafür sorgen, dasses durch Nachjustierungen in bestimmtenBereichen zu keinen Härtefällen kommt. ÜE in guter Kauffängt mit der Finanzierungan.M it der richtigen Beratung fahren Sie aufNummer sicher. DennnIhr Raiffeisenberaterweiß, wie Sie sich IhreWünsche schon heuteleisten können. www.raiffeisen.at/steiermark


Dort oder da? Jungfamilien können beim Hausbau viel Geld sparen.Fotos: Symbol PicturesJungfamilienherzlich willkommen!Vielen Regionen in der Steiermark gehen die Jungfamilien verloren,weil sich diese in den Nachbarbundesländern wie im Burgenlandniederlassen. Die Gründe dafür sind rein finanzieller Natur,der Kampf um steigende Einwohnerzahlen ist längst eröffnet.Von Christian ThomaserIch zahle jetzt für meine 100-m 2 -Wohnungim Burgenland gleich viel, wie für meine60-m 2 -Wohnung vier Kilometer weiterweg in der Steiermark bezahlt habe. Ich bindoch meinem Geld nicht Feind“, sagt einNeo-Burgenländer, was sich viele andereauch denken und im Burgenland niedergelassenhaben. Seine Frau arbeitet nach wievor in der alten Heimat, auch das Kind besuchtdort die Schule. An eine Rückkehrdenkt er nicht. Nachsatz: „Zumindest solange nicht, bis sich das Preis-Leistungsgefügenicht angleicht. Da nehme ich die vierKilometer Entfernung gerne in Kauf.“WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>16


WIRTSCHAFT & POLITIKUm bis zu 150 Europro Monat wohntman im südlichenBurgenland in einerMietwohnung billigerals in den benachbartensteirischenBezirksstädten. Nochdramatischer fällt derVergleich zu Gunstendes Burgenlandesaus, wenn es um dieErrichtung eines Eigenheimesgeht. Dasbeginnt bereits bei den Grundstückskosten.Während man im Bezirk Jennersdorf aufgeschlosseneBaugründe bereits ab fünf Eurobekommt, sind diese in der Steiermark jeDie Bundesländer locken Jungfamilien mit unterschiedlichenFörderungen.FÖRDERVERGLEICH STEIERMARK/BURGENLANDnach Lage um bis das Zehnfache teurer.Die <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> Süd wollten dieFörderrichtlinien in der Steiermark und denangrenzenden Bundesländern Burgenland,Annahme: Jungfamilie (Er 30, Sie 28) mit zwei Kindern (5 und 3 Jahre alt) und einemgesamten Haushalts-Nettoeinkommen von 36.000,- errichtet ein Eigenheim,Kosten inklusive Grundstück 350.000,-. Beim Haus handelt es sich um ein Super-Niedrigenergiehaus bei einem A/V-Verhältnis > 0,8 = 36 bei einem A/V-Verhältnis< 0,2 = 20 inklusive Pelletsheiztung und Solarenergie. Welche Förderungen sind fürdiese Familie durch das jeweilige Bundesland möglich?Otto Kropf vom Amt der Burgenländischen Landesregierung,LAD - Raumordnung und Wohnbauförderung, antwortete wie folgt:Basisförderung: 40.000,--Kinderzuschlag: 22.000,--Gesamtförderung auf Grund der Angaben: 62.000,--Laut HWB-Angaben werden die Mindestanforderung für 2012 erfüllt. Es ist keineUnterschreitung dieser Mindestwerte gegeben, sodass kein Öko-Zuschlag gewährtwerden kann. Bei entsprechender Unterschreitung des HWB-Wertes wäre ein Öko-Zuschlag von bis zu € 25.000,– möglich. Laut vorliegendem Beispiel kann jedoch beider Burgenländischen Energieagentur um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss fürdas Heizsystem angesucht werden.Nicht in den Angaben enthalten ist z.B. der Standort. Sollte das Eigenheim laut Gutachteneines Sachverständigen im Ortskern liegen, so kann zusätzlich ein Ortskernzuschlagin Höhe von € 50, –/m² Wohnnutzfläche – höchstens jedoch € 10.000,- – gewährtwerden. Bei geringem Einkommen (in diesem Beispiel nicht gegeben) kannein Sozialzuschlag in Höhe von bis zu € 15.000,-- gewährt werden.Art der Förderung: NeubaudarlehenDie Anweisung des Darlehens erfolgt dem Baufortschritt entsprechend in zwei Raten:40 Prozent bei Fertigstellung des Kellers oder der Fundamentierung, 60 Prozentbei Fertigstellung des erweiterten Rohbaus.Darlehenslaufzeit: 32,5 JahreJährliche Verzinsung: 0,5 Prozent vom 1. bis 10. Jahr, 1,5 Prozent vom 11. bis 22,5.Jahr und 3,0 Prozent vom 23. bis 32,5. JahrAnnuitätenzahlung in Halbjahresraten: Vom 1. bis 10. Jahr 1 Prozent des Darlehensbetrages,vom 11. bis 22,5. Jahr 3,5 Prozent, vom 23. bis 32,5. Jahr 7,74 Prozent.Rudolf Hofer von der Steiermärkischen Landesregierungrechnete für bauwillige SteirerInnen wie folgt aus:Basisförderung für Jungfamilien: 44.800,--Zuschlag für Superniedrigenergiehaus: 15.000,--Zuschlag für Pelletsheizung: 7.000,--Zuschlag für Solaranlage: 7.000,--förderbare Summe: 73.800,--Art der Förderung: rückzahlbare Annuitätenzuschüsse(Laufzeit insgesamt: 27,5 Jahre)Kärnten und Oberösterreich ganz genau vergleichen.Aufgrund der verschiedenen Förderungenund vor allem der vielen Zusatzmöglichkeitenhaben wir uns darauf beschränkt,den Vergleich nur zwischen demBurgenland und der Steiermark zu machen,wie Sie dem Rechenbeispiel entnehmen können.Fakt ist, dass bereits viele SteirerInnen „BurgenländerInnen“geworden sind und dortNeubauten nur so aus dem Boden sprießen.Jetzt wohnen diese SteirerInnen im Burgenlandund arbeiten zumeist in der Steiermark– und sparen sich dadurch viel Geld. Und inder Steiermark? Hier rauchen die Köpfe, wieman diese Binnenwanderung unterbindenkönnte, um die Einwohnerzahlen halten odererhöhen zu können.ÜKOMMENTAREin Staat, neun RivalenKeine Frage, es gibt Storys, mit denenmanche Menschen wenigFreude haben. Das Thema „Abwanderungvon Jungfamilien“ in einigensteirischen Regionen muss ein solchesReizwort sein. Speziell dann,wenn die Geburtenzahlen dramatischeEinbrüche erleben, weil sichimmer mehr Jungfamilien aus Kostengründenim benachbarten Burgenlandoder in Oberösterreich ansiedeln.Speziell das Burgenland locktJungfamilien mit günstigen Mietenund einem riesigen Förderkatalog.Stichwort Förderungen: Diese sindin allen neun Bundesländern verschiedenund es ist eine „Doktorarbeit“,diese miteinander zu vergleichen.Wie schwer dieser Vergleichist, dokumentiert am besten dieAussage der zuständigen Juristin inKärnten: „Wenn von mir ein Vergleichaller neun Bundesländer verlangtwird, sitze ich manchmal zweiWochen dabei.“Unglaublich, aber wahr, dass es ineinem so kleinen Staat wie Österreichkeine einheitlichen Richtlinienund Gesetze, wie etwa das Jugendschutzgesetz,gibt. Das führt dazu,dass alles neun Mal erfunden undverwaltet werden muss – und dieneun Bundesländer wie in SachenFörderungen von Eigenheimen gegeneinanderum die Ansiedlung vonJungfamilien buhlen. Ob das Sinnmacht? Wohl kaum. Und über dasmögliche Einsparungspotenzial beieiner einheitlichen Verwaltung indiesem und vielen anderen Bereichenwollen wir uns gar nicht erstden Kopf zerbrechen …Christian ThomaserWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 17


WIRTSCHAFT & POLITIKMesse-Congress Graz-PräsidentArmin Egger im Gesprächmit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>Im Wandel18über sein Unternehmen und dieZukunft der Branche.n Die Messe Congress Graz präsentiertsich mit ihren verschiedenen Eventlocationsals Einheit. Wie funktioniertdiese Einheit?Insgesamt haben wir sieben Unternehmenunter einem Dach. Man muss das Ganzemehrschichtig betrachten. Es wurden Bereichezusammengelegt, die die gleichen Zielehaben und jetzt eine harmonische Einheit bilden.Zwar bieten zum Beispiel die Messeund der Congress das gleiche Angebot, dennochergänzen einander die beiden Locationsperfekt. Der Congress Graz bietet ein gediegeneshistorisches Ambiente, während derMesse Congress Graz sich sehr modern mitsehr viel Licht von außen präsentiert. Es gibtUnternehmungen, die wir zusammengefassthaben, die nicht harmonisch wirken, es aberabsolut sind. Wir sind ein sehr saisonbedingtesUnternehmen, das aber über das ganzeJahr arbeitet, und da können wir das Geschäftdort machen, wo es gebraucht wird.Durch das gesamte und übergreifendeKnow-how sind unsere Mitarbeiter multifunktionaleinsetzbar.n Was ist für die Messe Graz bzw. dieMesse Congress Graz GmbH und ihreUnternehmungen in den nächsten Jahrengeplant?Wir werden unseren Reorganisationswegauch in den nächsten Jahren konsequent weitergehen.Jedoch ist so ein Weg nie zu Ende,speziell in einem so schnelllebigen Business,wie das Messe- und Kongressgeschäft einesist. Für das gesamte Unternehme gilt es, dieQualität noch weiter zu erhöhen – egal, obes um Eigenveranstaltungen oder den Messebereichgeht. Wir wollen zudem unserenFührungsanspruch halten und noch weiterausbauen. Bei uns haben und finden Veranstaltungenjeder Art ihren Platz, ganz gleich,ob es sich hierbei um eine Tupperwarepartyoder einen Nanotechnologiekongress handelt.Wir sind für Fachveranstaltungen genausooffen wie für Publikumsmessen. Mandarf hier meiner Meinung nach keinen Unterschiedmachen. Für alle gilt: höchste Qualitätund höchster Anspruch. Auch die Internationalisierungist für die MCG ein wichtigesSchlagwort. Wir wollen nicht nur überdie Grenzen der Steiermark, sondern bis überdie Grenzen Österreichs hinaus als kompetenterPartner bekannt werden. So darf dieWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Messe Graz im Jahr 2012 wieder die MA-WEV, Europas größte Messe für Baumaschinenund Baufahrzeuge, ausrichten. Zusätzlichveranstaltet die Messe Graz erstmals aufdem Messegelände Wien im Herbst eineKosmetikmesse. Meiner Ansicht nach istdieser Weg ganz entscheidend, um die MesseGraz auch über die Grenzen des Landes hinausbekannt zu machen.n Wie war aus Ihrer Sicht das Jahr2010?2010 war ein gutes Jahr mit guten Zahlen.Wir haben alle unsere Ziele erreicht und oftsogar übertroffen. Zu beachten ist jedoch,dass die typischen Nachwirkungen in unsererBranche später ankommen und somit erstspäter schlagend werden. Wir haben viel mitunseren Kunden mitgelitten. Die MCG wirddie Krise im Sommer <strong>2011</strong> stärker spüren.Das sind aber die typischen Nachwirkungenin unserer Branche. Denn man darf nie vergessen,dass das Messe- und Kongressgeschäftein sehr langfristiges ist und der Buchungszyklusein bis drei Jahre beträgt. Ichbin aber sehr zuversichtlich, da unsere Unternehmenbis Sommer <strong>2011</strong> gut ausgelastetsind. Auch ist zu spüren, dass die Auftragslageim Herbst wieder anzieht.n Was ist für die zweite Jahreshälfte<strong>2011</strong> zu erwarten?Der Aufschwung ist im Moment sehr gut,und das ist erfreulich. Man darf aber nichtvergessen, dass dieser Aufschwung noch äußerstlabil und nicht gefestigt ist. Es bleibtArmin Egger,Präsident derMesse Congress Graz GmbHFoto: Messe Congress Grazdie Frage, wohin sich das Ganze noch entwickelnwird – es können jederzeit unvorhergeseheneDinge passieren, die einfachnicht beeinflussbar sind. Zudem ist der Trendbemerkbar, dass auch die Messe- und Kongressbrancheimmer kurzfristiger wird. Esist daher oftmals schwierig, saubere Vorhersagenzu machen. Aber wie ich bereits gesagthabe, blicken wir positiv auf den Herbst. Wirerwarten tolle Künstler, haben hervorragendeKongresse, die Herbstmesse wird einem Re -launch unterzogen, und wir haben einen dergrößten E-Mobility-Kongresse in Graz. DasProgramm ist heuer äußerst vielseitig undabwechslungsreich.Es ist aber auch zu sehen, dass die europäischeKonkurrenz immer stärker wird. DieEU fördert gezielt Kongresse und den Ausbauder Infrastruktur im benachbarten Ausland.Die Abwanderung ist nicht so stark –im Gegenteil, es ist ein Trend zu bemerken,dass die Kunden wieder zurückkommen. Vorallem aufgrund der Qualität und weil vieleKunden solidarisch sind. Gerade im Kongressbereichist in den ehemaligen Ostblockländern,aber auch in Kroatien und Bosniensehr viel neue Infrastruktur entstanden. Leiderist in diesen Ländern nicht zuletzt vonSeiten der EU die Marktsituation im MesseundKongressbereich falsch eingeschätztworden, und so stehen viele Projekte leeroder werden zu Schleuderpreisen vermietet.Aus unserer Sicht kann ich nur sagen, dassfür die Situation am Grazer Markt die Zusammenlegungder MCG das einzig Sinnvollewar.Ü


Obmann der Marktgemeinschaft Steirischer Wein Willi Sattler, WeinbaudirektorWerner Luttenberger, Vorstand der SteiermärkischenSparkasse Franz Kerber und Lebensressort-Landesrat Johann Seitinger(v.l.n.r.)Fotos: media eventJahrgangspräsentationRund 2500 Weinliebhaber wollten sich bei der Jahrgangspräsentationin der Grazer Stadthalle von der Qualität des Jahrganges 2010 überzeugenund verkosteten an den 106 Ständen die ersten Proben derheimischen Weinernte. „Besonders gut gelungen sind heuer die klassischenWeißweinsorten, vor allem der Sauvignon“ schwärmt dersteirische Weinbaudirektor Werner Luttenberger. Unter die Weinliebhabermischten sich auch Lebensressort-Landesrat Johann Seitinger,Bauernbund-Obmann Gerhard Wlodkowski in Begleitung derdrei Weinhoheiten Helena Schmidt, Katharina Thaller und VerenaKlöck. Das reichhaltige Angebot von 860 Weinen ließen sich auchFranz Kerber, Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse, die LandesräteElisabeth Grossmann und Gerhard Kurzmann, LandesbaudirektorGunther Hasewend, Landtagsabgeordneter Eduard Hamedl undMesse-Congress-Vorstand Armin Egger nicht entgehen. ÜAuftakt-Präsentation in der HIB-Liebenau, Graz: Direktor Mag. JosefMüller mit den Schulsprechern.Foto: GSAKLObaler Spül-Film-Wettbewerb!Ob KLOmödie oder HorROHR – beim großen steirischen Filmclip-Wettbewerb, initiiert von der Gemeinschaft der Steirischen Abwasserentsorger,spielt die Toilette die Hauptrolle. Ziel ist es, schon SchülerInnenmit dem Thema Kanal-Vorsorge zu erreichen. Als besondererAnreiz dienen tolle Preise wie iPhones!Die Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger ruft zum großenSchülerInnen-Filmclip-Wettbewerb auf. Auf kreative Weise soll dasBewusstsein für den Kanal gesteigert werden. Dramatischer Hintergrund:Mindestens sechs Millionen Euro Mehrkosten werden in derSteiermark pro Jahr allein durch Fehlwürfe und unsachgemäße Entsorgungüber den Kanal sowie Fremdwassereinleitungen verursacht.Die SchülerInnen sind aufgefordert, mit ihrem Handy ein coolesKurz-Video oder einen witzigen Clip zum Thema „Das WC ist keinMistkübel!“ aufzunehmen! Die Erfahrung zeigt, dass sie als starkeMultiplikatoren in der Lage sind, das nachhaltige Handeln aller Familienmitgliederzu fördern. Nähere Infos auf: www.gsa.or.at ÜDie Steiermärkische Sparkasse präsentiert:Börsenabend <strong>2011</strong>Wie Sie vom Aufschwung profi tieren!Anmeldung unter<strong>05</strong> 0100 – 35620oder E-Mail:claudia.rieger@steiermaerkische.atDonnerstag, 12. Mai <strong>2011</strong>, Beginn 19.00 UhrStadthalle, MesseCenterGraz, 8010 Graz, Conrad von Hötzendorf-StraßeVortrag „Die besten Chancen an den Finanzmärkten“Dr. Franz Gschiegl, Vorstand ERSTE-SPARINVEST KAGPodiumsdiskussion „Strategien erfolgreicher Unternehmer“Dr. Martin Bartenstein, Unternehmer und Politiker, ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und ArbeitMMag. Dr. Michael Buhl, Vorstand Wiener Börse AGUniv.-Prof. DDr. Horst Pirker, Unternehmer und Vorsitzender der Geschäftsführung des Red Bull Media House,ehemaliger Vorstandsvorsitzender Styria Media GroupDr. Bernd Pischetsrieder, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und Berater Volkswagen AGModeration durch Dr. Esther Mitterstieler, Wirtschaftsblattwww.steiermaerkische.at


Bernd Schlögl, Teamleiter der Finanzpolizei beim Finanzamt Graz, Heimo Schmidhofer, steirische Gebietskrankenkasse, Ingrid Nowotny vomArbeits- und Sozialministerium und Heinz Unterweger von der BUAK. (v.l.n.r)Foto: SymbolKein Ansturm erwartetMit 1. Mai <strong>2011</strong> ist die Frist fürdie Öffnung des Arbeitsmarktesfür osteuropäische Arbeitnehmergefallen. Die Sorge über einenAnsturm zahlreicher billigerArbeitskräfte ist jedoch lautExperten unbegründet.Die Arbeiterkammer Steiermark veranstalteteanlässlich der Öffnung des Arbeitsmarkteseine prominent besetzteInformations- und Diskussionsveranstaltung.Acht neuen EU-Ländern und deren Arbeitskräftensteht nun der heimische Arbeitsmarktoffen. „Wir werden jedoch keinemMigrationsdruck ausgesetzt sein“, zeigt sichDr. Ingrid Nowotny vom Arbeits- und Sozialministeriumüberzeugt. In seinen einleitendenWorten verteidigte AK-Präsident WalterRotschädl die Übergangsfrist für Slowenien,Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen unddie drei baltischen Staaten als äußerst wichtigund notwendig. Dadurch wurde einekontrollierte Zuwanderung in den letzten siebenJahren für bestimmte Branchen erstmöglich.Angemessene EntlohnungDerzeit weist der österreichische Arbeitsmarkteinen Anteil von 450.000 Beschäftigtenaus. Das entspricht einem sehr hohenAusländeranteil von zwölf bis 13 Prozent.Nowotny stellte in ihren Ausführungen fest,dass 260.000 davon aus Nicht-EU-Ländernstammen. Grundsätzlich war und ist der steirischeArbeitsmarkt auf den 1. Mai gut vorbereitet.Prinzipiell ist festzustellen, dass diezusätzlichen Arbeitskräfte in der Steiermarknur dort hinkommen werden, wo sie auchgebraucht werden. Die Experten rechnen mitrund 3.000 zusätzlichen Arbeitskräften in derSteiermark. Dank des neuen Gesetzes gegenLohn- und Sozialdumping wird eine effektiveLohnkontrolle möglich. „Unterentlohnungsteht jetzt unter Strafe, und das ist auchgut so“, erklärte Nowotny in ihrem Vortrag.Neue OrganisationDie neu geschaffene Organisation der Finanzpolizeilöste mit 1. Mai die Kontrolleder illegalen Arbeitnehmerbeschäftigung(KIAB) ab. Im Kampf gegen das Lohn- undSozialdumping soll das Personal der Behördebis 2014 auf rund 600 Mitarbeiter verdoppeltwerden. Probleme sieht BerndSchlögl, Teamleiter der Finanzpolizei beimFinanzamt Graz, bei der Strafverfolgung imAusland. Etwa dann, wenn z.B. eine ungarischeFirma ihre zu einem Auftrag in Österreichmitgebrachten Mitarbeiter zu niedrigentlohnt. 2010 wurden von der KIAB bei4.000 kontrollierten Firmen insgesamt 1.500Strafanzeigen erstattet.Hohe StrafenBei Entlohnung unter dem Kollektivvertrag(KV) drohen den Firmen zumindest auf demPapier Strafen zwischen 1.000 und 50.000Euro (im Wiederholungsfall). Bei mehr alsdrei Fällen in einem Unternehmen sind Strafenvon mindestens 2.000 Euro pro Arbeitnehmervorgesehen. Eine deutliche Verbesserunggegenüber der früheren Situationsieht Heimo Schmidhofer von der steirischenGebietskrankenkasse. Denn bisher sei demArbeitgeber eine Bezahlung unter dem KVtrotz Nachzahlung billiger gekommen alseine korrekte Entlohnung. BUAK-VertreterHeinz Unterweger will bei den Überprüfungender Baustellen (in Absprache mit Finanzpolizeiund GKK) ab sofort nicht nurdem Lohndumping nachgehen, sondern auchdie Scheinselbstständigkeit prüfen und dieBeschäftigten aufklären.Die an die Vorträge anschließende Podiumsdiskussiondrehte sich vor allem um die Umsetzbarkeitder Strafen im Ausland und einekoordinierte Zusammenarbeit aller befassterStellen. „Wir müssen wachsam sein, dass esnicht zu einem Sozialtourismus kommt“,meinte Dr. Nowotny, bisherige Kontrollender Anmeldebescheinigungen hätten aberkeinen großen Missbrauch ergeben. ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>20


GELD & FINANZENIn jedem Fall gut beratenSteigende Zinsen, volatile Rohstoffpreise,neue Risiken imAußenhandel: Worauf Unternehmenjetzt besondersachten sollten.n Wird die kürzlich erfolgte Anhebungder Leitzinsen durch die EuropäischeZentralbank den Konjunkturmotor inEuropa wieder abwürgen?Davon ist nicht auszugehen. Es war ja schonüber längere Zeit abzusehen, dass die Leitzinsennicht dauerhaft auf dem historischniedrigen Niveau der vergangenen Jahrebleiben werden. Den Zinsschritt vom Aprilhaben die meisten Unternehmen rechtzeitigeingepreist.n Sind weitere Zinserhöhungen einThema?Es sind weitere Zinsschritte zu erwarten. Unternehmensollten deshalb eine Zinsabsicherungfür langfristige Kreditfinanzierungen inErwägung ziehen. Eine solche Absicherungist nicht gratis, kann aber bei längeren Laufzeiteneiniges an Zinskosten ersparen.IMMER GUT INFORMIERTDie richtige Information zum richtigenZeitpunkt kann im täglichenBusiness den Erfolg bestimmen. DieBAWAG P.S.K. hat deshalb ein kostenlosesNewsletter-Service für ihreKommerzkunden eingerichtet. FolgendePublikationen stehen nachAnmeldung über http://thinkbusiness.bawagpsk.comzur Verfügung:n Morgeninfo zu aktuellen Marktzinssätzen,Devisen- bzw. Valutenkursen,Austrian Treasury Billsn Märkte im Wochenüberblick mitVorausblick auf die nächsteFinanzwochen Expertenrunde – Finanzmärkte(quartalsweise) mit Analysen imRahmen einer 30-minütigenTelefonkonferenzn Tipps und Produktlösungen zuden Themen Wechselkurse,Zinsen und Veranlagungen(quartalsweise)VERANSTALTUNGSTIPPDie BAWAG P.S.K. lädt am11. Mai <strong>2011</strong> am Wörthersee undam 24. Mai <strong>2011</strong> in Graz ab jeweils16.30 Uhr zu einer Kundenveranstaltungzum Thema „Sicherheit undErfolg – zentrale Werte im Risikomanagement“ein. Nähere Informationenund Voranmeldungen unterTel. <strong>05</strong> 99 <strong>05</strong> DW 20701.WerbungMag. Volker Pichler, Vertriebsdirektor fürKommerz kunden Steiermark und KärntenFoto: BAWAG P.S.K.n Was ist sonst noch besonders zubeachten?Für exportorientierte Betriebe ist das ThemaWechselkurse von zunehmender Relevanz.Sie sollten hier vermehrt in unterschiedlichenSzenarien denken und planen. Gleichesgilt für Unternehmen, die von Rohstoffimportenund damit einer sehr volatilen Preisentwicklungabhängig sind.n Wie unterstützt die BAWAG P.S.K.ihre Kommerzkunden bei diesenÜberlegungen?Die Experten des Corporate Treasury Teamsder BAWAG P.S.K. analysieren das jeweiligeRisikoprofil in enger Zusammenarbeit mitden zuständigen Kundenbetreuern – denBusiness Solution Partnern – und in Abstimmungmit den Kunden. Sie besprechen möglicheAnsätze für die Risikopolitik und machenVorschläge für konkrete Absicherungsmaßnahmen.n Was unterscheidet den Business SolutionPartner vom herkömmlichenKundenbetreuer?Wir haben die Bereiche Corporate Businessund Financial Markets in einem gemeinsamenRessort zusammengeführt. Damit stehtjetzt jedem Unternehmen ein Business SolutionPartner als persönliche Ansprechpersonfür sämtliche Anliegen zur Verfügung.Die bankinternen Produktspezialisten derBAWAG P.S.K. Leasing, BAWAG P.S.K. Investund BAWAG P.S.K. Versicherung werdenmiteinbezogen.n Welchen besonderen Mehrwert bietendie Business Solution Partner?Sie stellen ihren Kunden nach jedem Termininnerhalb von 48 Stunden eine schriftlicheZusammenfassung der Gesprächsinhalte undnächsten Schritte zur Verfügung. Außerdembieten wir standardmäßig einmal im Jahr einenumfassenden Finanzcheck an. ÜKONTAKTMag. Volker PichlerVertriebsdirektor für Kommerz -kunden Steiermark und KärntenTel.: <strong>05</strong> 99 <strong>05</strong> DW 20700volker.pichler@bawagpsk.comWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 21


GELD & FINANZENZeichen der ZeitEthisch-nachhaltige Geldanlagen im Fokus – wer wirklich davon profitiert,was Nachhaltigkeit jenseits bloßer Lippenbekenntnisse bedeutet,wie Sicherheit und Glaubwürdigkeit überhaupt gewährleistet werdenkönnen. Mag. Martin Gölles, Generaldirektor der HYPO Steiermark,steht im Gespräch mit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> Rede und Antwort.HYPO-Steiermark-Generaldirektor Mag.Martin GöllesFoto: Toni Muhr22n Nachhaltigkeit ist ein viel strapa -zierter Begriff mit inflationäremGebrauch. Was können Sie dem mitdem Fokus Ihres Bankhauses aufethisch-nachhaltige Investmentsentgegensetzen?Wir wollen uns kein pseudo-grünes Mäntelchenumhängen, Glaubwürdigkeit in diesemsensiblen Bereich ist absolute Voraussetzung.Wer ethisch-nachhaltige Investments anbietet,muss nach innen leben, was er nach außenkommuniziert. Oft wird der ethisch-nachhaltigeAnsatz viel zu schnell mit einer bloßenProduktlinie gleichgesetzt, deren Inhalte lediglichgrün gefärbt sind. Wahre Nachhaltigkeitfolgt einem ganzheitlichen Ansatz, dersich in drei Dimensionen manifestiert: sozial,ökonomisch und ökologisch. Die eine istohne die andere nicht denkbar.Diese so bedeutsame Gesamtsicht wird in derHYPO Steiermark schon lange praktiziert.Es macht uns stolz, dass die Zeichen der Zeitim Kreise unserer Wertpapierspezialistinnenund Wertpapierspezialisten bereits sehr frühzeitigerkannt wurden. Der ethisch-nachhaltigeAnsatz ist längst zu einem umfassendenCredo gereift, die Maßnahmen werden sukzessiveintensiviert. Denn will man den Ansprüchenwahrer Nachhaltigkeit gerecht werden,muss man sehr hohe Maßstäbe anlegen.Ökologische Nachhaltigkeit meint in diesemSinne Achtung vor der Natur und den wohlüberlegtenwie schonenden Einsatz ihrer Ressourcen,soziale Nachhaltigkeit ein möglichstfriedliches Miteinander in einer Welt, in derdie Güter, so gut es geht, gerecht verteilt seinsollen. Ökonomisch nachhaltig leben wirdann, wenn wir nicht über unsere Verhältnisseleben.n Welchen Anforderungen muss einethisch-nachhaltiges Investmentgerecht werden?Investments können und sollen zu sozialenund ökologischen Verbesserungen in Wirtschaft,Umwelt und Gesellschaft beitragen.Diese Entwicklung ist kein Trend, sie ist vielmehrein Paradigmenwechsel und Wertewandelin seiner ganzen Tragweite. Ethische Ansprücheund wirtschaftlicher Erfolg sind keinWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Widerspruch. Die Gelder werden so angelegt,dass die Investitionen heutige Bedürfnissebefriedigen, ohne die Ressourcen kommenderGenerationen zu gefährden. Mit verantwortungsbewusstemHandeln kann man nichtnur Gutes tun, sondern auch gutes Geld verdienen.Der Bereich der ethisch-nachhaltigenInvestments ist im Vergleich zur klassischenProduktpalette ein absolut gleichwertiges Betätigungsfeldin Sachen Veranlagungen in derHYPO Steiermark. Wir leisten Pionierarbeit,in der Steiermark sind wir die einzige Bank,die einen Schwerpunkt auf dieses Thema gesetzthat und es aktiv kommuniziert.n Wie können denn Glaubwürdigkeitund Sicherheit in diesem Sinnegewährleistet werden?Transparenz ist die oberste Prämisse. Zusätzlichzur finanziellen Analyse von Unternehmensdatenwerden bei derartigen Investmentfondsdie sozialen und ökologischen Leistungender Unternehmen kritisch beurteilt. DieHYPO Steiermark verfügt über eine exklusiveAuswahl international führender Anbieterethisch-nachhaltiger Investmentfonds. Einigeder ausgewählten Fonds wurden mit demTransparenz-Logo für nachhaltige Publikumsfondsausgezeichnet. Der europäischeDachverband für ethisch-nachhaltige Geldanlagenvergibt dieses Logo seit Mai 2008.Unterzeichner verpflichten sich zur Einhaltungdes Europäischen Transparenz Kodex,insbesondere zur Offenlegung ihrer Anlagepolitik.Bei der strategischen Auswahlethisch-nachhaltiger Investments existierenstrenge Ausschlusskriterien wie Investitionenin Kernkraft, Rüstung, Gentechnologie undKinderarbeit. Bei den gewünschten Ausprägungenin Unternehmen wird auf effizientenRessourcenverbrauch, transparente Berichterstattungund herausragenden Umgang mitMitarbeiterinnen und Mitarbeitern geachtet.Es werden gemäß dem „Best-in-Class“-Ansatzjene Unternehmen innerhalb eines Industriesektorsausgewählt, die im Branchenvergleichin ökologischer, sozialer und ethischerHinsicht die höchsten Standards setzen. Diesführt dazu, dass Nachhaltigkeit zu einemWettbewerbskriterium für Unternehmen wird.n Was haben Anlegerinnen und Anlegerdavon, wenn sie in ethisch-nach haltigeGeldanlagen investieren?Die Anlegerinnen und Anleger partizipierenauf der einen Seite an der Wertentwicklungzukunftsweisender, nachhaltig wirtschaftenderUnternehmen. Auf der anderen Seite fördernsie gleichzeitig umweltfreundliche Technologiensowie die Einhaltung der Menschenrechteund Arbeitsnormen in Produktionsprozessen.Der Lohn ist also eine doppelte Rendite– finanziell und emotional. Menschen habenein Bedürfnis nach Glück, nach Wohlbefinden,nach einer wertvollen Umgebung –daraus schöpfen sie die Energie, sich aktiv fürdie Umwelt einzusetzen. Nichts fühlt sich sogut an wie ein gutes Gewissen! Gerade imsensiblen Bereich ethisch-nachhaltiger Geldanlagenist ein Höchstmaß an Vertrauen undKompetenz gefragt. Wie bei klassischenGeldanlagen spielen die finanziellen DimensionenSicherheit, Liquidität und Rentabilitäteine maßgebliche Rolle – bei „grünen“ Anlageformenkommt noch ökologischer und sozialerNutzen hinzu. Das ist ein klarer Mehrwertzur erwarteten finanziellen Rendite.n Verantwortungsbewusstsein machtnicht vor der eigenen Haustüre Halt –wie wird dieses in der HYPO Steiermarkgelebt?Die HYPO Steiermark ist eine zukunftsorientierteRegionalbank mit langjähriger Traditionund hohem Qualitätsanspruch. Wirsind Teil der Wirtschaft unseres Landes. Alssolcher nehmen wir unsere soziale Verantwortunggegenüber der Gesellschaft wahr.Dass wir als Bankhaus in Bildungsprojekteinvestieren und uns bei Projekten für Menschenam Rande der Gesellschaft engagieren,zeugt davon. Darüber hinaus entsprechen unsereGive-aways einer „organic line“, die zuletztbeim neu konzipierten Weltspartagsauftritteinen Höhepunkt fand. Sämtliche Investitionendafür wurden und werden auch inden kommenden Jahren in den steirischenRegionen getätigt, die gesamte Wertschöpfungbleibt im Land. Die Verbundenheit zuLand und Leuten ist also kein bloßes Lippenbekenntnis.Wir leben sie Tag für Tag. Ü


GELD & FINANZENMärkte im BlickDie Steiermärkische Sparkasseveranstaltet am 12. Mai <strong>2011</strong> inder Stadthalle im MesseCenter-Graz ihren großen Börsenabend,zu dem rund 3.000 Besuchererwartet werden. Höhepunktdes Abends ist neben einemVortrag über die aktuellbesten Chancen auf den Finanzmärkteneine Podiumsdiskussion,an dem hochkarätige Vertreteraus der Wirtschaft übererfolgversprechende Strategiensprechen.DDr. Klaus Brugger, Leiter Wertpapiergeschäftbei der Steiermärkischen Sparkasse,gibt einen Ein- und Ausblick indie aktuelle Situation an den Finanzmärkten.n Warum veranstaltet die SteiermärkischeSparkasse einen Börsenabendin dieser Dimension?Unser Ziel ist es, in jeder Wirtschaftslage einverlässlicher Gesprächspartner für unsereKunden zu sein und ihnen Möglichkeitenaufzuzeigen, wie sie mehr aus ihrem GeldDie Vortragenden des Börsenabends:DDr. Klaus Brugger, Leiter Wertpapiergeschäftbei der Steiermärkischen SparkasseFoto: Steiermärkische Sparkassemachen können. Auch im Jahr 2009 – alsoinmitten der Finanzkrise – haben wir einenBörsenabend veranstaltet, um unserenKunden in einem schwierigen Umfeld zurSeite zu stehen und Investmentchancen aufzuzeigen.n Gegenwärtig sind viele Anleger –vor allem vor dem Hintergrundsteigender Inflationsraten – verun -sichert. Wie beurteilen Sie diekünftige Zinsentwicklung?Die Inflationsrate in Österreich liegt aktuellbei 3,1 Prozent und damit deutlich über demInflationsziel der EZB von zwei Prozent. Umdie Inflation zu bekämpfen, wird die EZBheuer den Leitzins voraussichtlich zumindestein weiteres Mal erhöhen. Mittelfristig isteindeutig von steigenden Zinsen auszugehen.n Welche Schlüsse kann man als Anlegerdaraus ziehen?In einem steigenden Zinsumfeld sollte manfestverzinsliche Anleihen mit einer langenLaufzeit meiden. Im Anleihenbereich gefallenuns demnach vor allem Anleihen mit einervariablen Verzinsung oder festverzinslicheAnleihen mit kürzerer Laufzeit.n Sind Aktien in diesem Umfeldattraktiv?Die Aktienmärkte sind nach wie vor leichtunterdurchschnittlich bewertet, und diemeisten Unternehmen erzielen wieder guteGewinne und schütten hohe Dividenden aus.Trotz der gestiegenen Risiken, wie z.B. derhohen Staatsverschuldung oder der politischenUmwälzungen in Nordafrika, gehenwir davon aus, dass der Aufwärtstrend an denAktienmärkten noch nicht zu Ende ist. Aktiensind in unseren Augen auf jeden Fall alsattraktiv zu bezeichnen, wobei wir internationaleBlue Chips mit hoher Dividendenrenditebevorzugen.n Wie stehen Sie zu einem Investmentin Gold?Gold als Beimischung zum Gesamtportfolioist grundsätzlich sinnvoll, wobei es aber stetseine Beimischung bleiben und der Goldanteilnicht mehr als fünf bis zehn Prozent desGesamtvermögens betragen sollte. Wir erwartenauf Sicht von einem Jahr einen höheren,auf Sicht von fünf Jahren aber einentieferen Goldpreis.Aus charttechnischer Sicht befindet sichGold nach wie vor in einem intakten Aufwärtstrend,der allerdings schon seit zehnJahren existiert.ÜFranz Gschiegl Martin Bartenstein Michael Buhl Horst Pirker Bernd Pischetsrieder24WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


Export als ErfolgsfaktorMag. Claus Tüchler, der neueGeschäftsführer des ICS, im Interviewüber seine Pläne fürdas Unternehmen und den steirischenExporttag.n Herr Mag. Tüchler, Sie haben mit 18.4. <strong>2011</strong> die Leitung des ICS übernommen.Wie sehen Ihre Pläne für das Unternehmenaus?Die Strategie, die wir bis jetzt verfolgt haben,hat sich als gut und richtig erwiesen. Wir habenbislang sehr erfolgreich gearbeitet undwerden diesen Weg konsequent weitergehen.Die Bemühungen in den Fokusregionen werdenjedoch stark intensiviert und ausgebaut.Das ICS will die steirischen Unternehmenin ihren Exportbestrebungen bestmöglichunterstützen. Dazu wichtig ist die richtigeAusbildung und Schulung der Mitarbeiter –aber auch die Erschließung neuer Märkte gehörtzu einem unserer Hauptaufgabengebiete.n Wo sehen Sie die Hoffnungsmärkte fürdie heimische Exportwirtschaft?Die Türkei ist mit Sicherheit einer der Zukunftsmärktefür die heimische Wirtschaft.Denn in der Türkei besteht ein extremesWachstum. Auch die Märkte in Südosteuropawerden von uns bereits sehr gut betreut– hier gilt es für uns, die Betreuung zielstrebigfortzusetzen. Speziell Kroatien zählt vorallem im Hinblick auf einen EU-Beitritt zueinem der wichtigsten Märkte für heimischeExporteure. Und China ist immer relevant,da es ein sehr stark boomendes Land ist. Wirhaben sehr gute Beziehungen dorthin, undwir arbeiten mit China auf hohem Niveau.In Russland sind wir mit unserem Center inSt. Petersburg äußerst prominent vertreten.Wir halten jedoch immer die Augen offen,was sich so tut, und weil wir überaus flexibelsind, können wir auf neue Märkte sehr raschreagieren.Mag. Claus Tüchler: „Das ICS will die steirischenUnternehmen in ihren Exportbestrebungenbestmöglich unterstützen.“ Foto: ICSn Am 24.5. findet der steirische Exporttagstatt. Was erwartet die Unternehmerdort?Der steirische Exporttag richtet sich an dieexportierenden Unternehmen in der Steiermark.Hier können Kontakte geknüpft undvertieft werden, Netzwerke aufgebaut undintensiviert werden. Wir haben ein breites internationalesAngebot. So können die Unternehmenmit Außenhandelsdelegierten sprechenund sich Informationen zu den Möglichkeitenin den einzelnen Ländern holen.Der Exporttag deckt alle Bereiche, die beimThema Export relevant sind, ab. Ein Besuchlohnt sich also auf jeden Fall.ÜWir laden Sie zumEXPORT11TAGam 24. Mai, Messecongress Graz einDas Internationalisierungscenter Steiermark lädt in Zusammenarbeit mit demAußenhandelsgremium, der Wirtschaftskammer Steiermark und der AWOherzlich zum 7. Steirischen Exporttag sowie zum 11. Tag des Außenhandels ein.23 Wirtschaftsdelegierte aus Amerika, Afrika/Nahost beraten und informieren.10 Workshops zu Themen wie Perspektiven für die Automotivindustrie,rechtliche Rahmenbedingungen in der Türkei oder Brasilien, Sambakurs fürExporteure, um nur einige zu nennen, ergänzen das Programm.Höhepunkt ist auch <strong>2011</strong> die Mittagsgala mit der Verleihung der Exportpreise inden Kategorien Dienstleistung und Produktion.<strong>2011</strong> wurde das Fokusprogramm Türkei vom ICS gestartet. Daher wird AtilKutoglu, türkischer Modeschöpfer in Wien lebend, anlässlich der Gala uns seineImpressionen zum Thema Türkei und Österreich näher bringen.Die ICS-GmbH ist die Internationalisierungsgesellschaft derWirtschaftskammer Steiermark, des Landes Steiermark/SFG sowie derIndustriellenvereinigung Steiermark.Unser Partner:Anmeldung und Infos unterwww.ic-steiermark.at oder unter 0316/601 400


GELD & FINANZENWachstumAuf das beste ordentliche Betriebsergebnisihrer mehr als100-jährigen Geschichte darfdie Volksbank Graz-Bruck imJahr 2010 zurückblicken. Geradein den strategisch wichtigenKerngeschäftsbereichenkonnte ein starkes Wachstumerzielt werden.Die Bilanzsumme der Volksbank Graz-Bruck konnte um 10,7 Prozent gesteigertwerden. Zusätzlich kam es zu einer außerordentlichgroßen Steigerung des Betriebsergebnissesvon 18 Prozent auf eineHöhe von rund 15,9 Millionen Euro. „Wir habenein sehr positives Geschäftsergebnis zuverzeichnen. Mit einer Betriebsergebnisquotevon rund 1,1 Prozent liegen wir deutlich überdem österreichischen Branchenschnitt“, soVorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Reiner.Das Jahr 2010 war auch für das steirischeBankhaus ein turbulentes. Trotzdem konnteein Kreditwachstum von 14,1 Prozent erzieltwerden. Dieses liegt somit weit über demBranchenschnitt von 2,2 Prozent. Auch beiden Spareinlagen konnte ein Wachstum erzieltwerden. „Das Wachstum bei den Spareinlagenvon 2,79 Prozent zeigt ein hohesVertrauen unserer Kunden. Generell hat sichgezeigt, dass die konsequente Verfolgung unseresGeschäftsmodells, nämlich die finanzielleNahversorgung der angestammten Region,sich als krisenresistent und nachhaltigerwiesen hat“, zeigt sich Reiner überzeugt.Vorstandsvorsitzender KR Dir. Dr. Gerhard Reiner und Vorstandsdirektor Dr. Michael KlampflPositivDas verbesserte Geschäftsklima in der Wirtschaftführte auch für die Volksbank Graz-Bruck zu einem starken Kreditwachstum.Dieses liegt mit 14,08 Prozent über demösterreichischen Branchendurchschnitt. Zudemsoll der strategische Vertriebsschwerpunktauf den Ausbau der Primäreinlagen gelegtwerden. Neben dem Einlagengeschäftkonnte das Bankhaus auch eine deutlicheSteigerung beim Wertpapiergeschäft erzielen.Das Kundendepotvolumen konnte um6,27 Prozent gesteigert werden, was von sehrhohem Kundenvertrauen zeugt. So wurdendie Volksbanken in einer aktuellen GfK-Studiezur Nummer eins bei der Kundenzufriedenheitgewählt. Generell ist das gute Bilanzergebnisauf das rasche Reagieren der wiedervorhandenen Marktchancen sowie das rigideKostenmanagement zurückzuführen. Das veritableEGT beläuft sich auf rund 5,7 MillionenEuro. Somit konnte der im Vorjahr durchdas Abwertungserfordernis der Beteiligungam Spitzeninstitut ÖVAG als Einmaleffektverursachte Negativausweis wieder ins Positivegewendet werden. Auch das Eigenkapitalkonnte dank des guten Ergebnisses erhöhtwerden. Die Eigenmittel erhöhten sichvon rund 137,7 Millionen Euro auf rund144,2 Millionen Euro. Die Eigenmittelquotebeträgt 13,8 Prozent und liegt somit deutlichüber der geforderten Quote von acht Prozent.AusblickDas Zweigstellennetz der Volksbank Graz-Bruck befindet sich auf einem modernst ausgestattetenStandard, und zuletzt wurde imSeptember 2010 eine Filiale in Graz-Straßgangeröffnet. Gemeinsam mit der ViktoriaVolksbanken Versicherung wurde dort das„Volksbanken Finanzzentrum West“ etabliert.In den nächsten zwei bis drei Jahren istkeine Filialerweiterung geplant, dafür aberwird die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnernwie der TeamBank oder der BerenbergBank weiter ausgebaut und vertieft.Foto: Volksbank Graz-BruckMit der TeamBank werden seit gut einemJahr Konsumkredite angeboten. Diese erfreuensich großer Beliebtheit und werdenaufgrund ihrer Fixzinsgestaltung und der raschenund unbürokratischen Abwicklungvon den Konsumenten als besonders kundenfreundlichempfunden.Wie bereits in der Vergangenheit wird sichdie Volksbank Graz-Bruck noch stärker aufdas Private Banking-Geschäft konzentrieren.Dafür ist ein ausgezeichnetes BeratungsangebotVoraussetzung und um für die Kundenin diesem Punkt das Optimum herausholenzu können, hat das Bankhaus die Kooperationmit dem kompetentesten Player amMarkt beschlossen: der hamburgischen Berenberg-Bank.Die älteste Privatbank Deutschlands hat sichauf umfassende und nachhaltige Vermögensberatungkonzentriert. Somit kann den Kundender Volksbank Graz-Bruck nun ein umfassendesund abgerundetes Universalbankangebotgeboten werden. Für das nächsteJahr soll auch das Kreditgeschäft in der Regionweiter ausgebaut werden, da es einesder wesentlichen Geschäftsbereiche derBank darstellt.Zudem werden die Kundensegmente Finanzierungdes Immobilien- und Entwicklungsgeschäftessowie privater Wohnbau, dieFinanzierung von KMUs und Freiberuflerschwerpunktmäßige Behandlung erfahren.„Wir erwarten uns eine positive Überraschungvon der Konjunktur der Kapitalmärkte“,so Reiner abschließend. Ü26WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


GELD & FINANZENRentableRisikoauslagerungDer Klimawandel lässt dieWahrscheinlichkeit für Naturkatastrophenansteigen. DieRückversicherer sehen sich mitimmer größeren Schäden konfrontiertund versuchen, die Risikenaus potenziellen Naturkatastrophengebündelt und alsAnleihen an den Markt weiterzugeben.Hohe Renditen lockennun auch konservative Anlegerwie Pensionsfonds.Von Markus KirchsteigerDas Seebeben vor der japanischen Küstewird nicht nur als die bisher schwersteNaturkatastrophe mit Tausenden Totenin die Geschichte des Landes eingehen. Eswird auch die mit Abstand teuerste Naturkatastrophealler Zeiten sein. Die Infrastrukturim Nordosten des Landes ist vollkommenzerstört. Wie hoch die Kosten für den Wiederaufbausind, ist noch immer nicht klar.Vorerst schätzt die Regierung in Tokio dieerwarteten direkten Kosten auf bis zu 220Milliarden Euro. Diese Zahl beinhaltet jedochnur Schäden, die an Straßen, Gebäuden,Fabriken und sonstiger Infrastrukturentstanden sind.Auch die Belastungen für die Versicherungswirtschaftwerden beträchtlich sein. Laut erstenSchätzungen könnten sich die versichertenSchäden auf bis zu 30 Milliarden Dollarsummieren. Einen Teil davon holen sich dieVersicherungsunternehmen wieder zurück,denn vor allem im Falle von großen Naturkatastrophensichern sie sich bei Rückversicherernab. Der Branchenprimus unter den Rückversicherern,die Münchener Rück (MunichRe), schätzt ihren Anteil auf 1,5 MilliardenEuro. Die Swiss Re rechnet mit knapp 850Millionen Euro. Die Hannover Rück bezifferteihren Verlust durch Beben und Tsunamiin Japan auf rund 250 Millionen Euro. Da diedurch Naturkatastrophen entstandenen undversicherten Schäden in den letzten Jahrenangestiegen sind, haben sich die Rückversichererein Mittel einfallen lassen, um die Risikenteilweise auf den Kapitalmarkt zuübertragen: Sie geben so genannte Katastrophenanleihen(Cat Bonds) aus. Diese dienendazu, den bei Naturkatastrophen entstandenenfinanziellen Schaden zu kompensieren.Hohe Renditen lockenkonservative InvestorenMit Renditen von mehr als zehn Prozent sindCat Bonds in Zeiten der Niedrigzinspolitikeine verlockende Anlageform. Im Vorjahr istder Markt von neun auf rund 13 MilliardenDollar angewachsen, verlautete der SchweizerRückversicherer Swiss Re. Heuer werdenvoraussichtlich Cat Bonds im Gesamtvolumenvon sechs Milliarden Dollar emittiert,teilte die Münchener Rück mit. „Durchdas niedrige Zinsumfeld am Kapitalmarktwerden Katastrophen-Bonds zunehmend fürgroße institutionelle Investoren wie etwaPensionskassen interessant, die bisher nichtin diese Anlageklasse investiert haben“, betontMünchener-Rück-Vorstand ThomasBlunck.Obwohl die ersten Katastrophenanleihen bereitsMitte der 1990er-Jahre aufgelegt wurden,sind Cat Bonds weiterhin ein Nischenmarkt.Dabei ist bisher erst ein einziger Bondwegen einer Katastrophe vollständig ausgefallen,nämlich in denUSA im Jahr 20<strong>05</strong>nach dem Hurrikan„Katrina“. Der Nischenmarktwächstnur langsam. Auf derSuche nach höherenRenditen greifen Anlegernun verstärkt zuden Katastrophenanleihen.Im Jahr 2007wurde ein Rekord beiNeuemissionen vonrund acht MilliardenDollar erreicht. In derFinanzkrise stürztedas Volumen ab, seitdem Vorjahr ist wiederein deutlicherAufwärtstrend erkennbar.Erst im April emittierte die Allianzeine neue Katastrophenanleihe im Volumenvon 40 Millionen Dollar zur Deckung vonHurrikan- und Erdbebenrisiken in den USA.Damit würde das aktuelle Cat-Bond-Volumender Allianz auf 190 Millionen Dollarsteigen. Seit 2007 hat die Allianz insgesamtsechs Cat Bonds mit einem Gesamtvolumenvon rund 900 Millionen Dollar abgeschlossen.Nichts für KleinanlegerFür Kleinanleger sind Katastrophenanleiheneine äußerst riskante Anlage. „Der Markt isteher etwas für Profis“, warnt Thomas Heidorn,Professor an der Frankfurt School ofFinance. Es sei viel Wissen erforderlich.Großteils werden Cat Bonds ohnehin nichtüber die Börsen, sondern „over the counter“(außerbörslich) gehandelt. Zudem fehlen einheitlicheStandards, und Cat Bonds könnenauch nicht so leicht weiterverkauft werden.Dennoch dürfte Cat Bonds in Zukunft einegrößere Bedeutung zukommen, denn derKlimawandel lässt das Risiko für Naturkatastrophenansteigen. So ist die Welt im Vorjahrvon so vielen Naturkatastrophen heimgesuchtworden wie selten zuvor. Mit 950Katastrophen lag das vergangene Jahr deutlichüber dem Schnitt von 785 pro Jahr. Dergesamtwirtschaftliche Schaden weltweit betrugrund 130 Milliarden Dollar, von denenetwa 30 Prozent versichert gewesen waren.So hohe Schäden hatte es in den vergangenen30 Jahren nur sechsmal gegeben. ÜWIE CAT-BONDS FUNKTIONIERENInvestoren bringen Kapital in eine Zweckgesellschaft einund erhalten – falls keine vorher definierte Naturkatastropheeintritt – Zinsen und eine Risikoprämie. Die Zinsen werdendurch Veranlagung des Kapitals erwirtschaftet. Dabeihängt der Zins primär an der Ausfallwahrscheinlichkeit. DieRisiken decken meist Ereignisse ab, die statistisch alle 50bis 150 Jahre vorkommen. Aber es gibt auch kürzere Periodenmit höheren Zinsen. Nach dem Ende der Laufzeit bekommtder Investor auch das eingezahlte Kapital retourniert.Tritt eine Naturkatastrophe ein, wird das aufgenommeneKapital einbehalten und der Anleiheinvestor verliert sein Investmentzum Teil oder zur Gänze. Die Bedingungen, unterdenen es nicht zur Einbehaltung des Kapitals kommt, umallfällige Forderungen von Versicherten zu decken, werdenvorher genau festgelegt.Foto: JupiterimagesWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 1


Ein Meer/Mehr an BildungAlexander Pointner,Cheftrainer desösterreichischen Skisprungteams,stelltdie Methode der audiovisuellenWahrnehmungsförderungbei der Sommerakademie<strong>2011</strong> vor.Zahlreiche Trainer und unterschiedlicheWorkshops erwarten die Teilnehmer derVolksbank Sommerakademie Fit for Business<strong>2011</strong> im Club Magic Life, Kiris Imperialan der türkischen Riviera. Fotos: VolksbankTiefgreifendNoch mehr in die Tiefe als bisher gehen dieWorkshops der diesjährigen Sommerakademie:Heuer können die Teilnehmer erstmalseines von drei Fokusthemen wählen. An dreiSeminartagen befasst man sich mit diesemdann besonders intensiv, wobei dennoch dieMöglichkeit bleibt, individuelle Schwerpunktezu setzen. Die Programme werdenjährlich adaptiert und an die wirtschaftlichenRahmenbedingungen angepasst. Besonderswertvoll sind die Möglichkeit zur Individualisierungdes Programmes und zu persönlichenEinzelgesprächen mit den Trainern.Kommunikation und „Net(t)working“ wirdbei der Sommerakademie also generell großgeschrieben.Die Programmgestaltung unddie einzigartige Location mit Seminarräumenund Outdoor-Plätzen laden zum entspanntenGedankenaustausch ein. Auch dasThemenrestaurant und eine Lounge sind exklusivfür die Teilnehmer reserviert – es herrschensomit perfekte Bedingungen für einenregen Austausch und den Beginn von erfolgreichenGeschäftsbeziehungen.Bereits zum fünften Mal veranstaltetdie Volksbank ihre mittlerweileschon traditionelle Fitfor Business-Sommerakademiefür Unternehmer. Im Vordergrundstehen dabei Kraft tanken,frische Ideen holen, neueKontakte knüpfen und Menschenkennen lernen.Im Zuge der Weiterbildungsoffensivebringt die Volksbank wissenshungrigeKlein- und Mittelunternehmer gemeinsammit professionellen Coaches an die türkischeRiviera. In Zusammenarbeit mit den Trainernvon cbt-Partnern wird hier – jedes Jahrim Mai – Unternehmern eine Plattform zurWeiterentwicklung geboten. In der entspanntenAtmosphäre des „All inclusive“ FerienclubKiris Imperial fällt es den Teilnehmernleicht, neue Kontakte zu knüpfen, Gedankenund Visitenkarten auszutauschen. Denn dieletzten Jahre haben gezeigt, dass aus den lockerenKontakten der Fit for Business-Sommerakademiegute Geschäftsbeziehungenentstanden sind. Dennoch kommt das Arbeitenam eigenen Unternehmen nicht zu kurz.Mit Hilfe professioneller Wirtschaftstrainererarbeiten die Unternehmer individuelleKonzepte für ihre Betriebe, damit eine nachhaltigeund langfristige Sicherung des wirtschaftlichenErfolges gewährleistet ist. Äußerstwichtig ist zu erwähnen, dass das Angebotder Volksbank Fit for Business-Sommerakademiefür alle Branchen und Unternehmensgrößenkonzipiert ist. Gerade dieVielfalt an unterschiedlichsten Unternehmenmacht die Sommerakademie so spannendund interessant. Die Workshops bieten sowohljungen Einzelunternehmen als auchlangjährigen Unternehmern mit zahlreichenMitarbeitern das Richtige. Vorteil dabei: Essind keine besonderen wirtschaftlichen Vorkenntnissenotwendig.Der HöhepunktAlexander Pointner, Cheftrainer des österreichischenSkisprungteams, wird in seinemVortrag über Erfolg und Ausdauer im Spitzensportberichten. Zusätzlich ist Pointnergemeinsam mit seiner Frau Angela mit derMethode der audiovisuellen Wahrnehmungsförderung,die bereits erfolgreich beim österreichischenSkisprungteam eingesetzt wird,bei der Sommerakademie dabei. Mit demAVWF-Verfahren wird das autonome Nervensystemmit Hilfe von schallmodulierterMusik stimuliert. Diese Methode hat positiveAuswirkungen auf die Lern- und Aufnahmefähigkeit,Motorik sowie mentale und körperlicheLeistungen. Seit 2009 führen Angelaund Alexandra Pointner das erste AVWF-Zentrum in Österreich. Audiovisuelle Wahrnehmungsförderungwird von Kindern, dieeine Lernförderung benötigen, genauso genutztwie von gestressten Managern oder erfolgreichenSportlern wie Gregor Schlierenzauerund Andi Kofler. Angela und AlexanderPointner bieten nun im Rahmen der Sommerakademie<strong>2011</strong> die Möglichkeit, in entspannterAtmosphäre in rund zehn Stundenschallmodulierte Musik zu hören und in Gesprächenmehr über diese besondere Art derStressregulierung zu erfahren. ÜVOLKSBANK FIT FOR BUSINESS-SOMMERAKADEMIE24. bis 28. Mai <strong>2011</strong> • Club Magic Life, Kiris ImperialAnmeldung und Infos: www.volksbank.at/sommerakademieWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Ö 2


GELD & FINANZENKOMMENTARStandort absichern,Wirtschaft stärkenÖsterreichs Wirtschaft kann im heurigenJahr bisher eine erfreulichstarke Entwicklung vorweisen. DieZeichen stehen auf Wachstum, dieStimmung ist gut. Auch die Entwicklungam Arbeitsmarkt ist eine überauspositive. Vor allem Dank derstarken Klein- und Mittelbetriebsstrukturund einer internationalkonkurrenzfähigen Industrie- undTourismuswirtschaft ist Österreichgut durch die Krise gekommen undkonnte erneut durchstarten. Dochbei allem berechtigten Grund zurFreude sollte man sich jetzt nichtzurücklehnen – im Gegenteil. JetztNeue GeschäftsführungAndreas Doppelmair (l.)und Ingo Huber übernehmengemeinsam die Geschäftsführungder DELTABaumanagement GmbHFoto: DELTAIng. Andreas Dopplmair (38) und DI Ingo Huber (43) übernehmen ab sofort die Allein-Geschäftsführungder DELTA Baumanagement GmbH. Dopplmair und Huber teilen sich dieVerantwortung für die 21 Mitarbeiter beider Standorte der DELTA Baumanagement: Dopplmairverantwortet den Welser und Huber den Wiener Bürostandort des führenden Baumanagement-Unternehmens.Der bisherige Geschäftsführer der DELTA Baumanagement, Bmstr.DI Wolfgang Kradischnig, zieht sich aus dieser Funktion zurück, um sich auf seine neuenAufgaben als Geschäftsführer der Muttergesellschaft DELTA Holding zu konzentrieren. ÜWeiterbildung mit Erholungsfaktor!Volksbank Fit for Business Sommerakademie <strong>2011</strong>ist der Zeitpunkt, um Maßnahmenzur nachhaltigen Absicherung desStandortes einzuleiten. In Bezug aufden öffentlichen Haushalt etwa isteine konsequente Rückführung desDefizits sowie der Abbau der Staatsverschuldung– etwa durch sinnvollePrivatisierungen im öffentlichen Bereich– unerlässlich, um das hervorragendeLänder-Rating Österreichsbeibehalten zu können. Darüberhinaus ist ein Zurückschrauben derBürokratie genauso wesentlich wiedie Einleitung von Strukturreformen.Mittelfristig muss es zu einer Senkungder Steuer- und Abgabenquotekommen, um die Lust auf Leistungzu fördern, statt diese im Keim zuersticken. Gelingt uns das und könnenwir dadurch für unsere UnternehmenStabilität gewährleisten sowieWachstumsakzente setzen, wirdÖsterreichs Wirtschaft auch in Zukunftstark und erfolgreich sein. ÜAbg.z.NR Peter HaubnerGeneralsekretär des ÖsterreichischenWirtschaftsbundesp.haubner@wirtschaftsbund.atLernen Sie fernab Ihres Arbeitsalltags, um besserals die Konkurrenz zu sein. Jetzt buchen!Fit for Business Sommerakademie <strong>2011</strong>24. bis 28. Mai <strong>2011</strong>, Kemer/Türkei, Club Magic Life, Kiris ImperialPreis: € 2.490,– für Nicht-Volksbank Kunden, € 1.390,– für Volksbank KundenBuchung unter www.volksbank.at/sommerakademieVolksbank. Mit V wie Flügel.


GELD & FINANZENUniCredit Leasing kann Geschäft ausbauen„Verlässlichkeit ist eine Facette,der entsprechender Stellenwert zukommt“Ö 4Die Leasingbranche konnte imabgelaufenen Jahr in allenSparten Zuwächse verzeichnen,wobei der Anstieg im Neugeschäft8,8 Prozent ausmachte.Am stärksten wuchs allerdingsder Immobilien-Bereich, der umsatte 26 Prozent zulegenkonnte. Die Sparte KFZ-Leasingverzeichnete ein Plus von rund5,4 Prozent, gefolgt vom Mobilien-Leasingmit einer Steigerungvon 4,1 Prozent.Marktführer in Österreich war auchim abgelaufenen Jahr eindeutigdie UniCredit Leasing (Austria),und zwar sowohl im Neugeschäft als auchim Bestandsgeschäft. Im Bereich NeugeschäftImmobilien lag die UniCredit Leasingmit 27,5 Prozent Marktanteil voran. Weitstärker als der Markt mit 4,1 Prozent stiegmit 20 Prozent das Neugeschäft bei den Mobilien.Im KFZ-Bereich blieb das Neu -geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahrannähernd stabil, erklärt UniCredit-Leasing-CEO Martin Frank den „<strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>“.n Leasing wurde in Zeiten der Wirtschaftskrisevon einigen Unternehmenoft als adäquates Mittel zur Eigenkapitalbildunggesehen. Hat sich diesesBild geändert?Aus der Wirtschaftskrise heraus wurde vorallem das Bewusstsein zum Thema Liquiditätin ein ganz neues Licht gerückt. Es werdenauf Grund dieser Erfahrung vor allemvon großen börsennotierten Unternehmenhohe Cashpositionen gehalten. Leasing warauch schon vor der Wirtschaftskrise eine sehrgute Alternative zu den herkömmlichen Kreditfinanzierungen.Darüber hinaus ist Leasingauch für die Bilanzrelationen – geradeWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>in Hinblick auf die Eigenkapitalquote – alsvorteilhaft anzusehen.n Welche Branchen entscheiden sich amehesten für Leasing? Hat es hier injüngster Vergangenheit Umschichtungenbei der Nachfrage gegeben?Generell bleiben die Themen Umwelt undEnergieeffizienz weiterhin über alle Leasingobjekteund Branchen hinweg interessant.Ein weiterer Trend ist Fuhrparkmanagementauch für kleinere Firmen bzw. Fuhrparks,wobei immer mehr Unternehmen ihre CarPolicy im Fuhrparkmanagement in RichtungReduktion der Schadstoffemission bzw.CO 2 -Grenzen entwicklen. Zudem sehen wireine verstärkte Nachfrage nach „OperateLeasing“-Modellen im Absatzfinanzierungsgeschäft.„Der Blick sollte nicht nur auf dieFinanzierungskomponente beschränktwerden, sondern sich vor allem auf dieGesamtlösung richten“, meint UniCredit-Leasing-CEO Dr. Martin Frank.Foto: Unicreditn Für welche Unternehmen eignet sichIhrer Meinung nach Leasing am besten?Der Pay-as-you-earn-Gedanke ist wohl dortsehr ausgeprägt, wo es zu Kapazitätsspitzenoder saisonalen Schwankungen im Geschäftsmodellkommt. Der Blick sollte abernicht nur auf die Finanzierungskomponentebeschränkt werden, sondern sich vor allemauf die Gesamtlösung richten. Beispielsweiseist die Finanzierung beim Fuhrparkmanagementnur eines von mehreren Modulen,weil hier vor allem für den Unternehmerdie Prozesse ausgelagert werden und somitauch eine entsprechende Kosteneinsparungund Transparenz gegeben ist.n Wie sehen Sie die mittelfristige Entwicklungdes Leasing-Sektors inÖsterreich?Naturgemäß wird die Entwicklung des Leasingmarktesvom jeweiligen konjunkturellenUmfeld maßgeblich geprägt und kann dahernicht isoliert betrachtet werden. Grundsätzlichist von einem weiteren Wachstum imeinstelligen Prozentbereich auszugehen, daes besonderen Nachholbedarf im Bereich derInvestitionen in Maschinen und Geschäftsausstattunggibt, wo Unternehmen in denletzten Jahren noch zurückhaltend waren.Hier wird die Bedeutung von Ersatzinvestitionen,teilweise auch umweltbedingt, steigen.n Was bedeutet eine solche Entwicklungfür Ihr Unternehmen?Aufgrund unserer Marktposition und auchder Größe unserer Gruppe müssen wir derErwartungshaltung unserer Kunden natürlichRechnung tragen und bauen daher unserLeistungsspektrum laufend aus. Darüber hinaushaben wir auch während der Wirtschaftskriseunsere Kunden begleitet. Verlässlichkeitist also ebenfalls eine Facette imGeschäftsleben, der ein entsprechender Stellenwertzukommt.n Warum sollte man die Finanzierungsformdes Leasings heute wählen?Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Vordergrundsteht die Nutzung, die Kreditlinienwerden nicht belastet, die Eigenkapitalquoteist vorteilhafter, da die Bilanzsumme nichtaufgebläht wird. Zusätzlich bietet Leasingdie Möglichkeit, Maschinen und Fahrzeugeimmer auf dem letzten Stand der Technik zuhalten und so flexibler auf Markt-, aber auchauf Umwelterfordernisse zu reagieren. Ü


Klicken & Klingeln –ein Klacks!Alles zum Gewinnspiel auf www.accorhotels.com/birthday.Accorhotels.com feiert 10. Geburtstagund verlost WeltreisenAccorhotels.com, das Buchungsportal der Accor Hotelgruppe, feiertdas zehnte Jahr seines Bestehens. Grund genug, sich bei der immergrößer werdenden Stammkundengemeinde mit einem Gewinnspielzu bedanken. Bis Ende des Jahres werden zehn Weltreisen für je zweiPersonen verlost. Daneben gibt es über 100 weitere Aufenthalte inAccor Hotels zu gewinnen. Die Website ist bereits preisgekrönt: Am17. März <strong>2011</strong> erhielt Accorhotels.com die Auszeichnung „Traveld’Or“ für die beste Website einer Hotelkette. Die Auszeichnung wirdan französische Tourismus-Websites verliehen, für die mehrere TausendInternetnutzer ihre Stimme abgeben.ÜNeue KläranlageFoto: AccorHighspeed-Internet mit unlimitiertem Datenvolumen undWebauftritt, Business-Telefontarif mit sekundengenauerAbrechnung, Fax2Mail, Business Support und und und:UPC Business Compact Voice, schon ab € 27,– monatlich.Noch Fragen? Dann klicken Sie auf unsere Homepage oderklingeln kurz durch!Jetzt mit300 Minutengratis *0800 700 755www.upcbusiness.at* monatlich, österreichweit, ein Jahr lang. Aktion gültig bis 31.<strong>05</strong>.<strong>2011</strong>.Die Ausrichtung der Ski-WM 2013 in der Region Schladming erfordert eine Anpassung der wasserwirtschaftlichenInfrastruktur. Diese umfasst Maßnahmen der Wasserversorgung, der Abwasserentsorgungund des Hochwasserschutzes. Das größte Projekt stellt dabei der Neubau der Kläranlage Schladming mitBaukosten von 14 Millionen Euro dar, die vom Land Steiermark und Bund aufgebracht werden. „DieWasserwirtschaft ist mir ein zentrales Anliegen, daher begrüße ich dieses ambitionierte Umwelt- und Zukunftsprojektfür die gesamte WM-Region Schladming“, zeigte sich der zuständige Landesrat JohannSeitinger anlässlich der Spatenstichfeier der neuen Kläranlage in Schladming erfreut.ÜFoto: KasererSchnelle und sichere Liquiditätmit VB FactoringMitZufriedenheitsgarantie!„Cash is king“, so lautet bei vielen Unternehmen die Devise. Wer jetztseine Rechnungen schnell und mit Skonto zahlt, punktet bei den Lieferanten.Ist der dafür erforderliche Cash in den eigenen Außenständengebunden, hilft Factoring. Als flexibles Instrument zur Umsatz- undWachstumsfinanzierung bringt es schnelle und sichere Liquidität. Wiebeim Leasing ergibt sich beim Factoring noch der zusätzliche Effekt, dass eszu einer Bilanzverkürzung kommt.Beflügeln auch Sie Ihr Geschäft mit VB Factoring. SprechenSie mit unseren Experten. Mehr Info und direkter Kontakt unterwww.vb-factoring-bank.at.Ihre Vorteile· Schnelle, gesicherte Liquidität· Entlastung im Debitorenmanagement· Schutz vor Forderungsausfällen· Bilanzverkürzung, Verbesserungder Eigenkapital-QuoteVB Factoring Bank AGSalzburg: Markus Binderitsch,Tel.: 0662/62 35 53-130Wien: Mag. Helmut Zimmel,Tel.: <strong>05</strong>0/40 04-4379


SERVICEKoralmtunnel geht in die heiße Phase32 km Bauprojekt nimmt konkrete Formen anaber auch als Fluchtwege in die jeweils andereRöhre. In der Tunnelmitte wird sich eineNothaltestelle befinden.Bischof Egon Kapellari, Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner, LH Gerhard Dörfler,EU-Kommissarin Desiree Oen, BM Doris Bures, LH Franz Voves und Christian Kern (ÖBB)beim symbolischen Spatenstich zum Beginn der Bauarbeiten am 20 km langen Hauptabschnittdes Koralmtunnels.Foto: ÖBBMir geht es um die Bahninfrastruktur alsGanzes. Um umweltfreundlichen Verkehr,die beste Verbindung der österreichischenRegionen sowie um die besteAnbindung an die internationalen Zentren“,bekennt sich Verkehrsministerin Doris Bureszu den beiden Großprojekten Kor -alm- und Semmeringtunnel, dienun definitiv auf Schiene sind unddas österreichische Schlüsselstückdes Baltisch-Adriatischen Korridorsschließen.Der Bau des nicht unumstrittenen,insgesamt über 30 Kilometer langenKoralmtunnels als Teil der„Neuen Südbahn“ gliedert sich indas Baulos Koralmtunnel 1 (KAT1)vom Ostportal im steirischen Frauentalbis in den Bereich Leibenfeldbei Deutschlandsberg. Das BaulosKAT2 führt von Leibenfeld bis zumDurchschlag zu den BaulosenKAT1 und KAT3 unter dem Bergüber die Landesgrenze Steiermark-Kärnten hinweg. Das Baulos KAT3führt vom Kärntner Westportal inMitterpichling bei St. Paul im Lavanttalbis zum Durchschlag zumBaulos KAT2. Der Tunnel selbst ist32,9 Kilometer lang.Mit den Arbeiten am 20 Kilometerlangen Hauptabschnitt des Koralmtunnelswurde nach dem feierlichenSpatenstich mit Ehrengästen imsteirischen Deutschlandsberg begonnen.Der Tunneldurchschlagsoll 2017 erfolgen. Der Koralmtunneldurchquert das Gebirgsmassivder Koralpe mit einer maximalenÜberdeckung von etwa 1200 Metern.Die beiden Tunnelröhren verlaufen ineinem Achsabstand von rund 40 Metern undsind alle 500 Meter durch so genannte Querschlägemiteinander verbunden. In diesenQuerschlägen sind bahntechnische Einrichtungenenthalten, sie dienen im GefahrenfallInvestition in SchienenausbauDie Koralmbahn soll zu einer 130 Kilometerlangen, zweigleisigen Hochleistungsstreckeausgebaut werden, die Graz und Klagenfurtmiteinander verbindet. Braucht man derzeitnoch rund fast Stunden, um die Strecke zubewältigen, werden Reisezüge diese künftigin weniger als einer Stunde zurücklegen.Die Gesamtkosten der 130 km langen Kor -almbahn belaufen sich auf etwa 5,3 MilliardenEuro. Rund 80 km der Koralmbahn sindin Bau oder bereits in Teilen fertig gestellt.Darüber hinaus wurden seit 2001 zehn Bahnhöfeund Haltestellen, 101 Eisenbahnbrückensowie Straßenunter- ebenso wie Straßenüberführungenumgebaut bzw. neu errichtet.„Der Schienenausbau ist ein Mobilitätsversprechen.Wir wissen aus unserer Verkehrsprognose,dass der Güterverkehr sowie dieMobilität der Menschen bis 2030 stark zunehmenwird. Verkehr muss außerdemauch leistbar sein“, meint DorisBures. „Denn ich sehe Mobilitätals Grundbedürfnis der Menschenund natürlich auch als wesentlicheGrundlage für die Wirtschaft an.Angesichts der massiven Verteuerungbei Treibstoffen – und allenPrognosen lassen erwarten, dass derPreis für Erdöl auch langfristig steigenwird – muss man den Ausbauder Schiene als echte Zukunftsvorsorgeverstehen.“ Die Kritik mancherSkeptiker, die von enormenKosten für dieses Großprojekt sprechen,wollen jedoch keineswegsverstummen. „Wenn wir über Kostenreden, dann auch über die Kostenfürs Nicht-Bauen. Hier stehenunterm Strich höhere Arbeitslosigkeit,Umweltverschmutzung, Dauerstauauf den Straßen und keineAussicht, dass wir unsere ehrgeizigenKlimaschutzziele erreichen.Und das ist mit Sicherheit fürÖsterreich nicht die billigere Lösung.Der Schienenausbau kostetzwar Geld, aber dieser Ausbaubringt umweltfreundliches Wachstum,und wir schaffen und sicherndamit österreichweit in der Bauphase40.000 Arbeitsplätze und inder Betriebsphase sogar fast50.000.“ ÜÖ 6WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


SERVICEMit Sinn und VerstandIm Gespräch mit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>spricht diesteirische GesundheitslandesrätinKristina Edlinger-Ploderüber das Budget und was dieBevölkerung durch Einsparungenerwartet.n Die neue Gesundheitsstrategie desLandes steht unter dem Motto „Yes,we care“. Wie wollen Sie die Maßnahmenkonkret umsetzen?Laut der aktuellen ÖBIG-Studie im Vergleichzu 15 ausgewählten europäischenStaaten liegt Österreich am dritten Platz beiden <strong>Ausgabe</strong>n für Gesundheit im Vergleichzum BIP. Bei den Kosten im stationären Bereichführt Österreich die Tabelle mit denhöchsten <strong>Ausgabe</strong>n an. Weitere signifikanteMerkmale sind eine überdurchschnittlicheÄrztedichte, die überdurchschnittliche Anzahlan Spitalsbetten oder medizinisch-technischenGroßgeräten. Im Gegensatz dazulassen sich in fast allen gesundheitsbezogenenLeistungsergebnissen keine vorderenPlätze für unser Land ausmachen. Daher sindwir angetreten, neue Wege zu gehen, die wirlängst als richtig und notwendig erachtet haben.Der Mut zur Umsetzung hat bisher gefehlt.Mit der Notwendigkeit, durch einenSparkurs das Land vor einem Finanzinfarktzu bewahren, haben sich plötzlich Chancenaufgetan, eingefahrene Systeme zu verändernund verkrustete Strukturen aufzubrechen,gleichzeitig aber den Nutzen und dieEffizienz für die Menschen zu verbessern.Im Bereich der Krankenanstalten setzen wirjetzt Maßnahmen, die ein vor 150 Jahren erdachtesund seither immer nur bruchstückhaftverändertes System von der Wurzel anreformiert und erneuert sowie an die Entwicklungeninternationaler Standards vonheute anpasst. Spezialisierung garantiertqualitativ hochwertige Versorgung und nichteine österreichtypische Schrebergartenmentalität.„Jedem Patienten alles“ ist keine Optionfür die Zukunft, sondern „Jedem Patientenalles, was er braucht“. In Zukunft gilt„ambulant vor stationär“. In der Pflege wollenwir das ermöglichen, was sich die ältereGeneration am meisten wünscht: Durch denAusbau der Mobilen Dienste sollen Pflegebedürftigeso lange als möglich in den eigenenvier Wänden bleiben können, erst wennes anders nicht geht, ist das Pflegeheim diebessere Alternative. Langfristig müssen wirauch einen Trend umkehren: Derzeit gebenwir nur zwei Prozent unserer Gesundheitsausgabenfür Gesundheitsförderung aus –also für die Vorsorge, damit wir nicht krankwerden. Das muss sich ändern. „Yes, wecare“ bedeutet, wir kürzen nicht einfach linearoder „gedankenlos“. Vielmehr sorgenwir uns sehr wohl und sehr intensiv um jedeneinzelnen Standort, jeden einzelnen Arbeitsplatz,aber vor allem um die wohnortnaheund qualitativ hochwertige Versorgung derSteirerinnen und Steirer.n Sie planen eine Strukturreform in denSpitälern. Welche Vorgaben bekommtdie KAGes hier von Ihrem Ressort?Zunächst einmal die Anpassung der Versorgungsstrukturenan die neuen Herausforderungenauf Basis der neuesten medizinischenErkenntnisse. Die Aufgaben der KAGes-Häuser und des Klinikums werden klar verteiltund neue Strukturvoraussetzungen fürdie Konzentration von Spezialkompetenzengeschaffen. Es wird zu einer vertieften Kooperationzwischen stationärer und ambulanterVersorgung kommen. Versorgungslückenim niedergelassenen Bereich sollendurch Kooperationen mit dem Krankenhausabgefangen werden. Durch Verlagerungenund Zusammenführung ganzer Abteilungenkönnen wir Sparpotenziale heben undgleichzeitig die neuen Abteilungen auch personellbesser ausstatten, was dem Personalund den PatientInnen gleichermaßen zugute -kommt. Die chirurgische Versorgung wirdweiter ausdifferenziert und an allen Krankenhäusernwird eine ambulante Erstversorgungseinheitimplementiert. Bei gleichzeitigerStärkung von tages- und wochenklinischenLeistungen wird die Bettenzahl um735 Betten reduziert.n Es sollen auch zwei Kliniken geschlossenwerden. Bleibt es trotz Einwändender Belegschaft bei diesem Plan?Im Sinne der Frage werden keine Klinikengeschlossen. Anders als bei „Betriebsschließungen“verliert keine Mitarbeiterin, keinMitarbeiter den Arbeitsplatz. Sämtliche Abteilungenvon Hörgas und Enzenbach werdenan das LSF Graz und ans LKH West verlagert.Die hohe Kompetenz etwa der Pulmologie,der TBC-Behandlung oder dasSchlaflabor bleiben am neuen Standort erhalten.In Mariazell wird die bettenführendeEinheit stillgelegt, es bleibt eine ambulanteErstversorgungseinheit mit einem 7-Tageund24-Stunden-Betrieb vor Ort. Richtig ist,dass die Häuser Hörgas und Enzenbachkeine KAGes-Spitäler mehr beherbergen.Aber auch da bin ich um eine Nachnutzungim Interesse der Region bemüht. Ohne etwaszu versprechen zu können, sondiere ich derzeitMöglichkeiten im Bereich Pflege oderKinder-Rehabilitation.n Die Proteste gegen das Budget und dieEinsparungen im Gesundheits- undSozialbereich reißen nicht ab. Was sagenSie den Protestierenden?Veränderungen sind angekündigt, aber dieDetails noch zu wenig bekannt. Dass dies zuVerunsicherungen führt, ist verständlich. Ichvertraue darauf, dass mit zunehmender Konkretisierungund wenn sich die ersten Maßnahmenabbilden, die Sinnhaftigkeit undZweckmäßigkeit auch für die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter erkennbar wird. Ich binüberzeugt, dass viele im Unterbewusstseinganz genau wissen, dass Änderungen notwendigsind. Die Änderungen sichern Standorteund Arbeitsplätze, aber auch medizinischeQualität besser ab als ein Beharren aufüberholten Traditionen. Ich vertraue auf guteGespräche und einen Kurs der Kommunikation,der in den nächsten Monaten für vieleBetroffene den Weg der zukünftigen beruflichenPerspektive sichtbarer machen kann.Klar ist: Wer sich jetzt noch den Reformenverschließt, verantwortet erzwungene Spitalsschließungenvon morgen oder die gänzlicheUnfinanzierbarkeit der Pflege. Vor allemdie Gemeinden und deren Verantwortungsträgerwerden dies bestätigen, auch wenn sichmanche aus nachvollziehbaren Gründen jetztden Protesten ihrer Gemeindebürger oder derBediensteten anschließen.ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 7


SERVICEKaum im Amt, musste sichFinanzministerin Fekter (hier mit StaatssekretärAndreas Schieder während derNationalratssitzung zum Thema„Finanzrahmen“ Ende April)auch schon der Kritik vonOpposition – aber auch einigerWirtschaftsvertreter – stellen.Foto: APAFinanzrahmenWirtschaft reagiert verhaltenÖ 8Alles schön, alles gut, sie sinddie neuen Geheimwaffen gegenPolitikverdrossenheit, Steuer -unzufriedenheit und Bewahrerder Rechtsstaatlichkeit. Dassagt die neue ÖVP-Garde in ihrenersten Stellungnahmen zumindestvon sich selbst. Wirtschaftstreibendeund Bildungsbeauftragtesehen die neueGarde trotzdem noch kritisch.Insbesondere die neue FinanzministerinMaria Fekter wirdvon Bildungsbeauftragten undÖkonomen für den neuen Finanzrahmengerügt.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Von Ute DorauInzwischen hat man sich an die „Neuen“rund um Pröll-Nachfolger Michael Spindeleggerin der ÖVP, die ja eigentlich größtenteilsdie „Alten“ in neuen Ämtern sind,gewöhnt. Lassen wir an dieser Stelle die Aufregungum den 24 Jahre jungen IntegrationsstaatssekretärSebastian Kurz beiseite, hierwird die Zeit entscheiden, er kann ja nur älterwerden.Nur wenige Tage nach ihrer offiziellen Benennungfolgte auch prompt die erste Bewährungsprobefür die ÖVP-Garde – und daswar keine einfache. Die Regierung hat denFinanzrahmen (siehe Kasten) bis 2015 beschlossen,und vor allem der neuen FinanzministerinMaria Fekter kam dabei einewichtige Rolle zu. Sie macht sich stark fürden schnellen Schuldenabbau, versprichtaber gleichzeitig „keine neuen Steuern“. Detailswerden erst später im Jahr bekannt gegeben.Kritik von Rechnungshof, IV und RektorenDoch schon heute rührt sich Widerstand. Natürlichvon Seiten der Opposition, aber auchaus ungewohnter Richtung: Rechnungshof-Chef Josef Moser, IV-Generalsekretär ChristophNeumayer sowie Bundes-ÖH-VorsitzenderThomas Wallerberger äußerten gegenüberder Presse ihre Bedenken.Moser geht es vor allem um die Bonität desLandes. „Aus dem Finanzrahmen bis 2015sind die notwendigen Strukturreformen nichtausreichend ableitbar“, sorgt sich der RH-Chef. Kopfschmerzen bereiten ihm vor allemdie Staatsschulden des Landes, die bis zumJahr 2015 auf 258 Milliarden Euro ansteigenwerden (heute: rund 208 Milliarden Euro).„Es muss alles für den Erhalt des Triple-A-Ratings Österreichs getan werden“, forderter gegenüber der Presse. Doch statt einenKostenabbau zu forcieren, würden dem Finanzrahmenzufolge die Staatsausgabenkontinuierlich weiter steigen.„Zerfall der Unis“Ähnliche Bedenken formuliert ChristophNeumayr, Generalsekretär der Industriellenvereinigung(IV). Als Fekter und Spindeleggereine Steuerreform – und mögliche Steuersenkungen– in Aussicht stellten, meldeteer sich umgehend, wenn auch vorsichtig, zuWort: „Wir wären sehr vorsichtig bei derFrage, ob eine Steuerreform – bzw. Steuerentlastung– in dieser Legislaturperiodeüberhaupt möglich ist.“ Grundsätzlich begrüßeer die Einrichtung eines Finanzrahmens,im konkreten Falle aber wäre die Industrie„weiter gegangen“, sagte er gegenüberder Nachrichtenagentur APA.Weitaus weniger diplomatisch kritisieren dieStudentenvertreter den Finanzrahmen. „DieRegierung hat sich offenbar entschlossen,beim Zerfall der Unis nicht nur zuzuschauen,sondern ihn auch aktiv zu unterstützen“, formuliertmit einiger Bitterkeit Thomas Wallerberger,Vorsitzender der Bundes-ÖH(Österreichische Hochschülerschaft). RektorenchefHans Sünkel sieht das wohl ähnlich,denn er appelliert an „all jene Nationalratsabgeordneten,denen die Leistungsfähigkeitder Universitäten ein echtes Anliegenist“, und ruft dazu auf, „im Zuge der parlamentarischenBehandlung des Finanzrahmenseine signifikante Verbesserung derbudgetären Ausstattung für die kommendenvier Jahre zu erwirken“.ÜFINANZRAHMENFür das heurige Jahr sieht der Finanzrahmenein Defizit von 3,9 Prozentdes Bruttoinlandsprodukts(BIP) vor. In den folgenden Jahrensoll das Defizit kontinuierlich sinkenund 2013 unter der Drei-Prozent-Maastrichtgrenze liegen. Die Staatsverschuldungwird weiter steigenund 2013 75,5 Prozent des BIP erreichen.Die Maastrichtgrenze liegt bei60 Prozent. Ein unerwarteter Anstiegist bei den Zinszahlungen budgetiert,diese werden von 6,4 Milliardenim Vorjahr bis 2015 auf fast 10Milliarden Euro ansteigen. Quelle: APA


AusgezeichnetAuf eines der erfolgreichsten Jahre ihrer213-jährigen Unternehmensgeschichtekann die Merkur Versicherung im Jahr2010 zurückblicken. Am österreichischenMarkt erzielte das Unternehmen abgegrenztePrämien von 339,3 Millionen Euro. Dies bedeuteteine Steigerung von 4,4 Prozent gegenüber2009. Erstmalig wurde die800.000er-Marke bei den Risken überschritten.Dazu Merkur-Generaldirektor AloisSundl: „Das erstmalige Überschreiten der800.000er-Marke bei den Risken war einMeilenstein für die Merkur. Wir haben unserenErfolgskurs der vergangenen Jahrenicht nur fortsetzen können, sondern speziellin der Gesundheitsvorsorge undder Unfallversicherung dynamischausgebaut.“ Im Jahr2010 war die GesundheitsvorsorgeKernkompetenz der Merkur.„Im Jahr 2010 liegen wirmit 14,2 Prozent Marktanteil inder Krankenversicherung erstmalsösterreichweit über 14Prozent. Mit dieser Zahl unterstreichenwir unsere Kernkompetenzim Bereich der Gesundheitsvorsorge“,zeigt sich Sundlzufrieden. Auch internationalist die Merkur Versicherung mit ihren fünfKonzerntöchtern in Südosterreich äußerst erfolgreich.Insgesamt hatten die Konzerntöchterin Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina,Serbien und Montenegro 2010440.247 Risken im Bestand. Dies entsprichteinem Anteil von 34 Prozent. Somit wurdeeine abgegrenzte Prämie von 101,8 MillionenEuro erzielt – das sind 23,2 Prozent derGesamtprämie des Konzerns. Die gesamteBilanzsumme des Konzerns erhöhte sich um7,9 Prozent auf 17 Milliarden Euro, das EGTliegt bei 16,8 Millionen Euro. Doch nicht nurMerkur-Vorstandsdirektor Gerald Kogler,Generaldirektor Alois Sundl und VorstandsdirektorWolfgang Krug (v.l.n.r.)Foto: MerkurSERVICEmit ihrer Bilanz ist die Merkur Versicherungerfolgreich. Auch bei den Auszeichnungenist das Unternehmen top. Bei einer Studievom Verein für Konsumentenschutz unterVersicherungsmaklern wurde Merkur im Bereichder Schadensabwicklung in der SparteKrankenversicherung eindeutig zum Siegergekürt. Der Assekuranz Award Austria bescheinigteMerkur bereits zum 2. Mal inFolge, Österreichs beste Krankenversicherungzu sein – erstmals wurde dies durch dieheimischen Makler auch in der Schaden-/Unfallversicherung bestätigt. Im BereichKundenorientierung darf sich das Unternehmenüber den Gewinn des RecommenderAward 2010 freuen. Einer aktuellenUmfrage der MaklerzeitschriftrisControl zufolgebelegte die Merkur den hervorragendenzweiten Platz bei derösterreichweiten Wahl zum„Servicefreundlichsten Versicherer2010“. „Die Merkur erzielteim Jahr 2010 großartigeErgebnisse, obwohl die Bedingungenauf den Finanzmärktenschwierig waren. Die Kundinnenund Kunden honorierenStabilität, Verlässlichkeit undInnovation, diese Zahlen stärken unserenOptimismus für ein erfolgreiches Geschäftsjahr<strong>2011</strong>“, so Generaldirektor Alois Sundlabschließend.Üwww.erstebank.at www.sparkasse.at www.sparinvest.atDie Welt wächst ungleich.Setzen Sie auf die richtigen Länder. ESPA RISING MARKETS FONDS.Die Länder der Welt, Größe gewichtet nach Bevölkerungswachstum,Quelle: UNDPDas Wirtschaftswachstum der Vergangenheit fandin Nordamerika, Europa und Japan statt. Das Wachstumder Gegenwart und der Zukunft spielt sich in denRising Markets, den neuen Wachstumsmärkten, ab.China, Indien, Brasilien, und Russland sind bereitsmit großen Schritten den Industrienationen nähergekommen. Andere Länder wie Mexiko, Indonesien,oder Vietnam scharren in den „Startlöchern“. DieBedürfnisse der Menschen nach Konsumgütern,nach besseren Schulen, Krankenhäusern, Straßenund Eisenbahnen sind dort noch lange nicht gedeckt.Die neue Rising Markets Strategie der Erste GroupBank AG findet für Sie die chancenreichsten Regionender Welt. Die interessantesten Länder werdenim Hinblick auf Bevölkerungswachstum, Produktivitätund Wirtschaftsleistung analysiert. Setzen Siemit Anleihen und Aktien auf die Länder, die sich innächsten Jahren und Jahrzehnten besonders dynamischentwickeln werden!Zwei neue Indizes, die ab Juni <strong>2011</strong> an der WienerBörse gelistet sind, bilden die Rising Markets Strategieder Erste Group ab:-- Erste Group Rising Markets Bond Index(ERMBOX) und-- Erste Group Rising Markets Equity Index(ERMEX)Zeichnungsfristvon2.5.-31.5.<strong>2011</strong>Profitieren Sie von diesen Wachstumsmärkten!Investieren Sie in die zwei neuen Fonds derERSTE-SPARINVEST.ESPA BOND RISING MARKETSDieser Fonds investiert in Staatsanleihen undAnleihen staatsnaher Unternehmen der ausgewähltenWachstumsmärkte. Fremdwährungenwerden gegenüber dem Euro abgesichert.ESPA STOCK RISING MARKETSDieser dynamische Fonds investiert in ausgewählteAktien der selektierten Länder undberücksichtigt dabei auch Kriterien wie Marktkapitalisierungund Liquidität der jeweiligenBörse. Dabei werden Fremdwährungen nichtabgesichert.Fragen Sie in Ihrer Filiale der Erste Bank und Sparkassenach dem neuen Rising Markets Konzept undden Investitionsmöglichkeiten!Bei den angeführten Informationen handelt es sich um Werbemitteilungen. Sie dienen als zusätzliche Information für unsere Anleger und basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiereneben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle ERSTE-SPARINVEST KAG. Unsere Kommunikationssprachen sind Deutsch und Englisch. Der Prospekt (sowie allfällige Änderungen) wurde entsprechend den Bestimmungendes InvFG 1993 in der jeweils geltenden Fassung im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht und steht Interessenten kostenlos am Sitz der ERSTE-SPARINVEST Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., sowie am Sitz der Erste Group Bank AG (Depotbank) zur Verfügung. Dasgenaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung sowie allfällige weitere Abholstellen sind auf der Homepage der ERSTE-SPARINVEST KAG (www.sparinvest.com) ersichtlich. Die vollständige Information (Basisprospekt, Bedingungen, WAG 2007 Kundeninformation) zu denProdukten der Erste Group Bank AG liegt am Sitz der Emittentin, Graben 21, 1010 Wien während der üblichen Geschäftszeiten auf. Das Finanzprodukt sowie die dazugehörenden Produktunterlagen dürfen weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen angeboten,verkauft, weiterverkauft oder geliefert bzw. veröffentlicht werden, die ihren Wohnsitz/Sitz in den USA (einschließlich „US-Person“ wie in der Regulation S unter dem Securities Act 1933 idjgF definiert) haben. Änderungen sind jederzeit vorbehalten. Stand: Mai <strong>2011</strong>


SERVICE„Fokus liegt imKundenservice“Das rund 2.175 km österreichische Autobahnen- und Schnellstraßennetz wird von der AutobahnenundSchnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, besser bekannt als ASFINAG, geplant, finanziert,gebaut, bemautet und betrieben. Der Ausbau von Verkehrswegen, die Schaffung neuer Verbindungenzu den Nachbarländern sind ebenso zentrale Aufgaben wie die kontinuierliche Modernisierungdes bestehenden Verkehrsnetzes. Die Symbiose von Technik und Wirtschaft ist für den HTL-Mödling-Maschinenbau-Ingenieur und Absolventen der Wirtschaftsuniversität Wien, Vorstandsdirektor KlausSchierhackl, die Herausforderung, wie er im Gespräch mit Marie-Theres Ehrendorff erläutert.Ö 10n Mit einem positiven Ergebnis in derVorjahresbilanz zeigte sich bei der AS-FINAG bereits ein Silberstreif amwirtschaftlichen Horizont. Wie zufriedensind Sie mit den 2010er Zahlen?Sehr, wir haben heuer sogar noch besser abgeschlossenals im vergangenen Jahr: 339Millionen Euro Gewinn und erstmals keineNetto-Neuverschuldung. Das ist beides außerordentlicherfreulich, seit Jahren das besteErgebnis sowie ein Meilenstein in der Geschichteder ASFINAG.n Die ASFINAG hat die Krise demnachgut überwunden?Wir hatten krisenbedingt beim LKW-Verkehreinen Einbruch von über 150 MillionenEuro, was wir natürlich enorm gespürt haben.Davon haben wir uns aber bereits wiedergut erholt, sind jedoch gleichzeitig mitden Investitionen zurückgefahren, um finanziellenHandlungsspielraum für die Zukunftzu schaffen. Und das laufende Jahr wird einmindestens ebenso gutes ökonomisches Ergebnisbringen. Davon sind wir überzeugt.n Man hört, die ASFINAG sucht eineneue Unternehmenszentrale, was istan diesem Gerücht dran? Wird es einneues Hauptquartier geben?WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Die bestehenden Bürostandorte in Wien sollenzusammengeführt werden, um Flächeneinzusparen und Kosten zu senken. Von leerstehendenBesprechungsräumen sowie Doppel-und Mehrfachgleisigkeiten bei Nebenräumenwie Teeküchen und Abstellkammerlnhat niemand einen Vorteil. Daher planenwir einen Umzug der rund 500 Mitarbeiterin ein neues Bürogebäude, das sich inder Nähe der Südost-Tangente in AutobahnundU-Bahnnähe befindet. Wir sondieren geradeden Markt und werden sechs bis siebenProjektvarianten einer Prüfung unterziehen,um uns dann voraussichtlich im Winter zuentscheiden.n Investitionen anderer Art, nämlich imStraßenverkehr, stehen vermutlichauch auf Ihrer Agenda für <strong>2011</strong>. Welchesind die nächsten?Sowohl A 5 Nord Autobahn als auch S 7Fürstenfelder Schnellstraße sind Bestandteildes Transeuropäischen Netzes (TEN) undsomit Abschnitte, denen innerhalb der EuropäischenUnion hohe Bedeutung beigemessenwird.Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)ist derzeit für die A 26 Linzer Autobahn imLaufen und auch für die S 1 Wiener Außenringschnellstraße.Die S 10 ist in Oberösterreichebenfalls als eine wichtige VerbindungRichtung Tschechien bereits in Bau. Ein großesProjekt in der nächsten Zeit in Niederösterreichist die S 8 Marchfeld Schnellstraße,voraussichtlicher Baubeginn 2014.Der ist ebenfalls realistisch aus heutigerSicht für die Abschnitte der S 34 TraisentalSchnellstraße bei St. Pölten und der S 3Weinviertler Schnellstraße. In Kärnten wirdab 2015 der Abschnitt Zwischenwässern derS 37 nördlich von Klagenfurt voll ausgebaut,und in der Steiermark werden für das MurtalLösungen zur Entlastung von Verkehr starkbelasteter Ortschaften erarbeitet.n Zahlreiche Sanierungsprojekte sollenderzeit auf Hochtouren laufen?Die am stärksten befahrene Straße Österreichs,die Wiener Südosttangente, wird generalsaniert.Bis nächsten Herbst soll der als„Hansson-Kurve“ bekannte Teil samt Laaer -berg-Tunnel, der zwischen 1970 und 1973errichtet wurde, erneuert werden. Außerdemwerden die Stützmauern im Bereich des VerteilerkreisesFavoriten sowie die gesamteFahrbahnbeleuchtung saniert und der Laaerberg-Tunnelbrandschutztechnisch auf denletzten Stand der Technik gebracht.In Oberösterreich wiederum wird z.B. dieA 1 generalerneuert und die Traunbrücke im


SERVICE80 und weniger zu reduzieren. Wir prämierengemeinsam mit den Autofahrerclubs die sichersteBaustelle Österreichs aufgrund derZufriedenheit der Verkehrsteilnehmer. Werdie Baustellen bewerten und gewinnenmöchte, kann noch bis 30. Juni mitmachen.Es gibt tolle Preise zu gewinnen. Auch einRaststationsaward <strong>2011</strong> wird heuer im Oktobervergeben, wo Ö3 mit uns an Bord ist.Wir wollen die Meinung der Menschen, wiesie mit den in Österreich verfügbaren Straßen,der Kulinarik und dem Service in denAutobahnrestaurants zufrieden sind – beidesnicht unwesentliche Aspekte des Lebens.n Die Verkehrssicherheit lassen Sie sichauch einiges kosten …Von <strong>2011</strong> bis 2016 sind es rund 6,5 MilliardenEuro, die in die Erhaltung und den Neubauvon Autobahnen und Schnellstraßen fließen.Allein in die Verkehrssicherheit werdenwir rund 2,2 Milliarden investieren. Die konsequenteUmsetzung unseres Verkehrssicherheitsprogrammsin den vergangenen Jahrenhat die Häufigkeit von Unfällen deutlich gesenkt.Die Anzahl der Unfälle mit Personenschädenauf unserem Netz ist – bei deutlichgestiegener Verkehrsleistung – seit 2001 umrund 24 Prozent zurückgegangen, die Anzahlder Getöteten um zirka 58 Prozent.„Wir sehen uns nicht als Straßenverwalter, sondern als Dienstleister am Verkehrsteilnehmer“,so beschreibt ASFINAG-CFO Dr. Klaus Schierhackl sein Berufsverständnis. Foto: ASFINAGBereich Anschlussstelle Steyrermühl von11,50 m auf künftig 12,75 m querschnittsverbreitert.Was angesichts des gestiegenen Verkehrsaufkommensunumgänglich und damitein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung derVerkehrssicherheit ist. Gerade ist der Startschusszum letzten großen Sanierungsabschnittder A 1 zwischen Vorchdorf und Steyrermühlgefallen. Das rund zehn Kilometerlange Baulos wird nach seiner FertigstellungMitte 2012 die letzte große Lücke im Generalerneuerungskonzeptder A 1 West Autobahnschließen. Die A 1 ist ab dann zwischender oö/nö Grenze und der Grenze zu Salzburgpraktisch zur Gänze neu gebaut, sodass es inden nächsten Jahren für die Autofahrer zukeinen großen Verkehrsbehinderungen, bedingtdurch Baustellen, kommen wird. Außerdemwird auf der A 2 in der Steiermarkder Abschnitt Zöbern – Pinggau um insgesamt51,5 Millionen Euro generalsaniert sowieauf der A 8, der Innkreis Autobahn, zwischendem Knoten Wels und der AnschlussstellePichl – Bad Schallerbach eine Deckensanierungvorgenommen. Auch auf der A 12,der Inntal Autobahn, werden im AbschnittInnsbruck-Amras Umweltschutz- und Sanierungsmaßnahmensowie auf dem BaulosKirchbichl-Angath Sanierungsmaßnahmenum 16,6 Millionen Euro getätigt.n Wollten Sie mit der S 7 nicht auchschon bald starten?Möglichst bald, gleich nachdem die Behördenverfahrenabgeschlossen sind. Das UVP-Verfahren zieht sich in die Länge, daher istder Baubeginn im Frühjahr 2012 realistisch.Auch die A 5 wird sofort nach dem O.K. derBehörde umgesetzt.n Bei dieser starken Bautätigkeit werdenBaustellen wohl nicht zu vermeidensein. Pro Jahr ereignen sich etwa120 Unfälle in oder an Baustellen. Wiewollen Sie dem entgegenwirken?Die ASFINAG hat sich mit ihrem „Verkehrssicherheitsprogramm2020“ zum Ziel gesetzt,die Unfallzahlen auf Baustellen auf jährlichn Welche sind Ihre wichtigsten Ziele für<strong>2011</strong>?Die Verfügbarkeit des Straßennetzes weitererhöhen, Baustellenmanagement und ganzbesonders das Ereignismanagement. Dasheißt, die ASFINAG wird die Koordinationsfunktiongemeinsam mit Polizei, Rettung undFeuerwehr verstärken, um die Abläufe unddamit auch Wartezeiten zu verkürzen, wasden Verkehrsfluss ankurbelt. Nach der wirtschaftlichenKonsolidierung richten wir unserenFokus auf das Kundenservice. Wir planenim Baustellenbereich zur Sensibilisierungder Verkehrsteilnehmer ein neues Informationssystem,wo Staulängen exakt angezeigtoder Tätigkeiten, auch wenn sie unterder Brücke stattfinden, für Straßenbenutzerumfangreich dokumentiert werden.n Herr Dr. Schierhackl, Sie haben einungewöhnliches Hobby, nämlich dieForst arbeit im Wald Ihrer HeimatgemeindeKlausen-Leopoldsdorf. Wannbleibt Ihnen Zeit, sich wieder auf IhrenTraktor zu setzen?Samstagnachmittag und Sonntagvormittagsind dafür eingeplant, diese Zeit nehme ichmir einfach. Auch das tägliche Pendeln inmein Büro in der Wiener Innenstadt ist bewusstgewählt, denn ich lebe nicht nur gernein der Natur, sondern bin auch ein begeisterterNutzer der Autobahn und oftmals auch einzufriedener.ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 11


ENERGIE & UMWELTTödliche EpidemieBewegungsmangelEine Betrachtung von Wolfgang HasenhütlSportmediziner und Medien raten uns mit immer forcierterer Eindringlichkeitzu einem Mehr an Bewegung, zu einer Wahrung unsererGesundheit, zu einer Förderung unseres Wohlbefindens. Wieallgemein bekannt, haben sich dazu ja gerade die klassischen Ausdauersportartenwie Wandern, Laufen, Schwimmen und eben Radfahrenqualifiziert. Jetzt allerdings zeigt sich ein künstlich initiierterTrend, der uns offensichtlich in eine ganz bestimmte Richtungdrängen möchte: der Trend zum E-Bike – zum Radfahren mit Motor.Eine Tendenz, die uns glauben machensoll, dass das bis dato fußbetriebene, alleinmit Muskelkraft in Schwung gesetzteTransportmittel uns nun mit Elektroenergieund sauber, ohne Anstrengung undmit wenig Aufwand „über den Berg bringt“.Und mit einem weiteren Clou wird aufgewartet:Wenn wir dann auch noch des Denkensüberdrüssig werden, übernimmt dieseAufgabe ein eigens konzipiertes Navigationsgerät– das aber nur als augenzwinkerndeRandnotiz. Was jedoch ernsthaft auffällt undmehr als nachdenklich stimmt, ist der Umstand,dass zurzeit vollkommen unreflektiertKampagnen für den motorisierten Drahteselin die Öffentlichkeit multipliziert werden,wobei selbst ein obersteirischer Sportmediziner(Name der Redaktion bekannt) in einerkleinformatigen Tageszeitung eine Studiepräsentiert, in der „Radfahren mit dem Motorgesund“ sei. Er verwies zwar wohlweislichauf die völlig ungleichen Grundvoraussetzungenseiner Probanden in der Trainingsgruppe,dennoch darfnicht übersehen werden,dass somit geradeein Sportmediziner doch GEGEN dieBewegung per se argumentiert.Das Elektrofahrrad als Fahrhilfe hat weitgreifendeund langfristige Folgen, vor denennicht oft genug gewarnt werden kann: Wennwir nämlich den Menschen – egal ob jungoder alt – vermitteln, dass sie in jeder Lebenslageden Weg des geringsten Widerstandeseinschlagen sollten – in diesem zweifelhaftenFalle sogar mittels „Gas geben“ –,dann sind die volksgesundheitlichen Langzeitschädenvorprogrammiert. Erscheint esnicht mehr als skurril, dass man gerade beimFahrradfahren zu einer fremdenergetischenFahrhilfe greift, was vergleichsweise beimLaufen (wo man ja, genau seinen physischenMöglichkeiten folgend, kürzer oder längerIch bin nicht gegen E-Bikes!Nur gegen deren falschen Einsatz.läuft) oder beim Wandern (auch hier unterliegtja die Länge der Strecke bzw. Bewältigungder Höhenmeter dem physischenSelbstregulativ) einer Perversion der Sondergütegleichkäme. Oder haben Sie schonvon elektrischen Walking-Stöcken gehört? Gibt esvielleicht sogar schonden E-Bike-Hometrainerals Bewegungsunterstützung?Hier kann man alsoziemlich eindeutig erkennen,wie schnellman sich mittels einesTrends von der natürlichenBewegung verabschieden könnte.Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriumsfür Verkehr, Innovation und Technologiewerden in Österreich auf ca. 5,9 MillionenFahrrädern in etwa 296 Millionen Kilometerpro Jahr zurückgelegt – der Durchschnittsösterreicherabsolviert demnach jährlicheine Strecke von 162 Kilometern. Aufder momentanen Einschätzung des Marktesfür E-Bikes von ca. zehn Prozent kann mannun also davon ausgehen, dass bis zum Jahr2020 die Elektrofahrräder rund ein Zehnteldes Marktes okkupiert haben werden. InZahlen: 600.000 Stück! Diese 600.000 Stückergeben bei Beibehaltung der Kilometer-Annahmesomit rund 30 Millionen E-Bike-Kilometerpro Jahr.Führen wir das Gedankenmodell weiter: Beider Absolvierung einer Distanz von 30 Kilometernverbrennt der Körper rund 1000 Kalorien– bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeitvon 15 km/h. Hochgerechnetauf sieben Einheiten pro Woche ergibt dieseine Summe von 7000 Kalorien und dies entsprichtwiederum der Verbrennung von einemKilogramm Körper-Fett. Man stelle sich alsoin weiterer Folge diese Unmenge an Fett vor– nämlich sage und schreibe 143.000 Kilogrammoder 143 Tonnen oder noch bildhafter:14.300 Zehn-Liter-Kübel, gefüllt mitFett –, die nun plötzlich durch den „ach sogesundenEinsatz“ von Elektrofahrrädernnicht mehr aufden Straßen dahinschmelzen, sondern fürderhinwie ungenutzte Akkus weiterhin um dieHüften mitgeführt werden.Die gesamte moderne Mobilitätsgesellschaft,deren Teile wir sind und in der wirleben, zwingt uns ja immer mehr dazu,schneller und gleichzeitig bequemer von Anach B zu gelangen.Und gerade von diesem Blickwinkel aus istes fahrlässig, auf diesen Bewegungsanteil zuverzichten. Wenn wir nun also aufgefordertwerden, uns mit einem E-Bike – somit alsomit Fremdenergie – fortzubewegen, dannÖ 12WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


DER AUTORWolfgang Hasenhütlfährt pro Jahr sportlichzwischen 8.000 und15.000 Kilometer mitdem Rad. Mit seinerPartnerinabsolviert er inseiner Freizeitmit vielFreude inkürzerenDistanzenca. 1000 Kilometer.„Ökologie,Mobilität,Wirtschaft und Gesundheit miteinanderzu vermischen bzw. nach Eigeninteressenargumentativ einzusetzen, ist die Grundlagefür Populismus bzw. pure Geschäftsinteressen.E-Bikes sind ein hervorragendesGeschäftsmodell – und es ist eine positiveSache, Geschäfte zu initiieren. DieVermengung jedoch der so unterschiedlichenParameter ist absolut verwerflichund reduziert dieses trendige Konzept aufeine reine Marketing-Strategie!“wird ausschließlich unsere Bequemlichkeitunterstützt. Mit zweifelhaftem Erfolg werdentrendige Produkte auf den Markt katapultiert,die uns jedoch alles andere als guttun.(Auf die Ausnahmen, die diese elektrischeKrücke alsHeil- bzw. Behelfsmittelaus gesundheitlich-therapeutischenGründen einsetzenmüssen, seiin diesem Zusammenhangausdrücklichhingewiesen.)Und noch ein Kuriosumam Rande: Man bewegt mit diesemneuen Trend nun ein ca. doppelt so schweresFahrrad unter einem meist 50-prozentigenEinsatz von Fremdenergie, anstatt die Hälftean Materialgewicht durch Eigenantrieb zumobilisieren und dabei auch noch die Hüftspeck-Akkuszu leeren. Gibt doch zu denken,oder?Wir sollten keinen der rund sechsMillionen österreichischen Radfahreran E-Bikes verlieren. Wenn es allerdingsgelingt, durch diesen Trend zusätzlicheRadbegeisterte zu gewinnen,dann ist das ein Sieg auf derganzen Linie.Blickwinkel WirtschaftElektrische Fahrräder sind zweifelsohne eininnovatives Produkt, das sowohl der Industrieals auch dem Handel, dem Tourismusund vor allem der Energiewirtschaft neueGeschäftsfelder erschließt. Unternehmen,die es gewohnt sind, ihre Produkte am Markterfolgreich zu positionieren, werden dies nunauch mit diesemneuen Trend tunkönnen.Eine Ideologie wirdverkauft – ein durchdachtesGeschäftsmodell,das etlichenUnternehmen neueErtragschancen eröffnenwird. Und dasist unter diesem Aspekt auch gut so: Immerhinleben wir in und von diesem Wirtschaftssystem.Blickwinkel MobilitätAus diesem Blickwinkel stellt das Fahrradeinen unumstrittenen Mobilitätsfaktor dar:Bewegung und Gesundheit wurden miteinanderverquickt und folgten somit demPrinzip der Vernunft. Plötzlich wird jedochdurch das E-Bike der Gesundheitsfaktor entferntund durch das „Ökologie-Bewusstsein“ersetzt. Jedoch genau das Gegenteil ist derFall: 29,2 Wege und Einkaufsfahrten proMonat, die bislang durch das konventionelleFahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmittelnerledigt wurden (nur 6,5 Einkaufsfahrtenpro Monat werden laut Statistikmit dem Auto absolviert), sollen nun auf dasE-Bike verlagert werden?Was, bitte schön, ist daran ökologisch, wenngenau diesen drei Haupttransportmitteln Potenzialentzogen wird? Dieses Ansinnen istabzulehnen! Auch im Freizeitverhalten – wieetwa bei Familienausflügen – oder im Berufsverkehrdürfte eigentlich nur dann aufdiese elektrische Fahrhilfe zurückgegriffenwerden, wenn dabei auch noch gesundheitlicheRisiken, wie z.B. altersbedingt, beiansonsten nicht zu bewältigenden Bergfahrtenausgeschaltet werden können. Wenndadurch soziale Interaktion aufrechterhaltenbzw. noch gefördert wird, dann findet diesmeine volle Unterstützung und Befür -wortung.MOBILITÄTEinkaufsfahrtenpro Monat nach VerkehrsmittelIndividualverkehr 6,5Fahrrad 9,7zu Fuß 11,0ÖV 8,5Quelle Seyringer, 2009,Wien + Oberösterreich, 800 BefragteWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 13


Ö 14ENERGIE & UMWELTZUM THEMAPrim. Univ.-Prof. Dr. Dr. Josef Niebauer, MBAInnere Medizin, Kardiologie, SportmedizinUniversitätsinstitut für präventive und rehabilitativeSportmedizin derParacelsus Medizinischen Privatuniversität SalzburgWährend wir uns viele Gedanken darüber machen,ob man mit diesem oder jenem Leiden Sport treibendarf, wird völlig außer Acht gelassen, dass Bewegungsmangeldie Ursache vieler Zivilisationskrankheitenund somit der Killer Nummer eins ist. Es stelltsich somit nicht die Frage „Wer darf sich bewegen?“,sondern „Was ist die richtige Art der Bewegung und des Sports für den Einzelnen?“;kurz gefasst: nicht „ob“, sondern „wie“ ist die Frage.Radfahren stellt in unseren Breiten ein ideales und viel genutztes Fortbewegungsundauch Trainingsgerät dar. Nahezu ohne es zu bemerken, verbrennt man so aufdem Weg zur Schule, Arbeit und zum Einkaufen reichlich Kalorien, was dazu beiträgt,dass wir unser ideales Körpergewicht halten oder erreichen können. Bewegung gehörtin den Alltag integriert, da man sich so fit hält. Nach der Arbeit schaffen es dann nurnoch die wenigsten, sich zum Sporteln zu motivieren. Es bleibt zu hoffen, dass derTeil der Bevölkerung, der gesundheitlich in der Lage ist, radzufahren, dies auch tut.Dass dem nicht so ist, sieht man täglich im Straßenverkehr. Daher bedarf es von allenSeiten größerer Anstrengung, um Radfahren noch attraktiver zu machen und durchverbesserte Infrastruktur wie sichere und auch sportlich befahrbare Radwege, sichereRadständer, Dusch- und Umkleidegelegenheit am Arbeitsplatz u.v.m. den potenziellenRadler zum Radeln einzuladen. Wenngleich hier Besserung zu beobachten ist, so gibtes weiterhin viel zu tun.Allerdings gibt es auch einen Bevölkerungsteil, der gerne Rad fahren würde, diesaber aus eigener Kraft aufgrund gesundheitlicher Gebrechen oder aber völliger Untrainiertheitnicht mehr kann. Für diese Gruppe gibt es seit kurzem die E-Bikes, eineprinzipiell segensreiche Erfindung. Ziel dieser Erfindung sollte es allerdings sein, dieE-Bikes wie Krücken einzusetzen. Wenngleich es Patientengibt, die chronisch auf Krücken und andere Gehhilfen angewiesensind, so schafft es der überwiegende Teil, sich von diesenwieder zu trennen. Und genauso sollte es auch mit denE-Bikes sein. Gefährlich werden E-Bikes dann, wenn Sie von Personen benutzt werden,die eigentlich gar keine „Radl-Hilfe“ (mehr) benötigen. Tauscht man sein Radunnötigerweise gegen ein E-Bike ein, so vergibt man die Chance, im Alltag etwas fürsein Herzkreislaufsystem zu tun, und vertut so die Gelegenheit, etwas gegen Erkrankungsrisiko,frühzeitige Invalidität und Tod zu unternehmen. Anstatt Kalorien nahezuunbemerkt wegzustrampeln, werden diese bald als nicht nur optisch wahrnehmbare,sondern auch prognostisch ungünstige Fettdepots sichtbar. Dies ist ungesund undunnötig, da es in Zeiten des Überflusses keinen Sinn macht, Fettdepots für schlechteZeiten anzulegen.Es muss unser Ziel sein, uns im Alltag so viel wie möglich zu bewegen. Ist dies ausgesundheitlichen Gründen nicht möglich, so ist ein E-Bike eine willkommene „Krücke“.Allerdings muss es das Bestreben sein, sich von dieser Krücke schnellstmöglichzu trennen. Wenn E-Bikes von Personen genutzt werden, die selbstständig radelnkönnen, so ist dies für die Volksgesundheit und somit auch für die Ökonomie ein Verlust.Dem gilt es dadurch gegenzusteuern, dass das umweltfreundliche und gesundeRadfahren aus eigener Kraft sicherer und attraktiver gemacht wird. Förderungen gehörennicht in den E-Bike- oder Strom-Sektor, sondern in den „grünen“ und gesundenAntrieb aus Muskelkraft.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Foto: privatGesundheitsminister Stöger müssteim Sinne der Gesundheitsförderungmit aller Konsequenz Freibeträgevom Finanzministeriumeinfordern...... und Finanzministerin Fektersollte gerade diese Absetzbarkeitermöglichen – mit gleichzeitigemVerzicht aus Steuereinnahmen ausder E-Bike-Energie. Fotos: APABlickwinkel ÖkologieAus ökologischer Sicht bergen E-Bikesselbstverständlich Vorteile, die man unterkeinen Umständen außer Acht lassen sollte:insbesondere im urbanen Bereich, wenndiese eine echte Alternative zum Auto darstellen.„Ich steige vom Auto auf ein Elektrofahrradum!“ Diese Zielgruppe vermeidetsomit die Verbrennung fossiler Energieträgerund vermindert speziell in feinstaubbelastetenRegionen Emissionswerte und Verwirbelunggegen null. Nicht vergessen darf jedochwerden, dass der österreichischeStrom-Mix auch atomare, kalorische bzw.fossile Quellen anzapft. Wenn jemand alsodas Gefühl hat, ökologisch etwas Gutes tunzu wollen, dann sollte er sich unbedingt dienächste Rubrik zu Gemüte führen.Blickwinkel GesundheitAus diesem Blickwinkel gibt es eine eindeutigePositionierung zu den E-Bikes. Wer sichbewegen möchte und kann, der sollte auf daskonventionelle Fahrrad nicht mehr verzichten– er leistet damit nämlich gleichsam denwesentlichsten ökologischen Beitrag, den esgibt: sich selbst durch Sport, durch Ernährungder Natur näherzubringen. Mit dieserEinstellung und daraus resultierenden Handlungkommt man dem Umweltgedankenschon ziemlich nahe: Geht es dem Menschengut, freut sich die Menschheit!Nicht zu vergessen unsere VorbildfunktionZiel dieser Erfindung sollte es allerdings sein,die E-Bikes wie Krücken einzusetzen.den nachkommendenGenerationengegenüber.Wenn manJugendlichen von klein auf vorlebt, mit welchgeringem Widerstand bzw. durch Einsatz vonFremdenergie man gewisse aufgetrageneAufgaben löst, dann werden Verhaltensmustererzeugt, die uns innerhalb weniger Jahrzehntesukzessive und stetig von unseren biologischenAnlagen immer weiter entfernen.Wir sind dahingehend konditioniert, mittelsunseres Herzkreislaufsystems und unseresBewegungsapparates Nahrung zu verbrennenund somit Energie zu gewinnen. Undwie schon vorab erwähnt: Unsere Akkusrund um unsere Hüften sind prall gefüllt.Was hindert uns also, auf diese naturgegebenenEnergiequellen und somit auf unsereReserven zuallererst zurückzugreifen?Ein Aufruf noch an die Politik: Forcieren wirdoch nicht die fortschreitende Bewegungsreduktion– auch von staatlicher Seite durch Förderungzugunsten von E-Bikes. Stecken wirdoch besser diese Förderungen in Anreize,mehr zu schwimmen, zu laufen oder das aktiveVereinssportwesen zu stärken! Initiieren wireinen Lohnsteuerfreibetrag von – sagen wir –1000 Euro pro Jahr durch die bewusste Teilnahmeam Sport. Absetzbarkeit von Sportgeräten,Vereinsmitgliedschaften, Laufschuhen,Fahrrädern usw. ist nämlich die beste Gesundheitsprophylaxegegen die Volkskrankheit„tödlicher Bewegungsmangel“! Ü


Sport ist gesund – mit voller Energie!WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 15


ENERGIE & UMWELTRobert Kremlicka,AT Kearney, ChicagoFotos: Foto LunghammerBereits zum zweitenMal fandheuer die e-mobilityconferenc in Grazstatt. Zahlreiche namhafteReferenten gabeneinen Aus- undEinblick in den aktuellenStand und die Zukunftder E-Mobilität.Die Politik hinkt mitihren Aktivitäten hinterherund rein regionalgezimmerten Stra-Bgm. Siegfried Nagl mitModerator Roman Rafreider tegien bringen Autosauf die Straße.Rund 500 Gäste aus Deutschland, derSchweiz und Österreich trafen sich bei der2. e-mobility conferenc in Graz. Die 34 ReferentInnenaus ganz Europa vermitteltenden Besuchern einen Überblick über dieweltweiten E-Mobilitätsaktivitäten. SeinenFinger auf eine offene Wunde legte DI JurrienWesterhofer von Greenpeace, indem erdaran erinnerte, dass Elektromobilität generellnur mit „grüner Energie“ Sinn mache.Die Experten, besonders Dr. Robert Kremlickavon A.T. Kearney Chicago, brachten esauf einen Nenner: „So lange jede Ortschaftin Europa bzw. Österreich und jeder Stromkonzernan seinen eigenen Lösungen bastelt,werden keine E-Autos auf Österreichs Straßenrollen. Wir brauchen einheitliche Standardsund Normen und einheitliche Ladestationenin ganz Europa bzw. in Österreich.“Auf die StraßeExperten diskutieren unter der Leitung vonMichael Fleischhacker, 2.v.l.Mahnende WorteBesonders Stolz über die Ausrichtung der 2.e-mobility conferenc in Graz zeigte sich BürgermeisterSiegfried Nagl. Gerade der Erfolgder ersten e-mobility conference bestätigtden Weg und zeigt, dass es richtig und wichtigist, weiter auf Elektromobilität zu setzen.Persönlich stolz macht Nagl, dass die Steiermarksich immer mehr zur internationalenDrehscheibe in Sachen Elektromobilität entwickelt.Die Welt steht an einer mobilen Zeitenwende,da sich die fossilen Brennstoffeimmer mehr dem Ende zuneigen. Gerade dierasante Entwicklung der Technik zeige, dassFeinstaub, Smog und CO 2 -Belastung baldder Vergangenheit angehören, so Nagl wörtlich.Auch der Faktor Wirtschaft spielt nebender Ökologie eine wesentliche Rolle. Im BereichE-Mobilität konnten mittlerweile zahlreicheheimische Betriebe Fuß fassen. Geradediese und die renommierten Leitbetriebesind ein Garant für Jobs und Standortsicherungin der Steiermark. „Das ThemaElektromobilität hat bis jetzt einiges bewirkt,nämlich dass die Autoindustrie hart darangearbeitet hat, dass die CO 2 -Emissionen derDiesel- und Benzinfahrzeuge in den letztenJahren rapide gesunken sind und die Reichweitenum ein Vielfaches verlängert wurden“,sagte der Grazer VP-BürgermeisterSiegfried Nagl. Er sparte nicht mit Kritik gegenüberseinen Kollegen auf der Bundesebene.Er habe das Gefühl, dass die Politikmit dem Thema der Elektromobilität Kindesweglegungbetreibe. „Natürlich stehenwir vor großen Herausforderungen, wie etwadem Überdenken der Bereiche Raumplanungund Siedlungspolitik, wir müssen ,grünen’Strom produzieren, und wir müssen esschaffen, dass die Energiekonzerne aufhören,sich untereinander zu bekriegen, siemüssen dem Konsumenten zuliebe auf Eitelkeitenverzichten. Wenn Elektromobiliätgewünscht wird, so muss es auch gesetzlicheBestimmungen dafür geben, wie z.B. in denBaugesetzen.“Die grüne Grazer Vizebürgermeisterin LisaRücker meinte dazu: „Wir müssen Mobilitätneu denken, wie z.B. vom Autobesitzen zumAutonutzen, und vor allem den Verkehr insgesamt.Es geht um die Verschränkung desöffentlichen und Individualverkehrs.“Die nächste e-mobility conference findet am6. Februar 2012 in Graz statt. ÜEINIGE EXPERTENDr. Weert Canzler (WissenschaftszentrumBerlin für SozialforschungGmbH), Dr. Helmut Becker (LeiterIWK München), Dr. Gabriele Payr(Generaldirektoren Wiener Stadtwerke),DI Roman Bartha (Leitere-mobilität Siemens AG), WolfgangE. Reinhold (Vice President Lease-Plan Gruppe), Dr. Walter Böhme(OMV AG), DI Manfred Moorman (TelekomAustria AG), Dr. Robert Fischer(Geschäftsführer AVL), DIChristine Tissot (Gerneral ManagerRenault)Businessplan-WettbewerbGründen mit PlanKostenloses und vertraulichesFeedback auf IhrenBusinessplan:www.i2b.atbyÖ 16WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>powered


SERVICEHogast: Neues Einkaufscontrolling-ToolDie Einkaufsgenossenschaft fürHotellerie und Gastronomie bietetMitgliedsbetrieben ein vollkommenneues F&B-Controlling-Toolfür ihren Einkauf. hogastermöglicht damit geringereWareneinsätze und optimierteProzessabläufe im Betrieb.Aus der Fülle an qualitativgleichwertigen Waren undAngeboten werden die jeweilsgünstigsten ermittelt.hogast-Mitgliedsbetriebe kaufen bekanntermaßenzu optimalen Bedingungenein. Es gibt Warenkorbartikel der jeweiligenBestbieter und zusätzliche regionaleWarenkorbartikel, spezielle Aktionsartikelund Sonderpreisartikel sowie Artikel zum ermäßigtenListenpreis. Im Zuge der ständigenOptimierung der Einkaufsprozesse hat hogastermittelt, dass darüber hinaus noch weitereSparpotenziale vorhanden sind: Man ersetzteinen bestimmten Artikel durch einqualitativ gleichwertiges, aber günstigeresProdukt des gleichen oder eines anderenHerstellers. Marktstudien und Auswertungenhaben ergeben, dass die Einkäufer zu 60 bis70 Prozent Produkte bestellen, für die esnoch günstigere Alternativen gäbe. „DieseEffizienzsteigerung hat uns massive Kosteneinsparungenbei gleichbleibend hoher Qualitätermöglicht“, sagt Gastronom GünterHager.Das neue Einkaufscontrolling von hogastbringt den Betrieben eine detaillierte Aufklärungüber deren Einkaufsverhalten. EinBerater von hogast zeigt den Mitgliedsbetriebenmit Hilfe des Reportingsystems auf,bei welchen Produkten der Wareneinsatzverringert werden kann. „Wir haben schlichtnicht darauf geachtet, dass vielfach billigereProdukte mit teils sogar besserer Qualität angebotenwerden“, so Hager. Das neue begleitendeEinkaufscontrolling unterstützt dieHoteliers und Gastronomen dabei, die Vielfaltdes Angebots und die Transparenz durchdas Einkaufssystem EasyGoing noch besserzu nutzen. Der erste Meilenstein von hogastwar die Etablierung des Einkaufssystems EasyGoing,das den Benutzern eine vollständigeMarkttransparenz und einfache Bedienungsichert. Mit dem neuen Einkaufscontrollinggeht hogast nun einen Schritt weiter.Mit moderner Technik und kompetenter Beratungkann jeder Mitgliedsbetrieb durch optimiertesEinkaufsverhalten bisher ungenutzteSparpotenziale erschließen. Zudemwerden gleichzeitig Warenqualität und Prozessabläufeoptimiert.Üwww.hogast.atBanken kämpfen um KundenvertrauenNach der Finanzkrise kämpft die heimische Finanzindustrieum das Vertrauen der Kunden.Während Regionalität, Beratung und einfacheProdukte das Kerngeschäft wieder ankurbelnsollen, vergeben die Banken weiterhin Chancenbei innovativeren Themen. Social Media undzielgruppenspezifische Konzepte kommen nurlangsam in Schwung. Auch der Wettbewerb ziehtwieder an. Österreichs größte Umfrage unterFührungskräften der heimischen Finanzwelt,durchgeführt von Beratungshaus emotion banking,zeigt, mit welchen Strategien Banken siegenwollen und wie sie sich auf den allgemeinenWertewandel einstellen. „Die heimischen Institutesetzen weiterhin zu stark auf Einkommenund verfügbare Volumina als Kriterien zur Segmentbildung.Dadurch geht der Betreuungsprozessan vielen Kundenwünschen vorbei“, mahntDr. Christian Rauscher, GF von emotion banking.ÜDr. Christian Rauscher,emotion banking Foto: emotion bankingJE KOMPLIZIERTER DIE WELT WIRD,DESTO EINFACHER MACHEN WIR SIE IHNEN.„Wie sind die Lagerkapazitäten in China?“„Wer kümmert sich um den Zoll?“„Wo können wir Warenströme bündeln?“ Geht das auch mal effizienter?“Mit DACHSER erledigen sich diese und viele andere Probleme schnellvon selbst. Übrig bleibt Ihnen vielleicht nur die Frage: „Was ist unserKerngeschäft?“www.dachser.at


BILDUNGSINITIATIVE„Je mehr Menschen das Volksbegehren unterstützen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit einer echten Reform“, motiviert Hannes Androsch,Initiator des Bildungsvolksbegehrens, die Österreicher, Initiative zu zeigen und unterschreiben zu gehen.Foto: vbbiEs geht um die SacheMir fällt auf, dass viele Leute, die amVolksbegehren Bildungsinitiative interessiertsind, nicht wissen, wie sieuns unterstützen können“, stellt Hannes Androschgut zwei Monate vor Ende der Fristzur Unterstützung für das Referendum fest.Zwar sind die erforderlichen 8.032 Unterschriften,die zur Einleitung des Volksbegehrensnötig sind, bereits beisammen, aber dennochmacht jede einzelne Unterschrift mehrDruck auf die Regierung, um endlich dielängst überfälligen Reformen im Bildungsbereichumzusetzen. „Je mehr Menschen dasVolksbegehren unterstützen, desto größer istder Sockel, umso besser wird das Volksbegehrenausfallen, um dem Anliegen den nötigenNachdruck zu verleihen“, ist sich derInitiator Hannes Androsch bewusst.„Wir sind derzeit noch in der Phase des Sammelnsvon Unterstützungsunterschriften, diein der Folge auf das spätere eigentlicheVolksbegehren, das für Herbst geplant ist,angerechnet werden.“ Das heißt, wer jetztam Gemeindeamt oder am MagistratischenBezirksamt, wo man auch wahlberechtigtDas „Volksbegehren Bildungsinitiative“ verfolgt den Zweck einergrundlegenden Neugestaltung der österreichischen Bildungslandschaft,was jenseits von parteipolitischen Interessen sowie persönlichenWeltanschauungen einen Platz finden soll. Von der Industriellenvereinigungüber die Hoteliervereinigung bis zur KatholischenAktion werden die Unterstützer ideologisch immer bunter,zumal das politische Spektrum in dieser Angelegenheit sogar dieGrünen und das BZÖ zu vereinen vermag. Mit der Forderung, „derStillstand muss aufhören“, könnten geduldserprobte Staatsbürgernun endlich selbst für eine Sache aktiv werden und gegen die politischeUntätigkeit am Gemeinde- oder Magistratischen Bezirksamtfür eine Bildungsreform unterschreiben.Von Marie-Theres EhrendorffÖ 18WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


BILDUNGSINITIATIVESchülern und zu vielen Direktoren, Bezirksschuldirektoren und Landesschulinspektoren,die das Geld aufbrauchen, das eigentlich imUnterricht ankommen sollte. Der große Vorteil der Ganztagsschuleist die Aufteilung des Unterrichts, was keineswegs mit einer ,Aufbewahrung‘,wie in einem Hort üblich, zu verwechseln ist.“Als ebenso schüler- wie elternunfreundlich ortet Androsch die ausgiebigenSommerferien. „Es gibt wenige Länder auf der Welt mit solangen Sommerferien, wie wir sie haben. Was macht die Zahnärztinals selbstständige Unternehmerin? Was macht die Billa-Verkäuferin?Sie haben nicht acht Wochen Urlaub, schon gar nicht am Stück, zurVerfügung. Österreich hinkt hier massiv hinterher, in nahezu allenanderen europäischen Ländern sind Ganztagsschulen die Regel.“und hauptgemeldet ist, bis 1. Juli unterschreibt, braucht im Herbstdas nicht nochmals zu tun.Es krankt am System„Zukunft wird nach wie vor von der Herkunft als Erbgut bestimmt,und somit verlieren wir zu viele Talente. Das können wir uns aufDauer nicht leisten“, skizziert Androsch das gegenwärtige System.„Wenn jährlich 9.000 Schülerinnen und Schüler die Schulen ohneAbschluss verlassen und weitere 15 Prozent nur einen Pflichtschulabschlussschaffen, dann sind das trostlose Aussichten für uns. DieseMenschen enden als Sozialhilfeempfänger, Frührentner, oder siekommen auf die schiefe Bahn. Und das kostet uns ein Vermögen.Fällt das Bildungsniveau, steigen die Sozialkosten, und die wirtschaftlicheLeistungskraft sinkt, denn wer keinen Schulabschluss erreicht,findet nur schwer Arbeit. 25 Prozent der 15-Jährigen könnennicht sinnerfassend lesen und ein etwa gleich großer Prozentsatzkann nicht ordentlich rechnen. Und 30 Prozent sind sogenannte Problemschüler.“Ein faires, effizientes und weltoffenes Bildungssystem sollte so frühwie möglich alle Begabungen eines Kindes fördern und Schwächenausgleichen. „Denn wir werden gerade in der Zukunft qualifizierteFacharbeiter benötigen, die ein Wirtschaftswachstum ermöglichen.“So übt der ehemalige Finanzminister Hannes Androsch auch am unlängstpräsentierten Finanzrahmengesetz der Bundesregierung Kritik,denn „ich habe zwar Verständnis dafür, dass gespart werden muss,aber sicher nicht bei der Bildung“. Außerdem ist ihm der Finanzrahmenfür die Jahre 2012 bis 2015 zu wenig ambitioniert und vor allemnicht zukunftsgestaltend. „An der Finanzierungsfrage kann eine umfassendeBildungsreform nicht scheitern“, äußert sich Androsch mitdem Verweis auf eine notwendige Entschlackung der behäbigen Verwaltungsstrukturen,die derzeit Unmengen an Geld verschlingen.„Nur einer von zwei Euro, die in Bildung investiert werden, landettatsächlich an der Schule selbst.“Neu im InternetUnd weil Bildung wirklich alle Bevölkerungsschichten erreichensoll, kann man sich ab sofort im Internet unter: www.bildungsdeck.atüber die unterschiedlichsten bildungsrelevanten Themen informieren,sie diskutieren, bloggen, Fotos hochladen, Termine ankündigen, Interview-und Videobeiträge ansehen oder sich einfach mit anderenBildungsinteressierten austauschen. Ziel ist eine lebendige Communitygerade für die jüngere Generation, für die Bildung im Mittelpunktstehen soll und muss.Weitere Informationen unter:www.vbbi.atwww.nichtsitzenbleiben.atwww.bildungsdeck.atÜRahmenbedingungenan die Gegebenheiten anpassenWer im internationalen Bildungs- und Wirtschaftskonzert mitspielenwill, wird nicht umhin können, den sozialen Gegebenheiten Rechnungzu tragen. „Unser Schulsystem muss den gesellschaftlichenVerhältnissen angepasst werden“, ist Hannes Androsch überzeugt.„Die große Zahl an alleinerziehenden berufstätigen Müttern oder gemeinsamberufstätigen Eltern erfordert andere Rahmenbedingungenals die derzeitigen. Daher brauchen wir flächendeckend Vor- undGanztagsschulen und müssen mit der ,Verhüttelung‘ im Schulsystemaufhören. Es gibt Kleinstgemeinden und Kleinstschulen mit zu wenigWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 19


SERVICEFotos: Mayr-Melnhof Holz Holding AGNachhaltiges WachstumÖ 20Die <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> Südim Interview mit Dr. MichaelSpallart, Vorstandsvorsitzenderder Mayr-Melnhof HolzHolding AG.n Holz wird offenbar ein immer wichtigeresMaterial. Es wird beispielsweiseals Baumaterial eingesetzt, aber auchals nachwachsender Energieträger.Wird es künftig genug Holz geben, umdie steigende Nachfrage zu decken,und wie reagiert Ihr Unternehmen aufdiese Entwicklung?Derzeit sind knapp vier Millionen Hektaroder 47,6 Prozent des österreichischenStaatsgebietes mit Wald bedeckt. Im Vergleichdazu waren es zwischen 1961 und1970 nur knapp 44 Prozent. Es ist aber richtig,dass in Zukunft die Absicherung desRohstoffs Holz eine wichtige Rolle spielenwird. Als führendes HolzindustrieunternehmenMitteleuropas profitieren wir dabei vonunserem eigenen Forst und unserer vollständigenWertschöpfungskette.n Der Holzbau beklagt oft, dass es imGegensatz zu früher nur eine sehrkurzfristige Preisbindung gibt, so dassgrößere Bauprojekte schwer kalkulierbarsind. Was könnte die Forstwirtschaftdazu beitragen, dass Holz vermehrtEinzug in die Baubranche erfährtund mit Holz so langfristig einehöhere und nachhaltigere Wertschöpfungerzielt werden kann?WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Ich denke, dassder Holzbau in derletzten Zeit immermehr im Vormarschist. Bei unsscheitern wir aberleider noch oft angesetzlichen Regelungen.Währendin anderen Ländernwie England oder in Skandinavien achtstöckigeHolzbauten bereits zum Alltag gehören,ist das bei uns aufgrund der Bauordnungnach wie vor nicht möglich. Dabei sindStatik und Brandsicherheit schon lange keineHindernisse mehr. Wir müssen hier gemeinsamfür zeitgemäße gesetzliche Regelungeneintreten und auch das Bewusstsein in derBevölkerung schärfen.n Im Gegensatz zu Stahl oder Beton hatdie mittelständisch strukturierte Holzwirtschaftkeine starke Lobby. Wiekönnen in Ihren Augen die Vorteile vonHolz noch stärker nach außen getragenwerden?Holz ist ein nachwachsender, heimischerRohstoff. Diese Tatsache muss stärker wahrgenommenwerden. Jede Sekunde wächst inÖsterreich ein Kubikmeter Holz nach, hochgerechnetbedeutet das Baustoff für 2.160Einfamilienhäuser pro Tag. Außerdem istHolz ein regelrechter CO 2 -Speicher und damitein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Ineinem Kubikmeter Holz wird Kohlenstoffaus einer Tonne CO 2 aus der Atmosphäre gespeichert.Wenn wir 20 Prozent mehr Holzim Bau einsetzen würden, hätten wir in derEU kein Problem, die Kyoto-Ziele zu erreichen.Wichtig ist dabei aber auch, nur zertifizierteProdukte zu verwenden. Den Ausschlagwird letzten Endes der Konsument geben,denn neben Umwelt und Nachhaltigkeitsind der Wohlfühlfaktor und die Ästhetikschwer zu bemessen. Stresspegel in Holzbautensind zum Beispiel unvergleichlichniedriger als in Bauten herkömmlicher Materialien.n Welche großen Vorhaben stehen innächster Zeit in Ihrem Unternehmenan?Um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensweiter auszubauen, investieren wir inden nächsten beiden Jahren rund 45 MillionenEuro in die Erweiterung bestehenderStandorte. Hauptaugenmerk liegt dabei aufder Vertiefung unserer Wertschöpfungskette.Ziel ist es, die Weiterverarbeitung qualitativund volumenmäßig voranzutreiben.n Wie entwickelt sich Ihre Internationalisierungsstrategieund sind weitereStandorte im Ausland geplant?Im Verkauf sind wir bis jetzt mit dem Jahr<strong>2011</strong> sehr zufrieden. In Österreich, Deutschland,Italien, der Schweiz und mittlerweileauch Tschechien rechnen wir heuer mit einemWachstum von drei bis vier Prozent. InRussland wird es wie in den vergangenenzwei Jahren zweistellig sein. Unser Werk inTschechien besteht ja schon seit Längerem,das Werk in Russland ist 2009 angelaufenund entwickelt sich unseren Erwartungenentsprechend. Die Mayr-Melnhof HolzHolding AG verfolgt einen nachhaltigenWachstumskurs, daher prüfen wir auch unterschiedlicheEntwicklungsmöglichkeiten.Unser Hauptaugenmerk liegt aber in der Optimierungder bestehenden Standorte und derdamit verbundenen Vertiefung unserer Wertschöpfungskette.Ü


SERVICEFLOTTENGUIDE.ATAktuell, übersichtlich, informativ, kompetent,schnell – von Experten für Experten!LeasePlan Österreich und dem Team von GO! Das Motormagazinrund um Ronny Rockenbauer ist es gelungen, eine einzigartigeWebplattform für Flottenbetreiber, Großabnehmer, Händler undJournalisten zu schaffen. Zwei Profis haben alle relevanten Informationenaus den Bereichen Automobil und Fuhrparkmanagement verknüpft,um die Arbeit von Fuhrparkmanagern und Entscheidungsträgernnachhaltig zu erleichtern.Die neue Plattform FLOTTENGUIDE.AT stellt übersichtlich undfunktional alle flottenrelevanten Fahrzeuge und Themen vor. DiePlattform FLOTTENGUIDE.AT ermöglicht es, Fahrzeuge markenübergreifendzu vergleichen. Durch die hohe Datenintegration undperfekte Vergleichbarkeit werden stundenlange Recherchen und Telefonatehinfällig und ermöglichen einen sofortigen Vergleich derFahrzeuge.Die zentrale Maßzahl ist der LeasePlan Index, welcher sich zur objektivenMessgröße für den Fahrzeugmarkt entwickelt hat. Der Indexbesteht aus fünf Teilindizes, wird aus knapp 200 Einzeldaten berechnetund zeigt auf, wo die Stärken und eventuellen Schwächen derFahrzeuge im Klassenvergleich liegen. Die vom User individuell erstelltenVergleiche stehen auch als Download (PDF) zur Verfügung.Weitere nützliche Funktionalitäten werden auf der Plattform kontinuierlichintegriert.Üwww.erstebank.at www.sparkasse.atStellt Ihre Bank das Geld zur Verfügung,das Sie für Ihr Wachstum brauchen?Wer jetzt investiert, verschafft sich einen Vorsprung für die Zukunft. Mit unserem s Wachstums-Paket stellen wir Ihnen dafür das notwendigeKapital zur Verfügung. Entsprechend Ihrem Investitionsvorhaben unterstützen wir Sie mit der passen den Finanzierung, suchen für Sie Förderungenauf Landes-, Bundes- und EU-Ebene und helfen Ihnen bei den Förderanträgen. Profitieren Sie vom Know-how unserer Kommerzkundenbetreuer –jetzt in Ihrer Erste Bank oder Sparkasse.


CEO Andreas Gerstenmayer bei der offiziellen Signing Ceremony zur Sicherung des Grundstückes in ChongqingFoto: AT&SAT&S baut Wettbewerbsposition weiter ausMit gezielten Maßnahmen sichert sich AT&S ihr zukünftiges Wachstum.Vom Abschluss wichtiger Kooperationen bis hin zur Sicherungeines weiteren Grundstücks in China reichen die Schritte, die in denvergangenen Monaten gesetzt wurden. Die Kernelemente der Unternehmensstrategie– technologische Führerschaft und nachhaltiges,profitables Wachstum – werden so mit sehr erfolgreichen undzukunftsträchtigen Maßnahmen weiter adressiert.Durch den Abschluss wichtiger Technologiekooperationenmit zwei der bedeutendstenGlobal Player der Elektronikindustrieist es uns gelungen, unser Technologieportfolionahezu einzigartig zu ergänzen.Diese stellen für die AT&S ganz wesentlicheMeilensteine in der Unternehmensentwicklungdar und bringen uns in unsererWettbewerbsfähigkeit einen großen Schrittnach vorne“, erklärt Andreas Gerstenmayer,CEO der AT&S.Bereits im Dezember ist es AT&S in Kooperationmit einem weltweit führenden Halbleiterherstellergelungen, die selbstentwickelteECP® (Embedded Component Packaging)Technologie bei Kunden im Mobil DevicesBereich erfolgreich einzuführen. Außerdemermöglicht der Lizenzvertrag mit PanasonicElectronic Devices Co Ltd derAT&S als erstem Unternehmen die weltweiteVermarktung der hochkompetitivenALIVH-Technologie. Diese vereint mehrereVorteile im Bereich der Miniaturisierung,des Umweltschutzes und der Produktionseffizienzund adressiert somit wesentliche Forderungenvon Seiten der AT&S-Kunden.Durch die Übernahme der Lizenz erhältAT&S den Zugriff auf eine bereits ausgereifteTechnologie und kann somit unverzüglichmit der Umsetzung im Markt und beiden Kunden beginnen.Weichen für weiteren Ausbauin China gestelltMit der jetzigen Sicherung eines Grundstückesin der Entwicklungszone Liangjiangnahe der westchinesischen Stadt Chongqingist ein weiterer wichtiger Schritt in RichtungWachstum getan. Die erworbene Fläche entsprichtmit ca. 120.000 m 2 der Fläche desGrundstücks in Shanghai und ermöglichtAT&S, die Kapazitäten entsprechend derMarktentwicklung und des Kundenbedarfsweiter auszubauen. „Nachhaltiges, profitablesWachstum und weitere Diversifizierungunseres Kundenportfolios stellen für uns denzweiten strategischen Schwerpunkt dar.Durch die Sicherung dieses Grundstücks mitseinen nahezu einmaligen Rahmenbedingungenkönnen wir unseren Kunden die fürsie eminent wichtige Wachstumsperspektiveaufzeigen und geben damit ein klares Commitment,dass AT&S in der Lage ist, die Entwicklungder Kunden zu unterstützen“,meint Andreas Gerstenmayer.Chongqing liegt im Südwesten Chinas amZusammenfluss des Jangtsekiang und Jialingund ist rund 1.800 Kilometer von Shanghaientfernt. Die Entscheidung für diesen Standortfiel nicht zuletzt auch auf Grund der bereitsvorhandenen starken Industrialisierungund des hohen Anteils an qualifizierten Arbeitskräften.Die Stadt zählt knapp 30 MillionenMenschen und verfügt über einen hohenAnteil an Universitäten und Institutionen.Mit der „go west“-Strategie treibt Chinadie Entwicklung gerade in dieser Region seit1999 maßgeblich voran.AT&S Management tief bestürztüber Krise in JapanTief betroffen ist AT&S über die Katastrophe,die in Japan nach wie vor herrscht. Nebenden Kontakten zu Panasonic in Japanbetreibt AT&S auch ein eigenes Vertriebsbüroin Tokio, in dem aktuell sieben Mitarbeiterbeschäftigt sind. Seit der Tsunami-Katastropheund ihren katastrophalen Folgen inJapan besteht ständiger Kontakt zu diesenMitarbeitern. Es geht vor allem darum, dassalle betroffenen Mitarbeiter wohlauf sindund keinen persönlichen Schaden davongetragenhaben. Außerdem arbeitet AT&S momentanauch sehr eng mit den japanischenKunden (Panasonic) zusammen – das Gebotder Stunde ist im Moment daher die Unterstützungdurch AT&S in dieser schweren Situation.Nachdem sich die Produktionsstätten der direktenHauptlieferanten (Tier 1) zum größtenTeil außerhalb Japans befinden, gibt es derzeitallerdings keine unmittelbaren Auswirkungenauf die Lieferfähigkeit der AT&S. ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Ö 22


SERVICEWU Executive Academy:Neueste Technologien für den UnterrichtDie MBA Teilnehmer der WU Executive Academyprofitieren nicht nur von aktuellen wissenschaft -lichen Erkenntnissen und neuen Management-Praktiken, sondern auch von modernen Technologienin der Wissensvermittlung: die LernplattformLearn@WU und globale Telepresence-Lösungen.Die eLearning Plattform Learn@WU istmit mehr als 100.000 eLearning-Inhaltenund über 25.000 Usern eine der amintensivsten genutzten eLearning-Plattformenan Universitäten in Europa.Damir Haramina, Student des ExecutiveMBA (Global) und Geschäftsführer derösterreichischen HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaftm.b.H. in der NiederlassungKroatien, ist begeistert: „Weil ich das Studiumberufsbegleitend absolviere, schätzeich besonders die Unabhängigkeit und Flexibilität,die mir eLearning bietet, nämlichdann lernen zu können, wenn es meine Zeiterlaubt. Einfach inirgendeinen Computerirgendwo aufder Welt einloggen,Passwort eingeben und mit dem Arbeitenloslegen.“Zudem erlauben hochwertige Telepresence-Lösungen es den Studierenden und Vortragendender WU Executive Academy, virtuelleLive-Meetings mit den internationalenPartneruniversitäten kontinentübergreifendabzuhalten. Speziell für Meetings zur Vorbereitungvon International Residencies fürMBA Studierende etwa nach GuangzhouEin virtuelles Live-Meeting der WU Exe -cutive Academy Foto: WU Executive Academy(China) oder Hyderabad (Indien) hat sich Telepresenceerfolgreich bewährt: Bereits imVorfeld können die MBA Studierenden diejeweiligen Ansprechpartner der LingnanUniversity bzw. Indian School of Businessvirtuell treffen und den Ablauf und die offenenFragen zur Residency klären. Üwww.erstebank.at www.sparkasse.atHolen Sie den Aufschwung in Ihr Unternehmen!Profi tieren Sie dabei vom s Wachstums-Paket der Erste Bank und Sparkassen.NiedrigesZinsniveausichern!Wir wollen, dass die Wirtschaft weiter wächst undunterstützen heimische Unternehmer in der Phasedes Aufschwungs mit einem einzigartigen Mix vonFinanzierungsprodukten und Serviceleistungen.Beste Bedingungen für Ihr Wachstum!+ s Wachstums-Milliarde: Nutzen Sie jetzt den Vor teildes aktuell niedrigen Zinsniveaus und sichern Sie sicheinen Startvorteil für die Zukunft.+ s Förderungs-Service: Unsere Experten suchen diefür Ihre Investitionen passenden Förderungen.+ s Komfort Konto Kommerz: Profitieren Sie vonbesonderen Kostenvorteilen und umfassendenServices.+ s Business Class-Sachversicherung: Verhindern SieÜber- und Unterversicherung und sparen Sie jetzt3 Monatsprämien.*Tipp: Kostenloser Förderungs-Check aufwww.sparkasse.at/tiny/foerderungscheckWir informieren Sie gerne, wie Ihr Unternehmen voms Wachstums-Paket profi tieren kann.Vereinbaren Sie ein persönliches Beratungsgesprächunter <strong>05</strong> 0100 - 5<strong>05</strong>00 oder bei Ihrem Kundenbetreuerin jeder Erste Bank und Sparkasse.* Angebot gültig im Aktionszeitraum bis 30.9.<strong>2011</strong>


SERVICESiemens-Österreich-CEO Wolfgang Hesoun:„Die Nachfragesituation ist derzeitnoch nicht auf Vor-Krisenniveau“„Die Geschäfte ziehen wiederan“, so der ehemalige Porr-Chef Wolfgang Hesoun, derseit September des vergangenenJahres die Geschickedes heimischen Technologie-Flaggschiffs Siemens Österreichlenkt.Foto: SiemensSeit über 130 Jahren ist Siemensin Österreich als führendesTechnologie-Unternehmenam Markt und zählt mit seinenderzeit rund 13.650 Mitarbeiternzu einem bedeutenden Arbeitgeberder Republik.Ö 24In den Geschäftsbereichen Industry,Energy, Healthcare sowie Outsourcing, IT-Lösungen und IT-Services betrug der Umsatzmit Kunden in Österreich rund 1,8 MilliardenEuro und ferner belief sich der Auftragseingangauf 1,35 Milliarden Euro. Marie-TheresEhrendorff sprach mit dem VorstandsvorsitzendenWolfgang Hesoun überStrategien und Zukunftspläne des LeitbetriebesSiemens Österreich.n Herr Generaldirektor Hesoun, Siesind noch nicht einmal ein Jahr an derSpitze des Unternehmens und habenvor Kurzem gemeint, Siemens sollstärker als die österreichische Gesamtwirtschaftwachsen. Wie wollen Sie daserreichen?Ich habe ein gut aufgestelltes Unternehmenübernommen und will das auch so weiterführen.Zu den Wachstumsaussichten: DiePrognose für das Wirtschaftswachstum indiesem Jahr liegt bei 2,5 Prozent. In den letztenJahren lag das Wachstum bei SiemensÖsterreich auch schon bei fünf Prozent. DasZiel ist also durchaus realistisch. Der Wegdorthin ebenso: Wir bündeln gerade die gesamteTiefe und Breite unseres Portfolios fürwirtschaftliche und umweltfreundliche Lösungenfür Industriekunden genauso wie fürstädtische Infrastruktur im gesamten WirtschaftsraumCEE, für den wir von Wien auszuständig sind.n Wann rechnen Sie, am Vor-Krisen-Auftragsniveau anschließen zu können?Die Nachfragesituation ist derzeit noch nichtauf Vor-Krisenniveau und sie variiert auchstark nach Branchen. In der Industrie hat sichdie Nachfrage zuletzt gut entwickelt, bei denWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Infrastrukturinvestitionen der öffentlichenHand ist die Situation ambivalent. Es gibtalso derzeit kein einheitliches Bild, aber insgesamtzieht das Geschäft wieder an.n Wie schätzen Sie die derzeitige Situationvon Siemens Österreich ein? Imvergangenen Geschäftsjahr hatten Siemit einem operativen Minus von 13Millionen Euro einen deutlichen Verlustzu verdauen.Doch unter Berücksichtigung der Beteiligungenwar es ein eher gutes Jahr. Unser Geschäftist sehr stark projektorientiert. Momentaufnahmenkönnen da sehr leicht einenfalschen Eindruck erwecken. In der Wirtschaftskrisewurden zum Beispiel einigeVorhaben, etwa neue Kraftwerke, von Seitender öffentlichen Hand verschoben, was sichdann natürlich bemerkbar macht. Insgesamtsind wir auf solidem Kurs unterwegs. Zuletzthatten wir etwa einige sehr erfreuliche Aufträgefür unser U-Bahnen-Werk in Wien.n Welche Bereiche werden Sie in Zukunftforcieren und welche auflassen,reduzieren bzw. ausgliedern?Ich sehe im Projektgeschäft noch Spielraumnach oben hin. Gerade in Zeiten knapperbudgetärer Mittel wollen die Kunden nichtnur ein Produkt, sondern ein Gesamtpaketaus Planung, Finanzierung, Lieferung undlangfristigem Service. In Osteuropa möchtenwir Kunden behilflich sein, an Finanzmittelder EU-Struktur- und Kohäsionsfonds zukommen. Für den gesamten WirtschaftsraumCEE haben wir die strategische Festlegunggetroffen, Städten in Zukunft verstärkt alsTechnologiepartner mit gesamthaften Lösungenaus dem grünen Siemens-Portfoliozur Seite zu stehen. Angesichts der globalenfortschreitenden Verstädterung antwortenwir mit unserer integrierten Angebotspalettean ressourceneffizienten Lösungen auf eineder wichtigsten Herausforderungen der Zukunft.n Hat die Atomkatastrophe in JapanAuswirkungen auf den Geschäftsgangvon Siemens Österreich? Wenn ja, wosieht Siemens Chancen und Risken?Fakt ist, dass die Frage nach dem Energiemixder Zukunft nach der Katastrophe in Japanin aller Munde ist. Wir sind mit unserem Angebot,das die gesamte Energieumwandlungsketteabdeckt, von der effizienten Erzeugungüber die Übertragung bis zur intelligentenVerteilung jedenfalls bestens für diekünftigen Herausforderungen gerüstet.n Siemens Österreich bemüht sich, einKompetenzzentrum für Biotechnologienach Österreich zu holen. Wannkönnte der Zuschlag realisiert werden?Und haben wir reelle Chancen?Wir sind ja ein sehr kleines Land.Der konzerninterne Wettbewerb um diesesKompetenzzentrum wird bis zum Sommerentschieden sein. Auch wenn wir geografischgesehen ein eher kleines Land sind, habenwir durch die im Falle eines Zuschlages inAussicht gestellten öffentlichen Forschungsmittelinsgesamt eine günstige Ausgangssituation.Ü


SERVICEDas größte Börsenspiel aller ZeitenXTB setzt mit seinem am 2. Mai beginnenden„Trading Cup“ neue Maßstäbeim Segment der immer zahlreicher werdendenBörsenspiele – auch und vor allemwas die Preise betrifft. Bevor es jedoch ansGewinnen geht, steht vorerst das Handeln imFokus. Vom 2. bis 27. Mai haben Anleger inzwölf europäischen Ländern die Möglichkeit,ihr Können im Aktien-, Währungs- undOptionen-Trading unter Beweis zu stellen.Gehandelt wird beim Trading Cup ausschließlichmit fiktivem Kapital, „also vollkommenrisikofrei“, wie XTB-ÖsterreichGeschäftsführer Anastasios Papakostas betont.Alle Teilnehmer des Trading Cup werdenzu Beginn des Wettbewerbs mit jeweils10.000 Euro „Spielgeld“ für den Handel mitAktien, Währungen und Optionen ausgestattet.Jener Trader, der am 27. Mai insgesamtden größten Kapitalzuwachs aufzuweisenhat, ist der Gewinner des Trading Cup <strong>2011</strong>und somit auch des Hauptpreises, EINERAnastasios Papakostas,Geschäftsführer XTBDeutschland und ÖsterreichFoto: LacunaMILLION EURO. Auch die Sieger der dreieinzelnen Sparten – Aktien, Währungen undOptionen – sowie jene Trader, die die jeweilsbeste Wochen-Gesamtperformance aufzuweisenhaben, gehen nicht leer aus, ganz imGegenteil. Auf die Sparten- und Wochensiegerwarten unter anderem DREI BRAND-NEUE MERCEDES SLK, zahlreiche Tradingstations,Laptops, iPads und vieles mehr.Ein weiteres ganz besonderes Highlight desTrading Cup steht erst an, wenn der eigentlicheWettbewerb bereits gelaufen ist. AlleGewinner werden von XTB nach Londoneingeladen und vor Ort im Rahmen einerGala von niemandem Geringeren als F1-Weltmeister Lewis Hamilton – dem Testimonialder Werbekampagne zum TradingCup – ausgezeichnet.Die Anmeldung zum Wettbewerb funktioniertnicht nur unkompliziert, sie ist auchblitzschnell via Internet durchzuführen. Übereinen Link auf der Website des Onlinebrokers(www.xtb.de) oder auch direkt unterwww.tradingcup<strong>2011</strong>.xtb.de gelangt der Anlegerauf die Site des Trading Cup und kannsich dort ab 11. April kostenlos registrieren.Einzige Voraussetzung ist das vollendete 18.Lebensjahr.ÜLacuna Healthcare-Fonds – vierfach gesundes PortfolioWesentliche Werttreiber sind dabei Megatrends wie starkan stei g ende Bevölkerungszahlen. Beständige Innovationen undeine stetig steigende Nachfrage zeichnen die Healthcare-Brancheaus. Profitieren Sie von weltweiten Wachstumsmärkten.Risikohinweis: Den Verkaufsprospekt und die Rechenschaftsberichte erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Furtmayrstraße 3,D-93<strong>05</strong>3 Regensburg, Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien sowie bei Banken und Finanzberatern.Informieren Sie sich jetzt: www.lacuna.deMeetings & Events:Anfrage und BuchungGeschäftsreisende:Ihre Angebote und TarifeReisebüromitarbeiter:Tarife und KommissionenReiseveranstalter:Gruppen- und EinzelreservierungenDie passende Hotel-Plattform für jeden Businesspartner.


SERVICERace Across Styria <strong>2011</strong>Bereits zum 7. Mal wird die Steiermark zum Austragungsortdes „Race Across Styria“, wenn esam Donnerstag, den 2. Juni (Christi Himmelfahrt)wieder heißt: „Gemeinsam starten, gemeinsamankommen“.Rund 280 Kilometer führt der beliebte Radmarathon quer durchdie Steiermark von Altaussee bis nach Bad Radkersburg. Diesefür Hobbyradler in sportlicher Hinsicht sehr anspruchsvolle Tourwird zu einem Gemeinschaftserlebnis erster Güte und stellt aufgrundder professionellen Durchführung des Vereins Rad- & BikezentrumDeutschlandsberg unter der Leitung von Rupert Tschernko eine exklusiveund hochkarätige Radsportveranstaltung dar.Gestartet wird in zwei Geschwindigkeitsgruppen (28 und 34 km/h)um 6:00 bzw. 7:00 Uhr, und nach zwei Raststationen in Gaishornund Graz treffen die Sportler zwischen 17:00 und 18:30 Uhr in BadRadkersburg ein. Die gesamte Strecke wird im Pulk gefahren – durchGraz werden die Radler sogar mit Polizeieskorte eskortiert, Sicherheitsteht also an erster Stelle. Kulinarische Verpflegung, medizinischeund physiotherapeutische Versorgung und sogar ein Gewinnspielsind im Nenngeld inbegriffen. Neu ist heuer das Profirennen für Lizenzfahrer,das um 12 Uhr in Bad Aussee startet und über die gleicheDistanz geht. Es ist dies das längste 1-Tages-Rennen Österreichs!Weitere Infos und Anmeldung unter www.ausrad.at oder telefonischunter 0664-4031879, Barbara Heider-Spak.Foto: SymbolDamit haben alle Hobbysportler und Zuschauer Gelegenheit, nachder eigenen Ankunft in Bad Radkersburg auch die Zieleinfahrt derProfis erleben zu können.Also: Termin gleich vormerken, anmelden und dabei sein – alsZuschauer oder aktiver Radsportler!Übluforce.atE@SYGOING MITHOGAST-FAKTORPersönliche Bestell-Liste+ Vom aktuellen Bestpreis profi tieren+ Volle Information rund um die Uhr= IHR ERFOLG!www.hogast.atUnser Service. Ihr Gewinn.


FCm Fitnesscheck <strong>2011</strong>:Wie fit ist Ihr Travel Management?GESCHÄFTSREISEWer fit ist, arbeitet effizient. Das gilt auch fürs Travel Management.Motivation, Erfahrung und persönlicher Einsatz der damit befasstenMitarbeiterInnen im Unternehmen sind leider nicht genug. Dennwechselnde Rahmenbedingungen und neue technische Entwicklungengeben ein rasches Tempo vor.Welche Indikatoren die Business-Travel-Fitnesseines Unternehmens bestimmen,zeigt der „FCm Fitness -check“, zu finden auf www.at.fcm.travel.Fitness im Travel Managementbirgt SparpotenzialExperten beziffern die Einspar-Möglichkeitenmit bis zu 30 Prozent der Geschäftsreiseausgaben.Nur ein Teil davon entfällt auf direkteKosten, wie z. B. für Flüge oder Hotels.Diese lassen sich durch gezieltes Einkaufsverhaltenund strategische Steuerung innerhalbweniger Monate senken. „Mehr Expertisebraucht’s jedoch bei den indirekten Kosten“,sagt Martina Grimus, Geschäftsführerindes internationalen GeschäftsreisespezialistenFCm TRAVEL SOLUTIONS, in Österreichexklusiver Partner der Dr. Richard/CO-LUMBUS-Gruppe, „denn da geht es um Optimierungauf allen Ebenen im Prozess, vorwährend und nach der Reise.“Fitness-Tipp: Auf ExpertInnen setzenDie Organisation von Geschäftsreisen in einemUnternehmen bedeutet mehr als bloßeBuchung von Reiseleistungen. Aufgabe effizientenTravel Managements ist, die dahinterliegendenProzesse zu analysieren undentsprechend zu optimieren. Mit dem Ziel,Geschäftsreisen möglichst effizient und kostengünstigdurchzuführen. Umfassende Expertiseist gefragt. Konzerne haben das längsterkannt und Travel-Management-Stabstelleneingerichtet, die mit Geschäftsreisebüros zusammenarbeiten.In KMUs ist das TravelManagement oft im Sekretariat, der Buchhaltungoder im Einkauf angesiedelt. Dabeiist effizientes Travel Management zu komplex,als dass es sich nebenbei bewältigenließe.Fitness-Tipp: Reiserichtlinie formulierenDie Voraussetzung bildet die Ist-Analyse zurErmittlung konkreter Zahlen, Daten undFakten – z. B. über Reise-Gesamtausgaben,Reiseziele, genutzte Verkehrsmittel, Buchungsklassen,Hotels, Abrechnungs-Modalitätenoder auch den Zeit-Aufwand für Organisationund Planung. Auf dieser Basiswird – akkordiert mit den EntscheidungsträgerInnen– der Soll-Zustand in Form einerverbindlichen Reiserichtlinie formuliert. Sieist das wichtigste Instrument zur Steuerungdes Reiseverhaltens. „Wer zum ersten Maleine Reiserichtlinie erstellt, sollte sich vonExpertInnen beraten lassen“, rät FCm-GeschäftsführerinMartina Grimus, „denn nurso fließen alle wichtigen Punkte ein.“WerbungFCm-Geschäftsführerin Martina GrimusFitness-Tipp: ElektronischeReisekosten-Abrechnung (RKA)Nicht alle Unternehmen, für die sich’s rechnenwürde, verwenden eine Software zurReisekosten-Abrechnung bzw. lagern diesean Experten aus. Dabei ist die RKA (Belegeerfassen, Tagessätze raussuchen, Richtlinien-Konformitätüberprüfen, steuer- bzw.arbeitsrechtliche Regeln berücksichtigenusw.) meist sehr komplex und zeitaufwendig.„FCm arbeitet hier mit dem internationalenSpezialisten ADP Travel zusammen“,sagt Martina Grimus, „weil es unserer umfassendenService-Ausrichtung entspricht,Lösungen für alle Geschäftsreise-Bereicheanzubieten.“Weitere Fitness-Tipps:n Corporate Cards (Firmenkreditkarten)nutzen und damit den Verwaltungs-Aufwandminimieren.n Für Point-to-Point-Ziele und einfacheHotel-Buchungen offene Online-Portale(z. B. auf www.at.fcm.travel) einbeziehen,welche Angebote vergleichen undfiltern können.n Corporate Deals mit Leistungsträgern(Fluglinien, Hotel-Ketten etc.) abschließen.ÜChecken Sie jetzt Ihre Travel Management-Fitness!Mit dem FCm-Fitnesscheckauf www.at.fcm.travelFoto: FCmWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 27


Auf Reisenrichtig reagierenFoto: istockphoto.comÖ 28„Give me all your money or yourlife!“ Das kann einem auf derganzen Welt passieren. Auchauf einer Geschäftsreise. Wieman damit umgeht, sich sicheraus der Affäre zieht beziehungsweisesolche Situationenvorausschauend verhindert,zeigt Joachim Leis in seinenSicherheitstrainings.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Wie kompetent sind Sie in Stresssituationen?“,fragt Joachim Leis zu Beginn des Seminars.Die Teilnehmer schweigen. Schließlichsei man hier, um das herauszufinden.Herauszufinden, wie man reagiert, wenn etwaspassiert. Wie man dem entgeht. „DasZiel ist es, unbewusst kompetent zu werden“,so Leis. Ein bulliger Typ mit wachen Augen.Erfahrener Kampfsportler, der jahrelang imDienste der Polizei stand. Unbewusste Kompetenzalso. Sie sei das vierte Stadium derKompetenzebenen. Leis veranschaulicht siein einem Beispiel: „Sie fahren auf einer glattenStraße und kommen ins Schleudern.Hoppala! Ihre unbewusste Inkompetenz verwandeltsich in bewusste Inkompetenz. Sieerkennen: ‚Da hab ich nicht ganz richtig reagiert.’Nun machen Sie ein Sicherheitstraining.Werden bewusst kompetent. Beimnächsten Mal auf glatter Fahrbahn reagierenSie, ohne nachzudenken richtig, und sindplötzlich unbewusst kompetent.“ Diese Fähigkeitgelte es für Gefahrensituationen imReisealltag zu erlangen. Unbewusst richtigzu reagieren. „Das geht nur mit Übung. VielÜbung“, weiß Leis.Wider das StresslevelEine Gefahrensituation bzw. eine Stresssituationführt im Körper zur Hormonausschüttung.Der Puls steigt, die Muskeln spannensich an, der Magen möchte sich entleeren.„Wir bereiten uns auf die Flucht vor“,erklärt Leis. Ein uralter Instinkt, der unserenVorfahren das Überleben sicherte. Heutekönnen wir diesem Instinkt nicht immernachgeben. Wir müssen eventuell einem Gelegenheitstäter,der uns mit einem Messerbedroht, in die Augen sehen. Um in dieserSituation Puls und Stresspegel auf ein optimalesLevel zu senken, empfiehlt Leis, einensicheren Ort zu kreieren. „Das funktioniertwie mit dem Glöckchen bei Pawlow. Siedenken an den Ort, und schon senkt sich derPuls. Ich erzähle Ihnen meine Geschichtevon meinem sicheren Ort.“Gemeinschaftliches Sesselrücken im Raum,um eine bequeme Stellung einzunehmen.Meditationsreise zu Leis’ sicherem Ort, einerInsel: Er schildert, wie er mit einem Ruderbootankommt. Mit nackten Füßen auf denheißen Sand steigt, die Wärme, den Windspürt. Erst erkundet er die Umgebung, bevorer sich ein Haus baut. Dunkel und klein, gutgesichert. Nach mehrmaligen Besuchen aufder Insel: groß, hell und offen. Er baut seinHaus immer wieder um, so wie er sich geradefühlt. „Das ist mein Ort“, sagt er undholt die Anwesenden langsam in die Realitätzurück. In den Seminarraum. Nun fordert er:„Kreieren Sie Ihren sicheren Ort. Am bestenkurz vor dem Einschlafen.“ Nach zwei bissechs Wochen Training könne man den Ortin Stresssituationen abrufen und der Pulssinke auf 140. „Sie sind aktiv bei der Sache.“Wichtig: Es müsse sich um einen fantastischenOrt handeln, „so kann er nie zerstörtwerden“. Bilder von einsamen Inseln, großenlauschigen Lichtungen und trutzigenFestungen tauchen im eigenen Kopf auf.Wahrnehmen und sich aufrichtenIn möglichen Gefahrensituationen gehe esvor allem darum, die Situation richtig einzuschätzenund dementsprechend zu reagieren.Wobei: „Es gibt kein richtiges oder falschesWahrnehmen. Man muss nur wissen, wieman wahrnimmt, um Wahrnehmungsfehlerdurch den Intellekt auszuschalten.“ Sein Gegenübernehme man zu acht Prozent überverbale (Sprache), zu 37 Prozent über paraverbale(Tonlage) und zu 55 Prozent übernonverbale Kommunikation (Mimik, Gestik,Körperhaltung) wahr. Welche Auswirkungendas hat, erklärt Leis anhand einer Studie ausden USA: „100 Mörder, die ihre Opfer zufälligausgewählt hatten, wurden gefragt:,Warum hast du den umgebracht?’“ Nachdemniemand eine konkrete Antwort hatte,wurde den Probanden, jeweils einzeln, einVideo mit Menschen, die sich auf öffentlichenPlätzen bewegen, gezeigt. Die Probandensollten Opfer auswählen. In 86 Prozentder Fälle wählten sie dieselben Personen.


„Die Forscher haben keine signifikanten Unterschiedean den ausgewählten Personen erkanntund Experten anderer Berufsgruppenum ihre Meinung gefragt.“ Das Ergebnisbrachten Orthopäden: „Die ausgewähltenOpfer hatten zu 92 Prozent kleinste Bewegungsanomalien.Einen steifen Nacken. EinenRundrücken. Nach diesen Kriterien wurdenOpfer ausgewählt.“ Allgemeines Aufrichtenim Seminarraum. Leis nickt: „NehmenSie sich selbst bewusst wahr. Vor demSpiegel in der Früh beim Zähneputzen. RichtenSie sich auf. Jeder Redner macht das.Auch Sie können das trainieren.“ Gerade diepersönliche Einstellung – auch und vor allemdie psychische – wirke sich auf die Wahrnehmungund die eigene Ausstrahlung aus.„Es geht darum, dass Sie in jeder Situationpositive Handlungskompetenz ausstrahlen.“Wenn es ernst wirdWas aber nun, wenn es ernst wird? Wennman in einer fremden Stadt allein unterwegsist und verfolgt wird? Zeit für Leis, praktischeTipps preiszugeben. „Der Täter machtsich einen Plan, er hat ein Drehbuch. Undwenn alles so abläuft, wie er es sich vorgestellthat, passt alles wunderbar.“ Es gehe darum,diesen Plan zu durchkreuzen: „Sie werdenverfolgt, bleiben plötzlich stehen unddrehen sich um. Schreien: ‚Stopp!’ Erhebendie Stimme. Sie zeigen dem Täter: ‚Jetzt istSchluss.’“ Das wird auch gleich probiert. EinTest der Stimmgewalt steht an. Leis lässt dieSeminarteilnehmer Paare bilden. Sich gegenseitiganschreien. „Üben Sie das im Auto,es hilft.“ Aufgrund der Überraschung, desplötzlich durchkreuzten Plans kann die Personsich abwenden. Gehen. „Geben Sie einemTäter immer die Möglichkeit, zu gehenund nicht zum Täter zu werden.“Bei einer wirklichen Konfrontation gelte es,keine Schwäche zu zeigen. „Wenn jemandIhr Geld haben will, geben Sie es ihm. KommunizierenSie ihm, was Sie tun. Denn: Siegreifen in die Hosentasche, um die Geldbörsezu holen, er glaubt aber, Sie zieheneine Waffe.“ Wobei Leis von Waffen abrät,solange es Anscheinswaffen seien bzw. mannicht bereit sei, die Waffe wirklich einzusetzen.Auch im Ausland solle man mit seinemGegenüber kommunizieren. Unabhängigvon Sprachschwierigkeiten.Wer sich körperlich verteidigen müsse, dersolle in der Situation eine leichte Schrittstellungeinnehmen. Leis demonstriert: „EinBein vorne, eines hinten – leicht gegrätscht.“Die Hände werden vor dem Körper – „KeineFäuste. Die signalisieren Aggression.“ – mitoffenen Handflächen, die nach vorne zeigen,positioniert. Die schwächere Hand schütztden eigenen Hals, die andere Hand kann zumSchlag ausholen. Ein Seminarteilnehmerduckt sich unter Leis’ Hand. AllgemeinesGelächter. „Hilfe“, scherzt einer. Und Leissteigt ein: „Rufen Sie in keiner Situation um‚Hilfe’. Das ist ein Eingeständnis, dass Siesich selbst nicht mehr helfen können. WennSie nach Hilfe rufen wollen, schreien Sie‚Feuer’.“ Ein hilferufender Mensch sei eineIndividualgefährdung, die Passanten ignorierenwürden. Feuer stelle eine Allgemeingefahrdar: „Die Leute schauen aus denFenstern, fragen sich: ‚Bei wem brennt es?’“Ein Teilnehmer will wissen, wie er sich beieiner Verfolgung im Auto verhalten soll.„Stellen Sie zuerst einmal fest, ob Sie wirklichverfolgt werden. Umrunden Sie denKreisverkehr ein paar Mal oder fahren Sieum einen Block, um sicherzugehen. Dannfahren Sie nicht nach Hause, sondern zurnächsten Polizeistation, oder bleiben Sie aufeinem öffentlichen Platz stehen.“ Dort geltees wie in anderen Situationen, die auf Hilfevon anderen Menschen baut, Öffentlichkeitzu schaffen. „Sprechen Sie Personen direktan. ‚Sie mit der grünen Jacke, können Siemir helfen?’“ÜTÄTERPROFILEGESCHÄFTSREISETäter ist nicht gleich Täter. Sie unterscheidensich in ihren Zielen, ihremAuftreten, ihrem Handeln. Hierein Überblick von Joachim Leis übervier mögliche Täterprofile.• Trickser / TaschendiebeModus operandi: Ablenkung –wollen Geld / die Brieftasche,operieren vorwiegend allein oder zuzweit, sind meist unbewaffnet,Gewaltbereitschaft unwahrscheinlich,Kurzschlussreaktionen möglich• Gelegenheitstäter(Beispiel: Drogenabhängiger)Modus operandi: Überraschung –wollen Geld / Wertgegenstände,operieren eher allein, sind eher unbewaffnet,Gewaltbereitschaft gering,Kurzschlussreaktion möglich• Randalierer / EinbrecherModus operandi: Gewalt gegen Sachen– wollen Wertgegenstände,operieren allein oder in Gruppe,agieren bewaffnet oder unbewaffnet,Gewaltbereitschaft schwer kalkulierbar,Kurzschlussreaktionen ehermöglich• Gewalttäter(Beispiel: Räuber, Erpresser, Entführer)Modus operandi: Gewalt gegenMenschen – wollen Menschen Gewaltantun, agieren bewaffnet odermit massiver Drohung, operieren alleinoder in Gruppe, Gewaltbereitschaftvorhanden – Handlungsweiseschwer kalkulierbar/vorhersehbarWas tun Sie für Ihre Travel-Management-Fitness?Geschäftsreisen planen und organisieren en ist mehr als bloße Buchungvon Reiseleistungen. Effizientes Travel Management bedeutetanalysieren, steuern und laufend optimieren. en. Umfassende Expertiseist gefragt. Der internationale Geschäftsreise-Spezialist eise-Spezialist FCm hatauch für Ihr Unternehmen nehmen den perfekten Service-Cocktail. Er bietetindividuellen Mehrwert mit Nährwert in allen Geschäftsreise-Belangen.Reden Sie mituns.Rechnen Sie mit uns. Wir beraten Sie gerne.FCm-Fitnesscheck auf www.at.fcm.travelCFI Our People. Your Guarantee.Corporate CorporaCFitness IndicatorTipp: Checken Sie Ihre Geschäftsreise-FitnessCOLUMBUS Business Travel GmbHDr. Karl Lueger Ring 8, 1010 WienT > +43 1 534 11-0, office@at.fcm.travel


THINKBUSINESS TRAVELIn MotionFoto: istockphoto.comTHINK HRGGreat FaresExcellent ServiceExpert KnowledgeAls Tochtergesellschaft in mehr als 120 Ländern vertretenen HoggRobinson Group ist HRG Austria ein Komplettanbieter rund um dasThema Geschäftsreisen. Mit Beständigkeit, Zuverlässigkeit und Erfahrungbieten wir eine umfassende Servicepalette, die echten Mehrwertund Kostenreduktion für Ihre Geschäftsreisen generiert.Hogg Robinson Austria GmbHUngargasse 37, 1030 Wien, T 01/514 78-0A Hogg Robinson Group company.Reisen impliziert Bewegung. Aber nicht nur während der Geschäftsreiseist man in Bewegung. Auch der Geschäftsreisesektorwandelt sich und entwickelt sich weiter. Die am meisten aufsehenerregendeVeränderung ist sicherlich, dass in Zukunft zwei ganzgroße Geschäftsreise-Anbieter in Österreich gemeinsame Wege beschreitenwerden: Das Österreichische Verkehrsbüro hat AmericanExpress Reisebüro GmbH – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörde-übernommen.Der Deal beinhaltet alle Business-Travel-Aktivitäten von American Express (AMEX) in Österreich. Alle anderenGeschäftsbereiche von American Express in Österreich, einschließlichdes Kreditkartengeschäfts, sind nicht betroffen. Gleichzeitigwird die Verkehrsbüro Group Franchisepartner von AmericanExpress und hat damit Zugriff auf das internationale Netzwerk „AmericanExpress Global Travel Partner“ und wird künftig mit den Marken„American Express Business Travel“ und „Verkehrsbüro BusinessTravel“ im Geschäftsreisebereich aktiv sein. „American ExpressBusiness Travel passt ausgezeichnet zu uns. Wir gewinnen mit diesemSchritt einen starken internationalen Partner und stellen uns verstärktim Geschäftsreisebereich auf“, erklärt Harald Nograsek, Generaldirektorder Verkehrsbüro Group. Dass diese Veränderung jedoch keinegroßen Veränderungen bringen werde, bestätigte auch Helmut Richter,Geschäftsführer Verkehrsbüro Business Travel: „Es ist keine Eileund Notwendigkeit geboten, jetzt sofort etwas zu ändern. Beide Gesellschaftenarbeiten überaus effizient und erfolgreich.“ Auch personellwerde sich vorerst sicher nichts verändern. AMEX GeschäftsführerPeter A. Tolinger werde selbstverständlich im Amt bleiben,bestätigt Richter. „Peter Tolinger hat American Express sehr gut geleiten.Wir werden daran nichts verändern.“BCD setzt auf Web 2.0Der internationale Geschäftsreisenanbieter BCD, der in Österreichunter dem Dach der TUI installiert ist, setzt auch im Business Travelauf die neuen Errungenschaften des Internets. So wurde mit Biztrailsdie erste deutsche Online-Community speziell für Geschäftsreisendegelauncht. Die Plattform bietet Reisenden Insider-Tipps und umfassendeInformationen zu über 300 Destinationen. Kostenlos, wie Mag.Norbert Draskovits, Geschäftsführer BCD Austria, weiß.Veranstaltungstippabta Jahresfachtagung vom 26.5 - 27.5.<strong>2011</strong>Das Programm und alle Detailinformationen finden Sie auch aufwww.abta.at unter Termine und Veranstaltungen.Informationen zu Anmeldung und Teilnahme:abta - Austrian Business Travel AssociationSekretariat Fr. Luzia Göttling-RammelT: + 43 1 79 89 110, abta@abta.at, www.abta.at Üwww.hrgworldwide.com/atCorporate Travel Services


Am 22. September <strong>2011</strong> ist es wieder soweit: Der zweite ABTD – Austrian BusinessTravel Day tagt im NH Hotel DanubeCity in Wien. Auf den Tag genau zweiJahre nach seiner Premiere bietet der Branchen-Top-EventTravelmanagerInnen undEntscheidungsträgerInnen brandaktuelleBusiness-Travel-Ideen und -Lösungen zumMitnehmen.Schon der erste ABTD am 22. September2009 – initiiert von dem globalen Geschäftsreise-SpezialistenFCm TRAVEL SOLUTI-ONS, der abta (Austrian Business Travel Association)und dem tma – war ein voller Erfolg.„Das höchst positive Feedback im Rahmender begleitenden Umfrage und die vomFleck weg erzielte Nominierung zum Event-Award 2010 bewiesen das eindrucksvoll“,freut sich FCm-Geschäftsführerin und„ABTD-Erfinderin“ Martina Grimus. Zielgruppedes Events sind TravelmanagerInnen,EinkäuferInnen, Finanzverantwortliche, PersonalistInnenund AssistentInnen aus Unternehmenjeder Größenordnung mit Geschäftsreiseaufkommenjeglichen Volumens– und ganz ausdrücklich auch Klein- undMittelbetriebe.„Mit dem ABTD wurde erstmals auch inÖsterreich eine wichtige Travel-Management-Tagungetabliert“, freut sich ChristineHafner, abta-Präsidentin und Organisatorindes ABTD <strong>2011</strong>. „Diesen Erfolg wollen wirheuer wiederholen.“ Mit der Mitwirkungdes Österreichischen Reisebüroverbandes(ÖRV) unter Präsident Norbert Draskovitsist der ABTD heuer noch breiter aufgestellt.Profis am PulsKonzipiert als Praxistag mit Modul-Charakter– Vorträge und Podiumsdiskussionen amGESCHÄFTSREISEInnovative Ideen und Lösungen für die Geschäftsreise-BrancheDie Gastgeberinnen des gut besuchten ABTD2009 (v.l.): Martina Grimus / GF FCm TRAVELSOLUTIONS, Elo Resch-Pilcik / Herausgeberintma und Christine Hafner / abta-PräsidentinFoto: tmaVormittag, Workshops am Nachmittag – bietetder ABTD auch <strong>2011</strong> wertvolle Infos undpraxisnahe Tipps aus Expertenhand und gehtmit den erwarteten 250 TeilnehmerInnen ausganz Österreich auf Augenhöhe. Dafür werdenprofilierte Keynotespeaker aus Politik,Wirtschaft und der Reisebranche zu aktuellenThemen geladen. Geplante Schwerpunktesind heuer unter anderem die Zukunftstechnologie„Mobile Services“ undder zunehmende Trend der „ModularenPreisgestaltung“. Als Vortragende werdenunter anderem Andreas Wilbers, Professorfür Wirtschaftswissenschaften und BusinessTravel Management der FachhochschuleWorms, Autor zahlreicher Bücher zumThema Travel Management und Unternehmensberaterin Sachen Optimierung von Geschäftsreiseaktivitäten,Sicherheitsexperteund -trainer Joachim Leis von MentalLeisDienstleistungen und Stimm- und Sprechtechnik-ExpertinIngrid Amon erwartet. DieKosten für die Veranstaltung werden mit 140Euro pro Person (für abta-Mitglieder 110Euro) veranschlagt. Programmänderungensind vorbehalten. Nähere Informationen zumABTD <strong>2011</strong> sind auf den Webseiten der Initiatorenabrufbar:www.at.fcm.travel, www.abta.at,www.tma-online.at.ÜIhr Firmenbudget liegt uns am Herzen imRadisson Blu Palais Hotel Wien° Lage mien im Herzen von Wien° 247 voll klimasierte Zimmer° Kostenlose Minibar (täglich aufgefüllt)° Kostenloses High-Speed-Internet° Gourmet Restaurant “Le Siècle”° Bel Ami Bar mit Pianomusik° Vendome Spa° John Harris Fitness Center - kostenlos...und noch viel mehr!Fragen Sie noch heute nach unserenspeziellen Firmenraten!RADISSON BLU PALAIS HOTELParkring 16, 1010 Wien, Austria, +43(0)1 515 17-0, sales.vienna@radissonblu.comWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> Ö 31


GESCHÄFTSREISEViel Neues auf der Interalpin <strong>2011</strong>Der Stand 215 in Halle 2, Obergeschoss in der Messe Innsbruck vonferatel und sitour wird auch <strong>2011</strong> wieder der Treffpunkt der inter -nationalen Seilbahn- und Bergbahnbranche. Präsentiert werdenInnovationen für <strong>2011</strong>/2012.Media CamMaximale Qualität, Flexibilität und Aktualität– dafür steht die neue Media Cam vonferatel. Diese garantiert umfangreichen Contentim Bereich von hochauflösenden Bildaufnahmen:vom Bewegtbild über Standbildbis hin zum Panoramabild. Der Kunde bestimmt,wann ein Standbild oder wann einePanoramaaufnahme aufgenommen wird.Die Features:• Integrierter Scheduler (Zeitplaner) fürautomatisierte Content-Produktion fernkonfigurierbarüber Internetzugang• Dome Gehäuse mit Kamera und Steuerelektronikim Außenbereich• Integrierte Heizung inklusive Wandhalterung.Ö 32Auf drei hochformatigen46-Zoll-Full-HD-LCD-Bildschirmenmit integriertem PCinkl. grafikfähigem Displayund LED-Laufschriftenkönnen Gästetopaktuell und in Echtzeitinformiert und unterhaltenwerden.Lift- und Pisteninformationen(vom feratelCPS-Computer PanoramaSystem), Livebilderder Panoramakameras,aktuelle Wetterdaten,Wetterprognosen (3-Tagesvorschau),Gefahrenhinweise, dynamische Panorama-Übersichtskarten (Skimap) des Skigebietesetc. können direkt und ohne Mehraufwandübertragen werden.Genauso können Veranstaltungshinweiseoder Filmeinschaltungen ebenfalls in Echtzeitübernommen werden. Bekannte Wintersportdestinationensetzen bereits auf diesestopmoderne Kundeninformationssystem.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Fotos: feratelDigital Signage Banner SystemDie topmodernen Digital Signage BannerSysteme stellen eine revolutionäre Erneuerungder klassischen Liftzutrittsportale viaDigital Signage dar. Auf drei querformatigen46-Zoll-Full-HD-LCD-Bildschirmen mit integriertemPC inkl. grafikfähigem Displayliefern sie den Skigästen alle wichtigen Beförderungsinformationenund zusätzlich topaktuelleInformationen zum Skigebiet.Media PaketMit dem neuen Media Paket bietet feratelmodernste Technologie (Web-Media-Player)für die Panoramabilder der jeweiligen Destinationenkombiniert mit einem internationalenDistributionsnetzwerk: Die europaweitbekannten Panoramabilder von rund 400Standorten finden sich nicht nur auf der jeweiligenHomepage der Destination, sondernebenso auf rund 80 Online-Partnerportalen,im Mobile TV von Mobilfunkanbieternwie 3 oder T Mobile, in diversen Appsund im Navigationssystem.iDestination„iDestination“ ist der mobile Reiseführer alsHandy-Applikation mit aktuellen News sowieumfassenden Basisinformationen. ObSommer-, Winter- oder Ganzjahres-Tourismusdestination:Neben einem attraktiven Angebotbrauchen Destinationen den richtigenMedienmix, um auch zukünftig erfolgreichGäste zu gewinnen. Diesen Mix inklusivehochwertigem Content bieten feratel und sitour.Panoramabilder im Fernsehen erzeugenhohe Aufmerksamkeit und auch Emotionenfür ein bestimmtes Gebiet. Internet und Mobilgerätedienen der näheren Information, derKundenbindung und als Buchungs- und Reservierungsinstrumente.Mit dem Reiseführer„iDestination“ wird feratel dem Trend der digitalenMedien voll gerecht und bietet denTourismusdestinationen einen neuen Levelder Mobilkommunikation an.Ü


Von Graz aus in die ganze WeltFlughafen-Graz-Direktor Gerhard Widmann erklärt im Gesprächmit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>, wie das möglich ist und welcheVorteile der Grazer Flughafen seinen Kunden bietet.Flughafen-Graz-Direktor Gerhard Widmannüber die Vorteile, die der Flughafen-StandortGraz bietet.Kurze Wege und Übersichtlichkeit zeichnenden Grazer Flughafen aus. Fotos: Flughafen Grazn Herr Direktor Widmann, „Von Grazaus in die ganze Welt“ könnte dasMotto des Flughafens Graz lauten.Welche Destinationen sind von Grazaus erreichbar?Von Graz aus kann man sämtliche großeneuropäischen Umschlagflughäfen erreichen:Wir fliegen am Tag vier Mal Wien, Frankfurtund München an. Der Flughafen Graz bietetsomit zwölf Mal am Tag die Möglichkeit, zueinem der großen Drehkreuze zu gelangen –von Graz aus erreicht man so die ganze Welt.Dass wir Wien nach wie vor vier mal pro Taganfliegen, ist mir besonders wichtig, weil esGerüchte gab, dass die Strecke ausgedünntwird.Dank flyniki ist auch unsere Verbindungnach Palma sehr gut und dementsprechendbeliebt, und ab Palma kann man mit Air Berlinund flyniki mehr als 15 weitere Destinationenauf der Iberischen Halbinsel erreichen.Auch das Drehkreuz Berlin wird seit01.<strong>05</strong>.2010 von der Air Berlin fünf Mal wöchentlichangeflogen. Von Berlin aus könnenSie dann in weiterer Folge über 15 Destinationenerreichen, wodurch nun vor allemDestinationen in Nordeuropa an Graz angebundensind.n Der Sommerflugplan <strong>2011</strong> ist ja schonaktuell – auf was dürfen wir uns dennfreuen?Der Sommerflugplan ist auch heuer wiederüberaus abwechslungs- und umfangreich. Zuden neuen Destinationen zählt unter anderemEdinburgh in Schottland. Wir bieten generellviele Städte- und Sonderflüge an und legenzudem einen Schwerpunkt auf das Chartergeschäft.Mittelmeer-Fans können sich aufGriechenland – mehr als zehn griechischeInseln sind im Programm –, Spanien – z.B.Ibiza –, Portugal, Kroatien, Italien oderÄgypten freuen. Und neben dem umfangreichenFlugprogramm sind wir stolz auf unserhochwertiges Angebot im Bereich der Gastronomieam Grazer Flughafen, denn derSommerurlaub beginnt bei uns schon beimBetreten des Flughafens Graz.n flyniki und Air Berlin fliegen besonderszahlreich ab Graz. Wie gestaltetsich die Zusammenarbeit mit diesenbeiden Linien?Hervorragend! Bis zu acht Mal in der Wochefliegt flyniki von Graz aus nach Palma, undwir wickeln mit dieser Linie eine sehr hoheZahl an Charterflügen ab – flyniki ist einerder Hauptcharterer des Grazer Flughafens.Auch die Zusammenarbeit mit Air Berlinfunktioniert ganz ausgezeichnet. Die ja bekanntlicherst seit 1. Mai 2010 bestehendeKooperation soll aufgrund des großen Erfolgsin den nächsten Jahren weiter ausgebautwerden.n Welche Vorteile bieten sich für Geschäftsreisende,die von Graz ausstarten?Ein grundsätzlicher Vorteil ist die gute Erreichbarkeitdes Flughafens Graz. Zudemzeichnet er sich durch seine Übersichtlichkeitund seine kurzen Wege aus, was geradeGeschäftsreisenden eine Menge Zeit erspart.Die gesamte Abflughalle verfügt über kostenfreiesW-LAN und bietet so die Möglichkeit,Arbeiten bis kurz vor Abflugsterminnoch zu erledigen. Direkt vor dem Terminalgibt es ausreichend Parkplätze, und unserwirklich hervorragendes Airest-Restaurantsorgt für kulinarische Genüsse. Und bei einerkleinen Pause erfrischt man sich in einemunserer Cafés bzw. erledigt einen schnellenEinkauf im untergebrachten SPAR-Markt.Natürlich bietet unser Duty Free Shop dieMöglichkeit, sich mit erlesenen steirischenProdukten einzudecken und als Mitbringselin die ganze Welt mitzunehmen. Gerade fürGeschäftsreisende ist es äußerst wichtig, vonGraz aus überall hinzukommen. Und genaudas bieten wir.n Welche Pläne haben Sie für den FlughafenGraz für die nächsten Jahre?Ein Dauerthema ist mit Sicherheit die Erhaltungund die Ausweitung der Flugverbindungen.Denn es bleibt unser Ziel, laufend neueDestinationen an Graz anzubinden. Es werdendaher ständig Verhandlungen mit namhaftenAirlines geführt, um unser Angebotzu erweitern. Wesentlicher Schwerpunkt inunseren Bestrebungen ist es, als Wirtschaftsstandortweiter auszubauen. Den Ausbau desFlughafens Graz an sich erachten wir derzeitfür abgeschlossen, da ja inzwischen allesvorhanden ist. Aber die Verkehrsinfrastrukturund die effiziente Anbindung an die öffentlichenVerkehrsmittel ist und bleibt zentralesThema und soll und wird auch künftig weiterausgebaut und verbessert werden. ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 59


GESCHÄFTSREISEDoppeltes Wellness-Erlebnisunter dem Edelweiss-SternWer von einem Geschäftstermin zum nächsten sprintet, braucht früher oderspäter eine Auszeit. Am Fuße der Alpen erwarten Sie zwei außergewöhnlicheHotels mit jeweils ganz eigenem architektonischen Flair.Beiden Hotels gemeinsam ist das herzliche,familiäre und gemütliche Edelweiss-Ambiente,welches dazu einlädt,wahre Urlaubsträume in der zauberhaftenNaturlandschaft der Alpen zu erleben.Genießen Sie etwa den Ausblick im Pano -ramaschwimmbad und entspannen Sie imherrlichen Wohlfühlambiente des Wellness-& Spabereichs mit verschiedensten Saunen,Whirlpools und Infrarotkabinen. In der Kosmetik-und Massageabteilung werden Körperund Geist mit den neuesten Pflegeproduktenund modernen wie tradi tionellen Anwendungenvom Alltagsstress befreit.Die ebenso edlen wie gemütlichen Zimmermit speziellen Komfortbetten schenkenIhnen geruhsame Nächte und entspannteStunden. In den ausgezeichneten Restaurantsder beiden Hotels werden Ihnen jeden Tagaufs Neue kulinarische Höhepunkte serviert.Gemütliche Hotelfoyers laden zum Verweilenund zu anregenden Unterhaltungen ein.Die ideale Lage und der zuvorkommendeService runden ein nahezu perfektes Angebotab.Ganz egal, ob über den Dächern von Berchtesgadenoder im Herzen der Natur vonGroßarl – im Edelweiss entspannen Sie aufhöchstem Niveau.Tauchen Sie ab in ein einzigartiges Wohl -fühlambiente und erleben Sie Tage absoluterZufriedenheit in zwei der besten Wellness-Hotels in den Alpen.ÜFotos: Hotel EdelweissBERCHTESGADENHotel Edelweiss BerchtesgadenAdresseMaximilianstr. 2D-83471 BerchtesgadenTelefon0049/(0)8652/97990Telefax0049/(0)8652/9799-266E-Mailinfo@edelweiss-berchtesgaden.comInternetwww.edelweiss-berchtesgaden.comGROSSARLHotel Edelweiss GroßarlAdresseUnterberg 83A-5611 GroßarlTelefon0043/(0)6414300-0Telefax0043/(0)6414300-66E-Mailinfo@edelweiss-grossarl.comInternetwww.edelweiss-großarl.com60WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


GESCHÄFTSREISEGeschäftsreisen buchen: Günstig, flexibel und vielseitig –das ist jetzt noch einfacher möglichGerade als KMU ist es heute besonderswichtig, seine Ressourcen effizient einzusetzenund <strong>Ausgabe</strong>n im Auge zu behalten.Das Thema Geschäftsreisen wird dabeiaber häufig nicht genug in Betracht gezogen.Hier liegt ein Sparpotenzial, das nochviel besser genutzt werden könnte.Online-Buchung und bei Bedarf persön -liche Beratung – beides ist möglich:Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen(KMU) reicht die Bandbreite vomKleinbetrieb mit unter zehn Mitarbeitern biszum international agierenden Unternehmenmit mehreren Hundert Angestellten. Ebensounterschiedlich sind auch ihre Anforderungenan Geschäftsreisedienstleistungen. Vielemittelständische Unternehmen würden gerneein Online-Buchungssystem nutzen, scheuenjedoch Kosten und Aufwand der Implementierungeines eigenen Systems.CWT Connect Now, das Geschäftsreiseportalvon Carlson Wagonlit Travel, verbindetjetzt die Kosteneffizienz eines Standardtoolsmit der Flexibilität, bei Bedarf auch Elementeeines eigenen Firmenreiseprogrammszu integrieren. Das neue Produkt richtet sichan Unternehmen, die nicht nur einfach undschnell online buchen, sondern auchzusätzliche Leistungen nutzenmöchten. Und das ohne Setupund Wartungsgebühren.Mit CWT Connect Nowkann man auf einebreite Auswahl vonFlug-, Hotel- undMietwagenangebotenzugreifen.Sollten komplexereReiseverläufedies erfordern,kann auchdie persönlicheBeratung derCWT Mitarbeiterper Telefonund E-Mail in Anspruchgenommenwerden.Nähere Informationenunter:www.cwtconnectnow.atTelefon: (01) 240 60 107www.carlsonwagonlit.at ÜDiese Inflation,kann die bitte jemand abschaffen?Ja:Generali Edition<strong>2011</strong> mit Inflationsschutz *Nähere Infos auf www.generali.atMaria R., WienEine Lebensversicherung, die attraktiver wird, je höher die Inflation steigt.Und das geht so: Bei der Generali Edition <strong>2011</strong> handelt es sich um eine indexgebundene Lebens-versicherung miteiner Mindestrückzahlung* von 175 % auf die Nettoprämie** und zusätzlich 150 % Schutz bei höherer Inflation zumVertragsablauf. Damit sind Sie nicht nur vor der allgemeinen Geldentwertung geschützt, Sie profitieren sogar davon.Um zu verstehen, muss man zuhören.Unter den Flügeln des Löwen.* aus einer erstrangigen Anleihe der UniCredit S.p.A.** einbezahlte Prämie abzüglich 4 % Versicherungssteuer, Mindestprämie EUR 3.500,–Nähere Infos: Regionaldirektion Steiermark Conrad-von-Hötzendorfstraße 8, 8010 Graz,Tel.: 0316/80 56-0, E-Mail: office.stmk@generali.at


LIFESTYLEMarkus Wagesreiter (Handball-Nationalspieler Österreich) genießtmit seiner Familie den Falkensteiner Club Funimation.Kinderanimation im Falkensteiner Club FunimationLokal verwurzelt62Warum in die Ferne schweifen,wenn das Gute liegt so nah? Dasdachten sich auch die FalkensteinerHotels Katschberg beiihrem Entschluss, der regionalenLebensmittelmarke „KärntenEcht Gut“ als erste Hotelsdie Partnerschaft anzubieten.Die Falkensteiner Hotels schaffen fürihre Gäste damit ein weiteres StückMehrwert im Urlaub, da sie mit reinemGewissen gegenüber der Natur aufKärntnerisch genießen können. Besondersdas Falkensteiner Hotel Cristallo schürt mitseinem Rundumangebot für Jung und Alt dieLust an Genuss, Wellness sowie dem Lebengenerell. Der Mix aus Bewegung (diverseGolfplätze liegen ganz in der Nähe!), Erholungund klarer Höhenluft sorgt für einenwahren Jungbrunneneffekt – selbst die erwachsenenGäste bekommen wieder Energienwie die kleinen. Neben der erlesenenKüche und dem gehobenen Service wartetder über 2.000 m 2 große WellnessbereichAcquapura Spa mit Besonderheiten wie Sanarium,Kräutersauna, Sole Dampfbad undDer Panorama-Ruheraum im FalkensteinerHotel CristalloFotos: FalkensteinerWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>50 m 2 Panorama-Whirlpool. Die vita-life®-V-System-Wellnessliege erzeugt durch ihraktivierendes Magnetfeld, den Klang, dieFarbe und die Vibration in nur 16 MinutenAnwendung Tiefenentspannung von Kopfbis Fuß. Die jungen Urlauber des Viersternehotelswerden im ersten Kinder-Spa derAlpen ganz ruhig und entspannt. Auf Tourenkommt ihr Puls hingegen in der Falky-Acqua-World oder auch in der Kinderbetreuung(ab drei Jahren), wo sie Mama und Papaein bisschen Zeit zu zweit gönnen.Eine etwas andere Schiene verfolgt diezweite Falkensteiner-Adresse auf demKatschberg, der Club Funimation. SeinemNamen entsprechend bringt der größte Familienclubder Alpen seine Gäste mit jederMenge Sport-, Fun- und Aktivprogrammenordentlich auf Trab. Langeweile ist für sieein Fremdwort, denn Fun, Trend und Actionsind durch die zahlreichen Inklusivleistungenund das umfangreiche Sport- und Aktivprogrammvon Aqua-Gym über Pferdetrekkingbis Mountainbiken mit Singletrack-Fahren allgegenwärtig. Ein heißer Tipp istdie Fahrt mit dem Hightech-Roller Segway(Spezialpreis für Falkensteiner-Hotelgäste:16 statt 32 Euro). Den Dreh haben Experimentierfreudigeschnell heraus, danach wartetjede Menge Spaß bei einer Fahrt querfeldein.Auch die Kids genießen im Funimationalle Clubvorteile: Im Falkyland loten dieKleinen (ab drei Jahren) unter professionellerBetreuung ihre Spielräume aus. In derFalky-Acqua-World, ihrer eigenen Kinder-Wasser-Welt, warten eine Riesenrutsche, derKinderpool und ein Planschbecken für dieKleinen. Zwischendurch lässt es sich herrlichin der offenen Lounge mit ihren Panoramafensternoder in der Family World beiBillard, Soccer und Tischtennis abhängen.Auch die zweite Falkensteiner-Adresse aufdem Katschberg hat es in sich. ÜNeben dem Falkensteiner Hotel Cristallo:der Adventurepark Katschberg – Adrenalinfür Groß und KleinSUPERANGEBOT„Schnell und nah“ auf den KatschbergFalkensteiner Hotels KatschbergFrühbucher im Falkensteiner HotelCristallo****: 3 Ü mit Genuss-VPund allen weiteren Hotelinklusivleistungen,Preis: ab 189,– Euro p. P.im DZ Classic für 02.06.-25.06.11und 01.10.-01.11.11, Kinder imZimmer der Eltern bis 6,9 Jahre freiAlpiner Preishammer im FalkensteinerClub Funimation: 3 Ü (Do.–So./Fr.–Mo.) oder 4 Ü (So.–Do./Mo.–Fr.) mit „all inclusive light“ und allenweiteren Inklusivleistungen, 1 x V-System von vita-life®, 1 Rückenmassage,1 SolariummünzePreis: ab 239 Euro p. P. im DZGültig von 21.<strong>05</strong>.<strong>2011</strong>-02.06.<strong>2011</strong>und 10.09.<strong>2011</strong>.01.10.<strong>2011</strong>Buchbar auf Anfrage und vorbehaltlichVerfügbarkeit!Buchung & Reservierung unter:Tel. +43/(0)4734/319-801 oder -802res.cristallo@falkensteiner.comres.funimation@falkensteiner.comwww.katschberg.falkensteiner.com


Genuss und WeinDas Geschwisterpaar Bettina und Reinhard Brolli keltern im Brolli-Arkadenhof großartige Weinemit einzigartigem Charakter. Ein Weingut ganz im Zeichen von Tradition und Moderne.Bieten ihren Gästen die optimale Kombinationaus Wein und Kulinarik: Dipl. TouristikkauffrauBettina Brolli und Weinbau- undKellermeister Reinhard Brolli.Das 2007 errichtete Kellergebäude desWeinguts Brolli-Arkadenhof fügt sichmit seiner einzigartigen Form harmonischin die Weingärten der Südsteiermark.Reinhard Brolli zeigt den Gästen des Hauseseindrucksvoll, wie modern und trotzdemnach alter Tradition der Wein entsteht. Ganzklare Vorstellungen hat der Weinbau- undKellermeister, wenn es um die Qualität dervon ihm gekelterten edlen Tropfen geht.Tradition und Moderne: Der stylische Weinkeller fügt sichoptisch hervorragend die die südsteirische Landschaft ein.„Es ist mir wichtig, den Charakter meinerLagen im Wein wiederzufinden. UnsereWeinberge haben dafür großes Potenzial. Siewerden von der Sonne verwöhnt und von unsumweltschonend und naturnah bewirtschaftet“,so Brolli. Die Liebe zu den Weinenmerkt man den Sorten an. Sauvignon Blanc,Morillon, Welschriesling, Weißburgunderund Gelber Muskateller verwöhnen die Gaumender Gäste. Eine besondere Leidenschafthegt Reinhard Brolli für seine Rotweine. DieSorten Blauer Zweigelt, Cabernet Sauvignonund Cuvée Bettin reifen sowohl in großenEichenfässern als auch in kleinen französischenBarriquefässern, bevor sie ihre endgültigeReife erlangt haben. In der hauseigenenVinothek stehen alle in den Weinbergengereiften Sorten zur Verkostung bereit.Auch Edelbrände und Säfte aus der eigenenProduktion können hier probiert werden.KONTAKTGenussvollFür den kompetenten Verkauf und dasperfekte Marketing ist die diplomierte TouristikkauffrauBettina Brolli zuständig. Sokönnen die Gäste im wunderschönen Ambienteder Buschenschankdie kulinarischen Köstlichkeitender Region genießen.Zur ausgezeichneten Jause„serviert“ das WeingutBrolli-Arkadenhof denpassenden romantischenSonnenuntergang. Genossenwird dieser am bestenmit einem Glas MuskatellerSekt.ÜDie Vinothek ist nicht nur für den Gaumen einHighlight.Fotos: Weingut Brolli-ArkadenhofWeingut Brolli-ArkadenhofEckberg 43, 8462 GamlitzTel.: +43 (0)3453 2341Fax: +43 (0)3453 2341-4weingut@brolli.at, www.brolli.atLädt zum Verweilen ein: der einzigartigeArkadenhof des Weinguts.Vinothek & BuschenschankDienstag bis SonntagVon 9:00 bis 20:00 UhrMontag RuhetagWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 63


SERVICEHolz findet StadtInternationale Beispiele zeigen,dass mehrgeschossige Holzbautenin der Stadt durchaus möglichsind.Von Thomas DuschlbauerIn ländlichen Regionen gehört der Holzbauseit jeher zum traditionellen Erscheinungsbild.Dort ist es für Bauherrn auch relativeinfach, ein Grundstück zu erwerben undnach eigenen Wünschen einen Holzbau zurealisieren. In der Stadt ist dies kaum möglich,da hier sehr strenge Auflagen – insbesonderehinsichtlich des Brandschutzes –herrschen, welche die Kosten stark in dieHöhe treiben oder bis zum Ende schwer kalkulierbarmachen. Die Erschließung vonBaulücken oder der Ausbau von Dachbödenbzw. generell verdichteter Städtebau mitHolz haben in Österreich daher Seltenheitswert.In der Steiermark sind beispielsweisemaximal dreigeschossige Holzbauten in derStadt erlaubt, obwohl das Bundesland weltweitzu den Vorbildern am Holzsektor zähltund obwohl Holz als nachwachsender Rohstoffökologische Vorteile bietet und einHolzbau in der Stadt mit vorgefertigten Modulensehr rasch realisiert werden kann. Vorallem in dicht bebauten Gebieten ist dies eingroßer Vorteil. Darüber hinaus gibt es bereitsbewährte Brandschutzvorkehrungen, undExperten wissen, dass gerade im BrandfallHolz im Gegensatz zu Stahl und Beton Eigenschaftenentwickelt, die sehr leicht berechenbarsind.Stadthaus Murray Grove (Waugh ThistletonArchitects), LondonAm Prenzlauer Berg v. l. n. r.: ÖkR Hans Resch, Obmann proHolz Steiermark, DI Oskar Beer,Landesinnungsmeister Holzbau, Dr. Bernd Haintz, Geschäftsführer Landesinnung Holzbau,Ing.Joachim Reitbauer, Geschäftsführer proHolz SteiermarkWachsendes InteresseEine perfekt organisierte Fachexkursion vonproHolz Steiermark hat jüngst sehr eindrucksvolldemonstriert, welche Aufträgemöglich wären bzw. dem heimischen Holzbauin Österreich durch die gesetzliche Überregulierungverloren gehen. So wurde inLondon beispielsweise ein neungeschossigerHolzbau realisiert. Wesentlich an diesemVorzeigeprojekt in der Murray Grove war diesteirische KLH Massivholz GesmbH beteiligt.Ein weiteres Besichtigungsobjekt wareine Schule, die ebenfalls in Holz errichtetwurde.Auch die zweite Station in Berlin zeigte, wasder Holzbau in der Stadt vermag. Das siebengeschossigeObjekt am Prenzlauer Bergwurde von einer Bauherrengruppe errichtet.Im Gegensatz zu Großbritannien, wo ebenfallssehr strenge, aber klare Bestimmungenherrschen, ist dieses Gebäude aufgrund vonAusnahmegenehmigungen zustande gekommen.Solche Ausnahmegenehmigungen sindzwar generell zu begrüßen, jedoch erfordernsie jedesmal aufs Neue eine aufwendige Expertise,und bis zur Fertigstellung wissen dieBauherren auch nicht, ob die Behörde dieBestimmungen als erfüllt ansieht oder nicht.Dadurch lassen sich die Baukosten schwerabschätzen. Ähnlich ist die Situation leiderauch in Österreich, obwohl es auch dort vereinzeltBeispiele gibt, wie der mehrgeschossigeHolzbau in der Stadt Einzug haltenkann. „Das Gute an einer solchen Fachexkursionist vor allem, dass dabei Architekten,Entscheidungsträger in der Verwaltung, inden Wohnungsgenossenschaften sowieHolzbauer zusammenkommen und sich austauschen.Ich bin zuversichtlich, dass sichdie gesetzliche Lage ändern wird. Die Beispiele,die wir hier sehen, sind sehr überzeugendund zeigen, wie man das auch bei unshandhaben kann“, so proHolz-Steiermark-Obmann Hans Resch.Nächste SchritteEine gute Chance, die Vorteile von Holznoch stärker im Bewusstsein der Entscheidungsträgersowie der Bevölkerung zu verankern,wäre sicherlich ein „Leuchtturmprojekt“bzw. der mehrgeschossige Holzbau imZuge eines städtebaulich ambitionierten Projektes.Ein möglicher Kandidat dafür sind sicherlichdie Reininghausgründe in Graz. ÜHolz macht SchuleFotos proHolz Steiermark, Waugh Thistleton Architects64WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


SERVICEwww.energie-graz.atAllinclusiveNeue Reisemobilserie von KnausKnaus Sky WaveEin völlig neues, innovatives Raumkonzept mit drei verschiedenenGrundrissen und absenkbarem Hubbett bietet maximaleBewegungsfreiheit bei vier festen Sitz- und Schlafplätzen.Das nennen wir Freiheit nach oben offen!In Kürze:n Neue Reisemobil-Baureihe mit Hubbettn Einzigartig: Hindernisfreier Einstieg selbst bei abgesenktemHubbettn Innovatives Interieurkonzept mit einer Stehhöhe von bis zu1,87 m unter dem Hubbett und mit vier festen Sitz- und Schlafplätzenn Winkelküche mit drei Holzauszügenn Großzügige Salonsitzgruppen Mehr Schlafkomfort durch neue Matratzenn Durchdachte Interieurfunktionenn Hochwertige Polsternähartenn Markantes Exterieur-Design sorgt für eine neue, unverwechselbareKnaus-Optikn Hervorragende FahreigenschaftenNeuigkeiten bei KLEDO Reisemobile:Riesiger Campingzubehörmarkt in der Gradnerstraße 66, 8<strong>05</strong>5 GrazTel.: 0316/272795, www.kledo.atÜIMPRESSUMOffenlegung gemäß § 25 MediengesetzMedieninhaber (Verleger): <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> Zeitschriften Verlagsgesellschaftm.b.H., 8010 Graz, Stempfergasse 3, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10,office@euromedien.at, www.wn-online.at, www.wirtschafts-nachrichten.comHerausgeber & GF: Wolfgang Hasenhütl, Co-Herausgeber & Verlags leitung: JosefLipp,Erscheinungsort: Graz, Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Mag.Sabrina Naseradsky, Redaktion: Ute Dorau, Jakob Egger, Dr. Marie-Theres Ehrendorff,Eva Hasenhütl, Mag. Markus Kirchsteiger, Christian Thomaser, Fotos: Falls nicht andersangegeben: Symbol Pictures, Christian Michel, Archiv, Layout und Produktion: HermannKnappitsch, Hans Obersteiner, Lisa Rath, Inserentenbetreuung: Mag. Barbara SteinerDruck: Leykam – Let’s Print, Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o.,Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax +386/1/5181125, info@bmslovenia.siVerlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb,Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, info@bmcroatia.hr, Erscheinungsweise <strong>2011</strong>:10 x jährlich, Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten die AllgemeinenGeschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes., Bezugspreis:€ 2,50/<strong>Ausgabe</strong>; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. DasAbonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es bis zum Bestelltag nicht gekündigt,verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr., Allgemeines: Alle Rechte, auchdie Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sind vorbehalten.FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508, Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer180-038949, Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Gericht.ein Produktder Energie GrazWärmeKomplett: Dasall inclusivePaket fürGraz!Dr. Gert Heigl und Dr. Rudolf Steiner,Geschäftsführer der Energie GrazWas untersscheidet „WärmeKomplett“ von bisherigen Lösungen?Die Energie Graz tritt hierbei als Komplettanbieter auf undübernimmt von der Planung bis zur Ausführung alle Ar-beitsschritte in Kooperation mit den von ihr beauftragtenSubunternehmen. „Wärme Komplett“ ist modular aufge-baut, sodass der Kunde selbst entscheiden kann, welcheLeistungen er von der Energie Graz in Anspruch nimmt.Woorin liegen die konkreten Vorteilevon „Wärme Koomplett“?Neben seiner Eigenschaft als finanzielles „rundum sorg-los Paket“ ist „Wärme Komplett“ plett“,wie der Name schonsagt, die erste Komplettlösung mit per fekt abgestimm-ten Komponenten – immer schon eine der Stärken derEnergie Graz. Sie erhalten en damit Komfort, Behaglichkeit,Versorgungssicherheit bei gleichzeitiger Schonung un-serer Umwelt. Also Saubere e L uft – auch ein Produkt derEnergie Graz.Nähere Infos zum ThemaFernwärme erhalten Sieunter 0316 8<strong>05</strong>7-9090 oder anschluss@energie-graz.atWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 65


BILDUNGBildung wirktn Herr Senkl, Sie sind beim bfi Steiermarkunter anderem zuständig für dasProduktmanagement. Welche Plänehaben Sie in diesem Bereich?Selbstverständlich bauen wir unser bereitsausgezeichnetes Produktportfolio weiter ausund halten es am neuesten Stand. Wichtig istes auch, die Themen Umwelt und Energiesowie Gesundheit und Pflege noch besser zuplatzieren und weiter zu vertiefen.n Welche Weiterbildungsmaßnahmenliegen derzeit im Trend?Der Trend geht eindeutig in Richtung Ausbildungenmit verwertbaren Abschlüssen:entweder Personenzertifikate oder Abschlüsse,die von Unternehmen und Institutionenentsprechend anerkannt werden. DieBranchen, die im Trend liegen, sind wieschon gesagt Energie und Umwelt und Gesundheitund Pflege sowie sämtliche Ausbildungenim Bereich Wirtschaft und Managementsowie Persönlichkeitsbildung.n Worin sehen Sie die Stärken des bfiSteiermark?Zum einen bietet das bfi Steiermark ein sehrbreites Spektrum an Produkten in sehr guterQualität an. Wir sehen das anhand unsererlaufenden Evaluierungen, die sowohl vonden Teilnehmern, als auch von den Unternehmenkommen. Durch unsere 20 modernenBildungszentren haben unsere Kundenden Vorteil, dass sie ein Bildungszentrumpraktisch vor der Tür haben. Dadurch ersparensich unsere Kunden wertvolle Zeit, daeine langwierige An- und Abreise wegfällt.Weiters sind wir das einzige Bildungsinstitut,das in allen drei Bereichen tätig ist. Dasheißt, wir machen sowohl Schulungen füröffentliche Auftraggeber als auch für Firmenund Privatpersonen. Das bfi Steiermark istin all diesen drei Bereichen sehr stark vertreten.n Wohin wird sich Ihrer Meinung nachder Aus- und Weiterbildungsmarkt inden nächsten Jahren entwickeln?Lebensbegleitendes Lernen ist sicher heuteunumgänglich. Der Weg zeigt deutlich, dasssich unsere KundInnen mehr und mehr fürpersonenzertifizierte Lehrgänge entscheidenund wir diesem Trend folgen. Die umfassendenKompetenzen des Einzelnen werden immermehr in den Vordergrund rücken. Dennes ist nicht mehr nur die Qualifizierung imeigenen Fachbereich entscheidend, sondernDer neue stellvertretende Geschäftsführer des bfi Steiermark,Mag. Harald Senkl, im Gespräch mit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong>über die Zukunft am Weiterbildungsmarkt.auch Schlüsselkompetenzen, diedie heutigen Arbeitsbedingungenfordern. Es istwichtig, sich weiterzuqualifizierenundzu bilden, nichtstehenzubleiben.Denn je besserdie Ausbildung,desto geringerist die Wahrscheinlichkeit,den Job zu verlieren.n Aufgrund derKrise war inden letzten beidenJahren einsehr starker Trendzur Aus- und Weiterbildungspürbar. Jetztzieht die Wirtschaftwieder an. Wie sehen Siedie Situation derzeit?Durch die vergangene schwierigeWirtschaftslage konnten wir zahlreichesteirische Leitbetriebe durch das vomAMS und Land geförderte Modell Bildungskarenzunterstützen. Durch die erfolgreichenAbwicklungen dieser Ausbildungenkonnten wir bis heute diese Kontakteweiter ausbauen. Jetzt schnüren wirSchulungspakete, die diesen Wirtschaftsaufschwungunterstützen. Wirkonnten unser Know-how zeigen unddurch die Qualität unserer Produktegroße Unternehmen von unsererDienstleistung überzeugen, die auchüber die Krise hinaus unsere Kundengeblieben sind. Wir verzeichnen gute Erfolgeund enorme Zuwächse. Die Bildungskarenzhingegen ist am Auslaufenund wird nur mehr vereinzelt genutzt. Somitist es selbsterklärend, dass wir den Aufschwungsehr wohl spüren, indem mehr undmehr Firmenschulungen bei uns gebuchtwerden. Dahingehend können wir unsereMarktposition als größter steirischer Bildungsanbieterweiterhin ausbauen. ÜDer neue stellvertretendeGeschäftsführer desbfi Steiermark,Mag. Harald SenklFoto: bfi Steiermark66WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


Machen wir keineWissenschaft daraus.Manche Dingegehören hier einfachzum guten Ton.Wer vom Rockkonzert bis zur Kammermusik-Soirée alles unterein Dach bringt, hat gelernt, auch auf ungewöhnliche Wünscheeinzugehen. Die einzigartige Kombination des congress|graz in derGrazer Innenstadt und der stadthalle|graz eröffnet Ihnen alle Möglichkeiten,Ihren Event zu einem Erlebnis für alleBeteiligten zu machen.Wir freuen uns auf Ihre Veranstaltung. Wenn wir vorab etwasfür Sie tun können, lassen Sie es uns wissen.T. 0043 316 8088-228www.mcg.at


BILDUNGBologna-Prozess:Zwischen Idee und UmsetzungDer seit Beginn seiner Umsetzung intensiv diskutierte Bologna-Prozess sollte bis zum Jahr 2010 abgeschlossenwerden. Sollte. Inwieweit noch Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen besteht, darüberwird mitunter heftig debattiert.68Als am 25. Mai 1998 die Bildungsministeraus Deutschland, Frankreich, Italien unddem Vereinigten Königreich an der PariserSorbonne-Universität zusammentraten,hatten sie die Umsetzung einer revolutionärenIdee im Sinne. In einem zusammenwachsendenEuropa stellte die Schaffung einesgemeinsamen Hochschulraumes eine logischeWeiterentwicklung dar. Erstmals wurdendamals Grundpfeiler für eine vereinteBildung in einem vereinten Europa gesetzt,Universitätsabschlüsse sollten internationalvereinheitlicht und besser vergleichbar gemachtwerden. Es sollte noch ein weiter Wegzur Umsetzung dieser als „Bologna-Prozess“bezeichneten Entwicklung sein. Etwas mehrals ein Jahr nach der „Sorbonne-Erklärung“,welche das Grundgerüst umriss, traten imitalienischen Bologna erneut europäischeWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Bildungsminister zusammen. Diesmal jedochhatte sich das Teilnehmerfeld entscheidendverändert – Minister aus 29 Staatenstanden in diesem Juni im Jahr 1999 auf derGästeliste. In der Stadt, deren Name der Prozessspäter tragen sollte, wurden erstmalsDetails des Vorhabens präsentiert und diePläne konkretisiert. Verfeinert wurden diesein mehreren Folgekonferenzen.Abschluss 2010 – wirklich vollständigumgesetzt?Betrachtet man die Umstellung der Studienpläneauf das Bologna-System (siehe Kasten)lässt sich feststellen, dass in Österreichdie Mehrheit der Studiengänge dem neuenModell entspricht. Die Vergleichbarkeit derStudiengänge mit anderen Staaten, vor allemin Bezug auf ihren Arbeitsaufwand, sollteFür Studenten ein vertrauter Anblick – dochdie Belastung und der Druck erhöhen sich.Foto: Henry Klingberg/pixelio.demit der Einführung des „European CreditTransfer Systems“ (ECTS) erreicht werden.Zwar werden nun in ganz Europa diese Leistungspunkteangewandt, dennoch gibt esnicht wenige Studierende, die Aufwand und„Belohnung“ in Form von ECTS-Credits alsungerecht empfinden. Dieses Ziel der Vergleichbarkeitkollidiert beizeiten mit einemanderen Kernziel des Bologna-Prozesses,der verstärkten internationalen Mobilität derStudenten. Zwar ist mittlerweile eine Vielzahlan Programmen entstanden, die beispielsweiseAuslandssemester und -jahre ermöglichen,allerdings kommt es dabei oft zu


BILDUNGBologna-Prozess betrifft die WirtschaftgenausoUnter den Studierenden ist die Meinung weitverbreitet, ein Bachelor-Abschluss alleineohne den darauf folgenden Master-Grad seiin der Wirtschaft vergleichsweise wertlos.Doch hat diese Wahrnehmung auch einereale Grundlage?Ein Grundproblem des Bachelor eröffnetsich in seiner Umsetzung. Ursprünglich warim Bologna-Prozess vorgesehen, währenddes Bachelorstudiums ein verstärktes Augenmerkauf Praxis zu legen. Als kompliziertentpuppte sich allerdings die Implementierungmöglichst umfangreicher praxisorientierterLehrveranstaltungen in eine verkürzteRegelstudienzeit, welche durchaus als eineArt Nebenziel der Umgestaltung des Hochschulraumesangesehen werden kann. Seitensder Wirtschaft war ein verstärkter Praxisbezugjedoch erwünscht, ja beinahe gefordertworden. Dies beinhaltet die grundlegendeProblematik innerhalb gewisser Studiengänge,technische Studiengänge weitestgehendausgenommen, welche sich gewissermaßennahtlos in die Wirtschaftswelt hinüberprojizieren.Das Masterstudium hingegenwird aufgrund seiner zunehmenden Spezialisierungals bedeutend praktischer wahrgenommenund auch seine Wahrnehmungwird als leichter empfunden – viele Arbeitgeberkönnen den Bachelor nicht so rechteinordnen, während der Master gewissermaßenals ein „endgültiger“ Abschluss gesehenwird.Auffallend ist, wie schwer sich die Universitätenmit diesen tiefgreifenden Umstellungentaten bzw. immer noch tun, vor allem imVergleich mit den Fachhochschulen. Die verschiedenenFH basieren freilich schon seitihrer Anfangszeit auf dem Bachelor- undMastersystem und können auch die praxisorientierteAusbildung bedeutend einfacherumsetzen. Die Kehrseite dieser Medaille istallerdings der streng reglementierte Zugangmit intensiven, mehrstufigen Eingangsphasender Fachhochschulen.Bis zum Abschluss ist es ein weiter Weg – Zwischen Bachelor und Master herrschen nach wievor deutliche Akzeptanzunterschiede.Foto: Jupiterimageserheblichen Schwierigkeiten bei der Anrechnungder im Ausland erbrachten Leistungen.So kann es passieren, dass etwa seitens derHeiminstitution andere Schwerpunkte gesetztwerden und so eine geringere Anzahlan ECTS-Punkten herauskommt, als sich derStudierende vielleicht erwartet hätte. Als einweiteres Ziel des Prozesses wurde ein verstärktesMitwirken der Studierenden auf allenEbenen definiert. Fragt man heute jungeMenschen an den Universitäten, inwieweitsie dieses Mitwirken denn wahrnehmen, bekommtman meist eine Reaktion – Unwissen.Unwissen um die Existenz dieses Vorhabenszur verstärkten Kooperation, undwenn dann doch jemand darüber informiertist, fällt die Antwort zumeist negativ oder zynischaus. Kann man also zu Recht behaupten,dass dieses Kernelement effizient umgesetztwurde? Zwar kann man seitens derStudienvertreter gewisse Denkanstöße oderBedenken äußern, doch möchte man wirklichetwas Größeres verändern, gibt es zumindestaus Sicht der ÖH keine ähnlichwirksame Alternative zur Straße. Ob derenGedanken auch von anderen Menschen getragenwerden, steht dann natürlich auf einemanderen Blatt.Nächste SchritteUm die Akzeptanz zu verbessern, ist einesachliche und vor allem möglichst ideologiefreieDiskussion vonnöten. Der Handlungsbedarfist offensichtlich, will man denHochschulstandort Österreich nicht seinerAttraktivität berauben und einen Qualitätsverlustder Ausbildung in Kauf nehmen.Erste Schritte werden auch bereits von denStudierenden selbst eingeleitet – die europaweitagierende Studentenorganisation ErasmusStudent Network (ESN) hat ein Projektzur Erhebung von Problematiken bei der Anrechnunginternational erbrachter Leistungenins Leben gerufen. Das PRIME genannteProjekt läuft seit 2009. ÜDAS BA/MA SYSTEMGrundsätzlich bestehendaus drei Zyklen:1. Bachelor (180-240 ECTS): Mind.180 ECTS für Abschluss, Regelstudienzeit6-8 Semester2. Master (60-120 ECTS): GesamtePunktleistung von mind. 300 ECTSfür Abschluss3. Doktor / PhD: Eigenständige Forschung,keine ECTS-Leistung. Dauerca. 3-4 JahreWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 69


BILDUNGMag. Gernot Pagger, WK VizepräsidentinMag. Regina Friedrich und Unternehmer Dr.Werner Tessmar-Pfohl (v.l.n.r.)PodiumsdiskussionImpuls Styria veranstaltete anlässlich desvon Dr. Hannes Androsch initiierten Bildungsvolksbegehrens„Österreich darf nichtsitzen bleiben“ eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionmit dem klingenden Titel„Bildung neu denken“. Gemeinsam diskutierten:Dr. Hannes Androsch, Mag. ReginaFriedrich, Mag. Dr. Gottfried Hofmann-Wellenhofund Univ.-Prof. Mag. Dr. Ilse Schrittesserin der Aula der Karl-Franzens-Universität.Die teils unterschiedlichen Sichtweisender Diskutanten führten zu einer spannendenund angeregten Gesprächsrunde. ÜStR. Dr. Martina Schröck, LR Mag. ElisabethGrossmann und StR.a.D. Karl-Heinz Herper(v.l.nr.)Fotos: Impuls Styria/Peter Manninger


Holz Bau Generalunternehmen Lieb Bau Generalunternehmen Lieb BauHeradomo Keramik Bau Baumeister Lieb BauLieb Bau Weiz:Ein großer regionaler WirtschaftsmotorTrockenbauWas Sepp Lieb 1931 starteteVermutlich hat sich der Firmengründer SeppLieb nicht zu träumen gewagt, welch beeindruckenderoststeirischer Leitbetrieb aus seinemUnternehmen entstehen würde.Aber der wirtschaftliche Weitblick und Mutder nächsten Generation DI Hanna und DIPaul Gasser und die kontinuierliche weitereAufbauarbeit der nunmehrigen GeschäftsführerDI Josef Gasser und DI Doris Gasser-Enzensberger sind verantwortlich dafür, dassdie Unternehmensgruppe heute zu einem derwichtigsten wirtschaftlichen Impulsgeberder Region geworden ist.Kompetenz und Vielfaltschaffen FlexibilitätDie Unternehmensgruppe Lieb Bau Weiz istein besonders vielfältiges Unternehmen, dessenSpektrum von der Planung über Hochbau,Trockenbau, konstruktiven Holzbau,Stiegenbau, ökologische Niedrigenergie-Fertighäuser, Projektmanagement, Fliesenverlegungbis zum multifunktionellen Baumarktreicht. Diese Angebotsvielfalt ist einwesentlicher Garant für das Weizer Tradi -tionsunternehmen, auch in wirtschaftlichproblematischen Zeiten erfolgreich zu sein.Nicht nur Arbeitgeberfür mehr als 800 MenschenDie Unternehmensgruppe ist nicht nur eingroßer Arbeitgeber, sondern für die wirtschaftlicheEntwicklung und viele andereBetriebe in der Region von beinahe lebenswichtigerBedeutung. Denn ein regelmäßigesEinkommen erhält Familien, was wiederumregionale Kaufkraft bedeutet, die einerVielzahl von Betrieben jeder Art zu Gutekommt. So gesehen kann man mit Recht behaupten,dass Lieb Bau Weiz einen starkenPfeiler für die wirtschaftliche Stabilität derRegion darstellt.Mehr als 70 Chancen für die JugendMehr als 70 Lehrlinge in zwölf verschiedenenBerufen werden in der Unternehmensgruppefür eine erfolgreiche berufliche Zukunftausgebildet, die großteils in der Unternehmensgruppeeine Dauerstelle finden.Lieb Bau Weiz ist so nicht nur einer der bedeutendsten,sondern auch einer der vielseitigstenAusbildungsstätten der Region. ÜMehr Informationen: www.lieb.atWerbungWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 71


Strom, Wärme undhöchste EffizienzVERBUND investiert im steirischenMellach in die modernsteWärmekrafttechnologie undleistet mit dem neuen StromundFernwärmekraftwerk einensignifikanten Beitrag zur Einsparungvon Primärenergie.Mit der Errichtung des neuen StromundFernwärmekraftwerks in Mellachbei Graz investiert VER-BUND in die modernste und effizientesteWärmekrafttechnologie. Im Vergleich zukonventionellen thermischen Kraftwerkenüberzeugt die neue Gas- und Dampfturbinentechnologiemit einer deutlich höherenEnergieeffizienz bei einer markant geringerenCO 2 -Intensität. Das wirkungsgradoptimierteKraftwerk von VERBUND ThermalPower – der Wärmekraftgesellschaft vonVERBUND – setzt im Industrieland Steiermarkneue Maßstäbe in der kombiniertenStrom- und Wärmeerzeugung und leistet damiteinen wesentlichen Beitrag zur Hebungder Standortqualität.Mit der umweltfreundlichen Fernwärmeauskopplungist das Kraftwerk auch die Basisfür eine nachhaltige Verbesserung der Luftqualitätim Großraum Graz. Die im Kraftwerkin Mellach errichtete hocheffizienteKraft-Wärme-Kopplung ist darüber hinauseine wichtige Komponente zur Reduzierungvon Treibhausgasemissionen. Die EuropäischeUnion genehmigte daher für den Baudes neuen VERBUND-Kraftwerks eine Investitionsbeihilfe,da in Mellach Strom undWärme in ein und demselben Produktionsprozessund nicht getrennt voneinander erzeugtwerden, was einen signifikanten Beitragzur Einsparung von Primärenergie darstellt.Das Herzstück desneuesten VER-BUND-Kraftwerksbilden zwei hocheffizienteGasturbinen,die bei Siemens inBerlin gefertigt wurdenund die im heurigenSommer vor ihrererstmaligen Zündungim Gas- undDampfkraftwerk inMellach stehen. Imregulären Betriebwird das Gas- undDampfkraftwerkMellach ab dem Jahr2012 jährlich bis zuPower-Standort Mellach: Das kompakte GasundDampfkraftwerk wird direkt neben demFernheizkraftwerk errichtet.fünf Milliarden Kilowattstunden Strom undbis zu 800 Millionen Kilowattstunden Fernwärmeliefern und damit einen wesentlichenBeitrag zur Absicherung der Energieversorgungin der Steiermark leisten.VERBUND investiert 550 Millionen Euroin die Errichtung des Gas- und DampfkraftwerksMellach und setzt durch die hohe inländischeWertschöpfung einen starken Impulsfür die heimische Wirtschaft. ÜEine der zwei hocheffizienten Gasturbinen, die das Herzstück desneuesten VERBUND-Kraftwerks bilden werden.Fotos: VERBUNDWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>72


WirtschaftaufwertenAbfälleverwertenAnlagenleiter im e-cycling Park Manfred KöglIhr zuverlässiger Partner für alle EntsorgungsfragenDie Saubermacher Dienstleistungs AG bietet individuelle Entsorgungslösungen für Gewerbe und Industrie:vielseitig, umweltbewusst und leistungsstark. Mit dem e-cycling Park, der ersten umfassenden Aufbereitungsanlagefür Elektroaltgeräte im Alpe-Adria-Raum nimmt Saubermacher die Verantwortung für Menschenund Umwelt in der Region wahr. Saubermacher stellt sicher, dass die Wertschöpfung in Österreich bleibt,spart durch kurze Transportwege große Mengen an CO 2ein, führt die gewonnenen Wertstoffe wieder demRohstoffkreislauf zu und entsorgt dadurch kostengünstiger.Nähere Infos unter www.saubermacher.at und unter Tel. <strong>05</strong>9 800


ENERGIE & UMWELTAuf der SonnenseiteMultitalent Sonne. Jeder kann lernen, das Sonnenlichtfür seine Gesundheit zu nutzen. NeuesteStudien zeigen: Maßvolles Sonnen kann Erkrankungenvorbeugen.Wer auf seine Gesundheit achtet, kenntdie Regeln: sich ausgewogen ernähren,Sport treiben und nicht rauchen.Jetzt kommt noch ein vierter Punkt dazu: indie Sonne gehen. Denn: Neue wissenschaftlicheErgebnisse belegen, dass Sonnenlichtdie Gesundheit fördert. Es regt den Körperzur Produktion von Vitamin D an, das vorKrebs und Herzerkrankungen schützt undeine Reihe anderer schwerer Leiden wieMultiple Sklerose, Rheumatoide Arthritisund Diabetes abwehren kann. Es gibt sogarAnhaltspunkte, dass es sich für die Therapievon Herzleiden und bestimmten Arten vonKrebs eignet. Ob aus der Steckdose oder imFreien – Sonne bringt in jeglicher HinsichtLicht ins Leben.Vorteil des Solariums: Die einzelnen Anteiledes Spektrums können genau auf die Bedürfnissedes Anwenders angepasst werden. Dasheißt, die UVA-/UVB-Dosis von Solariumlampenkann individuell entwickelt werden.Eines sei hier zu vermerken: Die „Natursonne“hat mit 2,8 Prozent UVA-/UVB-Strahlung eine weit höhere Intensität als moderneBräunungsgeräte. „Gerade in der jetzigenZeit fehlt uns die Sonne nicht nur gesundheitlich,sondern auch für unser Wohlbefinden.Solarien bieten sich zum Ausgleichdes Sonnendefizits an“, weiß auch WolfgangKasic, Fachgruppenobmann der FreizeitbetriebeSteiermark. „Ebenso dienen Solarienim Frühjahr der sanften Vorgewöhnung derHaut auf die Sonne – niemand ist gut beraten,ohne derartige Vorbräunung in die Sonnezu gehen.“Verabschieden wir uns also von der Vorstellung,die Sonne fürchten zu müssen. Wirmüssen nur ein angemessenes Verhältnis zuihr finden. Dessen ist sich auch LAbg. WolfgangKasic bewusst: „Letztlich ist es eineFrage der Dosis.“ÜAlternative Energie als Zukunft„Die Sonne und damit auch die Solarienvermitteln ein positives Lebensgefühl –Energie, Lebensfreude, Schönheit undErholung.“ – LAbg. Wolfgang Kasic,Fach gruppen-Obmann der Freizeit- undSport betriebe Steiermark Foto: WK SteiermarkWer die Wahl hat, hat auch die Qual, dierichtige Entscheidung für den/dieEnergieträger zu treffen. Wäre ja sicherlichideal, wenn Wirtschaftlichkeit,Heizkomfort, Unabhängigkeit, Umweltschonungund ein möglichst störungsfreierHeizbetrieb in Einklang gebracht werdenkönnten. Die Firma Prassl hat sich auf Alternativenergie(Wärmepumpen, Solar) sowieauf Biomasse-Heizungen spezialisiert.Erneuerbare Energieträger wie Photovoltaik,Solar, Wärmepumpe und Biomasse bietenheute ideale Möglichkeiten, um günstig undumweltschonend zu heizen. Die Abhängigkeitvon fossilen Brennstoffen sinkt damit.Erneuerbare Energiesysteme lassen sich aberlängst nicht mehr nur in Neubauten nutzbringendinstallieren, sie können ebenso effizientin Altbauten eingebaut bzw. mit bestehendenHeizsystemen kombiniert werden. Die Möglichkeitensind sehr vielfältig. Die Beraterder Firma Prassl informieren gerne umfassendüber die ideale Lösung für die spezifischenAnforderungen ihrer Kunden – fürNeubau oder Sanierung.Holz hat als Biobrennstoff riesiges Potenzial,schließlich wächst der Energieträger inÖsterreich unendlich nach. Aber auch dietechnische Entwicklung bei Holzfeueranlagenhat enorme Fortschritte gemacht. Pelletsanlagenbieten heute denselben Bedienkomfortwie Gas- oder Ölheizungen.Prassl-Haustechnik-GeschäftsführerMartin Prassl.Fotos: Prassl HaustechnikSicher eine der idealsten Kombinationen inder modernen Heizungs- und Haustechnikstellt die technische Verbindung der Wärmepumpemit einer Photovoltaikanlage dar.Man produziert die Energie, die man benötigt,selbst und wird so sein eigener Energielieferant.Die PV-Anlage sorgt den Großteildes Jahres für die Versorgung der Wärmepumpemit Strom. Der Einsatz etwa einer reversiblenLuft-Wasser-Wärmepumpe erlaubtdas Heizen und Kühlen in einem und eröffnetdamit einen weiteren großen Vorteil.Prassl Haustechnik GmbH wurde Anfang2009 gegründet und ist ein Meisterbetriebfür Gas-, Wasser- und Heizungsanlagen mitStandort in Fehring.Üwww.prassl-haustechnik.at74WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


Werner Kaiser, Lyoness Sales Director Middle East & Africa , EdrisMohammed Taher, Managing Director von Al Rais Travel, Karl Eibel,Managing Director Lyoness Holding Europe AG – Dubai Branch, SalehAl Shawa, Manager von Al Jaber Optical, Hubert Freidl, Firmengründerund CEO Lyoness International AGFoto: LyonessNeue Partnerunternehmenvon Lyoness präsentiertIn der Top-Location von Dubai, den Emirate Towers, präsentierteFirmengründer und Lyoness International CEO Hubert Freidl die geschäftlicheEntwicklung und die neue Partnerunternehmen. Nebenden bereits bestehenden Kooperationen mit namhaften Unternehmenkonnten neue Partnerunternehmen und deren Vertreter vorgestelltwerden. Al Rais Travel ist einer der führenden Reiseanbieter in denVereinigten Arabischen Emiraten. Einer der größten Anbieter im Bereichoptische Brillen, Sonnenbrillen und Linsen ist Al Jaber OpticalLLC – mit einem Sortiment für jeden Geschmack und Lifestyle. Weitereneue und attraktive Partnerunternehmen sind die global agierendeVirgin Megastore Gruppe sowie das weltweit zweitgrößte EinzelhandelsunternehmenCarrefour. Für alle Lyoness Interessierten undMitglieder wurde in Abu Dhabi ein Service Office eröffnet, das alsAnlaufstelle für alle Serviceleistungen eingerichtet wurde und auchfür Präsentationen und Workshops genutzt wird. www.lyoness.netHygieneartikel, Katzenstreu, Speisereste, Altölebis hin zu verstorbenen Haustieren verstopfendie Rohrleitungen und behindern eine effizienteAbwasserentsorgung. Dies führt zuenormen Mehrkosten in der Abwasserreinigungund belastet die Umwelt. Helfen Siemit, das steirische Kanalnetz zu schützenund die Umwelt zu schonen!Infos auf: www.gsa.or.at


ENERGIE & UMWELTAtomenergie ist gescheitert –verboten gehört auch die GentechnikIn der kleinen Gemeinde Kamp-Frantschach-St. Gertraud errichteteFranz Dorner auf seinenHühnerställen die größte PhotovoltaikanlageSüdösterreichs.Nun fordert er die Politik undWirtschaft auf, solche Projekteösterreichweit zu initiieren.Sein Projekt wird zweifach genutzt, amBoden Hendlzucht nach höchstenUmweltstandards der österreichischenGeflügelhygieneverordnung – Spitze inEuropa – und am Dach Stromerzeugung. DerHühnerstall von Franz Dorner vlg. Treppbauerbefindet sich über der Nebelgrenze auf1300 m Seehöhe im Lavanttal in Kärnten.Diesem Umstand verdankt der Landwirt,dass er einer der Vorreiter in Österreich füralternative Energie werden konnte. Insgesamtinvestierte Franz Dorner 2,5 MillionenEuro, wovon er 170.000 Euro in eine eigene1,2 km lange 20.000-Volt-Leitung steckte,um den Strom ins öffentliche Netz einspeisenzu können.Die Anlage erzeugt 400.000 Kilowattstundenpro Jahr, viermal so viel, wie der eigeneBetrieb verbraucht. Durch die Nutzung derSonne werden der Umwelt 250 Tonnen CO 2 -Ausstoß erspart, mehr als 100 Tonnen fossilerEnergieimporte fallen weg, und der Staaterspart sich Strafzahlungen von mehr als22.000 Euro wegen Verfehlung der Kyotoziele.Der Betrieb ist viermal energieautark.Besonders stolz ist Franz Dorner auf dieAuszeichnungen „Solarpreisträger Österreich“und „Bestes Agrarprojekt“. Zusätzlichist Dorner noch Obmann der Arge für Bildungund Kultur zur Erhaltung der VolksschuleKamp und des Privatkindergartens.Erneuerbar statt atomarGerade der Unfall im japanischen AtomkraftwerkFukujima hat nach Tschernobylerneut gezeigt, welche fatalen Auswirkungennach Störfällen auftreten.Weltbesten Experten und Risikoforschernfehlen teilweise die Worte, um die Vorgängein Japan zu beschreiben. Das Argument derVertreter der alten Energieversorgungsbranche,erneuerbare Energien seien zu teuer,werde durch dieses elementare Ereignis neuerlichad absurdum geführt. Atomstrom istFordert Unabhängigkeit von der Atomenergieund geht mit seiner Photovoltaikanlage mitgutem Beispiel voran:Unternehmer Franz Dorner. Foto: Franz Dorner– wenn alle Kosten eingerechnet werden –der teuerste Strom überhaupt! Sind die fossilenEnergieträger jetzt schon so teuer wienoch nie, so werden die Preise wohl rapideweiter steigen, da Japan in Zukunft durchden teilweisen Ausfall von Atomenergiewohl mehr fossile Energie wird einkaufenmüssen. An der alternativen Energiewendeführt kein Weg vorbei. Wie groß das Interesseder Bevölkerung bzw. der Häuslbaueran Photovoltaikanlagen ist, zeigte sich eindrucksvollvergangene Woche in ganz Österreich.Es besteht größtes Interesse, dassHaushalte energieautark werden. In Kärntenwar das Photovoltaikkontingent vom KlimaundEnergiefonds in fünf Minuten vergeben.Noch extremer war die Situation in der Steiermark.Das Förderkontingent im Wert voneiner Million Euro war sage und schreibe in66 Sekunden vergriffen. Schon allein ausdiesem Grund muss die Behinderung desÖkostromausbaus in Österreich von derBundesregierung beendet werden. AuchWindausbau muss in Kärnten möglich werden.Wenn von Seiten der Bundesregierungdie Novelle des künftigen Ökostromgesetzes,das sich derzeit in der Begutachtung befindet,als Meilenstein bezeichnet wird, weilman die jährliche Förderung von 21 Millionenauf 30 Millionen Euro aufgestockt hat,so trifft das nur bedingt zu. Vergleichsweisezahlt Österreich an Euratom jährlich 40 MillionenEuro. Wenn dieses Geld statt in Atomforschungund dergleichen in Ökostromprojekteinvestiert wird, können zigtausende Arbeitsplätzefür Handwerker und Mittelstandzum Klimaschutz geschaffen werden. InÖsterreich wird derzeit nur 0,1 Prozent dergesamten Stromproduktion aus Photovoltaikerzeugt, in Bayern hingegen sind es fünf Prozent.Mit den 140 km 2 geeigneten Dachflächenin Österreich können acht Prozent desgesamten Strombedarfs mit Photovoltaik erzeugtwerden. Das ist genau jene Menge, dieINFO:Franz Dorner PhotovoltaikDie Geflügelproduktion erstklassigerQualität wird nach den hohen Standardsder Österreichischen Geflügelhygieneverordnungin Zusammenarbeitmit der Fa. Wech Bauerngeflügeldurchgeführt. Um im Unternehmenbeste Lebensmittelproduktionzu garantieren, wurde in denletzten Jahren die Wasserversorgungdurch fünf eigene Quellen mit300.000 Liter Schüttung pro Tag ausgebaut.Das unternehmenseigeneBiomasseheizkraftwerk mit 700 kWHeizleistung wurde von der FirmaKohlbach gebaut und versorgt dengesamten Betrieb mit Wärme.Innovative Aspekte des ProjektesDie Energiequelle steht unbegrenztzur Verfügung. Der Ressourcenverbrauchund die Emissionsbilanz inder Herstellung der Solarpaneelesind gering. Die Energiegewinnungverursacht weder Lärm- nochSchadstoffemissionen. Die in Stromumgewandelte Sonnenenergie isteine extrem hohe Energieform.Stromerzeugung geschieht dezentral.Die Abhängigkeit von Weltmarktpreisenverringert sich. Photovoltaikliefert einen Beitrag zu nachhaltigemUmgang mit der Umwelt.Photovoltaik genießt immer höhereAkzeptanz in der Bevölkerung.KURZ NOTIERTn Investitionen in die Photovoltaik -anlage von 2,5 Millionen Euron Investitionen in Wasserver -sorgungsanlage insgesamt350.000 Euron Erster österreichischer Betriebmit EMAS EU-Zertifizierung.Diese hohe Auszeichnung konntenur das Unternehmen INFINEONerreichen.n Kärntner Leitbetriebn Ersparnis über 100 Tonnen fossilerEnergieimportInfos unter:Franz DornerPhotovoltaik-AnlageKamp 35, 9413 St. Gertraud,Tel. 0664/4664411E-Mail: franz.dorner@aon.atwww.dornertreppbauer.atwww.leitbetriebe.athttp://ec.europa.eu/environment/emas/casestudies/dorner_en.htmderzeit als Atomstrom importiert wird. Aneiner ökologischen Energiewende wird keinWeg vorbeiführen.ÜWerbung76WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>


Stadtwärme Leoben geht in die nächste Runde3. Ausbaustufe kurz vor BaubeginnFoto: FotoliaMit dem innovativen Projekt„Stadtwärme Leoben“ sind dieStadtwerke Leoben gemeinsammit der voestalpine Vorreiterauf dem Gebiet der ökologischwirtschaftlichenAbwärme -nutzung.Die Stadtwerke Leoben sind somit in derLage, der Bevölkerung Wärme zu einemgünstigen Preis zur Verfügung zu stellenund gleichzeitig die Luftqualität und damitauch die Lebensqualität in Leoben zu verbessern.Durch die Vermeidung von fossilenEnergieträgern wird eine wesentliche CO 2Reduktion erzielt. 2009 im Stadtteil Donawitzbegonnen, wurde das Stadtwärmenetz auf dasInnenstadtgebiet sowie Bereiche der StadtteileJudendorf und Leitendorf ausgeweitet.Auch immer mehr Groß- und Gewerbekundensind von den Vorteilen dieser nachhaltigenEnergiegewinnung überzeugt. „Fernwärmefür Leoben ist besonders sinnvoll, dadiese die Abwärme der metallurgischen Prozessenützt. So werden einerseits hochwertigeProdukte erzeugt und andererseits Behaglichkeitfür die Bewohner von Leobengeschaffen. Für die Montanuniversität istdies ein wichtiger Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit“,erläutert Rektor o.Univ.-Prof. DI Dr.Wegscheider die Beweggründe für den Anschlussan das Stadtwärme-Netz.Bisher wurden ca. 17.000 Trassenmeter inklusiveHausanschlüsse verlegt, und aufgrundder stetig steigenden Nachfrage sindfür das heurige Jahr weitere 4.000 geplant.WerbungDer 3. Bauabschnitt startet Mitte Mai underweitert das Stadtwärme-Netz auf nochnicht erschlossene Teile der Inneren Stadtsowie von Judendorf und Leitendorf.Das technische Konzept sieht einen Ausbauder Stadtwärme bis auf 50 MW thermischeLeistung vor. Das entspricht einer Vollversorgungvon Leoben. Die Wärme mit einemTemperaturniveau von 80 bis 115°C stehtganzjährig zur Verfügung und kann sowohlzu Heizzwecken als auch zur Warmwasserbereitunggenutzt werden.ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 77


Maßgeschneidertn Die KNAPP AG hat am Standort Hartbei Graz ein neues Gebäude errichtet,und auch die Produktion befindet sichzur Gänze in Österreich. Welche Vorteilebietet der heimische Standort?Die KNAPP AG hat sich immer zur Qualitätder Mitarbeiter in Österreich und vor allemin der Steiermark bekannt. Wir können besondersauf die gute Ausbildung unserer Mitarbeiterbauen. Durch Lehrlingsausbildungund Weiterbildungsmaßnahmen trägt dasUnternehmen zusätzlich seinen Teil dazubei. Ein weiterer wichtiger Punkt für den Erfolgist die positive Einstellung der Mitarbeiter.Dadurch, dass wir alles aus einerHand bieten – von der Konzeption und Entwicklungüber die Produktion, Inbetriebnahmebis zur umfassenden Nachbetreuunglogistischer Lösungen –, sehen die Mitarbei-KNAPP-AG-VorstandsvorsitzenderDI Eduard Wünscher blicktpositiv in die Zukunft seinesUnternehmens.Fotos: SymbolpicturesKNAPP-AG-CEO DI Eduard Wünscher spricht mit den<strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> über die Zukunft seines Unternehmens.n Die KNAPP AG bietet maßgeschneiderteGesamtlogistiksysteme. Waserwartet Ihre Kunden mit Produktenvon KNAPP?Generell ist zu sagen, dass wir Lagersystemeanbieten, nicht nur einzelne Komponenten.Man könnte auch sagen, KNAPP bringt Bewegungins Lager – wir machen das Lagerdynamisch. Das bedeutet, dass die Produkte,die auf Lager liegen, sofort verfügbar sind.Es gibt damit kein Suchen, keine langenWege und Wartezeiten, und das macht Arbeitsplätzeund die Arbeit selbst angenehmer,weil wir ergonomische Arbeitsumgebungenund -bedingungen schaffen. Wichtigist auch, dass die Produkte entsprechend ihrenAnforderungen, also schonend, behandeltwerden.n Die letzten beiden Jahre waren für diesteirische Wirtschaft schwierig. Wieist es Ihrem Unternehmen ergangen?Es ist ganz generell das Investitionsvolumenstark zurückgegangen, und das haben natürlichauch wir bemerkt. Allerdings ist es so,dass die Wirtschaftskrise eine in Europa undden USA war und die anderen Regionennicht so stark betroffen waren. Dadurch, dasswir weltweit tätig sind – auf allen Kontinentenund in zahlreichen Ländern –, sind wirsehr gut ausbalanciert und konnten so dieKrise abmildern. Zusätzlich haben wir einesehr gute Kundenbeziehung, und da wir denGroßteil unseres Geschäftes mit bereits bestehendenKunden machen, ist es uns gelungen,im Verhältnis zu unserem Mitbewerb zuwachsen. Das zeigt sich auch im Wirtschaftsjahr2010/<strong>2011</strong>, das mit 31.3. geendet hat:Wir haben hier bereits wieder einen Rekordumsatzzu verzeichnen – sogar höher als jemalszuvor.n Es ist ein Aufschwung spürbar:Was erwarten Sie für die zweiteHälfte <strong>2011</strong> bzw. das Jahr 2012?Wir haben die Auftragsbücher schon so gutgefüllt, dass wir bereits sagen können, dassdas neue Wirtschaftsjahr eine Umsatzsteigerungmit sich bringen wird. Die KNAPP AGkann somit absolut positiv in die Zukunft blicken.Der Aufschwung ist bei uns sehr gutspürbar. Auch in den schwierigen Jahren, indenen der Umsatz leicht zurückgegangen ist,haben wir immer positive Ergebnisse erzielt,und darauf sind wir sehr stolz.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>78


Visuelle Bedienerführungmit KiSoft Vision Foto: KNAPP AGter auch, was entsteht und woran sie mit ihrerArbeit beteiligt sind. Wir haben eine sehrgute Kommunikation untereinander, und dashebt natürlich auch die Qualität und motiviertdie Mitarbeiter. Meinerseits also einklares Bekenntnis zum Standort. Es ist jedochauch so, dass man sich bei Engpässen,wie z.B. im Fachkräftebereich, Alternativensuchen muss. Denn man spürt den Facharbeitermangelgenerell, und man spürt diestärkere Nachfrage nach Fachkräften undSpezialisten und merkt, dass es schwierig ist,gute, spezialisierte Leute zu bekommen.Deshalb ist es für uns wichtig, als attraktiverArbeitgeber bekannt zu sein.n Anfang Mai präsentierte die KNAPPAG auf der CeMAT <strong>2011</strong> neueSystemlösungen. Was erwartete dieBesucher an Ihrem Stand?Unser Unternehmen hatte diesmal einen sehr,sehr großen Stand mit enorm viel Technologie.Der Fokus lag vor allem auf der Präsentationder neuen Ware-zur-Person-Arbeitsplätze.Mitarbeiter müssen nicht durchs Lagergehen, um Produkte einzusammeln, sondernwir bieten Lösungen, wie die Produktezu den Mitarbeitern kommen. Die Arbeitsplätzesind besonders ergonomisch und überausschön gestaltet. Zudem haben wir einenBlick in die Zukunft der Logistik gewährt.Ein Beispiel hierfür sind frei fahrende Shutt -les, die nicht mehr an Fördersysteme gebundensind, sondern sich im Lager völlig freibewegen und für Tranport- und Kommissionieraufgabeneingesetzt werden. Ein weiteresHighlight auf der CeMAT war KiSoft Vision:Mittels diesem revolutionären optisch geführtenKommissioniersystem erhält das Kommissionierpersonalvirtuelle Informationenmittels Datenbrille direkt in das Sichtfeld einblendet.Das sind die wirklich richtungsweisendenTechnologien in der Logistik!n Ihr Unternehmen ist jetzt auch in dieFashion-Logistikbranche eingestiegen.Was erwarten Sie sich davonbzw. was kann geboten werden?KNAPP ist traditionell schon sehr lange imFashionbereich tätig, nämlich mit unserenLiegewarensystemen. So haben wir bereitsvor 20 Jahren ein Lager der Firma Seidensticker,einer der führenden Hemdenhersteller,ausgerüstet. Im Fashionbereich ist jedochdie Hängefördertechnik eine ganz wichtigeKomponente.Mit der Übernahme der Dürkopp FördertechnikGmbH, des Weltmarktführers fürsolche Systeme, sind wir bestens aufgestellt.Wir sind das einzige Unternehmen weltweit,das eine durchgängige Fashion-Logistiklösunganbieten kann. Das verschafft uns natürlicheine besondere Marktposition.KNAPP befindet sich auch dank bedeutenderGroßaufträge voll auf Wachstumskurs. Beispielsweiseliefern wir aktuell die Technologiefür das multifunktionale Logistikzentrumfür JCL Logistics inWerndorf.Es freut uns sehr, dasswir in Österreich undquasi vor unserer Haustürein derartiges Lagererrichten dürfen. ÜEin klares Bekenntnislegt das Unternehmenzu seinem Standortin der Steiermark ab.Foto: KNAPP AGWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 79


Atompolitik – Kärntenzieht an einem StrangMit 50,5 Prozent hat sich die österreichischeBevölkerung am 5. November1978 gegen die Nutzung von Atomenergieausgesprochen. Jetzt, fast 33 Jahrespäter, ist die Bedrohung gegenwärtiger dennje, denn nur knapp 100 Kilometer von derKärntner Grenze entfernt steht das AKWKrsko. Ein Atomkraftwerk, welches nichtnur aufgrund der Umweltkatastrophe in Japanjede Menge Diskussionspotenzial in sichbirgt.Seit Tschernobyl wissen wir, dass ein Super-Gau keine lokale, sondern eine internationaleKatastrophe ist. Und Kärnten hat mit Krskoeine Zeitbombe praktisch vor der Haustür.Vor dem Hintergrund der Situation in Japanfordert FPK-Obmann DI Uwe Scheuch eineInitiative der Bundesregierung zur Schließungdes slowenischen AtomkraftwerkesKrsko. „AKW in Erdbebenzonen müssen bedingungslosgeschlossen werden. Kein nochso ausgeklügeltes Sicherheitsnetz hilft imErnstfall, das beweist uns die schrecklicheSituation in Japan. Nicht nur bei unseremsüdlichen Nachbarn muss man umdenken,Nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan und den darauffolgendenGeschehnissen rund um das AKW Fukushima am 11.März spricht sich die Kärntner Politik klar gegen Atomstrom aus.Per Resolution werden die österreichische Bundesregierung undUmweltminister Nikolaus Berlakovich aufgefordert, endlich etwasgegen die vielen grenznahen Atomkraftwerke zu unternehmen.es wäre europaweit an der Zeit für eine neueAtompolitik!“FPK-Obmann Uwe Scheuch ist sich bewusst,„wie bescheiden unsere Mittel im Verhältniszum Schrecken in Japan sind, abertrotzdem wollen wir den Opfern natürlichbeistehen. Ich kann mir vorstellen, dass wirzum Beispiel in Zusammenarbeit mit Caritasoder SOS Kinderdorf verwaiste Kinder ausJapan eine Zeitlang bei uns aufnehmen, damitsie dieses Trauma überwinden. Ich bindazu natürlich auch persönlich bereit.“Kärntens Landtagspräsident Josef Lobnigbegrüßt die Initiative des Rechts- und Verfassungsausschusseszur Schließung des Risiko-AtomkraftwerkesKrsko. „Hier ist einegemeinsame Kraftanstrengung notwendig,schließlich geht es um die Sicherheit und Gesundheitunserer Bevölkerung“, so Lobnig.„Krsko liegt auf einer Erdbebenzone, undkein noch so durchdachtes Sicherheitsnetzhilft im Ernstfall, wie die fatale Situation inWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>80


KÄRNTENKölnbreinsperre – saubere Energiefür eine sichere ZukunftFoto: kkJapan beweist. Da das Atomkraftwerk Krskozur Hälfte Kroatien gehört, muss die EuropäischeUnion durch die Bundesregierungnatürlich auch aufgefordert werden, dieSchließung Krskos im Zuge der Beitrittsverhandlungenzu thematisieren. Deutschlandhat bereits Konsequenzen aus den dramatischenEreignissen in Japan gezogen und angekündigt,alle bis 1980 in Betrieb genommenenAtomkraftwerke vom Netz zu nehmen.Dies sollte Vorbildwirkung auch fürSlowenien und Kroatien haben. Im Gegenzugsollte unser Nachbarland beim Ausstiegaus der Atomenergie natürlich unterstütztwerden“, so Lobnig weiter.Auch Kärntens Landeshauptmann GerhardDörfler fordert ein Umdenken in der europäischenEnergiepolitik. „Die Schließungvon überalterten und erdbebengefährdetenAtomkraftwerken ist der erste Schritt in einesichere und moderne Zukunft.“Zu geplanten AKW-Projekten, wie sie aktuellbei Kärntens südlichem Nachbar Italienstattfinden, hält Dörfler fest, dass jene imSinne der Vernunft und der Verantwortunggegenüber der Bevölkerung Europas zu verwerfensind.„Risiko-Kernkraftmeiler haben als tickendeZeitbombe in unserer Gesellschaft keinenPlatz. Ein europaweiter Ausstieg aus derKernenergie-Nutzung muss unser oberstesGebot sein“, macht Dörfler klar.„Ich fordere die Bundesregierung und insbesondereden zuständigen UmweltministerNikolaus Berlakovich auf, für die Betriebseinstellungdes Risiko-AKWs zu sorgen“,sagte Dörfler.„Das sich sonst so fortschrittlich präsentierendeEuropa sollte sich Gedanken übermögliche und zweifelsohne vorhandene Alternativenmachen und könnte mit einem Totalausstiegeine weltweite Vorbildfunktioneinnehmen“, ist SPÖ-GesundheitsreferentPeter Kaiser überzeugt. Es sei höchst an derZeit, dass Politik und Wirtschaft sich selbst,vor allem aber auch der Bevölkerung gegenübereingestehen, dass Atomenergie eine unberechenbareGefahrenquelle für dieMenschheit darstellt.„Wir haben das Knowhow und die technischensowie die finanziellen Möglichkeitenfür eine weitgehend ungefährliche Energiegewinnung“,erklärt SPÖ-GesundheitsreferentPeter Kaiser. Die Zukunft gehört alternativenEnergiegewinnungsformen, wie zumBeispiel Wind, Wasser, Sonne oder den bereitsweit entwickelten Brennstoffzellen.„Sogenannte Stresstests für Atomkraftwerkesind nicht mehr als ein Feigenblatt“, machtKaiser deutlich. Die Bevölkerung habe auchbis jetzt erwartet, dass diese Kernkraftwerkeständig überprüft werden. Wenn uns die Tragödiein Japan, von der Zehntausende Menschenbetroffen sind und alles verloren haben,etwas lehrt, dann wohl das, dass Atomenergieeine unzähmbare Bestie ist und estrotz aller Vorkehrungen niemals eine zufriedenstellendeSicherheit für die Menschen gebenwird“, erneuert Kaiser seine Forderungnach einem Totalausstieg Europas aus derAtomenergie.Tatsache ist aber auch, dass ein Ausstieg ausder Atomenergie von heute auf morgen wohlnicht möglich sein wird. Immerhin beziehendie Franzosen knapp drei Viertel ihrer Energieaus Atomkraftwerken. Dicht gefolgt vonBelgien und der Slowakei, die fast die Hälfteihres Stroms aus AKWs beziehen. InDeutschland ist es immerhin noch knapp einViertel.Bevor der Energieverbrauch in Europa nichtüberdacht und andere Technologien effektivergenutzt werden, führt wohl kein Weg ander Kernenergie vorbei.Österreich ist in der glücklichen Position,aus erneuerbaren Energiequellen bereits dieHälfte seiner Energieerzeugung zu schöpfenund ein weiteres Drittel aus Wasserkraft sowieden Rest aus Gas, Kohle und Öl zuspeißenzu können. Nur rund sechs Prozent kommenaus Atomstromimporten.Ein Ausstieg aus der Atom-Technologie inWeg vom Atomstromhin zum „grünenStrom“Foto: kkEuropa würde aber mindestens 15 bis 20Jahre dauern, schätzt Verbund-GeneraldirektorWolfgang Anzengruber – ob es aber überhauptdazu kommt, hält er für ungewiss.Zunächst seien die Resultate des dreimonatigenMoratoriums in Deutschland und derAKW-„Stresstests“ in der gesamten EU abzuwarten.Nicht erst die Atomkraft-Katastrophe in Japanhat gezeigt, dass die Nukleartechnologieproblematisch ist, „das wissen wir eigentlichseit Tschernobyl. Systeme, die zu 100 Prozentsicher sind, gibt es einfach nicht“, soAnzengruber.Auch für SPÖ-Energie-, und UmweltreferentinBeate Prettner steht fest, „die dramatischenEreignisse in Fukushima müssenfür uns alle die Stunde null einer neuen Zeitrechnungder Energiepolitik sein. Atomkraftkann und darf nicht der Weg der Zukunftsein! Der Fokus muss auf den erneuerbarenEnergieformen liegen. Nur ein stillgelegtesAtomkraftwerk ist risikofrei“, erklärt Prettner.Dieser Ansatz muss auch im Hinblick aufweitere effektive Schritte zur Schließunghochgefährlicher Reaktoren wie Krsko, Paks,Dukovany, Temelin gelten, um nicht nur unsere,sondern auch die Zukunft folgender Generationensicherer zu machen. ÜWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong> 81


AUTO & MOTORHappy Birthday, Moto Guzzi!Schon der Name lässt den Puls wahrer Motorradfreaks ansteigen:Moto Guzzi. <strong>2011</strong> wird die legendäre italienische Motorradschmiede90 Jahre alt. Anlass genug, die wechselhafte Geschichteeiner der ältesten noch existierenden Zweiradmarken zu durchleuchten.Neben der zu erwartenden Menge Emotion und wunderschönenFormen steht Moto Guzzi auch für erstaunlich vieleMit der „Normale“ begann die lange, aberauch turbulente Erfolgsstory von Moto Guzzi.technische Innovationen.82Wie hinter den meisten großen Markendes 20. Jahrhunderts verbirgt sichauch hinter Moto Guzzi ein ganz besondererSchlag Mensch. Menschen, denendie Liebe zu Technik und Form wichtigerwar als schnödes Marketingblabla. Im Fallvon Moto Guzzi waren es drei junge Männer,die sich während des Ersten Weltkrieges beider italienischen Luftwaffe kennengelernthatten und kurzerhand beschlossen, mit ihrereigenen Motorradfabrik die Welt zu erobern:Carlo Guzzi, ein begnadeter Techniker ausMandello del Lario, sollte für das Motorradsorgen. Giorgio Parodi, der aus einer GenueserReederfamilie stammte, für die Finanzen.Als Dritter im Bunde sollte der RennfahrerGiovanni Ravelli für die zeitgemäße Publicityim Rennsport sorgen. Der engagiertePlan des Trios drohte jedoch früh zu scheitern,als Ravelli in den letzten Kriegswochennoch abgeschossen wurde. Doch auch alsDuo wurden die Pläne in die Tat umgesetzt,und so ging 1920 der erste Prototyp einerVierventiler-Maschine mit oben liegenderund mittels Königswelle angetriebener Nockenwelleund Doppelzündung an den Start.Das erste Serienmodell namens „Normale“hatte zwar nur zwei Ventile und eine untenliegende Nockenwelle, gründete mit ihremliegenden Einzylindermotor jedoch das technischeFundament, das noch bis in die SiebzigerJahre beibehalten werden sollte. AchtPS sorgten schon damals für beachtliche 100km/h Höchstgeschwindigkeit. Noch im erstenJahr folgte der Premierensieg bei der berühmt-berüchtigtenTarga Florio.WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/<strong>2011</strong>Cafe Racer in Bestform: Die Moto Guzzi V7Racer ist eines der Aushängeschilder der aktuellenModellpalette der Italiener.Weltmeister und Technik-PionierBereits 1923 wurde die „Normale“ von der„Sport“ ersetzt, deren Namen richtungsweisendfür die große Rennsportära der Markesein sollte. Zahlreiche Rennsiege und WM-Titel bis in die Fünfzigerjahre waren das Resultateines unablässigen Strebens nach technischenInnovationen, darunter die erste Hinterradfederung,ein Vierzylinder-Kompressormotormit 45 PS oder ein Halbliter-Aggregat,das aus zwei Viertelliter-Motoren zusammengefügtwar und deren Zylinder in einemaußergewöhnlichen Winkel von 120Grad standen. Der Lohn dieses mutigen Pioniergeistswar der Sieg bei der Tourist Trophyim Jahr 1935.Moto Guzzi war mittlerweile zum größtenitalienischen Motorradhersteller gereift unddaher auch für die Armee erste Wahl. DenHöhepunkt der zahlreichen, besonders robustenMilitärmaschinen bildete die„Alce“ – als der Elch –, die auch als Gespanneingesetzt wurde. Nach dem Krieg war vorerstSchluss mit den aufwendigen Rennmaschinen.Nach einem spektakulären Versucheiner V8 mit acht Vergasern, die jedoch nurschwer beherrschbar war, zog sich die Marke1957 endgültig aus der Weltmeisterschaft zurück.Auf dem Programm stand die ersteZweitakter der Firmengeschichte. Nicht zuletztdank des 1950 installierten Windkanalsblieb Moto Guzzi technisch jedoch Stateof the Art, lange vor der Konkurrenz ausDeutschland und England beschäftigte mansich in Mandello del Lario mit strömungsgünstigenVerkleidungen.Ging 1950 in Betrieb: Der Windkanal derMoto-Guzzi-Fabrik in Mandello, technischnoch heute betriebsbereit. Fotos: Moto GuzziNeuanfang unter PiaggioDie damals arbeitslos gewordene Rennabteilungbeschäftigte sich fortan mit der Entwicklungeines V2-Zylinders, der für denEinbau in den Fiat 500 vorgesehen war. Nacheinigen Prototypen wurde 1966 die V7 vorgestellt,die mit vorerst 750 Kubik und 40PS vor allem bei der Polizei gut ankam. Sobestellte die kalifornische Polizei HunderteMaschinen.1973 kaufte de Tomaso das Unternehmenund vereinte zahlreiche Modelle mit jenender Marke Benelli. 1975 wurde die sportlicheLe Mans vorgestellt, die als Klassiker in vierVersionen bis in die Achtzigerjahre erhältlichwar. Dazwischen lag die Umrüstung allerModelle auf elektronische Einspritzung.Nach großen wirtschaftlichen Schwierigkeitenkaufte 2000 der Besitzer von ApriliaMoto Guzzi, vier Jahre später wurde Apriliawiederum von der Piaggio Gruppe übernommen.Danach ging es Schlag auf Schlag:20<strong>05</strong> wurde mit der Breva 1100 nach Langemwieder eine neue Guzzi vorgestellt,es folgten die Griso 1100 und die Breva mitkleinem 850 Kubik-Motor. 2006 folgtemit der neuen Norge 1200 GT ein Tourer,2007 mit der Stelvio eine neue Groß-Enduro.Ebenfalls 2007 kamen die California Vintageund die Stelvio 1200, die Classic Fansfreuten sich über das klassische Retro-BikeV7, die 2009 von der V7 Cafe ergänzt wurde.Auch die Zukunft der großen italienischenMarke scheint dank eines Millionen-Investments von Piaggio auf Jahre hinaus gesichert.Ü


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