(Austria) GmbH bietet: Einfache Arbeitskräfte - Wirtschaftsnachrichten
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n Herr Präsident, Sie machen sich für<br />
eine Änderung von Managerverträgen<br />
bei Staatsbetrieben stark. Wie sollte so<br />
eine Umgestaltung aussehen? Und warum<br />
ist Ihnen der Aktienkurs als Berechnungsbasis<br />
zu eindimensional?<br />
Könnte man die Berechnung nicht anhand<br />
einer „Balanced Score Card“ definieren?<br />
Wie wir auch in den letzten Wochen an den<br />
Börsen gesehen haben, unterliegen Aktienkurse<br />
immer wieder starken Schwankungen,<br />
die nur wenig mit der wirtschaftlichen Situation<br />
und den längerfristigen Perspektiven des<br />
einzelnen Unternehmens zusammenhängen.<br />
Daher sind auch andere Kennzahlen für Managergehälter<br />
sinnvoll, und Vorstandsvergütungen<br />
sollten sich obendrein an längerfristigen<br />
Kriterien orientieren. Auch eine Balanced<br />
Score Card kann durchaus einen zusätzlichen<br />
Maßstab bilden.<br />
n Finanzstaatssekretär Schieder warnt<br />
davor, nach der Krise auch in der Privatwirtschaft<br />
wieder so weiterzumachen<br />
wie vorher. Er betrachte es sehr<br />
kritisch, dass die Managerboni wieder<br />
steigen und warnt davor, in die nächste<br />
Krise zu schlittern, wenn die Regierung<br />
es nicht schafft, jetzt Regulierung<br />
in die Finanzmärkte zu bringen. Teilen<br />
Sie diese Befürchtungen?<br />
Zur Regulierung der Finanzmärkte gibt es<br />
bereits einige Maßnahmen und Initiativen.<br />
Seit Anfang 2011 sind zum Beispiel drei<br />
neue europäische Finanzaufsichtsbehörden<br />
aktiv, nämlich jene für Banken, Versicherungen<br />
und Wertpapiermärkte/Ratingagenturen.<br />
Manches geht aber auch mir zu langsam,<br />
zum Beispiel die Diskussion um die Finanztransaktionssteuer.<br />
Die aktuelle Phase der Finanzkrise<br />
zeigt allerdings auch, dass die öffentlichen<br />
Haushalte nicht ebenso weitermachen<br />
dürfen wie bisher. Übermäßige Ver-<br />
schuldung ist kein Rezept für die Zukunft.<br />
Ich vermisse in Europa und in Österreich den<br />
generellen Mut zu größeren Reformen.<br />
n Könnten Sie sich eine gesetzliche Beschränkung<br />
von Bonuszahlungen vorstellen?<br />
Grundsätzlich ist die Entlohnungspolitik Sache<br />
des einzelnen Unternehmens. Für Banken<br />
gibt es Grundsätze der Begütungspolitik,<br />
die gesetzlich festgelegt sind. Für börsenotierte<br />
Unternehmen ist die Selbstregulierung<br />
– Corporate Governance Kodex – ausreichend.<br />
Bei Managergehältern agieren wir<br />
nicht in einem abgeschotteten Markt, sondern<br />
müssen uns auch an der international<br />
üblichen Praxis orientieren.<br />
n Schieder plädierte unlängst für eine<br />
Reform der Gruppenbesteuerung für<br />
Unternehmen sowie für die generelle<br />
Einschränkung der Absetzbarkeit von<br />
Managerboni und Managergehältern.<br />
Können Sie diesem Vorschlag etwas<br />
abgewinnen?<br />
Die Einführung der Gruppenbesteuerung im<br />
Jahre 2005 trug deutlich zur Erhöhung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit bei. In Österreich<br />
wurde die Zahl der Betriebsansiedelungen<br />
allein zwischen 2004 und 2008 mehr als verdoppelt.<br />
Ebenso konnten deutlich mehr<br />
Headquarter-Ansiedelungen für Österreich<br />
gewonnen werden. Befürchtungen vor einem<br />
enormen Ausfall bei den Körperschaftssteuereinnahmen<br />
haben sich nicht bestätigt. Bis<br />
vor dem krisenbedingten Rückgang im Jahr<br />
2009 sind die Einnahmen aus der KöSt zwischen<br />
2004 und 2008 um mehr als ein Drittel<br />
angestiegen. Laut OECD wirkt sich die Anhebung<br />
von Gewinnsteuern am negativsten<br />
auf Wachstum und Beschäftigung aus. Heimische<br />
Unternehmen brauchen gute Rahmenbedingungen,<br />
um im internationalen<br />
Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
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Ist der dafür erforderliche Cash in den eigenen Außenständen<br />
gebunden, hilft Factoring. Als flexibles Instrument zur Umsatz- und<br />
Wachstumsfinanzierung bringt es schnelle und sichere Liquidität. Wie<br />
beim Leasing ergibt sich beim Factoring noch der zusätzliche Effekt, dass es<br />
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SERVICE<br />
Was Managerboni betrifft, so soll auf eine<br />
nachhaltige, ganzheitliche und künftige Entwicklung<br />
des Unternehmens geachtet werden<br />
– der Aktienkurs als alleinige Berechnungsbasis<br />
ist zu eindimensional. Gesetzlichen<br />
Beschränkungen von Bonuszahlungen<br />
kann ich aber nicht viel abgewinnen. Es<br />
dürfe aber nicht passieren, dass etwa im<br />
staatsnahen Bereich Managern, die gescheitert<br />
sind, noch großzügige Abfindungen<br />
nachgeworfen werden. Da geht es mir um<br />
Gerechtigkeit, denn auch ein kleiner Unternehmer,<br />
der scheitert, bekommt keinen Golden<br />
Handshake, der geht in Konkurs.<br />
n Auch wenn der Internationale Währungsfonds<br />
Österreichs Wirtschaft<br />
derzeit in einer „guten Verfassung“<br />
sieht, wird der Konsolidierungsplan<br />
der Bundesregierung zur öffentlichen<br />
Verschuldung als „zu zögerlich“ kritisiert.<br />
Wo könnte schnell und effizient<br />
eingespart werden?<br />
Der Abbau des Defizits zusammen mit<br />
Strukturreformen muss absolute Priorität haben.<br />
Die jüngst beschlossenen verschärften<br />
Bedingungen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes<br />
gehen in die richtige Richtung<br />
und erhöhen den Druck, die notwendigen<br />
Reformen in den Bereichen Verwaltung, Gesundheit<br />
und Pensionen endlich einzuleiten.<br />
Österreich muss derzeit pro Stunde eine Million<br />
Euro an Zinszahlungen aufbringen. Gelingt<br />
es, das Pensionsantrittsalter um ein Jahr<br />
anzuheben, spart der Staat alleine eine Milliarde<br />
Euro. Aber selbst unter günstigen wirtschaftlichen<br />
Voraussetzungen wird ein hinreichender<br />
Schuldenabbau noch viele Jahre<br />
in Anspruch nehmen. Umso wichtiger ist es,<br />
seit Langem auf dem Tisch liegende Reformvorschläge<br />
nun endlich auch umzusetzen.<br />
Erst ein konsequenter Schuldenabbau ermöglicht<br />
die notwendigen Zukunftsinvestitionen<br />
in Bildung und Forschung. Ü<br />
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Salzburg: Markus Binderitsch,<br />
Tel.: 0662/62 35 53-130<br />
Wien: Mag. Helmut Zimmel,<br />
Tel.: 050/40 04-4379