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42 Saudis lieben’s kalt Arabische Touristen entdecken Österreich. Mit jährlichen Steigerungsraten von 20 Prozent ist der Mittlere Osten zum Hoffnungsmarkt für die heimische Tourismusbranche geworden. Verregnete Sommer und niedrige Temperaturen sind das wichtigste Verkaufsargument. Seit Tagen hatte es geregnet in den Salzburger Bergen. Bei den Gästen im Speisesaal des 5-Sterne-Restaurants in Badhofgastein macht sich Unmut breit. Nur die saudische Großfamilie kann sich an der wolkenverhangenen Landschaft und den triefnassen Wiesen einfach nicht sattsehen. Sie genießen ihren Sommerurlaub in vollen Zügen. Auch deshalb, weil das Thermometer zu Hause in der arabischen Wüste schon seit Wochen 50 Grad Celsius anzeigt. Immer mehr Gäste aus Saudi-Arabien und den Golfemiraten flüchten im Sommer nach Österreich. „Wir werben im arabischen Raum mit dem klassischen Urlaubskonzept der Sommerfrische“, sagt Klaus Ehrenbrandtner, Market Manager Middle East der Österreich-Werbung. „Dieses traditionelle österreichische Konzept von Sommerferien WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2011 entspricht genau den Wünschen unserer arabischen Kunden.“ Seit Februar 2007 vertritt der Salzburger die Interessen der österreichischen Tourismusbranche in Dubai. Die Zuwachsraten bei Nächtigungen und Ankünften bezeichnet der 39-Jährige im Gespräch mit den <strong>Wirtschaftsnachrichten</strong> schlicht und eingreifend als „sensationell“. In den vergangenen fünf Jahren gab es bei den Ankünften eine Steigerungsrate von 125 Prozent und eine Verdoppelung der Übernachtungen. Ein Trend, der sich in den Sommersaisonen 2010 und 2011 verfestigte. „Bei den arabischen Gästen hatten wir im Vorjahr mit einem Plus von 20 Prozent ein Rekordergebnis erzielt“, sagte Ehrenbrandtner. „Es sieht danach aus, dass wir dieses Ergebnis heuer sogar übertreffen.“ Saudi-Arabien und die Golfstaaten sind da- Arabische Gäste am Gletscher. Foto: Österreich-Werbung mit der am schnellsten wachsende Überseemarkt für den Österreich-Tourismus, die Länder sind die emerging markets der Tourismusbranche. Die konsumfreudige Mittelschicht dieser Region hat das Reisen entdeckt. Mit mehr als zehn Prozent steigen Auslandsreisen pro Jahr. Zum Vergleich: global wächst der Markt für Auslandsreisen mit rund vier Prozent. Supergäste Populär sind neben Wien und Salzburg vor allem die Ferienorte Zell am See, Bad Gastein und Seefeld. Der arabische Gast will kühle Bergluft und „Wasser in jeder Form“, sagt Ehrenbrandtner. Mit der Seilbahn zum Gletscher, die Füße in einen kalten Gebirgssee tauchen und durch regennasse, satt grüne Wiesen spazieren, das macht für den arabi-
schen Gast den idealen Urlaub aus. Ein Vergnügen, das sich die arabischen Gäste einiges kosten lassen. 1850 Euro pro Person geben sie für einen Aufenthalt in Österreich im Durchschnitt aus. Das ist rund dreimal so viel wie andere ausländische Gäste. Kein Wunder, dass Touristiker die Araber inzwischen als „Supergäste“ bezeichnen. Von den zahlungskräftigen Besuchern aus dem Morgenland profitieren die gehobene Hotellerie, aber auch die Luxusgeschäfte in Wien und Salzburg. Hinzu kommt, dass die arabischen Gäste in den meisten Fällen im Familienverband anreisen. Zehn bis fünfzehn Personen plus Chauffeur und Kinderfrau, da räumen viele Hotels gerne ein ganzes Stockwerk aus. Der arabische Gast liebt Luxus und fährt schon einmal mit dem Taxi von Salzburg nach Venedig, weil die Frauen italienische Schuhe kaufen wollen. Wie beliebt die österreichischen Berge in der Golfregion inzwischen sind, lässt sich auch daran ablesen, dass ein Fernsehsender aus Abu Dhabi in Seefeld gerade ein paar Staffeln seiner Seifenoper „Hopelessly In Love“ abgedreht hat. Mit freundlicher Unterstützung eines Seefelder Luxushotels. Gut angelegtes Geld, denn die Serie hat in der Golfregion ein Publikum von rund 300 Millionen Zusehern. „Diese Seifenoper ist für uns eine sehr gute Möglichkeit, den Ort und die Region am Markt zu etablieren“, sagt Markus Tschoner, Geschäftsführer der Olympiaregion Seefeld. Betreuungsintensiv Dass Österreich beim arabischen Gast die Nase vorn hat, liege nicht nur am Wetter. Das behauptet zumindest Klaus Ehrenbrandtner. „Österreich ist beim arabischen Gast auch deshalb beliebter als die Schweiz oder Deutschland, weil die Österreicher als die besseren Gastgeber gesehen werden.“ Dass die Österreicher einfach „more welcoming“ Alle Wochenendpakete inklusive: � �� Preise pro Person u. Nacht im Doppelzimmer. Buchungsmöglichkeit Freitag – Montag auf Anfrage (je nach Verfügbarkeit) �� Fischeraustraße 22, 8051 Graz-Gösting Tel.: 0316 / 68 20 10-0, www.novapark.at, e-mail: office@novapark.at „Sensationelle Wachstumsraten auf dem arabischen Tourismus-Markt“: Österreich- Werbung-Manager Ehrenbrandtner vor dem Burj Khalifa , dem höchsten Gebäude der Welt: in Dubai Foto: Richard Shirazan wären als die reservierten Eidgenossen, hört der für seine Werbekampagne ausgezeichnete Tourismus-Manager immer wieder. Hinzu kommt, dass die USA als Reiseziel bei vielen arabischen Touristen seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unbeliebt geworden sind. Langwierige, bisweilen höchst unangenehme Einreisekontrollen schrecken diese anspruchsvollen Kunden ab. „Die US-amerikanische Einreisepolitik gibt € 44,- Gültig von 01.09. – 30.11.2011 Kennwort: Herbstzeitlos 2011 TOURISMUS dem arabischen Gast das Gefühl, unerwünscht zu sein“, sagt Ehrenbrandtner. Auch wenn in Österreich mit antiislamischen Ressentiments Politik gemacht wird, die arabischen Gäste will man die eigenen Vorurteile offenbar nicht spüren lassen. Im Gegenteil: Heimische Luxusherbergen haben sich daran gewöhnt, dass der arabische Gast besondere Ansprüche stellt. Dass man für streng gläubige Gäste die islamischen Speisevorschriften einhalten muss und dass man dafür am besten gleich einen Koch aus Ägypten anwirbt. Investitionen, die sich in jedem Fall rechnen, auch wenn der arabische Gast als „sehr betreuungsintensiv“ umschrieben wird. Sind die Gäste mit ihrem Urlaubsort jedoch zufrieden, dann kommen sie immer wieder. „Arabische Gäste sind konservative Reisende“, sagt Ehrenbrandtner. Eine Einschätzung, die auch Hermann Gruber vom Schladming- Tourismus bestätigt. Hinzu kommt, dass arabische Gäste viel geben auf die Empfehlung von Freunden und Bekannten. „Da läuft viel über Mundpropaganda“, sagt Gruber. Einer der Gründe, warum persönliche Empfehlungen auf diesem Markt so wichtig sind, hat paradoxerweise mit dem Ausschluss der Frauen aus dem öffentlichen Leben zu tun. In der streng patriarchalen Kultur Saudi-Arabiens dürfen Frauen nicht Auto fahren oder am politischen Leben teilhaben, im Reich des Privaten ist ihre Macht dafür umso größer. Das gilt auch für die Frage, wo die Familie den nächsten Sommerurlaub verbringt. Wer sich schwer tut, eine Tourismus-Messe zu besuchen, der legt besonderen Wert auf die Empfehlung aus dem privaten Kreis. Dass in ein paar Jahren arabische Gäste nicht nur in Zell am See und Seefeld, sondern auch in weniger hochpreisigen Orten Ferien machen werden, glaubt Gruber jedenfalls nicht. „Der arabische Gast will Luxus, auf eine Almhütte bringt man den nie.“ Ü �� Kuschelwochenende Kuschel lww oochenende c ne hl Ganzjährig, Ganzjähr jährig ig, Ke Kennw Kennwort: ort: t: Kuschelw Kuschelwochenende lwww ochenende ochen € 49,- Wochenendkulturpackage W chenendkultu acka Ganzjährig, Kennwort: Wochenendkulturpackage € 55,-
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