Bodenseekreis spezia.. - Wirtschaftsmagazin
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Mit Sensoren zum Erfolg<br />
Herr Baur, Sie haben in den 80er Jahren eine Marktlücke im Bereich<br />
optoelektronische Sensoren entdeckt. Was genau sind optoelektronische<br />
Sensoren eigentlich?<br />
Optoelektronische Sensoren sind Geräte, die mittels Licht Gegenstände<br />
erfassen und damit Steuer-, Schalt- und Regelfunktionen auslösen können.<br />
In der heutigen, hochautomatisierten Industrie sind sie unverzichtbar. Als<br />
wir 1983 mit unserer Arbeit begannen, existierten solche Sensoren zwar<br />
bereits, unser Ziel war es aber, in diesem Bereich neue Technologien und<br />
Funktionsprinzipien zu entwickeln, um die Leistung und die Anwendungsgebiete<br />
dieser Sensoren zu erweitern. So entwickelten wir z.B. Sensoren,<br />
die durch Integration von Lasertechnologie hochgenau Abstände messen<br />
können. Später nahmen wir dann auch Sicherheitstechnik für den Personenschutz<br />
ins Programm und 2005 kam der Bereich der industriellen Bildverarbeitung<br />
noch hinzu.<br />
Ihre Firma ist stetig gewachsen, viele Firmen verlegen mit der Expansion<br />
auch Ihren Standort. Standen Sie jemals vor der Frage, aus dem<br />
<strong>Bodenseekreis</strong> wegzugehen?<br />
Wenn man an einem Ort bereits wohnt und sich dort wohlfühlt, versucht<br />
man natürlich, in der Umgebung zu bleiben. Trotz anfänglicher Widerstände<br />
haben wir 1989 unser heutiges Firmengelände bekommen. Hinzu kommt,<br />
dass man eine Firma nur mit engagierten Mitarbeitern aufbauen kann. Diese<br />
engagierten Mitarbeiter haben wir in Tettnang problemlos gefunden. Die<br />
Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital für wenglor, nur durch motivierte und<br />
zufriedene Mitarbeiter können wir innovativ, flexibel und international arbeiten<br />
und wachsen.<br />
Fotos: wenglor sensoring GmbH<br />
22 IT & Elektronik<br />
Im östlichen <strong>Bodenseekreis</strong> hat sich Tettnang in den letzten Jahrzehnten zu einem Zentrum<br />
der Elektronik entwickelt. Ca. 2.000 Arbeitsplätze sind in diesem Bereich vorhanden. Eine der<br />
erfolgreichsten Firmen im Bereich der Elektronik ist die Firma wenglor sensoric. Dieter Baur,<br />
Gründer und Geschäftsführer von wenglor, gibt Auskunft über das Geheimnis seines Erfolges.<br />
Viele Firmen in der Bodenseeregion klagen über Fachkräftemangel.<br />
Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um?<br />
Wenn man wie wir immer im zweistelligen Bereich wächst und das zudem in<br />
einer Region, in der Arbeitslosigkeit kein großes Thema ist, ist es mitunter<br />
schwierig, neue Arbeitskräfte zu finden. Daher hat wenglor von Anfang an<br />
auf Ausbildung gesetzt, schätzungsweise 50 Prozent unserer Mitarbeiter<br />
haben wir selbst ausgebildet.<br />
Ist es für Sie ein Problem, Arbeitskräfte von außerhalb an den eher<br />
ländlich geprägten Bodensee zu locken?<br />
Man hört natürlich oft, dass gut ausgebildete Fachkräfte Ballungsgebiete wie<br />
München oder Stuttgart bevorzugen. Andererseits gibt es aber auch Leute,<br />
die im Umkehrzug von der Großstadt wegwollen in die Provinz. Im Moment<br />
habe ich eher den Eindruck, dass sehr viele Leute aus den Großstädten fliehen.<br />
Außerdem gewinnt der Freizeitwert immer mehr an Bedeutung und der<br />
Freizeitwert ist hier natürlich sehr hoch.<br />
Viele Firmen wurden im vergangenen Jahr schwer von der Krise getroffen.<br />
Wie ist wenglor mit der Krise umgegangen und wie beurteilen Sie<br />
Ihre Chancen für die nächsten Jahre?<br />
Wir haben die Krise ganz stark zu spüren bekommen, weil wir Produkte für den<br />
Investitionsgüterbereich, v.a. den Maschinen- und Anlagenbau herstellen. Dieser<br />
Markt ist in der Krise der letzten beiden Jahre natürlich stark eingeknickt, das<br />
haben auch wir zu spüren bekommen. In Bezug auf die Zukunft bin ich ein<br />
positiv eingestellter Mensch und denke mit Kreativität und Geistesleistung und<br />
immer neuen Ideen können wir noch über viele Jahre neue Produkte an den<br />
Markt bringen, die wir weltweit gut verkaufen können. Ich bin dagegen immer<br />
nur zu kritisieren - als Unternehmer, das sagt der Name schon, muss man eben<br />
etwas unternehmen, wenn nicht alles so ist, wie man es will. Nur so kann man<br />
Dinge verändern oder man muss sich mit der Situation arrangieren. Da gibt es<br />
keinen Zwischenweg.