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Gottlob <strong>Müller</strong> (1900 bis 1993), Gründer von WOLFF & MÜLLER Anlage zur Aufbereitung von Trümmern und Schutt für neues<br />
Baumaterial (1945)<br />
BAU<br />
ZEIT 30<br />
WOLFF & MÜLLER setzte sich mit allen verfügbaren<br />
Kräften für den Aufbau einer städtischen Infrastruktur<br />
ein – besonders in den lebensnotwendigen<br />
Betrieben zur Energie- und Wasserversorgung<br />
sowie zur Wiederherstellung von Leitungssystemen<br />
und Straßen. Gleichzeitig wurden Partnerschaften<br />
zu Unternehmen neu belebt, die WOLFF & MÜLLER<br />
bereits vor dem Krieg beauftragten.<br />
In der schwierigen und gleichzeitig rasanten<br />
Aufbauphase nach dem 2. Weltkrieg stand neben<br />
Gottlob <strong>Müller</strong> vor allem Erwin Lang im Mittelpunkt<br />
der kaufmännischen Entscheidungen. Nach<br />
seiner Lehre als Baukaufmann, die er 1943 bei<br />
WOLFF & MÜLLER begann, übernahm Erwin Lang<br />
bereits kurz danach die kaufmännische Leitung<br />
und erhielt schon 1952 Einzelprokura. 1964<br />
wurde Erwin Lang Kaufmännischer Direktor und<br />
Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
„Alles war knapp in den Nachkriegsjahren: Mitarbeiter,<br />
Maschinen, Fahrzeuge. Trotzdem haben wir es gepackt und<br />
Stuttgart mit aufgebaut. Darauf sind wir heute noch stolz.“<br />
Erwin Lang, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
1943 bis 1994 bei WOLFF & MÜLLER<br />
Hochhäuser am Eselsberg, Ulm (1956)<br />
Der Brückenbau wird zur Domäne<br />
für WOLFF & MÜLLER<br />
Kompetenz im Brückenbau erreichte WOLFF & MÜLLER<br />
1946 durch den Eintritt von Diplom-Ingenieur<br />
Hermann Maier. Er bestimmte in Abstimmung<br />
mit Gottlob <strong>Müller</strong> wesentlich die technische<br />
Ausrichtung des Unternehmens. Seine Erfahrungen,<br />
die er schon in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg<br />
sammelte, waren für das Unternehmen jetzt<br />
äußerst nützlich. Durch das hohe Fachwissen<br />
von Hermann Maier erwies sich WOLFF & MÜLLER<br />
als kompetenter Partner für den Wiederaufbau<br />
der Brücken, vor allem über die Flüsse Kocher,<br />
Jagst und Neckar.<br />
Hermann Maier wurde 1959 Technischer Direktor.<br />
Er war eng mit Professor Fritz Leonhardt, dem<br />
berühmten Architekten und Bauingenieur des<br />
Stuttgarter Fernsehturms, verbunden. Für<br />
Professor Leonhardt war WOLFF & MÜLLER der<br />
kongeniale Partner für viele innovative Verfahren<br />
und mutige Konstruktionen im Bauwesen.<br />
Erste Niederlassung in Künzelsau<br />
Es waren vorwiegend die vielen Brückenbauten<br />
über Jagst und Kocher, die eine Präsenz im<br />
Hohenloher Land erforderten. WOLFF & MÜLLER<br />
erwarb deshalb 1949 ein kleines Baugeschäft in<br />
Künzelsau. Mit Karl Gienger konnte ein tüchtiger<br />
Bauingenieur verpflichtet werden, der in vergleichsweise<br />
kurzer Zeit einen florierenden Betrieb mit<br />
250 Mitarbeitern aufbaute. Es gab zur damaligen<br />
Zeit kaum ein größeres Projekt im Umkreis,<br />
an dem sich WOLFF & MÜLLER nicht beteiligte.<br />
Der zunehmende Verkehr in dieser ländlichen<br />
Region war der Grund, dass schon 1953 die<br />
Sparte Tief- und Straßenbau eingerichtet wurde<br />
mit eigener Aufbereitungsanlage für Asphalt.<br />
Die Künzelsauer erwarben sich damals einen<br />
ausgezeichneten Ruf, der immer noch gilt.<br />
Durch Termintreue, vorbildliche Ausführungsqualität<br />
und Zuverlässigkeit wurden enge<br />
Partnerschaften zu zahlreichen Industrieunternehmen<br />
in der Region aufgebaut, die bis