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Bauzeit 2006 - Wolff & Müller

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NEWS<br />

Interview mit Geschäftsführer Eberhard Samtner<br />

BAU<br />

ZEIT 42<br />

Klare Worte zur Zukunft<br />

Seit dem 1.3.<strong>2006</strong> ist Dipl.-Ing. (FH) Eberhard Samtner<br />

als Geschäftsführer bei WOLFF & MÜLLER für die<br />

Geschäftsbereiche Tief- und Straßenbau und die<br />

WOLFF & MÜLLER Logistik verantwortlich. Der<br />

erfahrene Manager hat sich in Führungspositionen<br />

erfolgreich bewährt und für seine neue Tätigkeit<br />

hohe Ziele gesetzt. Er äußerte sich in einem<br />

Interview mit der Redaktion der BAUZEIT zur<br />

Zukunft von WOLFF & MÜLLER und der Branche.<br />

BAUZEIT: Die letzten 10 Jahre waren für die Bauindustrie<br />

eine wirklich harte Zeit. Der Aufschwung wird<br />

jedes Jahr neu verkündet. Geht es nun aufwärts?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Natürlich haben die Entscheidungsträger<br />

der Bauwirtschaft in den vergangenen Jahren<br />

immer viel Zweckoptimismus aufbringen müssen. Permanentes<br />

Jammern bringt ja auch nichts. Es sind derzeit tatsächlich<br />

deutlich mehr Anfragen privater und Ausschreibungen<br />

öffentlicher Auftraggeber zu verzeichnen. Wobei zwischen<br />

Ost- und Westdeutschland zu unterscheiden ist. Die<br />

Nachfrage ist in den alten Bundesländern deutlich höher.<br />

BAUZEIT: Mit welchem Umsatzplus rechnen Sie in<br />

Ihrem Geschäftsbereich Tief- und Straßenbau <strong>2006</strong>?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Ich bin vorsichtig optimistisch<br />

und gehe von zirka 1,5 Prozent Umsatzplus gegenüber<br />

dem Jahr 2005 aus. Bedingt durch den langen Winter<br />

konnten speziell die Baustellen im Tief- und Straßenbau<br />

erst im April operativen Umsatz ausweisen. Ob und wie sich<br />

diese Steigerung im nächsten Jahr fortsetzt, wird sich noch<br />

zeigen. Welcher Vorzieheffekt sich durch die für das Jahr<br />

2007 angekündigte Mehrwertsteuererhöhung ergibt,<br />

ist erst in zwei Jahren abzusehen.<br />

BAUZEIT: Wird sich die leicht verstärkte Nachfrage nach<br />

Bauleistungen in erhöhten Baupreisen niederschlagen?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Es ist leider so, dass die verstärkte<br />

Nachfrage nach Bauleistungen bisher keinerlei<br />

Auswirkungen an der Preisfront zeigt. Ganz im Gegenteil,<br />

trotz Preiserhöhungen im Asphalt- und im Kraftstoffbereich<br />

sowie höheren Löhnen und Gehältern sind die<br />

Mehrkosten am Markt nicht einmal ansatzweise durchsetzbar.<br />

Dies hängt mit der nach wie vor vorhandenen<br />

Überkapazität in der Baubranche zusammen.<br />

BAUZEIT: Der Abbau der Überkapazitäten war ein<br />

zentrales Thema der letzten Jahre. Wie wird sich die<br />

Personalreduzierung weiter entwickeln?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Für das Jahr <strong>2006</strong> ist noch<br />

von ca. 700.000 Beschäftigten in der Baubranche auszugehen.<br />

Dies sind zwar nur noch 50 Prozent der Beschäftigten<br />

während der Boomzeit in den 90er Jahren.<br />

Es gibt jedoch immer noch mindestens 20 bis 30 Prozent<br />

Beschäftigte zuviel in der Baubranche. Erst wenn die<br />

Kapazitäten auf weniger als 500.000 Beschäftigte zusammenschrumpfen,<br />

wird es für die am Bau Beteiligten<br />

ausreichend Arbeit zu auskömmlichen Preisen geben.<br />

Eberhard Samtner<br />

Dies gilt selbstverständlich auch für die Architekten und<br />

die Fachingenieure, die sich mit ihren Honoraren am Preisniveau<br />

der bauausführenden Firmen orientieren müssen.<br />

BAUZEIT: Welches ist die hauptsächliche Herausforderung<br />

der kommenden Jahre?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Die zentrale Herausforderung<br />

an die Bauunternehmen wird sein, wie sie trotz steigender<br />

Einkaufspreise durch ständiges Anpassen ihrer Fixkosten<br />

das derzeitige Preisniveau auch in fünf bis zehn<br />

Jahren noch halten können. Oder anders ausgedrückt:<br />

Die Baubranche inklusive der Architektur- und Ingenieurbüros<br />

werden sich Gedanken machen müssen, wie sie<br />

in den nächsten 10 Jahren zu gleichen Preisen wie heute<br />

anbieten können, ohne an der Qualitätsschraube nach<br />

unten zu drehen und ohne den Wertmaßstab „Termintreue“<br />

zu vernachlässigen.<br />

BAUZEIT: Wie können zukunftsorientierte Bauunternehmen<br />

auf dem Markt überleben?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Dem Mittelmaß, der Beliebigkeit<br />

und Austauschbarkeit begegnen wir bei WOLFF & MÜLLER<br />

mit hohem Qualitätsanspruch und Kosten- sowie Preisführerschaft.<br />

Wird diese Strategie verfolgt, gilt es jede<br />

Kostenart, jeden Prozess auf Effizienz zu untersuchen und<br />

uneingeschränkt dem Preisdiktat zu unterwerfen. Wichtig<br />

ist auch die schnelle Umsetzung von Veränderungen im<br />

Unternehmen. Es gilt schneller zu sein als der Wettbewerb.<br />

Zudem sind Marktnischen als Marken auszubauen.<br />

BAUZEIT: Welche Ziele verfolgt WOLFF & MÜLLER bei<br />

der Auswahl der Mitarbeiter und ihrer Weiterbildung?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Die Qualität der Mitarbeiter<br />

bestimmt auch die Qualität ihrer Leistung. Deshalb haben wir<br />

bei WOLFF & MÜLLER den Anspruch, nur die „Besten“ auszuwählen.<br />

Interne Trainee-Programme für Berufsanfänger sollen<br />

diesen Anspruch untermauern. Im Rahmen einer internen<br />

Weiterbildungsakademie werden unsere Mitarbeiter zudem<br />

mit modernsten Führungs- und Management-Methoden<br />

ausgestattet und in ihrer Persönlichkeit gefördert.<br />

BAUZEIT: Mit welchem Anspruch gehen Sie an Ihre<br />

tägliche Arbeit?<br />

! EBERHARD SAMTNER: Für mich als Vorgesetzter<br />

gilt es Ziele zu setzen und Vorbild vorzuleben. Es ist entscheidend<br />

an sich und an die Mitarbeiter hohe Ansprüche<br />

zu stellen in Können, Leistung und Charakter.

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