Hochschulen als Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung

Hochschulen als Motor für ExistenzgründungenProf. Dr. rer. nat. habil. Achim MehlhornRektor der Technischen Universität DresdenDie Zeit liegt nur kurz zurück, in der sich Universitäten und Hochschulen inder Rolle sahen, akademische Arbeitnehmer auszubilden.Dies galt sowohl für den wissenschaftlichen Nachwuchs, als auch für die indie Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen wechselnden Absolventen.Eine Aufforderung zu unternehmerischer Tätigkeit unterblieb weitgehend,obwohl es natürlich immer - besonders in den technischen Disziplinen -Absolventen oder Wissenschaftler gab, die den Wunsch verspürten, selbständigund unternehmerisch tätig zu sein.Die Folge davon war, dass sich nur ein verschwindend kleiner Teil der Absolventen(weniger als fünf Prozent) später in der Rolle eines selbständigenEntrepreneurs wiederfand.Seit einigen Jahren laufen, inspiriert durch die Entwicklungen in den VereinigtenStaaten, auch in Deutschland verstärkte Bemühungen, die Entstehungneuer, technologieorientierter Unternehmen durch Hochschulangehörige undAbsolventen der Hochschulen besonders zu fördern.Motive waren dabei:1. die mit hohem Entwicklungsgradienten entstehenden Innovationen, dievon etablierten Großunternehmen nur zögerlich und langsam aufgegriffenwurden und die die Flexibilität des Wirtschaftsstandorts Deutschlandsich ausreichend bedienten und2. die Hoffnung, dass sich durch Gründung neuer Unternehmungen dieArbeitslosenziffern deutlich würden verringern lassen.Bevor ich die Aktivität der TU Dresden auf diesem Gebiet schildere, müssteich hervorheben, dass sich zumindest die letzte Hoffnung, mit NeugründungenArbeitslose wieder in den Produktionsprozess zurückzuführen, primärnicht erfüllt hat.Die Gründer technologieorientierter Unternehmungen kommen in den meistenFällen nicht aus dem Kreis der Arbeitslosen. Sie hätten meist auch amArbeitsmarkt als Arbeitsnehmer gute Chancen.47