26.11.2012 Aufrufe

In-vitro Untersuchungen zum Einfluss von Kunststoffnetzen auf das ...

In-vitro Untersuchungen zum Einfluss von Kunststoffnetzen auf das ...

In-vitro Untersuchungen zum Einfluss von Kunststoffnetzen auf das ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 Einleitung Seite<br />

Viele der Komplikationen, die mit der Anwendung der Netze assoziiert sind, entstehen<br />

durch die chirurgische Präparation vor der Implantation der Netze in Sublay-Technik<br />

(vgl. 1.2.1), denn die Überlappungszone mit mindestens 5 cm bedingt große Wundareale.<br />

Häufig beschrieben werden Wundinfektionen, Serome und Hämatome, aber in seltenen<br />

Fällen auch schwerwiegendere Komplikationen. Dazu zählen postoperative<br />

Nachblutungen, Migration der Netze, Schädigungen des Ductus deferens sowie Erosionen<br />

und Perforationen der Harnblase oder des Darms mit Fistelbildung und Darmobstruktionen<br />

[DeGuzman et al. 1995; Langer et al. 2001; Welty et al. 2001]. Abhängig <strong>von</strong> den<br />

Materialien sind auch Netzschrumpfungen <strong>auf</strong> bis zu 40 % der ursprünglichen Größe<br />

beschrieben worden, wobei es sich meist nicht um eine Materialschrumpfung durch<br />

Eigenkontraktion handelt, sondern um die unvermeidliche physiologische<br />

Wundkontraktion [Schumpelick et al. 2001]. Die harte Narbenplatte führt bei fast 50 % der<br />

Patienten zu Einschränkungen der Beweglichkeit und einem Fremdkörpergefühl,<br />

einhergehend mit einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Viele der<br />

gebräuchlichen Netze sind überdimensioniert und führen dadurch zu den häufigen<br />

klinischen Nebenwirkungen nach der Netzimplantation in die Bauchwand. Durch optimale<br />

Materialien hingegen kann sowohl die Entzündungsaktivität, als auch die Fibrose, die<br />

intraabdominelle Adhäsionsbildung und die Zellproliferation um die Prothese herum<br />

vermindert und somit die Rate der Nebenwirkungen insgesamt deutlich reduziert werden<br />

[Schumpelick et al. 2001]. Bei der Betrachtung der ersten postoperativen Wochen konnte<br />

Bringman im Vergleich <strong>von</strong> Patienten mit implantierten leicht- und schwergewichtigen<br />

Netzen zwar keine Unterschiede in Bezug <strong>auf</strong> die Schmerzen oder die Lebensqualität<br />

nachweisen, aber in seiner Untersuchung zeigt sich eine bessere Verträglichkeit des<br />

leichtgewichtigen Netzes durch eine schneller mögliche postoperative Alltagsbelastung<br />

[Bringman et al. 2005]. <strong>In</strong> neuesten klinischen Studien konnte durch O’Dwyer außerdem<br />

eine eindeutige Abhängigkeit der Entstehung <strong>von</strong> chronischen Schmerzen vom<br />

implantierten Material dargestellt werden. Patienten, denen ein teilweise resorbierbares<br />

leichtgewichtiges Netz bei einer Hernienoperation implantiert wurde, litten nach einem<br />

Jahr signifikant um 12 % weniger an Schmerzen als Patienten, die ein nicht-resorbierbares,<br />

schwergewichtiges Netz erhalten hatten [Post et al. 2004; O’Dwyer et al. 2005]. Und auch<br />

die Art der Fixierung der Meshes hat einen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Entstehung postoperativer<br />

Schmerzen. Hidalgo konnten signifikant weniger Schmerzen bei Patienten nachweisen, bei<br />

denen <strong>das</strong> Netz nicht mit einer Naht, sondern mit Fibrinkleber fixiert worden war [Hidalgo<br />

et al. 2005]. Die klinischen Vorteile der Netze liegen darin, <strong>das</strong>s besonders die Rezidivrate<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!