11.07.2015 Aufrufe

Zahl 20 - 476 - Burgenländischer Landtag

Zahl 20 - 476 - Burgenländischer Landtag

Zahl 20 - 476 - Burgenländischer Landtag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung10 Jahre sind vergangen, seit das Energiekonzept <strong>20</strong>03 für das Burgenland erstellt wurde.Im damaligen Konzept wurden 10 Maßnahmenbereiche vorgeschlagen, die zum Großteilauch umgesetzt wurden. Außerdem wurden 3 Szenarien für die weitereEnergieverbrauchsentwicklung ohne dem Sektor Verkehr erstellt, von denen dasReferenzszenario nach Stand des Wissens im Wesentlichen eingetroffen ist.<strong>20</strong>09 wurde von Landeshauptmann Hans Niessl das „Energieteam Burgenland“ ins Lebengerufen, welches die Aufgabe hatte, sich mit Schlüsseltechnologien zu den SchwerpunktenEnergieeffizienz und Energieproduktion zu beschäftigen. Das Energieteam Burgenland hat inden letzten Jahren etwa 4 Mal pro Jahr getagt und Vorschläge zu den genanntenSchwerpunkten erarbeitet.Die Ergebnisse und Vorschläge des Energieteam Burgenland führten schließlich zu denInhalten und Eckpunkten der Energiestrategie Burgenland <strong>20</strong><strong>20</strong>.<strong>20</strong>12 erstellte die FH Burgenland als weitere Grundlagenarbeit für die gegenständlicheEnergiestrategie 3 Szenarien für die Energieentwicklung des Burgenlandes bis zum Jahr<strong>20</strong><strong>20</strong>. Von diesen Szenarien wurde das Referenzszenario, welches bis zu Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> einenAnteil von Erneuerbarer Energie in der Höhe von 48% prognostiziert, übernommen und mitetwas ambitionierteren Vorgaben versehen, sodass bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> die Vorgabe, einenAnteil von über 50% von Erneuerbarer Energie im Burgenland zu verwenden, erreichtwerden kann.Der zahlenmäßige Aufbau der Energiestrategie Burgenland <strong>20</strong><strong>20</strong> folgt grundsätzlich denBewertungs- und Analysestrukturen der Statistik Austria, um auch künftig vergleichbareDaten und <strong>Zahl</strong>enreihen zur Verfügung zu haben.5


1. Der Weg zur Energiestrategie1.1 Energiekonzept <strong>20</strong>03 1Bereits <strong>20</strong>03 wurde unter der Koordinationder BEA ein Energiekonzepterstellt, in dem unter anderen 3Szenarien für die Energieverbrauchsentwicklungdes Burgenlandessowie 10 Maßnahmengruppenin den Bereichen Energieeffizienzund Erneuerbarer Energie erarbeitet wurden.Bei der Erarbeitung des Energiekonzeptes <strong>20</strong>03 für das Burgenland wurde sowohlvon den Zielgruppen als auch von den thematischen Stoßrichtungen her eine möglichstumfassende Betrachtungsweise des Themenkomplexes nachhaltige Energieangestrebt. Mit Ausnahme der unmittelbaren Problematik des Verkehrs wurde versucht,alle wesentlichen energierelevanten Bereiche in das Konzept zu integrieren.Hinsichtlich der Zielgruppen wurde folgende Einteilung und Ziele getroffen, wobei dieangeführten Einsparpotenziale sich auf das Jahr <strong>20</strong>01 mit den dazugehörigen statistischenGrößenordnungen wie Einwohnerzahl, Anzahl, Struktur und Größe von Betriebenetc, bezogen:Private Haushalte – Energieeffizienz und EinsparungenBurgenländische Wirtschaft & Gemeinden, Institutionen- Energieeffizienz und EinsparungenErneuerbare Energie- Steigerung des AnteilsDie folgende Graphik veranschaulicht die Zielgruppen und Stoßrichtungen innerhalbdes damaligen burgenländischen Energiekonzeptes <strong>20</strong>03.Abbildung 1: Zielgruppen und Stoßrichtungen1Vgl. Energiestrategie <strong>20</strong>03, BEA6


Alle entwickelten Szenarien gingen von einer im Wesentlichen positiven und nachhaltigenUmsetzung der Burgenländischen Ziel-1-Förderperiode <strong>20</strong>00-<strong>20</strong>06 aus, d.h. voneiner positiven Stimulierung der Burgenländischen Wirtschaft, verbunden mit derSchaffung und Absicherung von Arbeitsplätzen. Außerdem wurde auch in allen Szenarienvon positiven und wachsenden Wirtschaftsbeziehungen mit den neuen Mitgliedsstaatenausgegangen.Gemäß den definierten Zielsetzungen wurden in den 3 nachfolgenden beschriebenenSzenarien folgende Schwerpunkte berücksichtigt:Energiesparen, EnergieeffizienzCO 2 -ReduktionInvestitionsschubArbeitsmarktWachstumsszenario:Annahmen: kontinuierliche Zunahme des Energiebedarfes; positive Entwicklungder regionalen Wirtschaft in den nächsten 10 Jahren; nach dem Ziel 1 Förderprogrammerfolgt eine positive, wenn auch etwas verflachte Wirtschaftsentwicklung;keine signifikante Preiserhöhungen von Energieträgern.Referenzszenario:Die Unterstützungsmechanismen für alle Bereiche der Maßnahmen des Energiekonzeptes<strong>20</strong>03 werden umgesetzt; zusätzliche positive Folgeeffekte sind nurvorsichtig prognostiziert; Bei der Preisentwicklung der Primärenergieträger wirdein moderates Ansteigen angenommen; generell wird eine Tendenz zum „energiebewussteren“Verhalten erkennbar.Energiesparszenario:die Maßnahmen des Energiekonzeptes <strong>20</strong>03 werden zur Gänze verwirklicht undüberproportional beansprucht; Energiesparendes und CO 2 -bewussteres Verhaltensetzt sich durch; es kommt zu einer verstärkten Anwendung und Durchführungvon Energiesparmaßnahmen; der CO 2 -Ausstoß wird überproportional verringert.Energierelevante Maßnahmen werden auch ohne Förderung umgesetzt; paralleldazu auftretenden Preiserhöhungen für fossile Brennstoffe verstärken den Trendzum Energiesparen.Bei der nachfolgenden Abbildung der 3 Szenarien ist ersichtlich, dass nur beim Energiesparszenarioeine Verringerung des Energieverbrauchs gegeben war. Die Entwicklungdes Energieverbrauchs der letzten 10 Jahre ist in etwa dem Referenzszenariogefolgt.8


Abbildung 2: Entwicklung der 3 Szenarien in Vergleich45.00040.00035.00030.00025.000<strong>20</strong>.00015.00010.000WachstumsszenarioReferenzszenario5.000Sparszenario01997 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>12 <strong>20</strong>171.2 Energiebeauftragter und Burgenländische EnergieagenturDie Burgenländische Energieagentur (BEA) wurde ab Sommer <strong>20</strong>07 neben derBestellung eines Energiebeauftragten auch mit Personal ausgestattet, sodass auchein operativer Betrieb in mehreren Themenschwerpunkten aufgenommen werdenkonnte. In ihren Arbeitsschwerpunkten konzentrierte sich die BEA zunächst auf dieBereiche‣ Energieberatung für Private‣ Energiekonzepte und –strategien‣ Finanzierung und FörderungenBeratungDie Tätigkeit der Energieagentur setzt einen Schwerpunkt auf eine unabhängigeEnergieberatung für das Burgenland, wobei man sich nicht nur auf Beratungen imRahmen der Wohnbauförderung und Wohnbauten beschränkte, sondern dieEnergieberatung in weiterer Folge auch auf den betrieblichen und den öffentlichenSektor ausdehnte.Energiekonzept, StrategienDie BEA entwickelt vorwiegend für den öffentlichen Sektor auch Energiekonzepte undStrategien sowie Werkzeuge für Energieanalysen und das Energiemonitoring. AlsBeispiel seien dazu die Erstellung von kommunalen Energiekonzepten im Rahmendes Projektes EKKO, die Erstellung des Solarkatasters für das Burgenland sowie dieErstellung eines Emissions- und Energiekatasters für das Burgenland genannt. Vieledieser Projekte und Werkzeuge werden in Kooperation mit den Nachbarregionen ausder Slowakei, Ungarn und Slowenien sowie mit den benachbarten Bundesländernerarbeitet.9


Moderne sowie Wachstum und begrenzten Ressourcen – entwickelt, ein Fahrplan fürdie Entwicklung der nächsten zehn bis 15 Jahre vorgegeben. Der neueLandesentwicklungsplan besteht aus dem Leitbild „Mit der Natur zu neuen Erfolgen“,der Strategie Raumstruktur und dem Ordnungsplan.Das Leitbild „Mit der Natur zu neuen Erfolgen“ (Amt der BurgenländischenLandesregierung <strong>20</strong>08) zeigt die landesweiten Ziele und Grundlagen für einenachhaltige, ökonomische, sozial gerechte und ökologische Entwicklung desBurgenlandes bis <strong>20</strong><strong>20</strong> auf. Es formuliert die Entwicklungsrichtung für die Zukunft undintegriert die mit den Nachbarstaaten und den angrenzenden Bundesländern Wienund Niederösterreich erarbeiteten, räumlichen Strategien für die CENTROPE-Region.Die Strategie Raumstruktur wurde im Jahr <strong>20</strong>10 finalisiert, wobei ein besondererSchwerpunkt auf die nachfolgenden Themen gelegt wird:‣ Arbeit und Soziales‣ Energie‣ Wirtschaft und Infrastruktur‣ Natur und Umwelt‣ Tourismus und KulturDie folgenden Ziele zum Thema „Raum, Energie und Rohstoffe“ wurden u.a. im LEPverordnet (Landesentwicklungsprogramm Burgenland LEP <strong>20</strong>11, Seiten 32ff, 57):2.2.1.1 Der Ausbau von Energieproduktionsanlagen, die auf erneuerbaren Ressourcenbasieren, hat regional differenziert zu erfolgen:- im Nordburgenland vor allem Windkraft, agrarische und forstliche Biomasse,- im Mittelburgenland vor allem forstliche und agrarische Biomasse und- im Südburgenland vor allem Geothermie sowie agrarische und forstliche Biomasse.- die Solarenergie (Solarwärme und photovoltaische Elektrizität)- die Wärme aus Abfällen oder Wärmepumpen- die raumstrukturell nachhaltige und umweltverträgliche Produktion von Treib- undBrennstoffen aus Biomasse, sofern die Nahrungsmittelproduktion weder konkurrenziert nochgefährdet wird.2.2.1.2 Landesweite, regionale und kommunale Energiekonzepte sind entsprechend denVorgaben des Landes zu erarbeiten…2.2.1.3 Siedlungsentwicklungen haben sich an den Möglichkeiten und Kapazitäten derenergetischen Versorgung zu orientieren…2.2.2.1 Die Gewinnung von nicht erneuerbaren und erneuerbaren nachwachsendenRohstoffen ist unter Berücksichtigung der jeweiligen regionalen Nachfrage und der Potenzialezu koordinieren…2.3.2.2 Die im eigenen Kompetenzbereich des Burgenlandes liegende Weiterentwicklung desVerkehrssystems soll entsprechend den übergeordneten Entwicklungsvorstellungen desLandes und des „Mobilitätkonzeptes Burgenland“ erfolgen...3.2.5.1 Die Errichtung von Windkraftanlagen ist nur in Windkraft-Eignungszonen zulässig.Diese liegen grundsätzlich außerhalb von Tourismus-Eignungszonen.Für den Ausbau und den Ersatz (Repowering) von Windkraftanlagen gilt dasEntwicklungsprinzip der Konzentration von Windparks. Die Errichtung einzelner, isolierterAnlagen ist aus Gründen des Landschaftsschutzes jedenfalls zu vermeiden.11


2.2 Grenzüberschreitende ProjekteIn Kooperation mit angrenzenden Nachbarregionen des Burgenlandes wurdenmehrere relevante Projekten durchgeführt, deren Ergebnisse und Aktivitäten für dieEnergiestrategie Burgenland verwendet wurden.Nachfolgend werden die einzelnen Projekte mit deren Zielen kurz dargestellt.1.2.3 ESPAN – EnergieStrategie PANnonienDas Projekt ESPAN setzte sich zum Ziel, in bilateraler und interregionalerKooperation von österreichischen und ungarischen Regionen auf regionaler,kommunaler sowie auch privater Ebene den Sektor nachhaltige Energieentwicklungauf vielfältige Weise zu bearbeiten. Langfristig wurde das Ziel einer vollständigenUnabhängigkeit von (zumeist fossilen) Energieimporten angestrebt.Neben der Verfolgung von Klimaschutzzielen wurde darauf Bedacht genommen, lokalund regional vorhandene Ressourcen bestmöglich im Sinne von regionalerWertschöpfung zu nutzen. Dabei wurde sowohl auf Rohstoffe, als auch auf dieRessourcen Sonne, Wind, Wasser und Abfall sowie auf Luftreinhaltung Bedachtgenommen.Die Fachbereiche wurden wie folgt gegliedert: Energieeffizienz (Sparen) Energiespeichern (inkl. Logistik) EnergieproduktionSpeziell wurden lokal und regional ansässige Kompetenzen in derRegionalentwicklung, der Ausbildung, Forschung und Entwicklung sowie derWirtschaft in das Projekt ESPAN eingebunden. Dies geschah vor dem Hintergrundder Unterstützung der regionalen Entwicklung der Grenzregionen, der Schaffung vonneuen interregionalen Geschäftsfelder und letztendlich auch der Schaffung oderAbsicherung von Arbeitslätzen von Branchen, welche mittelbar und unmittelbar mitdem Thema Energie verbunden sind.Da ESPAN einen starken Konzept- und Netzwerkcharakter aufwies, lagen Synergienmit den jeweiligen regionalen Entwicklungsprogrammen im Bereich NachhaltigeEnergieentwicklung und Ökologie auf der Hand, da die beteiligtenProjektpartnerInnen auch lokal oder regional mit dieser Themenstellung befasst sind.2.2.3 ITE – Intelligente EnergieDas Projekt Intelligente Energie (ITE) sollte zur Erreichung der Ziele im Rahmen desKyoto-Protokolls beitragen, wobei die regionale Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes imVordergrund stand.12


Dabei zielte das Projekt ITE auf die Entwicklung einer Reihe von Möglichkeiten imRahmen der bilateralen und interregionalen Kooperation der österreichischen undslowakischen Regionen auf regionalen, kommunalen und auch privaten Ebenen imSektor von nachhaltige Energie sowie Energieeffizienz ab.Langfristiges Ziel war dabei die vermehrte Unabhängigkeit von (vor allem fossilen)Energieimporten.Die Projektziele bezogen sich ebenfalls auf die Bereiche Energieeffizienz,Energiespeicherung sowie Energieerzeugung.Um diese Ziele zu erreichen, wurden folgende Maßnahmen gesetzt:Die Nutzung von regionaler erneuerbarer Primärquellen zur Deckung desEnergiebedarfs.Schaffung eines sinnvollen Mix aus energetischen Quellen im Hinblick auf dieüberregionale Energiewirtschaft.Senkung des Energieverbrauchs, insbesondere zur Verringerung derAbhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern.Grenzüberschreitende Entwicklung im Bereich der erneuerbaren undnachhaltigen Energiewirtschaft.3.2.3 MOVE - MOVE towards Energy SustainabilityIm Projekt MOVE (MOVE towards Energy Sustainability) haben sich 5 Partner ausSlowenien und 4 Partner aus Österreich zusammengeschlossen, um verschiedeneZiele im Bereich Umweltschutz bzw. erneuerbare Energie zu erreichen.Die übergeordneten Ziele, die dabei erreicht werden sollten, waren: CO 2 Emissionen senken Die primären Energiequellen sichern Die Nutzung und die Versorgung von unterschiedlichen Energiequellenerhöhen Den Anteil der erneuerbaren Energiequellen in den primären Energiebilanzenvon Slowenien und Österreich zu vergrößern Den Verbrauch der Endenergie verringern Gemeinsame Kompetenzentwicklung im Bereich der Erneuerbaren Energieund EnergieeffizienzUm die übergeordneten Ziele zu erreichen, wurden folgende Maßnahmen umgesetzt: Erstellung eines gemeinsamen regionalen Energiekonzeptes für dengrenzüberschreitenden Raum Entwicklung von gemeinsamen Ausbildungsinhalten im Bereich derErneuerbaren Energie und Energieeffizienz Wissenstransfer über effiziente Energiesanierung Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden Nutzung von Potentialen der erneuerbaren Energie Aufbau eines Unternehmerpools im Bereich der Erneuerbaren Energie undEnergieeffizienz13


für PV-Anlagen zu erhalten, muss die jeweilige Fläche mit den in der Auflistungbeispielhaften Erträgen multipliziert werden:Sehr gut geeignete Dachflächen → Blauer PinErtrag = Fläche (m²) x 100 kWhGut geeignete Dachflächen → Grüner PinErtrag = Fläche (m²) x 80 kWhBedingt geeignete Dachflächen → Gelber PinDie Aufteilung für die Nutzbarmachung von Photovoltaikanlagen ist in der folgendenGrafik ersichtlich:Abbildung 3: Aufteilung PV-Potenzial Flächen des BurgenlandesBURGENLAND47,3%32,4%<strong>20</strong>,3%Fläche Sehr gutgeeignetFläche Gut geeignetFläche Bedingt geeignetQuelle: GeoServiceDer Stromverbrauch gesamt des Burgenlandes beträgt 1.553.430.000 kWh/a(Statistik Austria <strong>20</strong>10) Die gesamte Fläche aller Dächer des Burgenlandes beträgt50.837.151 m². Daraus resultiert eine möglicher Stromertrag aus sehr gut (blau)geeignete Dachfläche von 1.648.133.900 kWh/a und aus gut geeigneten Dachflächenvon 823.721.<strong>20</strong>0 kWh/a. Das mögliche Gesamtpotenzial mit Stand der aktuellen PV-Technik beträgt daher 2.471.855.100 kWh/a.15


Abbildung 4: Potenzial aller PV-Flächen des BurgenlandesQuelle: GeoService2.4 Energie- und EmissionskatasterIm Rahmen des Projekts ESPAN wurde von AIT Austrian Institute of Technology einLuftschadstoffemissions- und Energiekataster für das Burgenland entwickelt. DiesesEmissionsdatenmanagementsystem ist bereits bei mehreren Bundesländer-Verwaltungen im Einsatz und unterstützt die Behörde bei der Datenerhebung sowieder umfassenden Berechnung von Emissionsbeiträgen (von Schadstoff-Verursachern) aus den unterschiedlichsten Quellen. Damit ist es beispielsweisemöglich, im Vorhinein Auswirkungen von Projekten (z.B. Bau neuer Straßen) auf dieLuftverschmutzung und den Energieeinsatz zu prüfen.16


Abbildung 5: CO2-Emissionen je Gemeinde im BurgenlandQuelle: GIS BurgenlandLuftschadstoffe (z.B. CO2, Feinstaub, Kohlenmonoxid, Stickoxide, etc.) werden beidiversen wirtschaftlichen Aktivitäten wie der Strom- und Wärmeerzeugung, beiindustriellen Prozessen und durch den Verkehr freigesetzt. Für eine ganzheitlicheMaßnahmenplanung zur Eindämmung von Luftschadstoff-Emissionen und zurAbbildung von Energieumwandlungsprozessen - also jenen Prozessen, bei welchenz.B. bei der Verbrennung von Holz neben nutzbarer Energie auch Luftschadstoffeentstehen - ist der Einsatz eines qualitativ hochwertigen Datenmanagement-Systemserforderlich, mit dem nicht nur die Verursacher von Emissionen und derenSchadstoff-Beiträge identifiziert und räumlich und zeitlich verteilt dargestellt werdenkönnen, sondern über einen Szenariomanager auch die Abschätzung derWirksamkeit von Gegenmaßnahmen vorberechnet werden kann. Da immer häufigerdie Notwendigkeit besteht, solche Abschätzungen zu treffen bzw.17


Um Maßnahmen im Bereich Energieeinsparung und Emissionsreduktion zu setzen,ist ein EDV-System mit relevanten Daten unumgänglich, um relativ verlässlichePrognosen zu treffen und Maßnahmen einleiten zu können. Mit Hilfe der Funktionendes Energie- und Emissionskatasters für das Burgenland war es erst möglich,bestimmte Maßnahmen, welche der gegenständlichen Energiestrategie zugrundeliegen, abzubilden und so die Strategie zu verifizieren.Der Energie- und Emissionskataster ist ein wichtiges Werkzeug für die laufendeEntwicklung und Kontrolle der Burgenländischen Energiestrategie.2.5 Energiekonzepte für KommunenDas Thema Energie gewinnt aufgrund vonsteigendenEnergiepreisen,Umweltverschmutzung und Abhängigkeit vonEnergieimporten aus anderen Ländern immermehr an Bedeutung. Aufgrund des Fokus der beabsichtigten Energieautarkie desBurgenlandes und Themen wie Klimaschutz, dem Energiesparen und derWertschöpfung rund um das Geschäftsfeld Energie wurden Maßnahmen im Rahmendes Projektes EKKO, welches von der Dorferneuerung gefördert wird, in Form vonkommunale Energiekonzepte kooperativ erarbeitet.Um die wirtschaftlichen, ökologischen und politischen Gegebenheiten eines Landes,einer Region oder auch einer Gemeinde bestmöglich in kommunalenEnergiekonzepten zu gestalten, ist es notwendig, deren energetische Situation zuverbessern. Die Grundlage zur Verbesserung der energetischen Situation bildet inden meisten Fällen ein Energiekonzept, welches in vielen Fällen aus einer Analyse,Maßnahmenvorschlägen und Umsetzungsplänen besteht. Bei der jeweiligen Analysewurde der Energiebedarf der Sektoren Gebäude und Mobilität sowie die theoretischvorhandenen Ressourcenpotentiale, welche durch land- und forstwirtschaftlicheFlächen vorhanden sind, erhoben und errechnet.Dabei werden folgende Schwerpunkte im Rahmen des Projektes EKKO in denburgenländischen Gemeinden für die Zielgruppen je Gemeinde (die VerbraucherÖffentliche Hand, Industrie und Gewerbe, Landwirtschaft und Private) bearbeitet:Energiesparen und Energieeffizienz:Für diesen Schwerpunkt werden die Bereiche Gebäudebestand, NeueGebäude inkl. Aufschließung und Raumplanung, Verkehr und sonstigeEnergieverbraucher behandelt.Energieressourcen, Energieproduktion:In diesem Schwerpunkt werden pro Gemeinde alle möglichen und bekanntenEnergieressourcen erhoben und auf ihre Bedingungen hinsichtlichVerfügbarkeit untersucht. Diese Ressourcen werden in folgende Bereicheeingeteilt: Solarthermie (Wärme), Photovoltaik (Stromerzeugung aus Sonne),Biomasse (vorwiegend forstwirtschaftlich), Biogas (vorwiegendlandwirtschaftlich), Windkraft, Geothermie (Erdwärme inkl. Tiefenbohrung),sonstige Ressourcen (Kleinwasserkraft, Abfall, etc.)18


Für alle Bereiche wurden mit Hilfe von statistischen Daten und eigens für dieseAnalyse entwickelten Berechnungsmethoden der Energiebedarf von Gebäuden, derEnergiebedarf im Bereich der Mobilität, daraus resultierende Emissionen sowie alleRessourcenpotentiale berechnet, strukturiert zusammengefasst und in Abstimmungund Kooperation mit den Gemeinden Analysen, Konzepte und Strategien undUmsetzungspläne erstellt. Um danach einen Vergleich einer möglichen Abdeckungdes Energiebedarfs durch erneuerbare Ressourcen anzustellen, wurde der gesamteEnergiebedarf den theoretischen Ressourcenpotentialen in den Energiekonzeptengegenübergestellt.Die Ziele des Projektes EKKO: Jede beteiligte Gemeinde hat eine nachhaltige kommunale Energiestrategie,welche zu den Themen Umwelt, Energie und Ökologie im Bereich derDorferneuerung als Basis für weitere Maßnahmen verwendet werden kann. Jede beteiligte Gemeinde hat die Grundlagen erarbeitet, dem e5 Programmbeitreten zu können Die kommunalen Energiekonzepte sind derart gestaltet, dass siezusammenführbar sind und in Ihrer Summe den Großteil desBurgenländischen Landesenergiekonzepts ergeben.2.6 Nachhaltige Energieversorgungsszenarien BurgenlandDas langfristige Ziel des Burgenlandes ist es, energieautark zu werden. Daher wurdeim Rahmen des Projekts ESPAN eine Studie bei den FachhochschulstudiengängenBurgenland bzw. der Forschungs- & Technologietransfer Pinkafeld GmbH mit demZiel in Auftrag gegeben, die Voraussetzungen für die Erreichbarkeit dieses Zielsabzuschätzen, wobei auch ökologische und volkswirtschaftliche Auswirkungen einerzukünftigen nachhaltigen Energieversorgung des Burgenlandes betrachtet wurden.Dabei wurden drei Szenarien für das Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> betrachtet:Das „Laissez-Faire“-Szenario, bei dem von einer Verschlechterung in Bezug auf dienachhaltige Entwicklung des Energiesystems im Burgenland ausgegangen wird.Dabei wird ein Stillstand der nachhaltigen Energieversorgung und des bewusstenUmganges mit Energie angenommen.Abbildung 6: Energieverbrauch und –erzeugung Laissez-Faire-Szenario19


Das „Referenz“-Szenario, bei dem eine Fortführung der derzeitigen Entwicklung derBereitstellung von erneuerbarer Energie im Burgenland abgebildet wird. Sowohl dieArt der Energieversorgung als auch der Energieverbrauch wurden dem derzeitigenTrend folgend weiter fortgeschrieben, wobei eine Deckelung des Wachstumstrendsnötig war.Abbildung 7: Energieverbrauch und –erzeugung Referenz-SzenarioSchließlich das „Nachhaltigkeits“-Szenario, bei dem eine vollständige bilanzielleDeckung des jährlichen Energieverbrauches durch erneuerbare Energie modelliertwird. Dies geschieht unter der Annahme einer moderaten Abnahme des pro-KopfEnergieverbrauches.Abbildung 8: Energieverbrauch und –erzeugung: Nachhaltigkeits-SzenarioBei der ökologischen Analyse schnitt das „Nachhaltigkeits“-Szenario hinsichtlich desTreibhausgaspotentials wie erwartet am besten ab. Auch bei der ökonomischenAnalyse konnte beim „Nachhaltigkeits“-Szenario die höchste regionaleWertschöpfung erzielt werden.<strong>20</strong>


Abbildung 9: Ökologische Analyse der SzenarienAbbildung 10: Ökonomische Analyse der SzenarienZusammenfassend ist festzuhalten, dass sich das Burgenland im Hinblick auf dieVersorgung mit regional verfügbarer erneuerbarer Energie in einer besondersgünstigen Situation befindet, da einerseits keine wirtschaftliche Abhängigkeit vonfossiler Energieproduktion besteht, und andererseits beträchtliche Ressourcen anerneuerbaren Energien zur Verfügung stehen.21


3. Die E-Strategie im übergeordneten Kontext3.1 Situation und Ziele Österreichs in der EUKyoto-ProtokollAm 27. März <strong>20</strong>02 einigten sich die 15 Umweltminister der Europäischen Uniondarauf, das 1997 auf UN-Ebene verabschiedete Kyoto-Protokoll zur Reduzierung derCO 2 -Emissionen zu ratifizieren. Der Schadstoffausstoß in der EU sollte bis zum Jahr<strong>20</strong>12 um 8% unter das Niveau von 1990 gesenkt werden. 4Österreich setzte sich mit einer Reduktion um 13 % in diesem Protokoll besondersambitionierte Ziele. Auch das Burgenland hat sich bereit erklärt, dieTreibhausgasemissionen zu reduzieren.Ungarn setzte sich eine Reduktion von 6 % zum Ziel.Die gesteckten Ziele konnten in Österreich nicht erreicht werden. In der Realitätstiegen die Emissionen in Österreich bis <strong>20</strong>10 um 8,2 %, verursacht v.a. durch dasstark steigende Verkehrsaufkommen. Während in den Bereichen Raumwärme undKleinverbrauch, Abfallwirtschaft, Landwirtschaft, Energieaufbringung sowie bei densonstigen Emissionen und den fluorierten Gasen Einsparungen erzielt werdenkonnten, stiegen die Treibhausgasemissionen in den beiden Sektoren Verkehr undIndustrie/produzierendes Gewerbe zum Teil erheblich an. Die Emissionen imVerkehrssektor stiegen von 1990 bis <strong>20</strong>10 um 60 %. Zum Vergleich: 1990 waren inÖsterreich 3 Mio. Autos zugelassen, <strong>20</strong>12 4,5 Mio. Von <strong>20</strong>10 bis <strong>20</strong>11 konnten dieEmissionen immerhin insgesamt um 2,6 % gesenkt werden.Ein marktwirtschaftliches Instrument zur Erreichung der Vorgaben ist in diesemKontext der grenzüberschreitende Handel mit Emissionsrechten. Im Kyoto-Protokollwurden hierfür 3 gleichrangige, flexible Mechanismen vereinbart:Joint Implementation als eine projektorientierte Form des Handels mitEmissionsrechten zwischen Industriestaaten.Clean Development Mechanism zwischen Industriestaaten und einemEntwicklungs- oder Schwellenland.Emissions Trading sieht den Handel von Emissionsrechten zwischenIndustrieländern vor.Österreich kaufte seit <strong>20</strong>08 im Laufe des Kyoto-Prozesses um 600 Mio. € 5 zahlreicheEmissionszertifikate an, um drohende Strafzahlungen zu vermeiden.4Quelle: Lebensministerium: http://www.lebensministerium.at/presse/umwelt/130117Treibhaus.html, <strong>20</strong>135Quelle: Lebensministerium, <strong>20</strong>1222


Abbildung 11: Österreich: Entwicklung der Treibhausgasemissionen 1990-<strong>20</strong>09Quelle: Biomasseverband, Österr. Energieagentur: Basisdatenfolder Biomasse <strong>20</strong>11Abbildung 12: Emissionen in Österreich und im EU-27-Vergleich23


Klimaziele der EU: <strong>20</strong>-<strong>20</strong>-<strong>20</strong>Im Dezember <strong>20</strong>08 einigte sich die EU auf ein Richtlinien- und Zielpaket fürKlimaschutz und Energie, welches ambitionierte Zielvorgaben bis <strong>20</strong><strong>20</strong> enthält (häufigals "<strong>20</strong>-<strong>20</strong>-<strong>20</strong>-Ziele" bezeichnet). Demnach gelten bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> folgendeeuropaweite Vorgaben: <strong>20</strong> % weniger Treibhausgasemissionen als <strong>20</strong>05 <strong>20</strong> % Anteil an erneuerbaren Energien <strong>20</strong> % mehr EnergieeffizienzJe nach Ausgangslage unterscheiden sich die Ziele je nach EU-Mitgliedsstaat.In Österreich soll der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Endenergieverbrauchvon 23,3% (Ausgangswert <strong>20</strong>05) auf 34% (Zielwert <strong>20</strong><strong>20</strong>) steigen, in Ungarn soll eseine Steigerung von 4,3 auf 13% geben. Das folgende Diagramm stellt die Ziele imVergleich der EU-27 dar:Abbildung 13: EU <strong>20</strong>-<strong>20</strong>-<strong>20</strong> Ziele für die Mitgliedsstaaten24


3.2 Energieziele ÖsterreichsEnergiestrategie Österreich <strong>20</strong><strong>20</strong>6Die „Energiestrategie Österreich“ wurde im Jahre <strong>20</strong>09 von den Ministern für Umweltund Wirtschaft in Auftrag gegeben und <strong>20</strong>10 abgeschlossen. Gemäß der EU-Vorgabewurden drei Strategien zur Zielerreichung erarbeitet und mit konkreten Maßnahmenverbunden. Übergeordnetes Ziel der Strategie ist die Stabilisierung desEndenergieverbrauchs auf dem Niveau von <strong>20</strong>05.Abbildung 14: Eckpunkte der österreichischen EnergiestrategieQuelle: www.energiestrategie.atZentrale Elemente der Energiestrategie Österreich sind: Stabilisierung des Endenergieverbrauchs auf dem Niveau von <strong>20</strong>05:‣ Steigerung der Energieeffizienz‣ Ausbau der erneuerbaren Energieträger Energieeffizienzpaket: Verabschiedung des Energieeffizienzgesetzes desBundes und entsprechender Regelungen in den Ländern Screening der Förderinstrumente im Hinblick auf Effizienz + Transparenz Ökologische Steuerreform zur Erleichterung von energie- und klimapolitischenZielen Energieraumplanung: Verankerung der Ziele „Energie und Klimaschutz“ in denRaumordnungsgesetzen der Bundesländer Initiativen für Forschung, Technologie und Innovation im Energiebereich Bewusstseinsbildung, Bildung, Aufbau Humanressourcen im Bereich dererneuerbaren Energie Klimaschutzgesetz Aktionspaket Gebäude: Reduktion des Wärmebedarfs durch hohe Standardsim Neubau und einer Steigerung der Sanierungsrate6Quelle: www.energiestrategie.at25


Aktionspaket Produktion & Dienstleistungen in Industrie, Gewerbe &Kleinverbrauch: Energieeffizientes Handeln durch Beratung und gezielteBeschaffungAktionspaket Mobilität: Emissionen des Verkehr senken, Ausbau desöffentlichen Verkehrs und Forcierung von E-Mobilität und alternativer AntriebeSteigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger amGesamtenergieverbrauchVerfügbarkeit bei konventionellen Energieträgern sicherstellenSicherstellung der Energieversorgung durch leistungsfähige ÜbertragungsundVerteilernetzeSmart Grids und Smart MeteringEnergieautarkes Österreich <strong>20</strong>50 7Das Dokument „Energieautarkes Österreich <strong>20</strong>50“ wurde im Jahre <strong>20</strong>10 vom KlimaundEnergiefond in Auftrag gegeben und im selben Jahr noch abgeschlossen. Umden globalen Temperaturanstieg aufgrund des Klimawandels auf 2°C zu begrenzen,forderte der Rat der Europäischen Union die Treibhausgas‐Emissionen um 80% ‐95% bis <strong>20</strong>50 gegenüber 1990 zu senken. Dies impliziert den Ausstieg aus derfossilen Energieversorgung. Die Studie untersuchte, ob und unter welchenRahmenbedingungen eine 100‐prozentige Versorgung Österreichs im Jahr <strong>20</strong>50 miteigenen erneuerbaren Energieträgern möglich ist.Generelle Annahmen der Studie:Österreich wird im Jahr <strong>20</strong>50 zu 100 % aus heimischen erneuerbaren Energieträgernversorgt.‣ Es wird angenommen, dass der derzeit gegebene Netto‐Energieimport inForm von grauer Energie in Gütern nicht weiter zunimmt.‣ Österreich importiert derzeit deutlich mehr Energie in Form von grauerEnergie in Gütern als es auf ebendiese Weise exportiert.‣ Es werden nur landwirtschaftliche Überschussflächen zur Deckung miterneuerbaren Energieträgern herangezogen. Der landwirtschaftlicheFlächenbedarf Österreichs für die Nahrungs‐ und Futtermittelproduktion wirdkonstant gelassen.‣ Energieaustausch mit den EU‐Nachbarländern wird im Import/Export aufTages‐ und Wochenbasis zugelassen – im Jahresmittel beträgt derImport/Exportsaldo Null.‣ Was die Speicherung von Elektrizität betrifft wird angenommen, dassÖsterreich nur die nationale Überproduktion an Strom im Sommer in eigenenPumpspeicherkraftwerken oder chemischen Speichern zwischen zu speichernbraucht.7Energieautarkes Österreich <strong>20</strong>50 www.lebensministerium.at26


Zentrale Elemente der Energieautarkie Österreichs <strong>20</strong>50 sind:‣ <strong>20</strong>50 wird der gesamte Endenergiebedarf Österreichs mit heimischenerneuerbaren Energieträgern gedeckt.‣ Energieaustausch mit anderen Ländern ist zwar in Zeiträumen von Tagen bisWochen möglich, bleibt aber per Saldo über das Jahr gesehen Null.‣ Pumpspeicherkraftwerke und andere Stromspeicher übernehmen keineSpeicherfunktion für Österreichs Nachbarländer, sondern speichern nur die inÖsterreich zeitweise anfallende Stromüberproduktion.‣ Außerdem bleibt der Rucksack an grauer Energie, den Österreich überProduktimporte netto bezieht, unberücksichtigt bzw. unverändert.‣ Die mögliche zukünftige Rolle von Smart Grids zur Vernetzung von(dezentralen) Erzeugern, Speichern und Verbrauchern wird in der Studie nurinsofern berücksichtigt, als dies eine notwendige Voraussetzung zurAufrechterhaltung des heute hohen Niveaus der Versorgungssicherheitdarstellt und den Ausgleich elektrischer Energie über mehrere Stunden bis zuwenigen Tagen gewährleistet.‣ Berücksichtigte erneuerbare Energieträger und ihre Umwandlung inElektrizität, Wärme und Speicherung (Biomasse, Wasserkraft, Windenergie,Photovoltaik und Solarthermie, Oberflächennahe Geothermie undUmweltwärme, Tiefe Geothermie, erhöhte Recyclingquote,Speichernotwendigkeit)‣ Berücksichtigte Umwandlungstechnologien von Primär‐ aufSekundärenergieträger (z.B. Kraft‐Wärme‐Koppelung, Anlagen zurHerstellung von Bioethanol aus Biomasse, Anlagen zur Vergasung undBiogas aus Biomasse, Herstellung von 2nd generation fuels, Herstellung vonKraftstoffen und Methan aus Elektrizität und CO2 der Atmosphäre)27


4. Situation und Ziele des Burgenlandes4.1 Die Region BurgenlandDas Bundesland Burgenland besteht aus den NUTS-3Einheiten Nord, Mittel- und Südburgenland. Die folgendeKarte zeigt die NUTS-Einheiten, die Bezirkshauptstädteund die derzeitige Bevölkerungsdichte.Quelle: Burgenland TourismusAbbildung 15: Burgenland Struktur und BevölkerungQuelle: Statistik Austria 88Statistik Austria Burgenlandhttps://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/volkszaehlungen_registerzaehlungen/bevoelkerungsstand/index.html28


Das Nordburgenland ist stark agrarisch (in der Abbildung weiß), das Mittel- undSüdburgenland wiederum von einem hohen Waldanteil geprägt.Die Siedlungsstruktur ist sehr kleinteilig und weist nur wenige urbane Strukturen auf.Das Burgenland ist das östlichste, jüngste und von der Bevölkerung her kleinsteBundesland Österreichs. Es grenzt an die Slowakei, Ungarn und Slowenien und andie österreichischen Bundesländer Niederösterreich und Steiermark. Die neunBezirke des Burgenlandes sind (von N nach S) Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung, Eisenstadt (Landeshauptstadt und Statutarstadt), Rust (Statutarstadt),Mattersburg, Oberpullendorf, Oberwart, Güssing und Jennersdorf.Im Burgenland spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle: 49,8% der Fläche wirdfür Land-und Forstwirtschaft verwendet und etwa 1,5% der Bevölkerung arbeiten indiesem Bereich. Hinter Niederösterreich hat das Burgenland das zweitgrößteWeinbaugebiet von Österreich (36,1% des gesamten Weinbaus Österreichs),welches sich um vier Bereiche zentriert: Neusiedler See, Hügel des Neusiedler Sees,Mittelburgenland und Südburgenland 9 .Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich das Burgenland zu einem der am schnellstenwachsenden Regionen in Österreich entwickelt. Die Entwicklung war besondersdynamisch und wurde seit der EU Mitgliedschaft Österreichs in der EU gefördert, dadas Burgenland als Ziel-1-Region seit 1995 durch Mitteln und anerkanntenRessourcen für die regionale Entwicklung durch die EU gefördert wird.Als Beispiel dient die Einrichtung von Technologiezentren mit ihren Verbindungen zukleinen und mittleren Unternehmen in der Region, welche dem Burgenland alsWirtschaftsstandort und Stärkung dienen.Quelle: EEE FMB9 Statistisches Jahrbuch Burgenland, <strong>20</strong>05: Amt der Burgenländischen Landesregierung, LAD – Europabüro undStatistik29


Die wichtigsten Leittechnologien des Burgenlandes wurden wie folgt festgelegt:erneuerbare EnergienElektronikInformations-und Kommunikationstechnologieund Wirtschaftsentwicklung in Tourismus & Landwirtschaft.4.2 Demographie, Wirtschaft und ArbeitsmarktDie Gesamtregion umfasst auf einer Fläche von 3.966 km² aktuell ca. 286.215EinwohnerInnen mit dem letzten Zählungsstand von 1.1.<strong>20</strong>12. 10Abbildung 16: Demographische Eckdaten310.000Absolute Bevölkerungsentwicklung des Burgenlandesseit 1869300.000290.000280.000270.000260.000Einwohner250.000240.000230.0001869 1900 1934 1961 <strong>20</strong>01 <strong>20</strong>12(01.01.)Quelle: Statistik Austria & Statistik Burgenland; eigene Darstellung 11Damit tendiert das Burgenland zu seinem Hoch von 1934 mit knapp 300.000 vor demEinbruch durch den 2. Weltkrieg. Bezüglich Raumstruktur, Siedlungsstruktur undBevölkerungsdichte bestehen starke räumliche Disparitäten, die sich in einem starkenNord-Süd-Gefälle und in kleinteiligere Strukturen manifestieren.Die Bevölkerungsprognosen bis <strong>20</strong>25 sagen dem Nordburgenland ein starkesWachstum voraus, während das Mittel- und Südburgenland stagnieren sollten. Dieaktuelle Bevölkerungsentwicklung zwischen <strong>20</strong>01-<strong>20</strong>11 bekräftigen dabei dieunterschiedliche Entwicklung zwischen dem Nord- und Südteil der Region: währendsowohl das Nordburgenland wächst, verliert das Mittel- und Südburgenland anBevölkerung.10Statistik Burgenland11Statistik Austria <strong>20</strong>10 & Statistik Burgenland <strong>20</strong>1230


Bis <strong>20</strong>50 wird von einem Bevölkerungsstand von ca. 3<strong>20</strong>.000 EinwohnerInnenausgegangen. 12Problematisch für die Arbeit-, Wirtschaft und Energiesituation könnten sich die Folgendes demographischen Wandels ausüben. Die nachfolgende Abbildung zeigt dieEntwicklung der Bevölkerungsgruppen nach Alter.Abbildung 17: Bevölkerungsentwickung nach Alter100.00090.00080.000Bevölkerungsentwicklung des Burganlandes nach Alter seit 186970.00060.00050.00040.00030.0000 bis 910 bis 19<strong>20</strong> bis 3940 bis 5960 bis 7980 und älter<strong>20</strong>.00010.00001869 1890 1900 1934 1961 1991 <strong>20</strong>01Quelle: Statistik Austria, eigene DarstellungZu erkennen ist, das die Gruppe „0-9 jährigen“ (rot) abnimmt, während die Gruppen„60-79“ und „80 bzw. älter“ signifikant zunehmen.Bis <strong>20</strong>12 setzte sich dieser Trend auch fort, womit nun in Burgenland ca. 40.000unter 15jährige, knapp <strong>20</strong>0.000 15-65jährige und mehr als 50.000 über 65jährigeleben.12Statistik Burgenland <strong>20</strong>1231


Abbildung 18 Bevölkerungsverteilung nach Alter250000Bevölkerung des Burgenlandes nach Alter mit1.1.<strong>20</strong>12<strong>20</strong>0000150000100000Alter5000000-15 15-65 65 und älterQuelle: Statistik BurgenlandGründe sind bekanntlich die sinkenden Geburten und die erhöhte Lebenserwartung,wodurch sich die klassische Bevölkerungspyramide des Burgenlandes immer weiternach oben verschiebt.Abbildung 19 Bevölkerungspyramide des BurgenlandesQuelle: Statistik Burgenland32


4.3 Wirtschaft und ArbeitsmarktDas (Nord)Burgenland gehört zu jener Region mit einergünstigen Lage zu den Zentren (Wien, Bratislava) und anhochrangige Verkehrsachsen (Wien-Budapest) und zähltdamit aufgrund der zentralen Positionierung zu denpotenziell wirtschaftlich stärksten Regionen Europas.Dennoch liegt der regionale BIP pro Kopf undKaufkraftparitäten (KKP) unter dem EU-27-Schnitt. DasNordburgenland ist mit 93% die wirtschaftsstärksteRegion, gefolgt vom Süd- (76%) und Mittelburgenland(73%).Quelle: EEE (Europäisches Zentrumfür erneuerbare Energie)Tabelle 1: Regionales BIP und BruttowertschöpfungQuelle: Eurostat, <strong>20</strong>09; eigene Berechnungen, eigene DarstellungDie Wirtschaftsstruktur wird in allen Regionen vom tertiären Sektor dominiert, wobeider primäre Sektor stark an Bedeutung verliert.Es besteht im Burgenland ein starkes Nord-Süd-Gefälle, das sich von derErreichbarkeit bis zur Wirtschaftsstruktur manifestiert.Die Wirtschaft in Österreich und in Burgenland hat sich in den letzten Jahren vorallem auch durch die starken KMUs und Investitionen jedoch als krisensicherererwiesen.Abbildung <strong>20</strong> Unternehmen in Industrie, Bau und Handelsbetrieben im BundesländervergleichQuelle: Statistik Austria33


Dabei wurde in der oben ersichtliche Gruppe derHandelsbetriebe sie Sparte Tourismus imBurgenland in den letzten Jahren zunehmend zueiner rentablen Einnahmequelle und umfasst einsehr breites Spektrum von Aktivitäten. Zurzeitwerden mittlerweile durch große Investitionenfolgende Dienstleistungen angeboten:Quelle: Burgenland Tourismus• Gesundheit und Wellness (Spa, Schönheitsfarmen, etc.)• Natur (Naturparks, Neusiedler See, etc.)• Sport (Radfahren, Wandern, Reiten, Wandern, etc.)• Wein und KulturDer Agrarsektor hingegen ist von einem steigendenBedeutungsverlust geprägt. Von 1995 bis <strong>20</strong>10 ist die<strong>Zahl</strong> der Haupterwerbsbetriebe um 1/3 und jene derNebenerwerbsbetriebe um 2/3 zurückgegangen. 13 Mit3,6% Anteil an der Bruttowertschöpfung hat die LandundForstwirtschaft im Bundesländervergleich imBurgenland den höchsten Anteil; österreichweit werdennur mehr 1,4% in diesem Bereich erwirtschaftet.Quelle: EEE (Europäisches Zentrumfür erneuerbare Energie)Die Arbeitslosenquote liegt im Burgenland im Schnitt bei ca. 4,6%. Zum Vergleichliegt der Schnitt von Österreich bei 4,8% und der benachbarten ungarischen RegionNyugat-Dunátúl bei 8,6%. Problematisch sind vor allem die Werte derJugendarbeitslosigkeit die in Burgenland bei ca. 13,4% und damit über demösterreichischen Schnitt von 10% liegen.Tabelle 2: ArbeitslosigkeitQuelle Eurostat <strong>20</strong>09/<strong>20</strong>11,eigene Berechnungen, eigene Darstellung13 Quelle: Statistik Austria, Agrarstrukturerhebung, <strong>20</strong>1034


4.4 Natur und UmweltQuelle: Burgenland TourismusDie Region ist von einer landschaftlichenVielfalt und einem hohen Wert derÖkosysteme, Natur- und Kulturlandschaftengeprägt: dem Wiener Becken mit seinenBegrenzungenLeithagebirge, Rosaliengebirge, ÖdenburgerGebirge den Ausläufern der Alpen(„Alpokalja“) den Hügelländern im Südburgenland den Tiefebenen im Nordburgenland(Parndorfer Platte, Seewinkel)Der höchste Punkt der Region ist der 884 m hohe Geschriebenstein an derösterreichisch-ungarischen Grenze, die tiefsten Punkte liegen in der KleinenUngarischen Tiefebene um ca. 100 m.Die Region weist mit dem Neusiedler See und dem Balaton, dem größten SeeMitteleuropas, einen berühmten Steppensee auf.Bedeutende Flächenanteile der Regionen werden von Schutzgebietenunterschiedlicher Kategorien eingenommen, die zum Teil grenzüberschreitendkonzipiert sind.4.5 Energieverbrauch - EnergieerzeugungKonnex Demographische Entwicklungen – EnergieverbrauchIm Süden, wo die Bevölkerung stagniert bzw. zurückgeht, ist der Energieverbrauch imSinken begriffen. Es wird in manchen Gebieten immer schwieriger werden, leitungsundnetzgebundene Infrastruktur im selben Maße wie bisher aufrechterhalten zukönnen. Es sind vermehrt dezentrale Lösungen gefragt, insbesondere in Einzel- undStreulagen. Die Haushaltsgröße sinkt. Je kleiner die Haushalte, desto höher ist derEnergieverbrauch pro Kopf.Zurzeit liegt der durchschnittliche Endenergieverbrauch pro Kopf in Burgenland beiknapp 35.000 kWh. Die untere Abbildung illustriert, dass trotz demographischerEinflüsse der Verbrauch eher stagniert bzw. nur leicht in den letzten 10 Jahrenangestiegen ist und sich zwischen 30.000 und 35.000 kWh eingependelt hat.35


kWhTJkWhAbbildung 21: Gesamter Energieverbrauch pro Kopf in Burgenland0,140,1<strong>20</strong>,100,080,060,040,0<strong>20</strong>,00Gesamter energetischer Endverbrauch pro Kopf40.00035.00030.00025.000<strong>20</strong>.00015.00010.0005.0000Quelle: Statistik Austria <strong>20</strong>11, eigene DarstellungDer Gesamtverbrauch des Burgenlandes von knapp 10 Milliarden kWh wirdmomentan zu ca. 38,5% aus Erneuerbarer Energie gedeckt. Die Ressourcen derburgenländischen Erzeugung von Energie werden nahezu zu 100% auserneuerbaren Quellen bezogen.Abbildung 22: Entwicklung der Gesamtenergieerzeugung in Burgenland4.000.000.0003.500.000.0003.000.000.0002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Gesamte energetische Erzeugung<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>11gesamte Erzeugung Erneuerbare brennbare AbfälleQuelle: Statistik Austria <strong>20</strong>11, eigene DarstellungDies entspricht im Jahre <strong>20</strong>11 ca.11.000 kWh pro Kopf der burgenländischenerneuerbaren Energieerzeugung. Zum Vergleich beträgt die aktuelle Produktion auserneuerbare Energiequellen durchschnittlich 12.000 kWh pro Kopf in Österreich.36


Abbildung 23: Vergleich durchschnittliche erneuerbare Energieproduktion Österreich & Burgenland pro Kopfin kWh140001<strong>20</strong>001000080006000ÖsterreichBurgenland4000<strong>20</strong>000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>11Quelle: Statistik Austria <strong>20</strong>11, eigene Darstellung4.6 Zielsetzungen <strong>20</strong>13 – <strong>20</strong><strong>20</strong> - <strong>20</strong>50Jede Strategie beginnt mit einer Vision, welche auf lange Sicht erreicht werden soll.Die Vision des Burgenlandes ist es, <strong>20</strong>50 die Energieautarkie zu erreichen, welcheim Detail den vollständigen Strom-, Wärme und Treibstoffverbrauch der Burgenländerim Jahre <strong>20</strong>50 abdecken soll.Dabei wurden durch vorangegangene Maßnahmen & Investitionen Zwischenzielebereits erreicht. Zum Überblick stehen nachstehend die aktuellen Zeithorizonte biszur Erreichung der vollständigen Energieautarkie.‣ <strong>20</strong>13: Autonom bei elektrischen Strom‣ <strong>20</strong><strong>20</strong>: 50% plus des gesamten Energieverbrauchs wird im Burgenland auserneuerbaren Quellen produziert‣ <strong>20</strong>50: Vollständige Energieautarkie wird erreichtAls Resultat dieser visionären Zielsetzungen wurden realistische Ziele bis <strong>20</strong><strong>20</strong> undein Ausblick bis <strong>20</strong>50 im Einklang mit den übergeordneten Zielen der EU und derNationalstaaten erarbeitet.37


Die Ziele sollten SMART sein:S Spezifisch: Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzisewie möglich).M Messbar: Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien)A Akzeptiert: Ziele müssen von den Empfängern akzeptiert werden/sein (auch:angemessen, attraktiv oder anspruchsvoll)R Realisierbar: Ziele müssen erreichbar seinT Terminierbar: zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe, bis wann das Zielerreicht sein muss4.7 Burgenland <strong>20</strong><strong>20</strong>Die Erfüllung der Vision bedarf der Erreichung der Ziele bis <strong>20</strong><strong>20</strong>, welche einenZuwachs der Erneuerbarer Energie bis <strong>20</strong><strong>20</strong> von ca. 15% gegenüber dem Status von<strong>20</strong>10 bedingt, der laut Statistik Austria mit 38,5% beziffert ist. Auch bei einer geringenZunahme des burgenländischen Gesamtenergieverbrauchs (aktuell bei 35.000TJbzw. knapp 10.000.000.000 kWh) aufgrund des Bevölkerungswachstums ist esmöglich, das Ziel 50%plus zu erreichen, wenn zumindest ein Großteil derMaßnahmengruppen implementiert wird.Abbildung 24: Burgenland <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDie Ziele können nur erreicht werden, wenn mit dem Ausbau der ErneuerbarenEnergie eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz und deutliche Einsparungenbeim Verbrauch einhergehen. Dazu ist es besonders wichtig, das Bewusstsein dafürin der Region zu schärfen und zu stärken.38


4.8 Burgenland <strong>20</strong>50Über das Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> hinaus werden keine konkreten Maßnahmengruppen geplant, dain diesem Zeithorizont Technologieentwicklungen zu unsicher bzw. „visionär“erscheinen. Die Analyse der regional vorhandenen Ressourcen sowie der technischrealisierbaren Einsparpotentiale lassen unter Berücksichtigung von laufendenEntwicklungen und dem Aufkommen von neuen Technologien die langfristigeZielsetzung, bis <strong>20</strong>50 im Burgenland eine vollständige Energieautonomie zuerreichen, plausibel erscheinen.Dieses langfristige Ziel vor Augen, sollen über den Zeithorizont von <strong>20</strong><strong>20</strong> hinausfolgende Schwerpunkte betrieben bzw. vorbereitet werden:Implementierung von energieautonomen EinheitenEs wird davon ausgegangen, dass immer mehr Bürger, aber auchUnternehmen und öffentliche Institutionen große Anstrengungen tätigen,energieautonom zu werden. Die Summe aller energieautonomen Einheitenwird zur regionalen Energieautonomie beitragen.Repowering und optimierte Nutzung der WindkraftÜber <strong>20</strong><strong>20</strong> hinaus wird davon ausgegangen, dass die Windkraft weit über diederzeitig technisch realisierbaren Potentiale hinaus ausgebaut werden kann.Umwandlungstechnologien vom Strom in Gas oder Flüssigkeit, wie sie bereitsim Versuchsstadium erprobt werden, sind zu der Zeit Stand der Technik undermöglichen die Speicherung von überzählig saisonal anfallendem Windstrom.Aus diesem Grund wird die großtechnische Erzeugung von Strom, speziellvon Windstrom, an Bedeutung für die Energieversorgung zunehmen.Intensive Nutzung der SonnenenergieAb <strong>20</strong><strong>20</strong> werden in der EU Richtlinien zur Anwendung kommen, wonachNeubauten nur mehr als Niedrigst- oder Nullenergiebauten zur Ausführunggelangen dürfen. Dies wird die Anwendung von PV Technologien auf denDächern und Fassaden der Gebäude radikal beschleunigen. Bei großenGebäudehüllen im Vergleich zu den Bewohnern (Ein, Zweifamilienhäuser mitNebengebäude) werden sich dezentrale Energieproduktionsanlagenentwickeln, die wiederum einen Ausgleich zwischen Energieüberschuss undEnergiebedarf schaffen werden.Flächendeckender Einsatz von Logistik und SpeicherlösungenDezentrale und lokale Stromspeicherungen werden Stand der Technik sein,ebenso Technologien zur Energieumwandlung in länger speicherbare Formenwie Gas oder Flüssigkeit. Mit dem Vorhandensein und dem Einsatz dieserTechnologien wird ein wesentlicher Schritt zur Energieautonomie erfolgenkönnen.39


Technologiewechsel, besonders in der MobilitätEs wird damit gerechnet, dass die Mobilität weit weniger Energie benötigenwird als bislang. Die klassischen Verbrennungsmotoren werden in Konzeptionund Form wesentlich günstiger betrieben (optimiertes Verhältnis Gewicht-Leistung-Geschwindigkeit). Von wesentlicher Bedeutung wird der Umstieg aufdie Elektromobilität sein, da angenommen werden kann, dass für Kurz- undMittelstrecken das Elektromobil eingesetzt und der Strom praktisch dezentralerzeugt wird.Durch diese Maßnahmen und der beabsichtigten Reduzierung der desGesamtenergieverbrauchs auf ca. 8.000.000.000 kWh (30.000 TJ) soll bis <strong>20</strong>50 dievollständige Energieautarkie erreicht werden.Abbildung 25: Energetischer Endverbrauch und inländische ErzeugungQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung40


5. Verbrauch und Erzeugung von Energie im Burgenland5.1 EinführungUm eine Energiestrategie für das Burgenland erstellen zu können ist es notwendigdie Rahmenbedingungen des Landes, wie in den vorangegangenen Kapitelnbeschrieben, sowie die energetische Situation zu kennen.Um die energetische Situation zu analysieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. In dergegenständlichen Arbeit basiert die Analyse der energetischen Situation auf denEnergiebilanzen des Burgenlandes, wie sie von der Statistik Austria seit dem Jahr1988 zur Verfügung gestellt werden. Um einen Trend der einzelnen Energieträgerbzw. Verbraucher erkennen zu können, wurde ein Zeitraum von 10 Jahren betrachtet.Da zum Zeitpunkt der Projektarbeiten noch keine Daten des Jahres <strong>20</strong>12 vorhandenwaren, wurden die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 in den Analysen berücksichtigt.Um entsprechende Rückschlüsse ziehen zu können, erfolgte die energetischeAnalyse einmal nach Energieträger und einmal nach Verbrauchergruppen.Die Analyse nach Energieträgern und Verbrauchergruppen wurde jeweils für denEnergieverbrauch sowie die Energieerzeugung des Burgenlandes angestellt. Damitdie Ergebnisse im überregionalen Kontext interpretiert werden können, wurde auchein „pro Kopf Vergleich“ für das Burgenland und Österreich angestellt.Neben den Daten zu Energieverbrauch und Erzeugung wurde auch das theoretischeEnergiepotential erhoben und mit dem Verbrauch verglichen.In den folgenden Kapiteln sind die einzelnen Energieträger und Verbraucher sowiedas theoretische Potential mit Hilfe von Diagrammen dargestellt wobei jeweilsversucht wurde, die gegebenen Daten und Trends zu interpretieren.41


TJkWh5.2 Energieverbrauch nach EnergieträgerIn der folgenden Abbildung wird der energetische Endverbrauch der elektrischenEnergie im Burgenland in den Jahren <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 beschrieben.Abbildung 26 Energetischer Endverbrauch elektrische Energie Burgenland6.0005.0004.0003.0002.0001.0000Energetischer Endverbrauch elektrische Energie1.800.000.0001.600.000.0001.400.000.0001.<strong>20</strong>0.000.0001.000.000.000800.000.000600.000.000400.000.000<strong>20</strong>0.000.0000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>11Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus Abbildung 26 ist zu erkennen, dass der energetische Endverbrauch derelektrischen Energie über die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 stetig zugenommen hat. TrotzWirtschaftskrise ab dem Jahr <strong>20</strong>08 ist im Gegensatz zu den Energieträgern Erdgasund Erdöl kein Rückgang des Stromverbrauchs zu verzeichnen. Auch für dienächsten Jahre wird in der gegenständlichen Arbeit angenommen, dass derVerbrauch von elektrischer Energie nicht sinken wird.42


TJkWhIn der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des energetischen Endverbrauch vonKohle für das Burgenland in den Jahren <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 beschrieben.Abbildung 27 Energetischer Endverbrauch Kohle Burgenland500400300Energetischer Endverbrauch Kohle140.000.0001<strong>20</strong>.000.000100.000.00080.000.000<strong>20</strong>01000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>1160.000.00040.000.000<strong>20</strong>.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDabei ist der obigen Abbildung ein deutlicher Rückgang des Energieträgers Kohle zuerkennen. Als Hauptgrund dafür wird angenommen, dass der Energieträger Kohle beiSanierungen oder bei Heizanlagentausch durch Heizsysteme mit anderenEnergieträgern ersetzt wird. Auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte wird einestetige Abnahme des Energieträgers Kohle für das Burgenland angenommen.Die folgende Abbildung zeigt den energetischen Endverbrauch von Erdölproduktenim Burgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11.Abbildung 28 Energetischer Endverbrauch Öl BurgenlandQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung43


Wie aus der obigen Abbildung zu erkennen ist, ist der energetische Endverbrauchvon Öl im Jahr <strong>20</strong>11 nach einem Anstieg wieder auf dem Stand wie im Jahr <strong>20</strong>01angelangt. Diese letztendlich stabile Entwicklung ist dadurch zu erklären, dassAnstieg von Dieselöl durch den Rückgang von Heizöl sowie von Benzin kompensiertwerden konnte. Außerdem ist beim sinkenden Ölverbrauch das Einsetzen derWirtschaftskrise deutlich zu erkennen.Die folgende Abbildung beschreibt den energetischen Endverbrauch von Gas imBurgenland in den Jahren <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11.Abbildung 29 Energetischer Endverbrauch Gas BurgenlandQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus obiger Abbildung ist zu erkennen, dass der Gasverbrauch über die letzten 10Jahre ebenfalls stabil geblieben ist. Allerdings hat es in dem Zeitraum Schwankungenvon bis zu <strong>20</strong>% gegeben, wobei anzunehmen ist, dass hier auch wetterbedingteEinflüsse und auch lokalwirtschaftliche Ereignisse zum Tragen gekommen sind.44


TJkWhDie folgende Abbildung beschreibt den energetischen Endverbrauch vonErneuerbaren Energieträgern im Burgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11.Abbildung 30 Energetischer Endverbrauch Erneuerbare Energieträger Burgenland10.0008.0006.000Energetischer Endverbrauch Erneuerbare3.000.000.0002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0004.0002.0000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>111.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDie obige Abbildung beschreibt einen starken Anstieg – beinahe eine Verdopplung -des energetischen Endverbrauchs von erneuerbaren Energieträgern der letzten 10Jahre.Für diesen überproportionalen Anstieg der Verwendung von Erneuerbarer Energiebieten sich folgende Erklärungsversuche an: immer mehr fossile Energieträger werden durch erneuerbare Energieträgersubstituiert, der Verbrauch von erneuerbarer Energie scheint mit der vor Ort Erzeugungder Erneuerbaren Energie gekoppelt zu sein. Die Energie Burgenland bietet ihren Kunden Strom ausschließlich ausErneuerbaren Quellen an.In der folgenden zusammenfassenden Abbildung für den gesamten energetischenEndverbrauch ist auch die Entwicklung der einzelnen Energieträger für die Jahre<strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 abzulesen:45


kWhAbbildung 31 Energetischer Endverbrauch gesamt sowie einzelne Energieträger Burgenland12.000.000.000Gesamter energetischer Endverbrauch10.000.000.0008.000.000.0006.000.000.0004.000.000.0002.000.000.0000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>11gesamter EnergieverbrauchKohleGaselektrische EnergieÖlErneuerbareQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Abbildung zum gesamten energetischen Endverbrauch ist einpermanenter Anstieg des Energieverbrauchs um in Summe knappe 19% zuerkennen.Dabei ist aber festzuhalten, dass knapp 80% des Energieanstiegs auf die Zunahmevon Erneuerbaren Energieträger zurückzuführen ist. Weiters ist zu erkennen, dass ab<strong>20</strong>05 eine deutliche Verflachung des Anstieg des Energieverbrauchs im Burgenlanderfolgt ist. Dies wiederum lässt den Schluss zu, dass bereits seit 8 Jahren eineTrendumkehr in Richtung Energiesparen und Energieeffizienz im Burgenlanderkennbar ist.Bemerkenswert ist, dass bei allen fossilen Energieträgern eine Stagnation bzw. einRückgang des Verbrauchs ersichtlich ist und nur beim Stromverbrauch, der durch dieEnergie Burgenland ausschließlich aus Erneuerbaren Quellen bereitgestellt wirdsowie beim Verbrauch von Erneuerbaren Energieträgern generell ein starkesWachstum zu verzeichnen ist.Daraus ist zu folgern, im Burgenland bereits eine Trendwende weg von fossilenEnergieträgern hin zu Erneuerbaren Energieträgern stattfindet.Basierend auf diese Anlasen und die festgestellten Trends wurde auch die Road Mapder Energiestrategie des Burgenlandes für <strong>20</strong><strong>20</strong> und eine Vorschau für <strong>20</strong>50entworfen.46


5.3 Energieverbrauch nach VerbraucherkategorienInteressant ist festzustellen, wie die Entwicklung des Energieverbrauchs nunmehrbezogen auf die Verbrauchergruppen erfolgt ist.Die nachfolgende Abbildung zeigt den Energieverbrauch der VerbraucherkategorieIndustrie & Gewerbe.Abbildung 32 Energetischer Endverbrauch Industrie & Gewerbe BurgenlandQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Abbildung ist ersichtlich, dass der Energieverbrauch des SektorsIndustrie & Gewerbe seit dem Jahr <strong>20</strong>01 stark und überproportional gestiegen ist. Aufden gesamten Energieverbrauch des Burgenlandes bezogen könnte man sagen,dass der Zuwachs des Energieverbrauchs bei Industrie und Gewerbe in etwa derSteigerung des Energieverbrauchs des Burgenlandes in den letzten 10 Jahrenentspricht.Dieser Anstieg kann direkt auf den wirtschaftlichen Aufschwung des Burgenlandeszurückgeführt werden. In den letzten Jahren wurde im Burgenland im Vergleich zuanderen Bundesländern das höchste Wirtschaftswachstum verzeichnet.Die nächste Abbildung zeigt die Entwicklung des Energieverbrauchs für dieVerbraucherkategorie Verkehr innerhalb der letzten 10 Jahre.47


TJkWhAbbildung 33 Energetischer Endverbrauch Verkehr Burgenland14.00012.00010.0008.0006.0004.0002.0000gesamter energetischer Endverbrauch Verkehr3.500.000.0003.000.000.0002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>11Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Abbildung zeigt an, dass der Energieverbrauch im Verkehr von <strong>20</strong>01bis <strong>20</strong>07 angestiegen und danach stetig gesunken ist. Auch hier scheint sich eineTrendwende in Richtung stabilen bis leicht sinkenden Energieverbrauchabzuzeichnen.Gründe dafür können mehrere angeführt werden: Durch die zum Teil deutlich gestiegenen Treibstoffkosten sind Einspareffekteim Verkehr zu erkennen. Die Bemühungen der öffentlichen Hand hin zu öffentlichen Verkehr, sowohl imNahverkehr (Diskobusse, Taxi, Gmoabus, etc.) als auch beim Pendlerverkehr(Park and Ride Anlagen, verbesserte Bahn- und Busverbindungen tragen zurSenkung des Energieverbrauchs im Verkehr bei. Schließlich führt das verstärkte Arbeitsplatzangebot im Burgenland zurVerkürzung von Pendlerstrecken hin zum Arbeitsplatz.Zusammengefasst ist zu erwähnen, dass die Steigerung des Energieverbrauchs beiIndustrie und Gewerbe nicht zu einer Steigerung des Verkehrs geführt haben.Die Energieverbrauchsentwicklung zwischen Verkehr und Industrie und Gewerbekonnte in den letzten Jahren entkoppelt werden.48


Die Entwicklung des Energieverbrauchs der Verbraucherkategorie für öffentliche undprivate Dienstleistungen ist in der folgenden Abbildung zu erkennen.Abbildung 34 Energetischer Endverbrauch öffentliche & private Dienstleistungen BurgenlandQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungInsgesamt ist aus der obigen Tabelle ein moderater Anstieg des Energieverbrauchsfür öffentliche und private Dienstleistungen erkennbar. Dies ist im Wesentlichen aufdie positive Bevölkerungsentwicklung des Burgenlandes, die wiederum mit derpositiven Wirtschaftsentwicklung des Landes verbunden ist, zurückzuführen.Eine völlig andere Entwicklung ist beim Energieverbrauch der Verbraucherkategorieprivate Haushalte zu erkennen.Abbildung 35 Energetischer Endverbrauch Haushalte BurgenlandQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung49


Aus der obigen Abbildung ist zu erkennen, dass der Energieverbrauch der privatenHaushalte in den letzten 10 Jahren kontinuierlich gesunken ist. JährlicheSchwankungen dürften auf meteorologische Einflüsse zurückzuführen sein. Diesbedeutet, dass die öffentlichen Lenkungseffekte (Baugesetz, Wohnbauförderung) inRichtung Energieeffizienz beim Neubau und bei der Sanierung denWohnraumzuwachs im Burgenland deutlich kompensieren.In der nächsten Abbildung ist der Energieverbrauch der VerbraucherkategorieLandwirtschaft der letzten 10 Jahre ersichtlich.Abbildung 36 Energetischer Endverbrauch Haushalte BurgenlandQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDabei ist zu erkennen, dass der Energieverbrauch des Sektors Landwirtschaft überdie Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 von Jahr zu Jahr leicht schwankt. Insgesamt bleibt derEnergieverbrauch aber stabil. Dies mag auf die im Wesentlichen stabilenVerwendungsarten der landwirtschaftlichen Flächen zurück zu führen zu sein. Da beilandwirtschaftlichen Flächen Veränderungen nur langsam stattfinden, dürfte auch derEnergieverbrauch relativ konstant bleiben.Die nächste Abbildung zeigt den gesamten Energieverbrauch auf alleVerbraucherkategorien aufgeteilt.50


kWhAbbildung 37 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland15.000.000.000Gesamter energetischer Endverbrauch10.000.000.0005.000.000.0000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>11Industrie & GewerbeOffentliche und Private DienstleistungenLandwirtschaftVerkehrPrivate HaushalteQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungIn dieser Gesamtdarstellung ist zu erkennen, dass der gesamte energetischeEndverbrauch über die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 angestiegen ist. Die Sektoren öffentliche& private Dienstleistungen, Verkehr sowie Sektor Industrie & Gewerbe verzeichnenAnstiege des Energieverbrauchs. Der stärkte Anstieg - und auch deutlich erkennbar -ist dem Bereich Industrie und Gewerbe zuzuordnen. Der Sektor Landwirtschaft iststabil geblieben, während beim Sektor Private Haushalte ein deutlicher Rückgang zuverzeichnen ist.5.4 Vergleich Energieverbrauch Burgenland – ÖsterreichEs erhebt sich nun die Frage, wie sich die Entwicklung des burgenländischenEnergieverbrauchs im Vergleich zu Österreich darstellt.Die folgende Abbildung zeigt den energetischen Endverbrauch pro Kopf für dasBurgenland im Vergleich zu Österreich.51


Abbildung 38 Gesamter energetischer Endverbrauch pro Kopf für Burgenland und ÖsterreichQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Abbildung ist zu erkennen, dass der energetische Endverbrauch proKopf im Burgenland stets unter dem des österreichischen Durchschnitts liegt.Der durchschnittliche Energieverbrauch pro Kopf lag im Jahr <strong>20</strong>01 knapp <strong>20</strong>% unterdem von Österreich. Dieser Unterschied zwischen Burgenland und Österreichverringert sich jedoch kontinuierlich bis zu Jahr <strong>20</strong>11.Hier ist der Aufholprozess bei der Regionalentwicklung des Burgenlandes imösterreichischen Vergleich deutlich zu erkennen.52


TJkWhTJkWh5.5 Energieerzeugung im Burgenland nach EnergieträgerIn folgenden Abschnitt wird die Entwicklung der Energieträgererzeugung nachverschiedenen Kategorien über einen Zeitraum von 10 Jahren betrachtet, zunächstdie Erzeugung von Brennholz im Burgenland.Abbildung 39 Erzeugung von BrennholzErzeugung Brennholz4.0003.5003.0002.5002.0001.5001.00050001.000.000.000800.000.000600.000.000400.000.000<strong>20</strong>0.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Abbildung ist erkennbar, dass die Erzeugung von Brennholz imBurgenland in den letzten 10 Jahren stark schwankte, sich aber im wesentlichen aufetwa 3.000 TJ einpendelte. Dies ist möglicherweise auf die Nachfrage und den damitverbundenen wetterbedingten Einflüssen wie strenge Wintersaisonen oderWaldschäden durch Sturmwind etc. zurück zu führen.Die nächste Abbildung zeigt die Entwicklung der Erzeugung von biogenen Brenn- undTreibstoffen.Abbildung 40 Erzeugung von biogenen Brenn- und TreibstoffenErzeugung Biogene Brenn- u. Treibstoffe8.0007.0006.0005.0004.0003.0002.0001.0000<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>112.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung53


TJkWhBemerkenswert ist, dass die Erzeugung von biogenen Brenn- und Teibstoffen seitdem Jahr <strong>20</strong>01 sehr stark angestiegen ist. Das Maximum im Jahr <strong>20</strong>10 betrug fastden 7fachen Wert als im Jahr <strong>20</strong>01. Im Jahr <strong>20</strong>11 ist die Erzeugung von biogenenBrenn- und Treibstoffen jedoch wieder etwas zurückgegangen. Dieser starke Anstiegist vorwiegend auf die Beimischverordnung von biogenen Treibstoffen zu den fossilenKraftstoffen zurückzuführen.Die folgende Abbildung zeigt die Erzeugung von Umgebungswärme. UnterUmgebungswärme versteht man die Energie, die z.B. durch Wärmepumpen undähnlichen Geräten erzeugt wird.Abbildung 41 Erzeugung Umgebungswärme600500400300<strong>20</strong>01000Erzeugung Umgebungswärme<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>11160.000.000140.000.0001<strong>20</strong>.000.000100.000.00080.000.00060.000.00040.000.000<strong>20</strong>.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDie obigen Abbildung zeigt auf, dass die Erzeugung von Energie ausUmgebungswärme seit dem Jahr <strong>20</strong>01 kontunierlich gestiegen ist. Dies ist unteranderem auf die geringe Heizlast von neu errichteten Gebäuden, welche optimaldurch Wärmepumpen abgedeckt werden kann, zurück zu führen. Auch ausregionalen Aufzeichnungen ist eine stetige Zunahme von Wärmepumpen zuerkennen.Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Erzeugung von Strom ausWindkraft- und Photovoltaikanlagen im Burgenland.54


TJkWh<strong>20</strong>01<strong>20</strong>02<strong>20</strong>03<strong>20</strong>04<strong>20</strong>05<strong>20</strong>06<strong>20</strong>07<strong>20</strong>08<strong>20</strong>09<strong>20</strong>10<strong>20</strong>11TJkWhAbbildung 42 Erzeugung Strom aus Windkraft- und PhotovoltaikanlagenErzeugung Strom aus Wind und PV3.0002.0001.0000800.000.000600.000.000400.000.000<strong>20</strong>0.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDabei ist ersichtlich, dass die Erzeugung von Strom aus Windkraft- undPhotovoltaikanlagen seit dem Jahr <strong>20</strong>01 drastisch angestiegen ist. Von einemAusgangswert nahe null um die Jahrtausendwende konnte die Erzeugung auf knapp2500 TJ oder 800 Mio. kWh/a angehoben werden. Dies ist vorwiegend auf denAusbau von Großwindkraftanlagen im Nordburgenland aufgrund der Tarifförderungendurch das Ökostromgesetz zurück zu führen. Die Stromproduktion durchPhotovoltaikanlagen ist zwar ebenfalls kontinuierlich gesteigen, spielte aber in denletzten 10 Jahren nur eine untergeordnete Rolle.Die nächste Abbildung gibt Aufschluss über die gesamte Erzeugung vonerneuerbarer Energie des Burgenlandes im Zeitraum <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11. Hier sind ist dieErzeugung der vorangegangenen Diagramme in einer <strong>Zahl</strong> für jedes Jahrzusammengefasst.Abbildung 43 Erzeugung erneuerbare Energie gesamt14.00012.00010.0008.0006.0004.0002.0000Erzeugung Erneuerbare Energie<strong>20</strong>01 <strong>20</strong>02 <strong>20</strong>03 <strong>20</strong>04 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>06 <strong>20</strong>07 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>09 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>114.000.000.0003.500.000.0003.000.000.0002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung55


Aus der obigen Abbildung das gesamte Ausmaß des Zuwachses an ErneuerbarerEnergie im Burgenland deutlich. Die Erzeugung von Erneuerbarer Energie hat sich ineinem Zeitrum von 10 Jahren fast verdreifacht! Dabei ist festzuhalten, dass es sowohlbei der Windkraft als auch der Energieerzeugung aus Biomass ausserordentlich hoheZuwächse gegeben hat, während die klassische Brennholzproduktion in etwakonstant geblieben ist.5.6 Vergleich Erzeugung erneuerbare Energie Burgenland –ÖsterreichWie stellt sich nun der Vergleich des Burgenlandes mit Österreich in Hinblick auf dieErzeugung von Erneuerbarer Energie dar? Die nachfolgende Abbildung vergleicht dieenergetisch Erzeugung von erneuerbarer Energie pro Kopf im Burgenland sowie inÖsterreich.Abbildung 44 Energetische Erzeugung ereneuerbare Energie pro Kopf Burgenland und ÖsterreichQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Abbildung ist zu erkennen, dass im Burgenland in den letzten 10Jahren ein gewaltiger Aufholprozess bei der Erzeugung von Erneuerbarer Energiestattgefunden hat. Während <strong>20</strong>01 im Burgenland pro Kopf noch knapp die Hälfte anErneuerbarer Energie im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt erzeugt wurde,hat man <strong>20</strong>10 bereits mit dem Österreichischen Durschnitt gleichgezogen. Durch dennoch zu erwartenden Ausbau an Erneuerbarer Energie, speziell der Windkraft wirddas Burgenland in den nächsten Jahren bereits über dem österreichischenDurchschnitt liegen.Wenn wir einen Vergleich der Erzeugung von Strom aus Windkraft und Photovoltaikpro Kopf des Burgenland mit Österreich darstellen, zeigt sich ein völlig verändertesBild:.56


Abbildung 45 Erzeugung Strom aus Windkraft & PV pro Kopf Burgenland und ÖsterreichQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus dieser Abbildung ist ersichtlich, dass ab dem Jahr <strong>20</strong>05 im Burgenland pro Kopfetwa die 10fache Menge an Strom von Wind und Photovoltaik erzeugt wird wie imösterreichischen Durchschnitt.Im Burgenland ist die Erzeugung speziell in den Jahren <strong>20</strong>03 bis <strong>20</strong>05 sprunghaft vonnahe 0 kWh auf ein Level von ca. 2500 kWh pro Person und Jahr angestiegen. DasNordburgenland ist europaweit einer der besten Standorte für den Betrieb vonWindkraftanlagen, wodurch auch sehr gute Erträge erreicht werden können.5.7 Potential für die EnergieproduktionDie nachfolgende Abbildung zeigt einen Vergleich des theoretisch vorhandenenBiomassepotentials zum Verbrauch von Brennholz und biogenen Brenn- undTreibstoffen.Abbildung 46 Vergleich theoretischen Potential zu Verbrauch BiomasseQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene Berechnungen und Darstellung57


kWhAus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass das theoretische Potential an Biomassemehr als doppelt so groß ist als im Jahr <strong>20</strong>11 für Brenn- und Treibstoffe verbrauchtwurde. Allerdings ist festzuhalten, dass die gegenständlichen Ressourcen auchanderwertig genützt werden (Papierindurstrie, landwirtschaftliche Produkte,Bauindustrie, etc.) und teilweise zur Zeit noch nicht in vollem Umfang genützt werdenkönnen (Schilf, Kleinwaldbesitzer etc.)Die nächste Abbildung zeigt den Vergleich des theoretischen Potentials anerneuerbarem Strom aus Windkraft und Photovoltik mit dem burgenländischenStromverbrauch <strong>20</strong>11 auf.Abbildung 47 Vergleich theoretisches Potential erneuerbarer Strom zu StromverbrauchVergleich theoretisches Potentialerneuerbarer Strom zu Stromverbrauch6.000.000.0005.000.000.0004.000.000.0003.000.000.0002.000.000.0001.000.000.0000theoretisches PotentialVerbrauchWind sehr gut geeignet gut geeignet bedingt geeignet StromverbrauchQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus obiger Abbildung ist ersichtlich, dass das theoretische Potential an Strom ausWindkraft- und Photovoltaikanlagen fast viermal so hoch ist als der Stromverbrauchdes Burgenlandes im Jahr <strong>20</strong>11. Besonders das Potential an Stromerzeugung durchPhotovoltaik auf den Dachflächen des Burgenlandes ist sehr hoch und konnte imBurgenländischen Solarkataster sehr genau erhoben werden. Dies bedeutet, dasslangfristig (über <strong>20</strong><strong>20</strong> hinaus) jedenfalls auf die Sonnenenergie im SonnenlandBurgenland gesetzt werden kann. Allerdings muss man bei der Durchdringung vonPhotovoltaik mit einem längeren Zeitraum ( 30 bis 50 Jahre) rechnen. Daher kommtdie Wirkung der Photovoltaik im Burgenland erst ab <strong>20</strong><strong>20</strong> zum Tragen.In der folgenden Abbildung wurde das gesamte theoretische Potential anEnergieressourcen des Burgenlandes dem derzeitgen Energieverbrauchgegenübergestellt.58


kWhAbbildung 48 Vergleich theoretisches Potential zu Energieverbrauch gesamt12.000.000.00010.000.000.0008.000.000.0006.000.000.0004.000.000.0002.000.000.000Vergleich theoretisches Potential zuEnergieverbrauch gesamt0theoretisches PotentialLandwirtsch. Fläche inkl. Gärten Waldsonstige FlächenAst- u. StrauchschnittPV-Ertrag sehr gut geeignetPV-Ertrag bedingt geeignetSchilffläche NeusiedlerseeWindPV-Ertrag gut geeignetVerbrauchgesamter energetischer EndverbrauchQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungHier wird aufgezeigt, dass bei einer vollständigen Nutzing des theoretisch imBurgenland vorhandenen Energiepotential die Energieautarkie möglich ist. Speziell istersichtlich, dass der Energieverbrauch des Burgenlandes mit dem vorhandenenPotential an Biomasse und Strom aus Winkraft- und Photovoltaikanlagen gedecktwerden könnte.Es ist einleuchtend, dass eine derartige Zielvorgabe einen Weg, eine Road Mapbenötigt, um diese langfristigen Vorgaben der Energieautarkie anzustreben.Bei der Potentialerhebung wurde nur der Status Quo bezüglich Technologien undWirkungsgrade zum Zeitpunkt der Studienerstellung berücksichtigt.Verbesserungen von Wirkungsgraden oder die Nutzung von weiteren Ressourcenbzw. Energieinspartungen wirken sich jedenfalls verbessernd auf die Möglichkeitenzur Erreichung einer Energieautonomie aus.59


6. MaßnahmenkatalogDie vorgeschlagenen Maßnahmengruppen folgen der Logik der fachlichenSchwerpunkteEnergiesparen und EnergieeffizienzEnergieressourcen und EnergieproduktionEnergiespeicherung & Energieumwandlung, EnergielogistikIm Rahmen dieser fachlichen Schwerpunkte wurden Fachbereiche definiert, inwelchen Maßnahmengruppen vorgeschlagen werden. Die Maßnahmengruppenkönnen sich wiederum auf einzelne Zielgruppen sowie auf Maßnahmenarten inklusiveUmsetzungsinstrumente aufgliedern.6.1 Energieeffizienz und EnergieeinsparungSanierung & Neubau, EnergiebuchhaltungIn der Sanierung von Gebäuden liegt ein großesEinsparpotential. Daher wird angestrebt, dasSanierungsaufkommen für Gebäude im Burgenland zuerhöhen, und zwar sowohl bei Wohngebäuden als auch beiNicht Wohngebäuden. Der energetische Status beiNeubauten soll sukzessive bis hin zum Niedrigst- oderNullenergiestandard (bzw. zumindest Passivhausstandard)verbessert werden. Ebenfalls sollen bei vielen öffentlichenGebäuden wie Schulen, Gemeindeämtern, Kirchen,Kindergärten etc., welche hohe Energie- & WärmeverlusteBeispiel für ein NullenergiehausQuelle: Wikimediaaufgrund von nicht zeitgemäßer Dämmung besitzen durcheine Sanierung Energieeinsparungen generiert werden.Zusätzlich wird die Einführung von Energiebuchhaltungenspeziell für die öffentliche Hand vorgeschlagen. Aber auchbei privaten Haushalten und in der Wirtschaft wirdvorgeschlagen, entsprechende Anreize für die Einführungvon Energiebuchhaltungen zu setzen.Die Energiebuchhaltung ist ein Instrument zur Erfassung vonErträgen und Verbräuchen im Energiebereich. Ziel ist es,gemäß der laufenden Erfassung das Energiepotenzial bzw.die Energieeffizienz des Gebäudes zu bewerten und diesesnach Möglichkeit zu optimieren.Ökovolksschule Neutal inPassivhausstandardQuelle: IG Passivhaus60


Durch die Energiebuchhaltung wird es einfacher, mögliche Energiesparpotenziale zueruieren. Zeiten in denen hoher Energiebedarf vorliegt, können dadurch geortet unddurch Gegenmaßnahmen abgeschwächt werden. Dies gelingt vorrangig durch dieIdentifizierung der hohen Energiequellen, welches das Energiebuchhaltungstoolermöglicht.Insgesamt werden dazu folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Erhöhung der Sanierungsrate bei privaten Haushalten und immehrgeschossigen Wohnbau durch Bewusstseinsbildung, Energieberatungund durch attraktive Förderungsanreize.‣ Adaptierung der regionalen Wirtschaftsförderung, Energieberatungen undBewusstseinsbildung für Sanierungsmaßnahmen in Industrie und Gewerbeinkl. der Tourismusbranche.‣ Erhöhung der Sanierungsrate von Gebäuden der öffentlichen Hand durchBewusstseinsbildung, Beratung, Förderung, Bedarfszuweisung oderlegistische Maßnahmen.‣ Förderliche Anreize, Aufklärung und Beratung oder legistische Maßnahmenfür Private Haushalte und für mehrgeschossige Wohnbauträger zur Errichtungvon Neubauten mit sehr geringem Energieverbrauch bzw. mit Null- oderPlusenergiestatus durch die Installation energieproduzierenden Systemen wiePV Anlagen.‣ Beratung und Förderung von Neubauten im Passivhaus oderNullenergiestandard bei Industrie, Gewerbe und beim Tourismus.‣ Motivation, Beratung und gegebenenfalls fördertechnische Anreize beiNeubauten der öffentlichen Hand im Passivhaus oder Nullenergiestandard.‣ Einführung von Energiebuchhaltung in Gemeinden, verbunden mit dem Ziel,Energiesparziele in den Gemeinden zu entwickeln und umzusetzen.‣ Beratung und Anreize für Industrie und Gewerbe, Energiebuchhaltungeinzusetzen und Energiesparpläne zu erstellen und umzusetzen.‣ Motivation und Beratung für Private Haushalte zum Energiesparen und zumenergiebewussten Handeln (Bewusstseinsbildung, Wettbewerbe,„Belohnungen“, etc.)‣ Aufklärung und Unterstützung bei „Kleininvestitionen“ bei Haushalten,Gewerbe und Tourismus, die zu wesentlichen Energieeinsparungen führen(Energiesparpumpen, LED-Beleuchtung, A++ Geräte etc.)‣ Unterstützung von Bildungs- und Ausbildungsinitiativen zum ThemenkomplexEnergiesparen und Energieeffizienz vom Pflichtschulwesen über dieBerufsausbildung bis hin zur Erwachsenenbildung.‣ Unterstützung von relevanten Forschungs- und Entwicklungsprojekten,Pilotanlagen, Messstationen etc.61


Energieeffiziente Geräte und Anlagen, VerfahrensoptimierungEin großes Energieeinsparpotential liegt beim Einsatz von hocheffizienten Geräten und Anlagen sowie bei der energetischenOptimierung von Verfahrensabläufen, bei der Produktion oderbei Dienstleistungen. Dies gilt sowohl für Bedürfnisse vonprivaten Haushalten als auch für betrieblich/gewerbliche Abläufeund im Dienstleistungssektor.Quelle: MFD-TVDurch die verbesserte Verfahrenstechnik kann nicht nurEnergie eingespart werden, sondern hat ebenfalls einenpositiven Effekt durch die geringere Abfallproduktion auf dieUmwelt und CO2-Emissionen.Quelle: highscore-dropoutDazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Einsatz von energieeffizientenGeräten und Anlagen für private Haushalte, die öffentliche Hand sowie fürIndustrie und Gewerbe inkl. Tourismus.‣ Unabhängige Beratungen für den Tausch von ineffizienten Altgeräten und denEinsatz von hocheffizienten Geräten für Industrie, Gewerbe und Tourismus.‣ Förderung von kommunalen oder regionalen Gemeinschaftsprojekten fürEnergieeffizienz.‣ Unterstützung von Energiesparinitiativen, die möglichst breite Schichten derBevölkerung betreffen.‣ Unterstützung gezielter Austauschprogramme von Geräten und Anlagen(Energieeffiziente Pumpen, Geräte des täglichen Bedarfs etc.) sowohl fürprivate Haushalte als auch für die Wirtschaft.‣ Ex Post Förderungen (Belohnung) für Energieeinsparungen. (Gefördert wirddann, wenn Energieeinsparziele erreicht werden).‣ Beratung und Förderung von Betrieben, die energieeffizienten undeinsparende Maßnahmen in Produktionsabläufen, im Service oder in anderenDienstleistungen setzen.‣ Unterstützung von Initiativen von Gemeinden, die vorbildlichen Charakter fürdie Bürger haben und Unterstützung beim Energiesparen anbieten.62


Effizienz und Sparen in der MobilitätDie Mobilität benötigt im Burgenland ca. 40% des gesamten Energieverbrauchs. Dadie Mobilität immer noch zum Großteil mit fossilen Energieträgern bedient wird, sindhier besonders Energiesparen und Effizienzsteigerungen angesagt. Dies einerseitsim Umgang mit den eigenen Transportfahrzeugen, andererseits auch im Hinblick aufden Umstieg auf andere Transportmöglichkeiten wie öffentlicher Verkehr, Car-Sharing oder Mitfahrmöglichkeiten und nicht zuletzt der Umstieg auf sparsamere odereffizientere Fahrzeuge.Dazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Aufklärungsarbeit, Motivation und Unterstützung von Seminaren und anderenSchulungen zu spritsparendem Fahren‣ Öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Spritsparen‣ Unterstützung von Projekten zum Umstieg auf öffentlichen Verkehr, zuGemeinschaftsfahrten oder anderen energiesparenden Aktionen‣ Unterstützung von Aktionen, die den Verzicht auf die Benutzung des Autosbewirken (Kurzstrecken, Fußwege, Fahrrad, kleine E-Fahrzeuge)‣ Unterstützung von Projekten zum Fahrzeugverleih, beginnend von E-Fahrräder hin zu E-Autos oder anderen Energieeffizienten Fahrzeugen,besonders in Tourismus- und Naturschutzgebieten.‣ Unterstützung von effizienten und innovativen Lösungen desinnerkommunalen Verkehrs (Sammeltaxis, etc.)‣ Projekte zum Testen, Vorführen und Einsetzen von E-Fahrzeugen inklusiveder Errichtung von E-Tankstellen.‣ Forcierung des Ausbaues von alternativer Verkehrsinfrastruktur (Radwege,Fußwege).‣ E-Fahrzeug Verleih an Bahnhöfen und öffentlichen Stellen‣ Gezielte Förderung und Ausbau des öffentlichen Verkehrs inkl.Zubringersysteme‣ Unterstützung bei der Umsetzung von Mobilitätsmanagement im öffentlichenBereich bei Betrieben und Einkaufszentren‣ Laufende Umstellung der öffentlichen Fuhrparke auf effiziente Fahrzeuge(sehr geringer Treibstoffverbrauch, Hybridfahrzeuge,. Erdgas- oderElektrofahrzeuge)63


Zur Verbesserung des öffentlichen (Pendler)Verkehrs werden speziell folgendeMaßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Attraktive öffentliche Verkehrsanbindungen. Der öffentliche Verkehr in derRegion soll möglichst attraktiv für die potenziellen Fahrgäste gestaltet werden.Die Kombination bzw. die Zusammenarbeit mit anderen Verkehrsmitteln (Park& Ride, Bike & Ride, Tür-zu-Tür Verkehr) soll optimiert werden.‣ Regionales Verkehrskonzept zur Förderung sanfter Mobilität in der Region.Durch sanfte Mobilität soll unnötiger, motorisierter Verkehr in und zwischenden Gemeinden vermieden, fossile Rohstoffe eingespart, die Umweltgeschont und die Lebensqualität erhöht werden. Insbesondere für starkvernetzte Themen wie der regionale öffentliche Verkehr ist eingemeindeübergreifender Ansatz zu unterstützen.‣ Verbesserung des Straßennetzes. Schaffung von Umfahrungsmöglichkeitenund direkteren Verbindungen für den täglichen Pendler zur Verkürzung derTransportzeiten, zur Reduzierung von Emissionen und damit desEnergieverbrauchs und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.64


6.2 Energieproduktion, RessourcenWindkraft – optimale NutzungBesonders das Nord- und Teile desMittelburgenlandes sind für die Produktion vonStrom aus Windkraftanlagen besonders gutgeeignet. Der gewonnene elektrische Strom ausWindkraft liefert einen wesentlichen Anteil vonErneuerbarer Energie im Burgenland. Die zumZeitpunkt der Erstellung der Energiestrategieinstallierte Leistung von ca. 500 MW soll in dennächsten Jahren auf bis zu 1.000 MW ausgebautwerden. Parallel zum Ausbau der Windkraft werdenbegleitende Studien hinsichtlichRaumverträglichkeit sowie der Verträglichkeit für Flora und Fauna durchgeführt. DieTechnologieverbesserung von Windkraftanlagen hinsichtlich Größen undWirkungsgrade schreiten laufend voran. Auch bei Mittel- und Kleinwindkraftanlagensind Versuche zur Entwicklung von marktreifen Produkten zu beobachten.Dazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Optimierung und Repowering von großen Windkraftanlagen durch diezuständigen Betreiber.‣ Optimierung der bestehenden Standorte für die Produktion von Windstrom inHinblick auf möglichst hohe Ausbeute.‣ Unterstützung von Pilot- und Versuchsanlagen mittlerer und kleiner Größe inHinblick auf Gewinnung neuer Erkenntnisse und Unterstützung der Anlagenhin zur Marktreife.‣ Entwicklung und Anbieten von Bürgerbeteiligungsmodellen fürWindkraftanlagen, um einen breiten Bezug der Bevölkerung zur ErneuerbarenEnergie zu fördern.‣ Untersuchungen von weiteren spezifischen Eignungszonen, speziell fürmittlere Windkraftanlagen (in Industrie- und Gewerbegebieten).Photovoltaik, SolarenergieQuelle: Copyright: BEWAG / AustrianWind Power (Richard Neubauer)Die Energie der Sonne ist inreichlichem Maße vorhanden, sie istkostenlos und kann vielfach ohneweitere zusätzliche Belastung vonFlächen auf bereits bestehenden undbenützten Flächen integriert werden.Aufgrund der hohen Energiedichteder Sonnenkraft pro m² wirdlangfristig ein wesentlicher Anteil derErneuerbaren Energie mit Hilfe derQuelle: WKO Bgld.Sonne produziert werden. Fallende Preise bei Photovoltaik Modulen undWechselrichter sowie höhere Wirkungsgrade der Fotozellen unterstützen diesenProzess der verstärkten Implementierung von Photovoltaikanlagen.65


Die direkte Umwandlung der Sonnenenergie in elektrischer Energie wird global nachmehreren Technologiesprüngen spürbar stärker forciert. Neben Anlagen aufeinzelnen Grundstücken sind auch PV-Parks, verteilt in mehreren Zonen einerRegion, realisierbar. Die Kopplung von Stromverbrauchern an die Energieproduktionvon PV Anlagen (z.B. die Klimaanlage, welche sich wetterabhängig einschaltet), wirdverstärkt betrieben, besonders bei Anlagen, die auf maximale Eigenversorgungausgerichtet sind.Die Umwandlung der Sonnenenergie in thermische Energie ist nach dem derzeitigenEntwicklungstand der Technik eine Option, um einerseits einen Teil für dieEnergieautarkie eines Haushaltes beizutragen und anderseits wirtschaftlichnachhaltig Vorteile zu erzielen (z.B. Warmwasserbereitung und Saisonspeicher).Selbst bei niedrigen Einspeisetarifen gibt es bereits PV-Anlagen, die sich bei hohemEigenverbrauchsanteil des produzierten Stroms wirtschaftlich positiv darstellenlassen.Ein großer Vorteil ist die größer werdende Unabhängigkeit von Energielieferanten.Die PV-Anlage kann je nach Größe, Dimensionierung und Dachausrichtung jeneMenge bzw. einen Teil der Energie produzieren, welche der Haushalt benötigt.Dadurch ergeben sich Einsparpotenziale, da die selbst produzierte Energie nicht vonanderen Quellen bezogen werden muss.Dazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Photovoltaik oder Thermische Solarenergie für den Eigenverbrauch:Motivation, Beratung und Förderung sowie Schaffung von entsprechendenRahmenbedingungen bzw. Auflagen zur Installation von eigenverbrauchsoptimiertenPV Anlagen für private Haushalte und für Blockbauten.‣ Optimierung von Rahmenbedingungen und finanzieller Anreize für dieEinspeisung von PV Strom in das Netz.‣ Unterstützung von Errichtung von Groß- bzw. Gemeinschaftsanlagen, speziellunter Bürgerbeteiligung.‣ Unterstützung von PV Stromproduktion für Industrie und Gewerbe, imBesonderen für Handels- und Einkaufszentren, Bürogebäude undTourismusbetriebe. Dabei soll der produzierte Strom speziell der Abdeckungdes eigenen Energiebedarfs dienen.‣ Errichtung von PV Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und Infrastrukturen,speziell, um Vorbildwirkung zu generieren und Möglichkeiten fürBürgerbeteiligungen zu schaffen.‣ Ausweisung von Eignungszonen, die über Dachflächen und Fassaden hinausgehen und mit dem Landesentwicklungsplan im Einklang stehen.‣ Unterstützung von Forschungsprojekten, Pilotanlagen, etc., welche optimierteEnergieausbeute und Verwendung von Energie unter Einsatz vonSpeichersystemen und „Smart Grids“ zum Ziel haben.‣ Unterstützung von Bewusstseinsbildung sowie Aus- und Weiterbildung zumThema Photovoltaik.‣ Unterstützung zur Einbindung der Photovoltaik oder thermischenSolaranlagen als integrativen Bestandteil in die Gebäudeinfrastruktur.66


Ressource Biomasse/Biogas/ReststoffeDas Burgenland als ländlicher Raum verfügt über vergleichsweise hohe land- undforstwirtschaftliche Flächen, die zumindest teilweise für die Energieproduktionverwendet werden können, ohne in gravierende Konflikte mit derLebensmittelproduktion zu geraten. Ebenso fallen im Burgenland auch Reststoffebzw. Abfälle (z.B. Baum- und Grasschnitt in Kommunen, bei Straßen- undBachuferpflege; Abfälle aus dem Gemüseanbau, etc.) an, die ebenfalls zuEnergieträgern veredelt werden können. Die land- und forstwirtschaftlichen Flächensowie die anfallenden Reststoffe und Abfälle bilden daher Ressourcen, die einenbedeutenden Beitrag zu Produktion von Erneuerbarer Energie liefern.Biogasanlagen sind besonders in ländlichenRegionen sehr gut geeignet, um Strom und auchWärme nachhaltig bereit zu stellen. In einerBiogasanlage wird durch die Vergärung vonBiomasse wie z.B. Gras, Mais oder Bioabfall aberauch durch tierische Exkremente wie Gülle ein Gaserzeugt, welches ca. 60% Methan enthält. DiesesGas kann in weiterer Folge in einem Gasmotorwelcher einen Generator antreibt in Stromumgesetzt werden.Quelle: EEEDa dieser Gasmotor auch gekühlt werden muss, fällt auch Wärme an, welche zurWarmwassererzeugung und zur Beheizung von Gebäuden verwendet werden kann.In weiterer Folge wird davon ausgegangen, dass Biogas auf Erdgasqualität gereinigtund in vorhandene Gasleitungen eingebracht wird und nicht als Thermische Energie(Wärme) über entsprechende Leitungen (hohe Thermische Verluste in dünnbesiedelten Gebieten), sondern über Gasleitungen zum Verbraucher geleitet wird.67


Dazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Unterstützung durch Beratung oder Förderung zur bestmöglichen Nutzungbestehender Waldbiomasse, besonders der bislang wenig bewirtschaftetenForstflächen‣ Beratung und Förderung zur Produktion und Nutzung von landwirtschaftlicher(Rest) Biomasse oder Zweitfruchtanbau für die Produktion von ErneuerbarerEnergie.‣ Pilotprojekte und Untersuchungen für den Anbau von Energieholz in Form vonKurzumtriebsflächen. Bei positiven Ergebnissen Schaffung von geeignetenRahmenbedingungen zur Produktion von Energieholz.‣ Unterstützung von Projekten zur energetischen Verwertung von Reststoffen(Abfälle, Klärschlamm) zu thermischen, elektrischen oder anderenEnergieträgern.‣ Unterstützung von relevanten Forschungs- und Versuchsprojekten (z.B. zurbestmöglichen Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für dieBiomasseproduktion für den Energieeinsatz, etc.).‣ Unterstützung von Grundzusammenlegungsverfahren oder nachhaltigenKooperationen von Kleinwaldbesitzern, um eine effiziente Bewirtschaftung beider Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung zu gewährleisten.Fern/Nahwärmeanlagen, BiogasnetzeDer Betrieb von Fern- und Nahwärmeanlagenerfolgt praktisch ausschließlich durch Biomasseoder andere Erneuerbare Energieträger.Entsprechende Großanlagen tragen außerdem zurVerminderung von Feinstaub bei. Allerdings istfestzustellen, dass zu geringe Energiedichten vonFernwärmeanlagen in dünn besiedelten Gebietenzu hohen Leitungsverlusten und dadurch zugeringer oder negativer Wirtschaftlichkeit derQuelle: ELCOAnlagen führen können. Technologien zur Produktion von Biogas sind für klassischeRohstoffe wie Gülle, Mist, Maisschnitt und Gras ausgreift, ebenso Technologien zurReinigung von Biogas zu Erdgasqualität, wodurch sich neue Möglichkeiten derVerwendung von Biogas eröffnen.Als weiterer positiver Effekt ist die lokale oder regionale Wertschöpfung anzuführen,die durch den vermehrten Einsatz von heimischen Rohstoffen, zumeist aus dereigenen Gemeinde bzw. der Region entsteht.In Hinblick auf eine nachhaltige Energieversorgung mit dem langfristigen Ziel dervollständigen Energieautonomie kann diese Maßnahme im BereichWärmeversorgung oder Biogasversorgung für Haushalte und Betriebe einenwesentlichen Beitrag liefern.68


Dazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Geeignete Rahmenbedingungen und Förderung der Optimierung bestehenderFern/Nahwärmeanlagen, besonders um die Energiedichte und dieWirtschaftlichkeit der Anlagen zu erhöhen.‣ Förderung von neuen Fernwärmeanlagen nur bei Nachweis von hoherEnergiedichte und Wirtschaftlichkeit der Anlage. Dabei soll auch daraufBedacht genommen werden, dass regional vorhandener Rohstoff zum Einsatzkommt.‣ Beratung und Unterstützung zur Errichtung von effizienten Mikroanlagen,speziell für Blockbauen, Industrie und Gewerbebetriebe sowie fürTourismusbetriebe. Auch hier soll darauf Bedacht genommen werden,möglichst regional vorhandene Ressourcen zu verwenden, um neueAbhängigkeiten von zu importierenden Energieträgern zu vermeiden.‣ Unterstützung von Pilotprojekten von dezentraler Verwertung von Biogasdurch Reinigung und durch Biogasnetze, wodurch Verluste minimiert werdenund sich neue dezentrale Verwendungsmöglichkeiten, z.B. durchKraft/Wärmekopplungen oder Verwendung als BioTreibstoff eröffnen. Beierfolgreichen Ergebnissen Unterstützung bei der Implementierung vonBiogasnetzen.‣ Unterstützung von Projekten für die Biogasproduktion, die als Rohstoff Abfälleund andere nicht nutzbare Reststoffe zu Ziel haben.Sonstige Energieproduktion aus Erneuerbaren RessourcenGenerell wird angestrebt, aus Erneuerbaren Ressourcen neben derWärmeproduktion auch „höherwertige“ Energie wie Strom, Gas oder Treibstoff zuproduzieren, da diese höherwertigen Energieträger besser transportierbar undvielfältiger einsetzbar sind.Zukünftige Biogasanlagen wie jene vonGETAS (siehe Abbildung) machen auchBiogas für die Treibstoffproduktion nutzbar.Einige Pilotprojekte wurden mit dem Zielgestartet, Technologien zu entwickeln, umTreibstoff aus verschiedenen Biomassenund Reststoffen zu erzeugen.Die Abbildung links zeigt eineAnlagenbild, Quelle: GETASVerflüssigungsanlage in Györ, wo einPilotprojekt im Rahmen des Projektes ITEgestartet und im Projekt REACT fortgeführt wurde. So wurden aus Biomasse,ungenießbare Öle bzw. Fette, Altöle und Kunststoffabfälle durch einen Cracking-Prozess Biogas, Biobenzin, Biodiesel, Biokohle und Wasser aus den genanntenReststoffen gewonnen.Aktuell wird diese Anlage in Györ weiter entwickelt.69


Da Treibstoffe aufgrund der weltweiten Verknappungen (Siehe Diskussion um PeakOil) immer teurer werden, werden Umwandlungstechnologien in Zukunft größereBedeutung erlangen. Aktuell sind Prototypentwicklungen abgeschlossen und es wirdangenommen, dass diese zu industriellen Maßstäben erweitert werden. Durchderartige Technologien können Rest-Biomasse und Abfall verwertet werden unddadurch einen Beitrag zur Treibstoffproduktion leisten.Dazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Unterstützung bzw. Förderung von Anlagen zur dezentralen Strom- undWärmeproduktion, sowohl als Einzelanlagen für Haushalte als auch beiöffentlichen Gebäuden sowie bei Industrie- und Gewerbeinfrastruktur‣ Unterstützung, Förderung von sonstigen Energieproduktionsanlagen, z.B. ausBio-Reststoffen oder Geothermie oder (Klein)Wasserkraft‣ Unterstützung von Forschung und Entwicklung sowie von Pilotanlagen, die dieErzeugung von Energieträgern wie Öl, Gas oder Kohle aus sonstigenRessourcen zum Ziel haben6.3 Energiespeicherung, Energieumwandlung, EnergielogistikDa Erneuerbare Energie in vielen Fällen auch dann anfällt, wenn sie entweder nichtzum Zeitpunkt oder nicht am relevanten Ort benötigt wird, ist es mittel- und langfristignotwendig, auch die Herausforderungen der Speicherung, der Umwandlung und derLogistik von Energieformen zu bewältigen.Die regionale Energieautonomie wird wesentlich davon abhängen, inwieweitSpeicherungs- und Umwandlungstechnologien sowie Energielogistik entwickelt,implementiert und angewendet werden.Dazu werden folgende Maßnahmengruppen vorgeschlagen:‣ Förderung von Entwicklung und Implementierung von Technologien zurSpeicherung von Energie‣ Förderung von Pilotprojekten zur Entwicklung von Technologien zurUmwandlung von Energieträgern in besser speicherbare oder transportiereFormen (z.B.: Strom in Methan oder Methanol, Verflüssigung oder Vergasungvon Biomasse und Abfällen)‣ Förderung von Konzepten oder Technologien für eine optimierteEnergielogistik, unter anderem, um die anfallende Energie effizient zuverwenden, zu transportieren oder abgestimmt Produktion und Verbrauch vonEnergie zu regeln.‣ Unterstützung von Projekten, die sich mit optimiertem Einsatz von Energie inkl.Speicherung oder Verteilung in Abhängigkeit der Energieproduktionbeschäftigen (Smart Grids, Smart Regions, Smart Village).70


6.4 ÖffentlichkeitsarbeitZum Gelingen der „Energiewende“ ist es vongroßer Bedeutung, dass alle relevantenZielgruppen (Private, Unternehmen, öffentlicheHand, Landwirtschaft, etc.) laufend und aktuell zuden Themenbereichen Erneuerbare Energie,Energieeffizienz sowie Energielogistik in jederForm informiert werden.Dabei soll die Öffentlichkeitsarbeit in vielfältigenFormen und zielgruppengerecht konzipiert undbetrieben werden. (Informationsveranstaltungen,Kampagnen und Initiativen wieLED-Veranstaltung in der GemeindeWinden, Quelle:TOBEnergiesparwettbewerbe, regelmäßige Newsletter, Homepage mit aktuellen Themen,Schulveranstaltungen und Wettbewerbe, etc.)PV Info-Abend Jennersdorf, Quelle:TOBGerade in einer Phase, wo in immer kürzerenAbständen neue Produkte und Verfahrenangeboten werden, erscheint sinnvoll, überInfoabende, Kampagnen und InitiativenInformationsplattformen (Energiestammtische etc.)schaffen, um Informationslücken undVerständnisprobleme mittels Erfahrungsaustauschund Expertendiskussionen zu beseitigen.Der Umstieg von fossilen hin zu Erneuerbaren Energieträgern und der bewusste undsparsame Umgang mit Energieressourcen betrifft nicht nur verantwortlicheSchlüsselkräfte und Entscheidungsträger, sondern auch direkt die Bevölkerung. DieBewusstseinsbildung hinsichtlich der Verbesserung der derzeitigen Energiesituationist somit ein wichtiger Faktor, um die Energieziele des Burgenlandes zu erreichen.Die Information und Beratung aller relevanten Zielgruppen zur Energieproduktion,Energieeinsparung und Energieeffizienz ist dadurch essentiell für die Zielsetzung desLandes, langfristig energieautark zu werden.71


7. Roadmap Energie <strong>20</strong><strong>20</strong>7.1 Ziel <strong>20</strong><strong>20</strong>: 50+% Erneuerbare EnergieUm das Ziel 50+% erneuerbare Energie für das Burgenland im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> zuerreichen, wurde eine „Road Map“ erstellt, in welcher einerseits alle Energieträgerund Verbrauchergruppen, andererseits auch alle Erneuerbaren Energieträger in ihrerEntwicklung bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> prognostiziert wurden.Dabei wurde im Wesentlichen auf das „Referenzszenario“, welches von der FHBurgenland entwickelt wurde (vgl. Kapitel 2.6.) Bedacht genommen. ImReferenzszenario wird eine Fortführung der derzeitigen Bereitstellung vonErneuerbarer Energie angenommen, während beim pro Kopf Energieverbrauch eineVerflachung der Steigerung hin zum österreichischen Durchschnitt unterstellt wird.Bereits bekannte Ausbaupläne von Erneuerbarer Energie wie die Windkraft sind inden Annahmen ebenfalls integriert.Gemäß dieser grundsätzlichen Annahmen und des vorgegeben 50+% Zieles wurdefür alle einzelnen Energieträger und Verbrauchergruppen Entwicklungspfade bis zumJahr <strong>20</strong><strong>20</strong> angenommen.Die Entwicklung der einzelnen Energieträger und Verbrauchergruppen wurden inweiterer Folge zusammengefasst, wodurch es möglich wird, den gesamtenenergetischen Endverbrauch sowie die gesamte Erzeugung von ErneuerbarerEnergie für das Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> gegenüber zu stellen.In den nachfolgenden Diagrammen sind der Energieverbrauch sowie die Erzeugungjeweils mit den Daten aus der Burgenländischen Energiebilanz bereits ab dem JahrJahre <strong>20</strong>01 dargestellt. Bis zum Jahr <strong>20</strong>11 sind gesicherte Daten der Statistik Austriavorhanden. Die jeweiligen Schätzwerte für die Jahre <strong>20</strong>12 bis <strong>20</strong><strong>20</strong> werden alsunterbrochene Linie dargestellt. Der Wert für das Jahr <strong>20</strong>12 musste ebenfallsgeschätzt werden, da zum Zeitpunkt der Studienerstellung noch keine Daten derStatistik Austria für das Jahr <strong>20</strong>12 vorlagen.72


TJkWh7.2 Energieverbrauch nach EnergieträgerDie nachfolgende Abbildung beschreibt den energetischen Endverbrauch derelektrischen Energie im Burgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong><strong>20</strong>.Abbildung 49 Energetischer Endverbrauch elektrische Energie Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAn der unterbrochen Schätzlinie ist zu erkennen, dass unterstellt wird, dass derenergetische Endverbrauch der elektrischen Energie bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> stetigzunimmt. Dies wird mit den Annahmen begründet, dass der Bedarf an elektrischerEnergie ständig zunimmt und auch Krisen den steigenden Verbrauch nichteindämmen werden. Elektrischer Strom wird zunehmend auch für die Klimatisierungvon Gebäuden (Wärmepumpen und Klimaanlagen, Lüftungsanlagen etc.) eingesetzt.Weiters ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren neben der stetigenZunahme von elektrischen Verbrauchern auch die Elektromobilität zunimmt.Die nachstehende Abbildung beschreibt den energetischen Endverbrauch von Kohleim Burgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong><strong>20</strong>.Abbildung 50 Energetischer Endverbrauch Kohle Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>500400300<strong>20</strong>01000Energetischer Endverbrauch Kohle140.000.0001<strong>20</strong>.000.000100.000.00080.000.00060.000.00040.000.000<strong>20</strong>.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung73


Die Verwendung von Kohle seit <strong>20</strong>01 ständig im Sinken und spielt im Vergleich zuden anderen Energieträgern praktisch keine Rolle mehr. Für die Jahre <strong>20</strong>12 bis <strong>20</strong><strong>20</strong>wird angenommen, dass der Gebrauch von Kohle weiterhin zurückgeht, da zuersetzende Heizkessel nicht mehr mit kohlebefeuerten Öfen ersetzt werden.Die folgende Abbildung zeigt den energetischen Endverbrauch von fossilenÖlprodukten im Burgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong><strong>20</strong>.Abbildung 51 Energetischer Endverbrauch Öl Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungZunächst ist festzustellen, dass bereits in den Jahren <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 der Ölverbrauchin Summe rückläufig war. Besonders ab dem Jahr <strong>20</strong>05 ist ein stetiger Rückgang desÖlverbrauchs festzustellen.Bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> wird ein weiterer moderater Rückgang des Ölverbrauchs imBurgenland angenommen, das heißt, der Trend der letzten 5 Jahre wirdfortgeschrieben. Begründet wird dieser Rückgang einerseits mit der stetigenSubstitution von Heizöl durch erneuerbare Energieträger, mit der Attraktivierung desöffentlichen Verkehrs, mit dem Einsatz von effizienteren Fahrzeugen sowie dembewussteren und sparsameren Umgang mit dem immer teurer werdenden fossilenTreibstoffen.Außerdem wird angenommen, dass fossile Treibstoffe auch künftig verstärkt durchbiologische Treibstoffe ersetzt werden, was automatisch einen Rückgang derflüssigen fossilen Energieträger bedingt. Die Diskussion um peak Oil und sporadischauftretende Verunsicherungen am Ölmarkt werden diesen Trend verstärken.Eine ebenfalls stagnierende und leicht rückgängige Entwicklung des energetischenEndverbrauch von Erdgas im Burgenland wird bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> angenommen.74


TJkWhAbbildung 52 Energetischer Endverbrauch Gas Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Tabelle ist ersichtlich, dass der Gasverbrauch bereits im Zeitraum<strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 insgesamt stabil geblieben ist.Für den Zeitraum bis <strong>20</strong><strong>20</strong> wird angenommen, dass die in Industrie und Gewerbeverwendeten Anlagen immer energieeffizienter werden und die Gebäude durchvermehrte Sanierungen und den energieeffizienten Neubau immer weniger Erdgasfür die Beheizung benötigen.In der folgenden Abbildung wird der energetische Endverbrauch von ErneuerbarerEnergie im Burgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong><strong>20</strong> beschrieben.Abbildung 53 Energetischer Endverbrauch erneuerbare Energie Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Energetischer Endverbrauch Erneuerbare100009000800070006000500040003000<strong>20</strong>00100002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung75


TJkWhFür die nächsten Jahre wird angenommen, dass der energetische Endverbauch anerneuerbarer Energie bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> stabil bleibt. Dies kann damit gegründetwerden, dass der Ausbau von Fernwärmeanlagen im Wesentlichen abgeschlossen istund dass speziell beim Neubau der Einsatz von Wärmepumpen verstärkt zum Tragenkommt. Trotz den Bestrebungen, immer mehr an erneuerbarer Energie zuverwenden, wird trotzdem von einer stabilen Entwicklung ausgegangen, welcher aufden allgemeinen Einsparungen beim Energieverbrauch für Gebäude beruht.Zusammenfassend wird in der folgenden Abbildung der gesamte energetischeEndverbrauch der Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong><strong>20</strong> beschreiben, welcher sich aus der Summeder Einzelentwicklungen der vorhin beschrieben Energieträger zusammensetzt.Abbildung 54 Energetischer Endverbrauch gesamt Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>40000350003000025000<strong>20</strong>000150001000050000Energetischer Endverbrauch gesamt10.000.000.0008.000.000.0006.000.000.0004.000.000.0002.000.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus obiger Abbildung wird deutlich, dass der gesamte energetische Endverbrauch biszum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> in etwa auf das Niveau von <strong>20</strong>05 sinken wird. Die Reduktion desgesamten Energieverbrauchs folgt im Grundsatz auch den <strong>20</strong>-<strong>20</strong>-<strong>20</strong> Ziele derEuropäischen Union, welche auch von der Republik Österreich inkl. DerBundesländer mitgetragen werden. Die vorgegebene CO2 Reduktion sollte durch denüberproportionalen Wechsel hin zu Erneuerbaren Energieträger erreicht werden. Wieerwähnt, beruht diese Prognose auf den vorangegangen Annahmen für alle einzelnenEnergieträger und wird in diesem Diagramm kumuliert dargestellt.76


TJkWh7.3 Energieverbrauch nach VerbraucherkategorienNeben der Entwicklung der einzelnen Energieträger wird im folgenden Kapitel auchauf die Energieverbrauchentwicklung der verschiedenen Verbrauchgruppeneingegangen bzw. wird dargestellt, wie sich die Prognosen derEnergieträgerentwicklungen auf die Verbrauchergruppen auswirken.In der folgenden Abbildung ist zunächst die Energieverbrauchsentwicklung derVerbraucherkategorie Industrie & Gewerbe dargestellt.Abbildung 55 Energetischer Endverbrauch Industrie & Gewerbe Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>9000800070006000500040003000<strong>20</strong>0010000Energetischer Endverbrauch Industrie & Gewerbe2.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDie obige Abbildung zeigt, dass sich der Energieverbrauch bei Industrie und Gewerbeinnerhalb von 10 Jahren fast verdreifacht hat. Dies ist vorwiegend auf den vollenAusbau und das Wirksamwerden der burgenländischen Ziel 1 Investitionenzurückzuführen. Ab dem Jahr <strong>20</strong>10 ist bereits eine Stagnierung des Trend zuerkennen, welcher sich wahrscheinlich fortsetzen wird, da speziell für die Periode<strong>20</strong>14-<strong>20</strong><strong>20</strong> das Burgenland nur mehr als „Übergangsregion“ eingestuft wurde undInvestitionsförderungen im großen Ausmaß nicht mehr möglich sein werden.Daher wird auch davon ausgegangen, dass der Energieverbrauch für Industrie undGewerbe in den nächsten Jahren nicht mehr steigen wird.Zudem ist zu berücksichtigen, dass auch bei der Förderkulisse für die Periode <strong>20</strong>14bis <strong>20</strong><strong>20</strong> vorgeschrieben wird, dass <strong>20</strong>% der Fördermittel aus Brüssel für energieundumweltrelevante Investitionen verwendet werden muss, was demangenommenen Trend zur Energieeffizienz und dem Ausbau von ErneuerbarenEnergieträgern wiederum Vorschub leistet.77


TJkWhWie sich der Energieverbrauch der Verbraucherkategorie Verkehr bis <strong>20</strong><strong>20</strong>entwickeln soll, ist in der folgenden Abbildung dargestellt.Abbildung 56 Energetischer Endverbrauch Verkehr Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>140001<strong>20</strong>0010000800060004000<strong>20</strong>000Energetischer Endverbrauch Verkehr3.500.000.0003.000.000.0002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDie obige Abbildung zeigt, dass der Energieverbrauch in Verkehr von 1002 bis <strong>20</strong>07stetig angestiegen ist. Ab dem Jahr <strong>20</strong>07 ist aber eine deutliche und kontinuierlicheTrendwende hin zu weniger Energieverbrauch im Verkehr zu erkennen. Dabei wirdauch angenommen, dass der Energieverbrauch des Sektors Verkehr bis zum Jahr<strong>20</strong><strong>20</strong> weiterhin leicht sinken wird. Diese Annahme ist einerseits auf die Verknappungvon fossilen Treibstoffen und damit verbundenen Preissteigerungen zurückzuführen,andererseits wird von der Realsierung von Verkehrskonzepten (Ausbau öffentlicherVerkehr und Verkehrskonzepte für Firmen, etc.) ausgegangen, wodurch auch derIndividualverkehr reduziert wird.78


TJkWhDie folgende Abbildung beschreibt die Entwicklung des Energieverbrauchs derVerbraucherkategorie öffentliche & private Dienstleistungen.Abbildung 57 Energetischer Endverbrauch öffentliche & private Dienstleistungen Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>500040003000<strong>20</strong>0010000Energetischer Endverbrauch Öffentliche & PrivateDienstleistungen1.<strong>20</strong>0.000.0001.000.000.000800.000.000600.000.000400.000.000<strong>20</strong>0.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungEs ist zu erkennen, dass der Energieverbrauch des Sektors öffentliche & privateDienstleistungen in den Jahren <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>011 relativ konstant geblieben ist. Auchbis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> wird ein konstanter, das heißt, nicht steigender Energieverbrauchvorausgesetzt. Dies ist anzunehmen da auch in diesem Sektor damit gerechnet wird,dass Energieeffizienzmaßnahmen greifen und dass vermehrt erneuerbare Energieeingesetzt wird. Ausserdem wird angenommen, dass sich insgesamt dassWirtschaftswachstums verflacht und dadurch auch Auswirkungen auf denEnergieverbrauch zeitigt, der konstant bleibt bzw. leicht sinken wird.Zusätzlich wird angenommen, dass in allen Bereichen - auch im SektorDienstleistungen - Effizienzmaßnahmen wie z.B. effizientere Mobilität, Geräte usw.greifen.79


TJkWhIm folgenden Abschnitt wird der Energieverbrauch der Verbraucherkategorie privateHaushalte beschrieben.Abbildung 58 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>140001<strong>20</strong>0010000800060004000<strong>20</strong>000Energetischer Endverbrauch Private Haushalte3.500.000.0003.000.000.0002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der obigen Abbildung ist ersichtlich, dass der Energieverbrauch der privatenHaushalte von <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>01 deutlich gesunken ist. Es wird angenommen, dass derEnergieverbrauch für private Haushalte auch bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> konstant bleibenbzw. leicht sinken wird. Dies beruht auf der Annahme, dass einerseits die Anzahl derprivaten Haushalte, welche aus immer mehr Single-Haushalten und einem ganzleichten Bevölkerungswachstum resultieren, etwas steigen wird. Trotz der höherenAnzahl an Haushalten wird aber durch die Sanierung von Gebäuden und hochenergieeffiziente Neubauten sowie effizienten Haushaltsgeräten mit einemgleichbleibenden bzw. leicht sinkenden Energieverbrauch bis <strong>20</strong><strong>20</strong> zu rechnen sein.80


TJkWhDie nächste Abbildung zeigt den Energieverbrauch der VerbraucherkategorieLandwirtschaft bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong>.Abbildung 59 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>14001<strong>20</strong>01000800600400<strong>20</strong>00Energetischer EndverbrauchLandwirtschaft350.000.000300.000.000250.000.000<strong>20</strong>0.000.000150.000.000100.000.00050.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDer Energieverbrauch des Sektors Landwirtschaft ist in den statistisch erfasstenJahren <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 stabil geblieben. Es wird angenommen, dass derEnergieverbrauch bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> leicht sinken wird und in etwa das Niveauzwischen <strong>20</strong>02 und <strong>20</strong>04 erreichen wird.Der Energieverbrauch der Landwirtschaft hängt relativ stark vom Dieselverbrauchsowie von den eingesetzten Düngermittel ab, da in der Landwirtschaft vieleArbeitsschritte mit motorisierten Arbeitsgeräten erledigt werden. Es wirdangenommen, dass auch in der Landwirtschaft effizientere Motoren eingesetztwerden. Weitaus größere Einsparungen werden jedoch mit der Optimierung derArbeitsschritte erzielt werden. Dabei werden mehreren Arbeitsschritten in einemArbeitsgang mit Hilfe von speziellen Geräten erledigt.Weiters wird angenommen, dass auch der Düngemitteleinsatz eineEffizienzsteigerung erfahren wird, wodurch ebenfalls mit einem Rückgang desEnergieeinsatzes gerechnet wird.81


Wie sich die Entwicklungen der Energieverbräuche aller Verbraucherkategorieninsgesamt bis <strong>20</strong><strong>20</strong> auswirken, zeigt die nächste Abbildung.Abbildung 60 Gesamter Energetischer Endverbrauch Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus obiger Abbildung ist zu erkennen, dass der gesamte energetische Endverbrauchüber die Jahre <strong>20</strong>13 bis <strong>20</strong><strong>20</strong> um ca. 10% sinken wird. Aufgrund der Annahmen, wiebei den vorangegangenen Kapiteln erläutert und hier ersichtlich, wird derEnergieverbrauch der Sektoren Industrie und Gewerbe, öffentliche und privateDienstleistungen, Landwirtschaft sowie private Haushalte leicht sinken. Dierelevanten Einsparungen des Energieverbrauchs werden im Sektor Verkehrangenommen.7.4 Energieerzeugung nach EnergieträgerNachfolgend ist die energetische Erzeugung von ausgewählten Energieträgerndargestellt. Alle Darstellungen sind dem Schema der Statistik Austria angeglichen.Die Darstellung der energetischen Erzeugung nach Verbrauchergruppen ist deshalbnicht möglich, da hierfür keine Daten von der Statistik Austria vorliegen.Die folgende Abbildung zeigt die Erzeugung von Brennholz von <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong><strong>20</strong>.82


Abbildung 61 Erzeugung von Brennholz bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus Abbildung 63 ist erkennbar, dass die Erzeugung von Brennholz im Burgenlandvon <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 trotz größerer Schwankungen konstant geblieben ist. Nun wirdangenommen, dass die Erzeugung von Brennholz bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> etwasansteigen wird. Dies wird angenommen, da immer mehr erneuerbare Energieträgerfür die Beheizung von Gebäuden verwendet werden. Auch durch anzunehmendePreissteigerungen, welche von den Steigerungen des Ölpreises abhängig sind, wirddie Erzeugung von Brennholz optimiert werden. Dies bedeutet, dass die Bringung vonbis jetzt ungenutztem Brennholz in Zukunft durch den entsprechenden Preiswirtschaftlich und daher auch verstärkt durchgeführt wird. In der folgenden Abbildungwird die Erzeugung von biogenen Brenn- und Treibstoffen abgebildet.Abbildung 62 Erzeugung von biogenen Brenn- und Treibstoffen bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung83


Hier ist zu sehen, dass die Erzeugung von biogenen Brenn- und Teibstoffen bis zumJahr <strong>20</strong><strong>20</strong> ansteigen wird. Dies beruht auf der Annahme, dass durch den Ersatz vonfossilen Brenn- und Treibstoffen durch erneuerbare wie z.B. Biodiesel, Pflanzenöl,Hackschnitzel, etc. der Bedarf verstärkt ansteigen wird. Es ist daher anzunehmen,dass bei steigendem Bedarf auch die Produktion gesteigert wird, besonders vor demHintergrund, dass die benötigten Flächen vorhanden sind.Die nächste Abbildung zeigt die Entwicklung der Erzeugung von Umgebungswärme.Unter Umgebungswärme versteht man die Energie die z.B. durch Wärmepumpen undähnlichen Geräten erzeugt wird.Abbildung 63 Erzeugung Umgebungswärme bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus obiger Abbildung ist ersichtlich, dass sich die Erzeugung von Energie ausUmgebungswärme von <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 nahezu verdoppelt hat. Es wird angenommen,dass die Erzeugung von Umgebungswärme auch bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> kontunierlichansteigt. Aufgrund der Sanierung von Gebäuden und dem energieeffizienten Neubauwird angenommen, dass der Einsatz von Wärmepumpen für die Beheizung vonGebäuden verstärkt möglich ist und auch durchgeführt wird. Dies wiederum bedingteinen verstärkten Einsatz von elektrischen Strom sowie von Umgebungswärme.84


Die nächste Abbildung zeigt die Erzeugung von elektrischen Strom aus WindkraftundPhotovoltaikanlagen bis <strong>20</strong><strong>20</strong>.Abbildung 64 Erzeugung Strom aus Windkraft- und PhotovoltaikanlagenQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus dieser Abbildung ist ersichtlich, dass die Erzeugung von Strom aus WindkraftundPhotovoltaikanlagen bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> gegenüber <strong>20</strong>11 mehr als verdoppeltwird. Dies beruht auf der Annahme, dass die Windkraft im Burgenland von ca. 400MW im Jahr <strong>20</strong>01 auf 1000 MW ausgebaut wird. Weiters wird angenommen, dassaufgrund von sinkenden Installations- und Investitionskosten auchPhotovoltaikanlagen verstärkt installiert werden. Somit wird der größte Zuwachs vonErneuerbarer Energie bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> im Bereich Windkraft und Photovoltaikangenommen. Den weitaus überwiegenden Teil davon wird die Windkraft inne haben.Zusammenfassend wird in der nächsten Abbildung die Erzeugung der gesamtenerneuerbaren Energie innerhalb des Burgenlandes bis <strong>20</strong><strong>20</strong> dargestellt.. Hier sind istdie Erzeugung aller vorangegangenen Diagramme und auch weitere für dasBurgenland unbedeutende Energieträger wie z.B. Wasserkraft, etczusammengefasst.85


Abbildung 65 Erzeugung erneuerbare Energie gesamtQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDie obige Abbildung macht deutlich, dass die Erzeugung von erneuerbarer Energiebis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> sehr stark ansteigen wird. Wie bereits bei den vorangegangenenEnergieträgern erwähnt, wird aufgrund von Preissteigerungen und Unsicherheiten beifossilen Energieträgern von einer verstärkten Verwendung und daher auch von einerrelativ starken Steigerung der Erzeugung von erneuerbarer Energie ausgegangen.Einen Großteil dieser erneuerbaren Energie wird der Ausbau der Windkraftausmachen.86


kWh7.5 Gegenüberstellung energetischer Endverbrauch und Erzeugungbis <strong>20</strong><strong>20</strong>Die folgende Abbildung bildet den Pfad (Road Map) des energetischenEndverbrauchs und der Energieerzeugung im Burgenland bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> ab. Diemarkierten Daten des Jahres <strong>20</strong>12 stellen allerdings auch einen Schätzwert dar, dafür das Jahr <strong>20</strong>12 noch keine Daten vorliegen.Abbildung 66 Gegenüberstellung energetischer Endverbrauch und Erzeugung gesamt Bgld. bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Energetischer Endverbrauch und Erzeugung Bgld <strong>20</strong>11 - <strong>20</strong><strong>20</strong>12.000.000.00010.000.000.0008.000.000.0006.000.000.0004.000.000.0002.000.000.000031,0% 32,1% 34,8% 36,3% 38,6% 41,1% 43,9% 46,9% 50,2%Energetischer EndverbrauchkWhEnergetische ErzeugungkWhQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDabei wird für das Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> angenommen, dass sich der Trend beim energetischenEndverbrauch der letzten Jahre fortsetzen und trotz leichten Zuwachses derBevölkerung bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> moderat sinken wird. (vgl. Rote Balken)Die Erzeugung von erneuerbarer Energie, durch die grünen Balken dargestellt, wirdhingegen bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> auf einen Wert von ca. 4,7 Mrd. kWh gesteigert.Dadurch können im Burgenland über 50% des gesamten Energieverbrauchs durcherneuerbare Energie abgedeckt werden.87


8. Road Map <strong>20</strong>50Neben den Energie-Zielen für das Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> wurden auch Abschätzungen bis zumJahr <strong>20</strong>50 angestellt. Da hierbei relativ weit in die Zukunft geblickt wird, sind dieseAbschätzungen eher als langfristige Prognosen zu betrachten, die auch diverseTechnologieschübe mit berücksichtigen.Zur Abschätzung des Energieverbrauchs und der Erzeugung wurde die gleicheMethode angewandt wie für die Energie-Ziele <strong>20</strong><strong>20</strong>.In den nachfolgenden Diagrammen sind der Energieverbrauch sowie die Erzeugungjeweils mit den Daten aus der Burgenländischen Energiebilanz für die Jahre <strong>20</strong>01 bis<strong>20</strong>11 dargestellt. Die Schätzwerte für die Jahre <strong>20</strong>12 bis <strong>20</strong>50 werden alsunterbrochene Linie dargestellt. Der Wert für das Jahr <strong>20</strong>12 wurde ebenfallsabgeschätzt da zum gegenständlichen Zeitpunkt noch keine Daten für das Jahr <strong>20</strong>12vorliegen.8.1 Energieverbrauch nach EnergieträgerNachstehende Abbildung beschreibt den energetischen Endverbrauch derelektrischen Energie im Burgenland in den Jahren <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>50.Abbildung 67 Energetischer Endverbrauch elektrische Energie Burgenland bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der Abbildung ist zu erkennen, dass der energetische Endverbrauch derelektrischen Energie bis zum Jahr <strong>20</strong>50 stark zunimmt. Wie auch in denEnergiezielen <strong>20</strong><strong>20</strong> beschrieben, wird sich der Trend fortsetzen, fossil betriebeneFahrzeuge durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen.88


TJkWhDies schon allein deshalb, weil der technische Wirkungsgrad vonVerbrennungskraftmaschinen nicht annähernd an die Effizienz von Elektromotorenheranreicht. Auch der Effekt von zwar effizienten, aber immer mehr werdendenelektrischen Geräten wird sich bis zum Jahr <strong>20</strong>50 sehr stark auswirken, sodass einkontinuierlicher Anstieg des Stromverbrauches angenommen werden kann.Die folgende Abbildung bildet den energetischen Endverbrauch von Kohle imBurgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>50 ab.Abbildung 68 Energetischer Endverbrauch Kohle Burgenland bis <strong>20</strong>50500450400350300250<strong>20</strong>0150100500Energetischer Endverbrauch Kohle140.000.0001<strong>20</strong>.000.000100.000.00080.000.00060.000.00040.000.000<strong>20</strong>.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungZu erwarten ist bis zum Jahr <strong>20</strong>50 ein deutlicher Rückgang des Energieträgers Kohlebis auf einen Wert von fast Null. Obwohl die Kohlereserven global als sehr großangesehen werden, wird in dieser Annahme unterstellt, dass die wirtschaftlicheErzeugung und Verwendung von Erneuerbaren Energieträgern rasch von stattengeht, und eine Notlage, aufgrund derer mangels Erdöl und Erdgas auf Kohlereservenzurückgegriffen wird, nicht eintrifft.89


Die nächste Abbildung beschreibt die Entwicklung des energetischen Endverbrauchvon Erdöl im Burgenland für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>50.Abbildung 69 Energetischer Endverbrauch Öl Burgenland bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungHier wird angenommen, dass ab <strong>20</strong><strong>20</strong> die Verwendung von fossilen Erölproduktenstark rückläufig wird. Zum Einem, weil Alternativen wie Elektromobilität Platz greifen,zum Anderen, weil die Produktion von Erneuerbaren Treibstoffen steigt und fossileTreibstoffe ersetzt. Aus diesem Grund wird bis zum Jahr <strong>20</strong>50 ein Rückgang desÖlverbrauchs auf fast ein Viertel gegenüber <strong>20</strong>01 angenommen.In der folgenden Abbildung wird der den Endverbrauch von Erdgas im Burgenland fürdie Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>50 abgebildet.Abbildung 70 Energetischer Endverbrauch Gas Burgenland bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung90


TJkWhDabei wird angenommen, dass der fossile Gasverbrauch bis zum Jahr <strong>20</strong>50 zwarweniger als das Erdöl, aber doch um mehr als die Hälfte sinken wird. Hier wird unteranderem vorausgesetzt, dass auch der Energieträger Erdgas kontinuierlich durcherneuerbare Energieträger wie z.B. Biogas ersetzt wird.Abbildung 71 Energetischer Endverbrauch Gas Erneuerbare Energieträger bis <strong>20</strong>501<strong>20</strong>0010000800060004000<strong>20</strong>000Energetischer Endverbrauch Erneuerbare3.000.000.0002.500.000.0002.000.000.0001.500.000.0001.000.000.000500.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAuch für die Erneuerbaren Energieträger wird angenommen, dass der energetischeEndverbauch an bis zum Jahr <strong>20</strong>30 leicht sinken wird und dann aber bis zum Jahr<strong>20</strong>50 um ca. 25% ansteigen wird.Bis zum Jahr <strong>20</strong>30 wird angenommen, dass der anfängliche Rückgang desEnergieverbrauchs auf Einsparungen und Effizienzsteigerungen zurückzuführen ist.Die Steigerung von <strong>20</strong>30 bis <strong>20</strong>50 wird dadurch verursacht, dass immer mehr fossileEnergieträger durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden. Das heißt, fossileEnergieträger werden verstärkt durch Erneuerbare Energieträger ersetzt.Wie sich die Abschätzungen aller Energieträger zusammen auf den energetischenEndverbrauch der Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>50 auswirkt, ist in der folgenden Abbildung zuerkennen.91


TJkWhAbbildung 72 Energetischer Endverbrauch gesamt Burgenland bis <strong>20</strong>5040000350003000025000<strong>20</strong>000150001000050000Energetischer Endverbrauch gesamt10.000.000.0008.000.000.0006.000.000.0004.000.000.0002.000.000.0000Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungAus der Abbildung wird deutlich, dass der gesamte energetische Endverbrauch biszum Jahr <strong>20</strong>50 um etwa <strong>20</strong>% sinken wird. Dies mag wenig erscheinen, da auch imÖsterreichischen Forecast für <strong>20</strong>50 eine weit höhere Einsparung angenommen wird.Hier gilt aber festzuhalten, dass das Burgenland auch in den nächsten 40 Jahrennoch ländlicher Raum bleiben wird und Einsparungen von Energie sowohl imGebäudesektor als auch beim Verkehr viel schwieriger zu erreichen sind als imstädtischen Ballungszentren. Des weiteren wird angenommen, dass durch der stetigeZuwachs der Produktion von Erneuerbarer Energie (Vgl. die theoretischenRessourcen des Burgenlandes) der reine Spargedanke zugunsten von verstärkterEnergieproduktion etwas in den Hintergrund rücken wird.Aus diesem Grund wird angenommen, dass die Energieeinsparungen im ländlichdominierten Burgenland weniger stark sein werden als in Ballungsräumen.92


8.2 Energieerzeugung nach EnergieträgerNachfolgend ist die energetische Erzeugung von ausgewählten Energieträgerndargestellt.Abbildung 73 Erzeugung von Brennholz bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungWie bei den Energie-Zielen <strong>20</strong><strong>20</strong> beschrieben ist aus obiger Abbildung erkennbar,dass die Erzeugung von Brennholz bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> etwas ansteigen wird. VomJahr <strong>20</strong><strong>20</strong> bis <strong>20</strong>50 wird angenommen, dass die Erzeugung von Brennholz konstantbleibt da ab <strong>20</strong><strong>20</strong> alle noch freien Ressourcen ausgeschöpft sind und keineProduktionssteigerung mehr möglich ist.Abbildung 74 Erzeugung von biogenen Brenn- und Treibstoffen bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung93


Bei der Erzeugung von biogenen Brenn- und Teibstoffen wird angenommen, das siebis zum Jahr <strong>20</strong>50 auf mehr als das Doppelte ansteigen wird. Dies ist begründbardurch die bereits in der Analyse festgestellten theoretischen Resourcen aus LandundForstwirtschaft. Wie bei den Energie-Zielen <strong>20</strong><strong>20</strong> erläutert wird auchangenommen, dass fossile Brenn- und Treibstoffen durch erneuerbare wie z.B.Biodiesel, Pflanzenöl, Hackschnitzel, etc. ersetzt werden und daher deren Erzeugungentsprechend gesteigert wird.Die nachfolgende Abbildung zeigt die Erzeugung von Umgebungswärme. UnterUmgebungswärme versteht man die Umgebungsenergie die z.B. durchWärmepumpen und ähnlichen Geräten verwendet wird.Abbildung 75 Erzeugung Umgebungswärme bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungHierbei wird angenommen, dass die Wärmepumpe bzw. vergleichbare Geräte in dennächsten Jahren eine wesentliche Rolle in der Klimatisierung vonGebäudeinfrastruktur einnehmen wird, zumal die Umgebungswärme kostenlos zurVerfügung steht und der elektrische Strom lokal und dezentral produziert werdenkann Aus diesem Grund wird unterstellt, dass die Erzeugung von Energie ausUmgebungswärme bis zum Jahr <strong>20</strong>50 kontunierlich steigt.94


Abbildung 76 Erzeugung Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungFür die Erzeugung von Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen bis zum Jahr<strong>20</strong>50 wird angenommen, dass die Energieproduktion auf den 8fachen Wert von <strong>20</strong>10ansteigen wird. Dies beruht auf der Annahme, dass zunächst bis zum Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> dieWindkraft im Burgenland massiv ausgebaut wird. Danach wird mit einer verstärktenInstallation von Photovoltaikanlagen gerechnet, da unterstellt wird, dass dieInstallationskosten für solche Anlagen noch weiter sinken und gleichzeitig dieWirkungsgrade steigen wird. Ebenso wird ein Repowering der Windkraftanlagenerfolgen, die ebenfalls eine Steigerung der Energieproduktion mit sich bringen.Der erhöhte Strombedarf für Mobilität wird sein übriges dazu beitragen, dass derAusbau von PV Anlagen vorangetrieben wird und das theoretische PV Potential (vgl.Solarkataster Burgenland <strong>20</strong>12) bestmöglichst genutzt wird.Die folgende Abbildung zeigt die Erzeugung der gesamten erneuerbaren Energie.Hier sind ist die Erzeugung der vorangegangenen Diagramme und weitere wie z.B.Wasserkraft, etc. in einer <strong>Zahl</strong> bis zum Jahr <strong>20</strong>50 zusammengefasst.Abbildung 77 Erzeugung erneuerbare Energie gesamt bis <strong>20</strong>50Quelle: Statistik Austria & BEA: eigene Darstellung95


Aus der vorangegangenen Abbildung wird deutlich, dass die Erzeugung vonerneuerbarer Energie bis zum Jahr <strong>20</strong>50 auf mehr als das Dreifache ansteigen wird.Wie bereits bei den Energie-Zielen <strong>20</strong><strong>20</strong> erläutert wird von starken Preissteigerungenbei fossilen Energieträgern ausgegangen wodurch erneuerbare Energieträgerverstärkt verwendet werden und daher auch erzeugt werden müssen. Wie bereitsbeim vorigen Diagramm erwähnt stammen ca. zwei Drittel dieser Steigerung alleinaus der Stromproduktion aus Windkraft und Photovoltaik.96


kWh8.3 Gegenüberstellung energetische Endverbrauch und ErzeugungZusammenfassend wurde eine Zusammenschau des energetischen Endverbrauchsund der Energieerzeugung im Burgenland bis zum Jahr <strong>20</strong>50 erstellt. Die markiertenDaten des Jahres <strong>20</strong>12 stellen allerdings auch einen Schätzwert dar, da für das Jahr<strong>20</strong>12 noch keine Daten vorliegen.Abbildung 78 Gegenüberstellung energetischer Endverbrauch und Erzeugung gesamt Bgld. bis <strong>20</strong><strong>20</strong>Energetischer Endverbrauch und Erzeugung Bgld <strong>20</strong>11 - <strong>20</strong>5012.000.000.00010.000.000.0008.000.000.0006.000.000.0004.000.000.0002.000.000.0000Energetischer EndverbrauchkWhEnergetische ErzeugungkWhQuelle: Statistik Austria & BEA: eigene DarstellungDie obige Abbildung zeigt einen Zielpfad auf, wie das Burgenland bis zum Jahr <strong>20</strong>50die vollständige Energieautarkie erreichen kann. Voraussetzung zur Erreichung derEnergieautarkie ist Realisierung der Einsparziele beim Energieverbrauch sowie dieentsprechende Steigerung der Produktion von Erneuerbarer Energie, wie sie für dieeinzelnen Energieträger angenommen wurden.Hier ist zu beachten, dass die Berechnungen für die Energieverbrauchsentwicklungsowie auch für die Energieproduktion flexibel aufgebaut sind und jederzeit aktuellerenGegebenheiten angepasst werden können.Sollte also ein Detailziel nicht erreicht werden können, so ist es möglich, andere Zieleüber zu erfüllen, um dieses Defizit auszugleichen.Die Energiestrategie ist als lebendes Werkzeug zu verstehen, die flexible Lösungenauf dem Pfad der Energieautarkie zulassen.97


9. ZusammenfassungDie gegenständliche Arbeit geht von folgenden Eckpunkten aus:1. <strong>20</strong>13 erreicht das Burgenland die bilanzielle „Stromautonomie“. Dies bedeutet, eswird ab <strong>20</strong>13 pro Jahr mehr elektrischer Strom produziert, als verbraucht wird.2. <strong>20</strong><strong>20</strong> verwendet das Burgenland über 50% (=4,7 Mia. kWh) seines gesamtenEnergieverbrauchs (35.000 TJ bzw. 9,7 Mia. kWh) und produziert den Großteildavon im Burgenland.3. In einem „visionären“ Ausblick produziert das Burgenland über 100% derbenötigten Energie im eigenen Land (Energieautonomie)In den ersten beiden Kapiteln wurden „der Weg zur Energiestrategie“ sowie„Begleitende Werkezeuge und Studien“ angeführt. Dabei ist besonders anzumerken,dass das Energieteam Burgenland (Kapitel 1.3.) sowie die erstellten Szenarien derFH Burgenland (Kapitel 2.6.) wesentlich dazu beigetragen haben, die Inhalte derEnergiestrategie Burgenland <strong>20</strong><strong>20</strong> abzugrenzen und die mittel- und langfristigen Zielezu definieren.Dabei waren die Ausbaupläne des Burgenlandes für die Windkraft, die erarbeitetenland- und forstwirtschaftlichen Ressourcen im Projekt EKKO (Energiekonzepte fürKommunen) sowie der im Jahr <strong>20</strong>12 erstellte Solarkataster für das gesamteBurgenland eine wesentliche Hilfe zur Erstellung des burgenländischenRessourcenpotentials für Erneuerbare Energie.In den Kapiteln 3 und 4 werden übergeordnete Zusammenhänge und Einflüsse(Europäische und gesamt österreichische Ziele) sowie die generelle Situation(Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Natur, Umwelt,...) des Burgenlandesbetrachtet, welche mit den allgemeinen Zielsetzungen für <strong>20</strong>13, <strong>20</strong><strong>20</strong> und <strong>20</strong>50abgeschlossen werden.Mit dem Kapitel 5 folgt der analytische Teil zu Energieverbrauch undEnergieproduktion des Burgenlandes für die Jahre <strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>11 und eineInterpretation derselben. (Daten für <strong>20</strong>12 lagen zum Zeitpunkt der Studienerstellungnoch nicht vor.Im Kapitel 6 wird der aufgrund vieler Vorschläge und Rückmeldungen erstellteKatalog mit über 60 Maßnahmengruppen beschrieben, welcher in die SchwerpunkteEnergieeffizienz und Energieeinsparung, Energieproduktion und Ressourcen sowieEnergiespeicherung, Energieumwandlung, Energielogistik gegliedert ist.98


Kapitel 7 beschreibt den Vorschlag einer Road Map (Zielpfad) zur Erreichung desZieles 50+% für das Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong>. Gegliedert sind die Maßnahmengruppen in dieBereiche „Energieverbrauch nach Energieträger und Verbrauchergruppen“ sowie„Energieerzeugung nach Energieträger“.Im Kapitel 8 wird ein „visionärer“ Ausblick auf das Jahr <strong>20</strong>50 gegeben, wo gegliedertin Energieträger ein Pfad zur Erreichung der vollständigen Energieautonomievorgeschlagen wird, wobei allerdings derzeit noch nicht bekannteTechnologiesprünge und –entwicklungen vorausgesetzt werden.99


10. Verzeichnisse10.1 Literaturverzeichnis (gedruckte Quellen und Online-Quellen)Biermayr, Peter (<strong>20</strong>11): Erneuerbare Energien in <strong>Zahl</strong>en <strong>20</strong>10. Im Auftrag desLebensministeriums. Wien.Biomasseverband, Österr. Energieagentur: Basisdatenfolder Biomasse <strong>20</strong>11Energiestrategie <strong>20</strong>03, BEAGötzl, Gregor (<strong>20</strong>08): Geothermie in Österreich. Publikation zur Karte „GeothermieWärmestrom“,Geologische Bundesanstalt Österreich, Wien.Haas, R., et. al. (<strong>20</strong>07): Wärme und Kälte aus Erneuerbaren <strong>20</strong>30. Endbericht. TechnischeUniversität Wien, Energy Economics Group (EEG) im Auftrag des Dachverbandes Energie-Klima, Maschinen und Metallwaren Industrie und der Wirtschaftskammer Österreich,Abteilung Umwelt-und Energiepolitik.Haas, Reinhard, et. al. (<strong>20</strong>06): „Erneuerbare aus und in Österreich“ zum Forschungsprojekt„Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energieträger – wirtschaftliche Bedeutung fürÖsterreich“.Endbericht. Technische Universität Wien, Energy Economics Group (EEG).Landesentwicklungsprogramm (LEP) Bgld. <strong>20</strong>10Müller, Andreas (<strong>20</strong>09): Hat heizen Zukunft? Präsentationsunterlagen – Energiegespräche29.09.<strong>20</strong>09. Energy Economics Group.Neubarth, Jürgen; Kaltschmitt, Martin (<strong>20</strong>00): Erneuerbare Energien in Österreich.Sachbuch. Springer- Verlag/Wien.Schaffer, H.; Dumke, H.; Plha, S. (<strong>20</strong>08): Raum und Energiepotenziale in der Ostregion.Bericht, im Auftrag der Planungsgemeinschaft Ost, Wien.Statistik Austria (<strong>20</strong>01): Gebäude- und Wohnungszählung <strong>20</strong>01, Hauptergebnisse ÖsterreichStatistik Burgenland (<strong>20</strong>12): Jahrbuch <strong>20</strong>11. Eisenstadt.Statistisches Jahrbuch Burgenland, <strong>20</strong>05: Amt der Burgenländischen Landesregierung, LAD– Europabüro und Statistik LandesstatistikWessely, Godfrid; Wegerer, Eva (<strong>20</strong>08): Möglichkeiten der Energiegewinnung in Österreichdurch tiefe Geothermie. Vortrag und Präsentation, 14.07.<strong>20</strong>08www.energyagency.at (Österreichische Energieagentur: Energie in <strong>Zahl</strong>en)www.energieausweis-siedlungen.atwww.e5-gemeinden.at (Österreichische e5-Gemeinden)www.igpassivhaus.at (IG Passivhaus Österreich)100


www.igwindkraft.at (IG Windkraft Österreich)www.kleinwasserkraft.at (Verein Kleinwasserkraft Österreich)http://www.ksh.hu/ (Ungarisches Statistisches Zentralamt)http://www.ksh.hu/docs/eng/xftp/idoszaki/ekornyhelyzetkep11.pdf(Hungary: Environmental Report <strong>20</strong>11)http://www.kormany.hu/download/5/b9/30000/Printable%<strong>20</strong>version_RENEWABLE%<strong>20</strong>ENERGY_REPUBLIC%<strong>20</strong>OF%<strong>20</strong>HUNGARY%<strong>20</strong>NATIONAL%<strong>20</strong>RENEWABLE%<strong>20</strong>ENERGY%<strong>20</strong>ACTION%<strong>20</strong>PLAN%<strong>20</strong><strong>20</strong>10_<strong>20</strong><strong>20</strong>.pdf (Republic of Hungary Renewable Energy Action Plan<strong>20</strong>10-<strong>20</strong><strong>20</strong>)www.klimabuendnis.at (Klimabündnis-Gemeinden)www.oerok-atlas.at (ÖROK-Atlas)www.regioenergy.at (Regionale Potenziale Erneuerbarer Energieträger <strong>20</strong>12, <strong>20</strong><strong>20</strong>)www.statistik.at (Statistik Austria)http://www.umweltbundesamt.atStatistik Austria Region Burgenland:https://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/volkszaehlungen_registerzaehlungen/bevoelkerungsstand/index.html (abgerufen am 6.5.<strong>20</strong>13, 9.30h)Energieautarkes Österreich <strong>20</strong>50: http://www.lebensministerium.at/dms/lmat/umwelt/energie-erneuerbar/energieautarkie/Energieautarkie/Energieautarkie-<strong>20</strong>50_Endbericht/Energieautarkie%<strong>20</strong><strong>20</strong>50_Endbericht.pdf (abgerufen am 6.5.<strong>20</strong>13, 9.45h)Statistik Burgenland:http://www.burgenland.at/media/file/<strong>20</strong>55_G5_Bevoelkerungspyramide.pdf (abgerufen am6.5.<strong>20</strong>13, 13.30h)Energieautarkes Österreich (http://www.lebensministerium.at/dms/lmat/umwelt/energie-erneuerbar/energieautarkie/Energieautarkie/Energieautarkie-<strong>20</strong>50_Endbericht/Energieautarkie%<strong>20</strong><strong>20</strong>50_Endbericht.pdf) (abgerufen am 6.5.<strong>20</strong>13,15.30h)101


10.2 AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Zielgruppen und Stoßrichtungen ........................................................ 6Abbildung 2: Entwicklung der 3 Szenarien in Vergleich ......................................... 9Abbildung 3: Aufteilung PV-Potenzial Flächen des Burgenlandes ....................... 15Abbildung 4: Potenzial aller PV-Flächen des Burgenlandes ................................. 16Abbildung 5: CO2-Emissionen je Gemeinde im Burgenland ............................... 17Abbildung 6: Energieverbrauch und –erzeugung Laissez-Faire-Szenario ............ 19Abbildung 7: Energieverbrauch und –erzeugung Referenz-Szenario ................... <strong>20</strong>Abbildung 8: Energieverbrauch und –erzeugung: Nachhaltigkeits-Szenario ....... <strong>20</strong>Abbildung 9: Ökologische Analyse der Szenarien ................................................. 21Abbildung 10: Ökonomische Analyse der Szenarien ........................................... 21Abbildung 11: Österreich: Entwicklung der Treibhausgasemissionen 1990-<strong>20</strong>09.................................................................................................................................. 23Abbildung 12: Emissionen in Österreich und im EU-27-Vergleich ....................... 23Abbildung 13: EU <strong>20</strong>-<strong>20</strong>-<strong>20</strong> Ziele für die Mitgliedsstaaten ................................... 24Abbildung 14: Eckpunkte der österreichischen Energiestrategie ........................ 25Abbildung 15: Burgenland Struktur und Bevölkerung .......................................... 28Abbildung 16: Demographische Eckdaten ............................................................. 30Abbildung 17: Bevölkerungsentwickung nach Alter.............................................. 31Abbildung 18 Bevölkerungsverteilung nach Alter ................................................. 32Abbildung 19 Bevölkerungspyramide des Burgenlandes ....................................... 32Abbildung <strong>20</strong> Unternehmen in Industrie, Bau und Handelsbetrieben imBundesländervergleich ............................................................................................ 33Abbildung 21: Gesamter Energieverbrauch pro Kopf in Burgenland ................... 36Abbildung 22: Entwicklung der Gesamtenergieerzeugung in Burgenland ........... 36Abbildung 23: Vergleich durchschnittliche erneuerbare EnergieproduktionÖsterreich & Burgenland pro Kopf in kWh ............................................................. 37Abbildung 24: Burgenland <strong>20</strong><strong>20</strong> ............................................................................. 38Abbildung 25: Energetischer Endverbrauch und inländische Erzeugung ............ 40Abbildung 26 Energetischer Endverbrauch elektrische Energie Burgenland ...... 42Abbildung 27 Energetischer Endverbrauch Kohle Burgenland ............................. 43Abbildung 28 Energetischer Endverbrauch Öl Burgenland ................................... 43Abbildung 29 Energetischer Endverbrauch Gas Burgenland ................................ 44Abbildung 30 Energetischer Endverbrauch Erneuerbare EnergieträgerBurgenland ............................................................................................................... 45Abbildung 31 Energetischer Endverbrauch gesamt sowie einzelne EnergieträgerBurgenland ............................................................................................................... 46Abbildung 32 Energetischer Endverbrauch Industrie & Gewerbe Burgenland .... 47Abbildung 33 Energetischer Endverbrauch Verkehr Burgenland ......................... 48Abbildung 34 Energetischer Endverbrauch öffentliche & privateDienstleistungen Burgenland .................................................................................. 49Abbildung 35 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland ...................... 49Abbildung 36 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland ...................... 50Abbildung 37 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland ...................... 51Abbildung 38 Gesamter energetischer Endverbrauch pro Kopf für Burgenlandund Österreich ......................................................................................................... 52Abbildung 39 Erzeugung von Brennholz ................................................................ 53Abbildung 40 Erzeugung von biogenen Brenn- und Treibstoffen ........................ 53Abbildung 41 Erzeugung Umgebungswärme .......................................................... 54102


Abbildung 42 Erzeugung Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen .......... 55Abbildung 43 Erzeugung erneuerbare Energie gesamt ......................................... 55Abbildung 44 Energetische Erzeugung ereneuerbare Energie pro KopfBurgenland und Österreich ..................................................................................... 56Abbildung 45 Erzeugung Strom aus Windkraft & PV pro Kopf Burgenland undÖsterreich ................................................................................................................ 57Abbildung 46 Vergleich theoretischen Potential zu Verbrauch Biomasse........... 57Abbildung 47 Vergleich theoretisches Potential erneuerbarer Strom zuStromverbrauch ....................................................................................................... 58Abbildung 48 Vergleich theoretisches Potential zu Energieverbrauch gesamt .. 59Abbildung 49 Energetischer Endverbrauch elektrische Energie Burgenlandbis <strong>20</strong><strong>20</strong> .................................................................................................................. 73Abbildung 50 Energetischer Endverbrauch Kohle Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ....... 73Abbildung 51 Energetischer Endverbrauch Öl Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ............. 74Abbildung 52 Energetischer Endverbrauch Gas Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> .......... 75Abbildung 53 Energetischer Endverbrauch erneuerbare Energie Burgenlandbis <strong>20</strong><strong>20</strong> .................................................................................................................. 75Abbildung 54 Energetischer Endverbrauch gesamt Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> .... 76Abbildung 55 Energetischer Endverbrauch Industrie & Gewerbe Burgenlandbis <strong>20</strong><strong>20</strong> .................................................................................................................. 77Abbildung 56 Energetischer Endverbrauch Verkehr Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ... 78Abbildung 57 Energetischer Endverbrauch öffentliche & privateDienstleistungen Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ............................................................. 79Abbildung 58 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> 80Abbildung 59 Energetischer Endverbrauch Haushalte Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> 81Abbildung 60 Gesamter Energetischer Endverbrauch Burgenland bis <strong>20</strong><strong>20</strong> 82Abbildung 61 Erzeugung von Brennholz bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ................................................. 83Abbildung 62 Erzeugung von biogenen Brenn- und Treibstoffen bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ......... 83Abbildung 63 Erzeugung Umgebungswärme bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ........................................... 84Abbildung 64 Erzeugung Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen .......... 85Abbildung 65 Erzeugung erneuerbare Energie gesamt ......................................... 86Abbildung 66 Gegenüberstellung energetischer Endverbrauch und Erzeugunggesamt Bgld. bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ............................................................................................. 87Abbildung 67 Energetischer Endverbrauch elektrische Energie Burgenlandbis <strong>20</strong>50 .................................................................................................................. 88Abbildung 68 Energetischer Endverbrauch Kohle Burgenland bis <strong>20</strong>50 ....... 89Abbildung 69 Energetischer Endverbrauch Öl Burgenland bis <strong>20</strong>50 ............. 90Abbildung 70 Energetischer Endverbrauch Gas Burgenland bis <strong>20</strong>50 ................. 90Abbildung 71 Energetischer Endverbrauch Gas Erneuerbare Energieträgerbis <strong>20</strong>50 .................................................................................................................. 91Abbildung 72 Energetischer Endverbrauch gesamt Burgenland bis <strong>20</strong>50 .... 92Abbildung 73 Erzeugung von Brennholz bis <strong>20</strong>50 ................................................. 93Abbildung 74 Erzeugung von biogenen Brenn- und Treibstoffen bis <strong>20</strong>50 ......... 93Abbildung 75 Erzeugung Umgebungswärme bis <strong>20</strong>50 ........................................... 94Abbildung 76 Erzeugung Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen bis <strong>20</strong>50.................................................................................................................................. 95Abbildung 77 Erzeugung erneuerbare Energie gesamt bis <strong>20</strong>50 ......................... 95Abbildung 78 Gegenüberstellung energetischer Endverbrauch und Erzeugunggesamt Bgld. bis <strong>20</strong><strong>20</strong> ............................................................................................. 97103


10.3 TabellenverzeichnisTabelle 1: Regionales BIP und Bruttowertschöpfung ............................................ 33Tabelle 2: Arbeitslosigkeit ...................................................................................... 34104

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!