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Download d|ROM|a 22/09, Sommer | Linaj 2009 als ... - Roma-Service

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Holocaustnach Meinung der einen auch für die Verfolgung der <strong>Roma</strong>gelten könne, für die anderen aber in dieser Verwendungnicht angemessen sei und alleine für die Vernichtung derJuden gelten solle. Die Verfolgung der <strong>Roma</strong>, so argumentierendie Ablehner, sei nicht klar rassisch motiviert undnicht <strong>als</strong> endgültig geplant gewesen. Beides gehöre aberzum Begriff „Holocaust“.Der vorliegende Sammelband liefert neue Beiträgezu dieser Diskussion. Aus den Artikeln von MichaelZimmermann, Karel Vodićka und Martin Holler geht klarhervor, dass die <strong>Roma</strong> in Osteuropa spätestens nach dervollständigen Vernichtung der Juden das gleiche Schicksalereilt hätte, und dass dies nach – wenn auch vorerst vageformulierten – rassischen Kriterien erfolgt wäre. Dort, wodie nation<strong>als</strong>ozialistische Herrschaft verfestigt war,erfolgten die Morde an den <strong>Roma</strong> mit annähernd dergleichen Präzision wie an den Juden. In den VasallenstaatenUngarn, Slowakei, Rumänien und Serbien waren dieVorbereitungen bereits, wenn auch unterschiedlich weit,gediehen, in Kroatien arbeitete die Tötungsmaschinerie aufvollen Touren. Hinter den deutschen Linien in der Sowjetunionfanden Massenerschießungen statt, die ebenfallsdurchwegs nach ethnischen Kriterien vollzogen wurden.Neue FaktenBesonders der Beitrag des deutschen Historikers undLiteraturwissenschaftlers Martin Holler bringt entscheidendeneue Fakten ans Licht. So griffen, anders <strong>als</strong> bisherangenommen, die Einsatzgruppen der SS und die örtlichenKommandanten auf die Methode der Registrierung undvorgeblichen „Umsiedelung“ zurück, um die <strong>Roma</strong>zusammenfassen und erschießen zu können. Dabei hattendie Mörder es meist mit sesshaften Menschen zu tun, unddie Bilder vom „vagabundierenden“, „unsteten“ „Spion“waren oft vorgetäuscht, um das eigene – und meist eigenmächtige– Handeln vor den eigenen Autoritäten zumotivieren (wie Zimmermann es für das Baltikumschildert); die Einsatzgruppen der SS B und D mordetensystematisch und der Intention nach total; in einzelnenFällen lässt sich eindeutig die rassenideologische Motivationder Morde nachweisen, in vielen anderen liegt sie aufder Hand.Der Artikel von Karel Vodićka über den Verlauf der<strong>Roma</strong>verfolgung in der Slowakei zeichnet ein in denGrundzügen ähnliches Bild. Mit dem Näherrücken derrussischen Front und vor allem nach dem slowakischenNationalaufstand gegen das Regime 1944 kam es zuMassenerschießungen, die, vorgeblich <strong>als</strong> „Sicherstellung“,definitiv nach ethnischen Kriterien erfolgten.Frühe AufarbeitungDer Verlauf der Aufarbeitung der Geschehnisse unterscheidetsich im Osten nicht wesentlich von dem im Westen.Doch gab es in der Tschechoslowakei (Ilona Lackovásna tecinel mint on phenen, hot ada tschak korkore lemurdaripeske le Dschidovtschendar use tschito schajol. O tradipe le Romendar, afka phenen odola so adana kamna, nana asaj rasistischi motivirti keripe tajnana lo asaj bulho planim. So duj ham use kerinen usoanav „Holocaust“.I angle paschli khetan kedimi kenva anel nevepisiniptscha use aja diskusijona. Andar o pisiniptschale Michael Zimmermannistar, la Brigitte Mihokatar,le Karel Vodićkajistar taj le Martin Holleristar angledschal, hot le Romenca pal o kompleti murdaripe leDschidovtschendar o glajchi kertschanahi, taj te oda– te akan tschak loke phendo – pal rasistischi arodipekerdo ujahi. Odoj, kaj o nacijon<strong>als</strong>ocijalistischi rajipesoralo sina, o murdariptscha upro <strong>Roma</strong> le glajchikerde ule sar upro Dschidovtscha. Ando vasali schtotschaUngriko, Slovakija, Rumenija taj Serbija oangle butschaliniptscha, butvar mindenfelitike, imarbar-tschim sina, ando Horvacko i murdaripeskerimaschinerija imar igen but taj latsche butschalinlahi.Palal o nimtschke doriktscha andi Sovjetunijona butkartschi diptscha delahi, save butvar pal etnitikekriteriji kerde ule.neve faktschaO pisintschago le nimtsche historikestar tajliteraturvisenschoftleristar Martin Holler anel nevefaktscha ando udud. Afka astarde, avrijal dschi akanaun lim, o SS-grupn taj o gaveskere komandantschaupri metoda la registrirungatar taj angle dima „Priksidlungatar“ pal, kaj le Romen schaj khetan astaren tajkaj len kartschi schaj den; butvar o tetertscha adajmanuschenca le te kerel sina, save adaj dschivnahi, tajo kipi le „schpijonendar, manuschendar, save leverdenca usar jek than upro ka ciden“, butvar tschakhohado sina, kaj o ajgeni – taj butvar o ajgeni –handlinipe anglo ajgeni autoritetscha te motivirinel (sarle o Zimmermann le Baltikumiske phukal); o SS-grupnB taj D sistematisch murdarnahi; ando jekoschneperiptscha mukel pe use ada keripe rasenidejologischimotivacijona le murdaripendar upre te sikal.O pisintschago le Karel Vodićkajistar pedar onaschipe le Romengere tradipestar andi Slovakija oglajchi kipo sikal. Le use dschumintschagoha larustitika frontatar taj palo slovakitiko nacijonakeroupre terdschojipe gejng o regim 1944 uso kartschi dipealo, savo pal etnitike kriteriji kerdo ulo.Anglutno uprebutschalinipeO naschipe le uprebutschalinipestar le keripendar andoost nana avrijal sar ando vest. Ham dija andi Tschechoslovakija(La Ilona Lackovásakero falato „Dasbrennende Zigeunerlager“, 1948), andi Polnija(Bronisława Wajs „Papusza“, 1956) taj andi Sovjetuni-| 13 | dROMa <strong>22</strong>/<strong>09</strong>, <strong>Sommer</strong> | <strong>Linaj</strong> 20<strong>09</strong>

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