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Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen

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Zeitschrift der Vereinigungen<br />

der Straßenbau- und<br />

Verkehrsingenieure in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> und Bremen<br />

<strong>Niedersachsen</strong><br />

Nr. 2 August <strong>2012</strong><br />

Bremen<br />

Information<br />

www.vsvi-niedersachsen.de | www.vsvi.de<br />

www.vsvi-bremen.de | www.bsvi.de


Inhalt<br />

Editorial ■ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3<br />

Aus dem Vorstand ■<br />

Satzungsänderung beschlossene Sache ––––––––––––– 4<br />

Vereinskodex ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5<br />

Junge <strong>VSVI</strong> ■<br />

Handeln nach Bremer Vorbildern –––––––––––––––––– 5<br />

Junge <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> – Die Philosophie<br />

der Bremer nehme ich mit! ––––––––––––––––––––––– 6<br />

Dritter Stammtisch der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen ––––––––– 6<br />

Schwerpunkt ■<br />

Strategien zur Nachrechnung von Straßenbrücken<br />

in <strong>Niedersachsen</strong> –––––––––––––––––––––––– 7<br />

Nachrechnung der Raschplatzhochbrücke<br />

in Hannover ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 11<br />

Grundhafte Instandsetzung der Karl-Carstens-<br />

Brücke über die Weser in Bremen ––––––––––––––––– 16<br />

Personalien ■<br />

Gerald Roloff jetzt Ehrenmitglied ––––––––––––––––– 23<br />

Dipl.-Ing. Heinz-Georg Leuer zum Stadtbaurat<br />

gewählt –––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 24<br />

Günther Friedrichs, Gründungsmitglied der<br />

<strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> verstorben ––––––––––––––––––– 24<br />

Seminare ■<br />

Seminarprogramm 2013 –––––––––––––––––––––––– 25<br />

Seminarecho ■<br />

Stadtstraßen / Ortdurchfahrten ––––––––––––––––––– 26<br />

Entwurf und Gestaltung von<br />

Fahrbahnbefestigungen ––––––––––––––––––––––––– 31<br />

Neue Wege im Stadtverkehr ––––––––––––––––––––– 34<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong><br />

e.V., Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien<br />

Hansestadt Bremen e.V. und Gemeinschaft zur Förderung der fach -<br />

lichen Fortbildung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong><br />

e.V., Eichstraße 19, 30161 Hannover, Telefon 0511.32 53 60,<br />

Fax 0511.32 56 53<br />

Geschäftsstelle <strong>Niedersachsen</strong>: Martina Howind, Eichstraße 19,<br />

30161 Hannover, www.vsvi-niedersachsen.de<br />

Geschäftsstelle Bremen: Britta Berning, Bgm.-Spitta-Allee 18,<br />

28329 Bremen, www.vsvi-bremen.de<br />

Bankverbindung <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong>:<br />

Deutsche Bank Hannover AG, Kto 0 70 50 79, BLZ 250 700 24<br />

Spendenkonto Fördergemeinschaft:<br />

Deutsche Bank Hannover AG, Kto 0 23 12 25 00, BLZ 250 700 24<br />

Redaktion: redaktion@vsvi-niedersachsen.de<br />

Ulrich Kumlehn, Markus Mey, Thomas Pfeiffer, Jens Pohl,<br />

Katja Pott, Malte Quakenack<br />

Gestaltung: Sabine Panse, dacorpo design, Hannover<br />

Telefon 0511.8973620, (info@dacorpo-design.de)<br />

Druck: B·W·H GmbH<br />

Copyright: Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Erscheinungsweise: Die <strong>VSVI</strong>-Information erscheint dreimal jährlich.<br />

Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Der Redaktionsschluss für Nr. 3 / Dezember <strong>2012</strong>: 12. Oktober <strong>2012</strong><br />

Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong> ■<br />

Portugal-Reise ––––––––––––––––––––––––––––––––– 37<br />

52. <strong>Mitgliederversammlung</strong> der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

in der Rosenstadt Hildesheim –––––––––––––––––––– 40<br />

Geburtstage –––––––––––––––––––––––––––––––––– 42<br />

25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft /<br />

Neue Mitglieder ––––––––––––––––––––––––––––––– 43<br />

Bezirksgruppen ■<br />

Braunschweig<br />

Jahreshauptversammlung <strong>2012</strong> in Braunschweig<br />

mit Vortrag –––––––––––––––––––––––––––––––––––– 45<br />

Celle<br />

Grillabend am 28. Juni <strong>2012</strong> ––––––––––––––––––––– 46<br />

Hameln<br />

Erneuerung des Westteils der Hamelner<br />

Grillabend am 28. Juni <strong>2012</strong> ––––––––––––––––––––– 46<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> ––––––––––––––––––––––––– 48<br />

Hannover<br />

Spargelessen –––––––––––––––––––––––––––––––––– 49<br />

Zweite Baustellenbesichtigung der Schleuse Bolzum –– 50<br />

Emsland<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong> –––––––––––––––––––– 51<br />

Lüneburg<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong> –––––––––––––––––––– 52<br />

Tagesexkursion <strong>2012</strong> ––––––––––––––––––––––––––– 53<br />

Jazzfrühschoppen <strong>2012</strong> in Lüneburg –––––––––––––– 54<br />

Nienburg<br />

Jahreshauptversammlung ––––––––––––––––––––––– 56<br />

Verden<br />

Studienreise in die Baltischen Staaten –––––––––––––– 57<br />

Erster Stammtisch –––––––––––––––––––––––––––––– 59<br />

Landesvereinigung Bremen ■<br />

Fachexkursion in Hamburg –––––––––––––––––––––– 60<br />

Veranstaltungen und Exkursionen ––––––––––––––––– 62<br />

Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder ––––––––––– 63<br />

Veranstaltungen ■ ––––––––––––––––––––––––––– 64<br />

In eigener Sache<br />

Beitrittserklärung –––––––––––––––––––––––––––––– 44<br />

Einzugsermächtigung –––––––––––––––––––––––––– 44<br />

<strong>VSVI</strong>-Adressen Bremen ––––––––––––––––––––––––– 66<br />

<strong>VSVI</strong>-Adressen <strong>Niedersachsen</strong> ––––––––––––––––––– 67<br />

Beilagenhinweis<br />

Studienreise Usbekistan<br />

BSVI-Einleger<br />

Protokoll <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

Einladung Herbstexkursion Airbus-Werk<br />

Titelbild<br />

„Die knapp 45 Jahre alte Raschplatzhochbrücke im Zuge<br />

der Berliner Allee in Hannover aus südöstlicher Richtung“<br />

Foto: © grbv<br />

Die mit dem Namen des Verfassers gezeichneten Artikel stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion dar.


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

fast täglich fahren wir unter ihnen oder<br />

über sie hinweg, oft nehmen wir sie<br />

kaum war, manchmal staunen wir über<br />

ihre konstruktive und ästhetische Kühnheit<br />

und nicht selten regen uns die hinderlichen<br />

Baustellen wegen der Pflege<br />

ihres in die Jahre gekommenen Erscheinungsbildes<br />

auf. Sie überwinden Hindernisse,<br />

schließen Lücken und schaffen<br />

neue, kürzere Verbindungen, helfen<br />

uns, Ziele zu erreichen. Die Rede ist von<br />

Brücken, das wichtigste Bindeglied im<br />

Zuge von Straßen, Schienen- und Wasserwegen.<br />

Im Wegeverbund stellen sie<br />

aber auch Engstellen dar, die bei Störungen<br />

ihrer Funktionsfähigkeit im weit<br />

verzweigten System aus Verkehrsadern<br />

unsere Mobilität beeinträchtigen und<br />

eine prosperierende Volkswirtschaft<br />

gefährden. Verkehrsinfarkte durch<br />

marode Brücken müssen daher vermieden<br />

und die Bauwerke somit rechtzeitig<br />

einer stetigen besonderen Prüfung<br />

unterzogen werden.<br />

Zahlreiche Nachkriegsbrücken an deutschen<br />

Straßen sind unter der drastisch<br />

gestiegenen Zunahme von Verkehrsbelastung,<br />

insbesondere des Güterverkehrs<br />

und dem Gewicht des Schwerverkehrs,<br />

unter dem Einfluss von<br />

Witterung und Veränderungen der<br />

Werkstoffe früher in die Jahre gekommen<br />

als damals veranschlagt. Ihre<br />

ursprünglich auf hundert Jahre ausgelegte<br />

Lebensdauer erfordert oft schon<br />

nach der Hälfte der Zeit Handlungsbe-<br />

Öffnungszeiten der Geschäftsstelle <strong>Niedersachsen</strong>: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr<br />

Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Bremen: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr und Freitag 8 bis 14 Uhr<br />

info@vsvi-niedersachsen.de<br />

darf. Deshalb sind regelmäßige Brückenprüfungen<br />

unerlässlich. Es geht<br />

dabei um die Beurteilung der Kriterien<br />

Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit<br />

und Erhaltungszustand. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

helfen unterstützend<br />

bei Entscheidungen von Instandsetzungen<br />

oder Ersatzneubauten, wenn<br />

die rechnerischen Nachweise Defizite<br />

aufzeigen. Auch die zur Verfügung stehenden<br />

Kapazitäten in der Planung und<br />

ihre ausreichenden Zeitvorläufe sind bei<br />

möglichen Ersatzneubauten aufgrund<br />

ihrer vielfältigen Auswirkungen auf<br />

Technik, Umwelt, Verkehrssicherung<br />

und -führung während der Bauzeit<br />

zwingend zu berücksichtigen. Ohne<br />

Frage werden in den nächsten Jahren<br />

verstärkte Anstrengungen aller Beteiligten<br />

bei der Bewältigung der komplexen<br />

Aufgabenstellung zur Erhaltung von<br />

Brücken notwendig sein und einen<br />

erheblicheren Finanzierungsbedarf als<br />

bisher erfordern.<br />

Auf dieses wichtige Thema haben wir<br />

unseren aktuellen Schwerpunkt gesetzt.<br />

Die Niedersächsische Landesbehörde<br />

führt uns zuerst in ihre Strategien zur<br />

Nachrechnung von Straßenbrücken und<br />

die daraus resultierenden Erfahrungen<br />

ein, bevor es dann in zwei weiteren<br />

Fachbeiträgen „an die Substanz geht“<br />

und von konkreten Nachrechnungen<br />

und Instandsetzungsmaßnahmen<br />

zweier Brücken in Hannover und Bremen<br />

aus der Sicht der beauftragten<br />

Ingenieurbüros im Zusammenspiel mit<br />

der Verwaltung berichtet wird. Die<br />

spannenden Ausführungen können Sie<br />

ab Seite 7 nachlesen.<br />

Das Schwerpunktthema verdanken wir<br />

unter anderem auch einer „konstruktiven“<br />

fachlichen Verstärkung im Redaktionsteam.<br />

Dr. Joachim Göhlmann vom<br />

Ingenieurbüro grbv hat uns maßgeblich<br />

und koordinierend unterstützt; er hat<br />

Editorial<br />

dabei auch deutlich seine produktiven<br />

Spuren auf der Raschplatzhochbrücke<br />

hinterlassen. Wir freuen uns über den<br />

gelungenen Einstand und heißen Joachim<br />

Göhlmann herzlich im Team willkommen.<br />

Zwei Punkte der diesjährigen, recht<br />

lebendigen Jahreshauptversammlung<br />

sollten nicht unerwähnt bleiben: zum<br />

einen die bedeutsame Satzungsänderung<br />

mit dem Bezug auf den Vereinskodex,<br />

die nachfolgend beschrieben wird,<br />

zum anderen die einstimmige Entscheidung,<br />

unseren ehemaligen Präsidenten<br />

Gerald Roloff zum Ehrenmitglied zu<br />

benennen, worauf in der Rubrik „Personalien“<br />

ergänzend Bezug genommen<br />

wird.<br />

Wie so oft jetzt in den modernen Zeiten<br />

haben die Frauen mal wieder zupackend<br />

ein Steuer in die Hände genommen.<br />

Nach einer weiblichen Initiative<br />

und sicher auch aufgrund des lockenden<br />

Aufrufs unserer Redaktionskollegin<br />

Katja Pott in der letzten Ausgabe hat<br />

die Junge <strong>VSVI</strong> jetzt auch in <strong>Niedersachsen</strong><br />

ihren Weg ins Leben beschritten,<br />

wovon Sie sich auf Seite 7 einen Eindruck<br />

verschaffen können.<br />

Übrigens: große Flugzeuge werfen<br />

große Schatten und brauchen viel Platz.<br />

Von dieser Binsenweisheit kann sich<br />

eine große Menge von Besuchern in<br />

Hamburg überzeugen, Platz für uns ist<br />

jedenfalls noch vorhanden. Denken Sie<br />

daher bitte an die gewiss recht reizvolle<br />

und abwechslungsreiche Exkursion<br />

unserer Landesvereinigung zum Airbus-<br />

Werk HH-Finkenwerder am 23. November<br />

<strong>2012</strong> und verwenden Sie die beiliegende<br />

Anmeldung. Würde mich<br />

freuen, wenn wir uns dort – nach einer<br />

Fahrt über sicherlich mehr als sieben<br />

Brücken – in großer Runde treffen.<br />

Ulrich Kumlehn<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 3


Aus dem Vorstand<br />

Satzungsänderung beschlossene Sache<br />

Die Mitglieder der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

haben auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />

in Hildesheim ein<br />

klares Zeichen gegen Korruption<br />

gesetzt. Wir vom Vorstand bedanken<br />

uns dafür sehr herzlich.<br />

In den Wochen vor der <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

entbrannte noch einmal<br />

eine lebhafte Diskussion über die richtigen<br />

Formulierungen für eine Satzungsänderung.<br />

Es wurde über gerechte<br />

bisherige Fassung<br />

§ 4 | Mitgliedschaft<br />

…<br />

(3) Die Mitgliedschaft endet durch:<br />

1. Tod<br />

2. Austritt<br />

Der Austritt ist schriftlich beim Vorstand unter Einhaltung<br />

der Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Jahresende zu<br />

erklären<br />

3. Ausschluss<br />

Der Ausschluss kann durch einstimmigen Beschluss des Vorstandes<br />

erfolgen, wenn:<br />

die für die Mitgliedschaft notwendigen satzungsgemäßen<br />

Voraussetzungen wegfallen,<br />

grobe oder wiederholte Verstöße gegen die Satzung<br />

oder ein ehrenrühriges Verhalten festgestellt werden,<br />

wenn die Mitgliedsbeiträge trotz wiederholter Aufforderung,<br />

letztlich durch Einschreiben mit Fristangabe, länger<br />

als zwei Jahre nicht bezahlt sind.<br />

Ausgeschiedene Mitglieder verlieren alle Ansprüche gegen<br />

das Vermögen der Vereinigung.<br />

4 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Urteile und vermeintlich ungerechte<br />

Vergleiche gesprochen, über die großen<br />

Fische, über das hohe Gut der<br />

Unschuldsvermutung und ob die Änderungen<br />

der Satzung eher dahingehend<br />

wirken, dass neue Mitglieder gewonnen<br />

werden oder eben genau im<br />

Gegenteil eine abschreckende Wirkung<br />

erreicht würde. Aber es ging in den<br />

Diskussionen letztlich nie darum ob,<br />

sondern stets darum wie die Satzung<br />

geändert werden soll.<br />

Das Ergebnis der Diskussionen mündete<br />

letztlich in einem Antrag, der vom<br />

Vorstand begrüßt und mitgetragen<br />

wurde. Insgesamt lagen dem Vorstand<br />

am Ende sogar zwei Anträge mit Bezug<br />

auf die Satzungsänderung vor, über die<br />

abgestimmt werden sollte.<br />

Auf der <strong>Mitgliederversammlung</strong> wurde<br />

erwartungsgemäß ebenfalls lebhaft<br />

und teilweise kontrovers über den<br />

Inhalt der Satzungsänderung diskutiert.<br />

Die Abstimmung zeigte am Ende eine<br />

sehr deutliche Mehrheit für die nun<br />

geänderte Satzung. Auch der Ehrenkodex<br />

wurde einstimmig angenommen<br />

und soll mit der Satzung verknüpft<br />

sein.<br />

Neben dem Bezug auf den Ehrenkodex<br />

enthält die jetzige Fassung unserer Satzung<br />

auch eine Klarstellung dahingehend,<br />

dass der automatische Ausschluss<br />

aus dem Verein dann erfolgt,<br />

wenn ein rechtskräftiges Urteil vorliegt<br />

und die Verurteilten damit als vorbestraft<br />

gelten.<br />

Nachdem dieses Ziel, ein klares Zeichen<br />

gegen Korruption zu setzen, erreicht<br />

ist, können wir uns nun wieder anderen<br />

Themen widmen. Eines der Wichtigsten<br />

wird die Nachwuchsgewinnung<br />

für unseren schönen Beruf und natürlich<br />

auch die für unseren Verein sein.<br />

Markus Brockmann<br />

Beschlussfassung gem. <strong>Mitgliederversammlung</strong> vom 22.06.<strong>2012</strong><br />

§ 4 | Mitgliedschaft<br />

…<br />

(3) Ruhen der Mitgliedschaft<br />

Das Ruhen der Mitgliedschaft kann vom Vorstand einstimmig<br />

beschlossen werden, wenn ein schwerwiegender Verstoß gegen den<br />

Vereinskodex oder die Satzung vorliegt.<br />

Während des Ruhens der Mitgliedschaft<br />

können keine Leistungen in Anspruch genommen werden<br />

(z.B. Teilnahme an Veranstaltungen),<br />

kann kein Stimmrecht ausgeübt werden,<br />

ruhen sämtliche Ämter oder Funktionen,<br />

werden keine Beiträge fällig.<br />

(4) Die Mitgliedschaft endet durch:<br />

…<br />

2. Austritt<br />

Der Austritt ist Schriftlich beim Vorstand unter Einhaltung der Kündigungsfrist<br />

von drei Monaten zum Jahresende zu erklären<br />

3. Ausschluss<br />

Der Ausschluss erfolgt,<br />

wenn ein Mitglied wegen Korruption rechtskräftig verurteilt<br />

wurde und deshalb vorbestraft ist,<br />

oder kann durch einstimmigen Beschluss des Vorstandes erfolgen,<br />

wenn:<br />


Handeln nach Bremer Vorbildern<br />

Inga Wodecki hat mit Ludmila Lechmann<br />

und Sarah Klünder zusammen<br />

studiert und Stefan Pohl am Arbeitsplatz<br />

bei BPR kennen gelernt. Durch<br />

den nahen Kontakt zu den drei Gründungsmitgliedern<br />

der Jungen <strong>VSVI</strong><br />

Bremen und ihren Umzug nach Hannover<br />

liegt es nahe, dass sie eine Junge<br />

<strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> aufbauen möchte.<br />

Inga Wodecki<br />

Vereinskodex<br />

Wir sind entschlossen, in unserer Vereinstätigkeit hohe ethische und moralische Standards zu erreichen.<br />

Wir wahren Loyalität gegenüber unseren Arbeitgebern oder Auftraggebern.<br />

Wir respektieren und wahren das Urheberrecht und den Datenschutz.<br />

Wir dulden kein korruptes Handeln unserer Mitglieder und auch nicht bei Personen und Organisationen,<br />

mit denen wir gemeinsame Aktivitäten realisieren.<br />

Junge <strong>VSVI</strong> Bremen: Wie hast du von<br />

der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen erfahren?<br />

Inga Wodecki: Die Junge <strong>VSVI</strong> Bremen<br />

wurde gegründet, als ich mit<br />

Ludmila das Masterstudium in Oldenburg<br />

besucht habe. Parallel dazu habe<br />

ich mit Stefan zusammen bei BPR<br />

gearbeitet. Schwer zu sagen, wer mich<br />

darüber informiert hat. Beide unabhängig<br />

voneinander.<br />

Junge <strong>VSVI</strong> Bremen: Was bewegt dich<br />

dazu an einer solchen Gemeinschaft<br />

teilzuhaben?<br />

Inga Wodecki: Bei der Jungen <strong>VSVI</strong><br />

komme ich mit Personen ins Gespräch,<br />

die zwar den gleichen Studiengang<br />

und die gleiche Fachrichtung eingeschlagen<br />

haben, jedoch sehr unterschiedliche<br />

Wege gehen. Das führt mir<br />

vor Augen, wie vielfältig unser Berufsfeld<br />

ist. Diese interessante Erfahrung<br />

möchte ich auch in Zukunft nicht<br />

missen.<br />

Aus dem Vorstand<br />

Junge <strong>VSVI</strong><br />

Junge <strong>VSVI</strong> Bremen: Kannst Du Dir<br />

gemeinsame Veranstaltungen der jungen<br />

<strong>Niedersachsen</strong> und Bremer vorstellen?<br />

Inga Wodecki: Klares Ja! Bremen<br />

liegt geographisch im Herzen <strong>Niedersachsen</strong>s<br />

und wird immer ein Teil von<br />

mir sein. Ich habe in Bremen studiert<br />

und viele interessante Erfahrungen<br />

gesammelt. Auch wenn ich jetzt in<br />

Hannover wohne, stehe ich in Kontakt<br />

zu den drei Bremer Gründungsmitgliedern.<br />

Derzeit arbeite ich am Projekt<br />

zur Verlängerung der Straßenbahnlinie<br />

4 in Bremen unmittelbar mit Stefan<br />

und Sarah zusammen und kann mir<br />

eine Interaktion zwischen den beiden<br />

Jungen <strong>VSVI</strong>’en sehr gut vorstellen.<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 5


Junge <strong>VSVI</strong><br />

Junge <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> –<br />

Die Philosophie der Bremer nehme ich mit!<br />

Bereits 2008 bin ich als Bachelorstudentin<br />

in die <strong>VSVI</strong> Bremen eingetreten<br />

und schon seit vier Jahren Mitglied. Für<br />

meinen Master bin ich zwar nach<br />

Oldenburg gezogen, durch meine<br />

Arbeitsstätte in Bremen aber der Bremer<br />

<strong>VSVI</strong> treu geblieben. Während dieser<br />

Zeit habe ich die Entwicklung der<br />

Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen live miterleben<br />

können.<br />

Meine erste feste Anstellung im Büro<br />

BPR führte mich unmittelbar nach<br />

Abschluss meines Master-Studiums im<br />

Januar <strong>2012</strong> nach Hannover. Und<br />

natürlich bin ich nun auch Mitglied in<br />

der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Dem tollen Beispiel in Bremen folgend<br />

soll auch in <strong>Niedersachsen</strong> eine Junge<br />

<strong>VSVI</strong> ins Leben gerufen werden. Mit<br />

Katja Pott aus der Redaktion habe ich<br />

eine perfekte Mitgründerin gefunden,<br />

und gemeinsam gehen wir die Sache<br />

an. Die Philosophie der Bremer <strong>VSVI</strong> ist<br />

die Basis auch für <strong>Niedersachsen</strong>. Wir<br />

möchten die jungen Mitglieder ermutigen,<br />

an den angebotenen Veranstaltungen<br />

teilzunehmen und durch einen<br />

Stammtisch in lockerer Atmosphäre<br />

Am 5. Juli <strong>2012</strong> fand bei sehr sommerlichen<br />

Temperaturen der dritte Stammtisch<br />

<strong>2012</strong> im „Loft“ am Bremer<br />

Hauptbahnhof statt. Nachdem der<br />

zweite Stammtisch nicht ganz so gut<br />

besucht wurde, erhofften wir uns im<br />

Juli eine rege Beteiligung, um uns über<br />

den Studenten- und Berufsalltag austauschen<br />

zu können. Diesmal fanden<br />

6 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

den Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />

der jungen und junggebliebenen<br />

Mitglieder fördern.<br />

Zu diesem Zweck soll am 13. September<br />

<strong>2012</strong> um 19 Uhr der erste Stammtisch<br />

im „Mister Q“, Rasch platz 6,<br />

30161 Hannover stattfinden.<br />

Eingeladen sind hiermit alle Mitglieder<br />

unter 40 Jahren. Dabei zählt das<br />

gefühlte und nicht das im Personalausweis<br />

abgedruckte Alter! Wir würden<br />

uns sehr über eine rege Beteiligung<br />

und einen interessanten Abend mit<br />

netten Gesprächen freuen. Mit dieser<br />

Veranstaltung wollen wir zeigen, dass<br />

noch Schwung in der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

steckt.<br />

Die Stammtische sollen alle vier<br />

Monate wiederholt werden. Wann und<br />

wo diese stattfinden, erfahrt ihr jeweils<br />

acht Mitglieder der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />

den Weg ins „Loft“ und mit Lena<br />

Schliehe-Diecks sogar eine konstruktive<br />

Ingenieurin, die erst kürzlich ihr Bachelorstudium<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

hat. Wir hatten den Eindruck, dass sich<br />

Lena in unserer Runde sehr wohl<br />

gefühlt hat und gerne wieder dabei<br />

sein wird. Somit kann man sagen, dass<br />

in der aktuellen Ausgabe der <strong>VSVI</strong><br />

Information oder auf unserer Facebook-Seite.<br />

Da wir Hannoveraner nicht alle Bezirksgruppen<br />

gleichermaßen gut erreichen<br />

können, freuen wir uns selbstverständlich<br />

auch über ähnliche Aktionen, die in<br />

den entfernteren Bezirksgruppen stattfinden.<br />

Wir wollen gerne an dieser<br />

Stelle in der Info darüber berichten, um<br />

auf diese Weise die Jungmitglieder<br />

niedersachsenweit miteinander zu verknüpfen.<br />

Die Vernetzung zu den Bremern<br />

klappt ja sehr gut.<br />

Im Wechsel zu den Berichten wollen<br />

wir einige der jungen Mitglieder vorstellen.<br />

Wir informieren euch natürlich<br />

auch über alle Veranstaltungen in den<br />

anderen Bezirksgruppen, sofern wir die<br />

Informationen rechtzeitig erhalten. Für<br />

Rückfragen und Anregungen stehen<br />

wir euch mit folgender E-Mail-Adresse<br />

jederzeit gern zur Verfügung:<br />

junge@vsvi-niedersachsen.de.<br />

Bis zum 13. September <strong>2012</strong>!<br />

Inga Wodecki<br />

Dritter Stammtisch der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />

der Stammtisch der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />

nicht ausschließlich auf Verkehrsingenieure<br />

ausgerichtet ist, sondern<br />

auch Ingenieure und Studenten mit<br />

anderen Vertiefungsrichtungen herzlich<br />

willkommen sind. Trotz der Sommerund<br />

Urlaubszeit kann man in jedem<br />

Falle von einem gelungenen „Stammtischtreffen“<br />

sprechen, das erneut mit


guter Stimmung, interessanten Gesprächen<br />

und erfrischenden Getränken<br />

punkten konnte. Der vierte Stammtisch<br />

<strong>2012</strong> ist noch nicht genau terminiert,<br />

wird aber voraussichtlich im November<br />

oder Dezember stattfinden. Der<br />

genaue Termin wird wie immer über<br />

unsere Internetseite www.vsvi-<br />

Junge <strong>VSVI</strong><br />

Auf dem Foto sind von links nach rechts zu sehen: Stefan Pohl, Lena Schliehe-Diecks, Jörn Laukart, Ludmila Lechmann, Inga Wodecki,<br />

Nadine Seidel, Christian Lücke und Florian Kluczny-Lührs<br />

Strategien zur Nachrechnung<br />

von Straßenbrücken in <strong>Niedersachsen</strong><br />

Grundlagen<br />

Allgemeines<br />

Durch die rasante Zunahme des<br />

Schwerverkehrs sowie der gestiegenen<br />

Achs- und Gesamtgewichte der Fahrzeuge<br />

ist es im Laufe der vergangenen<br />

Jahre und Jahrzehnte faktisch zu einer<br />

Nutzungsänderung bei älteren Straßenbrücken<br />

gekommen. Die vorhandenen<br />

Tragfähigkeitsreserven älterer<br />

Straßenbrücken sind heute weitestgehend<br />

aufgebraucht, so dass diese Brücken<br />

bei weiter zunehmendem<br />

Schwerverkehr nicht zukunftsfähig<br />

sind. In <strong>Niedersachsen</strong> sind etwa 2/3<br />

aller Brücken vor 1985 gebaut worden.<br />

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg<br />

hat sich der Brückenbau technologisch<br />

stark weiterentwickelt. Durch Erfah-<br />

bremen.de oder auf unserem Facebook<br />

Account veröffentlicht.<br />

Schwerpunkt<br />

rungsprozesse hat sich vor allem der<br />

Spannbetonbrückenbau bis zu seinem<br />

heutigen Stand entwickelt. Seit 1985<br />

werden die Bauwerke grundsätzlich<br />

mit dem auch heute noch gültigen<br />

Bemessungskonzept konstruiert, das<br />

2003 durch die Einführung der DIN-<br />

Fachberichte in das Teilsicherheitskonzept<br />

überführt wurde.<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 7


Schwerpunkt<br />

Vor diesem Hintergrund wurde vom<br />

Bundesverkehrsministerium (BMVBS)<br />

seit 2009 in Zusammenarbeit mit den<br />

Bundesländern eine Nachrechnungsrichtlinie<br />

erarbeitet, die im Mai 2011<br />

zur Anwendung empfohlen wurde.<br />

Parallel dazu hat das BMVBS durch die<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />

bundesweit etwa 2.200 Bauwerke herausgefiltert,<br />

die hinsichtlich der Kriterien<br />

Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit<br />

und Erhaltungszustand vordringlich<br />

nachzurechnen sind. Für <strong>Niedersachsen</strong><br />

hat die BASt aus einem Bestand von<br />

etwa 8.500 Brücken gut 200 Bauwerke<br />

für eine vordringliche Nachrechnung<br />

herausgefiltert.<br />

Priorisierung für die Nachrechnung<br />

Eine Einschätzung der Bauwerke durch<br />

die BASt erfolgte mit Hilfe von Wertungszahlen<br />

für Verkehrsmengen, Bauzustand<br />

und verschiedene potenzielle<br />

Problembereiche wie Koppelfugen,<br />

Spannungsrisskorrosion, Querkraftnachweise<br />

und fehlende Temperaturlastansätze.<br />

Aus diesen Wertungszahlen<br />

werden dann unter<br />

Berücksichtigung von Wichtungsfaktoren<br />

Gesamtbewertungszahlen<br />

bestimmt, mit deren Hilfe eine Priorisierung<br />

der Bauwerke vorgenommen<br />

wird. Das für Bundesstraßen durch die<br />

BASt entwickelte Verfahren wird in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> auch für die Brücken im<br />

Landesstraßennetz angewandt.<br />

In <strong>Niedersachsen</strong> befinden sich zurzeit<br />

etwa 200 Brücken in der Nachrechnung<br />

gemäß Nachrechnungsrichtlinie<br />

beziehungsweise gemäß Handlungsanweisung<br />

für Bauwerke mit durch Spannungsrisskorrosion<br />

gefährdetem<br />

Spannstahl. Besondere Priorität bei der<br />

Nachrechnung haben Brücken mit<br />

durch Spannungsrisskorrosion gefährdetem<br />

Spannstahl und Bauwerke, die<br />

durch Schwerverkehr stark belastet<br />

sind, insbesondere im Autobahnnetz.<br />

Die vom BMVBS benannten nachzurechnenden<br />

Bauwerke sind nur eine<br />

Teilmenge der zu untersuchenden Bauwerke.<br />

Netzbetrachtungen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />

bei Erhaltungsmaßnahmen<br />

an Brücken mit<br />

Baujahren vor 1985 verdreifachen in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> die Anzahl der Untersuchungen.<br />

Darüber hinaus werden die<br />

Untersuchungen auf den gesamten<br />

Netzabschnitt ausgedehnt, so dass alle<br />

maßgebenden älteren Bauwerke hinsichtlich<br />

gegebenenfalls erforderlicher<br />

Nachrechnungen betrachtet werden.<br />

Jeder Netzabschnitt ist nur so leistungsfähig<br />

wie die schwächste Brücke<br />

im Abschnitt. Aus diesem Grund müssen<br />

in <strong>Niedersachsen</strong> neben den von<br />

der BASt ermittelten 200 Brücken etwa<br />

Bild 1: Nachweisführung bei der Nachrechnung von Straßenbrücken<br />

im Bestand<br />

8 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

400 weitere Bauwerke nachgerechnet<br />

werden.<br />

Konzept der Nachrechnungsrichtlinie<br />

Die Nachrechnungsrichtlinie gilt nur für<br />

die Bewertung der Tragfähigkeit und<br />

Gebrauchstauglichkeit bestehender<br />

Straßenbrücken, die nicht nach den<br />

aktuellen Normen errichtet wurden. Sie<br />

eröffnet die Möglichkeit, Reserven des<br />

Tragwerkes und der Baustoffe auszunutzen<br />

und durch zusätzliche Untersuchungen<br />

und genauere Kenntnis über<br />

das Bauwerk weitergehende, geregelte<br />

Nachweise anzuwenden. In einem<br />

abgestuften Verfahren können in vier<br />

Stufen verschiedene Regelungen und<br />

Möglichkeiten berücksichtigt werden.<br />

Die Nachweisklassen A bis C geben an,<br />

wie die Nachweisführung erfolgt ist<br />

und welche Nutzungseinschränkungen<br />

und -auflagen sich gegebenenfalls für<br />

das Bauwerk ergeben.<br />

Vor Beginn einer Nachrechnung ist das<br />

Ziellastniveau festzulegen, welches<br />

abhängig ist vom Querschnitt und der<br />

Verkehrsbelastung , das heißt dem<br />

Schwerverkehr und dessen Zusammensetzung.<br />

Erfahrungen<br />

Im Regelfall können bei älteren Straßenbrücken<br />

die Nachweise mit der<br />

Standardberechnung entsprechend den<br />

aktuellen Normen (Stufe 1) nicht erfüllt<br />

werden. Üblicherweise müssen die verschiedenen<br />

Möglichkeiten der Nachrechnungsrichtlinie<br />

herangezogen werden,<br />

und oft kann nur mit großem<br />

Aufwand auch nur die Klasse C in der<br />

Stufe 2 erreicht werden. Anders als<br />

beim Neubau sind die meisten Randbedingungen<br />

durch den Bestand fest vorgegeben<br />

(Bewehrungen, Abmessungen<br />

etc.) und in vielen Fällen können die<br />

Nachweise nur iterativ erfüllt werden.<br />

Neben Problemstellungen im Zusam-


men hang mit der Spannungsrisskorrosion<br />

treten vor allem bei den Schubnachweisen<br />

von alten Spannbetonbrücken<br />

die größten Schwierigkeiten auf,<br />

da hier zunächst sehr hohe rechnerische<br />

Defizite ermittelt werden. Die<br />

Schubproblematik und die derzeitigen<br />

Bemessungsansätze der Nachrechnungsrichtlinie<br />

führen bei Bauwerken,<br />

die vor 1968 gebaut wurden, häufig zu<br />

Ersatzneubauten, weil die Bestandsbauwerke<br />

konstruktiv nur sehr schwierig<br />

zu ertüchtigen sind. Letztlich<br />

erweist sich aber auch immer wieder,<br />

dass jedes Bauwerk einen Einzelfall darstellt,<br />

der seinerzeit individuell bemessen<br />

und hergestellt wurde, sodass die<br />

heutigen Nachrechnungsergebnisse<br />

auch überraschend unterschiedlich ausfallen<br />

können.<br />

Bild 2: Sonderprüfungen, Probenentnahme<br />

Ein intensives Studium der Bestandsunterlagen<br />

und der vorhandenen Bauwerksschäden<br />

ist allgemein zwingend<br />

erforderlich. Weitere übliche Maßnahmen<br />

sind Bauwerkssonderprüfungen,<br />

Werkstoffbeprobungen, Bauwerksvermessungen<br />

und so weiter, um genauere<br />

Kenntnisse über das Bauwerk zu<br />

erlangen. Mit den Ergebnissen aus diesen<br />

Untersuchungen können beispielsweise<br />

einzelne Teilsicherheitsbeiwerte<br />

gesenkt oder höhere Festigkeiten angesetzt<br />

werden. Oftmals reichen aber<br />

auch diese Erkenntnisse nicht aus. Insbesondere<br />

bei alten Spannbetonbrücken<br />

mit Baujahr vor 1968 bereitet die<br />

Bild 3: Werkstoffbeprobungen (unten/rechs)<br />

Schwerpunkt<br />

Umstellung des Nachweiskonzeptes der<br />

Schubnachweise große Probleme, so<br />

dass oft nur eine gutachterliche Lösung<br />

in der Stufe 4 möglich ist.<br />

Die rechnerische Ermittlung einer Restnutzungsdauer<br />

ist oftmals schwierig<br />

oder nur mit sehr großem Aufwand<br />

möglich. Eine abschließende „inge-<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 9


Schwerpunkt<br />

nieurmäßige Gesamtbeurteilung“ mit<br />

Abwägung aller Risiken ist im Regelfall<br />

unerlässlich und erfordert eine entsprechend<br />

hohe Fachkenntnis bei allen<br />

Beteiligten in den Ingenieurbüros, den<br />

Prüfingenieuren und der Verwaltung.<br />

Planungsentscheidungen<br />

Bei verbleibenden rechnerischen Nachweisdefiziten<br />

wird im Regelfall die<br />

Untersuchung von Verstärkungsmaßnahmen<br />

erforderlich, mit einer<br />

anschließenden Beurteilung der Wirtschaftlichkeit<br />

entsprechend der Richtlinie<br />

zur Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

im Rahmen<br />

von Instandsetzungs-/ Erneuerungsmaßnahmen<br />

bei Straßenbrücken (RI-<br />

WI-BRÜ). Gerade Schubverstärkungen<br />

sind oft konstruktiv schwierig, kostenintensiv<br />

und gegebenenfalls mit<br />

zusätzlichen Risiken verbunden.<br />

Bei der Planung möglicher Ersatzneubauten<br />

sind die Anforderungen an die<br />

Verkehrssicherheit und Umwelttechnik<br />

entsprechend dem heutigen Stand der<br />

Technik zu erfüllen. Dies führt oftmals<br />

zu höheren Lärmschutzwänden und<br />

einer Überarbeitung der Entwässerung.<br />

Die heutigen modernen Rückhaltesysteme<br />

entsprechend der Richtlinien für<br />

passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme<br />

(RPS 2009)<br />

führen teilweise zu erheblichen Quer-<br />

Bild 4: Bauwerksvermessung<br />

10 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

schnittserweiterungen mit Achsverschiebungen<br />

in der Trassierung, so<br />

dass durch den zusätzlichen Flächenbedarf<br />

und die baubedingten Beeinträchtigungen<br />

die Notwendigkeit einer<br />

Planfeststellung der Regelfall ist.<br />

Neben den rein konstruktiven Planungsüberlegungen<br />

nimmt auf hoch<br />

belasteten Streckenabschnitten die<br />

Führung des Verkehrs während der<br />

Bauzeit einen sehr großen und bestimmenden<br />

Raum ein.<br />

Aus diesen Gründen ist es meist zwingend<br />

erforderlich, für die Planung ausreichend<br />

Zeit zu gewinnen. Im Regelfall<br />

sind bei Ersatzneubauten<br />

mindestens zwei bis drei Jahre Planungsvorlauf<br />

notwendig. Sofern keine<br />

verkehrlichen Kompensationsmaßnahmen<br />

möglich sind, ergeben sich gegebenenfalls<br />

„Notinstandsetzungen“,<br />

oder der Verkehr kann nur über ein<br />

intensives Bauwerksmonitoring aufrechterhalten<br />

werden. Auch alternative<br />

Routen zur Führung des genehmigungspflichtigen<br />

Schwerverkehrs sind<br />

rechtzeitig zu planen.<br />

Die Verkehrsbelastung, insbesondere<br />

der Schwerverkehr und der genehmigungspflichtige<br />

Schwerverkehr, wird in<br />

den nächsten Jahren weiterhin stark<br />

zunehmen. Die Folge wird sein, dass<br />

Bauwerke, die heute mit einem Ziellastniveau<br />

„LM1“ ausreichend bemes-<br />

sen sind, künftig auf die höheren Einwirkungen<br />

des Lastmodels „LMM“ aus<br />

dem Eurocode bemessen und gegebenenfalls<br />

ertüchtigt werden müssen.<br />

Gerade die in den Anfängen des<br />

Spannbetonbaus errichteten Bauwerke<br />

entsprechen nur noch eingeschränkt<br />

dem derzeitigen Stand der Technik und<br />

werden voraussichtlich nur noch eine<br />

eingeschränkte Restnutzungsdauer<br />

erreichen. Sinnvoll und notwendig ist<br />

eine zeitlich weit vorausschauende Planung,<br />

damit mögliche verkehrliche Einschränkungen<br />

rechtzeitig und transparent<br />

dargelegt werden können und die<br />

erforderlichen Maßnahmen planbar<br />

werden. Oftmals ist eine rechnerische<br />

Ermittlung der Restnutzungsdauer nur<br />

schwer möglich und eine abschließende<br />

„ingenieurmäßige Gesamtbeurteilung“<br />

notwendig. Die Gesamtaufgabenstellung<br />

ist sehr umfangreich und<br />

wird sich so weiterentwickeln, dass die<br />

Baulastträger, die Ingenieurbüros und<br />

die Bauindustrie langfristig mit deren<br />

Umsetzung beschäftigt sein werden.<br />

Ziel muss es sein, die Leistungsfähigkeit<br />

des gut ausgebauten Straßennetzes<br />

dauerhaft zu sichern.<br />

Dipl.-Ing. Frank Kühn<br />

Niedersächsische Landesbehörde<br />

für Straßenbau und Verkehr, Zentrale<br />

Geschäftsbereiche, Hannover


Nachrechnung der Raschplatzhochbrücke<br />

in Hannover<br />

Bild 1: Ansicht von Süd<br />

Einleitung<br />

Die Raschplatzhochbrücke überführt<br />

in Hannover die Berliner Allee über die<br />

Lister Meile. Das Brückenbauwerk<br />

wurde von 1968 bis 1970 abschnittsweise<br />

hergestellt. Bei der Herstellung<br />

des Überbaus wurde für die Längsvorspannung<br />

ein spannungsrisskorrosionsgefährdeter<br />

Spannstahl verwendet.<br />

Dadurch wurde eine Nachrechnung<br />

des Überbaus gemäß der<br />

„Handlungsanweisung zur Überprüfung<br />

der Beurteilung von älteren Brückenbauwerken,<br />

die mit vergütetem,<br />

spannungsrisskorrosionsgefährdetem<br />

Spannstahl erstellt wurden (HandlungsanweisungSpannungsrisskorrosion)“<br />

erforderlich.<br />

Ebenso sollten die Tragfähigkeit und<br />

Gebrauchstauglichkeit des bestehenden<br />

Brückenbauwerks unter Berücksichtigung<br />

des tatsächlichen und prognostizierten<br />

Verkehrsaufkommens<br />

gemäß der „Richtlinie zur Nachrech-<br />

nung von Straßenbrücken im Bestand<br />

(Nachrechnungsrichtlinie)“ untersucht<br />

werden. Sowohl die Handlungsanweisung<br />

Spannungsrisskorrosion als auch<br />

die Nachrechnungsrichtlinie wurden<br />

vom „Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung“ herausgegeben<br />

und definieren die Anforderungen<br />

und die Vorgehensweise für die<br />

Nachrechnungen. Nachfolgend werden<br />

die Ergebnisse der Nachrechnung<br />

vorgestellt.<br />

Bild 3: Betonabplatzungen im Inneren<br />

des Hohlkastens<br />

Bild 2: Untersicht des Brückenbauwerks<br />

Schwerpunkt<br />

Beschreibung des Brückenbauwerks<br />

Bei der Raschplatzhochbrücke handelt<br />

es sich um einen 1-zelligen Hohlkasten,<br />

der über 11 Felder durchläuft. Die<br />

Stützweiten betragen 33,02 / 38,03 /<br />

47,04 / 43,07 / 39,04 / 5 x 36,53 /<br />

27,51 m. Die Gesamtstützweite ergibt<br />

sich zu L = 410,35 m. Die Konstruktionshöhe<br />

beträgt h = 1,66 m. Die<br />

Raschplatzhochstraße erreicht eine<br />

Schlankheit von l / h = 26. Die Breite<br />

Bild 4: Schadhafte Lamelle in der Übergangskonstruktion<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 11


Schwerpunkt<br />

zwischen den Geländern misst 17,10<br />

m. Der Überbau ist in Brückenlängsund<br />

-querrichtung vorgespannt. Die<br />

Unterbauten sind flach gegründet. Einzelne<br />

Pfeiler führen durch eine Tiefgarage.<br />

Das Bauwerk wurde für Brückenklasse<br />

60 nach DIN 1072 (09.1967)<br />

bemessen. Bild 1 und Bild 2 zeigen<br />

Ansichten des Brückenbauwerks.<br />

Zustand des Bauwerkes<br />

Am Brückenbauwerk wurde im September<br />

2011 eine Brückenhauptprüfung<br />

durchgeführt. Die tragenden Bau-<br />

12 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

teile besitzen demnach einen guten,<br />

erhaltenswerten Zustand. Vereinzelte<br />

Risse und Betonabplatzungen mit freiliegender<br />

und korrodierter Bewehrung,<br />

insbesondere im Bereich der Koppelfugen,<br />

sind sorgfältig und dauerhaft zu<br />

sanieren. Die Übergangskonstruktionen<br />

müssen ausgetauscht werden. Diese<br />

weisen starke Korrosion an den Randund<br />

Mittelträgern sowie an den Traversen<br />

auf. Zudem sind die Lamellen veraltet<br />

und undicht, Bild 4. Auch sind<br />

starke Schäden an den angrenzenden<br />

Betonbauteilen vorhanden. Ferner<br />

muss an den Einstiegsstellen zum Hohlkasten<br />

in der Mittelkappe das Eindringen<br />

von Feuchtigkeit dauerhaft vermieden<br />

werden. An den Pfeilern sind<br />

teilweise Netzrisse mit geringer Rissbreite<br />

(w ≤ 0,2 mm) vorhanden. An<br />

den Pfeilerköpfen treten einzelne Risse<br />

mit größeren Rissbreiten auf (0,2 mm ≤<br />

w ≤ 0,4 mm). An den Topflagern sind<br />

teilweise Dichtbänder schadhaft und<br />

müssen ausgebessert werden. An den<br />

Lagerplatten tritt Korrosion auf.<br />

Nachrechnung gemäß der Handlungsanweisung Spannungsriss korrosion<br />

Vorgehensweise<br />

Bei bestehenden Spannbetonbrücken,<br />

die durch die Verwendung eines<br />

gegenüber Spannungsrisskorrosion<br />

empfindlichen Spannstahls gekennzeichnet<br />

sind, muss eine Beurteilung<br />

des Gefährdungspotentials vorgenommen<br />

werden, um das Risiko eines plötzlichen,<br />

nicht durch übermäßige Rissbildung<br />

angekündigten Versagens<br />

eingrenzen zu können.<br />

Es ist daher rechnerisch zu untersuchen,<br />

ob sich ein sukzessiver Spannstahlausfall<br />

infolge Spannungsrisskorrosion<br />

durch eine Rissbildung am<br />

Bauwerk anzeigt und somit einen drohenden<br />

Biegebruch rechtzeitig ankündigt<br />

(„Riss-vor-Bruch-Kriterium“) oder<br />

ob der Spannstahlausfall unmerklich so<br />

lange fortschreitet und die örtliche<br />

Tragfähigkeit somit abmindert, bis sich<br />

ein Biegebruch plötzlich und unangekündigt<br />

einstellen kann.<br />

Üblicherweise wird das Ankündigungsverhalten<br />

zunächst auf Querschnittsebene<br />

untersucht. Kann kein ausreichendes<br />

Ankündigungsverhalten<br />

nachgewiesen werden, soll ein vereinfachter<br />

stochastischer Nachweis auf<br />

Systemebene geführt werden.<br />

Nachweis des Ankündigungsverhaltens<br />

auf Querschnittsebene<br />

Ausgehend von der im betrachteten<br />

Querschnitt vorhandenen Gesamtspannstahlfläche<br />

Az ist für den Nach-<br />

Die Restspannstahlfläche ergibt sich allgemein zu:<br />

weis des Ankündigungsverhaltens diejenige<br />

Spannstahlfläche Az,Ausfall zu<br />

berechnen, bei deren Ausfall die rechnerische<br />

Betonzugfestigkeit überschritten<br />

wird und eine Rissbildung einsetzt.


Vereinfachter stochastischer Nachweis<br />

auf Systemebene:<br />

Wenn bei einzelnen Querschnitten<br />

keine ausreichende Restsicherheit<br />

vorhanden ist oder Risse an einzelnen<br />

Querschnitten nicht detektierbar sind,<br />

kann der vereinfachte stochastische<br />

Nachweis auf Systemebene geführt<br />

werden. Das Ankündigungsverhalten<br />

wird dann nicht mehr am Einzelquerschnitt,<br />

sondern unter Ausnutzung des<br />

Systemtragverhaltens global untersucht.<br />

Die Abschätzung eines Versagens ohne<br />

Vorankündigung wird dabei über die<br />

logarithmische Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

pL vorgenommen. Diese wird<br />

durch nachfolgende Gleichung ermittelt,<br />

wobei x einen Eingangsparameter<br />

in Abhängigkeit der Restspanngliedzahl<br />

und der rechnerischen Restsicherheit ist<br />

und die Parameter a und b in<br />

Abhängigkeit der Spanngliedanzahl<br />

sowie der Anzahl der untersuchten<br />

Querschnitte bestimmt wird.<br />

Die Auftretenswahrscheinlichkeit eines<br />

Versagens ohne Vorankündigung wird<br />

als ausreichend gering und das Ankündigungsverhalten<br />

der Brücke somit als<br />

ausreichend angesehen, wenn für die<br />

logarithmische Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

gilt:<br />

Dies entspricht einer Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

des rechnerischen Versagens<br />

ohne Vorankündigung von p ≤<br />

10 -4 .<br />

Kann rechnerisch ein ausreichendes<br />

Ankündigungsverhalten nachgewiesen<br />

werden, so sind für die Bauwerksprüfungen<br />

nach DIN 1076 Prüfanweisungen<br />

zu formulieren, die unter anderem<br />

die Bereiche am Bauwerk festlegen, die<br />

zur Sicherstellung eines ausreichenden<br />

Ankündigungsverhaltens auf Risse zu<br />

überprüfen sind (Detektionsbereiche).<br />

Liegt hingegen kein ausreichendes<br />

Ankündigungsverhalten vor, so sind<br />

weiterführende Maßnahmen erforderlich,<br />

wie zum Beispiel<br />

Spannstahlbeprobungen am Bauwerk<br />

mit anschließenden Laboruntersuchungen.<br />

In Bild 5 ist der Untersuchungsablauf<br />

bei Spannungsrisskorrosion<br />

zusammenfassend dargestellt.<br />

Ergebnisse der Raschplatzhochbrücke<br />

Der Überbau zeigt rechnerisch ein<br />

gutes Ankündigungsverhalten. Ein plötzliches<br />

Versagen ohne Vorankündigung<br />

kann gemäß der Handlungsanweisung<br />

Spannungsrisskorrosion eindeutig ausgeschlossen<br />

werden. Zudem sind keine<br />

weiterführenden Materialuntersuchun-<br />

Schwerpunkt<br />

gen an den Spanngliedern erforderlich.<br />

Es ist daher ausreichend, alle 3 Jahre<br />

eine Sonderprüfung vorzunehmen, bei<br />

der die Unterseite des Hohlkastens und<br />

die seitlichen Stegflächen bis Kragarmanschnitt<br />

auf Risse untersucht werden.<br />

Eventuell aufgetretene Risse sind<br />

zu messen und zu kartieren. Treten<br />

neue Risse auf, muss untersucht werden,<br />

ob diese auf eine durch Spannungsrisskorrosion<br />

verursachten Spanngliedausfall<br />

hinweisen. Risse infolge<br />

Spannungsrisskorrosion werden als<br />

lokale Rissansammlung mit großen<br />

Rissbreiten erwartet. Kann als Ursache<br />

Spannungsrisskorrosion ausgeschlossen<br />

werden, sind die Untersuchung ein Jahr<br />

später stichprobenartig zu wiederholen.<br />

Bild 5: Zusammenfassung der rechnerischen Untersuchung des Ankündigungsverhaltens,<br />

entnommen der Handlungsanweisung SpRk<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 13


Schwerpunkt<br />

Nachrechnung gemäß der Nachrechnungsrichtlinie (NRR)<br />

Ziel der Nachrechnung war es, die rechnerische<br />

Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit<br />

des Brückenbauwerks<br />

nach den derzeit gültigen Bemessungsvorschriften<br />

zu bewerten. Hierzu<br />

sollten unterschiedliche Verkehrslastmodelle<br />

untersucht und die Nachrechnung<br />

entsprechend der Vorgehensweise<br />

für die Stufe 1 und Stufe 2<br />

in der Nachrechnungsrichtlinie<br />

durchgeführt werden.<br />

Zusätzlich wurde eine Verkehrszählung<br />

durchgeführt, um die tatsächliche<br />

durchschnittliche tägliche Verkehrs -<br />

stärke der Fahrzeugarten des Schwerverkehrs<br />

(DTV-SV) zu erhalten. Diese<br />

ergab für den Schwerverkehr einen<br />

Wert von DTV SV < 1000. Gemäß der<br />

Nachrechnungsrichtlinie wird als Ziellastniveau<br />

die Brückenklasse 60<br />

vorgegeben.<br />

In der Nachrechnung wurden die<br />

Schnittkräfte infolge Lastmodells 1<br />

(LM1) nach DIN-Fachbericht 101 und<br />

der Brückenklasse 60/30 (BK60/30)<br />

sowie Brückenklasse 60 (BK60) ermittelt.<br />

Zusätzlich wurden die Schnitt -<br />

größen für eine Ansammlung von 44-t-<br />

Fahrzeugen nach „Allgemeines<br />

Rundschreiben Straßenbau Nr.<br />

13/2004“ berechnet.<br />

Bild 6: Querschnitt der Hohlkastenbrücke<br />

14 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Die vollständige Bemessung des Überbaus<br />

wurde für die Verkehrslastmodelle<br />

LM1 und BK60 nach DIN-Fachbericht<br />

102 durchgeführt. Die Auswirkungen<br />

der Verkehrslastmodelle BK60/30 sowie<br />

die Ansammlung von 44-t-Fahrzeugen<br />

wurden durch einen Schnittgrößenvergleich<br />

bewertet. Aufgrund der vorhandenen<br />

Querschnittsabmessungen konnte<br />

der Überbau in Längsrichtung als<br />

torsionssteifer Balken berechnet werden.<br />

Die Längsspannungen und zugehörigen<br />

Schubspannungen wurden am<br />

Gesamtquerschnitt ermittelt. Die Querrichtung<br />

wurde an einem räumlichen<br />

Faltwerksmodell untersucht. (s. Bild 6).<br />

Ergebnisse der Nachrechnung<br />

Schnitt- und Auflagerkräfte<br />

In Bezug auf die Biegemomente infolge<br />

Verkehr nach BK60 führt das LM1 bei<br />

den Feldmomenten zu 18 % bis 20 %<br />

höheren Schnittgrößen. Die Stützmomente<br />

erhöhen sich um circa 12 %. Bei<br />

BK60/30 wachsen die Feldmomente<br />

von 13 % bis 15 % und die Stützmomente<br />

um weniger als 8 % an. Die<br />

Ansammlung von 44-t-Fahrzeugen<br />

führt im Vergleich zu BK60 in den<br />

Feldern zu teilweise deutlich geringeren<br />

Beanspruchungen und zu etwa gleich<br />

großen Stützmomenten. Die<br />

Auflagerkräfte infolge Verkehr führen<br />

beim LM1 zu circa 30 % höhen<br />

Werten. Der Zuschlag liegt bei der<br />

BK60/30 zwischen 10 % und 15 %.<br />

Die Ansammlung der 44-t-Fahrzeuge<br />

überschreitet nur gering die Auflager -<br />

kräfte nach BK60.<br />

Ziellastniveau LM1 und Bemessung<br />

nach DIN-Fachbericht 102<br />

In Längsrichtung ist im Grenzzustand<br />

der Tragfähigkeit der vorhandene<br />

Beton- und Spannstahlquerschnitt für<br />

die Aufnahme der Biegemomente ausreichend.<br />

Der Ermüdungsnachweis ist<br />

ebenfalls erfüllt. Dies gilt auch für die<br />

Koppelfugen. Die zur Aufnahme der<br />

Torsionsmomente erforderliche Längsbewehrung<br />

ist nicht ausreichend<br />

vorhanden. Daher wurde für die<br />

Bemessung der rechnerisch nicht<br />

aufnehmbare Anteil des Torsionsmomentes<br />

in ein Kräftepaar zerlegt und zu<br />

den vorhandenen Querkräften in den<br />

Stegen addiert. Die erforderliche Bügelbewehrung<br />

wurde dann für die resultierende<br />

Querkraft VEd = VQ,d + ΔVMT,d<br />

ermittelt.<br />

Auch ohne den Anteil aus Torsion sind<br />

die rechnerischen Defizite der vorhandenen<br />

Querkraftbewehrung erheblich.<br />

Hinweise auf eine Überbeanspruchung<br />

infolge Querkraft konnten bei der<br />

Brückenhauptprüfung jedoch nicht<br />

festgestellt werden.<br />

In der Fachliteratur wird ausführlich von<br />

solchen stark abweichenden Ergebnis-


sen berichtet. Eine Vielzahl von<br />

nachgerechneten Betonbrücken besitzt<br />

rechnerisch nach den derzeit gültigen<br />

Bemessungsmodellen des DIN-Fachberichtes<br />

102 keine ausreichende<br />

Querkrafttragfähigkeit. Am Brückenbauwerk<br />

liegen aber keine Hinweise<br />

auf eine Überbeanspruchung vor.<br />

Dieser Sachverhalt ist Gegenstand der<br />

aktuellen Forschung. Es wird erwartet,<br />

dass in einer späteren Auflage der<br />

Nachrechnungsrichtlinie eine Vorgehensweise<br />

zur Bewertung der<br />

Querkrafttragfähigkeit von bestehenden<br />

Betonbrücken enthalten sein wird.<br />

Im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit<br />

sind alle Dekompressionsnachweise<br />

erfüllt. Die erforderliche<br />

Bewehrung zur Beschränkung der Rissbreite<br />

ist geringer als die vorhandene<br />

Bewehrung.<br />

In Querrichtung ist der Spannstahlquerschnitt<br />

für die Aufnahme der Biegemomente<br />

ausreichend. Der Ermüdungs -<br />

nachweis für den Betonstahl und den<br />

Spannstahl wurde erfüllt. Querkraftbewehrung<br />

ist nicht erforderlich. Die<br />

Dekompressionsnachweise werden für<br />

die Kragarme und die obere Hohlkantenplatte<br />

erfüllt. Die Anforderungen<br />

zur Beschränkung der Rissbreite sind<br />

erfüllt.<br />

Ziellastniveau BK60 und Bemessung<br />

nach DIN-Fachbericht 102<br />

Die Biegetragfähigkeit ist im Grenzzustand<br />

der Tragfähigkeit erfüllt. Die<br />

Defizite bei der erforderlichen<br />

Querkraftbewehrung sind ähnlich groß<br />

wie beim Ziellastniveau LM1. Die<br />

Querkrafttragfähigkeit ist somit auch<br />

für die Verkehrslasten infolge BK60<br />

rechnerisch nicht nach den Bemessungsvorschriften<br />

des DIN-Fachberichtes<br />

102 nachweisbar.<br />

Ziellastniveau BK60 und Bemessung<br />

nach DIN 4227<br />

Gemäß der Nachrechnungsrichtlinie<br />

dürfen Betonbrücken mit einem Ziellastniveau<br />

von BK60 nach dem letzten<br />

Normenstand vor Einführung der DIN-<br />

Fachberichte bemessen werden. Wird<br />

der Steg nach DIN 4227-07.1988<br />

(gültig bis 03.2003) für BK60 bemes -<br />

sen, bleiben die Hauptzugspannungen<br />

unter den zulässigen Werten gemäß<br />

Tabelle 9 der DIN 4227. Ein Nachweis<br />

der Schubbewehrung ist dann nicht<br />

erforderlich. Das gleiche Bemessungskonzept<br />

lag auch der DIN 4227<br />

(10.1953) zugrunde, welche in der<br />

Bestandsstatik angewendet wurde. Die<br />

Verfasser der DIN gingen davon aus,<br />

dass bei Hauptzugspannungen von<br />

σI ≤ 2,0 MN/m² und einer Betongüte<br />

B 450 die Schubspannungen vom<br />

Beton aufgenommen werden.<br />

Lager und Unterbauten<br />

Die Raschplatzhochstraße wurde für<br />

BK60 bemessen. Die Nachrechnung für<br />

das Ziellastniveau BK60 zeigt eine sehr<br />

gute Übereinstimmung mit der<br />

Bestandsstatik (Abweichung ≤ 4 %).<br />

Die Lager und Unterbauten sind für das<br />

Ziellastniveau BK60 ausreichend<br />

bemessen.<br />

Fazit<br />

Die Raschplatzhochstraße wurde mit<br />

spannungsrisskorrosionsgefährdetem<br />

Spannstahl hergestellt. Die rechnerische<br />

Untersuchung gemäß der HandlungsanweisungSpannungsrisskorrosion<br />

ergab ein sehr gutes Ankündigungsverhalten.<br />

Dies ist darauf<br />

zurückzuführen, dass das sehr schlanke<br />

Brückenbauwerk hoch vorgespannt<br />

wurde. Bei einem Ausfall durch Spannungsrisskorrosion<br />

verbleibt so eine<br />

ausreichend große Restspannstahl -<br />

fläche, wodurch ein plötzliches Ver-<br />

Schwerpunkt<br />

sagen ohne Vorankündigung rechnerisch<br />

ausgeschlossen werden kann.<br />

Für die Nachrechnung gemäß der<br />

Nachrechnungsrichtlinie konnte durch<br />

die Ergebnisse einer Verkehrszählung<br />

als Ziellastniveau BK60 nach DIN 1072<br />

(1985) festgelegt werden. Zwar konnte<br />

die Biegetragfähigkeit für das LM1<br />

nach DIN-Fachbericht 101 nachge -<br />

wiesen werden, doch traten beim LM1<br />

und auch bei BK60 nach DIN 1072<br />

große Defizite bei der Bemessung der<br />

Querkrafttragfähigkeit nach DIN-Fachbericht<br />

102 auf. Beim Nachweis der<br />

Schubspannungen nach DIN 4227,<br />

werden hingegen die zulässigen<br />

Hauptzugspannungen nicht über -<br />

schritten.<br />

Der Unterschied zwischen den Bemessungsmodellen<br />

des DIN-Fachberichtes<br />

102 und der DIN 4227 hinsichtlich der<br />

Bewertung der tatsächlichen Querkrafttragfähigkeit<br />

von Betonbrücken wird<br />

durch die hier vorgestellten Ergebnisse<br />

deutlich. Es besteht dringender<br />

Klärungsbedarf, wie bei der Nachrechnung<br />

bestehender Betonbrücken diesbezüglich<br />

vorzugehen ist.<br />

Dr.-Ing. Joachim Göhlmann<br />

grbv Ingenieure im Bauwesen<br />

GmbH & Co. KG<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 15


Schwerpunkt<br />

Grundhafte Instandsetzung der Karl-Carstens-<br />

Brücke über die Weser in Bremen<br />

Zur Abschätzung der Notwendigkeit<br />

der Instandsetzung eines bestehenden<br />

Bauwerks ist eine sorgfältige Beurteilung<br />

des Ist-Zustandes wichtige Voraussetzung.<br />

Das erforderliche Maß und die<br />

Art der Instandsetzung können nur<br />

anhand dieser Beurteilung festgelegt<br />

werden. Im Beitrag wird die Schadenanalyse<br />

einer stark chloridbelasteten,<br />

älteren Spannbetonbrücke und den<br />

daraus resultierenden Folgerungen hinsichtlich<br />

der erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen<br />

(u. a. Erneuerungen,<br />

Korrosionsschutz, bereichsweise Verstärkung,<br />

Ersatzbauwerk) vorgestellt.<br />

Für die Instandsetzungsplanung sowie<br />

deren Umsetzung war insbesondere die<br />

Verkehrsführung während der Bauarbeiten<br />

zu betrachten. Aspekte der Bauüberwachung<br />

der Instandsetzungsarbeiten<br />

werden diskutiert.<br />

Bild. 1: Karl-Carstens-Brücke, Übersicht<br />

16 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Einleitung<br />

Die nach dem ehemaligen Bundespräsidenten<br />

benannte „Karl-Carstens-Brücke“<br />

im Zuge der Hastedter und<br />

Habenhauser Brückenstraße, im Verwaltungsbereich<br />

des Amtes für Straßen<br />

und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen<br />

(ASV Bremen), ist eine wichtige<br />

Weserquerung zur Anbindung an den<br />

Bremer Süden mit den dort gelegenen<br />

Wohn-, Geschäfts- und Gewerbegebieten<br />

(Bild 1). Die Unterbauten der Brücke<br />

wurden nach dem Weserhochwasser<br />

im Jahre 1981 umfassend instand<br />

gesetzt, an den Überbauten in den Folgejahren<br />

– wie zuvor – diverse Maßnahmen<br />

der baulichen Unterhaltung<br />

durchgeführt sowie einzelne sicherheitsrelevante<br />

Schäden behoben. Zu<br />

einer aufwendigen Instandsetzung der<br />

Brückenüberbauten bestand im Sinne<br />

der Richtlinie zur Planung von Erhaltungsmaßnahmen<br />

an Ingenieurbauwerken<br />

(RPE-ING) über Jahre hinweg<br />

keine Veranlassung, dies auch unter<br />

Berücksichtigung der besonderen Verkehrsproblematik.<br />

Anlässlich der Hauptprüfung gemäß<br />

DIN 1076 im Jahre 2003 wurden<br />

jedoch Schäden in einer solchen Größenordnung<br />

festgestellt, die bei einer<br />

Beurteilung nach der Richtlinien für die<br />

Erhaltung von Ingenieurbauten (RI-<br />

ERH-ING) Zweifel an der Standsicherheit<br />

und Dauerhaftigkeit des Bauwerks<br />

aufkommen ließen. Zur Erfassung des<br />

tatsächlichen Bauwerkszustandes mit<br />

Folgerungen über die geeignete Erhaltungsstrategie<br />

stellte sich deshalb das<br />

Erfordernis einer objektbezogenen<br />

Schadenanalyse. Im vorliegenden Beitrag<br />

werden die Ergebnisse dieser Analyse<br />

vorgestellt und die Überlegungen<br />

für die Instandsetzungsplanung sowie<br />

deren Umsetzung erörtert. Hierbei wird<br />

auch auf das immer wichtiger werdende<br />

Erhaltungsmanagement einge-


gangen, wozu eine fachgerechte Bauüberwachung<br />

von Instandsetzungsarbeiten<br />

gehört.<br />

Brückenkonstruktion<br />

Die Brücke wurde in den Jahren 1967<br />

bis 1970 von der Arge „Werdeseebrücke<br />

Bremen“ (Dyckerhoff & Widmann<br />

AG, Grün & Bilfinger AG) errichtet. Sie<br />

weist eine Gesamtlänge L = 615 m bei<br />

einer Gesamtbreite B = 13,95 m und<br />

einer zweistreifigen (d. h. einspurig je<br />

Fahrtrichtung) Fahrbahnbreite b = 7,50<br />

m auf. Das Gesamtbauwerk setzt sich<br />

aus den Teilbauwerken Flutbrücke (LF =<br />

375 m, den Werdersee querend) und<br />

Strombrücke (LS = 240 m, über die<br />

Weser) – beide gelenkig miteinander<br />

verbunden –, sowie einer Spindelrampe<br />

und zwei Treppenanlagen zusammen.<br />

Der Überbau der 11-feldrigen Flutbrücke<br />

ist im Bereich des Werdersees<br />

sowie in den beiden angrenzenden Feldern<br />

(Stützweiten: 32,00 - 64,00 -<br />

32,00 m) mit dem Querschnitt eines<br />

einzelligen Hohlkastens und in allen<br />

anderen Feldern mit dem eines zweistegigen<br />

Plattenbalkens, jeweils Querschnittshöhe<br />

h = 2,00 m = const., ausgebildet<br />

(Bild 2, s. auch Bild 4). Der<br />

Überbauquerschnitt der 4-feldrigen<br />

Strombrücke ist im Übergangsbereich<br />

zur Flutbrücke ein zweistegiger Plattenbalken,<br />

in den drei übrigen Feldern<br />

liegt ein einzelliger Hohlkasten mit variabler<br />

Querschnittshöhe vor (Bild 3).<br />

Beide Überbauabschnitte sind in Längsund<br />

Querrichtung mit Stabstählen des<br />

Spannverfahrens Dywidag, St 80/105,<br />

beschränkt vorgespannt (Längsvorspannung:<br />

∅ 32 mm, Quervorspannung: ∅<br />

26 mm). Die Querkraftbewehrung<br />

besteht im Wesentlichen aus Schubnadeln<br />

∅ 32 mm des genannten Spannverfahrens.<br />

Für den Bauwerksbeton der<br />

Überbauten wurde ein B 450 gewählt,<br />

für die Betonstahlbewehrung überwiegend<br />

BSt III K. Das Bauwerk ist in Brückenklasse<br />

(BK) 60 gemäß DIN<br />

1072:1952-06 eingestuft, seine Auslegung<br />

erfolgte nach den Regeln der DIN<br />

4227:1953-10 im Zusammenhang mit<br />

den ZB DIN 4227 02.66 und DIN<br />

1075:1955-04.<br />

Objektbezogene Schadenanalyse<br />

und Folgerungen<br />

Allgemeines<br />

Die objektbezogene Schadenanalyse<br />

(OSA) wurde aufgrund der zuvor vorgefundenen<br />

schwerwiegenden und zum<br />

Teil auch unklaren Schadensbildern vorgenommen.<br />

Hauptsächliche Schadenkriterien<br />

für die Durchführung der OSA<br />

waren: Nicht direkt zu klärende Rissbilder<br />

wie parallel zu den Spanngliedern<br />

in der Hohlkasten-Bodenplatte der Flutbrücke<br />

im Feld über den Werdersee<br />

verlaufende Längsrisse, die bereits einmal<br />

instand gesetzt worden waren und<br />

sich wieder geöffnet hatten; starke<br />

Durchfeuchtungen mit der Vermutung<br />

einer erheblichen Korrosion von<br />

Bild 2: Flutbrücke, Ansicht Bild 3: Strombrücke, Ansicht<br />

Schwerpunkt<br />

Bewehrungselementen (Spann- und<br />

Betonstahl); vermutete erhebliche<br />

Chloridbelastung mit einem Schädigungsverlauf,<br />

der den Erfahrungswerten<br />

der Schädigungsmodelle nicht entsprechen<br />

könnte; Annahme weiterer<br />

versteckter Schäden. Vom ASV Bremen<br />

wurde für die OSA die Prof. Bellmer<br />

Ingenieurgruppe GmbH, Bremen (im<br />

Folgenden: pb+), unter Hinzuziehung<br />

der Amtlichen Materialprüfungsanstalt<br />

der Freien Hansestadt Bremen (MPA<br />

Bremen), der Fairma CITec, Dresden,<br />

und des TÜV Nord beauftragt.<br />

Flutbrücke<br />

Im Bereich des Feldes D-G (Bild 4)<br />

wurde in der vorgespannten Bodenplatte<br />

des Überbaus ein den zulässigen<br />

Grenzwert (bei Spannbeton: 0,2 M.-%<br />

bezogen auf den Zementgehalt) um<br />

das 25-fache überschreitender Chloridgehalt<br />

festgestellt. Bei einer derartig<br />

hohen Chloridbelastung muss mit<br />

Chloridkorrosion gerechnet werden,<br />

dies zumal insbesondere im Feld E-F<br />

Rostbildungen an den Verankerungsstellen<br />

der Bodenplatten-Spannglieder<br />

sowie Abplatzungen mit freiliegender<br />

Bewehrung zu beobachten waren (Bild<br />

5). An etwa 40 % der daraufhin freigelegten<br />

Spannglieder – darüber hinaus<br />

wurde eine flächendeckende Potentialfeldmessung<br />

durchgeführt – konnten<br />

auch tatsächlich tiefe Rostnarben (bis<br />

zu 4 mm) infolge von Lochfraßkorrosion<br />

im Feld E-F festgestellt werden<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 17


Schwerpunkt<br />

Bild 4: Flutbrücke: Längsschnitt, Grundriss, Querschnitte<br />

(Bild 6), während dagegen die übrigen<br />

Bodenplatten-Spannglieder keine Korrosionsschäden<br />

aufwiesen; ebenso<br />

waren auf der Betonstahlbewehrung<br />

zum Teil deutliche Lochfraßspuren<br />

erkennbar. Die Chloridbelastung der<br />

übrigen Bauwerksabschnitte, einschließlich<br />

der Unterbauten, lag deutlich<br />

unter der im Feld D-G festgestellten<br />

beziehungsweise betrug weniger als<br />

der zulässige oder kritische Grenzwert<br />

(bei Stahlbeton: 0,5 M.-%).<br />

Strombrücke<br />

Infolge von Unterläufigkeit der Fahrbahnabdichtung<br />

sowie undichter Einstiegsöffnungen<br />

und Schäden an der<br />

Bild 5: Flutbrücke: Verankerungsstellen der Bodenplatten-<br />

Spannglieder<br />

18 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

offenen Wasserführung (korrodierte<br />

Rinne und Aufhängungen) kam es zu<br />

eindringendem Wasser mit Tausalzen.<br />

Der festgestellte Chloridgehalt liegt im<br />

Hohlkasten unterhalb des zulässigen<br />

Grenzwertes, in den maßgeblichen<br />

Durchfeuchtungsbereichen (Einstiege,<br />

Tropftüllen, Auslässe) zum Teil bis zum<br />

20-fachen des zulässigen Wertes. In der<br />

Fahrbahnplatte ergaben sich unterschiedliche<br />

Werte (unterhalb bzw. bis<br />

zum 7-fachen des zulässigen Wertes,<br />

bedingt durch lokale Abdichtungsprobleme.<br />

Die Untersuchung der Überbauabdichtung<br />

wurde vom TÜV Nord<br />

mittels elektromagnetischem Reflektionsverfahren<br />

(EMR) nach dem Impuls-<br />

Echo-Prinzip durchgeführt. Aufgrund<br />

dieser Analyse ließ sich auf Feuchtschäden<br />

und bereichsweise schadhaften<br />

Verbund zwischen Asphalt und Konstruktionsbeton<br />

schließen.<br />

Ermüdungsnachweise<br />

Die rechnerischen Analysen wurden für<br />

die Koppelfugenquerschnitte der Überbauten<br />

gemäß Handlungsanweisung<br />

der BASt unter Berücksichtigung des<br />

tatsächlichen Erhaltungszustandes vorgenommen.<br />

Mit Ausnahme von zwei<br />

Koppelfugen der Flutbrücke ergab sich<br />

für alle anderen Fugenquerschnitte eine<br />

ausreichende Sicherheit gegen Ermüdungsbruch.<br />

Bild 6: Freigelegte Spannglieder mit chloridinduzierter<br />

Lochfraßkorrosion


Instandsetzungsplanung<br />

Erforderliche Instandsetzungsmaßnahmen,<br />

Ersatzbauwerk<br />

Aufgrund der Ergebnisse der Hauptprüfung<br />

gemäß DIN 1076 und der OSA<br />

stellte sich das Erfordernis der im Folgenden<br />

genannten Instandsetzungsmaßnahmen<br />

bzw. Ersatzbauwerk.<br />

Überbauten der Flut- und Strombrücke:<br />

Erneuerung der gesamten Oberseiten<br />

und Brückenausstattung (Fahrbahnbelag<br />

und -abdichtung, Kappen,<br />

Geländer, Lichtmaste, Fahrbahnübergänge,<br />

Einstiegsabdeckungen).<br />

Ersatz des offenen Entwässerungssystems<br />

der Strombrücke durch ein<br />

Rohrleitungssystem<br />

Instandsetzung der Betonflächen der<br />

Strombrücke mit erhöhten Chloridgehalten<br />

durch Betonabtrag und -ersatz<br />

des chloridgeschädigten Betons<br />

Instandsetzung der Betonflächen im<br />

Hohlkasten der Flutbrücke durch<br />

Kathodischen Korrosionsschutz und<br />

Ersatz korrosionsgeschädigter<br />

Betonstabstähle durch Anschweißen<br />

neuer Bewehrungsstähle an die obere<br />

Netzbewehrung der Bodenplatte im<br />

Überbaufeld D-G.<br />

weitere Instandsetzungsmaßnahmen<br />

(Korrosionsschutz der Lager und<br />

Bewehrung, Korrosionsschutz des<br />

Entwässerungssystems der Flutbrücke,<br />

Rissverpressung, Ausbesserung<br />

lokaler Fehlstellen).<br />

Verstärkung des Überbaufeldes E-F<br />

der Flutbrücke durch zusätzliche<br />

externe Vorspannung als Ersatz für<br />

die korrosionsgeschädigten Bodenplatten-Spannglieder<br />

(hierauf wird in<br />

Abschnitt 4.3 näher eingegangen).<br />

Spindelrampe:<br />

Erneuerung der Beschichtung des<br />

Geh-/Radweges mit dem rissüberbrückenden<br />

System OS-F<br />

Instandsetzung des Entwässerungssystems,<br />

Rissverpressung, Schutz der<br />

Bewehrung und Ausbesserung lokaler<br />

Fehlstellen.<br />

Böschungstreppe am Widerlager<br />

Habenhausen:<br />

Ersatz des gesamten Stufenbelages<br />

bei Anordnung von Fugen an der<br />

Treppenwange.<br />

Neuerstellung der Raumfugen zwischen<br />

Flügelwand und Treppenwange<br />

sowie partielle Betoninstandsetzung<br />

mit Betonersatzsystem PCC II.<br />

Spindeltreppe:<br />

Die Spindeltreppe weist eine standsicherheitsrelevante<br />

Schädigung auf<br />

(Risse und Abplatzungen mit freiliegender<br />

Bewehrung bei deutlicher Querschnittsminderung<br />

der Stabstäbe). Eine<br />

Instandsetzung schied aufgrund von<br />

Wirtschaftlichkeitsüberlegungen aus. Es<br />

wurde deshalb ein Ersatzbauwerk als<br />

Stahltreppenturm mit Stahlbetonstufenbelag<br />

auf neuer und teilweiser vorhandener<br />

Gründung vorgesehen.<br />

Entscheidungsfindung, Ablauf der<br />

Instandsetzung<br />

Maßgebend für die bauliche Umsetzung<br />

der Instandsetzungsmaßnahmen<br />

war die Findung eines Verkehrskonzeptes,<br />

auf das sämtliche Bauabläufe einschließlich<br />

der Baustellenversorgung<br />

abzustimmen waren. Dies geschah in<br />

enger Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde,<br />

den Referaten für die<br />

Verkehrskoordination und Wasserwirtschaft<br />

beim Senator für Bau, Umwelt<br />

und Verkehr sowie dem Wasserwirtschaftsamt.<br />

Darüber hinaus wurden die<br />

Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und<br />

die Handelskammer Bremen an der<br />

Planung beteiligt.<br />

Es wurden mehrere Lösungen für die<br />

Führung des Individualverkehrs wäh-<br />

Schwerpunkt<br />

rend der Arbeiten auf der Brückenoberfläche<br />

untersucht:<br />

1. Ständige Nutzbarkeit von zwei Fahrstreifen<br />

für den Individualverkehr<br />

(eine Spur auf der großen Kappe,<br />

eine Spur im Fahrbahnbereich).<br />

2. Ständige Nutzung eines Fahrstreifens<br />

für den Individualverkehr (Nutzung<br />

der neuen Kappe von Bussen und<br />

Fußgängern/Radfahrern, zusätzliche<br />

Spur für den Individualverkehr).<br />

3. Zeitweise Vollsperrung für den Individualverkehr<br />

(dessen Umleitung über<br />

die neue A 281; jedoch volle Aufrechterhaltung<br />

des ÖPNV bei kostenloser<br />

Mitnahme von Fußgängern)<br />

mit einer Baupause während der<br />

Weihnachtszeit.<br />

Aufgrund umfangreicher Untersuchungen<br />

mussten die unter 1. und 2.<br />

genannten Lösungsmöglichkeiten aufgrund<br />

statischer Probleme und aus<br />

Sicherheitsgründen (Inselbaustelle, d. h.<br />

Durchführung der Oberflächenarbeiten<br />

zwischen zwei Verkehrsströmen; Verkehrsicherheitsprobleme<br />

bei Umdrehung<br />

der Fahrtrichtung einer Fahrspur<br />

in Anpassung an den Verkehr) verworfen<br />

werden. Darüber hinaus bestand<br />

die Befürchtung einer wesentlichen<br />

Verlängerung der Bauzeit mit doppelter<br />

Winterpause (überproportionale Beeinträchtigung<br />

des Weihnachtsgeschäftes),<br />

verbunden mit einer Verschiebung<br />

der Instandsetzung der oben angegebenen<br />

anderen Brücke. Es kam deshalb<br />

Lösung 3 zur Anwendung.<br />

Bild 7 vermittelt einen Eindruck über<br />

den 1. Bauabschnitt (BA) mit Bauablauf<br />

und Verkehrsführung, wobei der<br />

Arbeitsbereich aus Sicherheitsgründen<br />

durch Aufstellung einer Betonleitwand<br />

vom Fahrbahnbereich getrennt wurde;<br />

für den Individualverkehr und den<br />

ÖPNV standen eingeengte Fahrstreifen<br />

mit einer Breite von 3,20 m je Rich-<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 19


Schwerpunkt<br />

tungsfahrbahn bei einer vorgeschriebenen<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung auf<br />

höchstens 30 km/h zur Verfügung. Aus<br />

Bild 8 geht die Verkehrsführung während<br />

der Baupause auf der Brücken-<br />

Abb. 7: Oberflächenarbeiten, 1. Bauabschnitt<br />

Abb. 8: Oberflächenarbeiten, Baupause<br />

Abb. 9: Oberflächenarbeiten, 2. Bauabschnitt<br />

20 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

oberfläche zur Sicherstellung des vereinbarten<br />

Verkehrsflusses während des<br />

Weihnachtsgeschäftes hervor. Der Bauablauf<br />

und die Verkehrsführung für<br />

den 2. Bauabschnitt, der eine Vollsper-<br />

rung für den Individualverkehr mit seiner<br />

Umleitung über die inzwischen fertiggestellte<br />

A 281 zur Folge hatte, ist in<br />

Bild 9 dargestellt.


Wegen ihrer besonderen Bedeutung<br />

wird die Planung und Durchführung<br />

der Verstärkungsmaßnahme im folgenden<br />

Abschnitt vorgestellt.<br />

Verstärkungsmaßnahme<br />

Ausgehend von den Ergebnissen der<br />

OSA im Zusammenhang mit rechnerischen<br />

Voruntersuchungen wurde vom<br />

ASV Bremen in Zusammenarbeit mit<br />

pb+ folgendes Auslegungskonzept für<br />

die Verstärkung des Feldes E-F der Flutbrücke<br />

(s. Bild 4) entworfen:<br />

Von den insgesamt 50 vorhandenen<br />

Bodenplatten-Spanngliedern sind 25<br />

als ausgefallen zu betrachten und<br />

dementsprechend zu ersetzen.<br />

Die Bemessung der Verstärkungsmaßnahme<br />

erfolgt gemäß DIN-Fachbericht<br />

102 „Betonbrücken“.<br />

Für die weiteren statischen Nachweise<br />

sind unter Zugrundelegung der<br />

Verkehrslasten gemäß BK 60 – einschließlich<br />

der höheren Ausbaulasten<br />

infolge der Verstärkung – und dem<br />

Bemessungskonzept der Bestandsstatik<br />

die zwei Grenzfälle (1) Ausfall<br />

sämtlicher vorhandener Bodenplatten-Spannglieder<br />

sowie (2) deren<br />

volle weitere Mitwirkung zu untersuchen.<br />

Diese Nachrechnungen ergaben für<br />

beide analysierten Grenzfälle tolerierbare<br />

Sicherheiten in den rechnerischen<br />

Bruch- und Gebrauchszuständen. Aufgrund<br />

der nachgewiesenen Betonzugspannungen<br />

(Randzugspannungen,<br />

schiefe Hauptzugspannungen) ist eine<br />

lastbedingte Rissbildung eher unwahrscheinlich,<br />

jedoch auch nicht mit<br />

Sicherheit auszuschließen, verbunden<br />

mit einer sorgfältigen Untersuchung im<br />

Rahmen zukünftiger Brückenprüfungen.<br />

Aus den rechnerischen Empfindlichkeitsstudien<br />

ergaben sich kaum<br />

Hinweise auf eine eventuelle Quer -<br />

kraftgefährdung.<br />

Für die zusätzliche Längsvorspannung<br />

wurden acht Litzenspannglieder EMR-<br />

17 ohne Verbund des BBV-Spannverfahrens,<br />

St 1570/1770, Pzul = 2,95<br />

MN/Spannglied, gewählt. Sie verlaufen<br />

geradlinig, etwa parallel zur Oberseite<br />

der Bodenplatte, in einem Abstand von<br />

62 cm beziehungsweise 67 cm von<br />

Oberkante (OK) Bodenplatte (Bild 10).<br />

Die Verankerung von jeweils vier Längsspanngliedern<br />

erfolgte in zwei voneinander<br />

getrennten Stahlbeton-Ankerblöcken<br />

C 40/50 im Bereich der Achsen<br />

E und F (d. h. insgesamt vier Anker -<br />

blöcke), die mit Quervorspannung<br />

schubfest an den Überbau anzuschließen<br />

sind. Die Höhe der hierzu erforderlichen<br />

Quervorspannkraft wurde aus:<br />

PQm∞ ≥ 0,8 ΔPLm0<br />

(1)<br />

(PQm∞: Mittelwert der Quervorspann -<br />

kraft zum Zeitpunkt t = ∞, ΔPLm0:<br />

Mittelwert der zusätzlichen Längs -<br />

vorspannkraft zum Zeitpunkt t = t0<br />

Schwerpunkt<br />

unmittelbar nach Absetzen der<br />

Pressenkraft auf den Anker) bestimmt.<br />

Die Anwendung von Gl. (1) setzt ein<br />

sorgfältiges Freilegen der Anschluss -<br />

fuge am Altbeton auf das Korngerüst<br />

durch Sand- oder Hochdruckwasserstrahlen<br />

voraus. Für die Quervor -<br />

spannung gewählt wurden je<br />

Ankerblock 15 Spannglieder ∅ 40 mm<br />

im nach träglichen Verbund des<br />

Macalloy 1030-Stabspannverfahrens,<br />

St 835/1030, Pzul = 892<br />

kN/Spannglied, mit einer Länge von<br />

im Mittel 3,42 m zwischen den<br />

Außenkanten der Ankerplatten. Zur<br />

Sicherstellung einer definierten Kraft -<br />

einleitung der zusätzlichen Längsvor -<br />

spannung in den bestehenden<br />

Überbau wurde zwischen den Anker -<br />

blöcken und der Bodenplatte eine<br />

Trennschicht aus Bitumenschweiß bahn<br />

mit Edelstahlkaschierung angeordnet.<br />

Eine Übersicht über die Verankerungskonstruktion<br />

geht aus Bild 11 hervor.<br />

Vor Inangriffnahme der Verstärkungsarbeiten<br />

wurden am Bauwerk<br />

umfangreiche zerstörungsfreie<br />

Prüfungen zur Ortung wesentlicher<br />

Bewehrungselemente im Bereich der<br />

geplanten Bohrungen für die zusätzlichen<br />

Quer spannglieder durch die<br />

Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung (BAM) durchgeführt,<br />

woraufhin die ursprünglich geplante<br />

Lage der Querspannglieder geändert<br />

werden musste.<br />

Bild 10: Zusätzliche Längsspannglieder Bild 11: Verankerung der zusätzlichen Längsspannglieder<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 21


Schwerpunkt<br />

Die im Hohlkasteninneren (lichte Höhe<br />

≤ 1,60 m) – unter dem fließenden<br />

Verkehr auf der Brücke ohne lastmindernde<br />

Verkehrseinschränkungen –<br />

durchgeführten Bauarbeiten gemäß<br />

ZTV-ING wurden vom ASV Bremen in<br />

Zusammenarbeit mit pb+ unter<br />

Beachtung der Regeln der ZTV-ING<br />

sowie der des Merkblatt für die Bau -<br />

überwachung von Ingenieurbauten<br />

(M-BÜ-ING) sorgfältig überwacht.<br />

Die Vorspannarbeiten (Quer- und<br />

Längsvorspannung), einschließlich<br />

Herstellung der Ankerblöcke, wurden<br />

auf Grundlage der hierfür geforderten<br />

Arbeitsanweisung vom ASV Bremen<br />

einer sehr sorgfältigen Überwachung<br />

unterzogen, dies zumal die geplanten<br />

Spanngliedführungen durch die<br />

bauausführende Firma modifiziert<br />

wurden. Hierdurch konnte die<br />

erforderliche Vorspannwirkung<br />

realisiert werden.<br />

22 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Fazit<br />

Die im Beitrag präsentierten Untersuchungen<br />

unterstreichen die besondere Bedeutung<br />

einer genauen Ist- Zustands -<br />

untersuchung bestehender Bauwerke mit<br />

schwerwiegenden beziehungsweise<br />

unklaren Schadenbildern bei einem zu<br />

vermutenden Schädigungsverlauf, der den<br />

Erfah rungsbildern vorhandener Schädigungsmodelle<br />

nicht entspricht. Bei der<br />

Karl-Carstens-Brücke konnte nur aufgrund<br />

dieser Untersuchungen der für die Definition<br />

einer geeigneten Erhaltungs strategie<br />

maßgebende Eingreifzeitpunkt für die<br />

Durchführung der Instandsetzungsmaßnahmen<br />

zur Sicherstellung der (Rest-)<br />

Nutzungsdauer ermittelt werden. Darüber<br />

hinaus ermöglichte die Kenntnis des tatsächlichen<br />

Ist-Zustandes wirklichkeitsnahe<br />

Nachrechnungen des Brückenbauwerks.<br />

Von Bedeutung war ferner das Erhaltungsmanagement<br />

in Form einer sorgfältigen<br />

Bauüberwachung der Instandsetzungs -<br />

arbeiten.<br />

Dipl.-Ing. Olaf Dürkop<br />

Freie Hansestadt Bremen, Amt<br />

für Straßen und Verkehr<br />

Dipl.-Ing. Sylvia von Söhnen<br />

Prof. Bellmer Ingenieurgruppe<br />

GmbH, Bremen<br />

nun<br />

Magistrat der Stadt Bremerhaven<br />

Amt für Straßen- und Brückenbau,<br />

Bremerhaven<br />

Dipl.-Ing. Marko Nitsche<br />

Prof. Bellmer Ingenieurgruppe<br />

GmbH, Bremen<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Wilhelm<br />

Buschmeyer<br />

BB-Ingenieure: Buschmeyer +<br />

Braasch GbR<br />

Ingenieurgemeinschaft<br />

für Bautechnik und Betonbau,<br />

Essen


Gerald Roloff jetzt Ehrenmitglied<br />

Bei der 52. <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

am 22. Juni <strong>2012</strong> in Hildesheim<br />

wurde Gerald Roloff einstimmig<br />

zum Ehrenmitglied der <strong>VSVI</strong><br />

ernannt.<br />

Gerald Roloff ist seit 1977 Mitglied<br />

unserer Vereinigung. Im Jahre 1997<br />

– der Ära Hans-Ullrich Witzick –<br />

wurde er in das Präsidium gewählt<br />

und übernahm dort die Aufgabe der<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Verbunden<br />

damit war auch die Arbeit in der<br />

Redaktion. In 22 Heften unserer<br />

Information können wir seinen<br />

Namen als Redakteur lesen. Hinzu<br />

kamen im Jahre 1999 noch die Aufgaben<br />

des Geschäftsführers.<br />

Im Jahre 2004 übernahm Gerald<br />

Roloff von Karl-Hermann Fastenau<br />

das Amt des Präsidenten, das er im<br />

Jahre 2011 an Markus Brockmann<br />

weitergab.<br />

Besonders am Herzen lag ihm während<br />

seiner Amtszeit die Förderung<br />

des Ingenieurnachwuchses. Durch<br />

seine Initiativen wurde die <strong>VSVI</strong>-<br />

<strong>Niedersachsen</strong> im verstärkten Maße<br />

öffentlich wahrgenommen. Das gilt<br />

auch für die Organisation des fünfzigjährigen<br />

Jubiläums unserer Vereinigung,<br />

das in seine Amtszeit fiel.<br />

Die Festschrift hierzu ist ein wertvolles<br />

„Geschichtsbuch“ des Straßenbaus<br />

der Nachkriegszeit.<br />

Hartmut Gärtner<br />

Personalien<br />

Markus Brockmann (li.) sagt es durch die Blume und gratuliert unserem neuen Ehrenmitglied<br />

Die Titelbilder unserer INFO sind wie Baumringe, mit deren Hilfe man in die Vergangenheit<br />

schauen kann. Hier zeigen sie die Amtszeit des neuen Ehrenmitglieds<br />

Gerald Roloff als Präsident unserer Vereinigung an.<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 23


Personalien<br />

Bezirksgruppe Braunschweig<br />

Diplom-Ingenieur Heinz-Georg Leuer<br />

zum Stadtbaurat gewählt<br />

24 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Der Rat der Stadt Braunschweig wählte am 28. Februar <strong>2012</strong> den Leiter des<br />

Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, Leitender Baudirektor Diplom-Ingenieur<br />

Heinz-Georg Leuer, zum Stadtbaurat. Heinz-Georg Leuer legte seine Reifeprüfung<br />

am Gymnasium in Bielefeld ab, studierte an der Universität RWTH Aachen<br />

Bauingenieurwesen und vertiefte nach dem Vordiplom die Fachrichtungen Verkehrswesen<br />

und Städteplanung. Nach dem Diplomhauptexamen trat er als Baureferendar<br />

in den Dienst der Stadt Köln und der Bezirksregierung Düsseldorf ein.<br />

Er bestand die Zweite Große Staatsprüfung und wurde Bauassessor. Im Jahre<br />

1993 kam er nach Braunschweig und wurde 2004 Leiter des Fachbereichs Tiefbau<br />

und Verkehr. Seit 2008 vertrat er den Stadtbaurat und später die Stadtbaurätin.<br />

Am 1. März <strong>2012</strong> nahm Heinz-Georg Leuer seinen Dienst als Stadtbaurat<br />

der Stadt Braunschweig auf. Die Mitglieder der Bezirksgruppe Braunschweig<br />

wünschen ihrem Ersten Vorsitzenden als Stadtbaurat für seinen neuen Aufgabenbereich<br />

Glück und Erfolg. Hartmut Poggenklas<br />

Auch die <strong>VSVI</strong>-Redaktion freut sich über die Ernennung eines Bauingenieurs – noch dazu aus den Reihen der <strong>VSVI</strong> – zum<br />

Stadtbaurat und wünscht eine ruhige, geschickte und, wenn sie gebraucht wird, auch glückliche Hand in der neuen Aufgabe.<br />

Günther Friedrichs, Gründungsmitglied der<br />

<strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> verstorben<br />

Am 10. Juni <strong>2012</strong> verstarb im 88.<br />

Lebensjahr unser Gründungsmitglied<br />

Günther Friedrichs aus Alfeld. Am 17.<br />

November 1960 war er im Schützenhaus<br />

in Peine einer der Initiatoren, die<br />

die <strong>VSVI</strong> in <strong>Niedersachsen</strong> ins Leben riefen,<br />

er hatte die Mitgliedsnummer 6.<br />

Günther Friedrichs gehörte dem ersten<br />

Präsidium von 1960 bis 1968 an und<br />

war für den Bereich Organisation und<br />

Veranstaltungen zuständig. Ihm lag<br />

stets eine gute Zusammenarbeit der<br />

Straßenbauingenieure von der Auftraggeber-<br />

als auch der Auftragnehmerseite<br />

am Herzen. Die Satzung formulierte es<br />

so: Die technische und wissenschaftliche<br />

Fachbildung sowie die berufsständischen<br />

Bestrebungen zu fördern und<br />

den geselligen Verkehr ihrer Mitglieder<br />

zu pflegen.<br />

Nach Abschluss seines Studiums, 1950,<br />

arbeitete er in einem Ingenieurbüro und<br />

wechselte danach zum Straßenbauamt<br />

Hildesheim. Aus seinen Erzählungen<br />

erfuhr ich, dass seinerzeit das Straßenbauamt<br />

aus circa zwölf Mitarbeitern<br />

bestand. Für heutige Verhältnisse ist das<br />

kaum vorstellbar. Nach knapp zwei Jahren<br />

beim SBA Hildesheim wurde Günther<br />

Friedrichs Geschäftsführer bei dem<br />

mittelständigen Straßenbauunternehmen<br />

Urban Roth in Alfeld.<br />

Wir, insbesondere die Sektion Alfeld,<br />

werden sein Wirken, vor allem aber<br />

seine Erzählungen aus den Anfängen<br />

der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> sowie den Straßenbaumaßnahmen<br />

in den fünfziger<br />

Jahren in dankbarer Erinnerung behalten.<br />

Mit den Dia-Vorträgen von seinen


vielen Reisen und mit seinen belebenden<br />

Erzählungen hat er uns immer wieder<br />

aufs Neue begeistert. In den letzten<br />

Jahren konnte er aus gesundheitlichen<br />

Gründen leider nicht mehr an unseren<br />

Veranstaltungen teilnehmen. Gleich-<br />

Seminarprogramm 2013<br />

wohl brach der Kontakt zu ihm nicht<br />

ab. Sein Interesse an der <strong>VSVI</strong>, die er in<br />

den Anfangsjahren maßgeblich mit<br />

geprägt hat, bestand bis zuletzt.<br />

Mit Günther Friedrichs verlieren wir<br />

nicht nur ein Gründungsmitglied unse-<br />

Personalien<br />

rer Vereinigung sondern auch einen<br />

hochgeschätzten und bescheidenen<br />

Menschen, der stets kollegial und hilfsbereit<br />

war. Wir werden seiner mit<br />

Dankbarkeit gedenken.<br />

Andreas Gummert<br />

Seminar 1<br />

30./31. Januar in Altwarmbüchen Stadtstraßen/Ortsdurchfahrten<br />

Dr.-Ing. Lorenzl / Dipl.-Ing. Fleige-Lütgering<br />

Seminar 2<br />

31. Januar in Hildesheim Umweltverträglichkeitsprüfung im Verkehrswegebau (UVP)<br />

Dipl.-Ing. Haßmann<br />

Seminar 3<br />

5. Februar in Rostrup Vergabe- und Bauvertragsrecht<br />

RA Thomas<br />

Seminar 4<br />

12. Februar in Rostrup Fahrbahnbefestigungen<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Renken<br />

Seminar 5<br />

19. Februar in Braunschweig Fahrbahnbefestigungen<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Renken<br />

Seminar 6<br />

26. Februar in Braunschweig Vergabe- und Bauvertragsrecht<br />

RA Thomas<br />

Seminar 7<br />

28. Februar in Mellendorf Entwurf und Gestaltung von Straßenverkehrsanlagen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Richter<br />

Seminar 8<br />

5. März in Mellendorf Betondeckenbau<br />

Dipl.-Ing. Alte-Teigeler<br />

Seminar 9<br />

7. März in Osnabrück Planung und Betrieb von Straßen aus Sicht der Unfallforschung<br />

Dipl.-Ing. Rüffer<br />

Seminar 10<br />

12. März in Braunschweig Brücken- und Ingenieurbau<br />

Dipl.-Ing. Freystein<br />

Seminar 11<br />

14. März in Bremen Neue Wege im Stadtverkehr<br />

Dipl.-Ing. Wagener<br />

Seminar 12<br />

21. März in Mellendorf Betrieb von Straßenverkehrsanlagen<br />

Dr. rer. nat. Kukoschke<br />

Seminar 13<br />

10. April in Mellendorf<br />

Geoinformationssysteme (GIS) und<br />

Straßendatenbankmanagement OKSTRA®<br />

Dipl.-Ing. Tschöke / Sangmeister<br />

Das Seminarprogramm Frühjahr 2013 erscheint mit der Info 3/<strong>2012</strong><br />

Die Seminarvorschau finden Sie auch im Internet unter www.vsvi-niedersachsen.de<br />

Seminare<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 25


Seminarecho<br />

Stadtstraßen / Ortsdurchfahrten<br />

Vorbereiten – Bauen – Erhalten – Betreiben – Organisieren<br />

am 25. und 26. Januar <strong>2012</strong> in Altwarmbüchen<br />

Leitung: Dipl.-Ing. Torsten Fleige-Lütgering / Dr.-Ing. Holger Lorenzl<br />

Einsatz von Kraftwerksnebenprodukten<br />

im Stadtstraßenbau, zum<br />

Beispiel Schmelzkammergranulate<br />

und Kesselsande<br />

– Dr.-Ing. Hans-Joachim Feuerborn,<br />

VGB PowerTech e.V., Essen<br />

Bei der Verfeuerung von Kohle in Kraftwerken<br />

zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />

werden Kraftwerksnebenprodukte<br />

erzeugt. Es handelt sich dabei<br />

um die mineralischen Rückstände aus<br />

der Kohleverfeuerung (Flugasche, Kesselsand,<br />

Schmelzkammergranulat, …)<br />

sowie um Produkte aus der Rauchgasentschwefelung<br />

(REA-Gips, SAV-Produkt).<br />

Für den Prozess wird Kohle, gegebenenfalls<br />

mit Mitverbrennungsstoffen,<br />

staubfein aufgemahlen und in Kessel<br />

mit unterschiedlichen Verfeuerungstemperaturen<br />

eingeblasen. Bei der Trockenfeuerung<br />

beträgt die Feuerungstemperatur<br />

1100 bis 1400°C, bei der<br />

Schmelzkammerfeuerung 1500 bis<br />

1700°C. Flugaschen werden mit dem<br />

Rauchgasstrom aus dem Kessel ausgetragen<br />

und nach Abkühlung in Elektrofiltern<br />

abgeschieden. Bei der Schmelzkammerfeuerung<br />

kann die Flugasche<br />

auch in den Kessel zurückgeführt und<br />

wieder aufgeschmolzen werden. Die<br />

sich im Feuerraum bildenden Agglomerate<br />

aus Aschepartikeln sinken aufgrund<br />

ihrer Masse durch eine Öffnung<br />

im Boden in ein Wasserbad – Kesselsand<br />

bei der Trockenfeuerung und<br />

Schmelzkammergranulat bei der<br />

26 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Schmelzkammerfeuerung. Durch die<br />

hohen Temperaturen in der Schmelzkammerfeuerung<br />

schmelzen die mineralischen<br />

Bestandteile vollständig auf<br />

und erstarren glasig (amorph) bei der<br />

Abkühlung im Wasserbad.<br />

Die Eigenschaften der Kraftwerksnebenprodukte,(Schmelzkammergranulat,<br />

Kesselsand und Flugasche (aus<br />

Stein- und Braunkohle)) und ihrer<br />

Anwendung im Straßenbau sind im<br />

FGSV Merkblatt M 624 (Merkblatt über<br />

die Verwendung von Kraftwerksnebenprodukten<br />

im Straßenbau, 2009)<br />

zusammengefasst.<br />

Im Straßenbau wird Steinkohlenflugasche<br />

unter anderem als Betonzusatzstoff<br />

in Fahrbahndecken sowie als Füller<br />

in Asphalttragschichten und als<br />

Anreger in hydraulisch gebundenen<br />

Gemischen eingesetzt. Darüber hinaus<br />

wird sie für den Erdbau nach ZTV E-Stb<br />

im Unterbau und Schutzwälle, als<br />

Zusatzstoff zur Bodenverbesserung<br />

sowie zur Verfüllung von Leitungsgräben,<br />

Hinterfüllungen und Überschüttung<br />

von Bauwerken genutzt. Aufgrund<br />

ihres Kalkgehaltes eignen sich<br />

Braunkohlenflugaschen insbesondere<br />

als Bindemittel für hydraulisch gebundene<br />

Tragschichtbinder sowie zur<br />

Bodenverbesserung und Bodenverfestigung.<br />

Im Straßenbau wird Kesselsand für<br />

Tragschichten ohne Bindemittel nach<br />

ZTV LW und als Zusatz zu Frostschutz-<br />

schichten für Rad- und Gehwege nach<br />

TL SoB-StB eingesetzt. Darüber hinaus<br />

kann er als Baustoff für den Unterbau,<br />

für Leitungsgräben, Hinterfüllungen<br />

und Überschüttungen von Bauwerken,<br />

für Schutzwälle sowie als Zusatz zum<br />

Boden zur mechanischen Bodenverbesserung<br />

verwendet werden.<br />

Gebrochenes Schmelzkammergranulat<br />

wurde als feine Gesteinskörnung in<br />

unterschiedlich gebundenen Deckschichten<br />

und Tragdeckschichten, in<br />

Pflasterdecken und Plattenbelägen, als<br />

Bettungs- und Fugenmaterial sowie in<br />

Schichten ohne Bindemittel eingesetzt.<br />

Aufgrund der sehr geringen Auslaugbarkeit<br />

wird gebrochenes und ungebrochenes<br />

Schmelzkammergranulat<br />

bevorzugt für Sickeranlagen und Filterschichten<br />

eingesetzt. Darüber hinaus<br />

kann es für den Unterbau, Leitungsgräben,<br />

Hinterfüllungen und Überschüttungen<br />

von Bauwerken sowie für<br />

Schutzwälle und zur mechanischen<br />

Bodenverbesserung verwendet werden.<br />

Einsatz von lärmmindernden<br />

Asphalten im Stadtstraßenbau,<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse aus<br />

der Landeshauptstadt Hannover –<br />

Dipl.-Ing. Jens Pohl, Landeshauptstadt<br />

Hannover, Fachbereich Tiefbau<br />

Das Thema Reduzierung des Verkehrslärms<br />

wird schon seit langem diskutiert.<br />

Mögliche Effekte für die Gesamtlärmsituation<br />

einer Stadt sind jedoch nicht


unumstritten. Trotzdem sollten die<br />

technischen Möglichkeiten ausgeschöpft<br />

werden, um im Stadtstraßenbau<br />

zur Lärmminderung beizutragen.<br />

Jens Pohl stellte die Überlegungen der<br />

Landeshauptstadt Hannover in seinem<br />

Referat vor.<br />

Die Lärmminderungsplanung ist sehr<br />

stark in die Verkehrsentwicklungsplanung<br />

der Stadt Hannover eingebunden.<br />

Der aktuell vorgestellte Masterplan<br />

Mobilität der Stadt beschäftigt<br />

sich im Handlungsschwerpunkt „Luft,<br />

Lärm und Klima“ mit den Einflussmöglichkeiten<br />

der Stadt, Verkehrslärm zu<br />

reduzieren. Neben den Themen Kontrolle<br />

und gegebenenfalls Reduzierung<br />

von Geschwindigkeiten, lärmmindernde<br />

Straßenraumgestaltung und<br />

Definition von Lärmschutzanforderungen<br />

an andere Baulaststräger, soll der<br />

Einsatz lärmarmer Asphaltbeläge vorangetrieben<br />

werden.<br />

Für die Stadt Hannover scheidet jedoch<br />

der Einsatz offenporiger Asphalte (OPA)<br />

aus. Gründe dafür sind die im Stadtgebiet<br />

relativ geringen Fahrgeschwindigkeiten<br />

und damit verbunden die geringen<br />

Effekte in der Lärmreduktion, die<br />

„andere“ Bauweise für OPAs (Frage der<br />

Entwässerung), die in der Stadt nur bei<br />

Grunderneuerungen oder Neubauten<br />

zum Einsatz kommen würde. Wesentliches<br />

Argument war nicht zuletzt, dass<br />

im innerstädtischen Bereich in jeder<br />

Straße regelmäßig Aufbrüche durch<br />

Leitungsträger erfolgen und anschließend<br />

die Gräben wieder geschlossen<br />

werden müssen, was beim Straßenaufbau<br />

mit OPAs aufwändig ist. Diesen<br />

Schwierigkeiten wollte die Stadt aus<br />

dem Weg gehen.<br />

Es wurden daher Überlegungen angestellt,<br />

wie mit Standardprodukten und<br />

-bauweisen auch lärmmindernde<br />

Effekte erreicht werden können. Dazu<br />

wurden auf einer Teststrecke drei verschiedene<br />

Fahrbahnbeläge ausprobiert.<br />

Dies waren der in Hannover übliche<br />

SMA 0/8 abgestumpft, SMA 0/8 nicht<br />

abgestumpft und ein DSH-V Belag.<br />

Über Vorbeifahrtmessungen und CPX-<br />

Messungen wurde jeweils vor und nach<br />

dem Einbau der neuen Decken der<br />

Lärm gemessen. Im Ergebnis ist der<br />

abgestumpfte SMA 0/8 um etwa 1,5<br />

db(A) leiser, als die alte Fahrbahndecke,<br />

beim nicht abgestumpften SMA 0/8<br />

und beim DSH-V Belag lag die Lärmreduzierung<br />

bei etwa 3 db(A) gegenüber<br />

der alten Fahrbahn.<br />

Für die Stadt wurde daraufhin entschieden,<br />

neue Fahrbahndecken möglichst<br />

nicht mehr abzustumpfen oder wenn<br />

es technisch sinnvoll ist, DSH-V Beläge<br />

Hermann-Bahlsen-Allee<br />

CPX-Messung<br />

Seminare<br />

einzubauen. Nicht abgestumpfte Fahrbahndecken<br />

müssen regelmäßig auf<br />

ihre Griffigkeit hin untersucht werden.<br />

Bisher sind bei den eingebauten<br />

Decken ohne Abstumpfung jedoch<br />

keine Probleme bei den Griffigkeiten<br />

festgestellt worden.<br />

Fazit ist hierbei, dass mit einfachen<br />

Möglichkeiten ein Beitrag zur Lärmminderung<br />

geleistet werden kann. Lärmmindernde<br />

Asphalte sind nicht das<br />

Allheilmittel in der Lärmminderungsplanung,<br />

aber mit einfachen Mitteln<br />

können schon einige Dezibel eingespart<br />

werden – und noch dazu kostengünstig!<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 27


Seminarecho<br />

Baustellenabsicherungen innerorts,<br />

Probleme und Lösungen – Jens<br />

Oppermann, Büro für Verkehrs -<br />

technik Lehrte<br />

Sicherung an Arbeitsstellen an innerörtlichen<br />

Baustellen und deren Problemlösungen<br />

war eines der Themen zu der<br />

<strong>VSVI</strong> Veranstaltung am 25. Januar in<br />

Großburgwedel. In Form eines Kurzseminars<br />

hatte Jens Oppermann eine<br />

anschauliche Präsentation zusammengestellt.<br />

Die Beteiligten konnten nun<br />

anhand von vielen negativen Beispielen<br />

sehen, wie es auf unseren Arbeitsstellen<br />

und deren Absicherung zugeht.<br />

Die Probleme reichten von der unzulässigen<br />

Verwendung von Warnbändern<br />

bis zur Baugrubensicherung, sowie<br />

über das Selbstbasteln von Verkehrszeichen<br />

bis hin zur falschen Verwendung<br />

von Aufstellvorrichtungen und Warnleuchten.<br />

Viele der Fehler wurden aus<br />

Unkenntnis oder aus Sorglosigkeit von<br />

Baubetrieben, Bauhöfen, Meistereien<br />

oder auch Verkehrssicherungsbetrieben<br />

gemacht. Vorschriften und Gesetze zur<br />

Regelung des Verkehrs in Arbeitsstellen<br />

stehen genügend zur Verfügung, sagte<br />

Jens Oppermann. Es gehe aber um die<br />

konsequente Anwendung.<br />

Vielen der Verantwortlichen war nicht<br />

bewusst, dass zu Beispiel die Warnleuchten<br />

nicht blinken dürfen sondern<br />

immer auf Dauerlicht geschaltet sein<br />

müssen. Ebenso ist die Verwendung<br />

der Klemmhalter an den Warnleuchten<br />

zur Befestigung an Leitbaken seit 1997<br />

nicht mehr gestattet. Die Warnleuchten<br />

müssen immer mit dem Stutzen der<br />

Bake durch einen Bolzen fest verbunden<br />

werden. Die Klemmhalter kommen<br />

nur an Absperrschranken und am Bauzaun<br />

zum Einsatz.<br />

Den Teilnehmern wurde im Laufe des<br />

Vortrages deutlich gemacht, welche<br />

28 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Verantwortung jeder Einzelne bei der<br />

Verkehrssicherung trägt und welche<br />

möglichen Konsequenzen bei der<br />

Nichteinhaltung der Vorgaben aus den<br />

Richtlinien für die Sicherung von<br />

Arbeitsstellen an Straßen (RSA) auf sie<br />

zukommen könnten. Auch die Vernachlässigung<br />

der Anweisungen aus<br />

der ZTV-SA, den zusätzlichen technischen<br />

Vertragsbedingungen für die<br />

Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen,<br />

haben erhebliche Konsequenzen.<br />

Da die Verkehrssicherung ein nicht<br />

unerheblicher Kostenfaktor ist, soll<br />

auch darauf geachtet werden, dass das<br />

Absperrmaterial den Vorschriften entspricht<br />

und vollständig nach der verkehrsrechtlichen<br />

Anordnung montiert<br />

wird.<br />

Zum Schluss der Veranstaltung stelle<br />

Jens Oppermann die Lösung vor: Der<br />

zunehmende Straßenverkehr einhergehend<br />

mit vielen Straßenbaustellen<br />

bedarf einer besseren Kontrolle durch<br />

den Auftragnehmer und vor allem<br />

durch den Auftraggeber. Die Verwaltungsvorschrift<br />

der StVO § 45 Absatz 6<br />

sagt eindeutig aus, dass die Straßenverkehrs-<br />

und Straßenbaubehörden die<br />

planmäßige Kennzeichnung der Verkehrsregelung<br />

zu überwachen haben.<br />

Daher genügt es einfach nicht die Verkehrssicherungspflicht<br />

auf den Auftragnehmer<br />

zu übertragen in der Hoffnung<br />

es wird schon gut gehen. Regelmäßige<br />

Kontrollen der Baustellensicherungen<br />

und Schulungen der Mitarbeiter aller<br />

an der Verkehrssicherung Beteiligter<br />

tragen zur Verkehrssicherheit bei.<br />

Gebundene Pflasterdecken und<br />

Plattenbeläge – Dipl.-Ing. (FH) Wulf<br />

Schneider, Trier, Sachverständiger<br />

für das Straßenbauer- und Pflastererhandwerk<br />

Derzeit gibt es in Deutschland keine<br />

„genormten“ Anforderungen an die<br />

gebundene Ausführung. Trotz der Einschränkung<br />

als „Wissensdokument<br />

W2“, hat sich das in 2007 erschienene<br />

Arbeitspapier Nr. 618/2 zum Leitpapier<br />

für den heutigen Stand der Technik<br />

entwickelt.<br />

Unter einer gebundenen Pflasterdecke<br />

beziehungsweise einem gebundenen<br />

Plattenbelag sollte grundsätzlich eine<br />

wasserdurchlässige gebundene Tragschicht,<br />

sei es aus Dränasphalt oder<br />

Dränbeton oder wasserdurchlässigem<br />

Beton, ausgeführt werden, die vor dem<br />

Überbauen frei von Eigenspannungen<br />

sein müssen.<br />

Werden Asphalttragschichten als<br />

Unterlage einer gebundenen Pflasterdecke<br />

hergestellt, ist das „Merkblatt<br />

für wasserdurchlässige Befestigungen<br />

von Verkehrsflächen“ zu beachten. Es<br />

ist davon auszugehen, dass abweichend<br />

von den Angaben des Merkblattes,<br />

Ergänzung 2009, eine ausreichende<br />

Wasserdurchlässigkeit von<br />

kf ≥ 5,4 x 10 -5 m/s bei einem Hohlraumgehalt<br />

von circa 16 Prozent<br />

erreicht wird.<br />

Für Bettung und Fuge sollen grundsätzlich<br />

Werktrockenmörtel verwendet<br />

werden.<br />

An Laborprüfkörpern ist die Eignung<br />

nachzuweisen. Die wichtigen Eigenschaften<br />

der Biegezugfestigkeit und<br />

des E-Moduls wurden in dem Arbeitspapier<br />

nicht festgelegt, deshalb sollte<br />

dies zusätzlich vereinbart werden.<br />

zum Beispiel:<br />

E-Modul Bettungsmörtel ≤ 18.500 N/mm²<br />

Biegezugfestigkeit ≥ 5 N/mm²<br />

E-Modul Fugenmörtel ≤ 25.000 N/mm²<br />

Biegezugfestigkeit ≥ 6 N/mm²<br />

Die Haftfestigkeit hat direkten Einfluss<br />

auf die thermische Dehnung des<br />

Belagselementes, deshalb ist bei allen<br />

Belagselementen aus Beton, Platten


aus Naturstein oder Pflastersteinen mit<br />

gesägter Unterseite zu empfehlen, eine<br />

Haftschicht zu verwenden.<br />

Für die Haftzugfestigkeit sollten<br />

erreicht werden:<br />

mit Haftmittel im Mittel 0,8 N/mm²,<br />

kein Einzelwert < 0,6 N/mm²<br />

ohne Haftmittel im Mittel 0,6 N/mm²,<br />

kein Einzelwert < 0,4 N/mm²<br />

Nach den allgemeinen Bauregeln wird<br />

verlangt, in gebundenen Befestigungen<br />

Bewegungsfugen herzustellen, um<br />

Temperaturspannungen der Fläche aufzunehmen.<br />

Gebäude und alle Einbauten<br />

müssen stets dauerelastisch freigestellt<br />

werden. Ebenfalls müssen in der<br />

Unterlage vorhandene Bewegungsfugen<br />

grundsätzlich in den Belag übernommen<br />

werden. Die Erstellung von<br />

rissfreien gebundenen Elementdecken<br />

ist trotzdem nicht möglich.<br />

In unseren Nachbarländern Schweiz<br />

und Österreich wird die Herstellung von<br />

Bewegungsfugen als schwierig und<br />

möglicherweise auch schadenträchtig<br />

angesehen.<br />

Entstandene Risse infolge Temperaturspannungen<br />

werden in Bewegungsfugen<br />

umgewandelt, in dem sie circa 30<br />

mm aufgeschnitten und dauerelastisch<br />

vergossen werden.<br />

2. Seminartag<br />

Wie der erste Tag endete, so ging es<br />

am zweiten Tag weiter, jedenfalls thematisch.<br />

Die Pflasterbefestigungen, sei<br />

es in gebundener oder ungebundener<br />

Bauweise, nehmen im kommunalen<br />

Bereich einen sehr großen Stellenwert<br />

ein. So ist es unabdingbar, den geneigten<br />

Zuhörern Einblicke in das aktuelle,<br />

kurz vor der Veröffentlichung stehende<br />

Regelwerk zu geben. So befasst sich<br />

der Vormittag des zweiten Tages zum<br />

einen mit Flächenbefestigungen mit<br />

Großformaten und zum anderen mit<br />

Aufgrabungen nach ZTV A-StB 11.<br />

Flächenbefestigungen in Großformaten<br />

– Dipl.-Ing. Jürgen Dieker,<br />

Stadt Osnabrück, ÖBÜV-Sachverständiger<br />

des Straßenbauerhandwerks<br />

Da das bisherige Technische Regelwerk<br />

den Bau von Verkehrsflächen mit Großformaten,<br />

das sind Belagselemente aus<br />

Beton oder Naturstein, deren Gesamtlänge<br />

zwischen 400 mm und 1.250<br />

mm liegt, nicht vollständig behandelt,<br />

werden von der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)<br />

im Rahmen der Technischen Regelwerke<br />

ein Merkblatt für Flächenbefestigungen<br />

mit Großformaten in ungebundener<br />

Ausführung (M FG) erstellt.<br />

Großformate können bei öffentlichen<br />

Verkehrsflächen der Bauklasse III bis VI<br />

gemäß den RStO 01, bei Rad- und<br />

Gehwegen sowie bei privaten Flächenbefestigungen<br />

verwendet werden. Jürgen<br />

Dieker weist darauf hin, dass die<br />

Verkehrsbeanspruchung allzu häufig<br />

unterschätzt wird. Diese ist bei der Planung<br />

zwingend zu berücksichtigen.<br />

Nicht nur die Gestaltung der Fläche,<br />

sondern auch die Dauerhaftigkeit und<br />

Funktionalität soll entsprechend<br />

Flächenbefestigung mit Großformaten<br />

Seminarecho<br />

berücksichtigt werden. Der Referent<br />

geht auf die vertraglichen Vereinbarungen<br />

sehr detailliert ein, denn es ist<br />

zwingend notwendig, genau festzuschreiben,<br />

was gebaut werden soll.<br />

Besondere Anforderungen sind an die<br />

Unterlage, den Bereich unter dem<br />

Belag mit Großformaten, zu stellen.<br />

Aufgrund der relativ großen Elementabmessungen<br />

muss die obere Tragschicht<br />

einen hohen Widerstand gegen<br />

Verformungen aufweisen, da sonst die<br />

Gefahr besteht, dass hohe Radlasten<br />

und hohe dynamische Beanspruchungen<br />

zum Nachgeben der Unterlage und<br />

zum Abheben des lastfreien Endes des<br />

Elementes führen kann. Bei Tragschichten<br />

ohne Bindemitteln (ToB) sollte ein<br />

Verdichtungsgrad von DPr ≥ 103 Prozent<br />

auf der ToB und ein EV2-Wert von<br />

mindestens 180 MN/m² erreicht werden.<br />

Weitere Anforderungen sind vom<br />

Referenten bezüglich der Bauprodukte<br />

sowie des Bettungs- und Fugenmaterials<br />

aufgestellt worden. Die Verlegung<br />

der großformatigen Belagselemente ist<br />

analog zur ZTV und TL Pflaster durchzuführen.<br />

Die Fugenbreite sollte 6 bis 8<br />

mm betragen, mit einer zulässigen<br />

Abweichung von +/- 2 mm. Abschließend<br />

verweist der Referent darauf, dass<br />

nur durch eine fachgerechte Anwendung,<br />

Planung und eine gute handwerkliche<br />

Ausführung eine möglichst<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 29<br />

Foto: Jürgen Dieker


Seminarecho<br />

lange Nutzungsdauer bei einem angemessenen<br />

Unterhaltungsaufwand zu<br />

erreichen ist.<br />

Aufgrabungen nach ZTV A-StB 11,<br />

Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für Aufgrabungen<br />

von Verkehrsflächen –<br />

Bau-Dir. a.D. Dipl.-Ing. Joachim<br />

Gehrmann, Sachverständiger für<br />

Straßenbau, Darmstadt<br />

Aufgrabungen in Verkehrsflächen können<br />

zu schwerwiegenden Störungen<br />

der vorhandenen Befestigungen und<br />

deren Unterlagen führen. Das kann<br />

zum Teil noch nach Jahren zu kostspieligen<br />

Schäden führen und unter<br />

Umständen den „Straßenbaulastträger“<br />

finanziell oder auch die Verkehrsteilnehmer<br />

belasten. Es ist daher notwendig,<br />

dass die Auftragnehmerseite<br />

mit großer Sorgfalt beim Aufgraben<br />

und Wiederverschließen von Aufgrabungen<br />

vorgeht. Dabei sind nicht nur<br />

die Belange des Leitungsbetreibers,<br />

sondern auch die des Straßenbaulastträgers<br />

zu erfüllen. Die FGSV steht kurz<br />

vor der Veröffentlichung der neuen ZTV<br />

A-StB <strong>2012</strong>, über die der an der Bearbeitung<br />

beteiligte Referent berichtet.<br />

Die ZTV A-StB können wie die jedem<br />

Straßenbauer geläufigen anderen<br />

ZTVen Bestandteil des jeweiligen Bauvertrages<br />

werden. Leitungsbetreiber,<br />

die die VOB selbst nicht anwenden,<br />

können durch den Straßenbaulastträger<br />

verpflichtet werden, die ZTV A-StB<br />

zum Bestandteil ihrer Bauverträge für<br />

Leitungsverlegungen zu machen. Aber<br />

auch auf freiwilliger Basis können die<br />

ZTV A-StB verwendet werden, um die<br />

Arbeit dann zu erleichtern. Die ZTV A-<br />

StB stellen eine Besonderheit insofern<br />

dar, als sie nicht nur bauvertragliche<br />

Festlegungen technischer Art zwischen<br />

Auftraggeber (bislang „Veranlasser“)<br />

und Auftragnehmer enthalten, sondern<br />

an mehreren Stellen im Text auch den<br />

30 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Straßenbaulastträger mit einbeziehen.<br />

Der Straßenbaulastträger muss sich<br />

daher den jeweiligen Leistungsbetreibern<br />

beim Genehmigen von Leitungsverlegungen<br />

verpflichten, in seinen<br />

Bauverträgen die ZTV A-StB zum Vertragsbestandteil<br />

zu erklären. Nach wie<br />

vor besteht der Grundsatz, wonach<br />

eine aufgegrabene Verkehrsflächenbefestigung<br />

wieder so herzustellen ist,<br />

dass sie dem ursprünglichen Zustand<br />

technisch gleichwertig ist. Dabei kann<br />

es hilfreich sein, die Grundsätze der<br />

RStO zu berücksichtigen. Die ZTV A-StB<br />

nennen als grundlegende Voraussetzung<br />

für das Erreichen des technisch<br />

Gleichwertigen, dass „qualifizierte Firmen<br />

die Wiederherstellungsarbeit<br />

durchführen“. Eine qualifizierte Firma<br />

zeichnet in Anlehnung an die Bestimmungen<br />

der VOB, Teil A das Vorliegen<br />

der erforderlichen Fachkunde, von ausreichender<br />

Leistungsfähigkeit und<br />

Zuverlässigkeit sowie ausreichender<br />

technischer und wirtschaftlicher Mittel<br />

aus. Die neuen ZTV A-StB bringen hinsichtlich<br />

der „Reststreifen“ lediglich bei<br />

Flächen aus Beton eine Änderung.<br />

Waren bislang Reststreifen von weniger<br />

als 85 cm Breite zu entfernen, so ist der<br />

Wert jetzt auf 120 cm erhöht worden,<br />

wobei der Referent anmerkt, dass dieser<br />

Fall nur sehr selten vorkommt. Eine<br />

Neuerung besteht darin, dass bei Pflasterdecken<br />

oder Plattenbelägen auf<br />

einer gebundenen Tragschicht diese<br />

zusätzlich in einer Steinbreite zu entfernen<br />

ist. Damit soll erreicht werden,<br />

dass die gebundene Tragschicht nach<br />

der Wiederherstellung des Oberbaus<br />

ein deutliches Auflager auf die bisher<br />

bestehende Tragschicht ohne Bindemittel<br />

erhält und somit eine senkrechte,<br />

durch den Oberbau gehende Fuge vermieden<br />

wird. Die einzuhaltenden<br />

Werte für Reststreifenbreiten und<br />

Abtreppungen, die bislang nur textlich<br />

festgelegt waren, findet man in den<br />

neuen ZTV A-StB zusätzlich in einer<br />

übersichtlichen Tabelle wieder.<br />

Nach der Mittagspause ging es im<br />

Gegensatz zum ersten Referat über<br />

Großformate jetzt in die andere Richtung,<br />

nämlich um die Nanotechologie.<br />

Ein Nanometer ist ein Milliardstel<br />

Meter.<br />

Erfahrungen mit Photokatalytisch<br />

aktiven und geschützten Betonoberflächen<br />

– Dipl.-Ing. BA Andreas<br />

Brunkhorst, LithonPlus GmbH & Co.<br />

KG, Lingenfeld<br />

Von dem Gedanken getragen, Informationen<br />

über selbstreinigende Pflasterbefestigungen<br />

in den Kommunen zu<br />

erhalten, hat der Moderator Andreas<br />

Brunkhorst eingeladen und ihn gebeten,<br />

über neueste Technologien seiner<br />

Firma zu berichten. Er stellt die Produkte<br />

p.a.b. (photocatalytic air balance)<br />

und b.c.s. (bionic cleanable structure)<br />

vor. Pflaster und Platten mit p.a.b.-<br />

Technologie enthalten in ihrer Oberfläche<br />

einen photokatalytisch aktiven<br />

Zement. Er beinhaltet Titandioxid, der<br />

als sogenannter Katalysator fungiert.<br />

Unter Nutzung von Lichtenergie<br />

beschleunigt er den natürlichen Oxydationsprozess<br />

und fördert so den Abbau<br />

von Schadstoffen, unter anderem von<br />

Stickoxiden. Die Schadstoffe werden in<br />

ungiftige Bestandteile umgewandelt<br />

und können mit dem nächsten Regenereignis<br />

abgespült werden. Die Befürchtung,<br />

dass sich das Titandioxid verbrauchen<br />

kann, ist ungerechtfertigt, da sich<br />

das Titandioxid wie alle Katalysatoren<br />

nicht verbraucht. Somit ist die Reaktion<br />

beliebig oft wiederholbar. Die Verwendung<br />

des Katalysators Titandioxid in<br />

der Oberfläche der Pflastersteine oder<br />

Plattenbeläge soll die Gebrauchstauglichkeit<br />

der Pflastersteine und Plattenbeläge,<br />

die Eigenschaften des Zements<br />

und damit die des Betons nicht verän-


dern. Augenscheinlich ist eine mit dieser<br />

Technologie versehene Befestigung<br />

nicht von der eines herkömmlichen<br />

Pflastersteins zu unterscheiden. Der<br />

Referent gibt im Anschluss an seine<br />

technischen Ausführungen einige<br />

Anwendungsbeispiele.<br />

Die b.c.s.-Technologie soll einen hochwertigen<br />

neuen Oberflächenschutz für<br />

Plattenbeläge und Pflastersteine darstellen.<br />

Während des Herstellungsprozesses<br />

eines Pflastersteins oder einer<br />

Platte wird auf den Vorsatzbeton eine<br />

Flüssigkeit aufgesprüht, die in den Vorsatzbeton<br />

eindringt. Durch die b.c.s.-<br />

Technologie soll die Schmutzanfälligkeit<br />

und die Schmutzaufnahme deutlich<br />

reduziert werden. Der Schmutz wird<br />

sozusagen mit dem nächsten Regenereignis<br />

abgewaschen. Auch hier hat der<br />

Referent einige Praxisbeispiele präsentiert<br />

und dargestellt, wie eine Pflasterbefestigung<br />

nach einem Weinfest stark<br />

verschmutzt aussieht. Die gleiche Flä-<br />

Fahrbahnbefestigungen<br />

che hat er einige Tage später nach<br />

einem Regenereignis wieder fotografiert.<br />

Es konnte erkannt werden, dass<br />

die oberflächlichen Verunreinigungen<br />

geringer geworden sind. Anscheinend<br />

haben beide Technologien keine, oder<br />

wenn, dann nur geringe umweltverträgliche<br />

Bedenken. Der Nachteil dieser<br />

zukunftsweisenden Technologien<br />

besteht sicherlich in dem leicht erhöhten<br />

Flächenpreis, den die Kommunen<br />

nicht unbedingt tragen können.<br />

Pflasterbauweise, Erfahrungen<br />

eines Sachverständigen – Prof. Dr.-<br />

Ing. Klaus Krass, Viersen<br />

Kurzfristig musste Prof. Krass seinen<br />

Vortrag absagen. Dennoch hat er es<br />

sich nicht nehmen lassen, seine schriftlichen<br />

Unterlagen an die Zuhörer<br />

weiterzureichen. Aber nach dem Motto<br />

„aufgeschoben ist nicht aufgehoben“<br />

werden wir geduldig im nächsten Jahr<br />

am 14. Februar <strong>2012</strong> in Rostrup und am 21. Februar <strong>2012</strong> in Braunschweig<br />

Leiter: Dipl.-Ing. Frank Stephan<br />

Am 14. und 21. Februar fanden in<br />

Rostrup und Braunschweig die beiden<br />

Seminare aus der Reihe „Fahrbahnbefestigungen“<br />

unter der Leitung von<br />

Herrn Dipl.-Ing. Stephan statt.<br />

Nach der Begrüßung und der Eröffnung<br />

des Seminars im Namen des<br />

<strong>VSVI</strong>-Präsidiums führte Frank Stephan<br />

die Teilnehmer in die Themenbereiche<br />

ein. Für die beiden Seminare bekundeten<br />

insgesamt rund 200 Teilnehmer das<br />

hohe Interesse an dieser Seminarreihe.<br />

Mit knapp über 40 Prozent waren die<br />

Teilnehmer aus der Straßenbauverwal-<br />

tung am stärksten vertreten. Fast<br />

genauso viele Vertreter kamen aus dem<br />

Bereich der Einbaufirmen (rund 37 Prozent).<br />

Die Vertreter aus den Ingenieurbüros<br />

waren mit etwas mehr als zehn<br />

Prozent auch gut vertreten.<br />

Permanent neue Herausforderungen<br />

haben die Straßen- und Verkehrsingenieure<br />

zu bewältigen, was sich insbesondere<br />

in den Bereichen<br />

der Rohstoffe, aus denen die Straßenbaustoffe<br />

hergestellt werden,<br />

der Regelwerke für die Straßenbaustoffe,<br />

Seminarecho<br />

auf die sicherlich interessanten Ausführungen<br />

von Herrn Prof. Krass warten.<br />

Somit endete das Seminar früher als<br />

erwartet. Wie in den vorausgegangenen<br />

Seminaren konnte festgestellt werden,<br />

dass ein reger Informationsaustausch<br />

unter den Teilnehmern<br />

herrschte. Auch die Diskussionsbeiträge,<br />

die diese <strong>VSVI</strong>-Seminare so<br />

lebendig machen, zeugen von sehr großem<br />

Sachverstand. Somit blieb es dem<br />

Moderator nur, ein herzliches Dankeschön<br />

an die Referenten für ihre Vorträge<br />

und an die Zuhörer für ihre Teilnahme<br />

zu schicken und auf das<br />

Seminar im nächsten Jahr zu verweisen.<br />

Torsten Fleige-Lütgering<br />

Dr. Holger Lorenzl<br />

des Einbaus des Asphaltmischguts,<br />

der Prüfverfahren für Asphalt und<br />

der Ausschreibungspraxis abzeichnet.<br />

Frank Stephan, André Täube<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 31


Seminarecho<br />

Weiterentwicklungen in der Ausschreibungspraxis<br />

konnten sehr beeindruckend<br />

umgesetzt werden, wie Beispiele<br />

aus dieser Bausaison bei besonders<br />

exponierten Projekten zeigen. Beispielsweise<br />

wird für die „BAB A7 AD Salzgitter<br />

bis südlich Bockenem“ oder für die<br />

„B3 Ortsumgehung Celle“ mittlerweile<br />

der Einsatz eines Beschickers vorgeben.<br />

Diese Maßnahme wird die Qualität<br />

beim Einbau verbessern.<br />

Den ersten Vortrag hielt Dr. Martin<br />

Vondenhof (Shell Deutschland Oil<br />

GmbH). Sein Thema lautete: „Aktuelle<br />

Anforderungen an Baustoffe zur<br />

Herstellung von Asphaltmischgut –<br />

Bitumen“. In seinem Vortrag stellte Dr.<br />

Martin Vondenhof die Qualitätskette<br />

des Bitumens von der Rohölquelle bis<br />

zum Endprodukt vor. Dieses ist heutzutage<br />

sehr oft modifiziert mit Polymeren,<br />

mit anderen Zusätzen, mit Kombinationen<br />

aus beidem, mit unterschiedlichen<br />

Polymergehalten und so weiter. Allein<br />

an diesem Satz ist schon zu erkennen,<br />

wie vielfältig die Möglichkeiten der<br />

Konzeption von Bitumina heute sind.<br />

Dementsprechend aufwendig sind der<br />

Herstellungsprozess und die Qualitätssicherung.<br />

Sehr ausführlich wurden die<br />

Prüfverfahren beschrieben, mit denen<br />

das Bitumen heute hinsichtlich seiner<br />

Qualitätseigenschaften angesprochen<br />

werden kann. Die Prüfverfahren wurden<br />

in den letzten Jahren intensiv<br />

weiterentwickelt. Die Experten messen<br />

heute schon dem klassischen Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel nicht<br />

mehr die ausschließliche Qualitätsbewertung<br />

bei. Neue Prüfverfahren wie<br />

das „Dynamische Scherrheometer DSR“<br />

oder das „Bending Beam Rheometer<br />

BBR“ ermöglichen für bestimmte Eigenschaften<br />

des Bitumens (z. B. Wärmestandfestigkeit,<br />

Kälteverhalten) eine präzisere<br />

Einschätzung. Bei der richtigen<br />

Bewertung der Qualitätseigenschaften<br />

eines Bitumens sowie bei der richtigen<br />

32 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Anwendung entsteht am Ende ein<br />

hochwertiger Straßenbaustoff, der bei<br />

der richtigen Herstellung und bei entsprechend<br />

hochwertigem Einbau die<br />

gewünschten Anforderungen erfüllt<br />

und auch die notwendige Dauerhaftigkeit<br />

haben wird. Das Bitumen ist für die<br />

Asphaltstraßeningenieure unverzichtbar,<br />

um anforderungsgerechte und<br />

langlebige Straßen herzustellen. Auch<br />

wenn der Anteil des Bitumens im<br />

Asphalt durchschnittlich nicht höher als<br />

fünf Prozent liegt, so ist dieser kleine<br />

Anteil im Hinblick auf die Kosten nicht<br />

zu unterschätzen. Insofern muss weiterhin<br />

eine intensive Qualitätskontrolle dieses<br />

Baustoffes gewährleistet werden<br />

und es müssen weitere Möglichkeiten<br />

gesucht werden, durch Innovationen zu<br />

Verbesserungen zu gelangen.<br />

Den zweiten Vortrag hielt Dr. Martin<br />

Schmid (Dr. Moll GmbH & Co. KG)<br />

über das Thema: „Aktuelle Anfor -<br />

derungen zur Herstellung von<br />

Asphaltmischgut – Gesteins -<br />

körnungen“.<br />

In seinem Vortrag stellte Dr. Martin<br />

Schmid den Zuhörern das Handwerkszeug<br />

– die maßgebenden Regelwerke –<br />

vor und brachte ihnen im Zusammenhang<br />

dazu die Abläufe in den Steinbrüchen<br />

näher. Sehr beeindruckend waren<br />

hier Videosequenzen, die eine Sprengung<br />

von mehreren 100.000 t Gestein<br />

in einem großen Steinbruch (Flechtingen)<br />

zeigten. Die jeweiligen Aufbereitungstechniken<br />

in den Steinbrüchen<br />

Dr. Martin Vondenhof Dr. Martin Schmid<br />

haben einen Einfluss auf die Eigenschaften<br />

der Gesteinskörnungen. Dr. Martin<br />

Schmid stellte sehr ausführlich die Prüfverfahren<br />

vor, die maßgebende Eigenschaften<br />

wie beispielsweise die Festigkeit<br />

oder die Griffigkeit beschreiben.<br />

Diese natürliche Komponente unseres<br />

Asphaltbaustoffes können wir nur in<br />

geringem Maße beeinflussen. Die einzige<br />

Möglichkeit besteht in der Art und<br />

Weise der Aufbereitung. Unter diesen<br />

Randbedingungen sollte mit diesem<br />

Rohstoff verantwortungsvoll umgegangen<br />

werden. Es sollte sehr darauf<br />

geachtet werden, dass die Auswahl der<br />

Gesteinskörnungen zu dem Anforderungsprofil<br />

der Asphaltbefestigung<br />

passt. Muss es immer der SMA8S sein<br />

oder könnte auch ein anderes Asphaltprodukt,<br />

zum Beispiel der AC11DS die<br />

gestellten Anforderungen genauso gut<br />

oder sogar besser erfüllen?<br />

Danach berichtete Dipl.-Ing. Hans<br />

Schmidt (Deutag GmbH & Co. KG) in<br />

Rostrup über das Thema: „Aktuelle<br />

Anforderungen zur Herstellung<br />

von Asphaltmischgut – Asphalt -<br />

granulat“. In Brauschweig wurde dieser<br />

Vortrag von Herrn Dipl.-Ing. André<br />

Täube (Deutscher Asphaltverband)<br />

gehalten. Mit der Einführung der Europäischen<br />

Normen ist endlich die Wertigkeit<br />

des Baustoffes „Asphaltgranulat“<br />

richtig eingestuft worden ist. Für das<br />

Asphaltgranulat ist seitdem mit der DIN<br />

EN 13108 Teil 8 eine in Deutschland<br />

gültige Produktnorm geschaffen wor-


den. Die Betonung wurde an dieser<br />

Stelle noch einmal deutlich auf den<br />

Begriff „Produkt“ gelenkt. Die genauen<br />

Zusammenhänge hat Hans Schmidt<br />

anschließend sehr gut verdeutlicht. Darüber<br />

hinaus wurde von ihm auch der<br />

aktuelle Stand der Technik im Bereich<br />

der Gewinnung und Ver arbeitung von<br />

Asphaltgranulat beschrieben. Mit der<br />

Komponente Ausbauasphalt muss sehr<br />

verantwortungs- bewusst umgegangen<br />

werden. Bei dem Ausbau von Asphaltschichten<br />

werden wertvolle Rohstoffe<br />

zurück gewonnen, die nach Möglichkeit<br />

in der höchsten Wertschöpfungsstufe<br />

wieder verwendet werden sollten.<br />

Es sollte immer bedacht werden, dass<br />

jeder Steinbruch einmal erschöpft sein<br />

wird, und auch, dass unsere Erdölquellen<br />

einmal versiegen werden.<br />

Anschließend hielt Dipl.-Ing. Lothar<br />

Drüschner (Drüschner Consult) einen<br />

Vortrag über das Thema: „Anforderungsgerechte<br />

Asphaltkonzepte –<br />

welche Anforderungen werden<br />

gestellt, wie werden die gewünschten<br />

Eigenschaften nachgewiesen?“<br />

Hier wurde nun die Verbindung hergestellt<br />

zwischen den Einzelkomponenten<br />

des Asphaltbaustoffes und den Eigenschaften<br />

des Materials selbst. Es ist<br />

schon ein Unterschied, ob der Planer<br />

sich mit der Flächenbefestigung eines<br />

Flugplatzes zu beschäftigen hat oder<br />

mit einer Umgehungsstraße. Während<br />

auf der einen Seite die besonderen<br />

Anforderungen an die Griffigkeit oder<br />

die Beständigkeit der Baustoffe gegenüber<br />

den Auftaumitteln berücksichtigt<br />

werden müssen, soll die Asphaltbefestigung<br />

auf der anderen Seite unter<br />

Umständen Anforderungen hinsichtlich<br />

der Lärmemissionen erfüllen. Dement -<br />

sprechend werden die Anforderungen<br />

an die Asphaltbaustoffe unterschiedlich<br />

ausgeprägt sein.<br />

Viele Eigenschaften von Asphaltbaustoffen<br />

lassen sich heute schon recht zuverlässig<br />

einstellen, es gibt dazu entsprechendes<br />

Handwerkszeug, um auch eine<br />

entsprechende Eignung nachzuweisen.<br />

Beispielsweise werden heutzutage die<br />

Kälteeigenschaften von Asphalt auf der<br />

Grundlage von Forschungsergebnissen<br />

der TU Braunschweig geprüft und<br />

bewertet. Diese Prüfverfahren werden<br />

voraussichtlich auch Eingang in die<br />

Europäische Normung finden. Vor diesem<br />

Hintergrund müssen die richtigen<br />

Konzepte für die jeweilige Asphaltbefestigung<br />

erstellt werden. Lothar Drüschner<br />

warnte in diesem Zusammenhang aber<br />

auch davor, im Rahmen von Ausschreibungen<br />

die Anforderungen an den Auftragnehmer<br />

zu überfrachten. In diesem<br />

Bereich können wir sicherlich damit<br />

rechnen, dass noch weitere Entwicklungsschritte<br />

erfolgen werden. Selten<br />

zuvor gab es so viele Vorschläge für<br />

neue Konzepte wie in diesen Jahren,<br />

zum Beispiel Lärmoptimierte Asphaltdeckschichten<br />

(LOA), Lärmarmer Splittmastixasphalt<br />

(SMA LA), Porous Mastic<br />

Asphalt (PMA).<br />

Hans Schmidt Lothar Drüschner Werner Gaddum<br />

Seminarecho<br />

Nachdem das Auditorium viele Informationen<br />

über die Komponenten des<br />

Asphalts und auch über den Asphalt<br />

selbst erhalten hatte, sollte abschließend<br />

noch erläutert werden, welche<br />

Besonderheiten zu berücksichtigen sind,<br />

damit der Asphalt auch sachgerecht<br />

eingebaut wird. Zum Einbau des Mischguts<br />

werden Spezialgeräte benötigt, die<br />

ebenfalls einem permanenten Wandel<br />

und Weiterentwicklungen unterliegen.<br />

Über den Stand der Technik in diesem<br />

Bereich referierte Werner Gaddum<br />

(WEGA Consult) mit dem Thema:<br />

„Sachgerechter Einbau von Asphaltbaustoffen“.<br />

Dabei berichtete Werner<br />

Gaddum über die neueste Gerätetechnik.<br />

Details über den Asphaltfertiger<br />

oder über die Technologien zum Einbau<br />

von kompakten Asphaltbefestigungen<br />

waren Schwerpunkte seines Referates.<br />

Am Ende ist und bleibt der sachgerechte<br />

Einbau des Asphaltmischguts ein<br />

wesentlicher Aspekt für die dauerhafte<br />

Asphaltbefestigung. Es wird aller Voraussicht<br />

nach in Zukunft höhere Anforderungen<br />

an die Einbauqualität geben.<br />

Beispielsweise haben bekanntlich einige<br />

Bundesländer bereits höhere Anforderungen<br />

an den Verdichtungsgrad<br />

gestellt. Falls sich derartige Anforderungen<br />

flächendeckend durchsetzen<br />

sollten, müssen Geräte eingesetzt<br />

werden, mit denen dieses zielsicher zu<br />

erreichen ist.<br />

Frank Stephan<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 33


Seminarecho<br />

Neue Wege im Stadtverkehr<br />

am 15. März <strong>2012</strong> in Bremen<br />

Leiter: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />

Das diesjährige Seminar fand trotz des<br />

bereits laufenden Umbaus des Hochschulgebäudes<br />

wieder wie gewohnt im<br />

Hörsaal S 5 der Hochschule Bremen<br />

statt. Der Seminarleiter Dipl.-Ing. Enno<br />

Wagener konnte im Namen des Präsidiums<br />

der <strong>VSVI</strong> 84 Teilnehmer begrüßen.<br />

Das zeigt, dass das Interesse an aktuellen<br />

Themen zur innerstädtischen<br />

Verkehrsplanung nach wie vor sehr<br />

groß ist.<br />

Das Seminar wurde eröffnet mit dem<br />

Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Carsten W.<br />

Müller über Radschnellwege und<br />

ihre Möglichkeiten. Im ersten Teil des<br />

Vortrags stellte er die nach umfangreichen<br />

Recherchen gewonnenen<br />

Erkenntnisse über Radschnellwege<br />

(RSW) im europäischen Ausland vor.<br />

Demnach sind RSW vor allem in Dänemark,<br />

den Niederlanden und England<br />

bereits weit verbreitet. „Vorradler“ und<br />

Vorbild ist dabei die dänische Hauptstadt<br />

Kopenhagen, die mit einem<br />

Modal Split für den Radverkehr von 36<br />

Prozent die Spitzenposition in Europa<br />

einnimmt. In chinesischen Städten liegt<br />

dieser sogar bei bis zu 56 Prozent. Voraussetzungen<br />

dafür, dass die „Bicycle<br />

Super Highways“ von den Radfahrern<br />

auch in ausreichendem Maße angenommen<br />

werden, sind unter anderem<br />

Prof. Dr.-Ing. Müller<br />

34 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

eine möglichst kreuzungsfreie Führung,<br />

eine deutliche Kennzeichnung der<br />

Hauptrouten und Angebote zur Fahrradmitnutzung.<br />

In Verbindung mit<br />

neuen Technologien am Fahrrad selbst<br />

(zum Beispiel Pedelecs) wäre gegenüber<br />

heute eine Verdopplung der Pendlerdistanzen<br />

für Radfahrer möglich; in<br />

den Niederlanden liegen diese heute<br />

bereits bei bis zu 15 Kilometer. Neben<br />

einer deutlichen Reduzierung des CO2-<br />

Ausstoßes kann damit insbesondere in<br />

Ballungsräumen eine Entlastung vorhandener<br />

Verkehrsmittel (auch ÖPNV)<br />

und ein Entgegenwirken gegen die zu<br />

erwartende Parkraumverknappung<br />

erreicht werden.<br />

Im zweiten Teil des Vortrags ging es um<br />

die Frage, ob Fahrradschnellwege auch<br />

in Bremen zukünftig eine Rolle spielen<br />

könnten. Mit einem Modal-Split von<br />

circa 19 Prozent sind die Bremer Radfahrer<br />

zumindest im nationalen Vergleich<br />

schon recht aktiv. Gemäß den<br />

von Prof. Müller vorgestellten Ergebnissen<br />

mehrerer Semesterarbeiten können<br />

durchaus noch zusätzliche Potenziale<br />

zur Steigerung des Fahrradverkehrs in<br />

Bremen ausgeschöpft werden. Grundlegende<br />

Probleme sind dabei die Integration<br />

von Radschnellwegen in vorhandene<br />

Stadträume und die meist<br />

Foto: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />

Der Snelbinder bei Lent, Nijmwegen<br />

vom MIV dominierten Knotenpunkte.<br />

Auch das Problem der sehr inhomogenen<br />

Geschwindigkeiten auf RSWs gilt<br />

es in Zukunft zu lösen. Dies erfordert<br />

nicht nur bauliche Veränderungen sondern<br />

auch ein hohes Maß an Disziplin<br />

und Rücksichtnahme auf Seiten der<br />

Radfahrer. Aber angesichts der zu erreichenden<br />

Ziele lohnt es sich durchaus<br />

auch weiterhin über schnelle Verbindungen<br />

für Radfahrer nachzudenken<br />

und eine Umsetzung nicht nur in Bremen<br />

sondern auch in anderen deutschen<br />

Ballungszentren voranzutreiben.<br />

Nach einer kurzen Kaffeepause referierte<br />

Dipl.-Ing Uwe Wilma vom<br />

Hamburger Planungsbüro Argus über<br />

Sicherheitsmängel in der Straßenraumgestaltung.<br />

Mit Hilfe von Sicherheitsaudits können<br />

Sicherheitsdefizite bei Planung, Entwurf<br />

und Bau von Straßen frühzeitig,<br />

systematisch und unabhängig ermittelt<br />

werden. Grundlegendes Ziel dabei ist<br />

die Optimierung der Verkehrssicherheit<br />

und damit einhergehend die Verringerung<br />

von Unfallzahlen. Eine<br />

Anleitung zur formalen Durchführung<br />

von Sicherheitsaudits enthalten die<br />

ESAS (Empfehlungen für das Sicherheitsaudit<br />

an Straßen, FGSV 2002).<br />

Foto: Prof. Dr.-Ing. Carsten Wilm Müller


Anhand aktueller Fallbeispiele aus eigenem<br />

Hause zeigte Herr Wilma auf, welche<br />

Defizite im Rahmen von Sicherheitsaudits<br />

häufig identifiziert werden.<br />

Dabei erfolgte die Ansprache der<br />

Sicherheitsmängel systematisch<br />

getrennt nach den einzelnen Entwurfselementen,<br />

wie Linienführung, Querschnitt,<br />

Querungsstellen, Radverkehrsführung<br />

etc.. So kann eine zu lange<br />

gerade Linienführung zum Beispiel zu<br />

überhöhten Geschwindigkeiten verleiten,<br />

undeutliche Erkennbarkeit der<br />

Funktionen einzelner Verkehrsflächen<br />

bergen ebenso ein Sicherheitsrisiko,<br />

wie eine unausgewogene Querschnittsaufteilung.<br />

Mangelnde Sicht auf andere<br />

Verkehrsteilnehmer tritt als häufigstes<br />

Defizit bei Sicherheitsaudits auf.<br />

Grundsätzlich sollte bei Verkehrsplanungen<br />

die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer<br />

Vorrang haben, auch wenn<br />

dabei Abstriche an die Flüssigkeit des<br />

Verkehrs gemacht werden müssen. Im<br />

Einzelfall sind jedoch nach Beachtung<br />

der sicherheitsrelevanten Aspekte auch<br />

alle übrigen Belange in den Abwägungsprozess<br />

einzubeziehen.<br />

In der anschließenden Diskussion<br />

wurde angemerkt, dass auch die fast<br />

stetig sinkende Disziplin der Verkehrsteilnehmer<br />

als ein Grund für erhöhte<br />

Unfallzahlen festgestellt werden kann,<br />

und dagegen auch alle planerischen<br />

Anstrengungen nichts nützen.<br />

Im letzten Vortrag des Vormittags<br />

berichtete Dr. Ing. W. Theine vom<br />

hannoverschen Büro PGT Umwelt und<br />

Verkehr über das aktuelle Forschungsvorhaben<br />

„Neue RAS-W“ des BMVBS,<br />

mit dem eine neue Richtlinie zu Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

für<br />

Investitionsplanungen und Projektbewertung<br />

entwickelt werden soll. Mit<br />

Anwendung dieser Richtlinie kann der<br />

volkswirtschaftliche Nutzen von Straßenbauinvestitionen<br />

nach einheitlichen<br />

Grundsätzen bewertet werden. Damit<br />

wird eine Hilfestellung bei der Entscheidung<br />

gegeben, ob eine Maßnahme<br />

bzw. welche von mehreren möglichen<br />

Maßnahmen durchgeführt werden soll.<br />

Mit der neuen RAS-W soll die Empfehlungen<br />

für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

an Straßen (EWS 1997) abgelöst<br />

werden, um zum Einen veraltete<br />

Annahmen zu aktualisieren und zum<br />

Anderen eine Weiterentwicklung und<br />

Vereinfachung der Methodik zu erzielen.<br />

So soll es zum Beispiel künftig eine<br />

separate Betrachtung von Streckenund<br />

Knotenpunktelementen geben,<br />

was insbesondere im Hinblick auf die<br />

Fahrzeitermittlung eine realistischere<br />

Bewertung von innerstädtischen Maßnahmen<br />

ermöglicht. Die neue RAS-W<br />

soll sowohl bei der Bedarfsplanüberprüfung<br />

des Bundesverkehrswegeplans<br />

HB Hörsaal S5 Hochschule Bremen<br />

Sicherheitsmangel lange gerade Führung, breite Fahrbahn<br />

Seminarecho<br />

als auch bei innerstädtischen Maßnahmen<br />

Anwendung finden.<br />

Gerade der letzte Punkt wurde in der<br />

anschließenden Diskussion rege erörtert.<br />

Es ist zu erwarten, dass nach Einführung<br />

der RAS-W bei größeren innerstädtischen<br />

Maßnahmen immer<br />

häufiger von den Rechnungshöfen<br />

eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />

verlangt wird.<br />

Bei der Frage nach einer Berücksichtigung<br />

der Unterhaltungskosten stellte<br />

Herr Dr. Theine abschließend heraus,<br />

dass diese nicht in der neuen RAS-W<br />

integriert sein wird. Zum Nachweis der<br />

Wirtschaftlichkeit von Unterhaltungsmaßnahmen<br />

zum Beispiel auch im Vergleich<br />

zu Sanierung oder Neubau sollten<br />

zukünftig aber andere Ansätze<br />

gefunden werden.<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 35<br />

Fotos: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />

Foto: Dipl.-Ing. Uwe Wilma


Seminarecho<br />

Nach der Mittagspause gab Frau<br />

Goroncy Einblicke in die Hinweise für<br />

barrierefreie Verkehrsanlagen<br />

(H BVA 2011). Frau Goroncy ist Mitarbeiterin<br />

der Stadt Oldenburg im Fachdienst<br />

Verkehrsplanung und Mitglied<br />

des FGSV-Arbeitskreises barrierefreie<br />

Verkehrsanlagen unter Leitung von<br />

Herrn Dr. Rebstock von der Fachhochschule<br />

Erfurt.<br />

Zu Beginn erläuterte sie den Grund für<br />

die Erarbeitung der H BVA. Zur Umsetzung<br />

gibt es verschiedene Handbücher,<br />

Leitfäden oder DIN-Normen und -Fachberichte,<br />

die aber untereinander teilweise<br />

beachtliche Abweichungen aufweisen.<br />

Deshalb soll mit der H BVA ein<br />

Instrument geschaffen werden, in dem<br />

der aktuelle Wissensstand zur Herstellung<br />

der Barrierefreiheit zusammengestellt<br />

ist.<br />

An Beispielbildern aus der H BVA hat<br />

Frau Goroncy gezeigt, welche Möglichkeiten<br />

es gibt, Gehwege und Plätze<br />

barrierefrei zu gestalten, ohne die<br />

Optik zu verschlechtern. Dafür ist es<br />

erforderlich sich bereits im Vorfeld von<br />

Um- oder Neubaumaßnahmen mit dem<br />

Thema zu befassen.<br />

Am Beispiel einer Kreuzung in Oldenburg<br />

wurde gezeigt, wie eine Querungsstelle<br />

eingerichtet werden kann,<br />

die den verschiedenen Ansprüchen der<br />

einzelnen Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger,<br />

Radfahrer, Sehbehinderte und<br />

Rollstuhlfahrer gemeinsam Rechnung<br />

trägt. Bei der Diskussion zu diesem Beispiel<br />

musste aber auch Frau Goroncy<br />

Dr.-Ing. Harald Heinz<br />

36 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

zugeben, dass es nicht immer möglich<br />

ist, allen Bedürfnissen gerecht zu<br />

werden.<br />

So lautete auch ein Fazit des Vortrages,<br />

dass von allen Seiten bei der Planung<br />

und Ausführung von Lösungen zur<br />

Herstellung der Barrierefreiheit Kompromissbereitschaft<br />

gezeigt werden<br />

muss, um eine Umwelt für alle zu<br />

schaffen. Es besteht noch erheblicher<br />

Nachhol- und Forschungsbedarf,<br />

besonders in sensiblen Bereichen wie<br />

denkmalgeschützten oder anderen<br />

städtebaulich sensiblen Gebieten. Deshalb<br />

sollten frühzeitig Experten für Barrierefreiheit<br />

und Stadtgestaltung in den<br />

Planungsprozess integriert werden, um<br />

insgesamt ein positives Ergebnis zu<br />

erzielen.<br />

Im letzten Vortrag des Tages referierte<br />

Dr.-Ing. Harald Heinz über die Empfehlungen<br />

zur Straßenraumgestaltung<br />

innerhalb bebauter Gebiete<br />

(ESG). Herr Heinz ist Mitinhaber des<br />

Büros HJP-Planer, Aachen und als Architekt<br />

und Stadtplaner in der Planung<br />

sowie in Forschung und Lehre tätig.<br />

Herr Heinz hat aus der Gliederung der<br />

ESG einige wichtige Punkte herausgenommen<br />

und sie anhand von positiven<br />

und negativen Beispielbildern zur Straßenraumgestaltung<br />

erläutert.<br />

Zum Erhalt eines möglichst positiven<br />

Ergebnisses bei der Neugestaltung von<br />

Straßenräumen wird in den ESG empfohlen,<br />

miteinander in interdisziplinären<br />

Arbeitsgruppen über die gesamten<br />

Foto: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />

Bauphasen hinweg zusammenzu -<br />

arbeiten.<br />

Herr Heinz nahm auch Bezug auf den<br />

vorherigen Vortrag. Er bestätigte die<br />

Aussagen, dass die Integration von<br />

Bodenindikatoren in Platzbereiche<br />

bereits im Planungsprozess berücksichtigt<br />

werden sollte. Denn ein Ziel der<br />

Straßenraumgestaltung ist neben der<br />

Identifikation, der Identität und der<br />

Aufenthaltsqualität auch die Orientierung<br />

der Nutzer im Straßenraum.<br />

Die Straßenraumgestaltung beginnt mit<br />

der Bildung von Abschnitten mit jeweils<br />

eigenen Anforderungen. Danach muss<br />

der vorhandene Straßenraum bemessen<br />

werden. Bisher wurde die Fahrbahnbreite<br />

anhand des Verkehrsaufkommens<br />

bemessen und der Rest als<br />

Seitenraum genutzt. Ziel soll es sein,<br />

zuerst den Seitenraum nach den städtebaulichen<br />

Anforderungen zu bemessen<br />

und im Anschluss den übrigen<br />

Raum für die Fahrbahn zu nutzen.<br />

Ein Ergebnis ist hierbei ein breiterer<br />

und lebenswerterer Seitenraum.<br />

In den ESG wird dann auf einzelne Elemente<br />

zur Raumgestaltung wie Vegetation,<br />

Beleuchtung und Ausstattung eingegangen,<br />

die Herr Heinze anhand von<br />

Bildern dargestellt und beschrieben<br />

hat.<br />

Am Ende regte er nochmals an, bei der<br />

Planung neben der Funktion und<br />

Sicherheit mehr Wert auf die Gestaltung<br />

zu legen, um damit mehr lebenswerten<br />

Raum zu schaffen.<br />

Zum Schluss bedankte sich Enno Wagener<br />

bei den Referenten für ihre interessanten<br />

Vorträge und bei den Seminarteilnehmern<br />

für ihre zahlreichen<br />

Diskussionsbeiträge.<br />

Stefan Lippert,<br />

Sven Michaelsen


Portugal!<br />

Ein Land auf dem Weg von Gestern nach Morgen<br />

Vor mehr als zwanzig Jahren reiste ich<br />

durch Portugal. Meine Reiseroute glich<br />

den Verwindungen einer Anakonda im<br />

Todeskampf: vom südlichen Faro ging<br />

es nach Nordosten an die Grenze zu<br />

Spanien bei Elvas; dann ein Kurswechsel<br />

nach Nord-West, mitten durch die<br />

nach fürchterlichen Waldbränden geis -<br />

terhaft erscheinenden und noch mit<br />

von Brandgeruch geschwängerter Luft<br />

erfüllten Regionen Ribatejo und Beira<br />

Baixa, erreichte ich schließlich das Kloster<br />

der Christusritter in Tomar und darauf<br />

folgend Coimbra im Norden; der<br />

erneute Kurswechsel auf Süd-Südwest<br />

führte nach Fatima und der Atlantikküste<br />

folgend an die Mündung des Tejo<br />

und nach Lissabon; der Rückweg nach<br />

Faro, letztlich zu einer Woche des Faulenzens<br />

an der Algarve, ließ mich die<br />

leicht ondulierte Landschaft des Alentejo<br />

bei brütender Hitze ertragen. Portugal<br />

war damals noch ein Frischling in<br />

der EU, obwohl schon enorme Fördergelder,<br />

quasi zur „Wiederbelebung“<br />

des Wirtschaftslebens, in dieses Land,<br />

über dem immer noch Reste der Dunstglocke<br />

des Salazar-Regimes waberten,<br />

flossen.<br />

Und heute? Was erwartete die <strong>VSVI</strong>-<br />

Reisegruppe? Immerhin eine Busladung<br />

von Neugierigen traf sich nach einem<br />

sternförmigen Anflug auf den Horror-<br />

Airport Frankfurt. Die Lufthansa<br />

machte es dann möglich, dass wir nach<br />

etwa der Zeitdauer eines ausgedehnten<br />

Nickerchens gestärkt portugiesischen<br />

Boden betraten.<br />

Porto, das war unser erstes Ziel, eine<br />

Barock-Stadt an der Mündung des<br />

Douro. Diesen Namen können Engländer<br />

angeblich nicht aussprechen, sagte<br />

man uns. Da letztlich Briten maßgeblich<br />

an der Kreation des Portweines und<br />

dessen Verbreitung beteiligt waren,<br />

vermute ich eher, dass mit zunehmendem<br />

Portweingenuss die Sprechfähigkeit<br />

wegen nachlassender Anspannung<br />

der Kiefermuskulatur leidet! Nicht<br />

unbegründet habe ich da eine Melodie<br />

im Ohr, zu der eine Textpassage in etwa<br />

lautet: ...gib dem alten Lord noch ´n<br />

Port... – oder so ähnlich. Gleichwohl:<br />

beeindruckt haben uns vor allem auch<br />

der Börsenpalast, die Kathedrale, die<br />

Altstadt und – bei einer Fahrt auf dem<br />

Douro – das wechselnde Panorama mit<br />

einer Vielzahl unterschiedlichster Brückenkonstruktionen.<br />

Natürlich gehört zu einem Besuch in<br />

Porto auch die Visite einer Portweinkellerei<br />

mit Verkostung. Traumhaft große<br />

Fässer mit Weinen lange zurück liegender<br />

Jahrgänge und sogar gefängnisartige<br />

Zellen für die Kostbarsten unter<br />

den Kostbaren, auf Deutsch: Weine<br />

hinter Gittern! Während nun „the very<br />

british upperclass“ ein geradezu erotisches<br />

Verhältnis zum Portwein zu pflegen<br />

scheint, erlaube ich mir doch eine<br />

eigene Meinungsbildung, in deren Vorfeld<br />

ich mich jedoch gerne eine Nacht<br />

im Weinkeller einschließen lassen<br />

würde, ausgestattet mit einem Glas<br />

und dem Generalschlüssel für die Fässer.<br />

Da mir das aber im Rahmen der<br />

Reise nicht möglich wurde, basiert<br />

meine Meinung auf der Basis von<br />

Portwein für viele frohe Stunden<br />

Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

Foto:Hartmut Gärtner<br />

jeweils einer Zungenbenetzung mittels<br />

dreier unterschiedlicher Weine. In der<br />

blumenreichen Sprache der Weinspezialisten<br />

würde ich meine Meinung etwa<br />

so formulieren: beim Schnüffeltest<br />

zeigt sich eine samtig-weich aufsteigende<br />

Blume, der Schlürftest dann lässt<br />

die Geschmeidigkeit des Weines im<br />

Zulauf zum vorderen Zungenterritorium<br />

erkennen, aber bei Füllung des Gaumenbogens<br />

entwickelt der Wein sein<br />

ganzes Volumen, um dann im Abgang<br />

kurz vor dem hintersten Geschmackszapfen<br />

doch noch einmal würzig und<br />

nachhaltig werdende Leichtigkeit verbreitend<br />

den Weg in die Schlucht des<br />

beginnenden Abstiegs in den Magen<br />

zu finden, in dem geschmacksmäßig<br />

der Weinbeschreiber keinen Zugriff<br />

mehr hat!<br />

Wie ist diese Beschreibung zu verstehen?<br />

Die Zunge der britischen High-<br />

Snobility ist eben anders kalibriert als<br />

eine niedersächsische Zunge, die durch<br />

durchsichtige Getränke aus kleinen,<br />

handlichen Gläsern und flüssiges Gold<br />

aus grünen Flaschen aus Jever abgehärtet<br />

ist.<br />

Coimbra, unser nächstes Ziel, stellte<br />

sich vor allem als älteste portugiesische<br />

Universitätsstadt dar. Wir waren auf<br />

dem Campus, einem traditionsbeladenen<br />

und noch heute in deutlicher Tradition<br />

verhafteten Gelände, in dem die<br />

dort zugehörigen Menschen, also Lehrende<br />

und Lernende, schon dadurch<br />

Die edelsten Tropfen im Knast<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 37<br />

Foto:Hans-Ullrich Witzick


Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

auffallen, dass sie lange schwarze<br />

Umhänge tragen, auch außer Haus,<br />

auch bei quälender Hitze. Die exquisit<br />

historische bauliche Anlage zeichnete<br />

sich nicht nur durch eine eigene Kirche<br />

aus und einen durch einen in Deckenhöhe<br />

umlaufenden Rundgang „von<br />

oben“ einsehbaren Prüfungshörsaal<br />

(wir konnten eine gerade ablaufende<br />

Examination eines Doktoranden beobachten,<br />

der in Anwesenheit seiner<br />

Familie sicherlich eine der wichtigsten<br />

Szenen seines Lebens durchlitt und<br />

durchlebte); am meisten aber hat mich<br />

die alte Bibliothek fasziniert: über geniale<br />

Treppenkonstruktionen waren die<br />

bis unters Dach angeordneten Bücherregale<br />

angeordnet; mein Gott, wie viele<br />

alte Folianten aus vergangenen Jahrhunderten<br />

mögen dort wohl gehortet<br />

worden sein! Was aber haben Fledermäuse<br />

in einer Bibliothek zu suchen?<br />

Jetzt weiß ich es! In dieser Bibliothek<br />

gehören sie zum Inventar, eher aber<br />

zum Bestandspflegepersonal. Bücher in<br />

derartigen Papierreservoiren zerfallen<br />

meistens durch Insektenangriffe und<br />

diese Insekten sind geradezu eine Leibund<br />

Magenspeise für eine bestimmte<br />

Fledermausart. Genau die tut hier<br />

jeden Abend in der Dunkelheit einen<br />

erfolgreichen Dienst. Guten Appetit!<br />

Ältere Semester aus <strong>Niedersachsen</strong>vor der UNI in Coimbra<br />

38 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Coimbra, ade! Ein besonderes highlight<br />

der europäischen Universitätslandschaft<br />

haben wir kennen gelernt.<br />

Nun aber Fatima! Dieser gewichtigste<br />

Wallfahrtsort im katholischen Portugal<br />

erweckt zwiespältige Gefühle bei coolen<br />

Protestanten der norddeutschen<br />

Tiefebene. Da rutschen Gläubige aus<br />

welchen Verzweiflungs- oder auch<br />

Dankesgründen auch immer auf Steinplatten<br />

zu einer Kathedrale in vager<br />

Erhörungserwartung. Ich kann nur<br />

sagen: „suum quique“, was bedeutet:<br />

jedem das Seine. Für jeden nicht so<br />

emphatischen Mitteleuropäer und auch<br />

für mich als langjährig erprobten Messdiener<br />

bleibt Fatima ein unnachahmlicher<br />

Ort der Verwunderung, nicht<br />

aber zugleich ein Wunder.<br />

Nach einem Zwischenstopp in der weißen<br />

Stadt Obidos mit ihrem pittoresken<br />

Charme landen wir nunmehr im politischen<br />

Herzen von Portugal, also in Lissabon.<br />

Wir werden konfrontiert mit der<br />

ganzen Vielfalt der touristischen Vorzeigebesonderheiten<br />

dieser Stadt, die<br />

dahinlebt zwischen ihrer glorreichen<br />

Historie und dem Anspruch auf<br />

Anschluss an die Moderne des neuen<br />

Europa. Wir erleben die Himmelfahrt<br />

Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />

vom Unter- zum Oberland mittels des<br />

historischen Fahrstuhles. Das Hieronymuskloster<br />

in seiner bestechenden Individualität<br />

der Manuelik, einer Dekortechnik<br />

im Kreuzgang, bei der quasi<br />

Schiffstaue miteinander verwoben sind.<br />

Wir genießen den Spaziergang durch<br />

die morbide Altstadt (Alfama), aber<br />

auch das Entdeckerdenkmal am Ufer<br />

des Tejo, welches eindeutiges Merkmal<br />

ist für den Stolz der Portugiesen über<br />

die Werke ihrer Vorfahren. Was aber<br />

bleibt bei mir im Blickfeld der Erinnerung?<br />

Wenn ich ehrlich sein soll: die<br />

tolle Brückenkonstruktion über den<br />

Tejo. Und genau über dieses Thema<br />

hatten wir die Gelegenheit einen Film<br />

vorgeführt zu erhalten bei der Staatlichen<br />

Straßenbaufirma, die sich in Spanien<br />

für den Bau und die Unterhaltung<br />

der Staatsstraßen verantwortlich zeichnet.<br />

Die EU hat alles gesponsert. Von<br />

Lissabon aus sind wir dann noch an<br />

den westlichen Rand der Tejo-Mündung<br />

vorgedrungen und haben uns in<br />

Sintra die königliche Sommerresidenz<br />

zu Gemüte geführt; beeindruckend die<br />

Kachelarbeiten und die Vielfalt der<br />

Motive.<br />

Die Weiterfahrt bis zur Algarve war<br />

eine Durchquerung der ländlichen<br />

Region des Alentejo. In der Regionshauptstadt<br />

Evora, immerhin Weltkulturerbe,<br />

natürlich ausgestattet mit klerikalen<br />

Prunkbauten an exponierter<br />

Lage, bleibt mir in deutlicher Erinnerung<br />

die Knochenkapelle in der Kirche<br />

Sao Francisco! Der Sinn dieser gezielt<br />

Schaudern machenden Gebeinedekoration<br />

liegt schlicht darin, den Betrachter<br />

hinzulenken zur Erkenntnis der eigenen<br />

Fatima berührt<br />

Foto: Hartmut Gärtner


Begrenzung des irdischen Daseins.<br />

Das Alentejo mit seiner leicht ondulierten<br />

Geländestruktur ist die Heimat der<br />

Korkeichen, deren Produkt uns bis vor<br />

nicht all zu langer Zeit als einziges Verschlussmittel<br />

für Weinflaschen bekannt<br />

war. Schließlich ist dieses Terrain auch<br />

die Aufzuchtregion für die gut gebauten,<br />

stolzen Kampfstiere, die in der<br />

Arena bis aufs Blut gereizt werden,<br />

deren Tötung in der Arena jedoch in<br />

Portugal verboten ist.<br />

Nach langer Fahrt öffnet sich uns die<br />

Algarve mit ihren zahlreichen Attraktivitäten.<br />

Die westliche Landspitze Portugals<br />

und zugleich Europas, das Cabo<br />

Sao Vicente mit seinem lichtstärksten<br />

Leuchtturm Europas, machte nachdenklich,<br />

nicht nur wegen eines Verkaufswagens<br />

mit der Reklame „Letzte<br />

Bratwurst vor Amerika“– tatsächlich<br />

auf Deutsch verfasst. Die Stadt Lagos,<br />

einst bereits römischer Hafen und später<br />

dann auch maurische Seefestung,<br />

war einst Zentrum der portugiesischen<br />

<strong>VSVI</strong>-Sonderfahrt durch Lissabon<br />

Menuelik im Hieronymuskloster in Lissabon<br />

Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />

Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />

nautischen Techniken. Wie baut man<br />

Schiffe immer anforderungsgerechter?<br />

Wie sind Navigationsverfahren zu entwickeln?<br />

Wie ist eigentlich die Oberflächenstruktur<br />

unseres Globus gestaltet?<br />

Derartige Fragestellungen im Mittelalter<br />

und damit noch gar nicht so lange<br />

entfernt von der Zeit, in der die Erde<br />

für eine Scheibe gehalten wurde, an<br />

deren Rand man in den unendlichen<br />

Orkus abstürzen konnte. All diese Fragen<br />

wurden hier in Lagos in der legendären<br />

Seefahrerschule Heinrichs des<br />

Seefahrers aufgegriffen und Stück für<br />

Stück Lösungsansätzen zugeführt.<br />

Nicht grundlos wimmelt es in den<br />

Geschichtsbüchern, wenn es um den<br />

Seeweg nach Indien, also die Umrundung<br />

Südafrikas, geht von portugiesischen<br />

Namen, allen voran Bartholomeo<br />

Diaz und Vasco da Gama. Man tastete<br />

sich damals per Schiff an der westafrikanischen<br />

Küste entlang immer mehr<br />

nach Süden und kassierte auf diesen<br />

Erkundungen noch solche Nebengewinne<br />

ein wie zum Beispiel die Kanarischen<br />

Inseln.<br />

Den letzten Abend vor der Heimreise<br />

der meisten Reiseteilnehmer (einige<br />

wollten noch ein wenig an der Algarve<br />

faulenzen) verbrachten wir bei einem<br />

Fischer in Albufeira beim Netz-Flicken<br />

Azulejos-Kunst in Sintra (Kacheln)<br />

Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />

Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />

Abendessen im Casino in Villamoura.<br />

Die im Anschluss an den Nachtisch<br />

offerierte Tanzakrobatik-Show ließ<br />

jedenfalls mich alle Rückenschmerzen<br />

als gering erkennen, die ich jemals<br />

gehabt habe.<br />

Ich habe mich gefragt: Was verbindet<br />

mich eigentlich mit diesem Portugal am<br />

südwestlichen Ende von Europa? Ich<br />

bin zu folgender Auffassung gelangt:<br />

Wir Nordgermanen haben im gleichen<br />

Zeitraum wie die Portugiesen<br />

kulturelle Werte geschaffen, die<br />

heute als Weltkulturerbe anerkannt<br />

sind. Unsere „Werte“ bestehen eher<br />

in typischer Festlandskultur, während<br />

bei den Portugiesen das maritime Element<br />

bei ihrer „Wertschöpfung“ das<br />

wesentliche Element darstellt.<br />

Finanziell hängt Portugal am Tropf<br />

der EU. Können wir es uns leisten,<br />

diese kreative und willige Nation<br />

„hängen“ zu lassen? Meine Meinung:<br />

keineswegs!<br />

Der morbid erscheinende Charme<br />

Portugals darf uns „anderen“ Europäern<br />

nicht verloren gehen. Geben<br />

wir also Portugal Hilfestellung bei der<br />

Findung des Weges in die EU und die<br />

EURO-Zone. Wir werden uns eines<br />

Tages dafür selbst dankbar sein.<br />

Schulterschluss mit den hilfebedürf -<br />

tigen Mittelmeer-Anreinern ist<br />

angesagt. Sie werden es uns einst<br />

danken zu unserem Nutzen.<br />

Am Cabo Sao Vicente<br />

Hans-Ullrich Witzick<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 39<br />

Foto: Hartmut Gärtner


Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

52. <strong>Mitgliederversammlung</strong> der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

in der Rosenstadt Hildesheim<br />

Bei der diesjährigen <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

ging es bei einer Teilnehmerzahl<br />

von knapp über 60 Personen<br />

fast familiär zu. Doch wer der Meinung<br />

war, dass dadurch die Tagesordnung<br />

schneller abgearbeitet würde, sah sich<br />

bei den anstehenden Themen<br />

getäuscht. An diesem Tag war außer<br />

unserer <strong>Mitgliederversammlung</strong> noch<br />

ein zweiter wichtiger Punkt im Tagesablauf:<br />

Das EM-Viertelfinalspiel<br />

Deutschland – Griechenland.<br />

Doch bevor wir zu den offiziellen<br />

Tagespunkten übergingen, trafen sich<br />

die Mitglieder der <strong>VSVI</strong> und die mit<br />

ihnen angereisten Partner/innen zum<br />

Begrüßungskaffee und Canapés im<br />

Parkhotel Berghölzen. Nach einer kleinen<br />

Stärkung begann für einen Teil das<br />

Rahmenprogramm: Historische Stadtfüh-rung<br />

vom Marktplatz zur Michae-<br />

liskirche und zum Dom mit dem<br />

tausendjährigen Rosenstock. Dieser<br />

hatte allerdings seine Blütenphase für<br />

dieses Jahr schon abgeschlossen. Aber<br />

die Gruppe erfuhr etwas über die<br />

Geschichte des Rosenstockes und seine<br />

Widerstandskraft, die auch der Krieg<br />

nicht zer-stören konnte. Die<br />

Geschichte der Michaeliskirche führt<br />

zurück in das Jahr 996 als Bernward<br />

ein Benediktinerkloster auf dem<br />

Michaelishügel gründete. Der Bau der<br />

Michaeliskirche begann 1010. In der<br />

Krypta wurde 1022 Bernward beigesetzt.<br />

Die Michaeliskirche hat eine<br />

wechselvolle Geschichte, sie seit 1542<br />

eine evangelische Pfarrkirche ist. Das<br />

Benediktinerkloster blieb allerdings<br />

bestehen. In der Krypta werden weiterhin<br />

von den Mönchen Stundengebete<br />

gehalten. Somit ist St. Michaelis eine<br />

Glockenübergabe Bürgermeister E. Paland<br />

Glückwunsch zum Gewinn einer Usbekistanreise Präsidium<br />

40 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

von 64 so genannten Simultankirchen<br />

in Deutschland.<br />

Derweil sich die einen die Geschichte<br />

Hildesheim näher bringen ließen, hörten<br />

sich die anderen die Begrüßungsworte<br />

des Bürgermeisters Ekkehard<br />

Paland an, um anschließend die Tagesordnungspunkte<br />

der 52. <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

ab zu arbeiten. Eigentlich<br />

wie immer: Tätigkeitsbericht, Kassenbericht<br />

und Entlastung des Vorstandes.<br />

Details der <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

können im Protokoll nachgelesen werden.<br />

Ich möchte an dieser Stelle nur auf<br />

zwei wesentlich Punkte eingehen.<br />

Unter Top 10 stand Satzungsänderung.<br />

Dieser Punkte sorgte für eine anregende,<br />

ich möchte fast sagen, leidenschaftliche<br />

Diskussion. Im Vorfeld und<br />

bisher noch nicht dagewesen, gab sich<br />

die <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> erstmals einen


Vereinscodex. Dieser war der Einladung<br />

beigelegt. Bei der Satzungsänderung<br />

des § 4 (Mitgliedschaft) prallten die<br />

unterschiedlichsten Meinungen aufeinander.<br />

Zeitweise stand sogar eine Verlegung<br />

des Tagesordnungspunktes auf<br />

die kommende <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

im Raum. Eine derartige lebhafte Diskussion<br />

dürfte in der Vereinsgeschichte<br />

selten sein. Nach dem Für und Wider<br />

entschied sich die Versammlung letztendlich<br />

dem überarbeiteten Vorschlag<br />

des Präsidiums, der nicht der Einladung<br />

beilag, zu zustimmen.<br />

Nach der Kaffeepause und im ruhigen<br />

Fahrwasser wurde die Wahl eines Vizepräsidenten,<br />

der laut Vereinsstatuten<br />

erforderlich ist, durchgeführt. Es stellte<br />

sich unserer Schatzmeister Hans<br />

Schnibbe zu Verfügung. Er wurde einstimmig<br />

gewählt. Einstimmigkeit<br />

herrschte auch bei der Zustimmung<br />

und Benennung unseres ehemaligen<br />

Präsidenten Gerald Roloff zum Ehrenmitglied.<br />

Hierbei wurde insbeson-dere<br />

seine Initiative für die Nachwuchsförderung<br />

hervorgehoben. Mit diesem<br />

Thema hatte sich vorab schon der Kollege<br />

Lothar Griese ausführlich an die<br />

Versammlung gewandt, der dafür seit<br />

letztem Jahr Ansprechpartner im Präsidium<br />

ist. Er berichtete, dass nun mit<br />

vereinten Kräften von der Ingenieurkammer<br />

<strong>Niedersachsen</strong> und Bremen,<br />

des Bauindustrieverbandes und der<br />

<strong>VSVI</strong> Bremen sich fünf Kollegen gefunden<br />

haben diese Aufgabe anzupacken.<br />

Er appellierte an die Versammlung,<br />

dass es unser aller Bestreben sein muss,<br />

unseren Beruf jungen Menschen näher<br />

zu bringen.<br />

Zum Abschluss wurde auf die kommende<br />

53. <strong>Mitgliederversammlung</strong> am<br />

21. Juni 2013 in Papenburg hingewiesen.<br />

Die Überreichung der Glocke als<br />

symbolisches Zeichen wurde am späten<br />

Abend von Markus Brockmann an Martin<br />

Zeller vorgenommen.<br />

Der gemütliche Teil des Tages begann<br />

am Abend mit einem kalt/warmen Buffet.<br />

Die Unterhaltung mit Kollegen, die<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> Ehrenmitglied Gerald Roloff<br />

Präsidiumstisch Vizepräsident<br />

Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

man lange Zeit nicht gesehen hat, und<br />

das Tanzvergnügen bestimmten den<br />

Abend. Wäre da nicht noch das Fußballspiel<br />

Deutschland gegen Griechenland<br />

im Viertelfinale gewesen. Die<br />

Zweimannband aus Nettlingen hielt<br />

uns nicht nur mit ihren Musikstücken<br />

aus den sechziger und siebziger Jahren<br />

sondern auch mit dem Ergebnis auf<br />

dem Laufenden. Die Tanzfläche war<br />

somit gut belegt. Kleine Einlagen mit<br />

Beteilung aller sorgten für eine gute<br />

Stimmung. Zum Höhepunkt des<br />

Abends gehörte noch die Verlosung<br />

von zwei Gutscheinen für die <strong>VSVI</strong>-<br />

Reise nach Usbekistan vom 5. bis 14.<br />

April 2013. Als Glücksfee fungierte<br />

Frau Howind und unser Präsident<br />

konnte zwei Damen zu ihrem Gewinn<br />

beglückwünschen. Ach ja, das Ergebnis<br />

Deutschland – Griechenland ist jetzt<br />

nicht mehr relevant. Es war jedenfalls<br />

ein schöner erlebnisreicher Tag.<br />

Andreas Gummert<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 41


Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

Geburtstage Herzlichen Glückwunsch!<br />

60 Jahre<br />

September<br />

Paul Babel Hannover<br />

Bernhard Brünjes Vollersode<br />

Norbert Lange Nordhorn<br />

Eberhard Ruske Braunschweig<br />

Oktober<br />

Bernhard Hehl Laatzen<br />

Friedrich-Wilhelm Rebber Fürstenau<br />

Siegfried Richter Elbingerode<br />

November<br />

Joachim Delfs Rastede<br />

Manfred Hachmeister Uelzen<br />

Jörg Huhs Coppenbrügge<br />

Wolfgang Rettberg Meppen<br />

Lothar Schäfgen Salzgitter<br />

Dezember<br />

Fred Heinzelmann Wiefelstede<br />

Reinhard Scheibe Peine<br />

Günter Witte Bremervörde<br />

65 Jahre<br />

September<br />

Hans-Ullrich Dittmer Reppenstedt<br />

Wulf-Hendrik Kohl Hannover<br />

Dagmar Langguth Hannover<br />

Michael Ruppelt Wunstorf<br />

Joachim Schünemann Dransfeld<br />

Frank Zielesny Wiefelstede<br />

Oktober<br />

Andreas Müller Osnabrück<br />

November<br />

Johann Bohlen Uplengen<br />

Dezember<br />

Christian Busatis Goslar<br />

Bodo Eberhardt Ganderkesee<br />

Bernd Jochens Oldenburg<br />

Johann Tebben<br />

70 Jahre<br />

September<br />

Leezdorf<br />

Franz Fischer Northeim<br />

Dr. Wolf Thomas Osnabrück<br />

Manfred Wiecker Rastede<br />

Axel Witschel Greifswald<br />

Oktober<br />

Klaus Bergen Wunstorf<br />

Wolfgang Brose Celle<br />

Peter Kasten Nienburg<br />

Walter Martinat Oldenburg<br />

Peter Novotny Scharnebeck<br />

November<br />

Karl-Heinz Friebe Aerzen<br />

Diethard Heidemann Stade<br />

Dezember<br />

Werner Horn Friedrichsfehn<br />

August Voigt Aschendorf<br />

Peter Walther<br />

75 Jahre<br />

September<br />

Springe<br />

Jürgen Brunotte Salzgitter<br />

Gerhard Fehr Osnabrück<br />

Ernst Georg Flocken Osnabrück<br />

Ulrich Kaste Bremen<br />

Hans-Reiner Kohlhoff Oldenburg<br />

Gottfried Stehnke Osterholz-Scharmbeck<br />

Josef Watermann Meppen<br />

42 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Oktober<br />

Bernhard Hartlage Osnabrück<br />

Friedhelm Ohsa Holzminden<br />

November<br />

Dr. Endre Szabados Kreiensen<br />

Dezember<br />

Dieter Milark Laatzen<br />

Eberhard Schott Osterholz-Scharmbeck<br />

Karl-Heinz Sechtig Nordstemmen<br />

80 Jahre<br />

Oktober<br />

Prof. Siegfried Päuker Nienburg<br />

November<br />

Jan-Ludwig Schröder Oldenburg<br />

Dezember<br />

Bernhard Bentrup Osnabrück<br />

Eckhart Koch Einbeck<br />

Alfred Buchsbaum Delmenhorst<br />

81 Jahre<br />

September<br />

Bernhard Mannemann Lingen<br />

November<br />

Hans Danne Northeim<br />

Klaus Greve Winsen<br />

Dieter Heuer Soltau<br />

Dezember<br />

Rudolf Schnitker Hannover<br />

82 Jahre<br />

September<br />

Gustav Mölle Schöningen<br />

Gerd Völkening Haselünne<br />

Oktober<br />

Otto Lüder Rinteln<br />

November<br />

Prof. Dr. Bernhard Kiekenap Braunschweig<br />

Dezember<br />

Walter Krößmann Sarstedt<br />

83 Jahre<br />

September<br />

Günther Sandfuchs Rössing<br />

November<br />

Gerhard Niemeyer Herzberg<br />

84 Jahre<br />

September<br />

Horst-Günter Mache Zeven<br />

Horst Schröder Müden<br />

Oktober<br />

Helmut Balzer Goslar<br />

November<br />

Gerhard Thieke Meppen<br />

Dezember<br />

Wolfgang Kraus Bremen<br />

85 Jahre<br />

Oktober<br />

Horst Ditzel Hannover<br />

Hermann Meyer Cloppenburg<br />

November<br />

Otto Gosda Wolfsburg<br />

Josef Rotermund Höxter<br />

86 Jahre<br />

Oktober<br />

Willy Bungenstock Gehrde<br />

Horst Troelenberg Wiefelstede<br />

November<br />

Waldemar Paeger Wolfsburg<br />

Dezember<br />

Günther Rodemüller Diepholz<br />

87 Jahre<br />

September<br />

Fritz Becker Oetzen<br />

Heinz Levetzow Delmenhorst<br />

Bernd Reimer Jesteburg<br />

Oktober<br />

Martin Szwillus Bad Malente<br />

Dezember<br />

Friedrich Judas Apelern<br />

88 Jahre<br />

September<br />

Hermann Behrmann Langwedel<br />

November<br />

Herbert Drehmer Syke<br />

Heinrich Meier Lüdge<br />

89 Jahre<br />

Dezember<br />

Johann Voss Cuxhaven<br />

90 Jahre<br />

September<br />

Fritz Kastenschmidt Fallingbostel<br />

Otto Wetzig Osnabrück<br />

Oktober<br />

Walter Fischer Dörverden<br />

92 Jahre<br />

Oktober<br />

Franz Moneke Hannover<br />

Wilhelm Wallbaum Obernkirchen<br />

93 Jahre<br />

September<br />

Gunnar Österlund Bissendorf<br />

95 Jahre<br />

November<br />

Wilhelm Michaelis Celle<br />

98 Jahre<br />

Dezember<br />

Karl-Heinz Franke Hannover


25 Jahre Mitgliedschaft<br />

September<br />

Hartwig Harms Weyhe<br />

Peter Mairose Bremen<br />

Oktober<br />

Klaus Balk Munster<br />

Eckhard Irrgang Bispingen<br />

Wigbert Kisslinger Bispingen<br />

Jürgen Leuchtmann Haselünne<br />

Detlef Reiners Wardenburg<br />

Uwe Schindler Estorf<br />

August Voigt Aschendorf<br />

Dr. Norbert Wolff Braunschweig<br />

November<br />

Ulrike Basse Hannover<br />

Wolfgang Ellrott Garbsen<br />

Dittmar Penger Bassum<br />

Dezember<br />

Gerhard Böker Hildesheim<br />

50 Jahre Mitgliedschaft<br />

September<br />

Heinz Bätje Celle<br />

Horst Knoke Hameln<br />

Heinz Lölke Stadthagen<br />

Heinrich Ohlenbusch Hude<br />

Horst Reinhart Diekholzen<br />

Wulf Sander Aurich<br />

Johannes Schwartz Bad Gandersheim<br />

Oktober<br />

Rolf-Dieter Arnemann Wolfsburg<br />

Otto Wetzig Osnabrück<br />

November<br />

Hermann Heitmann Stade<br />

Dezember<br />

Robert Reichert Oldenburg<br />

Neue Mitglieder<br />

Ralf Arens Haren<br />

Carina Müller Bad Münder<br />

Daniel Palucki Aschendorf<br />

Christian Reppin Holle<br />

Burkhardt Rüther Bremen<br />

Setlef Stein Osnabrück<br />

Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

40 Jahre Mitgliedschaft<br />

September<br />

Wolfgang Schröder Sarstedt<br />

Oktober<br />

Helmut Richter Hildesheim<br />

November<br />

Horst Ahnert Braunschweig<br />

Axel Kaune Söhlde<br />

Dr. Heinrich Völkmann Bramsche<br />

Dezember<br />

Torsten Bergbohm Adendorf<br />

Karl-Hermann Fastenau Verden<br />

Heinz Flottmann Achim<br />

Uwe Glogowsky Oldenburg<br />

Arnold Koch Vechta<br />

Joachim Otte Meppen<br />

Gunter Ziech Coppenbrügge<br />

Wir gedenken unserer<br />

verstorbenen Mitglieder<br />

Mulugheta Araia<br />

Wolfgang Baldauf<br />

Rudolf Behrens<br />

Siegfried Böhm<br />

Joachim Darnstädt<br />

Joachim Erhorn<br />

Klaus Feldmeier<br />

Helmut Fillinger<br />

Hartmut Franzke<br />

Günther Friedrichs<br />

Helmut Geisler<br />

Hermann Göbel<br />

Jürgen Golle<br />

Dieter Henning<br />

Eckhard Hofmeister<br />

Annette Knorr<br />

Hans Korten<br />

Hans-Albert Meyer<br />

Hermann Müffelmann<br />

Günter Rabe<br />

Heinrich Rehbock<br />

Karl-Heinz Schäfer<br />

Walter Schröer<br />

Wolfgang Söffker<br />

Peter Suhl<br />

Horst Tinnemann<br />

Reinhold Werner<br />

Heino Wilms<br />

Reinhard Wischnewski<br />

Arno Wolter<br />

Edmund Zabel<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 43


Formulare<br />

Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur<br />

❏ Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong> e.V.,<br />

Eichstraße 19, 30161 Hannover, Fax 0511- 32 56 53 oder online unter WWW.<strong>VSVI</strong>-NIEDERSACHSEN.DE<br />

❏ Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien Hansestadt Bremen e.V.,<br />

Bgm.-Spitta-Allee 18, 28329 Bremen, Fax 0421- 20 349-34 oder online unter WWW.<strong>VSVI</strong>-BREMEN.DE<br />

Name<br />

Vorname<br />

Titel<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Geburtstag<br />

Geburtsort<br />

Berufsstellung ❏ selbstständig ❏ Angestellter ❏ Beamter<br />

Dienststellung<br />

Ermächtigung zum Einzug<br />

des Beitrages mittels Lastschrift<br />

❏ Vereinigung der Straßenbau- und<br />

Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />

Eichstraße 19<br />

30161 Hannover<br />

❏ Vereinigung der Straßenbau-<br />

und Verkehrsingenieure der<br />

Freien Hansestadt Bremen e.V.<br />

Bgm.-Spitta-Allee 18<br />

28329 Bremen<br />

44 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Studienanstalt(en)<br />

Abschlussexamen im Jahre<br />

als<br />

Arbeitgeber<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

Hiermit ermächtige ich die <strong>VSVI</strong> e.V. widerruflich, den von mir<br />

zu entrichtenden Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten meines<br />

Kontos mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Mitgliedsnummer<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

BLZ<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift


Jahreshauptversammlung <strong>2012</strong><br />

in Braunschweig mit Vortrag<br />

Am 10. Mai <strong>2012</strong> trafen sich 40 Mitglieder<br />

der Bezirksgruppe zur Jahreshauptversammlung<br />

im Restaurant am<br />

Flugplatz in Braunschweig. Als Referenten<br />

für diese Veranstaltung konnten<br />

wir unser Mitglied Frank Bötzkes,<br />

öffentlich bestellter und vereidigter<br />

Sachverständiger für Bauablaufstörungen,<br />

gewinnen. Er hielt einen Vortrag<br />

über das Thema, Schlechtes Wetter,<br />

wer trägt das Risiko?<br />

Frank Bötzkes trug uns vor, dass der<br />

Nachweis eines gestörten Bauablaufs<br />

die schwierigste Herausforderung für<br />

einen Baubetrieb ist. Das liegt nicht nur<br />

an der Komplexität der gestörten Bauabläufe<br />

der einzelnen Projekte, sondern<br />

vor allem an den Anforderungen, die<br />

die Baujuristen an die Nachweise stellen.<br />

Es gibt bis heute keine einheitliche<br />

Nachweismethodik.<br />

Zuhörer vor dem Vortrag der Vortrag beginnt<br />

Zum eigentlichen Thema. Was sind<br />

geänderte Witterungsbedingungen?<br />

Typische Ereignistage im Bauwesen<br />

sind, Frosttage, Eistage, Niederschlagstage,<br />

Schneetage. Jedem Angebot liegt<br />

eine Kalkulation zugrunde. Sie basiert<br />

auf Schätzung von Leistungsansätzen<br />

bei der Ausführung von Bauleistungen<br />

in der Zukunft. Eine Leistungsminderung,<br />

hervorgerufen durch witterungsbedingten<br />

Einfluss, verändert die Leistungsansätze.<br />

Das bedeutet eine<br />

Schätzung zur Schätzung.<br />

Wir unterscheiden Arbeitstage von<br />

Montag bis Freitag und Leistungstage,<br />

die die witterungsbedingte Leistungsminderung<br />

berücksichtigen. In den<br />

Monaten Mai bis Oktober entsprechen<br />

Arbeitstage gleich Leistungstage, da in<br />

diesem Zeitraum keine Leistungsminderung<br />

witterungsbedingt zu berücksichtigen<br />

ist. In den Monaten November bis<br />

Bezirksgruppe Braunschweig<br />

April ergibt sich eine geringere Dauer<br />

der Leistungstage im Verhältnis zu den<br />

Arbeitstagen, da die täglichen witterungsbedingten<br />

Ausfallzeiten berücksichtigt<br />

werden müssen. Bei einer beispielhaften<br />

Leistungsminderung von 25<br />

Prozent entspricht 1,00 Arbeitstag<br />

gleich 0,75 Leistungstage. Die geographische<br />

Lage der Baustellen, zum Beispiel<br />

Hamburg oder München, ergibt<br />

unterschiedlich witterungsbedingte<br />

Ausfälle und dadurch geänderte Bauzeiten.<br />

Was bedeutet schlechtes Wetter für<br />

den Auftragnehmer? 1) Er hat je nach<br />

Jahreszeit die Witterungsverhältnisse<br />

einzukalkulieren. 2) Sofern die tatsächliche<br />

Witterung von den normalen Witterungsverhältnissen<br />

abweicht, hat er<br />

Anspruch auf Bauzeitverlängerung,<br />

jedoch nicht auf Erstattung von Mehrkosten.<br />

3) Sollten sich Leistungen durch<br />

Vortragender Frank Bötzkes<br />

kleine Vorstandsbesprechung<br />

Edgar Hartwig, Dr. Holger Lorenzl und Hans-Georg Leuer (v.l.) Ehrung Prof. Dr.-Ing. Bernhard Kiekenap<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 45


Bezirksgruppe Braunschweig<br />

auftraggeberseitige Störungen in<br />

ungünstige Witterungsperioden verschieben,<br />

können dem Auftragnehmer<br />

neben Bauzeitverlängerungen auch<br />

Mehrkostenansprüche zustehen.<br />

Nach seinem Vortrag beantwortete<br />

Frank Bötzkes noch Fragen, die die Teilnehmer<br />

zum Thema stellten. Zum<br />

Schluss dankten sie dem Vortragenden<br />

mit viel Beifall.<br />

Danach unterrichtete Edgar Hartwig<br />

die Mitglieder über die nächsten Veranstaltungen.<br />

Wir wollen am 20.September<br />

<strong>2012</strong> die VW-Arena in Wolfsburg<br />

besichtigen. Am 24. Januar 2013 soll<br />

Bezirksgruppe Celle<br />

46 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

der Neujahrsempfang in Braunschweig,<br />

im September 2013 eine mehrtägige<br />

Exkursion ins Ruhrgebiet stattfinden.<br />

Danach kamen die Kassenprüfer zu<br />

Wort. Hubert von Cisewski bestätigte<br />

eine ordentliche Kassenführung. Dem<br />

Vorstand wurde einstimmig Entlastung<br />

erteilt. Zum Schluss kam es zu der obligatorischen<br />

Ehrung der langjährigen<br />

Mitglieder. Für 50 Jahre Mitgliedschaft<br />

wurden Professor Dr.-Ing. Bernhard Kiekenap,<br />

für 40 Jahre Hubert von<br />

Cisewski, für 25 Jahre Hans-Peter<br />

Leifke und Wolfgang Mönnig geehrt.<br />

Bernhard Kiekenap bedankte sich in<br />

einer launigen Rede für die Ehrung und<br />

Grillabend am 28. Juni <strong>2012</strong><br />

Seit vielen Jahren veranstaltet die<br />

Bezirksgruppe Celle in den Sommermonaten<br />

einen Grillabend, der sich großer<br />

Beliebtheit erfreut und normalerweise<br />

Steaks, Bratwurst, Salate<br />

Ehrung, des Peter H. Siekmann<br />

gut besucht wird. An der Jahreszeit,<br />

dem Wetter oder gar am kulinarischen<br />

Angebot lag es nicht, dass in diesem<br />

Jahr die Resonanz deutlich geringer<br />

Gesprächsrunden<br />

Guten Appetit<br />

berichtete von den Gründern der <strong>VSVI</strong><br />

und deren Zielen, Unternehmervertreter<br />

und Mitarbeiter des öffentlichen<br />

Dienstes in eine Ingenieurvereinigung<br />

zum Erfahrungsaustausch zur Weiterbildung<br />

der Ingenieurkenntnisse<br />

zusammenzuführen.<br />

Zum Schluss gratulierte Bernhard Kiekenap<br />

dem ersten Vorsitzenden Heinz-<br />

Georg Leuer zur Wahl zum Stadtbaurat<br />

der Stadt Braunschweig und freute<br />

sich, dass nach langer Zeit wieder ein<br />

Bauingenieur in dieser herausragenden<br />

Stelle arbeitet.<br />

Hartmut Poggenklas<br />

war, lediglich 21 Teilnehmer/innen<br />

waren an diesem lauen Sommerabend<br />

gekommen und das Grillfest endete<br />

auch früher als sonst. Schuld daran war<br />

Fotos: H. Müller


ganz offensichtlich „König Fußball",<br />

mit dem für 20.45 Uhr angesetzten<br />

Halbfinalspiel Deutschland – Italien im<br />

Rahmen der Europameisterschaft. Hätten<br />

wir das Ergebnis (2:1 für Italien)<br />

geahnt, wäre der Abend vermutlich<br />

noch etwas länger geworden.<br />

Nach der herzlichen Begrüßung durch<br />

unseren 1. Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Holger<br />

Meins, bildeten sich verschiedene<br />

Gesprächsrunden mit wechselnden<br />

Themen, die schon bald unterbrochen<br />

wurden, denn die Steaks und Bratwür-<br />

ste waren inzwischen essfertig. Ein<br />

Salatbuffet und weitere Beilagen,<br />

gekonnt angerichtet von der Ehefrau<br />

unseres 2. Vorsitzenden sowie die<br />

Getränkeauswahl rundeten die rustikale,<br />

schmackhafte Mahlzeit ab.<br />

Holger Meins meldete sich nochmals zu<br />

Wort, um unseren Kollegen Dipl.-Ing.<br />

Peter H. Siekmann für seine 25-jährige<br />

Mitgliedschaft in der <strong>VSVI</strong>-<strong>Niedersachsen</strong><br />

zu ehren und ihm unter Beifall die<br />

Urkunde zu überreichen.<br />

Erneuerung des Westteils der Hamelner<br />

Münsterbrücke über die Weser<br />

Zweimal mussten wir Ende 2011 die<br />

Besichtigung von Hamelns derzeit<br />

größter Baustelle, der Erneuerung des<br />

Westteils der Münsterbrücke über die<br />

Weser, verschieben. Technische Probleme<br />

mit den Montagekränen hatten<br />

auf der Baustelle zu Verzögerungen<br />

geführt. Dennoch trafen sich am 6.<br />

Dezember 2011 acht Mitglieder zu<br />

einem geselligen Abend in Hamelns<br />

ältestem Gasthof, dem Paulaner „Im<br />

Rattenkrug“.<br />

Beim dritten Anlauf am 29. Februar<br />

<strong>2012</strong> durften wir uns, immerhin noch<br />

mit zwölf Mitgliedern und einem Gast,<br />

die Brückenkonstruktion, den geplanten<br />

Bauablauf und den derzeitigen<br />

Stand im Baubüro an Hand von Plänen<br />

sowie vor Ort erläutern lassen und<br />

ansehen.<br />

Nachdem in den Jahren 2002/2003 der<br />

Ostteil der Brücke erneuert wurde, ist<br />

nun der den verkehrlichen Ansprüchen<br />

nicht mehr gewachsene Westteil als<br />

nachweislich zwölfter Brückenbau an<br />

dieser Stelle in Arbeit.<br />

Matthias Lockstedt vom Geschäftsbereich<br />

Hameln der Niedersächsischen<br />

Landesbehörde für Straßenbau und<br />

Verkehr machte zunächst deutlich, dass<br />

die Herstellung der Fundamente für die<br />

wenige Meter südlich der Brückenerneuerung<br />

erstellte Behelfsbrücke trotz<br />

der zahlreichen Reste früherer Bauwerke<br />

an dieser Stelle ohne größere<br />

Probleme bewältigt wurde. Die bisherige<br />

Brücke hatte, dem Stand der Technik<br />

zu Beginn der 50-er Jahre entsprechend,<br />

keine Abdichtung erhalten. Sie<br />

wurde direkt auf dem tragenden Beton<br />

befahren. Daher war im Laufe der Jahrzehnte<br />

Tausalz in die Konstruktion eingedrungen<br />

und hatte durch Lochfraß<br />

die Konstruktion stark geschwächt.<br />

Den zusätzlich enorm gestiegenen Verkehrsbelastungen<br />

durch das weitaus<br />

Auf der Behelfsbrucke<br />

Bezirksgruppe Celle<br />

Grillgut und Salatbuffet verführten zum<br />

Nachschlag und auch an Getränken<br />

wurde nicht gespart, bis, wie schon<br />

gesagt, „König Fußball" lockte und sich<br />

die Reihen lichteten. Es war trotzdem<br />

ein gelungener Grillabend und im nächsten<br />

Jahr wird er natürlich wiederholt,<br />

möglichst nicht zeitgleich mit besonderen<br />

Sportereignissen. Den Organisatoren,<br />

Helferinnen und Helfern sei an dieser<br />

Stelle für ihre gute Arbeit nochmals<br />

herzlich gedankt.<br />

Horst Müller<br />

Bezirksgruppe Hameln<br />

höhere Verkehrsaufkommen und auch<br />

den deutlich erhöhten Schwerlastverkehr<br />

war die Konstruktion nicht mehr<br />

gewachsen. Sie wurde inzwischen<br />

abgetragen. Die vorhandenen Pfeiler<br />

können nach entsprechend erfolgter<br />

Verstärkung weiterhin genutzt werden.<br />

Als Konstruktion für die neue Brücke ist<br />

eine Kombination aus drei Reihen<br />

Stahl-Hohlkästen mit einer nicht vorgespannten<br />

Stahlbetonplatte vorgesehen.<br />

Die Stahlträger waren zum Zeitpunkt<br />

der Besichtigung bereits weitestgehend<br />

eingebaut und montiert.<br />

Die vorab ermittelten Baukosten belaufen<br />

sich auf rund 9,6 Millionen Euro,<br />

die unter Beteiligung der Stadt Hameln<br />

und des Landkreises Hameln-Pyrmont<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 47<br />

Foto: Karl Heinz Friebe


Bezirksgruppe Hameln<br />

im Wesentlichen von der Bundesrepublik<br />

Deutschland getragen werden.<br />

Lutz Stolze von der Stahlbau Dessau<br />

erklärte, dass die Stahl-Hohlkästen<br />

angesichts der geringen Höhe nicht<br />

begehbar seien. Sie wurden deshalb in<br />

einzelnen Segmenten luftdicht verschlossen<br />

und sind somit innen korrosionsgeschützt.<br />

Zur späteren Befestigung<br />

der Fertigbetonelemente, die als<br />

48 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

verlorene Schalung auf den Trägern<br />

montiert werden, wurden über 20 Tausend<br />

Metallbolzen auf den Trägern von<br />

Hand verschweißt.<br />

In leider nochmals verkleinerter Runde<br />

beendeten wir den Tag bei einem<br />

gemeinsamen Abendessen im Paulaner<br />

„Im Rattenkrug“. Dabei wurde das<br />

gesellige Beisammensein durch fachliche<br />

und andere Gesprächen belebt.<br />

Auf die von uns im weiteren Bauverlauf<br />

vorgesehene Besichtigung der Betonarbeiten<br />

mussten wir leider wegen Terminkollision<br />

mit unserer <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

verzichten. Jedoch konnte<br />

sich jeder Interessierte „auf eigene<br />

Faust“ vor Ort oder am Computer mit<br />

Hilfe der Webcam ein Bild vom Bauablauf<br />

machen.<br />

Rudolf Traut<br />

Vor einem der gewaltigen Montagekräne Lutz Stolze mit Straßen- und Brückenbauexperten<br />

Großes Interesse bei den Erläuterungen Hohlkastenträger mit den handverschweißten Bolzen<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

Die diesjährige <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

fand am Mittwoch, dem 18. April<br />

<strong>2012</strong>, im Hotel-Restaurant „Zum<br />

dicken Heinrich“ in Lüdersfeld statt.<br />

Unser Erster Vorsitzender Ralf Wilde<br />

konnte 19 Mitglieder begrüßen. In<br />

einer Schweigeminute gedachten wir<br />

der verstorbenen Mitglieder.<br />

Danach erläuterte Ralf Wilde den Tätigkeitsbericht<br />

für das Jahr 2011.<br />

Es folgte der Bericht des Kassenwartes<br />

Ralf Semke. Die Einnahmen und Ausgaben<br />

hielten sich die Waage. Rüdiger<br />

Fotos: Karl Heinz Friebe


Bleibaum als Kassenprüfer bestätigte<br />

die ordnungsgemäße Führung der<br />

Kasse. Unter Federführung von Horst<br />

Knoke wurde der Vorstand bei Enthaltung<br />

der eigenen Stimmen entlastet.<br />

Bei den Vorstandswahlen wurden der<br />

Erste und Zweite Vorsitzende (Ralf<br />

Wilde und Michael Warm) sowie der<br />

redaktionelle Mitarbeiter (Rudolf Traut)<br />

bei Enthaltung der jeweils eigenen<br />

Stimme wiedergewählt.<br />

Ralf Semke wollte sein zwölf Jahre lang<br />

geführtes Amt als Kassenwart in<br />

andere Hände geben und schlug des-<br />

halb nach bereits geführten Vorgesprächen<br />

Holger Smits als seinen Nachfolger<br />

vor. Er wurde bei eigener Stimmenthaltung<br />

gewählt.<br />

Ralf Wilde bedankte sich bei Ralf<br />

Semke für die zwölfjährige Amtszeit<br />

und für die gute gemeinsame Vorstandsarbeit<br />

mit einem Blumenstrauß<br />

und „etwas Flüssigem“.<br />

Damit Ralf Semke nicht gleich ganz<br />

den Kontakt zur Kasse verliert, wurde<br />

er umgehend als Kassenprüfer zusammen<br />

mit Rüdiger Bleibaum vorgeschlagen<br />

und gewählt.<br />

Bezirksgruppe Hameln<br />

Hans Joachim Bülow gratulierten wir<br />

nachträglich zu seinem achtzigsten<br />

Geburtstag mit einem Präsent. Ferner<br />

konnten wir Werner Stille zur vierzigjährigen<br />

Mitgliedschaft mit der<br />

Urkunde und ebenfalls einem Präsent<br />

gratulieren.<br />

Nach einigen Hinweisen auf die vorgesehenen<br />

kommenden Veranstaltungen,<br />

hier insbesondere auch auf die für den<br />

20. November <strong>2012</strong> angesetzte Fünfzigjahrfeier<br />

der Bezirksgruppe Hameln,<br />

gingen wir zum gemütlichen Teil des<br />

Abends über.<br />

Rudolf Traut<br />

Vielen Dank, Ralf Semke, für 12 Jahre Kassenwart Herzlichen Glückwunsch zum 40-jährigen, Werner Stille<br />

Spargelessen<br />

Gute Stimmung ließ die Hundstage nur<br />

müde bellen. Dieser stilblütenreife Satz<br />

gibt ein wenig die Stimmung wieder,<br />

die unter den 58 Teilnehmern an dem<br />

traditionellen Spargelessen der Bezirks-<br />

gruppe Hannover am 31. Mai <strong>2012</strong><br />

herrschte. Unser Vorstandsteam, Stefan<br />

Grampler, Lutz Kirsch und Matthias<br />

Heimsoth hatte diesmal die Gasträume<br />

des Gasthofes Tegtmeyer in Engelbos-<br />

Stefan Grampler in action … und an dem Tisch die Holden<br />

Foto: Rudolf Traut<br />

Bezirksgruppe Hannover<br />

tel für uns reserviert, wo wir in gemütlichen<br />

Runden dem lukullischen Angebot<br />

zusprachen.<br />

Hartmut Gärtner<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 49<br />

Foto: Dieter Winkel<br />

Fotos: Hartmut Gärtner


Bezirksgruppe Hannover<br />

Zweite Baustellenbesichtigung der Schleuse Bolzum<br />

Im Jahr 2009 waren wir das erste Mal<br />

auf der größten Wasserbaustelle in der<br />

Region Hannover. Jetzt genau drei<br />

Jahre später waren wir wieder da. Am<br />

27. März <strong>2012</strong> haben sich 16 interessierte<br />

Mitglieder der Bezirksgruppe<br />

Hannover zur ersten Halbtagsexkursion<br />

des Jahres eingefunden. Unser<br />

Mitglied Herr Dr. Peter Molde hat wieder<br />

die Exkursion geleitet und stellte<br />

für einen Nachmittag ein interessantes<br />

Programm zusammen. Zuerst bekamen<br />

wir erneut von Herrn Wallheinke<br />

der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

Mitte, Neubauamt für den Ausbau des<br />

Mittellandkanals Hannover, eine theoretische<br />

Einweisung per PowerPoint-<br />

Präsentation über die Baumaßnahme.<br />

Danach ging es über die Baustelle. Wir<br />

haben alles gesehen, zum Beispiel das<br />

neue Pumpwerk, die Kammer mit den<br />

neuen Schleusentoren und den Vorha-<br />

Schleusenbesichtigung Bolzenburg<br />

50 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

fen. Die Bauarbeiten dauern noch an,<br />

die allerletzten Arbeiten werden im<br />

Herbst 2013 abgeschlossen sein.<br />

Der Stichkanal nach Hildesheim (SKH)<br />

zweigt circa 20 Kilometer östlich von<br />

Hannover aus dem Mittellandkanal in<br />

südlicher Richtung ab. Mit der<br />

Schleuse Bolzum wird gleich nach der<br />

Abzweigung ein Höhenunterschied<br />

von derzeit 8 m zwischen der Scheitelhaltung<br />

des Mittellandkanals und dem<br />

sich anschließenden rund 14 km langen<br />

Stichkanal überwunden. Damit<br />

die dahinter liegenden Häfen zukünftig<br />

für die moderne Güterschifffahrt<br />

erreichbar sind, müssen der Kanal und<br />

die Schleuse aus-, bzw. neu gebaut<br />

werden. Großmotorgüterschiffe mit<br />

bis zu 135 m Länge und Schubverbände<br />

mit einer Länge von 139 m sollen<br />

den Stichkanal befahren können.<br />

In einer ersten Ausbaustufe wird die<br />

bestehende Schleuse Bolzum durch<br />

einen Neubau ersetzt.<br />

Die neue Schleuse wird aus geologischen<br />

Gründen südwestlich der bestehenden<br />

Schleuse im Oberen Vorhafen<br />

errichtet. Der Achsabstand beträgt 36<br />

m. Während der Baumaßnahme wird<br />

der Schiffsverkehr weiterhin über die<br />

bestehende Schleuse geführt. Nach<br />

Inbetriebnahme der neuen Schleuse<br />

wird sie jedoch außer Betrieb genommen<br />

und als technisches Baudenkmal<br />

erhalten.<br />

Anschließend waren wir wieder im<br />

Gutshof Rethmar. Kaffee und Kuchenbufett<br />

rundeten den Tag ab.<br />

Stefan Grampler<br />

Fotos: Arno Maaß


<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong><br />

Mit der erfreulichen Beteiligung von 63<br />

Teilnehmern fand die diesjährige Jahresmitgliederversammlung<br />

der Bezirksgruppe<br />

Emsland am 12. April in der<br />

Gaststätte Röckers in Helte statt. In seiner<br />

Begrüßung zeigte sich der 1. Vorsitzende<br />

Dipl.-Ing. Martin Zeller sehr<br />

erfreut darüber, dass auch im abgelaufenen<br />

Jahr wieder fünf neue Mitglieder<br />

der Bezirksgruppe Emsland beigetreten<br />

seien, bei fünf Abgängen wegen Austritts<br />

oder Wohnortwechsel. Die<br />

aktuelle Mitgliederzahl im Emsland und<br />

der Grafschaft Bentheim beträgt nunmehr<br />

218 Ingenieurinnen und Ingenieure.<br />

Anschließend gedachten die<br />

Anwesenden den verstorbenen Mitgliedern<br />

Hans Korten und Walter Schröer.<br />

Der Rückblick auf das Jahr 2011<br />

machte noch einmal die vielfältigen<br />

Aktivitäten der Bezirksgruppe deutlich.<br />

Neben den Vorstandssitzungen der<br />

Bezirksgruppe und der Präsidiumssitzung<br />

der Landesvereinigung standen<br />

die fachbezogenen Exkursionen im<br />

Vordergrund. Hierzu zählte auch eine<br />

eintägige Exkursion nach Lingen, wo<br />

die Baustellen des Campus Lingen, der<br />

neuen Studentenwohnanlage, die<br />

Bahnunterführung, der neue ZOB<br />

sowie die Baustelle des Ratskellers<br />

besichtigt wurden. Dank sprach Zeller<br />

hierbei nochmals dem Leiter des Fachdienstes<br />

Planung der Stadt Lingen Peter<br />

Krämer, an Chris und Marc Hofschröer<br />

sowie Museumsleiter Dr. Andreas<br />

Eyinck für die fachkundigen Führungen<br />

aus. Eine zweitägige Exkursion ging im<br />

Oktober nach Bad Lauterberg und Goslar,<br />

wo aktuelle Straßen- und Brückenbauprojekte<br />

sowie das Bergbaumuseum<br />

Rammelsberg besichtigt wurden.<br />

Den geselligen Höhepunkte bildete das<br />

Bezirksgruppe Emsland<br />

Oktoberfest in den Räumen des Golfclubs<br />

Emstal in Lingen.<br />

Eine interessierte Versammlung Fachvortrag durch Dipl.-Ing. Klaus Heinen<br />

Die große Zahl der Teilnehmer an allen<br />

Veranstaltungen war dabei nach Einschätzung<br />

Zellers Beweis dafür, dass<br />

man mit dem Angebot die richtige<br />

Mischung gefunden hatte. Daneben<br />

erfreuten sich auch die Touren der<br />

Motorradgruppe einer steigenden Fangemeinde.<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> sind geplant: eine<br />

Kurzexkursion zum Hafen Spelle-Venhaus,<br />

das Oktoberfest beim Golfclub<br />

Emstal in Lingen sowie eine 3-tägige<br />

Herbstexkursion in den Raum Lubmin /<br />

Greifswald / Peenemünde. Die Berichte<br />

des Kassenwartes Werner Molde und<br />

des Kassenprüfers Norbert Roth belegten<br />

auch die solide finanzielle Grundlage<br />

des Vereins, so dass dem Kassen-<br />

Der neue Vorstand Ausklang mit gemeinschaftlichem Abendessen<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 51


Bezirksgruppe Emsland<br />

wart sowie dem Gesamtvorstand einstimmig<br />

Entlastung gegeben werden<br />

konnte.<br />

Im Anschluss folgten die Neuwahlen<br />

des Vorstands sowie der Kassenprüfer.<br />

Für den nach 16-jähriger Vorstandsarbeit<br />

ausscheidenden Schriftführer Klaus<br />

Haberland wurde Detlev Thieke neu in<br />

den Vorstand berufen, für den Rest<br />

erfolgte „Wiederwahl“. Neuer Kassenprüfer<br />

ist Friedhelm Diek, Norbert Roth<br />

fungiert weiterhin als Kassenprüfer. Der<br />

aktuelle Vorstand besteht somit aus<br />

den Personen Martin Zeller (Vorsitzender),<br />

Jochen Brandewiede (Stellv. Vorsitzender),<br />

Werner Molde (Kassenwart)<br />

und Detlev Thieke (Schriftführer).<br />

In einem hoch interessanten Fachvortrag<br />

zum Thema „Halbstarre Deckschichten“<br />

erläuterte Dipl.-Ing. Klaus<br />

Heinen, Zweiter Vorsitzender der Gütegemeinschaft<br />

halbstarre Schichten, die<br />

Einsatzmöglichkeiten dieser Bauweise.<br />

Der so genannte halbstarre Belag<br />

(Halbstarre Deckschicht) oder vermörtelte<br />

Belag ist ein bitumengebundener<br />

Bodenbelag bzw. Befestigung für Verkehrsflächen.<br />

Der halbstarre Belag<br />

besteht aus einem bitumengebunde-<br />

Bezirksgruppe Lüneburg<br />

nen Traggerüst, dessen Hohlräume<br />

(> 25 %) mit einem dünnflüssigen,<br />

hochfesten Mörtel gefüllt werden, welcher<br />

speziell für diesen Zweck entwickelt<br />

wurde. Der Belag vereint bei richtiger<br />

Ausführung die Flexibilität des<br />

Asphalts mit der Festigkeit des Betons.<br />

Auf Grund der schnellen Festigkeitsentwicklung<br />

kann der halbstarre Belag je<br />

nach Temperatur bereits nach 12 bis 24<br />

Stunden benutzt werden. Der halbstarre<br />

Belag wird meistens als fugenloser<br />

Belag bei hoher Beanspruchung<br />

verwendet, wo herkömmlicher Asphalt<br />

nicht ausreichend ist, oder wo die<br />

Fugen beim Beton problematisch sind,<br />

zum Beispiel auf Flughäfen, Lagerhallen,<br />

Umschlagplätzen, Busbahnhöfen,<br />

Häfen oder Lastwagenparkplätzen,<br />

hoch belasteten Knotenpunkten oder<br />

Kreisverkehrsplätzen.<br />

Er ist geeignet für lange andauernde<br />

Belastungen und für Anwendungsgebiete<br />

mit sehr großen Temperaturschwankungen<br />

und ist tausalz- und<br />

frostbeständig. Üblicherweise werden<br />

nur die oberen Schichten einer Verkehrsfläche<br />

in Form eines halbstarren<br />

Belages ausgeführt, da hiermit vor<br />

allem der Widerstand gegen bleibende<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong><br />

Am 24. Februar <strong>2012</strong> hat die <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

der Bezirksgruppe<br />

Lüneburg stattgefunden.<br />

26 Personen trafen sich zum traditionellen<br />

Grünkohlessen, nun bereits das<br />

zweite Mal im „Grünen Jäger“ in<br />

Adendorf.<br />

Nach dem Essen wurden die Regularien<br />

abgearbeitet. Es erfolgte der Kassenbericht<br />

sowie ein Rück- und Ausblick über<br />

52 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

die Veranstaltungen in 2011 und<br />

Planungen für <strong>2012</strong>.<br />

Für ihre langjährige Mitgliedschaft<br />

wurden folgende Kollegen geehrt:<br />

40-jährige Mitgliedschaft:<br />

Benno Schermeier / Wilhelm Brinck /<br />

Jürgen Lentz / Volker Krug<br />

25-jährige Mitgliedschaft:<br />

Walter Wulf / Michael Maack / Werner<br />

Odermann / Klaus Krukenberg<br />

Verformung erhöht werden soll (zum<br />

Beispiel Spurrinnenentwicklung oder<br />

Eindrücke von Containern). Die darunter<br />

befindlichen Tragschichten werden<br />

dagegen meistens in üblicher Bauweise<br />

als Asphalt- oder zementgebundene<br />

Tragschichten ausgeführt, womit insgesamt<br />

ein „gemischtes Tragsystem“<br />

entsteht, das speziell für den jeweiligen<br />

Anwendungsfall zu bemessen ist. Die<br />

Halbstarre Deckschicht stellt bei der<br />

Planung und Herstellung eine erhöhte<br />

Sorgfaltspflicht an die am Bau Beteiligten,<br />

wie ein gleichmäßiger homogener<br />

Einbau sowie die Anpassung an die<br />

Umgebungsbedingungen (Witterung,<br />

Belastung). Besonderen Wert sollte auf<br />

die Nachbehandlung (speziell im Sommer)<br />

gelegt werden. Erhöhte Griffigkeitsanforderungen<br />

können durch<br />

Oberflächenbehandlungen (kugelstrahlen,<br />

schleifen) erfüllt werden.<br />

Mit einem gemeinschaftlichen Abendessen,<br />

bei dem es noch ausgiebig Möglichkeiten<br />

zur Diskussion über die vielfältigen<br />

Planungs- und Bautätigkeiten<br />

in der hiesigen Region gab, klang die<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> aus.<br />

Klaus Haberland<br />

Im Anschluss an die offizielle Versammlung<br />

wurde in geselliger Runde lebhaft<br />

über <strong>VSVI</strong>, über die Ziele und über die<br />

Zukunft der Vereinigung diskutiert. Der<br />

nette Abend endete gegen 23 Uhr.<br />

Manuela Kapak-Wendt


Tagesexkursion <strong>2012</strong><br />

Besuch der Baustelle der Internationalen Gartenschau Hamburg<br />

Am 26. April <strong>2012</strong> machten sich 30<br />

Mitglieder der Lüneburger Bezirksgruppe<br />

auf dem Weg in Richtung Hamburg-Wilhelmsburg<br />

zur Baustelle der<br />

Internationalen Gartenschau Hamburg.<br />

Die Internationale Gartenschau Hamburg<br />

wird unter dem Motto „In 80<br />

Gärten um die Welt“ im Jahr 2013<br />

vom 26. April bis 13. Oktober ihre Tore<br />

öffnen.<br />

Die Lüneburger Bezirksgruppe hatte<br />

nun die Möglichkeit sich ein Bild vom<br />

Stand der Bauarbeiten zu machen.<br />

Die Gruppe wurde unter einer fachlichen<br />

Führung über beziehungsweise<br />

durch diese faszinierende Baustelle<br />

geführt.<br />

Zurzeit entstehen auf Europas größter<br />

bewohnter Flussinsel Hamburg-Wilhelmsburg<br />

auf über 100ha insgesamt<br />

sieben attraktive Erlebniswelten, und<br />

das Mitten in der Elbmetropole.<br />

Unter dem Motto „In 80 Gärten um<br />

die Welt“ können die Besucher sich im<br />

kommenden Jahr auf eine interessante<br />

Weltreise durch die Kultur, Klima- und<br />

Vegetationszonen dieser Erde gehen<br />

Blick auf die Baustelle<br />

Parkanlage in der Entstehung<br />

oder aus der Monorailbahn die Internationale<br />

Gartenschau aus bis zu sechs<br />

Meter Höhe erleben. Die Reise führt<br />

durch die Welt der Häfen, der Kulturen,<br />

der Kontinente, der Bewegung,<br />

der Religionen sowie in die Wasserund<br />

Naturwelten<br />

Neben den 80 verschiedenen Gärten<br />

wird auf im „Wilhelmsburger Inselpark“<br />

auch viel Kultur und Mitmachaktionen<br />

angeboten. So wird den Besuchern<br />

der Gartenschau im ParkSport –<br />

der Welt der Bewegung unter anderem<br />

Klettern, Hangeln, Skaten und Joggen<br />

angeboten. Aber auch Fußballspielen,<br />

Meditieren und schwimmen sind möglich.<br />

Die Internationale Gartenschau ist eingebettet<br />

in die Internationale Bauausstellung<br />

Hamburg, die ein 35 km² großes<br />

Projektgebiet überplant und<br />

ebenfalls im Jahre 2013 stattfinden<br />

wird. Mit rund 60 baulichen, sozialen<br />

und kulturellen Projekten und Programmen<br />

zeigt die Internationale Bauausstallung<br />

Hamburg bis zum Jahr 2013<br />

im Herzen der Hansestadt, wie eine<br />

Rundgang über die Baustelle<br />

Bezirksgruppe Lüneburg<br />

Metropole im 21.Jahrhundert ökologisch<br />

und sozial ausbalanciert wachsen<br />

kann.<br />

Auf dem Gelände der Internationalen<br />

Gartenausstellung entstehen hierzu im<br />

Rahmen der Internationalen Bauausstellung<br />

Hamburg verschiedene<br />

zukunftsweisende Gebäude. Unter<br />

anderem das Smart Price Hause, das<br />

das Fertighaus neu interpretiert und<br />

des Beweis erbringen soll, dass kostengünstiges<br />

Bauen auch eine ästhetische<br />

und hochwertige Architektur hervorbringen<br />

kann.<br />

Oder aber das Wälderhaus, das mit seinem<br />

architektonischen Ansatz und<br />

dem vielfältigem Einsatz nachwachsender<br />

Rohstoffe das Ziel der Internationalen<br />

Bauausstellung des nachhaltigen<br />

Stadtbaus eindrucksvoll aufzeigt.<br />

Das Wälderhaus ist ein multifunktionales<br />

Ausstellungs-, Schulungs- und<br />

Beherbergungsgebäude. Mit vielfältigen<br />

Nutzungen, wie der Dauerausstellung<br />

zum Thema Wald und Nachhaltigkeit,<br />

den Schulungs- und<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 53


Bezirksgruppe Lüneburg<br />

Seminarräumen, der Gastronomie,<br />

einer umfangreichen Bibliothek und<br />

dem ökologisch ausgerichteten Hotel<br />

mit 82 Zimmern, liefert dieses Bauvorhaben<br />

einen wichtigen Beitrag zu einer<br />

ausgewogenen Nutzungsmischung in<br />

Wilhelmsburg Mitte. Die Ausstellung<br />

informiert die Besucher umfassend zum<br />

Thema Wald und weckt ein Bewusstsein<br />

für Umweltaspekte und eine nachhaltige<br />

Lebensweise. Auf exemplarische<br />

Weise wird der schonende und sparsame<br />

Umgang mit allen Ressourcen<br />

demonstriert. Auch beim Wälderhaus<br />

selbst wird ein weitestgehend CO2neutraler<br />

Betrieb angestrebt.<br />

Dann sind da noch die Water Houses,<br />

die zeigen, wie Wasserlagen als Wohnstandorte<br />

individuell und nachhaltig<br />

genutzt werden können.<br />

Ein weiteres sehr interessantes, weil<br />

zukunftweisend, ist das Hybrid House.<br />

Das Hybrid House auf der Internationalen<br />

Bauausstellung verfügt über circa<br />

Wie in den letzten Jahren zuvor auch,<br />

so sollte auch im Jahr <strong>2012</strong> wieder ein<br />

Jazzfrühschoppen stattfinden.<br />

54 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

2.000 Quadratmeter Nutzfläche. Bis<br />

2014 wird das Erdgeschoss des Hybrid<br />

Houses zunächst als Ausstellungsfläche<br />

für die Internationale Bauausstellung<br />

und Internationalen Gartenschau<br />

genutzt, die Obergeschosse dienen der<br />

Internationalen Gartenschau als Verwaltungs-<br />

und Büroräume. Nachfolgend<br />

macht das hybride, multifunktionale<br />

Konzept des Hauses eine<br />

gemischte Nachnutzung mit Wohnen,<br />

Arbeiten oder ein generationsübergreifendes<br />

Zusammenleben möglich. Mit<br />

gestalterischer Ästhetik, niedrigem<br />

Energieverbrauch und flexibel wählbaren<br />

Nutzungsmöglichkeiten wird das<br />

Hybrid House Standards setzen für die<br />

weitere Gestaltung von Wilhelmsburg<br />

Mitte.<br />

Es ist schon faszinierend zusehen, wie<br />

auf der Elbinsel Wilhelmsburg, Mitten<br />

in Hamburg ein Volkspark des 21. Jahrhunderts<br />

entsteht. Zum Abschluss der<br />

Führung konnten sich alle bei deftigem<br />

In diesem Jahr allerdings in abgewandelter<br />

Form. Eingeladen wurde zu<br />

einer Stadtführung durch die Hanse-<br />

Essen und kühlen Getränken im umgebauten<br />

Wilhelmsburger Wasserwerk<br />

stärken.<br />

Dieses rund hundert Jahre alte Ge -<br />

bäude wurde aufwendig restauriert<br />

und zu dem neuen Highlight der<br />

Hamburger Gastronomie mit einer<br />

offenen Küche und Galerie, Kanuanleger<br />

und Gartencafé umgebaut.<br />

Die diesjährige Tagesexkursion war, wie<br />

immer sehr gut organisiert. Daher<br />

gehen zum Schluss noch ein Dankschön<br />

und ein ganz großes Lob an die<br />

Organisatoren dieser Fahrt, an Manuela<br />

Kapak-Wendt und an Dieter Holstein.<br />

Vielen Dank<br />

Jazzfrühschoppen <strong>2012</strong><br />

– Stadtführung mit anschließendem Brunch<br />

Treffen vor dem Lüneburger Rathaus<br />

Gasse in der Westliche Altstadt<br />

André Novotny<br />

stadt Lüneburg mit einem anschließenden<br />

Brunch im Brauhaus Mälzer in<br />

Lüneburg.<br />

So trafen sich am 3. Juni <strong>2012</strong><br />

35 Teilnehmer vor dem Lüneburger<br />

Rathaus, um sich gemeinsam auf die<br />

Spuren des Salzes und der Senkungen<br />

in der Stadt zu machen.<br />

Alle Beteiligten lernten die Bedeutung<br />

der Stadtmarke „Mons, Pons, Fons“.<br />

Die Formel „Mons, Pons, Fons“ („Berg,<br />

Brücke, Quelle“) charakterisiert die<br />

Entwicklung der Stadt seit dem achten<br />

Jahrhundert durch das Zusammenwachsen<br />

von zunächst drei, später vier,<br />

Siedlungsplätzen. Dies waren die<br />

Fluchtburg auf dem – damals noch


wesentlich höheren – Kalkberg mitsamt<br />

der angrenzenden Niederlassung<br />

(Marktviertel), das Dorf Modestorpe<br />

zwischen der Brücke über die Ilmenau<br />

und dem großen Platz Am Sande<br />

(Sandviertel) sowie die Saline mit der<br />

abgeschlossenen Siedlung der dort<br />

beschäftigten Arbeitskräfte (Sülzviertel).<br />

Erst im 13. Jahrhundert bildete<br />

sich zwischen Marktplatz und Ilmenau<br />

die Hafensiedlung (Wasserviertel). Die<br />

daraus entstandene Form der Stadt<br />

blieb bis zur Ausweitung der Stadtfläche<br />

im späten 19. Jahrhundert bestehen<br />

und ist noch heute deutlich. Lüneburgs<br />

sechs historische Stadttore<br />

waren das Altenbrücker Tor, das Bardowicker<br />

Tor, das Rote Tor, das Sülztor,<br />

das Lüner Tor und das Neue Tor.<br />

Eine weitere Besonderheit stellt das<br />

historische Viertel zwischen der Lüneburger<br />

Saline (heute Deutsches Salzmuseum)<br />

und dem Kalkberg dar. Die<br />

Häuser jenes Bereiches stehen über<br />

dem Salzstock, der durch die Saline<br />

abgebaut wurde und bis knapp unter<br />

die Erdoberfläche reicht. Durch den<br />

vermehrten Salzabtrag begann sich die<br />

Oberfläche um mehrere Meter abzusenken.<br />

Es entstand das so genannte<br />

Senkungsgebiet. Die dortigen Häuser<br />

und eine Kirche (die Lambertikirche)<br />

verloren dadurch ihre Stabilität und<br />

mussten abgerissen werden. Die Senkung<br />

und die Unrentabilität des Sal-<br />

Interessierte Teilnehmerinnen<br />

zabbaus waren Gründe für die Schließung<br />

der Saline 1980. Heute werden<br />

nur noch geringe Mengen Sole für den<br />

Kurbetrieb in der Salztherme Lüneburg<br />

(SaLü) gefördert. Die Saline beherbergt<br />

heute einen Supermarkt und das<br />

Deutsche Salzmuseum.<br />

Die Senkungen sind noch nicht komplett<br />

zum Stillstand gekommen, das<br />

Gelände wurde neu bebaut und einige<br />

historische Gebäude, die gerettet werden<br />

konnten, sind inzwischen restauriert.<br />

Die Absenkungen sind bis auf<br />

den heutigen Tag gut zu erkennen.<br />

Besucher, die vom Sande bis zum Ende<br />

der Grapengießerstraße gehen, können<br />

dort die Ausmaße der Absenkungen<br />

deutlich erahnen. Die vor ihnen<br />

liegende Mulde bildete früher eine<br />

Ebene mit der Grapengießerstraße.<br />

Diese Mulde zieht sich bis zum Lambertiplatz<br />

hin.<br />

In der Frommestraße sind weitere<br />

Zeugnisse der abbaubedingten Erdbewegungen<br />

sichtbar: Das Tor zur Unterwelt.<br />

Zwei gusseiserne Torflügel, die<br />

sich übereinander geschoben haben.<br />

An der Michaeliskirche sind ebenfalls<br />

Folgen der Senkung zu erkennen, und<br />

zwar an den schiefen Säulen und dem<br />

Westflügel im Kirchenschiff. Auch sind<br />

aktuelle Absenkbewegungen in der<br />

Straße Ochtmisser Kirchsteig zu beobachten.<br />

Brunch im Mälzer Brau- und Tafelhaus<br />

Bezirksgruppe Lüneburg<br />

Bedingt durch die Bodenabsenkung<br />

und aber auch durch die teilweise<br />

unterlassene Bauuntererhaltung gab es<br />

ein staatlich gefördertes Abrissprogramm<br />

für die westliche Altstadt. Als<br />

Reaktion auf die Abrisse kam es 1972<br />

zur Gründung einer Bürgerinitiative, aus<br />

der 1974 der Arbeitskreis Lüneburger<br />

Altstadt (ALA) als eingetragener Verein<br />

hervorging, mit dem Ziel, weitere Zerstörungen<br />

zu verhindern und Alt-Lüneburg<br />

als städtebauliches Gesamtkunstwerk<br />

zu erhalten und zu revitalisieren.<br />

Dadurch konnte die westliche Altstadt<br />

in ihrer Einzigartigkeit erhalten werden<br />

und ist eines der Vorzeigeobjekte der<br />

Hansestadt Lüneburg. Zusammen mit<br />

dem historischen Hafen, dem alten<br />

Kran und vielen weiteren historischen<br />

Zeitzeugen ist die westliche Altstadt<br />

weit über die Grenzen von Lüneburg<br />

bekannt und wird zur Zeit auch als<br />

Hintergrundkulisse für die erfolgreiche<br />

Fernsehserie „Rote Rosen“ genutzt.<br />

Nach circa zwei Stunden ging diese<br />

wunderschöne Stadtführung zu Ende<br />

und alle Teilnehmer konnten sich an<br />

einem umfangreichen Büffet und kühlen<br />

Getränken im Mälzer Brau- und<br />

Tafelhaus stärken. Hier konnte man<br />

den erlebnisreichen Tag bei interessanten<br />

Gesprächen mit Kollegen und<br />

Freunden ausklingen lassen.<br />

André Novotny<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 55


Bezirksgruppe Nienburg<br />

Jahreshauptversammlung<br />

Wie seit vielen Jahren Tradition und<br />

nach satzungsmäßiger Vorgabe hatte<br />

der Vorstand schon sehr früh zu der<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> am 16. Februar<br />

<strong>2012</strong> wieder in die Gaststätte „Schmeckebier“<br />

in Oyle eingeladen. Da in diesem<br />

Jahr keine Vorstandswahlen anfallen,<br />

waren trotz der ungemütlichen<br />

Witterung 20 aktive Mitglieder aus der<br />

Bezirksgruppe angereist. Zum Aufwärmen<br />

wurde nach den persönlichen<br />

Begrüßungen erst einmal auf der<br />

Kegelbahn mit den sportlichen Wettkämpfen<br />

und den üblichen Plaudereien<br />

begonnen.<br />

Die Tagesordnung wurde dann von<br />

unserer Vorsitzenden Nicole de Leve<br />

(bereits seit neun Jahren in diesem Amt<br />

tätig) mit der offiziellen Begrüßung aller<br />

Anwesenden und mit dem Jahresbericht<br />

über die Aktivitäten der Bezirksgruppe<br />

im Jahr 2011 eröffnet. Leider<br />

musste die für den 18. August 2011<br />

Reichlich gedeckte Tafel beim Grünkohlessen<br />

Mitglieder mit langjähriger Mitgliedschaft v.l. Uwe Lange, Norbert<br />

Müller, Nicole de Leve, Wolfgang Metz, Claus Graner<br />

56 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

geplante mehrtägige Exkursion nach<br />

Hamburg wegen zu geringer Anmeldungen<br />

und aus Kostengründen abgesagt<br />

werden, obwohl der Vorstand<br />

bereits sehr viel Zeit und Arbeit in die<br />

Organisation gesteckt hatte. Es fand<br />

daher nur eine Tagesexkursion auf der<br />

Weser mit dem Fischer „Dobberschütz“<br />

statt. Diese Fahrt wurde am 15. Juli<br />

2011 unter Leitung von Jürgen Reinhardt<br />

und Rolf Schuster durchgeführt.<br />

Die Fünfzigjahrfeier der Bezirksgruppe<br />

Nienburg hat am 8. Dezember 2011 im<br />

„Hasbergschen Hof“ bei sehr guter<br />

Beteiligung stattgefunden. Der nächste<br />

Tagesordnungspunkt betraf die Kassenprüfung,<br />

die von Klaus-Ditmar Wiese<br />

und Rolf-Rainer Schuster mit positivem<br />

Ergebnis abgeschlossen wurde.<br />

Für langjährige Mitgliedschaft werden<br />

folgende anwesende Teilnehmer geehrt:<br />

Wolfgang Metz, Wunstorf 25 Jahre<br />

Uwe Lange, Nienburg 40 Jahre<br />

Claus Graner, Sulingen 40 Jahre<br />

Norbert Müller, Nienburg 40 Jahre<br />

Mit einem persönlichen Händedruck<br />

der Vorsitzenden werden den Jubilaren<br />

die Landesurkunde und das Treuebuch<br />

überreicht.<br />

Die Gratulation für die runden Geburtstage<br />

geht an folgende Mitglieder:<br />

Dietmar Thomsik, Erichshagen 60 Jahre<br />

Hans-Dieter Murken, Grebenstein 60<br />

Jahre<br />

Gert Löschner, Nienburg 70 Jahre<br />

Gerd Winkel, Neustadt/Rbge. 70 Jahre<br />

Jürgen Reinhardt, Nienburg 80 Jahre<br />

Als neue Mitglieder wurden Martin<br />

Gerdes und Kai Emigholz begrüßt und<br />

ansonsten eine konstante Mitgliedschaft<br />

festgestellt, wobei der Wunsch<br />

auf aktive Teilnahme bei allen Veranstaltungen<br />

an alle Mitglieder weiterhin<br />

besteht.<br />

Für das Jahr <strong>2012</strong> wird statt einer<br />

mehrtägigen Exkursion die Durchführung<br />

einzelner Tagesfahrten in die<br />

nähere Umgebung mit verschiedenen<br />

Betriebsbesichtigungen geplant. Hierzu<br />

erfolgen jeweils noch die persönlichen<br />

Einladungen.<br />

Nach der langen Tagesordnung folgte<br />

der schleichende Übergang zu einem<br />

reichhaltigem Grünkohlessen. Bei der<br />

eingetretenen Stille während der Mahlzeit<br />

konnte man feststellen, wie groß<br />

der Appetit inzwischen war und wie<br />

schnell die gut gefüllten Schüsseln mit<br />

Wurst und Kohl und diversen Beilagen<br />

geleert wurden.<br />

Mit einem Absacker zum Abschluss<br />

ging der Dank für die gute Organisation<br />

und Durchführung von allen an unsere<br />

Vorsitzende Nicole de Leve.<br />

Friedel Berghorn<br />

Mitglieder mit rundem Geburtstag v.l. Gerd Winkel, Gert Löschner,<br />

Dietmar Thomsik, Nicole de Leve, Dieter Murken, Jürgen Reinhardt


Studienreise in die Baltischen Staaten<br />

Litauen, Lettland, Estland, Abstecher nach Helsinki, Finnland<br />

Am frühen Morgen des 16. April <strong>2012</strong><br />

war es wieder soweit. Die <strong>VSVI</strong> -<br />

Bezirksgruppe Verden brach zu ihrer<br />

nächsten Studienfahrt gen Osten auf.<br />

Pünktlich um sieben Uhr startete der<br />

Fernreisebus von JULIA-Reisen mit 24<br />

Mitgliedern von der Domstadt Verden<br />

aus via Klaip�da in Litauen.<br />

Die Reiseleitung und die Begrüßung<br />

unterwegs, übernahm unser zweiter<br />

Vorsitzender Adolf Biere, da Hans<br />

Schnibbe kurzfristig seine Teilnahme<br />

absagen musste. Unser erstes Ziel war<br />

Kiel an der Förde, wo wir gegen 14.00<br />

Uhr mit dem Bus die Fähre ansteuerten<br />

und Kurs auf Klaip�da nahmen.<br />

Am nächsten Tag um 12.30 Uhr war<br />

Ankunft in der litauischen Hafenstadt.<br />

Uns empfing eine triste Industrielandschaft<br />

im Hafengebiet, doch am Horizont<br />

erstreckte sich die Kurische Nehrung,<br />

die uns aus Geschichte und<br />

Literatur bekannt ist und uns erahnen<br />

ließ, das Litauen auch eine einzigartige<br />

Naturlandschaft besitzt. Die Kurische<br />

Nehrung ist ein 98 km langer Landstreifen,<br />

der an der breitesten Stelle 3,8<br />

Kilometer und an der schmalsten 380<br />

Meter misst. Sie trennt das Kurische<br />

Haff von der Ostsee. Die mittlerweile zu<br />

uns eingestiegene Gästeführerin mit<br />

Namen Jarunga Sarune erläuterte uns<br />

während der etwa halbstündigen<br />

Stadtrundfahrt die Geschichte der einzigen<br />

Hafenstadt dieses baltischen<br />

Staates, Klaip�da.<br />

Ein weiterer Programmpunkt dieses<br />

Tages war der Besuch der Spedition<br />

Göllner aus Nienburg/Weser mit ihrer<br />

hier ansässigen Niederlassung. Eine<br />

sympathische, attraktive junge Dame<br />

gab uns Einblicke in die Firmengeschichte,<br />

sowie in den Aufgabenbereich<br />

der hiesigen Spedition. Nach<br />

einem Rundgang auf dem Firmengelände<br />

verabschiedeten wir uns bei<br />

einem Gläschen baltischen Sektes und<br />

einer Schokopraline.<br />

Es ging gegen 13.30 Uhr zur Baustelle<br />

„Bau eines beidseitigen Piers im<br />

Hafen“, Anlegestelle als Umschlagplatz<br />

für verschiedene Transportgüter. Hauptauftragnehmer<br />

ist die Firma Möbius. Es<br />

wurden 70.000 Tonnen Stahl in dem<br />

225 Meter langen Betonbauwerk verlegt.<br />

Pünktlich um 14.30 Uhr bestieg unsere<br />

Gruppe den Bus und wir bewegten uns<br />

Richtung Riga, die etwa 300 Kilometer<br />

entfernte Hauptstadt Lettlands.<br />

Jarunga Sarune, die uns an allen Tagen<br />

dieser Fahrt begleiten wird, erläuterte<br />

uns die feinen historischen Unterschiede<br />

der drei baltischen Länder, den<br />

Bezirksgruppe Verden<br />

Umgang mit Zuschüssen der Europäischen<br />

Union, sowie die sprachlichen<br />

Gegebenheiten. Wir durchfuhren die<br />

Grenze nach Lettland um 18.00 Uhr<br />

und sagten „Wiskas“, das ist litauisch<br />

und heißt auf Deutsch so viel wie „zu<br />

Ende“. Gegen 19.00 Uhr trafen wir in<br />

Riga ein. Die Anreise zum Hotel<br />

ALBERT, unserem ersten Quartier,<br />

erfolgte durch die Altstadt mit ihren<br />

unzähligen, renovierungsbedürftigen<br />

Häusern im Stile der verschiedensten<br />

Zeitepochen.<br />

Am nächsten Morgen war Stadtrundgang<br />

angesagt. Jarunga Sarune führte<br />

uns durch das Diplomatenviertel der<br />

Altstadt und brachte uns die Architektur<br />

des Protagonisten Michail Ossipowitsch<br />

Eisenstein nahe. Der jüdische<br />

Deutschbalte prägte wie kein anderer<br />

die Architektur des Jugendstils in Riga.<br />

Um 11.00 Uhr hieß es wieder „Wiskas“<br />

Riga. Wir brachen auf gen Tallin in Estland.<br />

Während der Busfahrt unterhielt<br />

uns Jarunga Sarune mit den üblichen<br />

Ausführungen einer Reisebegleiterin<br />

über Sehenswürdigkeiten und Landschaft,<br />

sowie einer kleinen Geschichte<br />

über „Oskar und das verlorene Wunder“.<br />

13.00 Uhr war Mittagspause am Strand<br />

des Rigaer Meerbusens. Wir stärkten<br />

Wie in den vergangenen Jahren, gehen wir mit JULIA-Reisen<br />

auf Fahrt Besuch GÖLLNER-Spedition, Klaip da/Litauen<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 57


Bezirksgruppe Verden<br />

uns in JULIA-Reisenmanier bei heißer<br />

Bockwurst, leckeren Salaten und kräftigem<br />

Käsebrot in einer Dünenlandschaft<br />

mit Blick auf die Rigaer Bucht.<br />

Um 16.00 Uhr erreichten wir die estnische<br />

Hauptstadt zu einem Stadtbummel.<br />

Wir stiegen aus am „Langen Hermann“,<br />

einem der vier ursprünglichen,<br />

mittelalterlichen Ecktürme des Schlosses<br />

auf dem Domberg von Tallin. Er gilt<br />

als eines der Wahrzeichen der Stadt.<br />

Nach einem Spaziergang von der historischen<br />

Oberstadt in die baulich interessante<br />

Unterstadt, war eine Bierpause<br />

in einer Gewölbebrauerei, nahe des<br />

Marktplatzes, eingeplant. So gestärkt,<br />

bereiteten wir uns auf das Abendessen<br />

in unserem HOTEL EUROPA vor.<br />

Am nächsten Tag stand die Stadtrundfahrt<br />

in Tallin an. Bevor es um 10.00<br />

Uhr mit der Fähre abging nach Helsinki,<br />

Finnland, besuchte unsere<br />

Gruppe die bekannte Freilichtbühne<br />

58 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

am Sängerhügel. Die traditionellen<br />

Sängerfeste, alle fünf Jahre, sind anerkannt<br />

als immaterielles UNESCO – Kulturerbe.<br />

Beim Sängerfest 2009 traten<br />

über 26 000 Sänger vor fast 70 000<br />

Zuhörern auf. Zum Abschied nahmen<br />

wir Platz für ein Gruppenfoto an dem<br />

Denkmal des beliebten „Vaters des<br />

Gesangs“, des estnischen Komponisten<br />

und Chorleiters Gustav Ernesaks<br />

(1908-1993). Nun heißt es zum letzten<br />

Mal „Wiskas“ Estland.<br />

Adolf Biere bedankt sich mit herzlichen<br />

Worten bei unserer Reisebegleiterin<br />

Jarunga Sarune und überreicht ein kleines<br />

„Dankeschön“. Wir verlassen das<br />

Baltikum. Mit dem modernen Fährschiff<br />

„MS Superstar“ starten wir über<br />

das Wasser zur finnischen Hauptstadt.<br />

Dort angekommen, nach einem Kurzbesuch<br />

in der bekannten Felsenkirche,<br />

führte uns unser Busfahrer Dieter<br />

Schmidt zur Markthalle am Wasser.<br />

Hier konnte sich ein jeder nach Herzenslust<br />

an vielen kleinen Fisch- und<br />

Spezialitätenständen stärken. Als bleibende<br />

Erinnerung an diese Mittagspause<br />

werden die schmackhaften<br />

Fischgerichte, mit dem für unsere Verhältnisse<br />

hohen Europreis, bei dem<br />

einen oder anderen Teilnehmer, haften<br />

bleiben. So nun geht’s ab in Richtung<br />

Heimat. Das Hafengebiet in Helsinki<br />

wird derzeit bestimmt von einer Vielzahl<br />

von Baustellen, jeglicher Art.<br />

Unser bauliches Fachprogramm erfuhr<br />

somit noch einmal einen Höhepunkt<br />

beim Durchfahren dieser imposanten<br />

Betriebsamkeit.<br />

Es erwartet uns ein Abend und ein Tag<br />

auf See, bevor wir morgen am 20.April<br />

um 21.00 Uhr den Fährhafen von Travemünde<br />

anlaufen werden. Der<br />

Abschlussabend an Bord begann für<br />

alle mit einem skandinavischen Buffet<br />

und endete für manch einen spät in<br />

der Nacht nach Skatspiel und heftigen<br />

Baustellenbesuch, „Pierneubau im Hafen“ Stadtrundgang in Tallin, „Alexander-Newski-Kathedrale“<br />

An der Freilichtbühne am Sängerhügel, Tallin Anstrengende Bewegung der Karten auf der Rückreise


Diskussionen um „Bedienen“ oder<br />

„Nicht Bedienen“. Nur gut, dass der<br />

nächste Tag zum Ausruhen war.<br />

Wir haben viel Neues gesehen, haben<br />

in kurzer Zeit vier Länder besucht und<br />

festgestellt, dass im Baltikum vieles im<br />

Werden ist. Die Baltischen Staaten<br />

haben wir als sympathische und gastfreundschaftliche<br />

Länder wahrgenommen.<br />

Mit diesem Resümee geht unsere<br />

Bezirksgruppe Verden<br />

diesjährige Studienfahrt, wohlbehalten<br />

für alle Teilnehmer, zu Ende.<br />

Erster Stammtisch Bezirksgruppe Verden<br />

Am 12. April <strong>2012</strong> fand der erste<br />

Stammtisch der Bezirksgruppe Verden<br />

statt. Als Referentin konnte Frau Julia<br />

Fundheller, Leiterin des sogenannten<br />

VAT-Teams, vom Geschäftsbereich Verden<br />

der Nie- dersächsischen Straßenbauverwaltung,<br />

zuständig für die Überwachung<br />

und Federführung für das<br />

PPP-Modell an der A1, gewonnen werden.<br />

Nach fast vier Jahren Bauzeit gab Frau<br />

Fundheller einen Überblick über die<br />

Geschichte, Voraussetzungen, Abläufe<br />

und ein erstes Fazit über das Gesamtprojekt<br />

ab.<br />

Als erste Voraussetzung für den Bau<br />

und das gesamte Projekt gelten rechtsgültige<br />

Planfeststellungsbeschlüsse,<br />

wobei die ersten rechtskräftigen<br />

Beschlüsse 2002 vorlagen. Die Konzessionsgesellschaft<br />

hat ihren im Angebot<br />

aufgeführten Bauzeitenplan bis dato<br />

eingehalten, trotz der schwierigen Witterungsbedingungen<br />

in dem Winterhalbjahren<br />

2009/2010 und 2010/2011.<br />

Nachteilig und zum Teil verkehrsgefährdend<br />

haben sich in den ersten Bauabschnitten<br />

die zu engen Überholfahrstreifen<br />

in den 4+0 Verkehrsführungen<br />

gezeigt. Es kam dabei zu zahlreichen<br />

kleineren Unfällen mit Sachschäden<br />

(abgerissene Seitenspiegel etc.) und<br />

zahlreichen Staus durch LKW-Pannen.<br />

Dem wurde bei den weiteren Bauabschnitten<br />

Rechnung getragen und vor<br />

Einrichtung der 4+0 Führung der<br />

Standstreifen um 1 m verbreitert. Laut<br />

Angaben der Polizei ging danach die<br />

Anzahl der leichten Unfälle stark<br />

zurück.<br />

Innerhalb des Bauvorhabens kommen<br />

drei Bauweisen zur Ausführung: Betonfahrbahn,<br />

Kompaktasphalt und OPA-<br />

Belag in Lärmschutzbereichen. Von den<br />

Bauleistungen sind über 80 % bereits<br />

fertiggestellt und die Richtungsfahrbahn<br />

Hamburg läuft bereits auf einer<br />

komplett neuen Fahrbahn einschließlich<br />

4+0 Führungen.<br />

Zum Abschluss ihrer Ausführung zog<br />

Frau Fundheller ein Fazit aus den bisherigen<br />

Erfahrungen. Das Modell ist auf<br />

Grund seiner kurzen Bauzeit volkswirtschaftlich<br />

ein Erfolg. Die Einschränkungen<br />

im Verkehr wurden auf vier Jahre<br />

gebündelt, wobei im letzten Jahr<br />

bereits eine deutliche Entspannung eingetreten<br />

ist.<br />

Beim Betrieb hat sich gezeigt, dass die<br />

Durchführung des Betriebsdienstes<br />

durch die Verwaltung auf den Erhal-<br />

Dieter Rosenberg<br />

tungsstrecken Oyten – Bremer Kreuz<br />

und Rade – Dibbersen nicht bewährt<br />

hat und bei zukünftigen Modellen die<br />

gesamte Bau- und Betriebsstrecke in<br />

einer Hand liegen sollte.<br />

Als Schlusswort betonte Frau Fundheller,<br />

dass es auch weiterhin PPP-Modelle<br />

geben wird, da der Staat zur Zeit finanziell<br />

nicht in der Lage ist, die gesamte<br />

Infrastruktur auf den BAB Betriebsstrecken<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Der zweite Vorsitzende Adolf Biere<br />

bedankte sich für den sehr objektiven<br />

Vortrag und stellte den Vortrag für die<br />

anwesenden Mitglieder zur Diskussion.<br />

Dabei ergab sich eine unterschiedliche<br />

Betrachtungsweise über das Fazit von<br />

den Mitgliedern aus der freien Wirtschaft<br />

und Verwaltung. Um 18:30 Uhr<br />

endete der offizielle Teil des Stammtisches<br />

und schloss mit einem gemeinsamen<br />

Abendessen ab.<br />

Adolf Biere<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 59


Landesvereinigung Bremen<br />

Schon wieder Hamburg!<br />

– Fachexkursion der <strong>VSVI</strong> Bremen vom 7. Juni <strong>2012</strong><br />

„Schon wieder Hamburg?“ wird sich<br />

manches <strong>VSVI</strong> Mitglied im Frühjahr<br />

diesen Jahres gefragt haben, als die<br />

Einladung zur Fachexkursion nach<br />

Hamburg für den 7. Juni <strong>2012</strong> eingegangen<br />

war. „Ja!“ – „Nachdem wir<br />

vor zwei Jahren bereits eine eintägige<br />

Fahrt nach Hamburg gemacht haben,<br />

hatten wir auf der Rückfahrt – hier<br />

hatten wir mehr Zeit als gewünscht, da<br />

wir lange zwischen Hamburg und Bremen<br />

im Stau standen – nachgefragt,<br />

wie groß die Begeisterung wäre, eine<br />

weitere Fachexkursion nach Hamburg<br />

auszuführen. Offensichtlich hat den<br />

Mitreisenden bei der Fachexkursion<br />

2010 das Programm so gut gefallen,<br />

dass hier deutliche Zustimmung signalisiert<br />

wurde.<br />

Gesagt, getan! Zwei Jahre später hat<br />

die Betrachtung der Bauprojekte in<br />

Hamburg wieder mit so großer Vielfalt<br />

überzeugt, dass wir uns entschieden<br />

haben, Hamburg ein weiteres Mal aufzusuchen<br />

und diesmal Neues und Altes<br />

zu erkunden.<br />

Die Verkehrsbedingungen nach Hamburg<br />

werden zunehmend besser, da<br />

das Großbauvorhaben an der Autobahn<br />

A 1 zwischen dem Bremer Kreuz<br />

und Autobahndreieck Buchholz sich<br />

bereits in der finalen Phase findet.<br />

Insofern war die Busfahrt in diesem<br />

Jahr termingerecht und ohne Stress.<br />

Durch das mittlerweile bereits<br />

bewährte Organisationsteam bestehend<br />

aus Marion Finke, Enno Wagener<br />

und Jens Ritter wurde wieder ein spannendes<br />

Programm zusammengestellt,<br />

so dass wir auch bei dieser Fachexkursion<br />

wenig Zeit zur Entspannung hat-<br />

60 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

ten. So soll es aber sein – die <strong>VSVI</strong><br />

Fachexkursionen dienen fachlicher<br />

Information, dem Einblick in Projekte,<br />

der nicht Projektbeteiligten in der<br />

Regel verwehrt bleibt und den direkten<br />

Kontakt mit den Personen, die<br />

unmittelbar in den Projekten arbeiten.<br />

Die erste Station war der Elbtunnel.<br />

Hier ist derzeit die letzte Phase der<br />

Nachrüstung der alten Elbtunnelröhren<br />

angebrochen. In Vorträgen der Herren<br />

Poggendorf und Dr. Dreeßen von der<br />

LSBG Hamburg wurden die Notwendigkeit<br />

und Veranlassung der Baumaßnahme,<br />

die Planungsgeschichte und<br />

auch die Durchführung der Maßnahme<br />

zur Nachrüstung der technischen Ausrüstung<br />

und des Brandschutzes in den<br />

alten Elbtunnelröhren vorgestellt. Darüber<br />

hinaus wurde ein Ausblick in das<br />

Projekt „Überdeckelung BAB A 7“<br />

gegeben, dessen Baufeld sich unmittelbar<br />

an die Leitzentrale des Elbtunnels<br />

auf der Nordseite anschließt. Ein<br />

gigantisches Projekt, in dessen Zuge<br />

mehrere Ziele erreicht werden sollen:<br />

Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit<br />

der Verkehrsader A 7, die Maximierung<br />

Erläuterungen zur IGA von Käthe Fromm<br />

– LSBG Hamburg<br />

des Lärmschutzes für die - beidseitig<br />

der A 7 befindlichen – Wohnquartiere,<br />

die Schaffung einer neuen Welt oberhalb<br />

der A 7 und die Verbindung der<br />

Wohnquartiere oberhalb der A 7, die<br />

derzeit durch diese gewaltige Verkehrsader<br />

zerschnitten sind.<br />

Dann ging es hinab in die Tiefen des<br />

Elbtunnels. Ein gemeinsamer Abstieg<br />

in die Baustelle zeigte die zuvor theoretisch<br />

dargelegte Dimension des Bauvorhabens.<br />

Tunnelbaustellen haben<br />

ihre eigenen Gesetze, haben insbesondere<br />

im Hinblick auf die Sicherheitsund<br />

Brandschutztechnik enorme Herausforderungen<br />

an die Planer und die<br />

an der baulichen Umsetzung Beteiligten.<br />

Hautnah waren die derzeit in der<br />

Ausführung befindlichen Maßnahmen<br />

zu betrachten.<br />

Aus den Tiefen unterhalb der Elbe ging<br />

es zu dem Projekt „Sprung über die<br />

Elbe“. Als „Sprung über die Elbe“ wird<br />

die internationale Gartenschau 2013 in<br />

Hamburg-Wilhelmsburg bezeichnet.<br />

Aufgrund des eng gesteckten Zeitrahmens<br />

wurde durch die Projektleiterin<br />

der LSBG Hamburg, Käthe Fromm,<br />

bereits während des Mittagsessens<br />

begonnen, Informationen über die<br />

internationale Gartenbauausstellung<br />

2013 an die <strong>VSVI</strong>ler weiterzugeben.<br />

An diese Ausführungen mit der Vorstellung<br />

der einzelnen Teilprojekte, der<br />

Ideen, die in den Planungsprozess eingebracht<br />

wurden, und der baulichen<br />

Rahmenbedingungen schloss sich eine<br />

Begehung an. Wundervollstes Wetter<br />

hatten die Organisatoren der Fachexkursion<br />

auch mitgebracht, so dass der<br />

Spaziergang durch den bereits teilferti-


gen Bereich der internationalen Gartenausstellung<br />

fast etwas „urlaubshaftes“<br />

hatte. Eine spannende Mischung<br />

aus Freianlagenplanung, konstruktivem<br />

Ingenieurbau, Verkehrsanlagen und<br />

Hochbau wurde präsentiert und<br />

anhand von plakativen Beispielen dargestellt.<br />

Parallel wurden die flankierenden<br />

Straßenbaumaßnahmen vorgestellt,<br />

die insbesondere im Bereich der<br />

Wilhelmsburger Reichsstraße zu<br />

betrachten waren, die sich an das<br />

Gelände der internationalen Gartenbauausstellung<br />

anschließt. Die IGA<br />

2013 sollte man sich in seinen Kalender<br />

eintragen.<br />

Zum Abschluss der Fachexkursion ging<br />

es erneut in die HafenCity. Auch hier<br />

könnte man sagen, „schon wieder<br />

HafenCity?“ „Ja!“ Die HafenCity entwickelt<br />

sich regelmäßig weiter und<br />

insofern war der erneute Besuch der<br />

HafenCity nicht von Langweile<br />

geprägt. Ganz im Gegenteil, mit Herrn<br />

Schatz von WES & Partner Landschaftsarchitekten<br />

hatten wir eine hoch kompetente<br />

Begleitung, die uns sehr viel<br />

über die Hintergründe und die planerischen<br />

Konzepte nahe bringen konnte.<br />

Bereits realisierte Projekte wurden<br />

ebenso in den Fokus genommen, wie<br />

die zukünftige Entwicklung der Hafen-<br />

City, in den Bereichen, in denen die<br />

baulichen Umsetzung noch nicht abgeschlossen<br />

ist. Ein spannendes Thema<br />

an der Grenze zu perfekter Architektur,<br />

hoher Durchmischung und vielleicht<br />

auch einem Fünkchen „zuviel“. Mit<br />

Herrn Schatz ging es dann noch zum<br />

Jungfernstieg, einem Projekt, das in<br />

den letzten Jahren umgesetzt wurde,<br />

ein zentraler Ort an der Binnenalster,<br />

der neu gestaltet wurde und dessen<br />

Baustellenbesichtigung im Elbtunnel Spaziergang über das IGA-Gelände<br />

Vortrag von Herrn Peter Schatz<br />

– WES & Partner Landschaftsarchitekten zur HafenCity Exkursionsteilnehmer am Jungfernstieg<br />

Landesvereinigung Bremen<br />

Konzepte durch Herrn Schatz fundiert<br />

erläutert wurden.<br />

Mit einem gemeinsamen Abendessen<br />

endete der Tag in Hamburg.<br />

Auch auf dieser Rückfahrt wurde die<br />

Stimmungslage in Sachen Hamburg<br />

abgefragt und es bleibt die Überzeugung,<br />

dass auch in den nächsten Jahren<br />

wiederholt Fahrten nach Hamburg<br />

auf dem Programm stehen sollten. Ein<br />

bemerkenswerter Nachbar, den wir<br />

Bremer da in Hamburg haben.<br />

Markus Mey<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 61<br />

Fotos: Burkhardt Rüther


Landesvereinigung Bremen<br />

Aktuell geplante Veranstaltungen und<br />

Exkursionen der Landesvereinigung Bremen<br />

Baustellenexkursion Lesumbrücke<br />

– Voraussichtlicher Termin:<br />

3. Quartal <strong>2012</strong><br />

Am Standort der alten Lesumbrücke in<br />

Bremen Burg-Lesum wird 2011 im Auftrag<br />

des Amtes für Straßen und Verkehr<br />

ein Ersatzneubau als Stabbogenbrücke<br />

in Stahl errichtet.<br />

Die <strong>VSVI</strong> Bremen plant eine Baustellenexkursion<br />

nach erfolgtem Einschubvorgang<br />

der neuen Brücke.<br />

Darüber hinaus ist eine Präsentation<br />

hinsichtlich der Werkstattfertigung<br />

geplant.<br />

Der Termin ist abhängig vom Baufortschritt<br />

und wird rechtzeitig bekannt -<br />

gegeben.<br />

Ersatzneubau Wümmebrücke<br />

– Voraussichtlicher Termin:<br />

2. Halbjahr <strong>2012</strong><br />

Der marode Zustand der alten Wümmebrücke<br />

an der Nordseite/Ritterhude<br />

machte einen Ersatzneubau unumgänglich.<br />

Dieser begann im Jahre 2011 und<br />

wird bis Mitte 2013 abgeschlossen sein.<br />

Die alte 9-feldrige Stahlbetonplattenbrücke<br />

weicht einer 3-Feld-Brücke mit einer<br />

stählernen Bogenkonstruktion als Flussbrücke<br />

und beidseitig anschließenden<br />

Vorlandbrücken in Stahlbetonverbundbauweise.<br />

Das Bauwerk überspannt<br />

den Fluss in einer Breite von circa 115<br />

m. Die stützenfreie Stromöffnung<br />

beträgt 71,50 m. Auf der Brücke werden<br />

beidseitig genutzte, ausreichend<br />

breite Nebenanlagen für den Geh- und<br />

Radwegverkehr zur Verfügung stehen.<br />

In der Mitte der Brücke laden kleine<br />

Kanzeln zum Verweilen ein.<br />

Im Anschluss an diese Maßnahme werden<br />

umfangreiche Straßenbaumaßnahmen<br />

ausgeführt. Diese beinhalten eine<br />

62 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Neugestaltung des Knotenpunktes<br />

L151-K43.<br />

Der genaue Termin ist abhängig vom<br />

Baufortschritt und wird rechtzeitig<br />

bekanntgegeben.<br />

Besichtigung der Schleuse<br />

Dörverden<br />

– Voraussichtlicher Termin:<br />

2. Halbjahr <strong>2012</strong><br />

Der Bau einer neuen Schleuse in Dörverden<br />

ist – neben dem Neubau einer<br />

Schleuse am Wasserstraßenkreuz Minden<br />

sowie der Anpassung der Mittelweser<br />

für das 2,50 m teil abgeladene<br />

Großmotorgüterschiff – notwendig, um<br />

die Anbindung der bremischen und<br />

niedersächsischen Seehäfen der Unterweser-Region<br />

an die deutschen und<br />

europäischen Binnenwasserstraßen an<br />

heutige Anforderungen der Binnenschifffahrt<br />

anzupassen. Es ist vorgesehen,<br />

den Schleusenneubau zwischen<br />

den beiden vorhandenen Schleusenkammern,<br />

die nicht über die heute<br />

geforderten Abmessungen verfügen, in<br />

der Achse des Schleusenkanals anzuordnen<br />

(siehe Lageplan). Die Projektplanung<br />

sowie die Abwicklung der Baumaßnahme<br />

wird im Auftrag des<br />

Wasser- und Schifffahrtsamtes Verden<br />

vom Neubauamt für den Ausbau des<br />

Mittellandkanals in Hannover (NBA H)<br />

durchgeführt. Die Schleuse wird als<br />

Kammerschleuse ohne Sparbecken<br />

gebaut, sie wird am Oberhaupt mit<br />

einem Drehsegmenttor mit Füllmuschel<br />

und am Unterhaupt mit einem Stemmtor<br />

ausgerüstet. Die Nutzlänge der<br />

Schleusenkammer beträgt 139 Meter<br />

bei einer Breite von 12,50 m und einer<br />

Hubhöhe von 4,60 m.<br />

Neben dem Neubau der Schleuse werden<br />

darüber hinaus Anpassungsarbeiten<br />

an den Vorhäfen durchgeführt.<br />

Der genaue Termin ist abhängig vom<br />

Baufortschritt und wird rechtzeitig<br />

bekanntgegeben.<br />

Vortrag BAB A 20<br />

– Voraussichtlicher Termin:<br />

4. Quartal <strong>2012</strong><br />

Ein wichtiger Baustein zur Erschließung<br />

des nordwestdeutschen Raums ist die<br />

geplante Küstenautobahn A 20 (früher<br />

A 22). Durch diese Autobahn rücken<br />

die Nord- und Ostseeanrainerstaaten<br />

näher zusammen, und die räumliche<br />

Trennung zwischen Schleswig-Holstein<br />

und <strong>Niedersachsen</strong> im Unterelbegebiet<br />

wird überwunden.<br />

Die Hinterlandanbindung der deutschen<br />

Seehäfen an der Nordsee und die<br />

Erreichbarkeit des Unterweser- und<br />

Unterelberaumes werden verbessert.<br />

Vor diesem Hintergrund ist die A 20 als<br />

Ziel der Raumordnung im Landes-<br />

Raumordnungsprogramm <strong>Niedersachsen</strong><br />

2008 enthalten.<br />

Die A 20 in <strong>Niedersachsen</strong> gehört mit<br />

einer Länge von rund 121 km (davon<br />

114 km Neubaustrecke) neben der A<br />

39, der A 14 in Sachsen-Anhalt und der<br />

A 94 in Bayern zu den größten deutschen<br />

Neubauplanungen von Autobahnen.<br />

Das Bauvolumen selbst bewegt<br />

sich nach derzeitiger Schätzung in einer<br />

Größenordnung von rund 1,27 Milliarden<br />

Euro.


Die linienbestimmte Trasse führt von<br />

einem Autobahndreieck mit der A 28<br />

bei Westerstede (Landkreis Ammerland)<br />

über ein Autobahnkreuz mit der A 29<br />

bei Jaderberg durch den Wesertunnel<br />

südlich von Nordenham. Sie verläuft<br />

dann im Versatz über die A 27 bis südlich<br />

von Bremerhaven und weiter nördlich<br />

von Bremervörde durch den Raum<br />

Oldendorf/Himmelpforten bis zum<br />

geplanten Elbtunnel bei Drochtersen<br />

(Landkreis Stade). Dort wird die A 20<br />

Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder<br />

August bis Dezember <strong>2012</strong><br />

40 Jahre<br />

August<br />

Dipl.-Ing. Mark Lorenz Osterholz-Scharmbeck<br />

September<br />

Dipl.-Ing. Ludger Schleper Hude<br />

Oktober<br />

Dipl.-Ing. (FH) Ole Buckmann Berne<br />

Dezember<br />

Dipl.-Ing. Jens Wittrock Syke-Okel<br />

50 Jahre<br />

August<br />

Dipl.-Ing. Thorsten Neemann Bremen<br />

September<br />

Bau-Ing. Silke Overman Verden<br />

November<br />

EUR ING Gerd Ehlers Syke<br />

Dipl.-Ing. Oliver Iversen Seelze<br />

70 Jahre<br />

August<br />

Dipl.-Ing. Alfred Klochinski Bremen<br />

September<br />

Dipl.-Ing. Michael Greifeld Bad Zwischenahn<br />

Dipl.-Ing. Klaus Roczen Lilienthal<br />

mit der ebenfalls geplanten A 26 in<br />

einem Autobahndreieck verknüpft.<br />

Die Niedersächsische Landesbehörde<br />

für Straßenbau und Verkehr betreibt<br />

die Planungen zur Küstenautobahn A<br />

20 in ihren Geschäftsbereichen Stade<br />

und Oldenburg.<br />

Über dieses interessante Bauvorhaben<br />

wird es einen Vortrag in Zusammenarbeit<br />

mit der IHK Bremerhaven geben,<br />

dessen Details wir schnellstmöglich an<br />

dieser Stelle ergänzen werden.<br />

75 Jahre<br />

August<br />

Dipl.-Ing. Gorch Fink Bremen<br />

Dipl.-Ing. Bernd Glüsing Bremen<br />

September<br />

Ulrich Kaste Bremen<br />

Dipl.-Ing. Gottfried Stehnke Osterholz-Scharmbeck<br />

November<br />

Dipl.-Ing. (FH) Dieter Schwarz Oyten<br />

Dipl.-Ing. Joachim Sünnemann Rotenburg/Wümme<br />

81 Jahre<br />

Oktober<br />

Dipl.-Ing. Gerold Menkens Hatten<br />

November<br />

Dipl.-Ing. Hans Imhoff Bremen<br />

82 Jahre<br />

September<br />

Ing. (grad.) Dietrich Gautzsch Bremen<br />

86 Jahre<br />

August<br />

Dipl.-Ing. Georg Sliwka Bremen<br />

Dezember<br />

Dipl.-Ing. Werner Dantzer Bremerhaven<br />

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder<br />

Dipl.-Ing. Alfred Fricke, Mitgl.-Nr.: 085 (exaktes Datum ist leider nicht bekannt)<br />

Dipl.-Ing. Hans Meier, Mitgl.-Nr. 133 18.01.<strong>2012</strong><br />

Landesvereinigung Bremen<br />

GEPLANTE FACHEXKURSIONEN<br />

FÜR 2013:<br />

Straßenbahnlinie 4<br />

Fachexkursion zur A 281 – BA 3/2<br />

Fachexkursion zur Besichtigung der<br />

Schrägseilbrücke an der A 281<br />

Die mehrtägige Fachexkursion 2013<br />

wird – aufgrund des 50jährigen Jubiläums<br />

der BSVI – Berlin als Ziel haben.<br />

Die Organisation vor Ort wird über die<br />

BSVI ausgerichtet. Rückfragen dazu<br />

können gerne an die Geschäftsstelle<br />

gerichtet werden.<br />

Neue Mitglieder<br />

(März <strong>2012</strong> bis Juli <strong>2012</strong>)<br />

Rößler, Stefan<br />

Mitgl.-Nr.: 834<br />

Dipl. Geogr., Stadtplanungsamt<br />

(Verkehrs- und Flächennutzungsplanung)<br />

– Seestadt Bremerhaven<br />

Kiwitz, André G. H.,<br />

Mitgl.-Nr.: 835<br />

Dipl.-Ing., TED GmbH<br />

Bremerhaven<br />

Kremeike, Timo,<br />

Mitgl.-Nr.: 836,<br />

Student<br />

Hirsch, Julian,<br />

Mitgl.-Nr. 837<br />

Student<br />

Stern, Gerd,<br />

Mitgl.-Nr.: 838,<br />

Student<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 63


Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

Veranstaltungen in <strong>Niedersachsen</strong><br />

LANDESVEREINIGUNG<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Siehe auch<br />

www.vsvi-niedersachsen.de<br />

13. September <strong>2012</strong><br />

1. Stammtisch Junge <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

19 Uhr, Mister Q, Raschplatz 6,<br />

30161 Hannover<br />

s. Seite 6<br />

23. November <strong>2012</strong><br />

Herbstexkursion zum Airbus-Werk in<br />

Hamburg-Finkenwerder<br />

Vorstellung der Sanierungsarbeiten der<br />

Start- und Landebahn und Werks -<br />

besichtigung<br />

Bei einem Treffen der Bezirksgruppenvorsitzenden am 21. November 2003 in Verden wurde nochmals einmütig<br />

festgestellt, dass Gäste bei den Veranstaltungen aus anderen Bezirksgruppen stets willkommen sind. Von dieser<br />

Möglichkeit sollte im Sinne eines guten Zusammenhaltes unserer Vereinigung reger Gebrauch gemacht werden.<br />

64 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Bezirksgruppe Braunschweig<br />

20. September <strong>2012</strong><br />

Besichtigung der VW-Arena<br />

in Wolfsburg<br />

24. Januar 2013<br />

Neujahrsempfang in Braunschweig<br />

September 2013<br />

mehrtägige Exkursion ins Ruhrgebiet<br />

Bezirksgruppe Celle<br />

5. bis 8. September <strong>2012</strong><br />

Mehrtagesexkursion Rhein / Ruhr<br />

Oktober / November <strong>2012</strong><br />

Tagesexkursion nach Wolfsburg mit<br />

Besichtigung des VW-Werkes und<br />

einer Baumaßnahme, anschließendes<br />

Abendessen anlässlich des 50-jährigen<br />

Bestehens der Bezirksgruppe Celle<br />

(Gründungsdatum: 7. Sept. 1961)<br />

Bezirksgruppe Hameln<br />

25. bis 28. Oktober <strong>2012</strong><br />

Herbstexkursion nach Breslau<br />

gemeinsam mit der Bezirksgruppe<br />

Hildesheim<br />

Gäste sind herzlich willkommen!<br />

20. November <strong>2012</strong><br />

50 Jahre <strong>VSVI</strong> – Hameln<br />

geschichtlicher Rückblick,<br />

Ehrung langjähriger Mitglieder<br />

Bezirksgruppe Hannover<br />

22. August <strong>2012</strong><br />

14 Uhr: Halbtagsexkursion<br />

Baustellenbesichtigung<br />

Umbau Autobahnkreuz Hannover-Ost<br />

A7/A2<br />

29. November <strong>2012</strong><br />

18 Uhr: Jahresabschluss mit<br />

traditionellem Grünkohlessen<br />

Hotel Hennies. OT Altwarmbüchen,<br />

Hannoversche Straße 40,<br />

30916 Isernhagen<br />

5. Februar 2013<br />

17 Uhr: <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

der Bezirksgruppe mit Preisskat<br />

und Doppelkopfspiel;<br />

Spielbeteiligung bitte bei Anmeldung<br />

nennen, Central-Hotel Kaiserhof<br />

Bezirksgruppe Hildesheim<br />

25. bis 28. Oktober <strong>2012</strong><br />

Herbstexkursion nach Breslau<br />

gemeinsam mit der Bezirksgruppe<br />

Hameln<br />

Gäste sind herzlich willkommen!<br />

Bezirksgruppe Emsland<br />

20. bis 22. September <strong>2012</strong><br />

Herbstexkursion nach Lubmin /<br />

Greifswald / Peenemünde<br />

11. Oktober <strong>2012</strong><br />

Kurzexkursion zur Baustelle der<br />

„Emslandarena“ in Lingen


Bezirksgruppe Lüneburg<br />

28. bis 29. September <strong>2012</strong><br />

Kulturfahrt in die Kulturhauptstadt<br />

Essen<br />

Bezirksgruppe Nienburg<br />

Oktober <strong>2012</strong><br />

Herbstveranstaltung<br />

6. Dezember <strong>2012</strong><br />

Adventstreffen, 17 Uhr<br />

7. Februar 2013<br />

Jahreshauptversammlung in Oyle,<br />

17 Uhr<br />

Bezirksgruppe Northeim<br />

6. bis 9. September <strong>2012</strong><br />

Jahresexkursion nach Brügge mit<br />

Besichtigung Umbau Autobahnkreuz<br />

Aachen<br />

17. Oktober <strong>2012</strong><br />

Neubau Primatenzentrum Göttingen<br />

mit Partner<br />

Bezirksgruppe Oldenburg<br />

Siehe auch www.vsvi-ol.de<br />

12. September <strong>2012</strong><br />

7. Stammtisch im Etzhorner Krug,<br />

Oldenburg<br />

12. bis 13. Oktober <strong>2012</strong><br />

Herbstexkursion an den Mittelrhein,<br />

mit <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />

23. November <strong>2012</strong><br />

Skatturnier<br />

Bezirksgruppe Osnabrück<br />

7. bis 9. September <strong>2012</strong><br />

Mehrtagesexkursion Luxemburg<br />

Bezirksgruppe Ostfriesland<br />

28. bis 29. September <strong>2012</strong><br />

Exkursion nach Hamburg<br />

15. November <strong>2012</strong><br />

Jahresabschlussveranstaltung<br />

Bezirksgruppe Stade<br />

7. bis 9. September <strong>2012</strong><br />

Wochenendfahrt mit Partnern nach<br />

Rügen, u.a. Besuch der Störtebecker<br />

Festspiele<br />

Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />

Bezirksgruppe Verden<br />

1. November <strong>2012</strong><br />

Truppenbesuch in der Logistikschule<br />

der Bundeswehr in Garlstedt im<br />

Landkreis Osterholz<br />

Eine gesonderte Einladung wird in<br />

Kürze verschickt.<br />

22. November <strong>2012</strong><br />

2. Stammtisch für Mitglieder und Gäste<br />

Fachvortrag, Rückblick <strong>2012</strong>,<br />

Ausblick 2013<br />

Ort: Gasthaus Hotel Verdener Hof<br />

in Verden, Nasse Straße 1<br />

Beginn: 16.30 Uhr<br />

23. November <strong>2012</strong><br />

Teilnahme an der Herbstexkursion<br />

der Landesvereinigung<br />

zum Airbus-Werk in<br />

Hamburg-Finkenwerder.<br />

Eine gemeinsame Busanreise<br />

von Verden ist geplant.<br />

24. Januar 2013<br />

<strong>Mitgliederversammlung</strong> mit<br />

Grünkohlessen<br />

Beginn: 16 Uhr<br />

26. bis 30. April 2013<br />

Vier- oder fünftägige Studienreise<br />

in den Südwesten<br />

von Deutschland (Pfalz) mit Fach-<br />

und Kulturprogramm<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 65


Landesvereinigung Bremen<br />

Adressen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />

Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrs ingenieure der Freien Hansestadt Bremen e.V.<br />

www.vsvi-bremen.de<br />

Geschäftsstelle:<br />

Britta Berning<br />

Bürgermeister-Spitta-<br />

Allee 18<br />

28329 Bremen<br />

Tel. 0421 20349-133<br />

Fax 0421 20349-34<br />

Vorstand<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Markus Mey<br />

c/o BPR Beraten Planen<br />

Realisieren, Dipl.-Ing.<br />

Bernd F. Künne & Partner<br />

Ostertorstraße 38/39<br />

28195 Bremen<br />

Tel. 0421 33502-0<br />

Fax 0421 33502-33<br />

2. Vorsitzender,<br />

Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Oliver Iversen<br />

c/o Amt für Straßen und<br />

Verkehr<br />

Herdentorsteinweg 49/50<br />

28195 Bremen<br />

Tel. 0421 361-96979<br />

Fax 0421 361-17049<br />

66 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Schatzmeister<br />

Dipl.-Geol. Wulf Höppner<br />

Schatzmeister<br />

c/o Matthäi<br />

Bauunternehmen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Am Deich 60-62<br />

28199 Bremen<br />

Tel. 0421 59668-36<br />

Fax 0421 59668-10<br />

Fortbildung<br />

Dipl.-Ing. Ilse Wrede<br />

c/o Magistrat der<br />

Stadt Bremerhaven<br />

Amt für Straßen- und<br />

Brückenbau<br />

Fährstraße 20<br />

27568 Bremerhaven<br />

Tel. 0471 5902-921<br />

Fax 0471 5902-077<br />

Ingenieurnachwuchs<br />

und Wissenschaft<br />

Prof. Dr.-Ing. Carsten-Wilm<br />

Müller<br />

c/o Hochschule Bremen<br />

Labor für Verkehrswesen<br />

und Städtebau (LaVeS)<br />

Neustadtswall 30, Gebäude<br />

AB, Raum 712, FB 3<br />

28199 Bremen<br />

Tel. 0421 59 053-480<br />

Fax 0421 59 053-479<br />

Organisation<br />

und Veranstaltungen<br />

Dr.-Ing. Jens Ritter<br />

c/o Prof. Bellmer Ingenieurgruppe<br />

GmbH<br />

Henrich-Focke-Straße 13<br />

28199 Bremen<br />

Tel. 0421 174 63-31<br />

Fax 0421 174 63-33<br />

Strategie<br />

Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />

c/o Magistrat der Stadt<br />

Bremerhaven<br />

Amt für Straßen- und<br />

Brückenbau<br />

Fährstraße 20<br />

27568 Bremenhaven<br />

Tel. 0471 590-2184<br />

Fax 0471 590-2077<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Interessenvertretung<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />

Bernd Aschauer<br />

c/o August Reiners<br />

Bauunternehmen GmbH<br />

Arberger Hafendamm 16<br />

28309 Bremen<br />

Tel.: 0421 4107-120<br />

Fax: 0421 4107-123


Vereinigung<br />

der Straßenbauund<br />

Verkehrs -<br />

ingenieure in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />

Geschäftsstelle:Martina Howind<br />

Eichstraße 19<br />

30161 Hannover<br />

Tel. 0511 / 32 53 60<br />

Fax 0511 / 32 56 53<br />

www.vsvi.de<br />

info@vsvi-niedersachsen.de<br />

Präsidium<br />

Präsident und<br />

fachliche Fortbildung<br />

Hon.-Prof. Dipl.-Ing.<br />

Markus Brockmann<br />

Rosenrotweg 3<br />

31787 Hameln<br />

Tel. 05151 / 27849<br />

tagsüber:<br />

Tel. 05151 / 607 178<br />

Fax 05151 / 655 57<br />

markus.brockmann@vsviniedersachsen.de<br />

Vizepräsident und<br />

Schatzmeister<br />

Dipl.-Ing. Hans Schnibbe<br />

c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Koppelstraße 28<br />

27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

Tel. 04791 / 802-19<br />

hans.schnibbe@vsviniedersachsen.de<br />

Geschäftsführer,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Verbindung zwischen<br />

Präsidium und Redaktion<br />

Dipl.-Ing. Matthias Kohl<br />

c/o Obermeyer<br />

Planen + Beraten GmbH<br />

Leisewitzstraße 37 a<br />

30175 Hannover<br />

Tel. 0511 / 85 07 - 23<br />

Fax 0511 / 85 07 - 70<br />

matthias.kohl@vsviniedersachsen.de<br />

Berufsständische Fragen,<br />

Verbindung zwischen<br />

Präsidium und BSVI<br />

Dipl.-Ing. Joachim Grupe<br />

c/o KEMNA BAU<br />

Lohweg 42, 30559 Hannover<br />

Tel. 0511 / 16 99 07 - 0<br />

Fax 0511 / 16 99 07 - 33<br />

joachim.grupe@vsviniedersachsen.de<br />

Organisation<br />

und Veranstaltungen<br />

Dipl.-Ing. Volker Schäfer<br />

c/o Schäfer Consult<br />

Stieglitzstraße 23<br />

26919 Brake<br />

Tel. 04401 / 93 65 29<br />

Fax 04401 / 54 53<br />

volker.schaefer@vsviniedersachsen.de<br />

Förderung des<br />

Ingenieurnachwuchses<br />

Dipl.-Ing. Lothar Griese<br />

c/o Ingenieurbüro Griese<br />

Wehderstraße 4<br />

26123 Oldenburg<br />

Tel. 0441 / 3906 3980<br />

Fax 0441 / 3906 3989<br />

lothar.griese@vsviniedersachsen.de<br />

Braunschweig 01<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Heinz-Georg Leuer<br />

c/o Stadt Braunschweig<br />

Bohlweg 30<br />

38100 Braunschweig<br />

Tel. 0531 / 470-40 76<br />

Fax 0531 / 470-42 88<br />

2. Vorsitzender<br />

Akad. Direktor Dr.-Ing.<br />

Holger Lorenzl<br />

c/o ISBS, TU Braunschweig<br />

Beethovenstraße 51 b<br />

38106 Braunschweig<br />

Tel. 0531 / 391 - 62053<br />

Organisation<br />

Dipl.-Ing. Edgar Hartwig<br />

c/o Volkswagen AG Werk -<br />

technik<br />

Tel. 05361 / 92 14 18<br />

Fax 05361 / 95 72 14 18<br />

Redakteur<br />

Dipl.-Ing. Hartmut Poggenklas<br />

Max-Planck-Straße 41<br />

38104 Braunschweig<br />

Tel. 0531 / 37 32 32<br />

Schrift- und Kassenführer<br />

Dipl.-Ing. Henning Römer<br />

c/o Fa. August Reiners<br />

Volkmaroder Straße 37<br />

38104 Braunschweig<br />

Tel. 0531 / 23721 - 17<br />

Fax 0531 / 23721 - 12<br />

Celle 02<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Holger Meins<br />

c/o NLStBV GB Lüneburg<br />

Am Alten Eisenwerk 2d<br />

21339 Lüneburg<br />

Tel. 04131 / 15 12 91<br />

Fax 04131 / 15 12 03<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Klaus Obert<br />

Am Brunnen 12<br />

29229 Celle<br />

Tel./Fax 05141 / 5 11 92<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Holger Gralher<br />

c/o Kreisstraßenmeisterei<br />

Langer Balkenweg<br />

29331 Lachendorf<br />

Tel. 05141 / 9 16 66 40<br />

Fax 05141 / 9 16 66 96<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Horst Müller<br />

Gorch-Fock-Weg 48<br />

30938 Burgwedel<br />

Tel. 05139 / 36 04<br />

Hameln 03<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Ralf Wilde<br />

c/o Stadt Hameln<br />

Rathausplatz 1<br />

31785 Hameln<br />

Tel. 05151 / 202-1535<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Michael Warm<br />

c/o NLStBV GB Hameln<br />

Roseplatz 5<br />

31785 Hameln<br />

Tel. 05151 / 607 - 156<br />

Fax 05151 / 65 557<br />

Redaktioneller Mitarbeiter<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Traut<br />

Bückebergstraße 28<br />

31789 Hameln<br />

Tel. 05151 / 14 566<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Holger Smits<br />

c/o NLStBV GB Hameln<br />

Roseplatz 5<br />

31785 Hameln<br />

Tel. 05151 / 607 - 137<br />

Fax 05151 / 65 557<br />

Hannover 04<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Stefan Grampler<br />

c/o Stadt Hannover<br />

Fachbereich Tiefbau<br />

Neue-Land-Straße 2<br />

30625 Hannover<br />

Tel. 0511 / 168-48854<br />

Fax 0511 / 168-48484<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Lutz Kirsch<br />

c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure<br />

und Planer, Nürnberg<br />

An der Börse 1<br />

30159 Hannover<br />

Tel. 0511 / 36599-27<br />

Fax 0511 / 36599-78<br />

Kassenwart<br />

Matthias Heimsoth<br />

c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure<br />

und Planer, Nürnberg<br />

An der Börse 1<br />

30159 Hannover<br />

Tel. 0511 / 36599-22<br />

Fax 0511 / 36599-78<br />

Hildesheim 05<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Werner Pfeiffer<br />

Ahornweg 17,<br />

31139 Hildesheim<br />

Tel. 05121 / 4 65 71<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Lothar Becker<br />

Hinter dem Dorfe 23<br />

31162 Bad Salzdetfurth<br />

Tel. 05064 / 72 50<br />

Beisitzer<br />

Dipl.-Ing. Martin Keil<br />

c/o Stadt Hildesheim<br />

Markt 3<br />

31134 Hildesheim<br />

Tel. 05121 / 301 - 36 12<br />

Schrift- und Kassenführer<br />

Bauing. (grad.) Fritz Igel<br />

c/o NLSTBV GB Hannover<br />

Dorfstraße 17-19<br />

30159 Hannover<br />

Tel. 0511 / 3 99 36 - 154<br />

Fax 0511 / 3 99 36 - 299<br />

Redaktioneller Mitarbeiter<br />

Andreas Gummert<br />

Haferkamp 11, 31061 Alfeld<br />

Tel. 0511 /30 34-24 18 (d)<br />

Fax 0511 /30 34-20 99 (d)<br />

Emsland 06<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Martin Zeller<br />

Marienstr. 22, 49808 Lingen<br />

Tel. 0591 / 610 49 00<br />

Fax 0591 / 610 49 01<br />

2. Vorsitzende<br />

Dipl.-Ing. Jochen Brandewiede<br />

Ludwigstraße 22<br />

49716 Meppen<br />

Tel. 05931 / 1 28 09<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Detlev Thieke<br />

Landkreis Emsland<br />

Fachbereich Straßenbau<br />

Ordeniederung 1<br />

49716 Meppen<br />

Tel. 05931 / 44 15 66<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Werner Molde<br />

c/o Bauunternehmung<br />

August Mainka GmbH & Co.<br />

Darmer Esch 74, 49811 Lingen<br />

Tel. 0591 / 800 06-618<br />

Fax 0591 / 800 06-50<br />

Lüneburg 07<br />

1. Vorsitzender<br />

Dieter Holstein<br />

Sassendorferstr. 15<br />

29549 Bad Bevensen<br />

Tel. 05821 / 35 27<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Manuela Kapak-<br />

Wendt<br />

c/o SM Uelzen<br />

Holdenstedter Straße 92<br />

29525 Uelzen<br />

Tel. 0581 / 7 34 03<br />

Fax 0581 / 1 48 43<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Thomas Rohlfing<br />

c/o SM Dannenberg<br />

Lüneburger Straße 17<br />

29451 Dannenberg<br />

Tel. 05861 / 975670<br />

Fax 05861 / 9756777<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. André Novotny<br />

c/o Ing.-Büro Odermann<br />

Apfelallee 3 a<br />

21337 Lüneburg<br />

Tel. 04131 / 86 340<br />

Fax 04131 / 86 3410<br />

Nienburg 08<br />

1. Vorsitzende<br />

Dipl.-Ing. Nicole de Leve<br />

c/o SM Stadthagen<br />

Vornhäger Straße 150<br />

31655 Stadthagen<br />

Tel. 05721 / 34 47<br />

Fax 05721 / 82 642<br />

Redakteur<br />

Dipl.-Ing. Friedrich Berghorn<br />

Auf dem Acker 8<br />

31592 Stolzenau<br />

Tel. 05765 / 94 27 28<br />

Fax 05765 / 94 27 29<br />

Northeim 09<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Horst Wegener<br />

c/o Eurovia Teerbau GmbH<br />

Lindenstraße 28<br />

37520 Osterode<br />

Tel. 05522 / 5098-49<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Hendrik Weitemeier<br />

c/o Ingenieurbüro Weitemeier<br />

Kiefernweg 11<br />

37127 Dransfeld<br />

Tel. 05502 / 9105611<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Hans Heiko Keppel<br />

c/o Eurovia Teerbau GmbH<br />

Lindenstraße 28<br />

37520 Osterode<br />

Tel. 05522 / 5098-32<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Simone Reppin<br />

c/o NLStBV-Z Hannover<br />

Göttinger Chaussee 76 a<br />

30453 Hannover<br />

Tel. 0511 / 30342611<br />

Oldenburg 10<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Lothar Griese<br />

c/o Ingenieurbüro Griese<br />

Wehdestraße 4<br />

26123 Oldenburg<br />

Tel. 0441 / 3906 3980<br />

Fax 0441 / 3906 3989<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Wilhelm Grünefeld<br />

c/o Wessels und Grünefeld<br />

Ingenieurberatung<br />

Schmaler Damm 17a<br />

26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491 / 92 11 55<br />

Fax 04491 / 92 11 72<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch<br />

c/o Ingenieurbüro Hirsch<br />

Eike-von-Repkow-Straße 32a<br />

26121 Oldenburg<br />

Tel. 0441 / 71248<br />

Fax 0441 / 7775376<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Doris Ehrich<br />

c/o NLStBV GB Oldenburg<br />

Kaiserstraße 27<br />

26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441 / 2181 - 170<br />

Osnabrück 11<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Schmidt<br />

c/o Stadt Osnabrück<br />

FD Straßenbau<br />

Hasemauer 1<br />

49074 Osnabrück<br />

Tel. 0541 / 323-42 21<br />

Fax 0541 / 323-15 42 21<br />

2. Vorsitzender und<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Horst Dallmann<br />

c/o Hermann Dallmann<br />

GmbH & Co. KG<br />

Wiesenweg 7<br />

49565 Bramsche<br />

Tel. 05461 / 952-16<br />

Fax 05461 / 952-70<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Helmut Kattenbeck<br />

c/o Oevermann Verkehrs -<br />

wegebau GmbH<br />

Elbestraße 60<br />

49090 Osnabrück<br />

Tel. 0541 / 69 118-10<br />

Fax 0541 / 69 118-30<br />

Adressen<br />

Ostfriesland 12<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Hinrich Tjaden<br />

c/o Matthäi Bauunternehmen<br />

Sternkamp 14<br />

26655 Westerstede<br />

Tel.: 04488 / 511 - 200<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Hilko Kruse-Edenhuizen<br />

c/o Helmus Straßenbau GmbH<br />

Raiffeisenstraße 7<br />

26603 Aurich<br />

Tel.: 04941 / 9 50 17 22<br />

und<br />

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Müller<br />

c/o G. Koch GmbH & Co.<br />

An der Hössen 4a<br />

26655 Westerstede<br />

Tel.: 04488 / 83 86 - 12<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Heiko Schürmann<br />

c/o NLStBV - GB Aurich<br />

Tel.: 04941 / 951 - 248<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Arnold Buß<br />

c/o NLStBV - GB Aurich<br />

Eschener Allee 31<br />

26587 Aurich<br />

Tel.: 04941 / 951 - 320<br />

Stade 13<br />

1. Vorsitzender +<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Ralf Patjens<br />

c/o NLSTBV GB Stade<br />

Harsefelder Straße 2<br />

21680 Stade<br />

Tel. 04141 / 601 - 330<br />

Fax 04141 / 601 - 397<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Ralf Kraeft<br />

c/o Matthäi Bauunternehmen<br />

Gnarrenburger Straße 195<br />

27432 Bremervörde<br />

Tel. 04761 / 99 90<br />

Fax 04761 / 50 37<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Fritz Allers<br />

Uferweg 8<br />

21762 Otterndorf<br />

Kultur und Information<br />

Dipl.-Ing. Ralf Mehrtens<br />

Am Dahl 6<br />

27628 Lehnstedt<br />

Verden 14<br />

1. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Hans Schnibbe<br />

c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Koppelstraße 28<br />

27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

Tel. 04791 / 802-19<br />

h.schnibbe@stehnke.de<br />

2. Vorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Adolf Biere<br />

c/o A-mobil-services GmbH<br />

Stader Straße 36<br />

27419 Sittensen<br />

Tel. 04282 / 50932 - 13<br />

adolf.biere@a-mobil-services.de<br />

Schriftführer<br />

Dipl.-Ing. Dieter Rosenberg<br />

c/o SM Rotenburg/Wümme<br />

Moorkamp 78<br />

27356 Rotenburg/Wümme<br />

Tel. 04261 / 966 227<br />

Fax 04261 / 966 228<br />

Kassenwart<br />

Dipl.-Ing. Jens-Uwe Prütz<br />

c/o DEUTAG GmbH & Co.KG<br />

NI Nord<br />

Oldenburger Allee 19-21<br />

30659 Hannover<br />

Tel. 0511 / 6 46 66-233<br />

Fax 0511 / 6 46 66-239<br />

August <strong>2012</strong>


In Hannover inspiziert man die Brücken besonders genau von unten Foto: © grbv

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