Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen
Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen
Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen
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Zeitschrift der Vereinigungen<br />
der Straßenbau- und<br />
Verkehrsingenieure in<br />
<strong>Niedersachsen</strong> und Bremen<br />
<strong>Niedersachsen</strong><br />
Nr. 2 August <strong>2012</strong><br />
Bremen<br />
Information<br />
www.vsvi-niedersachsen.de | www.vsvi.de<br />
www.vsvi-bremen.de | www.bsvi.de
Inhalt<br />
Editorial ■ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3<br />
Aus dem Vorstand ■<br />
Satzungsänderung beschlossene Sache ––––––––––––– 4<br />
Vereinskodex ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 5<br />
Junge <strong>VSVI</strong> ■<br />
Handeln nach Bremer Vorbildern –––––––––––––––––– 5<br />
Junge <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> – Die Philosophie<br />
der Bremer nehme ich mit! ––––––––––––––––––––––– 6<br />
Dritter Stammtisch der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen ––––––––– 6<br />
Schwerpunkt ■<br />
Strategien zur Nachrechnung von Straßenbrücken<br />
in <strong>Niedersachsen</strong> –––––––––––––––––––––––– 7<br />
Nachrechnung der Raschplatzhochbrücke<br />
in Hannover ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 11<br />
Grundhafte Instandsetzung der Karl-Carstens-<br />
Brücke über die Weser in Bremen ––––––––––––––––– 16<br />
Personalien ■<br />
Gerald Roloff jetzt Ehrenmitglied ––––––––––––––––– 23<br />
Dipl.-Ing. Heinz-Georg Leuer zum Stadtbaurat<br />
gewählt –––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 24<br />
Günther Friedrichs, Gründungsmitglied der<br />
<strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> verstorben ––––––––––––––––––– 24<br />
Seminare ■<br />
Seminarprogramm 2013 –––––––––––––––––––––––– 25<br />
Seminarecho ■<br />
Stadtstraßen / Ortdurchfahrten ––––––––––––––––––– 26<br />
Entwurf und Gestaltung von<br />
Fahrbahnbefestigungen ––––––––––––––––––––––––– 31<br />
Neue Wege im Stadtverkehr ––––––––––––––––––––– 34<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong><br />
e.V., Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien<br />
Hansestadt Bremen e.V. und Gemeinschaft zur Förderung der fach -<br />
lichen Fortbildung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong><br />
e.V., Eichstraße 19, 30161 Hannover, Telefon 0511.32 53 60,<br />
Fax 0511.32 56 53<br />
Geschäftsstelle <strong>Niedersachsen</strong>: Martina Howind, Eichstraße 19,<br />
30161 Hannover, www.vsvi-niedersachsen.de<br />
Geschäftsstelle Bremen: Britta Berning, Bgm.-Spitta-Allee 18,<br />
28329 Bremen, www.vsvi-bremen.de<br />
Bankverbindung <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong>:<br />
Deutsche Bank Hannover AG, Kto 0 70 50 79, BLZ 250 700 24<br />
Spendenkonto Fördergemeinschaft:<br />
Deutsche Bank Hannover AG, Kto 0 23 12 25 00, BLZ 250 700 24<br />
Redaktion: redaktion@vsvi-niedersachsen.de<br />
Ulrich Kumlehn, Markus Mey, Thomas Pfeiffer, Jens Pohl,<br />
Katja Pott, Malte Quakenack<br />
Gestaltung: Sabine Panse, dacorpo design, Hannover<br />
Telefon 0511.8973620, (info@dacorpo-design.de)<br />
Druck: B·W·H GmbH<br />
Copyright: Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Erscheinungsweise: Die <strong>VSVI</strong>-Information erscheint dreimal jährlich.<br />
Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Der Redaktionsschluss für Nr. 3 / Dezember <strong>2012</strong>: 12. Oktober <strong>2012</strong><br />
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong> ■<br />
Portugal-Reise ––––––––––––––––––––––––––––––––– 37<br />
52. <strong>Mitgliederversammlung</strong> der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
in der Rosenstadt Hildesheim –––––––––––––––––––– 40<br />
Geburtstage –––––––––––––––––––––––––––––––––– 42<br />
25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft /<br />
Neue Mitglieder ––––––––––––––––––––––––––––––– 43<br />
Bezirksgruppen ■<br />
Braunschweig<br />
Jahreshauptversammlung <strong>2012</strong> in Braunschweig<br />
mit Vortrag –––––––––––––––––––––––––––––––––––– 45<br />
Celle<br />
Grillabend am 28. Juni <strong>2012</strong> ––––––––––––––––––––– 46<br />
Hameln<br />
Erneuerung des Westteils der Hamelner<br />
Grillabend am 28. Juni <strong>2012</strong> ––––––––––––––––––––– 46<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> ––––––––––––––––––––––––– 48<br />
Hannover<br />
Spargelessen –––––––––––––––––––––––––––––––––– 49<br />
Zweite Baustellenbesichtigung der Schleuse Bolzum –– 50<br />
Emsland<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong> –––––––––––––––––––– 51<br />
Lüneburg<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong> –––––––––––––––––––– 52<br />
Tagesexkursion <strong>2012</strong> ––––––––––––––––––––––––––– 53<br />
Jazzfrühschoppen <strong>2012</strong> in Lüneburg –––––––––––––– 54<br />
Nienburg<br />
Jahreshauptversammlung ––––––––––––––––––––––– 56<br />
Verden<br />
Studienreise in die Baltischen Staaten –––––––––––––– 57<br />
Erster Stammtisch –––––––––––––––––––––––––––––– 59<br />
Landesvereinigung Bremen ■<br />
Fachexkursion in Hamburg –––––––––––––––––––––– 60<br />
Veranstaltungen und Exkursionen ––––––––––––––––– 62<br />
Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder ––––––––––– 63<br />
Veranstaltungen ■ ––––––––––––––––––––––––––– 64<br />
In eigener Sache<br />
Beitrittserklärung –––––––––––––––––––––––––––––– 44<br />
Einzugsermächtigung –––––––––––––––––––––––––– 44<br />
<strong>VSVI</strong>-Adressen Bremen ––––––––––––––––––––––––– 66<br />
<strong>VSVI</strong>-Adressen <strong>Niedersachsen</strong> ––––––––––––––––––– 67<br />
Beilagenhinweis<br />
Studienreise Usbekistan<br />
BSVI-Einleger<br />
Protokoll <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
Einladung Herbstexkursion Airbus-Werk<br />
Titelbild<br />
„Die knapp 45 Jahre alte Raschplatzhochbrücke im Zuge<br />
der Berliner Allee in Hannover aus südöstlicher Richtung“<br />
Foto: © grbv<br />
Die mit dem Namen des Verfassers gezeichneten Artikel stellen nicht<br />
unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion dar.
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
fast täglich fahren wir unter ihnen oder<br />
über sie hinweg, oft nehmen wir sie<br />
kaum war, manchmal staunen wir über<br />
ihre konstruktive und ästhetische Kühnheit<br />
und nicht selten regen uns die hinderlichen<br />
Baustellen wegen der Pflege<br />
ihres in die Jahre gekommenen Erscheinungsbildes<br />
auf. Sie überwinden Hindernisse,<br />
schließen Lücken und schaffen<br />
neue, kürzere Verbindungen, helfen<br />
uns, Ziele zu erreichen. Die Rede ist von<br />
Brücken, das wichtigste Bindeglied im<br />
Zuge von Straßen, Schienen- und Wasserwegen.<br />
Im Wegeverbund stellen sie<br />
aber auch Engstellen dar, die bei Störungen<br />
ihrer Funktionsfähigkeit im weit<br />
verzweigten System aus Verkehrsadern<br />
unsere Mobilität beeinträchtigen und<br />
eine prosperierende Volkswirtschaft<br />
gefährden. Verkehrsinfarkte durch<br />
marode Brücken müssen daher vermieden<br />
und die Bauwerke somit rechtzeitig<br />
einer stetigen besonderen Prüfung<br />
unterzogen werden.<br />
Zahlreiche Nachkriegsbrücken an deutschen<br />
Straßen sind unter der drastisch<br />
gestiegenen Zunahme von Verkehrsbelastung,<br />
insbesondere des Güterverkehrs<br />
und dem Gewicht des Schwerverkehrs,<br />
unter dem Einfluss von<br />
Witterung und Veränderungen der<br />
Werkstoffe früher in die Jahre gekommen<br />
als damals veranschlagt. Ihre<br />
ursprünglich auf hundert Jahre ausgelegte<br />
Lebensdauer erfordert oft schon<br />
nach der Hälfte der Zeit Handlungsbe-<br />
Öffnungszeiten der Geschäftsstelle <strong>Niedersachsen</strong>: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr<br />
Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Bremen: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr und Freitag 8 bis 14 Uhr<br />
info@vsvi-niedersachsen.de<br />
darf. Deshalb sind regelmäßige Brückenprüfungen<br />
unerlässlich. Es geht<br />
dabei um die Beurteilung der Kriterien<br />
Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit<br />
und Erhaltungszustand. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />
helfen unterstützend<br />
bei Entscheidungen von Instandsetzungen<br />
oder Ersatzneubauten, wenn<br />
die rechnerischen Nachweise Defizite<br />
aufzeigen. Auch die zur Verfügung stehenden<br />
Kapazitäten in der Planung und<br />
ihre ausreichenden Zeitvorläufe sind bei<br />
möglichen Ersatzneubauten aufgrund<br />
ihrer vielfältigen Auswirkungen auf<br />
Technik, Umwelt, Verkehrssicherung<br />
und -führung während der Bauzeit<br />
zwingend zu berücksichtigen. Ohne<br />
Frage werden in den nächsten Jahren<br />
verstärkte Anstrengungen aller Beteiligten<br />
bei der Bewältigung der komplexen<br />
Aufgabenstellung zur Erhaltung von<br />
Brücken notwendig sein und einen<br />
erheblicheren Finanzierungsbedarf als<br />
bisher erfordern.<br />
Auf dieses wichtige Thema haben wir<br />
unseren aktuellen Schwerpunkt gesetzt.<br />
Die Niedersächsische Landesbehörde<br />
führt uns zuerst in ihre Strategien zur<br />
Nachrechnung von Straßenbrücken und<br />
die daraus resultierenden Erfahrungen<br />
ein, bevor es dann in zwei weiteren<br />
Fachbeiträgen „an die Substanz geht“<br />
und von konkreten Nachrechnungen<br />
und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
zweier Brücken in Hannover und Bremen<br />
aus der Sicht der beauftragten<br />
Ingenieurbüros im Zusammenspiel mit<br />
der Verwaltung berichtet wird. Die<br />
spannenden Ausführungen können Sie<br />
ab Seite 7 nachlesen.<br />
Das Schwerpunktthema verdanken wir<br />
unter anderem auch einer „konstruktiven“<br />
fachlichen Verstärkung im Redaktionsteam.<br />
Dr. Joachim Göhlmann vom<br />
Ingenieurbüro grbv hat uns maßgeblich<br />
und koordinierend unterstützt; er hat<br />
Editorial<br />
dabei auch deutlich seine produktiven<br />
Spuren auf der Raschplatzhochbrücke<br />
hinterlassen. Wir freuen uns über den<br />
gelungenen Einstand und heißen Joachim<br />
Göhlmann herzlich im Team willkommen.<br />
Zwei Punkte der diesjährigen, recht<br />
lebendigen Jahreshauptversammlung<br />
sollten nicht unerwähnt bleiben: zum<br />
einen die bedeutsame Satzungsänderung<br />
mit dem Bezug auf den Vereinskodex,<br />
die nachfolgend beschrieben wird,<br />
zum anderen die einstimmige Entscheidung,<br />
unseren ehemaligen Präsidenten<br />
Gerald Roloff zum Ehrenmitglied zu<br />
benennen, worauf in der Rubrik „Personalien“<br />
ergänzend Bezug genommen<br />
wird.<br />
Wie so oft jetzt in den modernen Zeiten<br />
haben die Frauen mal wieder zupackend<br />
ein Steuer in die Hände genommen.<br />
Nach einer weiblichen Initiative<br />
und sicher auch aufgrund des lockenden<br />
Aufrufs unserer Redaktionskollegin<br />
Katja Pott in der letzten Ausgabe hat<br />
die Junge <strong>VSVI</strong> jetzt auch in <strong>Niedersachsen</strong><br />
ihren Weg ins Leben beschritten,<br />
wovon Sie sich auf Seite 7 einen Eindruck<br />
verschaffen können.<br />
Übrigens: große Flugzeuge werfen<br />
große Schatten und brauchen viel Platz.<br />
Von dieser Binsenweisheit kann sich<br />
eine große Menge von Besuchern in<br />
Hamburg überzeugen, Platz für uns ist<br />
jedenfalls noch vorhanden. Denken Sie<br />
daher bitte an die gewiss recht reizvolle<br />
und abwechslungsreiche Exkursion<br />
unserer Landesvereinigung zum Airbus-<br />
Werk HH-Finkenwerder am 23. November<br />
<strong>2012</strong> und verwenden Sie die beiliegende<br />
Anmeldung. Würde mich<br />
freuen, wenn wir uns dort – nach einer<br />
Fahrt über sicherlich mehr als sieben<br />
Brücken – in großer Runde treffen.<br />
Ulrich Kumlehn<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 3
Aus dem Vorstand<br />
Satzungsänderung beschlossene Sache<br />
Die Mitglieder der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
haben auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />
in Hildesheim ein<br />
klares Zeichen gegen Korruption<br />
gesetzt. Wir vom Vorstand bedanken<br />
uns dafür sehr herzlich.<br />
In den Wochen vor der <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
entbrannte noch einmal<br />
eine lebhafte Diskussion über die richtigen<br />
Formulierungen für eine Satzungsänderung.<br />
Es wurde über gerechte<br />
bisherige Fassung<br />
§ 4 | Mitgliedschaft<br />
…<br />
(3) Die Mitgliedschaft endet durch:<br />
1. Tod<br />
2. Austritt<br />
Der Austritt ist schriftlich beim Vorstand unter Einhaltung<br />
der Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Jahresende zu<br />
erklären<br />
3. Ausschluss<br />
Der Ausschluss kann durch einstimmigen Beschluss des Vorstandes<br />
erfolgen, wenn:<br />
die für die Mitgliedschaft notwendigen satzungsgemäßen<br />
Voraussetzungen wegfallen,<br />
grobe oder wiederholte Verstöße gegen die Satzung<br />
oder ein ehrenrühriges Verhalten festgestellt werden,<br />
wenn die Mitgliedsbeiträge trotz wiederholter Aufforderung,<br />
letztlich durch Einschreiben mit Fristangabe, länger<br />
als zwei Jahre nicht bezahlt sind.<br />
Ausgeschiedene Mitglieder verlieren alle Ansprüche gegen<br />
das Vermögen der Vereinigung.<br />
4 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Urteile und vermeintlich ungerechte<br />
Vergleiche gesprochen, über die großen<br />
Fische, über das hohe Gut der<br />
Unschuldsvermutung und ob die Änderungen<br />
der Satzung eher dahingehend<br />
wirken, dass neue Mitglieder gewonnen<br />
werden oder eben genau im<br />
Gegenteil eine abschreckende Wirkung<br />
erreicht würde. Aber es ging in den<br />
Diskussionen letztlich nie darum ob,<br />
sondern stets darum wie die Satzung<br />
geändert werden soll.<br />
Das Ergebnis der Diskussionen mündete<br />
letztlich in einem Antrag, der vom<br />
Vorstand begrüßt und mitgetragen<br />
wurde. Insgesamt lagen dem Vorstand<br />
am Ende sogar zwei Anträge mit Bezug<br />
auf die Satzungsänderung vor, über die<br />
abgestimmt werden sollte.<br />
Auf der <strong>Mitgliederversammlung</strong> wurde<br />
erwartungsgemäß ebenfalls lebhaft<br />
und teilweise kontrovers über den<br />
Inhalt der Satzungsänderung diskutiert.<br />
Die Abstimmung zeigte am Ende eine<br />
sehr deutliche Mehrheit für die nun<br />
geänderte Satzung. Auch der Ehrenkodex<br />
wurde einstimmig angenommen<br />
und soll mit der Satzung verknüpft<br />
sein.<br />
Neben dem Bezug auf den Ehrenkodex<br />
enthält die jetzige Fassung unserer Satzung<br />
auch eine Klarstellung dahingehend,<br />
dass der automatische Ausschluss<br />
aus dem Verein dann erfolgt,<br />
wenn ein rechtskräftiges Urteil vorliegt<br />
und die Verurteilten damit als vorbestraft<br />
gelten.<br />
Nachdem dieses Ziel, ein klares Zeichen<br />
gegen Korruption zu setzen, erreicht<br />
ist, können wir uns nun wieder anderen<br />
Themen widmen. Eines der Wichtigsten<br />
wird die Nachwuchsgewinnung<br />
für unseren schönen Beruf und natürlich<br />
auch die für unseren Verein sein.<br />
Markus Brockmann<br />
Beschlussfassung gem. <strong>Mitgliederversammlung</strong> vom 22.06.<strong>2012</strong><br />
§ 4 | Mitgliedschaft<br />
…<br />
(3) Ruhen der Mitgliedschaft<br />
Das Ruhen der Mitgliedschaft kann vom Vorstand einstimmig<br />
beschlossen werden, wenn ein schwerwiegender Verstoß gegen den<br />
Vereinskodex oder die Satzung vorliegt.<br />
Während des Ruhens der Mitgliedschaft<br />
können keine Leistungen in Anspruch genommen werden<br />
(z.B. Teilnahme an Veranstaltungen),<br />
kann kein Stimmrecht ausgeübt werden,<br />
ruhen sämtliche Ämter oder Funktionen,<br />
werden keine Beiträge fällig.<br />
(4) Die Mitgliedschaft endet durch:<br />
…<br />
2. Austritt<br />
Der Austritt ist Schriftlich beim Vorstand unter Einhaltung der Kündigungsfrist<br />
von drei Monaten zum Jahresende zu erklären<br />
3. Ausschluss<br />
Der Ausschluss erfolgt,<br />
wenn ein Mitglied wegen Korruption rechtskräftig verurteilt<br />
wurde und deshalb vorbestraft ist,<br />
oder kann durch einstimmigen Beschluss des Vorstandes erfolgen,<br />
wenn:<br />
…
Handeln nach Bremer Vorbildern<br />
Inga Wodecki hat mit Ludmila Lechmann<br />
und Sarah Klünder zusammen<br />
studiert und Stefan Pohl am Arbeitsplatz<br />
bei BPR kennen gelernt. Durch<br />
den nahen Kontakt zu den drei Gründungsmitgliedern<br />
der Jungen <strong>VSVI</strong><br />
Bremen und ihren Umzug nach Hannover<br />
liegt es nahe, dass sie eine Junge<br />
<strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> aufbauen möchte.<br />
Inga Wodecki<br />
Vereinskodex<br />
Wir sind entschlossen, in unserer Vereinstätigkeit hohe ethische und moralische Standards zu erreichen.<br />
Wir wahren Loyalität gegenüber unseren Arbeitgebern oder Auftraggebern.<br />
Wir respektieren und wahren das Urheberrecht und den Datenschutz.<br />
Wir dulden kein korruptes Handeln unserer Mitglieder und auch nicht bei Personen und Organisationen,<br />
mit denen wir gemeinsame Aktivitäten realisieren.<br />
Junge <strong>VSVI</strong> Bremen: Wie hast du von<br />
der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen erfahren?<br />
Inga Wodecki: Die Junge <strong>VSVI</strong> Bremen<br />
wurde gegründet, als ich mit<br />
Ludmila das Masterstudium in Oldenburg<br />
besucht habe. Parallel dazu habe<br />
ich mit Stefan zusammen bei BPR<br />
gearbeitet. Schwer zu sagen, wer mich<br />
darüber informiert hat. Beide unabhängig<br />
voneinander.<br />
Junge <strong>VSVI</strong> Bremen: Was bewegt dich<br />
dazu an einer solchen Gemeinschaft<br />
teilzuhaben?<br />
Inga Wodecki: Bei der Jungen <strong>VSVI</strong><br />
komme ich mit Personen ins Gespräch,<br />
die zwar den gleichen Studiengang<br />
und die gleiche Fachrichtung eingeschlagen<br />
haben, jedoch sehr unterschiedliche<br />
Wege gehen. Das führt mir<br />
vor Augen, wie vielfältig unser Berufsfeld<br />
ist. Diese interessante Erfahrung<br />
möchte ich auch in Zukunft nicht<br />
missen.<br />
Aus dem Vorstand<br />
Junge <strong>VSVI</strong><br />
Junge <strong>VSVI</strong> Bremen: Kannst Du Dir<br />
gemeinsame Veranstaltungen der jungen<br />
<strong>Niedersachsen</strong> und Bremer vorstellen?<br />
Inga Wodecki: Klares Ja! Bremen<br />
liegt geographisch im Herzen <strong>Niedersachsen</strong>s<br />
und wird immer ein Teil von<br />
mir sein. Ich habe in Bremen studiert<br />
und viele interessante Erfahrungen<br />
gesammelt. Auch wenn ich jetzt in<br />
Hannover wohne, stehe ich in Kontakt<br />
zu den drei Bremer Gründungsmitgliedern.<br />
Derzeit arbeite ich am Projekt<br />
zur Verlängerung der Straßenbahnlinie<br />
4 in Bremen unmittelbar mit Stefan<br />
und Sarah zusammen und kann mir<br />
eine Interaktion zwischen den beiden<br />
Jungen <strong>VSVI</strong>’en sehr gut vorstellen.<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 5
Junge <strong>VSVI</strong><br />
Junge <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> –<br />
Die Philosophie der Bremer nehme ich mit!<br />
Bereits 2008 bin ich als Bachelorstudentin<br />
in die <strong>VSVI</strong> Bremen eingetreten<br />
und schon seit vier Jahren Mitglied. Für<br />
meinen Master bin ich zwar nach<br />
Oldenburg gezogen, durch meine<br />
Arbeitsstätte in Bremen aber der Bremer<br />
<strong>VSVI</strong> treu geblieben. Während dieser<br />
Zeit habe ich die Entwicklung der<br />
Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen live miterleben<br />
können.<br />
Meine erste feste Anstellung im Büro<br />
BPR führte mich unmittelbar nach<br />
Abschluss meines Master-Studiums im<br />
Januar <strong>2012</strong> nach Hannover. Und<br />
natürlich bin ich nun auch Mitglied in<br />
der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />
Dem tollen Beispiel in Bremen folgend<br />
soll auch in <strong>Niedersachsen</strong> eine Junge<br />
<strong>VSVI</strong> ins Leben gerufen werden. Mit<br />
Katja Pott aus der Redaktion habe ich<br />
eine perfekte Mitgründerin gefunden,<br />
und gemeinsam gehen wir die Sache<br />
an. Die Philosophie der Bremer <strong>VSVI</strong> ist<br />
die Basis auch für <strong>Niedersachsen</strong>. Wir<br />
möchten die jungen Mitglieder ermutigen,<br />
an den angebotenen Veranstaltungen<br />
teilzunehmen und durch einen<br />
Stammtisch in lockerer Atmosphäre<br />
Am 5. Juli <strong>2012</strong> fand bei sehr sommerlichen<br />
Temperaturen der dritte Stammtisch<br />
<strong>2012</strong> im „Loft“ am Bremer<br />
Hauptbahnhof statt. Nachdem der<br />
zweite Stammtisch nicht ganz so gut<br />
besucht wurde, erhofften wir uns im<br />
Juli eine rege Beteiligung, um uns über<br />
den Studenten- und Berufsalltag austauschen<br />
zu können. Diesmal fanden<br />
6 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
den Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />
der jungen und junggebliebenen<br />
Mitglieder fördern.<br />
Zu diesem Zweck soll am 13. September<br />
<strong>2012</strong> um 19 Uhr der erste Stammtisch<br />
im „Mister Q“, Rasch platz 6,<br />
30161 Hannover stattfinden.<br />
Eingeladen sind hiermit alle Mitglieder<br />
unter 40 Jahren. Dabei zählt das<br />
gefühlte und nicht das im Personalausweis<br />
abgedruckte Alter! Wir würden<br />
uns sehr über eine rege Beteiligung<br />
und einen interessanten Abend mit<br />
netten Gesprächen freuen. Mit dieser<br />
Veranstaltung wollen wir zeigen, dass<br />
noch Schwung in der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
steckt.<br />
Die Stammtische sollen alle vier<br />
Monate wiederholt werden. Wann und<br />
wo diese stattfinden, erfahrt ihr jeweils<br />
acht Mitglieder der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />
den Weg ins „Loft“ und mit Lena<br />
Schliehe-Diecks sogar eine konstruktive<br />
Ingenieurin, die erst kürzlich ihr Bachelorstudium<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
hat. Wir hatten den Eindruck, dass sich<br />
Lena in unserer Runde sehr wohl<br />
gefühlt hat und gerne wieder dabei<br />
sein wird. Somit kann man sagen, dass<br />
in der aktuellen Ausgabe der <strong>VSVI</strong><br />
Information oder auf unserer Facebook-Seite.<br />
Da wir Hannoveraner nicht alle Bezirksgruppen<br />
gleichermaßen gut erreichen<br />
können, freuen wir uns selbstverständlich<br />
auch über ähnliche Aktionen, die in<br />
den entfernteren Bezirksgruppen stattfinden.<br />
Wir wollen gerne an dieser<br />
Stelle in der Info darüber berichten, um<br />
auf diese Weise die Jungmitglieder<br />
niedersachsenweit miteinander zu verknüpfen.<br />
Die Vernetzung zu den Bremern<br />
klappt ja sehr gut.<br />
Im Wechsel zu den Berichten wollen<br />
wir einige der jungen Mitglieder vorstellen.<br />
Wir informieren euch natürlich<br />
auch über alle Veranstaltungen in den<br />
anderen Bezirksgruppen, sofern wir die<br />
Informationen rechtzeitig erhalten. Für<br />
Rückfragen und Anregungen stehen<br />
wir euch mit folgender E-Mail-Adresse<br />
jederzeit gern zur Verfügung:<br />
junge@vsvi-niedersachsen.de.<br />
Bis zum 13. September <strong>2012</strong>!<br />
Inga Wodecki<br />
Dritter Stammtisch der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />
der Stammtisch der Jungen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />
nicht ausschließlich auf Verkehrsingenieure<br />
ausgerichtet ist, sondern<br />
auch Ingenieure und Studenten mit<br />
anderen Vertiefungsrichtungen herzlich<br />
willkommen sind. Trotz der Sommerund<br />
Urlaubszeit kann man in jedem<br />
Falle von einem gelungenen „Stammtischtreffen“<br />
sprechen, das erneut mit
guter Stimmung, interessanten Gesprächen<br />
und erfrischenden Getränken<br />
punkten konnte. Der vierte Stammtisch<br />
<strong>2012</strong> ist noch nicht genau terminiert,<br />
wird aber voraussichtlich im November<br />
oder Dezember stattfinden. Der<br />
genaue Termin wird wie immer über<br />
unsere Internetseite www.vsvi-<br />
Junge <strong>VSVI</strong><br />
Auf dem Foto sind von links nach rechts zu sehen: Stefan Pohl, Lena Schliehe-Diecks, Jörn Laukart, Ludmila Lechmann, Inga Wodecki,<br />
Nadine Seidel, Christian Lücke und Florian Kluczny-Lührs<br />
Strategien zur Nachrechnung<br />
von Straßenbrücken in <strong>Niedersachsen</strong><br />
Grundlagen<br />
Allgemeines<br />
Durch die rasante Zunahme des<br />
Schwerverkehrs sowie der gestiegenen<br />
Achs- und Gesamtgewichte der Fahrzeuge<br />
ist es im Laufe der vergangenen<br />
Jahre und Jahrzehnte faktisch zu einer<br />
Nutzungsänderung bei älteren Straßenbrücken<br />
gekommen. Die vorhandenen<br />
Tragfähigkeitsreserven älterer<br />
Straßenbrücken sind heute weitestgehend<br />
aufgebraucht, so dass diese Brücken<br />
bei weiter zunehmendem<br />
Schwerverkehr nicht zukunftsfähig<br />
sind. In <strong>Niedersachsen</strong> sind etwa 2/3<br />
aller Brücken vor 1985 gebaut worden.<br />
In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg<br />
hat sich der Brückenbau technologisch<br />
stark weiterentwickelt. Durch Erfah-<br />
bremen.de oder auf unserem Facebook<br />
Account veröffentlicht.<br />
Schwerpunkt<br />
rungsprozesse hat sich vor allem der<br />
Spannbetonbrückenbau bis zu seinem<br />
heutigen Stand entwickelt. Seit 1985<br />
werden die Bauwerke grundsätzlich<br />
mit dem auch heute noch gültigen<br />
Bemessungskonzept konstruiert, das<br />
2003 durch die Einführung der DIN-<br />
Fachberichte in das Teilsicherheitskonzept<br />
überführt wurde.<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 7
Schwerpunkt<br />
Vor diesem Hintergrund wurde vom<br />
Bundesverkehrsministerium (BMVBS)<br />
seit 2009 in Zusammenarbeit mit den<br />
Bundesländern eine Nachrechnungsrichtlinie<br />
erarbeitet, die im Mai 2011<br />
zur Anwendung empfohlen wurde.<br />
Parallel dazu hat das BMVBS durch die<br />
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />
bundesweit etwa 2.200 Bauwerke herausgefiltert,<br />
die hinsichtlich der Kriterien<br />
Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit<br />
und Erhaltungszustand vordringlich<br />
nachzurechnen sind. Für <strong>Niedersachsen</strong><br />
hat die BASt aus einem Bestand von<br />
etwa 8.500 Brücken gut 200 Bauwerke<br />
für eine vordringliche Nachrechnung<br />
herausgefiltert.<br />
Priorisierung für die Nachrechnung<br />
Eine Einschätzung der Bauwerke durch<br />
die BASt erfolgte mit Hilfe von Wertungszahlen<br />
für Verkehrsmengen, Bauzustand<br />
und verschiedene potenzielle<br />
Problembereiche wie Koppelfugen,<br />
Spannungsrisskorrosion, Querkraftnachweise<br />
und fehlende Temperaturlastansätze.<br />
Aus diesen Wertungszahlen<br />
werden dann unter<br />
Berücksichtigung von Wichtungsfaktoren<br />
Gesamtbewertungszahlen<br />
bestimmt, mit deren Hilfe eine Priorisierung<br />
der Bauwerke vorgenommen<br />
wird. Das für Bundesstraßen durch die<br />
BASt entwickelte Verfahren wird in<br />
<strong>Niedersachsen</strong> auch für die Brücken im<br />
Landesstraßennetz angewandt.<br />
In <strong>Niedersachsen</strong> befinden sich zurzeit<br />
etwa 200 Brücken in der Nachrechnung<br />
gemäß Nachrechnungsrichtlinie<br />
beziehungsweise gemäß Handlungsanweisung<br />
für Bauwerke mit durch Spannungsrisskorrosion<br />
gefährdetem<br />
Spannstahl. Besondere Priorität bei der<br />
Nachrechnung haben Brücken mit<br />
durch Spannungsrisskorrosion gefährdetem<br />
Spannstahl und Bauwerke, die<br />
durch Schwerverkehr stark belastet<br />
sind, insbesondere im Autobahnnetz.<br />
Die vom BMVBS benannten nachzurechnenden<br />
Bauwerke sind nur eine<br />
Teilmenge der zu untersuchenden Bauwerke.<br />
Netzbetrachtungen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />
bei Erhaltungsmaßnahmen<br />
an Brücken mit<br />
Baujahren vor 1985 verdreifachen in<br />
<strong>Niedersachsen</strong> die Anzahl der Untersuchungen.<br />
Darüber hinaus werden die<br />
Untersuchungen auf den gesamten<br />
Netzabschnitt ausgedehnt, so dass alle<br />
maßgebenden älteren Bauwerke hinsichtlich<br />
gegebenenfalls erforderlicher<br />
Nachrechnungen betrachtet werden.<br />
Jeder Netzabschnitt ist nur so leistungsfähig<br />
wie die schwächste Brücke<br />
im Abschnitt. Aus diesem Grund müssen<br />
in <strong>Niedersachsen</strong> neben den von<br />
der BASt ermittelten 200 Brücken etwa<br />
Bild 1: Nachweisführung bei der Nachrechnung von Straßenbrücken<br />
im Bestand<br />
8 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
400 weitere Bauwerke nachgerechnet<br />
werden.<br />
Konzept der Nachrechnungsrichtlinie<br />
Die Nachrechnungsrichtlinie gilt nur für<br />
die Bewertung der Tragfähigkeit und<br />
Gebrauchstauglichkeit bestehender<br />
Straßenbrücken, die nicht nach den<br />
aktuellen Normen errichtet wurden. Sie<br />
eröffnet die Möglichkeit, Reserven des<br />
Tragwerkes und der Baustoffe auszunutzen<br />
und durch zusätzliche Untersuchungen<br />
und genauere Kenntnis über<br />
das Bauwerk weitergehende, geregelte<br />
Nachweise anzuwenden. In einem<br />
abgestuften Verfahren können in vier<br />
Stufen verschiedene Regelungen und<br />
Möglichkeiten berücksichtigt werden.<br />
Die Nachweisklassen A bis C geben an,<br />
wie die Nachweisführung erfolgt ist<br />
und welche Nutzungseinschränkungen<br />
und -auflagen sich gegebenenfalls für<br />
das Bauwerk ergeben.<br />
Vor Beginn einer Nachrechnung ist das<br />
Ziellastniveau festzulegen, welches<br />
abhängig ist vom Querschnitt und der<br />
Verkehrsbelastung , das heißt dem<br />
Schwerverkehr und dessen Zusammensetzung.<br />
Erfahrungen<br />
Im Regelfall können bei älteren Straßenbrücken<br />
die Nachweise mit der<br />
Standardberechnung entsprechend den<br />
aktuellen Normen (Stufe 1) nicht erfüllt<br />
werden. Üblicherweise müssen die verschiedenen<br />
Möglichkeiten der Nachrechnungsrichtlinie<br />
herangezogen werden,<br />
und oft kann nur mit großem<br />
Aufwand auch nur die Klasse C in der<br />
Stufe 2 erreicht werden. Anders als<br />
beim Neubau sind die meisten Randbedingungen<br />
durch den Bestand fest vorgegeben<br />
(Bewehrungen, Abmessungen<br />
etc.) und in vielen Fällen können die<br />
Nachweise nur iterativ erfüllt werden.<br />
Neben Problemstellungen im Zusam-
men hang mit der Spannungsrisskorrosion<br />
treten vor allem bei den Schubnachweisen<br />
von alten Spannbetonbrücken<br />
die größten Schwierigkeiten auf,<br />
da hier zunächst sehr hohe rechnerische<br />
Defizite ermittelt werden. Die<br />
Schubproblematik und die derzeitigen<br />
Bemessungsansätze der Nachrechnungsrichtlinie<br />
führen bei Bauwerken,<br />
die vor 1968 gebaut wurden, häufig zu<br />
Ersatzneubauten, weil die Bestandsbauwerke<br />
konstruktiv nur sehr schwierig<br />
zu ertüchtigen sind. Letztlich<br />
erweist sich aber auch immer wieder,<br />
dass jedes Bauwerk einen Einzelfall darstellt,<br />
der seinerzeit individuell bemessen<br />
und hergestellt wurde, sodass die<br />
heutigen Nachrechnungsergebnisse<br />
auch überraschend unterschiedlich ausfallen<br />
können.<br />
Bild 2: Sonderprüfungen, Probenentnahme<br />
Ein intensives Studium der Bestandsunterlagen<br />
und der vorhandenen Bauwerksschäden<br />
ist allgemein zwingend<br />
erforderlich. Weitere übliche Maßnahmen<br />
sind Bauwerkssonderprüfungen,<br />
Werkstoffbeprobungen, Bauwerksvermessungen<br />
und so weiter, um genauere<br />
Kenntnisse über das Bauwerk zu<br />
erlangen. Mit den Ergebnissen aus diesen<br />
Untersuchungen können beispielsweise<br />
einzelne Teilsicherheitsbeiwerte<br />
gesenkt oder höhere Festigkeiten angesetzt<br />
werden. Oftmals reichen aber<br />
auch diese Erkenntnisse nicht aus. Insbesondere<br />
bei alten Spannbetonbrücken<br />
mit Baujahr vor 1968 bereitet die<br />
Bild 3: Werkstoffbeprobungen (unten/rechs)<br />
Schwerpunkt<br />
Umstellung des Nachweiskonzeptes der<br />
Schubnachweise große Probleme, so<br />
dass oft nur eine gutachterliche Lösung<br />
in der Stufe 4 möglich ist.<br />
Die rechnerische Ermittlung einer Restnutzungsdauer<br />
ist oftmals schwierig<br />
oder nur mit sehr großem Aufwand<br />
möglich. Eine abschließende „inge-<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 9
Schwerpunkt<br />
nieurmäßige Gesamtbeurteilung“ mit<br />
Abwägung aller Risiken ist im Regelfall<br />
unerlässlich und erfordert eine entsprechend<br />
hohe Fachkenntnis bei allen<br />
Beteiligten in den Ingenieurbüros, den<br />
Prüfingenieuren und der Verwaltung.<br />
Planungsentscheidungen<br />
Bei verbleibenden rechnerischen Nachweisdefiziten<br />
wird im Regelfall die<br />
Untersuchung von Verstärkungsmaßnahmen<br />
erforderlich, mit einer<br />
anschließenden Beurteilung der Wirtschaftlichkeit<br />
entsprechend der Richtlinie<br />
zur Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />
im Rahmen<br />
von Instandsetzungs-/ Erneuerungsmaßnahmen<br />
bei Straßenbrücken (RI-<br />
WI-BRÜ). Gerade Schubverstärkungen<br />
sind oft konstruktiv schwierig, kostenintensiv<br />
und gegebenenfalls mit<br />
zusätzlichen Risiken verbunden.<br />
Bei der Planung möglicher Ersatzneubauten<br />
sind die Anforderungen an die<br />
Verkehrssicherheit und Umwelttechnik<br />
entsprechend dem heutigen Stand der<br />
Technik zu erfüllen. Dies führt oftmals<br />
zu höheren Lärmschutzwänden und<br />
einer Überarbeitung der Entwässerung.<br />
Die heutigen modernen Rückhaltesysteme<br />
entsprechend der Richtlinien für<br />
passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme<br />
(RPS 2009)<br />
führen teilweise zu erheblichen Quer-<br />
Bild 4: Bauwerksvermessung<br />
10 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
schnittserweiterungen mit Achsverschiebungen<br />
in der Trassierung, so<br />
dass durch den zusätzlichen Flächenbedarf<br />
und die baubedingten Beeinträchtigungen<br />
die Notwendigkeit einer<br />
Planfeststellung der Regelfall ist.<br />
Neben den rein konstruktiven Planungsüberlegungen<br />
nimmt auf hoch<br />
belasteten Streckenabschnitten die<br />
Führung des Verkehrs während der<br />
Bauzeit einen sehr großen und bestimmenden<br />
Raum ein.<br />
Aus diesen Gründen ist es meist zwingend<br />
erforderlich, für die Planung ausreichend<br />
Zeit zu gewinnen. Im Regelfall<br />
sind bei Ersatzneubauten<br />
mindestens zwei bis drei Jahre Planungsvorlauf<br />
notwendig. Sofern keine<br />
verkehrlichen Kompensationsmaßnahmen<br />
möglich sind, ergeben sich gegebenenfalls<br />
„Notinstandsetzungen“,<br />
oder der Verkehr kann nur über ein<br />
intensives Bauwerksmonitoring aufrechterhalten<br />
werden. Auch alternative<br />
Routen zur Führung des genehmigungspflichtigen<br />
Schwerverkehrs sind<br />
rechtzeitig zu planen.<br />
Die Verkehrsbelastung, insbesondere<br />
der Schwerverkehr und der genehmigungspflichtige<br />
Schwerverkehr, wird in<br />
den nächsten Jahren weiterhin stark<br />
zunehmen. Die Folge wird sein, dass<br />
Bauwerke, die heute mit einem Ziellastniveau<br />
„LM1“ ausreichend bemes-<br />
sen sind, künftig auf die höheren Einwirkungen<br />
des Lastmodels „LMM“ aus<br />
dem Eurocode bemessen und gegebenenfalls<br />
ertüchtigt werden müssen.<br />
Gerade die in den Anfängen des<br />
Spannbetonbaus errichteten Bauwerke<br />
entsprechen nur noch eingeschränkt<br />
dem derzeitigen Stand der Technik und<br />
werden voraussichtlich nur noch eine<br />
eingeschränkte Restnutzungsdauer<br />
erreichen. Sinnvoll und notwendig ist<br />
eine zeitlich weit vorausschauende Planung,<br />
damit mögliche verkehrliche Einschränkungen<br />
rechtzeitig und transparent<br />
dargelegt werden können und die<br />
erforderlichen Maßnahmen planbar<br />
werden. Oftmals ist eine rechnerische<br />
Ermittlung der Restnutzungsdauer nur<br />
schwer möglich und eine abschließende<br />
„ingenieurmäßige Gesamtbeurteilung“<br />
notwendig. Die Gesamtaufgabenstellung<br />
ist sehr umfangreich und<br />
wird sich so weiterentwickeln, dass die<br />
Baulastträger, die Ingenieurbüros und<br />
die Bauindustrie langfristig mit deren<br />
Umsetzung beschäftigt sein werden.<br />
Ziel muss es sein, die Leistungsfähigkeit<br />
des gut ausgebauten Straßennetzes<br />
dauerhaft zu sichern.<br />
Dipl.-Ing. Frank Kühn<br />
Niedersächsische Landesbehörde<br />
für Straßenbau und Verkehr, Zentrale<br />
Geschäftsbereiche, Hannover
Nachrechnung der Raschplatzhochbrücke<br />
in Hannover<br />
Bild 1: Ansicht von Süd<br />
Einleitung<br />
Die Raschplatzhochbrücke überführt<br />
in Hannover die Berliner Allee über die<br />
Lister Meile. Das Brückenbauwerk<br />
wurde von 1968 bis 1970 abschnittsweise<br />
hergestellt. Bei der Herstellung<br />
des Überbaus wurde für die Längsvorspannung<br />
ein spannungsrisskorrosionsgefährdeter<br />
Spannstahl verwendet.<br />
Dadurch wurde eine Nachrechnung<br />
des Überbaus gemäß der<br />
„Handlungsanweisung zur Überprüfung<br />
der Beurteilung von älteren Brückenbauwerken,<br />
die mit vergütetem,<br />
spannungsrisskorrosionsgefährdetem<br />
Spannstahl erstellt wurden (HandlungsanweisungSpannungsrisskorrosion)“<br />
erforderlich.<br />
Ebenso sollten die Tragfähigkeit und<br />
Gebrauchstauglichkeit des bestehenden<br />
Brückenbauwerks unter Berücksichtigung<br />
des tatsächlichen und prognostizierten<br />
Verkehrsaufkommens<br />
gemäß der „Richtlinie zur Nachrech-<br />
nung von Straßenbrücken im Bestand<br />
(Nachrechnungsrichtlinie)“ untersucht<br />
werden. Sowohl die Handlungsanweisung<br />
Spannungsrisskorrosion als auch<br />
die Nachrechnungsrichtlinie wurden<br />
vom „Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung“ herausgegeben<br />
und definieren die Anforderungen<br />
und die Vorgehensweise für die<br />
Nachrechnungen. Nachfolgend werden<br />
die Ergebnisse der Nachrechnung<br />
vorgestellt.<br />
Bild 3: Betonabplatzungen im Inneren<br />
des Hohlkastens<br />
Bild 2: Untersicht des Brückenbauwerks<br />
Schwerpunkt<br />
Beschreibung des Brückenbauwerks<br />
Bei der Raschplatzhochbrücke handelt<br />
es sich um einen 1-zelligen Hohlkasten,<br />
der über 11 Felder durchläuft. Die<br />
Stützweiten betragen 33,02 / 38,03 /<br />
47,04 / 43,07 / 39,04 / 5 x 36,53 /<br />
27,51 m. Die Gesamtstützweite ergibt<br />
sich zu L = 410,35 m. Die Konstruktionshöhe<br />
beträgt h = 1,66 m. Die<br />
Raschplatzhochstraße erreicht eine<br />
Schlankheit von l / h = 26. Die Breite<br />
Bild 4: Schadhafte Lamelle in der Übergangskonstruktion<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 11
Schwerpunkt<br />
zwischen den Geländern misst 17,10<br />
m. Der Überbau ist in Brückenlängsund<br />
-querrichtung vorgespannt. Die<br />
Unterbauten sind flach gegründet. Einzelne<br />
Pfeiler führen durch eine Tiefgarage.<br />
Das Bauwerk wurde für Brückenklasse<br />
60 nach DIN 1072 (09.1967)<br />
bemessen. Bild 1 und Bild 2 zeigen<br />
Ansichten des Brückenbauwerks.<br />
Zustand des Bauwerkes<br />
Am Brückenbauwerk wurde im September<br />
2011 eine Brückenhauptprüfung<br />
durchgeführt. Die tragenden Bau-<br />
12 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
teile besitzen demnach einen guten,<br />
erhaltenswerten Zustand. Vereinzelte<br />
Risse und Betonabplatzungen mit freiliegender<br />
und korrodierter Bewehrung,<br />
insbesondere im Bereich der Koppelfugen,<br />
sind sorgfältig und dauerhaft zu<br />
sanieren. Die Übergangskonstruktionen<br />
müssen ausgetauscht werden. Diese<br />
weisen starke Korrosion an den Randund<br />
Mittelträgern sowie an den Traversen<br />
auf. Zudem sind die Lamellen veraltet<br />
und undicht, Bild 4. Auch sind<br />
starke Schäden an den angrenzenden<br />
Betonbauteilen vorhanden. Ferner<br />
muss an den Einstiegsstellen zum Hohlkasten<br />
in der Mittelkappe das Eindringen<br />
von Feuchtigkeit dauerhaft vermieden<br />
werden. An den Pfeilern sind<br />
teilweise Netzrisse mit geringer Rissbreite<br />
(w ≤ 0,2 mm) vorhanden. An<br />
den Pfeilerköpfen treten einzelne Risse<br />
mit größeren Rissbreiten auf (0,2 mm ≤<br />
w ≤ 0,4 mm). An den Topflagern sind<br />
teilweise Dichtbänder schadhaft und<br />
müssen ausgebessert werden. An den<br />
Lagerplatten tritt Korrosion auf.<br />
Nachrechnung gemäß der Handlungsanweisung Spannungsriss korrosion<br />
Vorgehensweise<br />
Bei bestehenden Spannbetonbrücken,<br />
die durch die Verwendung eines<br />
gegenüber Spannungsrisskorrosion<br />
empfindlichen Spannstahls gekennzeichnet<br />
sind, muss eine Beurteilung<br />
des Gefährdungspotentials vorgenommen<br />
werden, um das Risiko eines plötzlichen,<br />
nicht durch übermäßige Rissbildung<br />
angekündigten Versagens<br />
eingrenzen zu können.<br />
Es ist daher rechnerisch zu untersuchen,<br />
ob sich ein sukzessiver Spannstahlausfall<br />
infolge Spannungsrisskorrosion<br />
durch eine Rissbildung am<br />
Bauwerk anzeigt und somit einen drohenden<br />
Biegebruch rechtzeitig ankündigt<br />
(„Riss-vor-Bruch-Kriterium“) oder<br />
ob der Spannstahlausfall unmerklich so<br />
lange fortschreitet und die örtliche<br />
Tragfähigkeit somit abmindert, bis sich<br />
ein Biegebruch plötzlich und unangekündigt<br />
einstellen kann.<br />
Üblicherweise wird das Ankündigungsverhalten<br />
zunächst auf Querschnittsebene<br />
untersucht. Kann kein ausreichendes<br />
Ankündigungsverhalten<br />
nachgewiesen werden, soll ein vereinfachter<br />
stochastischer Nachweis auf<br />
Systemebene geführt werden.<br />
Nachweis des Ankündigungsverhaltens<br />
auf Querschnittsebene<br />
Ausgehend von der im betrachteten<br />
Querschnitt vorhandenen Gesamtspannstahlfläche<br />
Az ist für den Nach-<br />
Die Restspannstahlfläche ergibt sich allgemein zu:<br />
weis des Ankündigungsverhaltens diejenige<br />
Spannstahlfläche Az,Ausfall zu<br />
berechnen, bei deren Ausfall die rechnerische<br />
Betonzugfestigkeit überschritten<br />
wird und eine Rissbildung einsetzt.
Vereinfachter stochastischer Nachweis<br />
auf Systemebene:<br />
Wenn bei einzelnen Querschnitten<br />
keine ausreichende Restsicherheit<br />
vorhanden ist oder Risse an einzelnen<br />
Querschnitten nicht detektierbar sind,<br />
kann der vereinfachte stochastische<br />
Nachweis auf Systemebene geführt<br />
werden. Das Ankündigungsverhalten<br />
wird dann nicht mehr am Einzelquerschnitt,<br />
sondern unter Ausnutzung des<br />
Systemtragverhaltens global untersucht.<br />
Die Abschätzung eines Versagens ohne<br />
Vorankündigung wird dabei über die<br />
logarithmische Auftretenswahrscheinlichkeit<br />
pL vorgenommen. Diese wird<br />
durch nachfolgende Gleichung ermittelt,<br />
wobei x einen Eingangsparameter<br />
in Abhängigkeit der Restspanngliedzahl<br />
und der rechnerischen Restsicherheit ist<br />
und die Parameter a und b in<br />
Abhängigkeit der Spanngliedanzahl<br />
sowie der Anzahl der untersuchten<br />
Querschnitte bestimmt wird.<br />
Die Auftretenswahrscheinlichkeit eines<br />
Versagens ohne Vorankündigung wird<br />
als ausreichend gering und das Ankündigungsverhalten<br />
der Brücke somit als<br />
ausreichend angesehen, wenn für die<br />
logarithmische Auftretenswahrscheinlichkeit<br />
gilt:<br />
Dies entspricht einer Auftretenswahrscheinlichkeit<br />
des rechnerischen Versagens<br />
ohne Vorankündigung von p ≤<br />
10 -4 .<br />
Kann rechnerisch ein ausreichendes<br />
Ankündigungsverhalten nachgewiesen<br />
werden, so sind für die Bauwerksprüfungen<br />
nach DIN 1076 Prüfanweisungen<br />
zu formulieren, die unter anderem<br />
die Bereiche am Bauwerk festlegen, die<br />
zur Sicherstellung eines ausreichenden<br />
Ankündigungsverhaltens auf Risse zu<br />
überprüfen sind (Detektionsbereiche).<br />
Liegt hingegen kein ausreichendes<br />
Ankündigungsverhalten vor, so sind<br />
weiterführende Maßnahmen erforderlich,<br />
wie zum Beispiel<br />
Spannstahlbeprobungen am Bauwerk<br />
mit anschließenden Laboruntersuchungen.<br />
In Bild 5 ist der Untersuchungsablauf<br />
bei Spannungsrisskorrosion<br />
zusammenfassend dargestellt.<br />
Ergebnisse der Raschplatzhochbrücke<br />
Der Überbau zeigt rechnerisch ein<br />
gutes Ankündigungsverhalten. Ein plötzliches<br />
Versagen ohne Vorankündigung<br />
kann gemäß der Handlungsanweisung<br />
Spannungsrisskorrosion eindeutig ausgeschlossen<br />
werden. Zudem sind keine<br />
weiterführenden Materialuntersuchun-<br />
Schwerpunkt<br />
gen an den Spanngliedern erforderlich.<br />
Es ist daher ausreichend, alle 3 Jahre<br />
eine Sonderprüfung vorzunehmen, bei<br />
der die Unterseite des Hohlkastens und<br />
die seitlichen Stegflächen bis Kragarmanschnitt<br />
auf Risse untersucht werden.<br />
Eventuell aufgetretene Risse sind<br />
zu messen und zu kartieren. Treten<br />
neue Risse auf, muss untersucht werden,<br />
ob diese auf eine durch Spannungsrisskorrosion<br />
verursachten Spanngliedausfall<br />
hinweisen. Risse infolge<br />
Spannungsrisskorrosion werden als<br />
lokale Rissansammlung mit großen<br />
Rissbreiten erwartet. Kann als Ursache<br />
Spannungsrisskorrosion ausgeschlossen<br />
werden, sind die Untersuchung ein Jahr<br />
später stichprobenartig zu wiederholen.<br />
Bild 5: Zusammenfassung der rechnerischen Untersuchung des Ankündigungsverhaltens,<br />
entnommen der Handlungsanweisung SpRk<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 13
Schwerpunkt<br />
Nachrechnung gemäß der Nachrechnungsrichtlinie (NRR)<br />
Ziel der Nachrechnung war es, die rechnerische<br />
Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit<br />
des Brückenbauwerks<br />
nach den derzeit gültigen Bemessungsvorschriften<br />
zu bewerten. Hierzu<br />
sollten unterschiedliche Verkehrslastmodelle<br />
untersucht und die Nachrechnung<br />
entsprechend der Vorgehensweise<br />
für die Stufe 1 und Stufe 2<br />
in der Nachrechnungsrichtlinie<br />
durchgeführt werden.<br />
Zusätzlich wurde eine Verkehrszählung<br />
durchgeführt, um die tatsächliche<br />
durchschnittliche tägliche Verkehrs -<br />
stärke der Fahrzeugarten des Schwerverkehrs<br />
(DTV-SV) zu erhalten. Diese<br />
ergab für den Schwerverkehr einen<br />
Wert von DTV SV < 1000. Gemäß der<br />
Nachrechnungsrichtlinie wird als Ziellastniveau<br />
die Brückenklasse 60<br />
vorgegeben.<br />
In der Nachrechnung wurden die<br />
Schnittkräfte infolge Lastmodells 1<br />
(LM1) nach DIN-Fachbericht 101 und<br />
der Brückenklasse 60/30 (BK60/30)<br />
sowie Brückenklasse 60 (BK60) ermittelt.<br />
Zusätzlich wurden die Schnitt -<br />
größen für eine Ansammlung von 44-t-<br />
Fahrzeugen nach „Allgemeines<br />
Rundschreiben Straßenbau Nr.<br />
13/2004“ berechnet.<br />
Bild 6: Querschnitt der Hohlkastenbrücke<br />
14 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Die vollständige Bemessung des Überbaus<br />
wurde für die Verkehrslastmodelle<br />
LM1 und BK60 nach DIN-Fachbericht<br />
102 durchgeführt. Die Auswirkungen<br />
der Verkehrslastmodelle BK60/30 sowie<br />
die Ansammlung von 44-t-Fahrzeugen<br />
wurden durch einen Schnittgrößenvergleich<br />
bewertet. Aufgrund der vorhandenen<br />
Querschnittsabmessungen konnte<br />
der Überbau in Längsrichtung als<br />
torsionssteifer Balken berechnet werden.<br />
Die Längsspannungen und zugehörigen<br />
Schubspannungen wurden am<br />
Gesamtquerschnitt ermittelt. Die Querrichtung<br />
wurde an einem räumlichen<br />
Faltwerksmodell untersucht. (s. Bild 6).<br />
Ergebnisse der Nachrechnung<br />
Schnitt- und Auflagerkräfte<br />
In Bezug auf die Biegemomente infolge<br />
Verkehr nach BK60 führt das LM1 bei<br />
den Feldmomenten zu 18 % bis 20 %<br />
höheren Schnittgrößen. Die Stützmomente<br />
erhöhen sich um circa 12 %. Bei<br />
BK60/30 wachsen die Feldmomente<br />
von 13 % bis 15 % und die Stützmomente<br />
um weniger als 8 % an. Die<br />
Ansammlung von 44-t-Fahrzeugen<br />
führt im Vergleich zu BK60 in den<br />
Feldern zu teilweise deutlich geringeren<br />
Beanspruchungen und zu etwa gleich<br />
großen Stützmomenten. Die<br />
Auflagerkräfte infolge Verkehr führen<br />
beim LM1 zu circa 30 % höhen<br />
Werten. Der Zuschlag liegt bei der<br />
BK60/30 zwischen 10 % und 15 %.<br />
Die Ansammlung der 44-t-Fahrzeuge<br />
überschreitet nur gering die Auflager -<br />
kräfte nach BK60.<br />
Ziellastniveau LM1 und Bemessung<br />
nach DIN-Fachbericht 102<br />
In Längsrichtung ist im Grenzzustand<br />
der Tragfähigkeit der vorhandene<br />
Beton- und Spannstahlquerschnitt für<br />
die Aufnahme der Biegemomente ausreichend.<br />
Der Ermüdungsnachweis ist<br />
ebenfalls erfüllt. Dies gilt auch für die<br />
Koppelfugen. Die zur Aufnahme der<br />
Torsionsmomente erforderliche Längsbewehrung<br />
ist nicht ausreichend<br />
vorhanden. Daher wurde für die<br />
Bemessung der rechnerisch nicht<br />
aufnehmbare Anteil des Torsionsmomentes<br />
in ein Kräftepaar zerlegt und zu<br />
den vorhandenen Querkräften in den<br />
Stegen addiert. Die erforderliche Bügelbewehrung<br />
wurde dann für die resultierende<br />
Querkraft VEd = VQ,d + ΔVMT,d<br />
ermittelt.<br />
Auch ohne den Anteil aus Torsion sind<br />
die rechnerischen Defizite der vorhandenen<br />
Querkraftbewehrung erheblich.<br />
Hinweise auf eine Überbeanspruchung<br />
infolge Querkraft konnten bei der<br />
Brückenhauptprüfung jedoch nicht<br />
festgestellt werden.<br />
In der Fachliteratur wird ausführlich von<br />
solchen stark abweichenden Ergebnis-
sen berichtet. Eine Vielzahl von<br />
nachgerechneten Betonbrücken besitzt<br />
rechnerisch nach den derzeit gültigen<br />
Bemessungsmodellen des DIN-Fachberichtes<br />
102 keine ausreichende<br />
Querkrafttragfähigkeit. Am Brückenbauwerk<br />
liegen aber keine Hinweise<br />
auf eine Überbeanspruchung vor.<br />
Dieser Sachverhalt ist Gegenstand der<br />
aktuellen Forschung. Es wird erwartet,<br />
dass in einer späteren Auflage der<br />
Nachrechnungsrichtlinie eine Vorgehensweise<br />
zur Bewertung der<br />
Querkrafttragfähigkeit von bestehenden<br />
Betonbrücken enthalten sein wird.<br />
Im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit<br />
sind alle Dekompressionsnachweise<br />
erfüllt. Die erforderliche<br />
Bewehrung zur Beschränkung der Rissbreite<br />
ist geringer als die vorhandene<br />
Bewehrung.<br />
In Querrichtung ist der Spannstahlquerschnitt<br />
für die Aufnahme der Biegemomente<br />
ausreichend. Der Ermüdungs -<br />
nachweis für den Betonstahl und den<br />
Spannstahl wurde erfüllt. Querkraftbewehrung<br />
ist nicht erforderlich. Die<br />
Dekompressionsnachweise werden für<br />
die Kragarme und die obere Hohlkantenplatte<br />
erfüllt. Die Anforderungen<br />
zur Beschränkung der Rissbreite sind<br />
erfüllt.<br />
Ziellastniveau BK60 und Bemessung<br />
nach DIN-Fachbericht 102<br />
Die Biegetragfähigkeit ist im Grenzzustand<br />
der Tragfähigkeit erfüllt. Die<br />
Defizite bei der erforderlichen<br />
Querkraftbewehrung sind ähnlich groß<br />
wie beim Ziellastniveau LM1. Die<br />
Querkrafttragfähigkeit ist somit auch<br />
für die Verkehrslasten infolge BK60<br />
rechnerisch nicht nach den Bemessungsvorschriften<br />
des DIN-Fachberichtes<br />
102 nachweisbar.<br />
Ziellastniveau BK60 und Bemessung<br />
nach DIN 4227<br />
Gemäß der Nachrechnungsrichtlinie<br />
dürfen Betonbrücken mit einem Ziellastniveau<br />
von BK60 nach dem letzten<br />
Normenstand vor Einführung der DIN-<br />
Fachberichte bemessen werden. Wird<br />
der Steg nach DIN 4227-07.1988<br />
(gültig bis 03.2003) für BK60 bemes -<br />
sen, bleiben die Hauptzugspannungen<br />
unter den zulässigen Werten gemäß<br />
Tabelle 9 der DIN 4227. Ein Nachweis<br />
der Schubbewehrung ist dann nicht<br />
erforderlich. Das gleiche Bemessungskonzept<br />
lag auch der DIN 4227<br />
(10.1953) zugrunde, welche in der<br />
Bestandsstatik angewendet wurde. Die<br />
Verfasser der DIN gingen davon aus,<br />
dass bei Hauptzugspannungen von<br />
σI ≤ 2,0 MN/m² und einer Betongüte<br />
B 450 die Schubspannungen vom<br />
Beton aufgenommen werden.<br />
Lager und Unterbauten<br />
Die Raschplatzhochstraße wurde für<br />
BK60 bemessen. Die Nachrechnung für<br />
das Ziellastniveau BK60 zeigt eine sehr<br />
gute Übereinstimmung mit der<br />
Bestandsstatik (Abweichung ≤ 4 %).<br />
Die Lager und Unterbauten sind für das<br />
Ziellastniveau BK60 ausreichend<br />
bemessen.<br />
Fazit<br />
Die Raschplatzhochstraße wurde mit<br />
spannungsrisskorrosionsgefährdetem<br />
Spannstahl hergestellt. Die rechnerische<br />
Untersuchung gemäß der HandlungsanweisungSpannungsrisskorrosion<br />
ergab ein sehr gutes Ankündigungsverhalten.<br />
Dies ist darauf<br />
zurückzuführen, dass das sehr schlanke<br />
Brückenbauwerk hoch vorgespannt<br />
wurde. Bei einem Ausfall durch Spannungsrisskorrosion<br />
verbleibt so eine<br />
ausreichend große Restspannstahl -<br />
fläche, wodurch ein plötzliches Ver-<br />
Schwerpunkt<br />
sagen ohne Vorankündigung rechnerisch<br />
ausgeschlossen werden kann.<br />
Für die Nachrechnung gemäß der<br />
Nachrechnungsrichtlinie konnte durch<br />
die Ergebnisse einer Verkehrszählung<br />
als Ziellastniveau BK60 nach DIN 1072<br />
(1985) festgelegt werden. Zwar konnte<br />
die Biegetragfähigkeit für das LM1<br />
nach DIN-Fachbericht 101 nachge -<br />
wiesen werden, doch traten beim LM1<br />
und auch bei BK60 nach DIN 1072<br />
große Defizite bei der Bemessung der<br />
Querkrafttragfähigkeit nach DIN-Fachbericht<br />
102 auf. Beim Nachweis der<br />
Schubspannungen nach DIN 4227,<br />
werden hingegen die zulässigen<br />
Hauptzugspannungen nicht über -<br />
schritten.<br />
Der Unterschied zwischen den Bemessungsmodellen<br />
des DIN-Fachberichtes<br />
102 und der DIN 4227 hinsichtlich der<br />
Bewertung der tatsächlichen Querkrafttragfähigkeit<br />
von Betonbrücken wird<br />
durch die hier vorgestellten Ergebnisse<br />
deutlich. Es besteht dringender<br />
Klärungsbedarf, wie bei der Nachrechnung<br />
bestehender Betonbrücken diesbezüglich<br />
vorzugehen ist.<br />
Dr.-Ing. Joachim Göhlmann<br />
grbv Ingenieure im Bauwesen<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 15
Schwerpunkt<br />
Grundhafte Instandsetzung der Karl-Carstens-<br />
Brücke über die Weser in Bremen<br />
Zur Abschätzung der Notwendigkeit<br />
der Instandsetzung eines bestehenden<br />
Bauwerks ist eine sorgfältige Beurteilung<br />
des Ist-Zustandes wichtige Voraussetzung.<br />
Das erforderliche Maß und die<br />
Art der Instandsetzung können nur<br />
anhand dieser Beurteilung festgelegt<br />
werden. Im Beitrag wird die Schadenanalyse<br />
einer stark chloridbelasteten,<br />
älteren Spannbetonbrücke und den<br />
daraus resultierenden Folgerungen hinsichtlich<br />
der erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen<br />
(u. a. Erneuerungen,<br />
Korrosionsschutz, bereichsweise Verstärkung,<br />
Ersatzbauwerk) vorgestellt.<br />
Für die Instandsetzungsplanung sowie<br />
deren Umsetzung war insbesondere die<br />
Verkehrsführung während der Bauarbeiten<br />
zu betrachten. Aspekte der Bauüberwachung<br />
der Instandsetzungsarbeiten<br />
werden diskutiert.<br />
Bild. 1: Karl-Carstens-Brücke, Übersicht<br />
16 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Einleitung<br />
Die nach dem ehemaligen Bundespräsidenten<br />
benannte „Karl-Carstens-Brücke“<br />
im Zuge der Hastedter und<br />
Habenhauser Brückenstraße, im Verwaltungsbereich<br />
des Amtes für Straßen<br />
und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen<br />
(ASV Bremen), ist eine wichtige<br />
Weserquerung zur Anbindung an den<br />
Bremer Süden mit den dort gelegenen<br />
Wohn-, Geschäfts- und Gewerbegebieten<br />
(Bild 1). Die Unterbauten der Brücke<br />
wurden nach dem Weserhochwasser<br />
im Jahre 1981 umfassend instand<br />
gesetzt, an den Überbauten in den Folgejahren<br />
– wie zuvor – diverse Maßnahmen<br />
der baulichen Unterhaltung<br />
durchgeführt sowie einzelne sicherheitsrelevante<br />
Schäden behoben. Zu<br />
einer aufwendigen Instandsetzung der<br />
Brückenüberbauten bestand im Sinne<br />
der Richtlinie zur Planung von Erhaltungsmaßnahmen<br />
an Ingenieurbauwerken<br />
(RPE-ING) über Jahre hinweg<br />
keine Veranlassung, dies auch unter<br />
Berücksichtigung der besonderen Verkehrsproblematik.<br />
Anlässlich der Hauptprüfung gemäß<br />
DIN 1076 im Jahre 2003 wurden<br />
jedoch Schäden in einer solchen Größenordnung<br />
festgestellt, die bei einer<br />
Beurteilung nach der Richtlinien für die<br />
Erhaltung von Ingenieurbauten (RI-<br />
ERH-ING) Zweifel an der Standsicherheit<br />
und Dauerhaftigkeit des Bauwerks<br />
aufkommen ließen. Zur Erfassung des<br />
tatsächlichen Bauwerkszustandes mit<br />
Folgerungen über die geeignete Erhaltungsstrategie<br />
stellte sich deshalb das<br />
Erfordernis einer objektbezogenen<br />
Schadenanalyse. Im vorliegenden Beitrag<br />
werden die Ergebnisse dieser Analyse<br />
vorgestellt und die Überlegungen<br />
für die Instandsetzungsplanung sowie<br />
deren Umsetzung erörtert. Hierbei wird<br />
auch auf das immer wichtiger werdende<br />
Erhaltungsmanagement einge-
gangen, wozu eine fachgerechte Bauüberwachung<br />
von Instandsetzungsarbeiten<br />
gehört.<br />
Brückenkonstruktion<br />
Die Brücke wurde in den Jahren 1967<br />
bis 1970 von der Arge „Werdeseebrücke<br />
Bremen“ (Dyckerhoff & Widmann<br />
AG, Grün & Bilfinger AG) errichtet. Sie<br />
weist eine Gesamtlänge L = 615 m bei<br />
einer Gesamtbreite B = 13,95 m und<br />
einer zweistreifigen (d. h. einspurig je<br />
Fahrtrichtung) Fahrbahnbreite b = 7,50<br />
m auf. Das Gesamtbauwerk setzt sich<br />
aus den Teilbauwerken Flutbrücke (LF =<br />
375 m, den Werdersee querend) und<br />
Strombrücke (LS = 240 m, über die<br />
Weser) – beide gelenkig miteinander<br />
verbunden –, sowie einer Spindelrampe<br />
und zwei Treppenanlagen zusammen.<br />
Der Überbau der 11-feldrigen Flutbrücke<br />
ist im Bereich des Werdersees<br />
sowie in den beiden angrenzenden Feldern<br />
(Stützweiten: 32,00 - 64,00 -<br />
32,00 m) mit dem Querschnitt eines<br />
einzelligen Hohlkastens und in allen<br />
anderen Feldern mit dem eines zweistegigen<br />
Plattenbalkens, jeweils Querschnittshöhe<br />
h = 2,00 m = const., ausgebildet<br />
(Bild 2, s. auch Bild 4). Der<br />
Überbauquerschnitt der 4-feldrigen<br />
Strombrücke ist im Übergangsbereich<br />
zur Flutbrücke ein zweistegiger Plattenbalken,<br />
in den drei übrigen Feldern<br />
liegt ein einzelliger Hohlkasten mit variabler<br />
Querschnittshöhe vor (Bild 3).<br />
Beide Überbauabschnitte sind in Längsund<br />
Querrichtung mit Stabstählen des<br />
Spannverfahrens Dywidag, St 80/105,<br />
beschränkt vorgespannt (Längsvorspannung:<br />
∅ 32 mm, Quervorspannung: ∅<br />
26 mm). Die Querkraftbewehrung<br />
besteht im Wesentlichen aus Schubnadeln<br />
∅ 32 mm des genannten Spannverfahrens.<br />
Für den Bauwerksbeton der<br />
Überbauten wurde ein B 450 gewählt,<br />
für die Betonstahlbewehrung überwiegend<br />
BSt III K. Das Bauwerk ist in Brückenklasse<br />
(BK) 60 gemäß DIN<br />
1072:1952-06 eingestuft, seine Auslegung<br />
erfolgte nach den Regeln der DIN<br />
4227:1953-10 im Zusammenhang mit<br />
den ZB DIN 4227 02.66 und DIN<br />
1075:1955-04.<br />
Objektbezogene Schadenanalyse<br />
und Folgerungen<br />
Allgemeines<br />
Die objektbezogene Schadenanalyse<br />
(OSA) wurde aufgrund der zuvor vorgefundenen<br />
schwerwiegenden und zum<br />
Teil auch unklaren Schadensbildern vorgenommen.<br />
Hauptsächliche Schadenkriterien<br />
für die Durchführung der OSA<br />
waren: Nicht direkt zu klärende Rissbilder<br />
wie parallel zu den Spanngliedern<br />
in der Hohlkasten-Bodenplatte der Flutbrücke<br />
im Feld über den Werdersee<br />
verlaufende Längsrisse, die bereits einmal<br />
instand gesetzt worden waren und<br />
sich wieder geöffnet hatten; starke<br />
Durchfeuchtungen mit der Vermutung<br />
einer erheblichen Korrosion von<br />
Bild 2: Flutbrücke, Ansicht Bild 3: Strombrücke, Ansicht<br />
Schwerpunkt<br />
Bewehrungselementen (Spann- und<br />
Betonstahl); vermutete erhebliche<br />
Chloridbelastung mit einem Schädigungsverlauf,<br />
der den Erfahrungswerten<br />
der Schädigungsmodelle nicht entsprechen<br />
könnte; Annahme weiterer<br />
versteckter Schäden. Vom ASV Bremen<br />
wurde für die OSA die Prof. Bellmer<br />
Ingenieurgruppe GmbH, Bremen (im<br />
Folgenden: pb+), unter Hinzuziehung<br />
der Amtlichen Materialprüfungsanstalt<br />
der Freien Hansestadt Bremen (MPA<br />
Bremen), der Fairma CITec, Dresden,<br />
und des TÜV Nord beauftragt.<br />
Flutbrücke<br />
Im Bereich des Feldes D-G (Bild 4)<br />
wurde in der vorgespannten Bodenplatte<br />
des Überbaus ein den zulässigen<br />
Grenzwert (bei Spannbeton: 0,2 M.-%<br />
bezogen auf den Zementgehalt) um<br />
das 25-fache überschreitender Chloridgehalt<br />
festgestellt. Bei einer derartig<br />
hohen Chloridbelastung muss mit<br />
Chloridkorrosion gerechnet werden,<br />
dies zumal insbesondere im Feld E-F<br />
Rostbildungen an den Verankerungsstellen<br />
der Bodenplatten-Spannglieder<br />
sowie Abplatzungen mit freiliegender<br />
Bewehrung zu beobachten waren (Bild<br />
5). An etwa 40 % der daraufhin freigelegten<br />
Spannglieder – darüber hinaus<br />
wurde eine flächendeckende Potentialfeldmessung<br />
durchgeführt – konnten<br />
auch tatsächlich tiefe Rostnarben (bis<br />
zu 4 mm) infolge von Lochfraßkorrosion<br />
im Feld E-F festgestellt werden<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 17
Schwerpunkt<br />
Bild 4: Flutbrücke: Längsschnitt, Grundriss, Querschnitte<br />
(Bild 6), während dagegen die übrigen<br />
Bodenplatten-Spannglieder keine Korrosionsschäden<br />
aufwiesen; ebenso<br />
waren auf der Betonstahlbewehrung<br />
zum Teil deutliche Lochfraßspuren<br />
erkennbar. Die Chloridbelastung der<br />
übrigen Bauwerksabschnitte, einschließlich<br />
der Unterbauten, lag deutlich<br />
unter der im Feld D-G festgestellten<br />
beziehungsweise betrug weniger als<br />
der zulässige oder kritische Grenzwert<br />
(bei Stahlbeton: 0,5 M.-%).<br />
Strombrücke<br />
Infolge von Unterläufigkeit der Fahrbahnabdichtung<br />
sowie undichter Einstiegsöffnungen<br />
und Schäden an der<br />
Bild 5: Flutbrücke: Verankerungsstellen der Bodenplatten-<br />
Spannglieder<br />
18 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
offenen Wasserführung (korrodierte<br />
Rinne und Aufhängungen) kam es zu<br />
eindringendem Wasser mit Tausalzen.<br />
Der festgestellte Chloridgehalt liegt im<br />
Hohlkasten unterhalb des zulässigen<br />
Grenzwertes, in den maßgeblichen<br />
Durchfeuchtungsbereichen (Einstiege,<br />
Tropftüllen, Auslässe) zum Teil bis zum<br />
20-fachen des zulässigen Wertes. In der<br />
Fahrbahnplatte ergaben sich unterschiedliche<br />
Werte (unterhalb bzw. bis<br />
zum 7-fachen des zulässigen Wertes,<br />
bedingt durch lokale Abdichtungsprobleme.<br />
Die Untersuchung der Überbauabdichtung<br />
wurde vom TÜV Nord<br />
mittels elektromagnetischem Reflektionsverfahren<br />
(EMR) nach dem Impuls-<br />
Echo-Prinzip durchgeführt. Aufgrund<br />
dieser Analyse ließ sich auf Feuchtschäden<br />
und bereichsweise schadhaften<br />
Verbund zwischen Asphalt und Konstruktionsbeton<br />
schließen.<br />
Ermüdungsnachweise<br />
Die rechnerischen Analysen wurden für<br />
die Koppelfugenquerschnitte der Überbauten<br />
gemäß Handlungsanweisung<br />
der BASt unter Berücksichtigung des<br />
tatsächlichen Erhaltungszustandes vorgenommen.<br />
Mit Ausnahme von zwei<br />
Koppelfugen der Flutbrücke ergab sich<br />
für alle anderen Fugenquerschnitte eine<br />
ausreichende Sicherheit gegen Ermüdungsbruch.<br />
Bild 6: Freigelegte Spannglieder mit chloridinduzierter<br />
Lochfraßkorrosion
Instandsetzungsplanung<br />
Erforderliche Instandsetzungsmaßnahmen,<br />
Ersatzbauwerk<br />
Aufgrund der Ergebnisse der Hauptprüfung<br />
gemäß DIN 1076 und der OSA<br />
stellte sich das Erfordernis der im Folgenden<br />
genannten Instandsetzungsmaßnahmen<br />
bzw. Ersatzbauwerk.<br />
Überbauten der Flut- und Strombrücke:<br />
Erneuerung der gesamten Oberseiten<br />
und Brückenausstattung (Fahrbahnbelag<br />
und -abdichtung, Kappen,<br />
Geländer, Lichtmaste, Fahrbahnübergänge,<br />
Einstiegsabdeckungen).<br />
Ersatz des offenen Entwässerungssystems<br />
der Strombrücke durch ein<br />
Rohrleitungssystem<br />
Instandsetzung der Betonflächen der<br />
Strombrücke mit erhöhten Chloridgehalten<br />
durch Betonabtrag und -ersatz<br />
des chloridgeschädigten Betons<br />
Instandsetzung der Betonflächen im<br />
Hohlkasten der Flutbrücke durch<br />
Kathodischen Korrosionsschutz und<br />
Ersatz korrosionsgeschädigter<br />
Betonstabstähle durch Anschweißen<br />
neuer Bewehrungsstähle an die obere<br />
Netzbewehrung der Bodenplatte im<br />
Überbaufeld D-G.<br />
weitere Instandsetzungsmaßnahmen<br />
(Korrosionsschutz der Lager und<br />
Bewehrung, Korrosionsschutz des<br />
Entwässerungssystems der Flutbrücke,<br />
Rissverpressung, Ausbesserung<br />
lokaler Fehlstellen).<br />
Verstärkung des Überbaufeldes E-F<br />
der Flutbrücke durch zusätzliche<br />
externe Vorspannung als Ersatz für<br />
die korrosionsgeschädigten Bodenplatten-Spannglieder<br />
(hierauf wird in<br />
Abschnitt 4.3 näher eingegangen).<br />
Spindelrampe:<br />
Erneuerung der Beschichtung des<br />
Geh-/Radweges mit dem rissüberbrückenden<br />
System OS-F<br />
Instandsetzung des Entwässerungssystems,<br />
Rissverpressung, Schutz der<br />
Bewehrung und Ausbesserung lokaler<br />
Fehlstellen.<br />
Böschungstreppe am Widerlager<br />
Habenhausen:<br />
Ersatz des gesamten Stufenbelages<br />
bei Anordnung von Fugen an der<br />
Treppenwange.<br />
Neuerstellung der Raumfugen zwischen<br />
Flügelwand und Treppenwange<br />
sowie partielle Betoninstandsetzung<br />
mit Betonersatzsystem PCC II.<br />
Spindeltreppe:<br />
Die Spindeltreppe weist eine standsicherheitsrelevante<br />
Schädigung auf<br />
(Risse und Abplatzungen mit freiliegender<br />
Bewehrung bei deutlicher Querschnittsminderung<br />
der Stabstäbe). Eine<br />
Instandsetzung schied aufgrund von<br />
Wirtschaftlichkeitsüberlegungen aus. Es<br />
wurde deshalb ein Ersatzbauwerk als<br />
Stahltreppenturm mit Stahlbetonstufenbelag<br />
auf neuer und teilweiser vorhandener<br />
Gründung vorgesehen.<br />
Entscheidungsfindung, Ablauf der<br />
Instandsetzung<br />
Maßgebend für die bauliche Umsetzung<br />
der Instandsetzungsmaßnahmen<br />
war die Findung eines Verkehrskonzeptes,<br />
auf das sämtliche Bauabläufe einschließlich<br />
der Baustellenversorgung<br />
abzustimmen waren. Dies geschah in<br />
enger Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde,<br />
den Referaten für die<br />
Verkehrskoordination und Wasserwirtschaft<br />
beim Senator für Bau, Umwelt<br />
und Verkehr sowie dem Wasserwirtschaftsamt.<br />
Darüber hinaus wurden die<br />
Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und<br />
die Handelskammer Bremen an der<br />
Planung beteiligt.<br />
Es wurden mehrere Lösungen für die<br />
Führung des Individualverkehrs wäh-<br />
Schwerpunkt<br />
rend der Arbeiten auf der Brückenoberfläche<br />
untersucht:<br />
1. Ständige Nutzbarkeit von zwei Fahrstreifen<br />
für den Individualverkehr<br />
(eine Spur auf der großen Kappe,<br />
eine Spur im Fahrbahnbereich).<br />
2. Ständige Nutzung eines Fahrstreifens<br />
für den Individualverkehr (Nutzung<br />
der neuen Kappe von Bussen und<br />
Fußgängern/Radfahrern, zusätzliche<br />
Spur für den Individualverkehr).<br />
3. Zeitweise Vollsperrung für den Individualverkehr<br />
(dessen Umleitung über<br />
die neue A 281; jedoch volle Aufrechterhaltung<br />
des ÖPNV bei kostenloser<br />
Mitnahme von Fußgängern)<br />
mit einer Baupause während der<br />
Weihnachtszeit.<br />
Aufgrund umfangreicher Untersuchungen<br />
mussten die unter 1. und 2.<br />
genannten Lösungsmöglichkeiten aufgrund<br />
statischer Probleme und aus<br />
Sicherheitsgründen (Inselbaustelle, d. h.<br />
Durchführung der Oberflächenarbeiten<br />
zwischen zwei Verkehrsströmen; Verkehrsicherheitsprobleme<br />
bei Umdrehung<br />
der Fahrtrichtung einer Fahrspur<br />
in Anpassung an den Verkehr) verworfen<br />
werden. Darüber hinaus bestand<br />
die Befürchtung einer wesentlichen<br />
Verlängerung der Bauzeit mit doppelter<br />
Winterpause (überproportionale Beeinträchtigung<br />
des Weihnachtsgeschäftes),<br />
verbunden mit einer Verschiebung<br />
der Instandsetzung der oben angegebenen<br />
anderen Brücke. Es kam deshalb<br />
Lösung 3 zur Anwendung.<br />
Bild 7 vermittelt einen Eindruck über<br />
den 1. Bauabschnitt (BA) mit Bauablauf<br />
und Verkehrsführung, wobei der<br />
Arbeitsbereich aus Sicherheitsgründen<br />
durch Aufstellung einer Betonleitwand<br />
vom Fahrbahnbereich getrennt wurde;<br />
für den Individualverkehr und den<br />
ÖPNV standen eingeengte Fahrstreifen<br />
mit einer Breite von 3,20 m je Rich-<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 19
Schwerpunkt<br />
tungsfahrbahn bei einer vorgeschriebenen<br />
Geschwindigkeitsbegrenzung auf<br />
höchstens 30 km/h zur Verfügung. Aus<br />
Bild 8 geht die Verkehrsführung während<br />
der Baupause auf der Brücken-<br />
Abb. 7: Oberflächenarbeiten, 1. Bauabschnitt<br />
Abb. 8: Oberflächenarbeiten, Baupause<br />
Abb. 9: Oberflächenarbeiten, 2. Bauabschnitt<br />
20 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
oberfläche zur Sicherstellung des vereinbarten<br />
Verkehrsflusses während des<br />
Weihnachtsgeschäftes hervor. Der Bauablauf<br />
und die Verkehrsführung für<br />
den 2. Bauabschnitt, der eine Vollsper-<br />
rung für den Individualverkehr mit seiner<br />
Umleitung über die inzwischen fertiggestellte<br />
A 281 zur Folge hatte, ist in<br />
Bild 9 dargestellt.
Wegen ihrer besonderen Bedeutung<br />
wird die Planung und Durchführung<br />
der Verstärkungsmaßnahme im folgenden<br />
Abschnitt vorgestellt.<br />
Verstärkungsmaßnahme<br />
Ausgehend von den Ergebnissen der<br />
OSA im Zusammenhang mit rechnerischen<br />
Voruntersuchungen wurde vom<br />
ASV Bremen in Zusammenarbeit mit<br />
pb+ folgendes Auslegungskonzept für<br />
die Verstärkung des Feldes E-F der Flutbrücke<br />
(s. Bild 4) entworfen:<br />
Von den insgesamt 50 vorhandenen<br />
Bodenplatten-Spanngliedern sind 25<br />
als ausgefallen zu betrachten und<br />
dementsprechend zu ersetzen.<br />
Die Bemessung der Verstärkungsmaßnahme<br />
erfolgt gemäß DIN-Fachbericht<br />
102 „Betonbrücken“.<br />
Für die weiteren statischen Nachweise<br />
sind unter Zugrundelegung der<br />
Verkehrslasten gemäß BK 60 – einschließlich<br />
der höheren Ausbaulasten<br />
infolge der Verstärkung – und dem<br />
Bemessungskonzept der Bestandsstatik<br />
die zwei Grenzfälle (1) Ausfall<br />
sämtlicher vorhandener Bodenplatten-Spannglieder<br />
sowie (2) deren<br />
volle weitere Mitwirkung zu untersuchen.<br />
Diese Nachrechnungen ergaben für<br />
beide analysierten Grenzfälle tolerierbare<br />
Sicherheiten in den rechnerischen<br />
Bruch- und Gebrauchszuständen. Aufgrund<br />
der nachgewiesenen Betonzugspannungen<br />
(Randzugspannungen,<br />
schiefe Hauptzugspannungen) ist eine<br />
lastbedingte Rissbildung eher unwahrscheinlich,<br />
jedoch auch nicht mit<br />
Sicherheit auszuschließen, verbunden<br />
mit einer sorgfältigen Untersuchung im<br />
Rahmen zukünftiger Brückenprüfungen.<br />
Aus den rechnerischen Empfindlichkeitsstudien<br />
ergaben sich kaum<br />
Hinweise auf eine eventuelle Quer -<br />
kraftgefährdung.<br />
Für die zusätzliche Längsvorspannung<br />
wurden acht Litzenspannglieder EMR-<br />
17 ohne Verbund des BBV-Spannverfahrens,<br />
St 1570/1770, Pzul = 2,95<br />
MN/Spannglied, gewählt. Sie verlaufen<br />
geradlinig, etwa parallel zur Oberseite<br />
der Bodenplatte, in einem Abstand von<br />
62 cm beziehungsweise 67 cm von<br />
Oberkante (OK) Bodenplatte (Bild 10).<br />
Die Verankerung von jeweils vier Längsspanngliedern<br />
erfolgte in zwei voneinander<br />
getrennten Stahlbeton-Ankerblöcken<br />
C 40/50 im Bereich der Achsen<br />
E und F (d. h. insgesamt vier Anker -<br />
blöcke), die mit Quervorspannung<br />
schubfest an den Überbau anzuschließen<br />
sind. Die Höhe der hierzu erforderlichen<br />
Quervorspannkraft wurde aus:<br />
PQm∞ ≥ 0,8 ΔPLm0<br />
(1)<br />
(PQm∞: Mittelwert der Quervorspann -<br />
kraft zum Zeitpunkt t = ∞, ΔPLm0:<br />
Mittelwert der zusätzlichen Längs -<br />
vorspannkraft zum Zeitpunkt t = t0<br />
Schwerpunkt<br />
unmittelbar nach Absetzen der<br />
Pressenkraft auf den Anker) bestimmt.<br />
Die Anwendung von Gl. (1) setzt ein<br />
sorgfältiges Freilegen der Anschluss -<br />
fuge am Altbeton auf das Korngerüst<br />
durch Sand- oder Hochdruckwasserstrahlen<br />
voraus. Für die Quervor -<br />
spannung gewählt wurden je<br />
Ankerblock 15 Spannglieder ∅ 40 mm<br />
im nach träglichen Verbund des<br />
Macalloy 1030-Stabspannverfahrens,<br />
St 835/1030, Pzul = 892<br />
kN/Spannglied, mit einer Länge von<br />
im Mittel 3,42 m zwischen den<br />
Außenkanten der Ankerplatten. Zur<br />
Sicherstellung einer definierten Kraft -<br />
einleitung der zusätzlichen Längsvor -<br />
spannung in den bestehenden<br />
Überbau wurde zwischen den Anker -<br />
blöcken und der Bodenplatte eine<br />
Trennschicht aus Bitumenschweiß bahn<br />
mit Edelstahlkaschierung angeordnet.<br />
Eine Übersicht über die Verankerungskonstruktion<br />
geht aus Bild 11 hervor.<br />
Vor Inangriffnahme der Verstärkungsarbeiten<br />
wurden am Bauwerk<br />
umfangreiche zerstörungsfreie<br />
Prüfungen zur Ortung wesentlicher<br />
Bewehrungselemente im Bereich der<br />
geplanten Bohrungen für die zusätzlichen<br />
Quer spannglieder durch die<br />
Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung (BAM) durchgeführt,<br />
woraufhin die ursprünglich geplante<br />
Lage der Querspannglieder geändert<br />
werden musste.<br />
Bild 10: Zusätzliche Längsspannglieder Bild 11: Verankerung der zusätzlichen Längsspannglieder<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 21
Schwerpunkt<br />
Die im Hohlkasteninneren (lichte Höhe<br />
≤ 1,60 m) – unter dem fließenden<br />
Verkehr auf der Brücke ohne lastmindernde<br />
Verkehrseinschränkungen –<br />
durchgeführten Bauarbeiten gemäß<br />
ZTV-ING wurden vom ASV Bremen in<br />
Zusammenarbeit mit pb+ unter<br />
Beachtung der Regeln der ZTV-ING<br />
sowie der des Merkblatt für die Bau -<br />
überwachung von Ingenieurbauten<br />
(M-BÜ-ING) sorgfältig überwacht.<br />
Die Vorspannarbeiten (Quer- und<br />
Längsvorspannung), einschließlich<br />
Herstellung der Ankerblöcke, wurden<br />
auf Grundlage der hierfür geforderten<br />
Arbeitsanweisung vom ASV Bremen<br />
einer sehr sorgfältigen Überwachung<br />
unterzogen, dies zumal die geplanten<br />
Spanngliedführungen durch die<br />
bauausführende Firma modifiziert<br />
wurden. Hierdurch konnte die<br />
erforderliche Vorspannwirkung<br />
realisiert werden.<br />
22 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Fazit<br />
Die im Beitrag präsentierten Untersuchungen<br />
unterstreichen die besondere Bedeutung<br />
einer genauen Ist- Zustands -<br />
untersuchung bestehender Bauwerke mit<br />
schwerwiegenden beziehungsweise<br />
unklaren Schadenbildern bei einem zu<br />
vermutenden Schädigungsverlauf, der den<br />
Erfah rungsbildern vorhandener Schädigungsmodelle<br />
nicht entspricht. Bei der<br />
Karl-Carstens-Brücke konnte nur aufgrund<br />
dieser Untersuchungen der für die Definition<br />
einer geeigneten Erhaltungs strategie<br />
maßgebende Eingreifzeitpunkt für die<br />
Durchführung der Instandsetzungsmaßnahmen<br />
zur Sicherstellung der (Rest-)<br />
Nutzungsdauer ermittelt werden. Darüber<br />
hinaus ermöglichte die Kenntnis des tatsächlichen<br />
Ist-Zustandes wirklichkeitsnahe<br />
Nachrechnungen des Brückenbauwerks.<br />
Von Bedeutung war ferner das Erhaltungsmanagement<br />
in Form einer sorgfältigen<br />
Bauüberwachung der Instandsetzungs -<br />
arbeiten.<br />
Dipl.-Ing. Olaf Dürkop<br />
Freie Hansestadt Bremen, Amt<br />
für Straßen und Verkehr<br />
Dipl.-Ing. Sylvia von Söhnen<br />
Prof. Bellmer Ingenieurgruppe<br />
GmbH, Bremen<br />
nun<br />
Magistrat der Stadt Bremerhaven<br />
Amt für Straßen- und Brückenbau,<br />
Bremerhaven<br />
Dipl.-Ing. Marko Nitsche<br />
Prof. Bellmer Ingenieurgruppe<br />
GmbH, Bremen<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Wilhelm<br />
Buschmeyer<br />
BB-Ingenieure: Buschmeyer +<br />
Braasch GbR<br />
Ingenieurgemeinschaft<br />
für Bautechnik und Betonbau,<br />
Essen
Gerald Roloff jetzt Ehrenmitglied<br />
Bei der 52. <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
am 22. Juni <strong>2012</strong> in Hildesheim<br />
wurde Gerald Roloff einstimmig<br />
zum Ehrenmitglied der <strong>VSVI</strong><br />
ernannt.<br />
Gerald Roloff ist seit 1977 Mitglied<br />
unserer Vereinigung. Im Jahre 1997<br />
– der Ära Hans-Ullrich Witzick –<br />
wurde er in das Präsidium gewählt<br />
und übernahm dort die Aufgabe der<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Verbunden<br />
damit war auch die Arbeit in der<br />
Redaktion. In 22 Heften unserer<br />
Information können wir seinen<br />
Namen als Redakteur lesen. Hinzu<br />
kamen im Jahre 1999 noch die Aufgaben<br />
des Geschäftsführers.<br />
Im Jahre 2004 übernahm Gerald<br />
Roloff von Karl-Hermann Fastenau<br />
das Amt des Präsidenten, das er im<br />
Jahre 2011 an Markus Brockmann<br />
weitergab.<br />
Besonders am Herzen lag ihm während<br />
seiner Amtszeit die Förderung<br />
des Ingenieurnachwuchses. Durch<br />
seine Initiativen wurde die <strong>VSVI</strong>-<br />
<strong>Niedersachsen</strong> im verstärkten Maße<br />
öffentlich wahrgenommen. Das gilt<br />
auch für die Organisation des fünfzigjährigen<br />
Jubiläums unserer Vereinigung,<br />
das in seine Amtszeit fiel.<br />
Die Festschrift hierzu ist ein wertvolles<br />
„Geschichtsbuch“ des Straßenbaus<br />
der Nachkriegszeit.<br />
Hartmut Gärtner<br />
Personalien<br />
Markus Brockmann (li.) sagt es durch die Blume und gratuliert unserem neuen Ehrenmitglied<br />
Die Titelbilder unserer INFO sind wie Baumringe, mit deren Hilfe man in die Vergangenheit<br />
schauen kann. Hier zeigen sie die Amtszeit des neuen Ehrenmitglieds<br />
Gerald Roloff als Präsident unserer Vereinigung an.<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 23
Personalien<br />
Bezirksgruppe Braunschweig<br />
Diplom-Ingenieur Heinz-Georg Leuer<br />
zum Stadtbaurat gewählt<br />
24 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Der Rat der Stadt Braunschweig wählte am 28. Februar <strong>2012</strong> den Leiter des<br />
Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, Leitender Baudirektor Diplom-Ingenieur<br />
Heinz-Georg Leuer, zum Stadtbaurat. Heinz-Georg Leuer legte seine Reifeprüfung<br />
am Gymnasium in Bielefeld ab, studierte an der Universität RWTH Aachen<br />
Bauingenieurwesen und vertiefte nach dem Vordiplom die Fachrichtungen Verkehrswesen<br />
und Städteplanung. Nach dem Diplomhauptexamen trat er als Baureferendar<br />
in den Dienst der Stadt Köln und der Bezirksregierung Düsseldorf ein.<br />
Er bestand die Zweite Große Staatsprüfung und wurde Bauassessor. Im Jahre<br />
1993 kam er nach Braunschweig und wurde 2004 Leiter des Fachbereichs Tiefbau<br />
und Verkehr. Seit 2008 vertrat er den Stadtbaurat und später die Stadtbaurätin.<br />
Am 1. März <strong>2012</strong> nahm Heinz-Georg Leuer seinen Dienst als Stadtbaurat<br />
der Stadt Braunschweig auf. Die Mitglieder der Bezirksgruppe Braunschweig<br />
wünschen ihrem Ersten Vorsitzenden als Stadtbaurat für seinen neuen Aufgabenbereich<br />
Glück und Erfolg. Hartmut Poggenklas<br />
Auch die <strong>VSVI</strong>-Redaktion freut sich über die Ernennung eines Bauingenieurs – noch dazu aus den Reihen der <strong>VSVI</strong> – zum<br />
Stadtbaurat und wünscht eine ruhige, geschickte und, wenn sie gebraucht wird, auch glückliche Hand in der neuen Aufgabe.<br />
Günther Friedrichs, Gründungsmitglied der<br />
<strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> verstorben<br />
Am 10. Juni <strong>2012</strong> verstarb im 88.<br />
Lebensjahr unser Gründungsmitglied<br />
Günther Friedrichs aus Alfeld. Am 17.<br />
November 1960 war er im Schützenhaus<br />
in Peine einer der Initiatoren, die<br />
die <strong>VSVI</strong> in <strong>Niedersachsen</strong> ins Leben riefen,<br />
er hatte die Mitgliedsnummer 6.<br />
Günther Friedrichs gehörte dem ersten<br />
Präsidium von 1960 bis 1968 an und<br />
war für den Bereich Organisation und<br />
Veranstaltungen zuständig. Ihm lag<br />
stets eine gute Zusammenarbeit der<br />
Straßenbauingenieure von der Auftraggeber-<br />
als auch der Auftragnehmerseite<br />
am Herzen. Die Satzung formulierte es<br />
so: Die technische und wissenschaftliche<br />
Fachbildung sowie die berufsständischen<br />
Bestrebungen zu fördern und<br />
den geselligen Verkehr ihrer Mitglieder<br />
zu pflegen.<br />
Nach Abschluss seines Studiums, 1950,<br />
arbeitete er in einem Ingenieurbüro und<br />
wechselte danach zum Straßenbauamt<br />
Hildesheim. Aus seinen Erzählungen<br />
erfuhr ich, dass seinerzeit das Straßenbauamt<br />
aus circa zwölf Mitarbeitern<br />
bestand. Für heutige Verhältnisse ist das<br />
kaum vorstellbar. Nach knapp zwei Jahren<br />
beim SBA Hildesheim wurde Günther<br />
Friedrichs Geschäftsführer bei dem<br />
mittelständigen Straßenbauunternehmen<br />
Urban Roth in Alfeld.<br />
Wir, insbesondere die Sektion Alfeld,<br />
werden sein Wirken, vor allem aber<br />
seine Erzählungen aus den Anfängen<br />
der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> sowie den Straßenbaumaßnahmen<br />
in den fünfziger<br />
Jahren in dankbarer Erinnerung behalten.<br />
Mit den Dia-Vorträgen von seinen
vielen Reisen und mit seinen belebenden<br />
Erzählungen hat er uns immer wieder<br />
aufs Neue begeistert. In den letzten<br />
Jahren konnte er aus gesundheitlichen<br />
Gründen leider nicht mehr an unseren<br />
Veranstaltungen teilnehmen. Gleich-<br />
Seminarprogramm 2013<br />
wohl brach der Kontakt zu ihm nicht<br />
ab. Sein Interesse an der <strong>VSVI</strong>, die er in<br />
den Anfangsjahren maßgeblich mit<br />
geprägt hat, bestand bis zuletzt.<br />
Mit Günther Friedrichs verlieren wir<br />
nicht nur ein Gründungsmitglied unse-<br />
Personalien<br />
rer Vereinigung sondern auch einen<br />
hochgeschätzten und bescheidenen<br />
Menschen, der stets kollegial und hilfsbereit<br />
war. Wir werden seiner mit<br />
Dankbarkeit gedenken.<br />
Andreas Gummert<br />
Seminar 1<br />
30./31. Januar in Altwarmbüchen Stadtstraßen/Ortsdurchfahrten<br />
Dr.-Ing. Lorenzl / Dipl.-Ing. Fleige-Lütgering<br />
Seminar 2<br />
31. Januar in Hildesheim Umweltverträglichkeitsprüfung im Verkehrswegebau (UVP)<br />
Dipl.-Ing. Haßmann<br />
Seminar 3<br />
5. Februar in Rostrup Vergabe- und Bauvertragsrecht<br />
RA Thomas<br />
Seminar 4<br />
12. Februar in Rostrup Fahrbahnbefestigungen<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Renken<br />
Seminar 5<br />
19. Februar in Braunschweig Fahrbahnbefestigungen<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Renken<br />
Seminar 6<br />
26. Februar in Braunschweig Vergabe- und Bauvertragsrecht<br />
RA Thomas<br />
Seminar 7<br />
28. Februar in Mellendorf Entwurf und Gestaltung von Straßenverkehrsanlagen<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Richter<br />
Seminar 8<br />
5. März in Mellendorf Betondeckenbau<br />
Dipl.-Ing. Alte-Teigeler<br />
Seminar 9<br />
7. März in Osnabrück Planung und Betrieb von Straßen aus Sicht der Unfallforschung<br />
Dipl.-Ing. Rüffer<br />
Seminar 10<br />
12. März in Braunschweig Brücken- und Ingenieurbau<br />
Dipl.-Ing. Freystein<br />
Seminar 11<br />
14. März in Bremen Neue Wege im Stadtverkehr<br />
Dipl.-Ing. Wagener<br />
Seminar 12<br />
21. März in Mellendorf Betrieb von Straßenverkehrsanlagen<br />
Dr. rer. nat. Kukoschke<br />
Seminar 13<br />
10. April in Mellendorf<br />
Geoinformationssysteme (GIS) und<br />
Straßendatenbankmanagement OKSTRA®<br />
Dipl.-Ing. Tschöke / Sangmeister<br />
Das Seminarprogramm Frühjahr 2013 erscheint mit der Info 3/<strong>2012</strong><br />
Die Seminarvorschau finden Sie auch im Internet unter www.vsvi-niedersachsen.de<br />
Seminare<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 25
Seminarecho<br />
Stadtstraßen / Ortsdurchfahrten<br />
Vorbereiten – Bauen – Erhalten – Betreiben – Organisieren<br />
am 25. und 26. Januar <strong>2012</strong> in Altwarmbüchen<br />
Leitung: Dipl.-Ing. Torsten Fleige-Lütgering / Dr.-Ing. Holger Lorenzl<br />
Einsatz von Kraftwerksnebenprodukten<br />
im Stadtstraßenbau, zum<br />
Beispiel Schmelzkammergranulate<br />
und Kesselsande<br />
– Dr.-Ing. Hans-Joachim Feuerborn,<br />
VGB PowerTech e.V., Essen<br />
Bei der Verfeuerung von Kohle in Kraftwerken<br />
zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />
werden Kraftwerksnebenprodukte<br />
erzeugt. Es handelt sich dabei<br />
um die mineralischen Rückstände aus<br />
der Kohleverfeuerung (Flugasche, Kesselsand,<br />
Schmelzkammergranulat, …)<br />
sowie um Produkte aus der Rauchgasentschwefelung<br />
(REA-Gips, SAV-Produkt).<br />
Für den Prozess wird Kohle, gegebenenfalls<br />
mit Mitverbrennungsstoffen,<br />
staubfein aufgemahlen und in Kessel<br />
mit unterschiedlichen Verfeuerungstemperaturen<br />
eingeblasen. Bei der Trockenfeuerung<br />
beträgt die Feuerungstemperatur<br />
1100 bis 1400°C, bei der<br />
Schmelzkammerfeuerung 1500 bis<br />
1700°C. Flugaschen werden mit dem<br />
Rauchgasstrom aus dem Kessel ausgetragen<br />
und nach Abkühlung in Elektrofiltern<br />
abgeschieden. Bei der Schmelzkammerfeuerung<br />
kann die Flugasche<br />
auch in den Kessel zurückgeführt und<br />
wieder aufgeschmolzen werden. Die<br />
sich im Feuerraum bildenden Agglomerate<br />
aus Aschepartikeln sinken aufgrund<br />
ihrer Masse durch eine Öffnung<br />
im Boden in ein Wasserbad – Kesselsand<br />
bei der Trockenfeuerung und<br />
Schmelzkammergranulat bei der<br />
26 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Schmelzkammerfeuerung. Durch die<br />
hohen Temperaturen in der Schmelzkammerfeuerung<br />
schmelzen die mineralischen<br />
Bestandteile vollständig auf<br />
und erstarren glasig (amorph) bei der<br />
Abkühlung im Wasserbad.<br />
Die Eigenschaften der Kraftwerksnebenprodukte,(Schmelzkammergranulat,<br />
Kesselsand und Flugasche (aus<br />
Stein- und Braunkohle)) und ihrer<br />
Anwendung im Straßenbau sind im<br />
FGSV Merkblatt M 624 (Merkblatt über<br />
die Verwendung von Kraftwerksnebenprodukten<br />
im Straßenbau, 2009)<br />
zusammengefasst.<br />
Im Straßenbau wird Steinkohlenflugasche<br />
unter anderem als Betonzusatzstoff<br />
in Fahrbahndecken sowie als Füller<br />
in Asphalttragschichten und als<br />
Anreger in hydraulisch gebundenen<br />
Gemischen eingesetzt. Darüber hinaus<br />
wird sie für den Erdbau nach ZTV E-Stb<br />
im Unterbau und Schutzwälle, als<br />
Zusatzstoff zur Bodenverbesserung<br />
sowie zur Verfüllung von Leitungsgräben,<br />
Hinterfüllungen und Überschüttung<br />
von Bauwerken genutzt. Aufgrund<br />
ihres Kalkgehaltes eignen sich<br />
Braunkohlenflugaschen insbesondere<br />
als Bindemittel für hydraulisch gebundene<br />
Tragschichtbinder sowie zur<br />
Bodenverbesserung und Bodenverfestigung.<br />
Im Straßenbau wird Kesselsand für<br />
Tragschichten ohne Bindemittel nach<br />
ZTV LW und als Zusatz zu Frostschutz-<br />
schichten für Rad- und Gehwege nach<br />
TL SoB-StB eingesetzt. Darüber hinaus<br />
kann er als Baustoff für den Unterbau,<br />
für Leitungsgräben, Hinterfüllungen<br />
und Überschüttungen von Bauwerken,<br />
für Schutzwälle sowie als Zusatz zum<br />
Boden zur mechanischen Bodenverbesserung<br />
verwendet werden.<br />
Gebrochenes Schmelzkammergranulat<br />
wurde als feine Gesteinskörnung in<br />
unterschiedlich gebundenen Deckschichten<br />
und Tragdeckschichten, in<br />
Pflasterdecken und Plattenbelägen, als<br />
Bettungs- und Fugenmaterial sowie in<br />
Schichten ohne Bindemittel eingesetzt.<br />
Aufgrund der sehr geringen Auslaugbarkeit<br />
wird gebrochenes und ungebrochenes<br />
Schmelzkammergranulat<br />
bevorzugt für Sickeranlagen und Filterschichten<br />
eingesetzt. Darüber hinaus<br />
kann es für den Unterbau, Leitungsgräben,<br />
Hinterfüllungen und Überschüttungen<br />
von Bauwerken sowie für<br />
Schutzwälle und zur mechanischen<br />
Bodenverbesserung verwendet werden.<br />
Einsatz von lärmmindernden<br />
Asphalten im Stadtstraßenbau,<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse aus<br />
der Landeshauptstadt Hannover –<br />
Dipl.-Ing. Jens Pohl, Landeshauptstadt<br />
Hannover, Fachbereich Tiefbau<br />
Das Thema Reduzierung des Verkehrslärms<br />
wird schon seit langem diskutiert.<br />
Mögliche Effekte für die Gesamtlärmsituation<br />
einer Stadt sind jedoch nicht
unumstritten. Trotzdem sollten die<br />
technischen Möglichkeiten ausgeschöpft<br />
werden, um im Stadtstraßenbau<br />
zur Lärmminderung beizutragen.<br />
Jens Pohl stellte die Überlegungen der<br />
Landeshauptstadt Hannover in seinem<br />
Referat vor.<br />
Die Lärmminderungsplanung ist sehr<br />
stark in die Verkehrsentwicklungsplanung<br />
der Stadt Hannover eingebunden.<br />
Der aktuell vorgestellte Masterplan<br />
Mobilität der Stadt beschäftigt<br />
sich im Handlungsschwerpunkt „Luft,<br />
Lärm und Klima“ mit den Einflussmöglichkeiten<br />
der Stadt, Verkehrslärm zu<br />
reduzieren. Neben den Themen Kontrolle<br />
und gegebenenfalls Reduzierung<br />
von Geschwindigkeiten, lärmmindernde<br />
Straßenraumgestaltung und<br />
Definition von Lärmschutzanforderungen<br />
an andere Baulaststräger, soll der<br />
Einsatz lärmarmer Asphaltbeläge vorangetrieben<br />
werden.<br />
Für die Stadt Hannover scheidet jedoch<br />
der Einsatz offenporiger Asphalte (OPA)<br />
aus. Gründe dafür sind die im Stadtgebiet<br />
relativ geringen Fahrgeschwindigkeiten<br />
und damit verbunden die geringen<br />
Effekte in der Lärmreduktion, die<br />
„andere“ Bauweise für OPAs (Frage der<br />
Entwässerung), die in der Stadt nur bei<br />
Grunderneuerungen oder Neubauten<br />
zum Einsatz kommen würde. Wesentliches<br />
Argument war nicht zuletzt, dass<br />
im innerstädtischen Bereich in jeder<br />
Straße regelmäßig Aufbrüche durch<br />
Leitungsträger erfolgen und anschließend<br />
die Gräben wieder geschlossen<br />
werden müssen, was beim Straßenaufbau<br />
mit OPAs aufwändig ist. Diesen<br />
Schwierigkeiten wollte die Stadt aus<br />
dem Weg gehen.<br />
Es wurden daher Überlegungen angestellt,<br />
wie mit Standardprodukten und<br />
-bauweisen auch lärmmindernde<br />
Effekte erreicht werden können. Dazu<br />
wurden auf einer Teststrecke drei verschiedene<br />
Fahrbahnbeläge ausprobiert.<br />
Dies waren der in Hannover übliche<br />
SMA 0/8 abgestumpft, SMA 0/8 nicht<br />
abgestumpft und ein DSH-V Belag.<br />
Über Vorbeifahrtmessungen und CPX-<br />
Messungen wurde jeweils vor und nach<br />
dem Einbau der neuen Decken der<br />
Lärm gemessen. Im Ergebnis ist der<br />
abgestumpfte SMA 0/8 um etwa 1,5<br />
db(A) leiser, als die alte Fahrbahndecke,<br />
beim nicht abgestumpften SMA 0/8<br />
und beim DSH-V Belag lag die Lärmreduzierung<br />
bei etwa 3 db(A) gegenüber<br />
der alten Fahrbahn.<br />
Für die Stadt wurde daraufhin entschieden,<br />
neue Fahrbahndecken möglichst<br />
nicht mehr abzustumpfen oder wenn<br />
es technisch sinnvoll ist, DSH-V Beläge<br />
Hermann-Bahlsen-Allee<br />
CPX-Messung<br />
Seminare<br />
einzubauen. Nicht abgestumpfte Fahrbahndecken<br />
müssen regelmäßig auf<br />
ihre Griffigkeit hin untersucht werden.<br />
Bisher sind bei den eingebauten<br />
Decken ohne Abstumpfung jedoch<br />
keine Probleme bei den Griffigkeiten<br />
festgestellt worden.<br />
Fazit ist hierbei, dass mit einfachen<br />
Möglichkeiten ein Beitrag zur Lärmminderung<br />
geleistet werden kann. Lärmmindernde<br />
Asphalte sind nicht das<br />
Allheilmittel in der Lärmminderungsplanung,<br />
aber mit einfachen Mitteln<br />
können schon einige Dezibel eingespart<br />
werden – und noch dazu kostengünstig!<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 27
Seminarecho<br />
Baustellenabsicherungen innerorts,<br />
Probleme und Lösungen – Jens<br />
Oppermann, Büro für Verkehrs -<br />
technik Lehrte<br />
Sicherung an Arbeitsstellen an innerörtlichen<br />
Baustellen und deren Problemlösungen<br />
war eines der Themen zu der<br />
<strong>VSVI</strong> Veranstaltung am 25. Januar in<br />
Großburgwedel. In Form eines Kurzseminars<br />
hatte Jens Oppermann eine<br />
anschauliche Präsentation zusammengestellt.<br />
Die Beteiligten konnten nun<br />
anhand von vielen negativen Beispielen<br />
sehen, wie es auf unseren Arbeitsstellen<br />
und deren Absicherung zugeht.<br />
Die Probleme reichten von der unzulässigen<br />
Verwendung von Warnbändern<br />
bis zur Baugrubensicherung, sowie<br />
über das Selbstbasteln von Verkehrszeichen<br />
bis hin zur falschen Verwendung<br />
von Aufstellvorrichtungen und Warnleuchten.<br />
Viele der Fehler wurden aus<br />
Unkenntnis oder aus Sorglosigkeit von<br />
Baubetrieben, Bauhöfen, Meistereien<br />
oder auch Verkehrssicherungsbetrieben<br />
gemacht. Vorschriften und Gesetze zur<br />
Regelung des Verkehrs in Arbeitsstellen<br />
stehen genügend zur Verfügung, sagte<br />
Jens Oppermann. Es gehe aber um die<br />
konsequente Anwendung.<br />
Vielen der Verantwortlichen war nicht<br />
bewusst, dass zu Beispiel die Warnleuchten<br />
nicht blinken dürfen sondern<br />
immer auf Dauerlicht geschaltet sein<br />
müssen. Ebenso ist die Verwendung<br />
der Klemmhalter an den Warnleuchten<br />
zur Befestigung an Leitbaken seit 1997<br />
nicht mehr gestattet. Die Warnleuchten<br />
müssen immer mit dem Stutzen der<br />
Bake durch einen Bolzen fest verbunden<br />
werden. Die Klemmhalter kommen<br />
nur an Absperrschranken und am Bauzaun<br />
zum Einsatz.<br />
Den Teilnehmern wurde im Laufe des<br />
Vortrages deutlich gemacht, welche<br />
28 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Verantwortung jeder Einzelne bei der<br />
Verkehrssicherung trägt und welche<br />
möglichen Konsequenzen bei der<br />
Nichteinhaltung der Vorgaben aus den<br />
Richtlinien für die Sicherung von<br />
Arbeitsstellen an Straßen (RSA) auf sie<br />
zukommen könnten. Auch die Vernachlässigung<br />
der Anweisungen aus<br />
der ZTV-SA, den zusätzlichen technischen<br />
Vertragsbedingungen für die<br />
Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen,<br />
haben erhebliche Konsequenzen.<br />
Da die Verkehrssicherung ein nicht<br />
unerheblicher Kostenfaktor ist, soll<br />
auch darauf geachtet werden, dass das<br />
Absperrmaterial den Vorschriften entspricht<br />
und vollständig nach der verkehrsrechtlichen<br />
Anordnung montiert<br />
wird.<br />
Zum Schluss der Veranstaltung stelle<br />
Jens Oppermann die Lösung vor: Der<br />
zunehmende Straßenverkehr einhergehend<br />
mit vielen Straßenbaustellen<br />
bedarf einer besseren Kontrolle durch<br />
den Auftragnehmer und vor allem<br />
durch den Auftraggeber. Die Verwaltungsvorschrift<br />
der StVO § 45 Absatz 6<br />
sagt eindeutig aus, dass die Straßenverkehrs-<br />
und Straßenbaubehörden die<br />
planmäßige Kennzeichnung der Verkehrsregelung<br />
zu überwachen haben.<br />
Daher genügt es einfach nicht die Verkehrssicherungspflicht<br />
auf den Auftragnehmer<br />
zu übertragen in der Hoffnung<br />
es wird schon gut gehen. Regelmäßige<br />
Kontrollen der Baustellensicherungen<br />
und Schulungen der Mitarbeiter aller<br />
an der Verkehrssicherung Beteiligter<br />
tragen zur Verkehrssicherheit bei.<br />
Gebundene Pflasterdecken und<br />
Plattenbeläge – Dipl.-Ing. (FH) Wulf<br />
Schneider, Trier, Sachverständiger<br />
für das Straßenbauer- und Pflastererhandwerk<br />
Derzeit gibt es in Deutschland keine<br />
„genormten“ Anforderungen an die<br />
gebundene Ausführung. Trotz der Einschränkung<br />
als „Wissensdokument<br />
W2“, hat sich das in 2007 erschienene<br />
Arbeitspapier Nr. 618/2 zum Leitpapier<br />
für den heutigen Stand der Technik<br />
entwickelt.<br />
Unter einer gebundenen Pflasterdecke<br />
beziehungsweise einem gebundenen<br />
Plattenbelag sollte grundsätzlich eine<br />
wasserdurchlässige gebundene Tragschicht,<br />
sei es aus Dränasphalt oder<br />
Dränbeton oder wasserdurchlässigem<br />
Beton, ausgeführt werden, die vor dem<br />
Überbauen frei von Eigenspannungen<br />
sein müssen.<br />
Werden Asphalttragschichten als<br />
Unterlage einer gebundenen Pflasterdecke<br />
hergestellt, ist das „Merkblatt<br />
für wasserdurchlässige Befestigungen<br />
von Verkehrsflächen“ zu beachten. Es<br />
ist davon auszugehen, dass abweichend<br />
von den Angaben des Merkblattes,<br />
Ergänzung 2009, eine ausreichende<br />
Wasserdurchlässigkeit von<br />
kf ≥ 5,4 x 10 -5 m/s bei einem Hohlraumgehalt<br />
von circa 16 Prozent<br />
erreicht wird.<br />
Für Bettung und Fuge sollen grundsätzlich<br />
Werktrockenmörtel verwendet<br />
werden.<br />
An Laborprüfkörpern ist die Eignung<br />
nachzuweisen. Die wichtigen Eigenschaften<br />
der Biegezugfestigkeit und<br />
des E-Moduls wurden in dem Arbeitspapier<br />
nicht festgelegt, deshalb sollte<br />
dies zusätzlich vereinbart werden.<br />
zum Beispiel:<br />
E-Modul Bettungsmörtel ≤ 18.500 N/mm²<br />
Biegezugfestigkeit ≥ 5 N/mm²<br />
E-Modul Fugenmörtel ≤ 25.000 N/mm²<br />
Biegezugfestigkeit ≥ 6 N/mm²<br />
Die Haftfestigkeit hat direkten Einfluss<br />
auf die thermische Dehnung des<br />
Belagselementes, deshalb ist bei allen<br />
Belagselementen aus Beton, Platten
aus Naturstein oder Pflastersteinen mit<br />
gesägter Unterseite zu empfehlen, eine<br />
Haftschicht zu verwenden.<br />
Für die Haftzugfestigkeit sollten<br />
erreicht werden:<br />
mit Haftmittel im Mittel 0,8 N/mm²,<br />
kein Einzelwert < 0,6 N/mm²<br />
ohne Haftmittel im Mittel 0,6 N/mm²,<br />
kein Einzelwert < 0,4 N/mm²<br />
Nach den allgemeinen Bauregeln wird<br />
verlangt, in gebundenen Befestigungen<br />
Bewegungsfugen herzustellen, um<br />
Temperaturspannungen der Fläche aufzunehmen.<br />
Gebäude und alle Einbauten<br />
müssen stets dauerelastisch freigestellt<br />
werden. Ebenfalls müssen in der<br />
Unterlage vorhandene Bewegungsfugen<br />
grundsätzlich in den Belag übernommen<br />
werden. Die Erstellung von<br />
rissfreien gebundenen Elementdecken<br />
ist trotzdem nicht möglich.<br />
In unseren Nachbarländern Schweiz<br />
und Österreich wird die Herstellung von<br />
Bewegungsfugen als schwierig und<br />
möglicherweise auch schadenträchtig<br />
angesehen.<br />
Entstandene Risse infolge Temperaturspannungen<br />
werden in Bewegungsfugen<br />
umgewandelt, in dem sie circa 30<br />
mm aufgeschnitten und dauerelastisch<br />
vergossen werden.<br />
2. Seminartag<br />
Wie der erste Tag endete, so ging es<br />
am zweiten Tag weiter, jedenfalls thematisch.<br />
Die Pflasterbefestigungen, sei<br />
es in gebundener oder ungebundener<br />
Bauweise, nehmen im kommunalen<br />
Bereich einen sehr großen Stellenwert<br />
ein. So ist es unabdingbar, den geneigten<br />
Zuhörern Einblicke in das aktuelle,<br />
kurz vor der Veröffentlichung stehende<br />
Regelwerk zu geben. So befasst sich<br />
der Vormittag des zweiten Tages zum<br />
einen mit Flächenbefestigungen mit<br />
Großformaten und zum anderen mit<br />
Aufgrabungen nach ZTV A-StB 11.<br />
Flächenbefestigungen in Großformaten<br />
– Dipl.-Ing. Jürgen Dieker,<br />
Stadt Osnabrück, ÖBÜV-Sachverständiger<br />
des Straßenbauerhandwerks<br />
Da das bisherige Technische Regelwerk<br />
den Bau von Verkehrsflächen mit Großformaten,<br />
das sind Belagselemente aus<br />
Beton oder Naturstein, deren Gesamtlänge<br />
zwischen 400 mm und 1.250<br />
mm liegt, nicht vollständig behandelt,<br />
werden von der Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)<br />
im Rahmen der Technischen Regelwerke<br />
ein Merkblatt für Flächenbefestigungen<br />
mit Großformaten in ungebundener<br />
Ausführung (M FG) erstellt.<br />
Großformate können bei öffentlichen<br />
Verkehrsflächen der Bauklasse III bis VI<br />
gemäß den RStO 01, bei Rad- und<br />
Gehwegen sowie bei privaten Flächenbefestigungen<br />
verwendet werden. Jürgen<br />
Dieker weist darauf hin, dass die<br />
Verkehrsbeanspruchung allzu häufig<br />
unterschätzt wird. Diese ist bei der Planung<br />
zwingend zu berücksichtigen.<br />
Nicht nur die Gestaltung der Fläche,<br />
sondern auch die Dauerhaftigkeit und<br />
Funktionalität soll entsprechend<br />
Flächenbefestigung mit Großformaten<br />
Seminarecho<br />
berücksichtigt werden. Der Referent<br />
geht auf die vertraglichen Vereinbarungen<br />
sehr detailliert ein, denn es ist<br />
zwingend notwendig, genau festzuschreiben,<br />
was gebaut werden soll.<br />
Besondere Anforderungen sind an die<br />
Unterlage, den Bereich unter dem<br />
Belag mit Großformaten, zu stellen.<br />
Aufgrund der relativ großen Elementabmessungen<br />
muss die obere Tragschicht<br />
einen hohen Widerstand gegen<br />
Verformungen aufweisen, da sonst die<br />
Gefahr besteht, dass hohe Radlasten<br />
und hohe dynamische Beanspruchungen<br />
zum Nachgeben der Unterlage und<br />
zum Abheben des lastfreien Endes des<br />
Elementes führen kann. Bei Tragschichten<br />
ohne Bindemitteln (ToB) sollte ein<br />
Verdichtungsgrad von DPr ≥ 103 Prozent<br />
auf der ToB und ein EV2-Wert von<br />
mindestens 180 MN/m² erreicht werden.<br />
Weitere Anforderungen sind vom<br />
Referenten bezüglich der Bauprodukte<br />
sowie des Bettungs- und Fugenmaterials<br />
aufgestellt worden. Die Verlegung<br />
der großformatigen Belagselemente ist<br />
analog zur ZTV und TL Pflaster durchzuführen.<br />
Die Fugenbreite sollte 6 bis 8<br />
mm betragen, mit einer zulässigen<br />
Abweichung von +/- 2 mm. Abschließend<br />
verweist der Referent darauf, dass<br />
nur durch eine fachgerechte Anwendung,<br />
Planung und eine gute handwerkliche<br />
Ausführung eine möglichst<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 29<br />
Foto: Jürgen Dieker
Seminarecho<br />
lange Nutzungsdauer bei einem angemessenen<br />
Unterhaltungsaufwand zu<br />
erreichen ist.<br />
Aufgrabungen nach ZTV A-StB 11,<br />
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />
und Richtlinien für Aufgrabungen<br />
von Verkehrsflächen –<br />
Bau-Dir. a.D. Dipl.-Ing. Joachim<br />
Gehrmann, Sachverständiger für<br />
Straßenbau, Darmstadt<br />
Aufgrabungen in Verkehrsflächen können<br />
zu schwerwiegenden Störungen<br />
der vorhandenen Befestigungen und<br />
deren Unterlagen führen. Das kann<br />
zum Teil noch nach Jahren zu kostspieligen<br />
Schäden führen und unter<br />
Umständen den „Straßenbaulastträger“<br />
finanziell oder auch die Verkehrsteilnehmer<br />
belasten. Es ist daher notwendig,<br />
dass die Auftragnehmerseite<br />
mit großer Sorgfalt beim Aufgraben<br />
und Wiederverschließen von Aufgrabungen<br />
vorgeht. Dabei sind nicht nur<br />
die Belange des Leitungsbetreibers,<br />
sondern auch die des Straßenbaulastträgers<br />
zu erfüllen. Die FGSV steht kurz<br />
vor der Veröffentlichung der neuen ZTV<br />
A-StB <strong>2012</strong>, über die der an der Bearbeitung<br />
beteiligte Referent berichtet.<br />
Die ZTV A-StB können wie die jedem<br />
Straßenbauer geläufigen anderen<br />
ZTVen Bestandteil des jeweiligen Bauvertrages<br />
werden. Leitungsbetreiber,<br />
die die VOB selbst nicht anwenden,<br />
können durch den Straßenbaulastträger<br />
verpflichtet werden, die ZTV A-StB<br />
zum Bestandteil ihrer Bauverträge für<br />
Leitungsverlegungen zu machen. Aber<br />
auch auf freiwilliger Basis können die<br />
ZTV A-StB verwendet werden, um die<br />
Arbeit dann zu erleichtern. Die ZTV A-<br />
StB stellen eine Besonderheit insofern<br />
dar, als sie nicht nur bauvertragliche<br />
Festlegungen technischer Art zwischen<br />
Auftraggeber (bislang „Veranlasser“)<br />
und Auftragnehmer enthalten, sondern<br />
an mehreren Stellen im Text auch den<br />
30 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Straßenbaulastträger mit einbeziehen.<br />
Der Straßenbaulastträger muss sich<br />
daher den jeweiligen Leistungsbetreibern<br />
beim Genehmigen von Leitungsverlegungen<br />
verpflichten, in seinen<br />
Bauverträgen die ZTV A-StB zum Vertragsbestandteil<br />
zu erklären. Nach wie<br />
vor besteht der Grundsatz, wonach<br />
eine aufgegrabene Verkehrsflächenbefestigung<br />
wieder so herzustellen ist,<br />
dass sie dem ursprünglichen Zustand<br />
technisch gleichwertig ist. Dabei kann<br />
es hilfreich sein, die Grundsätze der<br />
RStO zu berücksichtigen. Die ZTV A-StB<br />
nennen als grundlegende Voraussetzung<br />
für das Erreichen des technisch<br />
Gleichwertigen, dass „qualifizierte Firmen<br />
die Wiederherstellungsarbeit<br />
durchführen“. Eine qualifizierte Firma<br />
zeichnet in Anlehnung an die Bestimmungen<br />
der VOB, Teil A das Vorliegen<br />
der erforderlichen Fachkunde, von ausreichender<br />
Leistungsfähigkeit und<br />
Zuverlässigkeit sowie ausreichender<br />
technischer und wirtschaftlicher Mittel<br />
aus. Die neuen ZTV A-StB bringen hinsichtlich<br />
der „Reststreifen“ lediglich bei<br />
Flächen aus Beton eine Änderung.<br />
Waren bislang Reststreifen von weniger<br />
als 85 cm Breite zu entfernen, so ist der<br />
Wert jetzt auf 120 cm erhöht worden,<br />
wobei der Referent anmerkt, dass dieser<br />
Fall nur sehr selten vorkommt. Eine<br />
Neuerung besteht darin, dass bei Pflasterdecken<br />
oder Plattenbelägen auf<br />
einer gebundenen Tragschicht diese<br />
zusätzlich in einer Steinbreite zu entfernen<br />
ist. Damit soll erreicht werden,<br />
dass die gebundene Tragschicht nach<br />
der Wiederherstellung des Oberbaus<br />
ein deutliches Auflager auf die bisher<br />
bestehende Tragschicht ohne Bindemittel<br />
erhält und somit eine senkrechte,<br />
durch den Oberbau gehende Fuge vermieden<br />
wird. Die einzuhaltenden<br />
Werte für Reststreifenbreiten und<br />
Abtreppungen, die bislang nur textlich<br />
festgelegt waren, findet man in den<br />
neuen ZTV A-StB zusätzlich in einer<br />
übersichtlichen Tabelle wieder.<br />
Nach der Mittagspause ging es im<br />
Gegensatz zum ersten Referat über<br />
Großformate jetzt in die andere Richtung,<br />
nämlich um die Nanotechologie.<br />
Ein Nanometer ist ein Milliardstel<br />
Meter.<br />
Erfahrungen mit Photokatalytisch<br />
aktiven und geschützten Betonoberflächen<br />
– Dipl.-Ing. BA Andreas<br />
Brunkhorst, LithonPlus GmbH & Co.<br />
KG, Lingenfeld<br />
Von dem Gedanken getragen, Informationen<br />
über selbstreinigende Pflasterbefestigungen<br />
in den Kommunen zu<br />
erhalten, hat der Moderator Andreas<br />
Brunkhorst eingeladen und ihn gebeten,<br />
über neueste Technologien seiner<br />
Firma zu berichten. Er stellt die Produkte<br />
p.a.b. (photocatalytic air balance)<br />
und b.c.s. (bionic cleanable structure)<br />
vor. Pflaster und Platten mit p.a.b.-<br />
Technologie enthalten in ihrer Oberfläche<br />
einen photokatalytisch aktiven<br />
Zement. Er beinhaltet Titandioxid, der<br />
als sogenannter Katalysator fungiert.<br />
Unter Nutzung von Lichtenergie<br />
beschleunigt er den natürlichen Oxydationsprozess<br />
und fördert so den Abbau<br />
von Schadstoffen, unter anderem von<br />
Stickoxiden. Die Schadstoffe werden in<br />
ungiftige Bestandteile umgewandelt<br />
und können mit dem nächsten Regenereignis<br />
abgespült werden. Die Befürchtung,<br />
dass sich das Titandioxid verbrauchen<br />
kann, ist ungerechtfertigt, da sich<br />
das Titandioxid wie alle Katalysatoren<br />
nicht verbraucht. Somit ist die Reaktion<br />
beliebig oft wiederholbar. Die Verwendung<br />
des Katalysators Titandioxid in<br />
der Oberfläche der Pflastersteine oder<br />
Plattenbeläge soll die Gebrauchstauglichkeit<br />
der Pflastersteine und Plattenbeläge,<br />
die Eigenschaften des Zements<br />
und damit die des Betons nicht verän-
dern. Augenscheinlich ist eine mit dieser<br />
Technologie versehene Befestigung<br />
nicht von der eines herkömmlichen<br />
Pflastersteins zu unterscheiden. Der<br />
Referent gibt im Anschluss an seine<br />
technischen Ausführungen einige<br />
Anwendungsbeispiele.<br />
Die b.c.s.-Technologie soll einen hochwertigen<br />
neuen Oberflächenschutz für<br />
Plattenbeläge und Pflastersteine darstellen.<br />
Während des Herstellungsprozesses<br />
eines Pflastersteins oder einer<br />
Platte wird auf den Vorsatzbeton eine<br />
Flüssigkeit aufgesprüht, die in den Vorsatzbeton<br />
eindringt. Durch die b.c.s.-<br />
Technologie soll die Schmutzanfälligkeit<br />
und die Schmutzaufnahme deutlich<br />
reduziert werden. Der Schmutz wird<br />
sozusagen mit dem nächsten Regenereignis<br />
abgewaschen. Auch hier hat der<br />
Referent einige Praxisbeispiele präsentiert<br />
und dargestellt, wie eine Pflasterbefestigung<br />
nach einem Weinfest stark<br />
verschmutzt aussieht. Die gleiche Flä-<br />
Fahrbahnbefestigungen<br />
che hat er einige Tage später nach<br />
einem Regenereignis wieder fotografiert.<br />
Es konnte erkannt werden, dass<br />
die oberflächlichen Verunreinigungen<br />
geringer geworden sind. Anscheinend<br />
haben beide Technologien keine, oder<br />
wenn, dann nur geringe umweltverträgliche<br />
Bedenken. Der Nachteil dieser<br />
zukunftsweisenden Technologien<br />
besteht sicherlich in dem leicht erhöhten<br />
Flächenpreis, den die Kommunen<br />
nicht unbedingt tragen können.<br />
Pflasterbauweise, Erfahrungen<br />
eines Sachverständigen – Prof. Dr.-<br />
Ing. Klaus Krass, Viersen<br />
Kurzfristig musste Prof. Krass seinen<br />
Vortrag absagen. Dennoch hat er es<br />
sich nicht nehmen lassen, seine schriftlichen<br />
Unterlagen an die Zuhörer<br />
weiterzureichen. Aber nach dem Motto<br />
„aufgeschoben ist nicht aufgehoben“<br />
werden wir geduldig im nächsten Jahr<br />
am 14. Februar <strong>2012</strong> in Rostrup und am 21. Februar <strong>2012</strong> in Braunschweig<br />
Leiter: Dipl.-Ing. Frank Stephan<br />
Am 14. und 21. Februar fanden in<br />
Rostrup und Braunschweig die beiden<br />
Seminare aus der Reihe „Fahrbahnbefestigungen“<br />
unter der Leitung von<br />
Herrn Dipl.-Ing. Stephan statt.<br />
Nach der Begrüßung und der Eröffnung<br />
des Seminars im Namen des<br />
<strong>VSVI</strong>-Präsidiums führte Frank Stephan<br />
die Teilnehmer in die Themenbereiche<br />
ein. Für die beiden Seminare bekundeten<br />
insgesamt rund 200 Teilnehmer das<br />
hohe Interesse an dieser Seminarreihe.<br />
Mit knapp über 40 Prozent waren die<br />
Teilnehmer aus der Straßenbauverwal-<br />
tung am stärksten vertreten. Fast<br />
genauso viele Vertreter kamen aus dem<br />
Bereich der Einbaufirmen (rund 37 Prozent).<br />
Die Vertreter aus den Ingenieurbüros<br />
waren mit etwas mehr als zehn<br />
Prozent auch gut vertreten.<br />
Permanent neue Herausforderungen<br />
haben die Straßen- und Verkehrsingenieure<br />
zu bewältigen, was sich insbesondere<br />
in den Bereichen<br />
der Rohstoffe, aus denen die Straßenbaustoffe<br />
hergestellt werden,<br />
der Regelwerke für die Straßenbaustoffe,<br />
Seminarecho<br />
auf die sicherlich interessanten Ausführungen<br />
von Herrn Prof. Krass warten.<br />
Somit endete das Seminar früher als<br />
erwartet. Wie in den vorausgegangenen<br />
Seminaren konnte festgestellt werden,<br />
dass ein reger Informationsaustausch<br />
unter den Teilnehmern<br />
herrschte. Auch die Diskussionsbeiträge,<br />
die diese <strong>VSVI</strong>-Seminare so<br />
lebendig machen, zeugen von sehr großem<br />
Sachverstand. Somit blieb es dem<br />
Moderator nur, ein herzliches Dankeschön<br />
an die Referenten für ihre Vorträge<br />
und an die Zuhörer für ihre Teilnahme<br />
zu schicken und auf das<br />
Seminar im nächsten Jahr zu verweisen.<br />
Torsten Fleige-Lütgering<br />
Dr. Holger Lorenzl<br />
des Einbaus des Asphaltmischguts,<br />
der Prüfverfahren für Asphalt und<br />
der Ausschreibungspraxis abzeichnet.<br />
Frank Stephan, André Täube<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 31
Seminarecho<br />
Weiterentwicklungen in der Ausschreibungspraxis<br />
konnten sehr beeindruckend<br />
umgesetzt werden, wie Beispiele<br />
aus dieser Bausaison bei besonders<br />
exponierten Projekten zeigen. Beispielsweise<br />
wird für die „BAB A7 AD Salzgitter<br />
bis südlich Bockenem“ oder für die<br />
„B3 Ortsumgehung Celle“ mittlerweile<br />
der Einsatz eines Beschickers vorgeben.<br />
Diese Maßnahme wird die Qualität<br />
beim Einbau verbessern.<br />
Den ersten Vortrag hielt Dr. Martin<br />
Vondenhof (Shell Deutschland Oil<br />
GmbH). Sein Thema lautete: „Aktuelle<br />
Anforderungen an Baustoffe zur<br />
Herstellung von Asphaltmischgut –<br />
Bitumen“. In seinem Vortrag stellte Dr.<br />
Martin Vondenhof die Qualitätskette<br />
des Bitumens von der Rohölquelle bis<br />
zum Endprodukt vor. Dieses ist heutzutage<br />
sehr oft modifiziert mit Polymeren,<br />
mit anderen Zusätzen, mit Kombinationen<br />
aus beidem, mit unterschiedlichen<br />
Polymergehalten und so weiter. Allein<br />
an diesem Satz ist schon zu erkennen,<br />
wie vielfältig die Möglichkeiten der<br />
Konzeption von Bitumina heute sind.<br />
Dementsprechend aufwendig sind der<br />
Herstellungsprozess und die Qualitätssicherung.<br />
Sehr ausführlich wurden die<br />
Prüfverfahren beschrieben, mit denen<br />
das Bitumen heute hinsichtlich seiner<br />
Qualitätseigenschaften angesprochen<br />
werden kann. Die Prüfverfahren wurden<br />
in den letzten Jahren intensiv<br />
weiterentwickelt. Die Experten messen<br />
heute schon dem klassischen Erweichungspunkt<br />
Ring und Kugel nicht<br />
mehr die ausschließliche Qualitätsbewertung<br />
bei. Neue Prüfverfahren wie<br />
das „Dynamische Scherrheometer DSR“<br />
oder das „Bending Beam Rheometer<br />
BBR“ ermöglichen für bestimmte Eigenschaften<br />
des Bitumens (z. B. Wärmestandfestigkeit,<br />
Kälteverhalten) eine präzisere<br />
Einschätzung. Bei der richtigen<br />
Bewertung der Qualitätseigenschaften<br />
eines Bitumens sowie bei der richtigen<br />
32 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Anwendung entsteht am Ende ein<br />
hochwertiger Straßenbaustoff, der bei<br />
der richtigen Herstellung und bei entsprechend<br />
hochwertigem Einbau die<br />
gewünschten Anforderungen erfüllt<br />
und auch die notwendige Dauerhaftigkeit<br />
haben wird. Das Bitumen ist für die<br />
Asphaltstraßeningenieure unverzichtbar,<br />
um anforderungsgerechte und<br />
langlebige Straßen herzustellen. Auch<br />
wenn der Anteil des Bitumens im<br />
Asphalt durchschnittlich nicht höher als<br />
fünf Prozent liegt, so ist dieser kleine<br />
Anteil im Hinblick auf die Kosten nicht<br />
zu unterschätzen. Insofern muss weiterhin<br />
eine intensive Qualitätskontrolle dieses<br />
Baustoffes gewährleistet werden<br />
und es müssen weitere Möglichkeiten<br />
gesucht werden, durch Innovationen zu<br />
Verbesserungen zu gelangen.<br />
Den zweiten Vortrag hielt Dr. Martin<br />
Schmid (Dr. Moll GmbH & Co. KG)<br />
über das Thema: „Aktuelle Anfor -<br />
derungen zur Herstellung von<br />
Asphaltmischgut – Gesteins -<br />
körnungen“.<br />
In seinem Vortrag stellte Dr. Martin<br />
Schmid den Zuhörern das Handwerkszeug<br />
– die maßgebenden Regelwerke –<br />
vor und brachte ihnen im Zusammenhang<br />
dazu die Abläufe in den Steinbrüchen<br />
näher. Sehr beeindruckend waren<br />
hier Videosequenzen, die eine Sprengung<br />
von mehreren 100.000 t Gestein<br />
in einem großen Steinbruch (Flechtingen)<br />
zeigten. Die jeweiligen Aufbereitungstechniken<br />
in den Steinbrüchen<br />
Dr. Martin Vondenhof Dr. Martin Schmid<br />
haben einen Einfluss auf die Eigenschaften<br />
der Gesteinskörnungen. Dr. Martin<br />
Schmid stellte sehr ausführlich die Prüfverfahren<br />
vor, die maßgebende Eigenschaften<br />
wie beispielsweise die Festigkeit<br />
oder die Griffigkeit beschreiben.<br />
Diese natürliche Komponente unseres<br />
Asphaltbaustoffes können wir nur in<br />
geringem Maße beeinflussen. Die einzige<br />
Möglichkeit besteht in der Art und<br />
Weise der Aufbereitung. Unter diesen<br />
Randbedingungen sollte mit diesem<br />
Rohstoff verantwortungsvoll umgegangen<br />
werden. Es sollte sehr darauf<br />
geachtet werden, dass die Auswahl der<br />
Gesteinskörnungen zu dem Anforderungsprofil<br />
der Asphaltbefestigung<br />
passt. Muss es immer der SMA8S sein<br />
oder könnte auch ein anderes Asphaltprodukt,<br />
zum Beispiel der AC11DS die<br />
gestellten Anforderungen genauso gut<br />
oder sogar besser erfüllen?<br />
Danach berichtete Dipl.-Ing. Hans<br />
Schmidt (Deutag GmbH & Co. KG) in<br />
Rostrup über das Thema: „Aktuelle<br />
Anforderungen zur Herstellung<br />
von Asphaltmischgut – Asphalt -<br />
granulat“. In Brauschweig wurde dieser<br />
Vortrag von Herrn Dipl.-Ing. André<br />
Täube (Deutscher Asphaltverband)<br />
gehalten. Mit der Einführung der Europäischen<br />
Normen ist endlich die Wertigkeit<br />
des Baustoffes „Asphaltgranulat“<br />
richtig eingestuft worden ist. Für das<br />
Asphaltgranulat ist seitdem mit der DIN<br />
EN 13108 Teil 8 eine in Deutschland<br />
gültige Produktnorm geschaffen wor-
den. Die Betonung wurde an dieser<br />
Stelle noch einmal deutlich auf den<br />
Begriff „Produkt“ gelenkt. Die genauen<br />
Zusammenhänge hat Hans Schmidt<br />
anschließend sehr gut verdeutlicht. Darüber<br />
hinaus wurde von ihm auch der<br />
aktuelle Stand der Technik im Bereich<br />
der Gewinnung und Ver arbeitung von<br />
Asphaltgranulat beschrieben. Mit der<br />
Komponente Ausbauasphalt muss sehr<br />
verantwortungs- bewusst umgegangen<br />
werden. Bei dem Ausbau von Asphaltschichten<br />
werden wertvolle Rohstoffe<br />
zurück gewonnen, die nach Möglichkeit<br />
in der höchsten Wertschöpfungsstufe<br />
wieder verwendet werden sollten.<br />
Es sollte immer bedacht werden, dass<br />
jeder Steinbruch einmal erschöpft sein<br />
wird, und auch, dass unsere Erdölquellen<br />
einmal versiegen werden.<br />
Anschließend hielt Dipl.-Ing. Lothar<br />
Drüschner (Drüschner Consult) einen<br />
Vortrag über das Thema: „Anforderungsgerechte<br />
Asphaltkonzepte –<br />
welche Anforderungen werden<br />
gestellt, wie werden die gewünschten<br />
Eigenschaften nachgewiesen?“<br />
Hier wurde nun die Verbindung hergestellt<br />
zwischen den Einzelkomponenten<br />
des Asphaltbaustoffes und den Eigenschaften<br />
des Materials selbst. Es ist<br />
schon ein Unterschied, ob der Planer<br />
sich mit der Flächenbefestigung eines<br />
Flugplatzes zu beschäftigen hat oder<br />
mit einer Umgehungsstraße. Während<br />
auf der einen Seite die besonderen<br />
Anforderungen an die Griffigkeit oder<br />
die Beständigkeit der Baustoffe gegenüber<br />
den Auftaumitteln berücksichtigt<br />
werden müssen, soll die Asphaltbefestigung<br />
auf der anderen Seite unter<br />
Umständen Anforderungen hinsichtlich<br />
der Lärmemissionen erfüllen. Dement -<br />
sprechend werden die Anforderungen<br />
an die Asphaltbaustoffe unterschiedlich<br />
ausgeprägt sein.<br />
Viele Eigenschaften von Asphaltbaustoffen<br />
lassen sich heute schon recht zuverlässig<br />
einstellen, es gibt dazu entsprechendes<br />
Handwerkszeug, um auch eine<br />
entsprechende Eignung nachzuweisen.<br />
Beispielsweise werden heutzutage die<br />
Kälteeigenschaften von Asphalt auf der<br />
Grundlage von Forschungsergebnissen<br />
der TU Braunschweig geprüft und<br />
bewertet. Diese Prüfverfahren werden<br />
voraussichtlich auch Eingang in die<br />
Europäische Normung finden. Vor diesem<br />
Hintergrund müssen die richtigen<br />
Konzepte für die jeweilige Asphaltbefestigung<br />
erstellt werden. Lothar Drüschner<br />
warnte in diesem Zusammenhang aber<br />
auch davor, im Rahmen von Ausschreibungen<br />
die Anforderungen an den Auftragnehmer<br />
zu überfrachten. In diesem<br />
Bereich können wir sicherlich damit<br />
rechnen, dass noch weitere Entwicklungsschritte<br />
erfolgen werden. Selten<br />
zuvor gab es so viele Vorschläge für<br />
neue Konzepte wie in diesen Jahren,<br />
zum Beispiel Lärmoptimierte Asphaltdeckschichten<br />
(LOA), Lärmarmer Splittmastixasphalt<br />
(SMA LA), Porous Mastic<br />
Asphalt (PMA).<br />
Hans Schmidt Lothar Drüschner Werner Gaddum<br />
Seminarecho<br />
Nachdem das Auditorium viele Informationen<br />
über die Komponenten des<br />
Asphalts und auch über den Asphalt<br />
selbst erhalten hatte, sollte abschließend<br />
noch erläutert werden, welche<br />
Besonderheiten zu berücksichtigen sind,<br />
damit der Asphalt auch sachgerecht<br />
eingebaut wird. Zum Einbau des Mischguts<br />
werden Spezialgeräte benötigt, die<br />
ebenfalls einem permanenten Wandel<br />
und Weiterentwicklungen unterliegen.<br />
Über den Stand der Technik in diesem<br />
Bereich referierte Werner Gaddum<br />
(WEGA Consult) mit dem Thema:<br />
„Sachgerechter Einbau von Asphaltbaustoffen“.<br />
Dabei berichtete Werner<br />
Gaddum über die neueste Gerätetechnik.<br />
Details über den Asphaltfertiger<br />
oder über die Technologien zum Einbau<br />
von kompakten Asphaltbefestigungen<br />
waren Schwerpunkte seines Referates.<br />
Am Ende ist und bleibt der sachgerechte<br />
Einbau des Asphaltmischguts ein<br />
wesentlicher Aspekt für die dauerhafte<br />
Asphaltbefestigung. Es wird aller Voraussicht<br />
nach in Zukunft höhere Anforderungen<br />
an die Einbauqualität geben.<br />
Beispielsweise haben bekanntlich einige<br />
Bundesländer bereits höhere Anforderungen<br />
an den Verdichtungsgrad<br />
gestellt. Falls sich derartige Anforderungen<br />
flächendeckend durchsetzen<br />
sollten, müssen Geräte eingesetzt<br />
werden, mit denen dieses zielsicher zu<br />
erreichen ist.<br />
Frank Stephan<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 33
Seminarecho<br />
Neue Wege im Stadtverkehr<br />
am 15. März <strong>2012</strong> in Bremen<br />
Leiter: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />
Das diesjährige Seminar fand trotz des<br />
bereits laufenden Umbaus des Hochschulgebäudes<br />
wieder wie gewohnt im<br />
Hörsaal S 5 der Hochschule Bremen<br />
statt. Der Seminarleiter Dipl.-Ing. Enno<br />
Wagener konnte im Namen des Präsidiums<br />
der <strong>VSVI</strong> 84 Teilnehmer begrüßen.<br />
Das zeigt, dass das Interesse an aktuellen<br />
Themen zur innerstädtischen<br />
Verkehrsplanung nach wie vor sehr<br />
groß ist.<br />
Das Seminar wurde eröffnet mit dem<br />
Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Carsten W.<br />
Müller über Radschnellwege und<br />
ihre Möglichkeiten. Im ersten Teil des<br />
Vortrags stellte er die nach umfangreichen<br />
Recherchen gewonnenen<br />
Erkenntnisse über Radschnellwege<br />
(RSW) im europäischen Ausland vor.<br />
Demnach sind RSW vor allem in Dänemark,<br />
den Niederlanden und England<br />
bereits weit verbreitet. „Vorradler“ und<br />
Vorbild ist dabei die dänische Hauptstadt<br />
Kopenhagen, die mit einem<br />
Modal Split für den Radverkehr von 36<br />
Prozent die Spitzenposition in Europa<br />
einnimmt. In chinesischen Städten liegt<br />
dieser sogar bei bis zu 56 Prozent. Voraussetzungen<br />
dafür, dass die „Bicycle<br />
Super Highways“ von den Radfahrern<br />
auch in ausreichendem Maße angenommen<br />
werden, sind unter anderem<br />
Prof. Dr.-Ing. Müller<br />
34 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
eine möglichst kreuzungsfreie Führung,<br />
eine deutliche Kennzeichnung der<br />
Hauptrouten und Angebote zur Fahrradmitnutzung.<br />
In Verbindung mit<br />
neuen Technologien am Fahrrad selbst<br />
(zum Beispiel Pedelecs) wäre gegenüber<br />
heute eine Verdopplung der Pendlerdistanzen<br />
für Radfahrer möglich; in<br />
den Niederlanden liegen diese heute<br />
bereits bei bis zu 15 Kilometer. Neben<br />
einer deutlichen Reduzierung des CO2-<br />
Ausstoßes kann damit insbesondere in<br />
Ballungsräumen eine Entlastung vorhandener<br />
Verkehrsmittel (auch ÖPNV)<br />
und ein Entgegenwirken gegen die zu<br />
erwartende Parkraumverknappung<br />
erreicht werden.<br />
Im zweiten Teil des Vortrags ging es um<br />
die Frage, ob Fahrradschnellwege auch<br />
in Bremen zukünftig eine Rolle spielen<br />
könnten. Mit einem Modal-Split von<br />
circa 19 Prozent sind die Bremer Radfahrer<br />
zumindest im nationalen Vergleich<br />
schon recht aktiv. Gemäß den<br />
von Prof. Müller vorgestellten Ergebnissen<br />
mehrerer Semesterarbeiten können<br />
durchaus noch zusätzliche Potenziale<br />
zur Steigerung des Fahrradverkehrs in<br />
Bremen ausgeschöpft werden. Grundlegende<br />
Probleme sind dabei die Integration<br />
von Radschnellwegen in vorhandene<br />
Stadträume und die meist<br />
Foto: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />
Der Snelbinder bei Lent, Nijmwegen<br />
vom MIV dominierten Knotenpunkte.<br />
Auch das Problem der sehr inhomogenen<br />
Geschwindigkeiten auf RSWs gilt<br />
es in Zukunft zu lösen. Dies erfordert<br />
nicht nur bauliche Veränderungen sondern<br />
auch ein hohes Maß an Disziplin<br />
und Rücksichtnahme auf Seiten der<br />
Radfahrer. Aber angesichts der zu erreichenden<br />
Ziele lohnt es sich durchaus<br />
auch weiterhin über schnelle Verbindungen<br />
für Radfahrer nachzudenken<br />
und eine Umsetzung nicht nur in Bremen<br />
sondern auch in anderen deutschen<br />
Ballungszentren voranzutreiben.<br />
Nach einer kurzen Kaffeepause referierte<br />
Dipl.-Ing Uwe Wilma vom<br />
Hamburger Planungsbüro Argus über<br />
Sicherheitsmängel in der Straßenraumgestaltung.<br />
Mit Hilfe von Sicherheitsaudits können<br />
Sicherheitsdefizite bei Planung, Entwurf<br />
und Bau von Straßen frühzeitig,<br />
systematisch und unabhängig ermittelt<br />
werden. Grundlegendes Ziel dabei ist<br />
die Optimierung der Verkehrssicherheit<br />
und damit einhergehend die Verringerung<br />
von Unfallzahlen. Eine<br />
Anleitung zur formalen Durchführung<br />
von Sicherheitsaudits enthalten die<br />
ESAS (Empfehlungen für das Sicherheitsaudit<br />
an Straßen, FGSV 2002).<br />
Foto: Prof. Dr.-Ing. Carsten Wilm Müller
Anhand aktueller Fallbeispiele aus eigenem<br />
Hause zeigte Herr Wilma auf, welche<br />
Defizite im Rahmen von Sicherheitsaudits<br />
häufig identifiziert werden.<br />
Dabei erfolgte die Ansprache der<br />
Sicherheitsmängel systematisch<br />
getrennt nach den einzelnen Entwurfselementen,<br />
wie Linienführung, Querschnitt,<br />
Querungsstellen, Radverkehrsführung<br />
etc.. So kann eine zu lange<br />
gerade Linienführung zum Beispiel zu<br />
überhöhten Geschwindigkeiten verleiten,<br />
undeutliche Erkennbarkeit der<br />
Funktionen einzelner Verkehrsflächen<br />
bergen ebenso ein Sicherheitsrisiko,<br />
wie eine unausgewogene Querschnittsaufteilung.<br />
Mangelnde Sicht auf andere<br />
Verkehrsteilnehmer tritt als häufigstes<br />
Defizit bei Sicherheitsaudits auf.<br />
Grundsätzlich sollte bei Verkehrsplanungen<br />
die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer<br />
Vorrang haben, auch wenn<br />
dabei Abstriche an die Flüssigkeit des<br />
Verkehrs gemacht werden müssen. Im<br />
Einzelfall sind jedoch nach Beachtung<br />
der sicherheitsrelevanten Aspekte auch<br />
alle übrigen Belange in den Abwägungsprozess<br />
einzubeziehen.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
wurde angemerkt, dass auch die fast<br />
stetig sinkende Disziplin der Verkehrsteilnehmer<br />
als ein Grund für erhöhte<br />
Unfallzahlen festgestellt werden kann,<br />
und dagegen auch alle planerischen<br />
Anstrengungen nichts nützen.<br />
Im letzten Vortrag des Vormittags<br />
berichtete Dr. Ing. W. Theine vom<br />
hannoverschen Büro PGT Umwelt und<br />
Verkehr über das aktuelle Forschungsvorhaben<br />
„Neue RAS-W“ des BMVBS,<br />
mit dem eine neue Richtlinie zu Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />
für<br />
Investitionsplanungen und Projektbewertung<br />
entwickelt werden soll. Mit<br />
Anwendung dieser Richtlinie kann der<br />
volkswirtschaftliche Nutzen von Straßenbauinvestitionen<br />
nach einheitlichen<br />
Grundsätzen bewertet werden. Damit<br />
wird eine Hilfestellung bei der Entscheidung<br />
gegeben, ob eine Maßnahme<br />
bzw. welche von mehreren möglichen<br />
Maßnahmen durchgeführt werden soll.<br />
Mit der neuen RAS-W soll die Empfehlungen<br />
für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />
an Straßen (EWS 1997) abgelöst<br />
werden, um zum Einen veraltete<br />
Annahmen zu aktualisieren und zum<br />
Anderen eine Weiterentwicklung und<br />
Vereinfachung der Methodik zu erzielen.<br />
So soll es zum Beispiel künftig eine<br />
separate Betrachtung von Streckenund<br />
Knotenpunktelementen geben,<br />
was insbesondere im Hinblick auf die<br />
Fahrzeitermittlung eine realistischere<br />
Bewertung von innerstädtischen Maßnahmen<br />
ermöglicht. Die neue RAS-W<br />
soll sowohl bei der Bedarfsplanüberprüfung<br />
des Bundesverkehrswegeplans<br />
HB Hörsaal S5 Hochschule Bremen<br />
Sicherheitsmangel lange gerade Führung, breite Fahrbahn<br />
Seminarecho<br />
als auch bei innerstädtischen Maßnahmen<br />
Anwendung finden.<br />
Gerade der letzte Punkt wurde in der<br />
anschließenden Diskussion rege erörtert.<br />
Es ist zu erwarten, dass nach Einführung<br />
der RAS-W bei größeren innerstädtischen<br />
Maßnahmen immer<br />
häufiger von den Rechnungshöfen<br />
eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung<br />
verlangt wird.<br />
Bei der Frage nach einer Berücksichtigung<br />
der Unterhaltungskosten stellte<br />
Herr Dr. Theine abschließend heraus,<br />
dass diese nicht in der neuen RAS-W<br />
integriert sein wird. Zum Nachweis der<br />
Wirtschaftlichkeit von Unterhaltungsmaßnahmen<br />
zum Beispiel auch im Vergleich<br />
zu Sanierung oder Neubau sollten<br />
zukünftig aber andere Ansätze<br />
gefunden werden.<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 35<br />
Fotos: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />
Foto: Dipl.-Ing. Uwe Wilma
Seminarecho<br />
Nach der Mittagspause gab Frau<br />
Goroncy Einblicke in die Hinweise für<br />
barrierefreie Verkehrsanlagen<br />
(H BVA 2011). Frau Goroncy ist Mitarbeiterin<br />
der Stadt Oldenburg im Fachdienst<br />
Verkehrsplanung und Mitglied<br />
des FGSV-Arbeitskreises barrierefreie<br />
Verkehrsanlagen unter Leitung von<br />
Herrn Dr. Rebstock von der Fachhochschule<br />
Erfurt.<br />
Zu Beginn erläuterte sie den Grund für<br />
die Erarbeitung der H BVA. Zur Umsetzung<br />
gibt es verschiedene Handbücher,<br />
Leitfäden oder DIN-Normen und -Fachberichte,<br />
die aber untereinander teilweise<br />
beachtliche Abweichungen aufweisen.<br />
Deshalb soll mit der H BVA ein<br />
Instrument geschaffen werden, in dem<br />
der aktuelle Wissensstand zur Herstellung<br />
der Barrierefreiheit zusammengestellt<br />
ist.<br />
An Beispielbildern aus der H BVA hat<br />
Frau Goroncy gezeigt, welche Möglichkeiten<br />
es gibt, Gehwege und Plätze<br />
barrierefrei zu gestalten, ohne die<br />
Optik zu verschlechtern. Dafür ist es<br />
erforderlich sich bereits im Vorfeld von<br />
Um- oder Neubaumaßnahmen mit dem<br />
Thema zu befassen.<br />
Am Beispiel einer Kreuzung in Oldenburg<br />
wurde gezeigt, wie eine Querungsstelle<br />
eingerichtet werden kann,<br />
die den verschiedenen Ansprüchen der<br />
einzelnen Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger,<br />
Radfahrer, Sehbehinderte und<br />
Rollstuhlfahrer gemeinsam Rechnung<br />
trägt. Bei der Diskussion zu diesem Beispiel<br />
musste aber auch Frau Goroncy<br />
Dr.-Ing. Harald Heinz<br />
36 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
zugeben, dass es nicht immer möglich<br />
ist, allen Bedürfnissen gerecht zu<br />
werden.<br />
So lautete auch ein Fazit des Vortrages,<br />
dass von allen Seiten bei der Planung<br />
und Ausführung von Lösungen zur<br />
Herstellung der Barrierefreiheit Kompromissbereitschaft<br />
gezeigt werden<br />
muss, um eine Umwelt für alle zu<br />
schaffen. Es besteht noch erheblicher<br />
Nachhol- und Forschungsbedarf,<br />
besonders in sensiblen Bereichen wie<br />
denkmalgeschützten oder anderen<br />
städtebaulich sensiblen Gebieten. Deshalb<br />
sollten frühzeitig Experten für Barrierefreiheit<br />
und Stadtgestaltung in den<br />
Planungsprozess integriert werden, um<br />
insgesamt ein positives Ergebnis zu<br />
erzielen.<br />
Im letzten Vortrag des Tages referierte<br />
Dr.-Ing. Harald Heinz über die Empfehlungen<br />
zur Straßenraumgestaltung<br />
innerhalb bebauter Gebiete<br />
(ESG). Herr Heinz ist Mitinhaber des<br />
Büros HJP-Planer, Aachen und als Architekt<br />
und Stadtplaner in der Planung<br />
sowie in Forschung und Lehre tätig.<br />
Herr Heinz hat aus der Gliederung der<br />
ESG einige wichtige Punkte herausgenommen<br />
und sie anhand von positiven<br />
und negativen Beispielbildern zur Straßenraumgestaltung<br />
erläutert.<br />
Zum Erhalt eines möglichst positiven<br />
Ergebnisses bei der Neugestaltung von<br />
Straßenräumen wird in den ESG empfohlen,<br />
miteinander in interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppen über die gesamten<br />
Foto: Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />
Bauphasen hinweg zusammenzu -<br />
arbeiten.<br />
Herr Heinz nahm auch Bezug auf den<br />
vorherigen Vortrag. Er bestätigte die<br />
Aussagen, dass die Integration von<br />
Bodenindikatoren in Platzbereiche<br />
bereits im Planungsprozess berücksichtigt<br />
werden sollte. Denn ein Ziel der<br />
Straßenraumgestaltung ist neben der<br />
Identifikation, der Identität und der<br />
Aufenthaltsqualität auch die Orientierung<br />
der Nutzer im Straßenraum.<br />
Die Straßenraumgestaltung beginnt mit<br />
der Bildung von Abschnitten mit jeweils<br />
eigenen Anforderungen. Danach muss<br />
der vorhandene Straßenraum bemessen<br />
werden. Bisher wurde die Fahrbahnbreite<br />
anhand des Verkehrsaufkommens<br />
bemessen und der Rest als<br />
Seitenraum genutzt. Ziel soll es sein,<br />
zuerst den Seitenraum nach den städtebaulichen<br />
Anforderungen zu bemessen<br />
und im Anschluss den übrigen<br />
Raum für die Fahrbahn zu nutzen.<br />
Ein Ergebnis ist hierbei ein breiterer<br />
und lebenswerterer Seitenraum.<br />
In den ESG wird dann auf einzelne Elemente<br />
zur Raumgestaltung wie Vegetation,<br />
Beleuchtung und Ausstattung eingegangen,<br />
die Herr Heinze anhand von<br />
Bildern dargestellt und beschrieben<br />
hat.<br />
Am Ende regte er nochmals an, bei der<br />
Planung neben der Funktion und<br />
Sicherheit mehr Wert auf die Gestaltung<br />
zu legen, um damit mehr lebenswerten<br />
Raum zu schaffen.<br />
Zum Schluss bedankte sich Enno Wagener<br />
bei den Referenten für ihre interessanten<br />
Vorträge und bei den Seminarteilnehmern<br />
für ihre zahlreichen<br />
Diskussionsbeiträge.<br />
Stefan Lippert,<br />
Sven Michaelsen
Portugal!<br />
Ein Land auf dem Weg von Gestern nach Morgen<br />
Vor mehr als zwanzig Jahren reiste ich<br />
durch Portugal. Meine Reiseroute glich<br />
den Verwindungen einer Anakonda im<br />
Todeskampf: vom südlichen Faro ging<br />
es nach Nordosten an die Grenze zu<br />
Spanien bei Elvas; dann ein Kurswechsel<br />
nach Nord-West, mitten durch die<br />
nach fürchterlichen Waldbränden geis -<br />
terhaft erscheinenden und noch mit<br />
von Brandgeruch geschwängerter Luft<br />
erfüllten Regionen Ribatejo und Beira<br />
Baixa, erreichte ich schließlich das Kloster<br />
der Christusritter in Tomar und darauf<br />
folgend Coimbra im Norden; der<br />
erneute Kurswechsel auf Süd-Südwest<br />
führte nach Fatima und der Atlantikküste<br />
folgend an die Mündung des Tejo<br />
und nach Lissabon; der Rückweg nach<br />
Faro, letztlich zu einer Woche des Faulenzens<br />
an der Algarve, ließ mich die<br />
leicht ondulierte Landschaft des Alentejo<br />
bei brütender Hitze ertragen. Portugal<br />
war damals noch ein Frischling in<br />
der EU, obwohl schon enorme Fördergelder,<br />
quasi zur „Wiederbelebung“<br />
des Wirtschaftslebens, in dieses Land,<br />
über dem immer noch Reste der Dunstglocke<br />
des Salazar-Regimes waberten,<br />
flossen.<br />
Und heute? Was erwartete die <strong>VSVI</strong>-<br />
Reisegruppe? Immerhin eine Busladung<br />
von Neugierigen traf sich nach einem<br />
sternförmigen Anflug auf den Horror-<br />
Airport Frankfurt. Die Lufthansa<br />
machte es dann möglich, dass wir nach<br />
etwa der Zeitdauer eines ausgedehnten<br />
Nickerchens gestärkt portugiesischen<br />
Boden betraten.<br />
Porto, das war unser erstes Ziel, eine<br />
Barock-Stadt an der Mündung des<br />
Douro. Diesen Namen können Engländer<br />
angeblich nicht aussprechen, sagte<br />
man uns. Da letztlich Briten maßgeblich<br />
an der Kreation des Portweines und<br />
dessen Verbreitung beteiligt waren,<br />
vermute ich eher, dass mit zunehmendem<br />
Portweingenuss die Sprechfähigkeit<br />
wegen nachlassender Anspannung<br />
der Kiefermuskulatur leidet! Nicht<br />
unbegründet habe ich da eine Melodie<br />
im Ohr, zu der eine Textpassage in etwa<br />
lautet: ...gib dem alten Lord noch ´n<br />
Port... – oder so ähnlich. Gleichwohl:<br />
beeindruckt haben uns vor allem auch<br />
der Börsenpalast, die Kathedrale, die<br />
Altstadt und – bei einer Fahrt auf dem<br />
Douro – das wechselnde Panorama mit<br />
einer Vielzahl unterschiedlichster Brückenkonstruktionen.<br />
Natürlich gehört zu einem Besuch in<br />
Porto auch die Visite einer Portweinkellerei<br />
mit Verkostung. Traumhaft große<br />
Fässer mit Weinen lange zurück liegender<br />
Jahrgänge und sogar gefängnisartige<br />
Zellen für die Kostbarsten unter<br />
den Kostbaren, auf Deutsch: Weine<br />
hinter Gittern! Während nun „the very<br />
british upperclass“ ein geradezu erotisches<br />
Verhältnis zum Portwein zu pflegen<br />
scheint, erlaube ich mir doch eine<br />
eigene Meinungsbildung, in deren Vorfeld<br />
ich mich jedoch gerne eine Nacht<br />
im Weinkeller einschließen lassen<br />
würde, ausgestattet mit einem Glas<br />
und dem Generalschlüssel für die Fässer.<br />
Da mir das aber im Rahmen der<br />
Reise nicht möglich wurde, basiert<br />
meine Meinung auf der Basis von<br />
Portwein für viele frohe Stunden<br />
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
Foto:Hartmut Gärtner<br />
jeweils einer Zungenbenetzung mittels<br />
dreier unterschiedlicher Weine. In der<br />
blumenreichen Sprache der Weinspezialisten<br />
würde ich meine Meinung etwa<br />
so formulieren: beim Schnüffeltest<br />
zeigt sich eine samtig-weich aufsteigende<br />
Blume, der Schlürftest dann lässt<br />
die Geschmeidigkeit des Weines im<br />
Zulauf zum vorderen Zungenterritorium<br />
erkennen, aber bei Füllung des Gaumenbogens<br />
entwickelt der Wein sein<br />
ganzes Volumen, um dann im Abgang<br />
kurz vor dem hintersten Geschmackszapfen<br />
doch noch einmal würzig und<br />
nachhaltig werdende Leichtigkeit verbreitend<br />
den Weg in die Schlucht des<br />
beginnenden Abstiegs in den Magen<br />
zu finden, in dem geschmacksmäßig<br />
der Weinbeschreiber keinen Zugriff<br />
mehr hat!<br />
Wie ist diese Beschreibung zu verstehen?<br />
Die Zunge der britischen High-<br />
Snobility ist eben anders kalibriert als<br />
eine niedersächsische Zunge, die durch<br />
durchsichtige Getränke aus kleinen,<br />
handlichen Gläsern und flüssiges Gold<br />
aus grünen Flaschen aus Jever abgehärtet<br />
ist.<br />
Coimbra, unser nächstes Ziel, stellte<br />
sich vor allem als älteste portugiesische<br />
Universitätsstadt dar. Wir waren auf<br />
dem Campus, einem traditionsbeladenen<br />
und noch heute in deutlicher Tradition<br />
verhafteten Gelände, in dem die<br />
dort zugehörigen Menschen, also Lehrende<br />
und Lernende, schon dadurch<br />
Die edelsten Tropfen im Knast<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 37<br />
Foto:Hans-Ullrich Witzick
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
auffallen, dass sie lange schwarze<br />
Umhänge tragen, auch außer Haus,<br />
auch bei quälender Hitze. Die exquisit<br />
historische bauliche Anlage zeichnete<br />
sich nicht nur durch eine eigene Kirche<br />
aus und einen durch einen in Deckenhöhe<br />
umlaufenden Rundgang „von<br />
oben“ einsehbaren Prüfungshörsaal<br />
(wir konnten eine gerade ablaufende<br />
Examination eines Doktoranden beobachten,<br />
der in Anwesenheit seiner<br />
Familie sicherlich eine der wichtigsten<br />
Szenen seines Lebens durchlitt und<br />
durchlebte); am meisten aber hat mich<br />
die alte Bibliothek fasziniert: über geniale<br />
Treppenkonstruktionen waren die<br />
bis unters Dach angeordneten Bücherregale<br />
angeordnet; mein Gott, wie viele<br />
alte Folianten aus vergangenen Jahrhunderten<br />
mögen dort wohl gehortet<br />
worden sein! Was aber haben Fledermäuse<br />
in einer Bibliothek zu suchen?<br />
Jetzt weiß ich es! In dieser Bibliothek<br />
gehören sie zum Inventar, eher aber<br />
zum Bestandspflegepersonal. Bücher in<br />
derartigen Papierreservoiren zerfallen<br />
meistens durch Insektenangriffe und<br />
diese Insekten sind geradezu eine Leibund<br />
Magenspeise für eine bestimmte<br />
Fledermausart. Genau die tut hier<br />
jeden Abend in der Dunkelheit einen<br />
erfolgreichen Dienst. Guten Appetit!<br />
Ältere Semester aus <strong>Niedersachsen</strong>vor der UNI in Coimbra<br />
38 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Coimbra, ade! Ein besonderes highlight<br />
der europäischen Universitätslandschaft<br />
haben wir kennen gelernt.<br />
Nun aber Fatima! Dieser gewichtigste<br />
Wallfahrtsort im katholischen Portugal<br />
erweckt zwiespältige Gefühle bei coolen<br />
Protestanten der norddeutschen<br />
Tiefebene. Da rutschen Gläubige aus<br />
welchen Verzweiflungs- oder auch<br />
Dankesgründen auch immer auf Steinplatten<br />
zu einer Kathedrale in vager<br />
Erhörungserwartung. Ich kann nur<br />
sagen: „suum quique“, was bedeutet:<br />
jedem das Seine. Für jeden nicht so<br />
emphatischen Mitteleuropäer und auch<br />
für mich als langjährig erprobten Messdiener<br />
bleibt Fatima ein unnachahmlicher<br />
Ort der Verwunderung, nicht<br />
aber zugleich ein Wunder.<br />
Nach einem Zwischenstopp in der weißen<br />
Stadt Obidos mit ihrem pittoresken<br />
Charme landen wir nunmehr im politischen<br />
Herzen von Portugal, also in Lissabon.<br />
Wir werden konfrontiert mit der<br />
ganzen Vielfalt der touristischen Vorzeigebesonderheiten<br />
dieser Stadt, die<br />
dahinlebt zwischen ihrer glorreichen<br />
Historie und dem Anspruch auf<br />
Anschluss an die Moderne des neuen<br />
Europa. Wir erleben die Himmelfahrt<br />
Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />
vom Unter- zum Oberland mittels des<br />
historischen Fahrstuhles. Das Hieronymuskloster<br />
in seiner bestechenden Individualität<br />
der Manuelik, einer Dekortechnik<br />
im Kreuzgang, bei der quasi<br />
Schiffstaue miteinander verwoben sind.<br />
Wir genießen den Spaziergang durch<br />
die morbide Altstadt (Alfama), aber<br />
auch das Entdeckerdenkmal am Ufer<br />
des Tejo, welches eindeutiges Merkmal<br />
ist für den Stolz der Portugiesen über<br />
die Werke ihrer Vorfahren. Was aber<br />
bleibt bei mir im Blickfeld der Erinnerung?<br />
Wenn ich ehrlich sein soll: die<br />
tolle Brückenkonstruktion über den<br />
Tejo. Und genau über dieses Thema<br />
hatten wir die Gelegenheit einen Film<br />
vorgeführt zu erhalten bei der Staatlichen<br />
Straßenbaufirma, die sich in Spanien<br />
für den Bau und die Unterhaltung<br />
der Staatsstraßen verantwortlich zeichnet.<br />
Die EU hat alles gesponsert. Von<br />
Lissabon aus sind wir dann noch an<br />
den westlichen Rand der Tejo-Mündung<br />
vorgedrungen und haben uns in<br />
Sintra die königliche Sommerresidenz<br />
zu Gemüte geführt; beeindruckend die<br />
Kachelarbeiten und die Vielfalt der<br />
Motive.<br />
Die Weiterfahrt bis zur Algarve war<br />
eine Durchquerung der ländlichen<br />
Region des Alentejo. In der Regionshauptstadt<br />
Evora, immerhin Weltkulturerbe,<br />
natürlich ausgestattet mit klerikalen<br />
Prunkbauten an exponierter<br />
Lage, bleibt mir in deutlicher Erinnerung<br />
die Knochenkapelle in der Kirche<br />
Sao Francisco! Der Sinn dieser gezielt<br />
Schaudern machenden Gebeinedekoration<br />
liegt schlicht darin, den Betrachter<br />
hinzulenken zur Erkenntnis der eigenen<br />
Fatima berührt<br />
Foto: Hartmut Gärtner
Begrenzung des irdischen Daseins.<br />
Das Alentejo mit seiner leicht ondulierten<br />
Geländestruktur ist die Heimat der<br />
Korkeichen, deren Produkt uns bis vor<br />
nicht all zu langer Zeit als einziges Verschlussmittel<br />
für Weinflaschen bekannt<br />
war. Schließlich ist dieses Terrain auch<br />
die Aufzuchtregion für die gut gebauten,<br />
stolzen Kampfstiere, die in der<br />
Arena bis aufs Blut gereizt werden,<br />
deren Tötung in der Arena jedoch in<br />
Portugal verboten ist.<br />
Nach langer Fahrt öffnet sich uns die<br />
Algarve mit ihren zahlreichen Attraktivitäten.<br />
Die westliche Landspitze Portugals<br />
und zugleich Europas, das Cabo<br />
Sao Vicente mit seinem lichtstärksten<br />
Leuchtturm Europas, machte nachdenklich,<br />
nicht nur wegen eines Verkaufswagens<br />
mit der Reklame „Letzte<br />
Bratwurst vor Amerika“– tatsächlich<br />
auf Deutsch verfasst. Die Stadt Lagos,<br />
einst bereits römischer Hafen und später<br />
dann auch maurische Seefestung,<br />
war einst Zentrum der portugiesischen<br />
<strong>VSVI</strong>-Sonderfahrt durch Lissabon<br />
Menuelik im Hieronymuskloster in Lissabon<br />
Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />
Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />
nautischen Techniken. Wie baut man<br />
Schiffe immer anforderungsgerechter?<br />
Wie sind Navigationsverfahren zu entwickeln?<br />
Wie ist eigentlich die Oberflächenstruktur<br />
unseres Globus gestaltet?<br />
Derartige Fragestellungen im Mittelalter<br />
und damit noch gar nicht so lange<br />
entfernt von der Zeit, in der die Erde<br />
für eine Scheibe gehalten wurde, an<br />
deren Rand man in den unendlichen<br />
Orkus abstürzen konnte. All diese Fragen<br />
wurden hier in Lagos in der legendären<br />
Seefahrerschule Heinrichs des<br />
Seefahrers aufgegriffen und Stück für<br />
Stück Lösungsansätzen zugeführt.<br />
Nicht grundlos wimmelt es in den<br />
Geschichtsbüchern, wenn es um den<br />
Seeweg nach Indien, also die Umrundung<br />
Südafrikas, geht von portugiesischen<br />
Namen, allen voran Bartholomeo<br />
Diaz und Vasco da Gama. Man tastete<br />
sich damals per Schiff an der westafrikanischen<br />
Küste entlang immer mehr<br />
nach Süden und kassierte auf diesen<br />
Erkundungen noch solche Nebengewinne<br />
ein wie zum Beispiel die Kanarischen<br />
Inseln.<br />
Den letzten Abend vor der Heimreise<br />
der meisten Reiseteilnehmer (einige<br />
wollten noch ein wenig an der Algarve<br />
faulenzen) verbrachten wir bei einem<br />
Fischer in Albufeira beim Netz-Flicken<br />
Azulejos-Kunst in Sintra (Kacheln)<br />
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />
Foto: Hans-Ullrich Witzick<br />
Abendessen im Casino in Villamoura.<br />
Die im Anschluss an den Nachtisch<br />
offerierte Tanzakrobatik-Show ließ<br />
jedenfalls mich alle Rückenschmerzen<br />
als gering erkennen, die ich jemals<br />
gehabt habe.<br />
Ich habe mich gefragt: Was verbindet<br />
mich eigentlich mit diesem Portugal am<br />
südwestlichen Ende von Europa? Ich<br />
bin zu folgender Auffassung gelangt:<br />
Wir Nordgermanen haben im gleichen<br />
Zeitraum wie die Portugiesen<br />
kulturelle Werte geschaffen, die<br />
heute als Weltkulturerbe anerkannt<br />
sind. Unsere „Werte“ bestehen eher<br />
in typischer Festlandskultur, während<br />
bei den Portugiesen das maritime Element<br />
bei ihrer „Wertschöpfung“ das<br />
wesentliche Element darstellt.<br />
Finanziell hängt Portugal am Tropf<br />
der EU. Können wir es uns leisten,<br />
diese kreative und willige Nation<br />
„hängen“ zu lassen? Meine Meinung:<br />
keineswegs!<br />
Der morbid erscheinende Charme<br />
Portugals darf uns „anderen“ Europäern<br />
nicht verloren gehen. Geben<br />
wir also Portugal Hilfestellung bei der<br />
Findung des Weges in die EU und die<br />
EURO-Zone. Wir werden uns eines<br />
Tages dafür selbst dankbar sein.<br />
Schulterschluss mit den hilfebedürf -<br />
tigen Mittelmeer-Anreinern ist<br />
angesagt. Sie werden es uns einst<br />
danken zu unserem Nutzen.<br />
Am Cabo Sao Vicente<br />
Hans-Ullrich Witzick<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 39<br />
Foto: Hartmut Gärtner
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
52. <strong>Mitgliederversammlung</strong> der <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
in der Rosenstadt Hildesheim<br />
Bei der diesjährigen <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
ging es bei einer Teilnehmerzahl<br />
von knapp über 60 Personen<br />
fast familiär zu. Doch wer der Meinung<br />
war, dass dadurch die Tagesordnung<br />
schneller abgearbeitet würde, sah sich<br />
bei den anstehenden Themen<br />
getäuscht. An diesem Tag war außer<br />
unserer <strong>Mitgliederversammlung</strong> noch<br />
ein zweiter wichtiger Punkt im Tagesablauf:<br />
Das EM-Viertelfinalspiel<br />
Deutschland – Griechenland.<br />
Doch bevor wir zu den offiziellen<br />
Tagespunkten übergingen, trafen sich<br />
die Mitglieder der <strong>VSVI</strong> und die mit<br />
ihnen angereisten Partner/innen zum<br />
Begrüßungskaffee und Canapés im<br />
Parkhotel Berghölzen. Nach einer kleinen<br />
Stärkung begann für einen Teil das<br />
Rahmenprogramm: Historische Stadtfüh-rung<br />
vom Marktplatz zur Michae-<br />
liskirche und zum Dom mit dem<br />
tausendjährigen Rosenstock. Dieser<br />
hatte allerdings seine Blütenphase für<br />
dieses Jahr schon abgeschlossen. Aber<br />
die Gruppe erfuhr etwas über die<br />
Geschichte des Rosenstockes und seine<br />
Widerstandskraft, die auch der Krieg<br />
nicht zer-stören konnte. Die<br />
Geschichte der Michaeliskirche führt<br />
zurück in das Jahr 996 als Bernward<br />
ein Benediktinerkloster auf dem<br />
Michaelishügel gründete. Der Bau der<br />
Michaeliskirche begann 1010. In der<br />
Krypta wurde 1022 Bernward beigesetzt.<br />
Die Michaeliskirche hat eine<br />
wechselvolle Geschichte, sie seit 1542<br />
eine evangelische Pfarrkirche ist. Das<br />
Benediktinerkloster blieb allerdings<br />
bestehen. In der Krypta werden weiterhin<br />
von den Mönchen Stundengebete<br />
gehalten. Somit ist St. Michaelis eine<br />
Glockenübergabe Bürgermeister E. Paland<br />
Glückwunsch zum Gewinn einer Usbekistanreise Präsidium<br />
40 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
von 64 so genannten Simultankirchen<br />
in Deutschland.<br />
Derweil sich die einen die Geschichte<br />
Hildesheim näher bringen ließen, hörten<br />
sich die anderen die Begrüßungsworte<br />
des Bürgermeisters Ekkehard<br />
Paland an, um anschließend die Tagesordnungspunkte<br />
der 52. <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
ab zu arbeiten. Eigentlich<br />
wie immer: Tätigkeitsbericht, Kassenbericht<br />
und Entlastung des Vorstandes.<br />
Details der <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
können im Protokoll nachgelesen werden.<br />
Ich möchte an dieser Stelle nur auf<br />
zwei wesentlich Punkte eingehen.<br />
Unter Top 10 stand Satzungsänderung.<br />
Dieser Punkte sorgte für eine anregende,<br />
ich möchte fast sagen, leidenschaftliche<br />
Diskussion. Im Vorfeld und<br />
bisher noch nicht dagewesen, gab sich<br />
die <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong> erstmals einen
Vereinscodex. Dieser war der Einladung<br />
beigelegt. Bei der Satzungsänderung<br />
des § 4 (Mitgliedschaft) prallten die<br />
unterschiedlichsten Meinungen aufeinander.<br />
Zeitweise stand sogar eine Verlegung<br />
des Tagesordnungspunktes auf<br />
die kommende <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
im Raum. Eine derartige lebhafte Diskussion<br />
dürfte in der Vereinsgeschichte<br />
selten sein. Nach dem Für und Wider<br />
entschied sich die Versammlung letztendlich<br />
dem überarbeiteten Vorschlag<br />
des Präsidiums, der nicht der Einladung<br />
beilag, zu zustimmen.<br />
Nach der Kaffeepause und im ruhigen<br />
Fahrwasser wurde die Wahl eines Vizepräsidenten,<br />
der laut Vereinsstatuten<br />
erforderlich ist, durchgeführt. Es stellte<br />
sich unserer Schatzmeister Hans<br />
Schnibbe zu Verfügung. Er wurde einstimmig<br />
gewählt. Einstimmigkeit<br />
herrschte auch bei der Zustimmung<br />
und Benennung unseres ehemaligen<br />
Präsidenten Gerald Roloff zum Ehrenmitglied.<br />
Hierbei wurde insbeson-dere<br />
seine Initiative für die Nachwuchsförderung<br />
hervorgehoben. Mit diesem<br />
Thema hatte sich vorab schon der Kollege<br />
Lothar Griese ausführlich an die<br />
Versammlung gewandt, der dafür seit<br />
letztem Jahr Ansprechpartner im Präsidium<br />
ist. Er berichtete, dass nun mit<br />
vereinten Kräften von der Ingenieurkammer<br />
<strong>Niedersachsen</strong> und Bremen,<br />
des Bauindustrieverbandes und der<br />
<strong>VSVI</strong> Bremen sich fünf Kollegen gefunden<br />
haben diese Aufgabe anzupacken.<br />
Er appellierte an die Versammlung,<br />
dass es unser aller Bestreben sein muss,<br />
unseren Beruf jungen Menschen näher<br />
zu bringen.<br />
Zum Abschluss wurde auf die kommende<br />
53. <strong>Mitgliederversammlung</strong> am<br />
21. Juni 2013 in Papenburg hingewiesen.<br />
Die Überreichung der Glocke als<br />
symbolisches Zeichen wurde am späten<br />
Abend von Markus Brockmann an Martin<br />
Zeller vorgenommen.<br />
Der gemütliche Teil des Tages begann<br />
am Abend mit einem kalt/warmen Buffet.<br />
Die Unterhaltung mit Kollegen, die<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> Ehrenmitglied Gerald Roloff<br />
Präsidiumstisch Vizepräsident<br />
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
man lange Zeit nicht gesehen hat, und<br />
das Tanzvergnügen bestimmten den<br />
Abend. Wäre da nicht noch das Fußballspiel<br />
Deutschland gegen Griechenland<br />
im Viertelfinale gewesen. Die<br />
Zweimannband aus Nettlingen hielt<br />
uns nicht nur mit ihren Musikstücken<br />
aus den sechziger und siebziger Jahren<br />
sondern auch mit dem Ergebnis auf<br />
dem Laufenden. Die Tanzfläche war<br />
somit gut belegt. Kleine Einlagen mit<br />
Beteilung aller sorgten für eine gute<br />
Stimmung. Zum Höhepunkt des<br />
Abends gehörte noch die Verlosung<br />
von zwei Gutscheinen für die <strong>VSVI</strong>-<br />
Reise nach Usbekistan vom 5. bis 14.<br />
April 2013. Als Glücksfee fungierte<br />
Frau Howind und unser Präsident<br />
konnte zwei Damen zu ihrem Gewinn<br />
beglückwünschen. Ach ja, das Ergebnis<br />
Deutschland – Griechenland ist jetzt<br />
nicht mehr relevant. Es war jedenfalls<br />
ein schöner erlebnisreicher Tag.<br />
Andreas Gummert<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 41
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
Geburtstage Herzlichen Glückwunsch!<br />
60 Jahre<br />
September<br />
Paul Babel Hannover<br />
Bernhard Brünjes Vollersode<br />
Norbert Lange Nordhorn<br />
Eberhard Ruske Braunschweig<br />
Oktober<br />
Bernhard Hehl Laatzen<br />
Friedrich-Wilhelm Rebber Fürstenau<br />
Siegfried Richter Elbingerode<br />
November<br />
Joachim Delfs Rastede<br />
Manfred Hachmeister Uelzen<br />
Jörg Huhs Coppenbrügge<br />
Wolfgang Rettberg Meppen<br />
Lothar Schäfgen Salzgitter<br />
Dezember<br />
Fred Heinzelmann Wiefelstede<br />
Reinhard Scheibe Peine<br />
Günter Witte Bremervörde<br />
65 Jahre<br />
September<br />
Hans-Ullrich Dittmer Reppenstedt<br />
Wulf-Hendrik Kohl Hannover<br />
Dagmar Langguth Hannover<br />
Michael Ruppelt Wunstorf<br />
Joachim Schünemann Dransfeld<br />
Frank Zielesny Wiefelstede<br />
Oktober<br />
Andreas Müller Osnabrück<br />
November<br />
Johann Bohlen Uplengen<br />
Dezember<br />
Christian Busatis Goslar<br />
Bodo Eberhardt Ganderkesee<br />
Bernd Jochens Oldenburg<br />
Johann Tebben<br />
70 Jahre<br />
September<br />
Leezdorf<br />
Franz Fischer Northeim<br />
Dr. Wolf Thomas Osnabrück<br />
Manfred Wiecker Rastede<br />
Axel Witschel Greifswald<br />
Oktober<br />
Klaus Bergen Wunstorf<br />
Wolfgang Brose Celle<br />
Peter Kasten Nienburg<br />
Walter Martinat Oldenburg<br />
Peter Novotny Scharnebeck<br />
November<br />
Karl-Heinz Friebe Aerzen<br />
Diethard Heidemann Stade<br />
Dezember<br />
Werner Horn Friedrichsfehn<br />
August Voigt Aschendorf<br />
Peter Walther<br />
75 Jahre<br />
September<br />
Springe<br />
Jürgen Brunotte Salzgitter<br />
Gerhard Fehr Osnabrück<br />
Ernst Georg Flocken Osnabrück<br />
Ulrich Kaste Bremen<br />
Hans-Reiner Kohlhoff Oldenburg<br />
Gottfried Stehnke Osterholz-Scharmbeck<br />
Josef Watermann Meppen<br />
42 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Oktober<br />
Bernhard Hartlage Osnabrück<br />
Friedhelm Ohsa Holzminden<br />
November<br />
Dr. Endre Szabados Kreiensen<br />
Dezember<br />
Dieter Milark Laatzen<br />
Eberhard Schott Osterholz-Scharmbeck<br />
Karl-Heinz Sechtig Nordstemmen<br />
80 Jahre<br />
Oktober<br />
Prof. Siegfried Päuker Nienburg<br />
November<br />
Jan-Ludwig Schröder Oldenburg<br />
Dezember<br />
Bernhard Bentrup Osnabrück<br />
Eckhart Koch Einbeck<br />
Alfred Buchsbaum Delmenhorst<br />
81 Jahre<br />
September<br />
Bernhard Mannemann Lingen<br />
November<br />
Hans Danne Northeim<br />
Klaus Greve Winsen<br />
Dieter Heuer Soltau<br />
Dezember<br />
Rudolf Schnitker Hannover<br />
82 Jahre<br />
September<br />
Gustav Mölle Schöningen<br />
Gerd Völkening Haselünne<br />
Oktober<br />
Otto Lüder Rinteln<br />
November<br />
Prof. Dr. Bernhard Kiekenap Braunschweig<br />
Dezember<br />
Walter Krößmann Sarstedt<br />
83 Jahre<br />
September<br />
Günther Sandfuchs Rössing<br />
November<br />
Gerhard Niemeyer Herzberg<br />
84 Jahre<br />
September<br />
Horst-Günter Mache Zeven<br />
Horst Schröder Müden<br />
Oktober<br />
Helmut Balzer Goslar<br />
November<br />
Gerhard Thieke Meppen<br />
Dezember<br />
Wolfgang Kraus Bremen<br />
85 Jahre<br />
Oktober<br />
Horst Ditzel Hannover<br />
Hermann Meyer Cloppenburg<br />
November<br />
Otto Gosda Wolfsburg<br />
Josef Rotermund Höxter<br />
86 Jahre<br />
Oktober<br />
Willy Bungenstock Gehrde<br />
Horst Troelenberg Wiefelstede<br />
November<br />
Waldemar Paeger Wolfsburg<br />
Dezember<br />
Günther Rodemüller Diepholz<br />
87 Jahre<br />
September<br />
Fritz Becker Oetzen<br />
Heinz Levetzow Delmenhorst<br />
Bernd Reimer Jesteburg<br />
Oktober<br />
Martin Szwillus Bad Malente<br />
Dezember<br />
Friedrich Judas Apelern<br />
88 Jahre<br />
September<br />
Hermann Behrmann Langwedel<br />
November<br />
Herbert Drehmer Syke<br />
Heinrich Meier Lüdge<br />
89 Jahre<br />
Dezember<br />
Johann Voss Cuxhaven<br />
90 Jahre<br />
September<br />
Fritz Kastenschmidt Fallingbostel<br />
Otto Wetzig Osnabrück<br />
Oktober<br />
Walter Fischer Dörverden<br />
92 Jahre<br />
Oktober<br />
Franz Moneke Hannover<br />
Wilhelm Wallbaum Obernkirchen<br />
93 Jahre<br />
September<br />
Gunnar Österlund Bissendorf<br />
95 Jahre<br />
November<br />
Wilhelm Michaelis Celle<br />
98 Jahre<br />
Dezember<br />
Karl-Heinz Franke Hannover
25 Jahre Mitgliedschaft<br />
September<br />
Hartwig Harms Weyhe<br />
Peter Mairose Bremen<br />
Oktober<br />
Klaus Balk Munster<br />
Eckhard Irrgang Bispingen<br />
Wigbert Kisslinger Bispingen<br />
Jürgen Leuchtmann Haselünne<br />
Detlef Reiners Wardenburg<br />
Uwe Schindler Estorf<br />
August Voigt Aschendorf<br />
Dr. Norbert Wolff Braunschweig<br />
November<br />
Ulrike Basse Hannover<br />
Wolfgang Ellrott Garbsen<br />
Dittmar Penger Bassum<br />
Dezember<br />
Gerhard Böker Hildesheim<br />
50 Jahre Mitgliedschaft<br />
September<br />
Heinz Bätje Celle<br />
Horst Knoke Hameln<br />
Heinz Lölke Stadthagen<br />
Heinrich Ohlenbusch Hude<br />
Horst Reinhart Diekholzen<br />
Wulf Sander Aurich<br />
Johannes Schwartz Bad Gandersheim<br />
Oktober<br />
Rolf-Dieter Arnemann Wolfsburg<br />
Otto Wetzig Osnabrück<br />
November<br />
Hermann Heitmann Stade<br />
Dezember<br />
Robert Reichert Oldenburg<br />
Neue Mitglieder<br />
Ralf Arens Haren<br />
Carina Müller Bad Münder<br />
Daniel Palucki Aschendorf<br />
Christian Reppin Holle<br />
Burkhardt Rüther Bremen<br />
Setlef Stein Osnabrück<br />
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
40 Jahre Mitgliedschaft<br />
September<br />
Wolfgang Schröder Sarstedt<br />
Oktober<br />
Helmut Richter Hildesheim<br />
November<br />
Horst Ahnert Braunschweig<br />
Axel Kaune Söhlde<br />
Dr. Heinrich Völkmann Bramsche<br />
Dezember<br />
Torsten Bergbohm Adendorf<br />
Karl-Hermann Fastenau Verden<br />
Heinz Flottmann Achim<br />
Uwe Glogowsky Oldenburg<br />
Arnold Koch Vechta<br />
Joachim Otte Meppen<br />
Gunter Ziech Coppenbrügge<br />
Wir gedenken unserer<br />
verstorbenen Mitglieder<br />
Mulugheta Araia<br />
Wolfgang Baldauf<br />
Rudolf Behrens<br />
Siegfried Böhm<br />
Joachim Darnstädt<br />
Joachim Erhorn<br />
Klaus Feldmeier<br />
Helmut Fillinger<br />
Hartmut Franzke<br />
Günther Friedrichs<br />
Helmut Geisler<br />
Hermann Göbel<br />
Jürgen Golle<br />
Dieter Henning<br />
Eckhard Hofmeister<br />
Annette Knorr<br />
Hans Korten<br />
Hans-Albert Meyer<br />
Hermann Müffelmann<br />
Günter Rabe<br />
Heinrich Rehbock<br />
Karl-Heinz Schäfer<br />
Walter Schröer<br />
Wolfgang Söffker<br />
Peter Suhl<br />
Horst Tinnemann<br />
Reinhold Werner<br />
Heino Wilms<br />
Reinhard Wischnewski<br />
Arno Wolter<br />
Edmund Zabel<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 43
Formulare<br />
Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur<br />
❏ Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong> e.V.,<br />
Eichstraße 19, 30161 Hannover, Fax 0511- 32 56 53 oder online unter WWW.<strong>VSVI</strong>-NIEDERSACHSEN.DE<br />
❏ Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien Hansestadt Bremen e.V.,<br />
Bgm.-Spitta-Allee 18, 28329 Bremen, Fax 0421- 20 349-34 oder online unter WWW.<strong>VSVI</strong>-BREMEN.DE<br />
Name<br />
Vorname<br />
Titel<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Geburtstag<br />
Geburtsort<br />
Berufsstellung ❏ selbstständig ❏ Angestellter ❏ Beamter<br />
Dienststellung<br />
Ermächtigung zum Einzug<br />
des Beitrages mittels Lastschrift<br />
❏ Vereinigung der Straßenbau- und<br />
Verkehrsingenieure in <strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />
Eichstraße 19<br />
30161 Hannover<br />
❏ Vereinigung der Straßenbau-<br />
und Verkehrsingenieure der<br />
Freien Hansestadt Bremen e.V.<br />
Bgm.-Spitta-Allee 18<br />
28329 Bremen<br />
44 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Studienanstalt(en)<br />
Abschlussexamen im Jahre<br />
als<br />
Arbeitgeber<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift<br />
Hiermit ermächtige ich die <strong>VSVI</strong> e.V. widerruflich, den von mir<br />
zu entrichtenden Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten meines<br />
Kontos mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Mitgliedsnummer<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Kontonummer<br />
Kreditinstitut<br />
BLZ<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift
Jahreshauptversammlung <strong>2012</strong><br />
in Braunschweig mit Vortrag<br />
Am 10. Mai <strong>2012</strong> trafen sich 40 Mitglieder<br />
der Bezirksgruppe zur Jahreshauptversammlung<br />
im Restaurant am<br />
Flugplatz in Braunschweig. Als Referenten<br />
für diese Veranstaltung konnten<br />
wir unser Mitglied Frank Bötzkes,<br />
öffentlich bestellter und vereidigter<br />
Sachverständiger für Bauablaufstörungen,<br />
gewinnen. Er hielt einen Vortrag<br />
über das Thema, Schlechtes Wetter,<br />
wer trägt das Risiko?<br />
Frank Bötzkes trug uns vor, dass der<br />
Nachweis eines gestörten Bauablaufs<br />
die schwierigste Herausforderung für<br />
einen Baubetrieb ist. Das liegt nicht nur<br />
an der Komplexität der gestörten Bauabläufe<br />
der einzelnen Projekte, sondern<br />
vor allem an den Anforderungen, die<br />
die Baujuristen an die Nachweise stellen.<br />
Es gibt bis heute keine einheitliche<br />
Nachweismethodik.<br />
Zuhörer vor dem Vortrag der Vortrag beginnt<br />
Zum eigentlichen Thema. Was sind<br />
geänderte Witterungsbedingungen?<br />
Typische Ereignistage im Bauwesen<br />
sind, Frosttage, Eistage, Niederschlagstage,<br />
Schneetage. Jedem Angebot liegt<br />
eine Kalkulation zugrunde. Sie basiert<br />
auf Schätzung von Leistungsansätzen<br />
bei der Ausführung von Bauleistungen<br />
in der Zukunft. Eine Leistungsminderung,<br />
hervorgerufen durch witterungsbedingten<br />
Einfluss, verändert die Leistungsansätze.<br />
Das bedeutet eine<br />
Schätzung zur Schätzung.<br />
Wir unterscheiden Arbeitstage von<br />
Montag bis Freitag und Leistungstage,<br />
die die witterungsbedingte Leistungsminderung<br />
berücksichtigen. In den<br />
Monaten Mai bis Oktober entsprechen<br />
Arbeitstage gleich Leistungstage, da in<br />
diesem Zeitraum keine Leistungsminderung<br />
witterungsbedingt zu berücksichtigen<br />
ist. In den Monaten November bis<br />
Bezirksgruppe Braunschweig<br />
April ergibt sich eine geringere Dauer<br />
der Leistungstage im Verhältnis zu den<br />
Arbeitstagen, da die täglichen witterungsbedingten<br />
Ausfallzeiten berücksichtigt<br />
werden müssen. Bei einer beispielhaften<br />
Leistungsminderung von 25<br />
Prozent entspricht 1,00 Arbeitstag<br />
gleich 0,75 Leistungstage. Die geographische<br />
Lage der Baustellen, zum Beispiel<br />
Hamburg oder München, ergibt<br />
unterschiedlich witterungsbedingte<br />
Ausfälle und dadurch geänderte Bauzeiten.<br />
Was bedeutet schlechtes Wetter für<br />
den Auftragnehmer? 1) Er hat je nach<br />
Jahreszeit die Witterungsverhältnisse<br />
einzukalkulieren. 2) Sofern die tatsächliche<br />
Witterung von den normalen Witterungsverhältnissen<br />
abweicht, hat er<br />
Anspruch auf Bauzeitverlängerung,<br />
jedoch nicht auf Erstattung von Mehrkosten.<br />
3) Sollten sich Leistungen durch<br />
Vortragender Frank Bötzkes<br />
kleine Vorstandsbesprechung<br />
Edgar Hartwig, Dr. Holger Lorenzl und Hans-Georg Leuer (v.l.) Ehrung Prof. Dr.-Ing. Bernhard Kiekenap<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 45
Bezirksgruppe Braunschweig<br />
auftraggeberseitige Störungen in<br />
ungünstige Witterungsperioden verschieben,<br />
können dem Auftragnehmer<br />
neben Bauzeitverlängerungen auch<br />
Mehrkostenansprüche zustehen.<br />
Nach seinem Vortrag beantwortete<br />
Frank Bötzkes noch Fragen, die die Teilnehmer<br />
zum Thema stellten. Zum<br />
Schluss dankten sie dem Vortragenden<br />
mit viel Beifall.<br />
Danach unterrichtete Edgar Hartwig<br />
die Mitglieder über die nächsten Veranstaltungen.<br />
Wir wollen am 20.September<br />
<strong>2012</strong> die VW-Arena in Wolfsburg<br />
besichtigen. Am 24. Januar 2013 soll<br />
Bezirksgruppe Celle<br />
46 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
der Neujahrsempfang in Braunschweig,<br />
im September 2013 eine mehrtägige<br />
Exkursion ins Ruhrgebiet stattfinden.<br />
Danach kamen die Kassenprüfer zu<br />
Wort. Hubert von Cisewski bestätigte<br />
eine ordentliche Kassenführung. Dem<br />
Vorstand wurde einstimmig Entlastung<br />
erteilt. Zum Schluss kam es zu der obligatorischen<br />
Ehrung der langjährigen<br />
Mitglieder. Für 50 Jahre Mitgliedschaft<br />
wurden Professor Dr.-Ing. Bernhard Kiekenap,<br />
für 40 Jahre Hubert von<br />
Cisewski, für 25 Jahre Hans-Peter<br />
Leifke und Wolfgang Mönnig geehrt.<br />
Bernhard Kiekenap bedankte sich in<br />
einer launigen Rede für die Ehrung und<br />
Grillabend am 28. Juni <strong>2012</strong><br />
Seit vielen Jahren veranstaltet die<br />
Bezirksgruppe Celle in den Sommermonaten<br />
einen Grillabend, der sich großer<br />
Beliebtheit erfreut und normalerweise<br />
Steaks, Bratwurst, Salate<br />
Ehrung, des Peter H. Siekmann<br />
gut besucht wird. An der Jahreszeit,<br />
dem Wetter oder gar am kulinarischen<br />
Angebot lag es nicht, dass in diesem<br />
Jahr die Resonanz deutlich geringer<br />
Gesprächsrunden<br />
Guten Appetit<br />
berichtete von den Gründern der <strong>VSVI</strong><br />
und deren Zielen, Unternehmervertreter<br />
und Mitarbeiter des öffentlichen<br />
Dienstes in eine Ingenieurvereinigung<br />
zum Erfahrungsaustausch zur Weiterbildung<br />
der Ingenieurkenntnisse<br />
zusammenzuführen.<br />
Zum Schluss gratulierte Bernhard Kiekenap<br />
dem ersten Vorsitzenden Heinz-<br />
Georg Leuer zur Wahl zum Stadtbaurat<br />
der Stadt Braunschweig und freute<br />
sich, dass nach langer Zeit wieder ein<br />
Bauingenieur in dieser herausragenden<br />
Stelle arbeitet.<br />
Hartmut Poggenklas<br />
war, lediglich 21 Teilnehmer/innen<br />
waren an diesem lauen Sommerabend<br />
gekommen und das Grillfest endete<br />
auch früher als sonst. Schuld daran war<br />
Fotos: H. Müller
ganz offensichtlich „König Fußball",<br />
mit dem für 20.45 Uhr angesetzten<br />
Halbfinalspiel Deutschland – Italien im<br />
Rahmen der Europameisterschaft. Hätten<br />
wir das Ergebnis (2:1 für Italien)<br />
geahnt, wäre der Abend vermutlich<br />
noch etwas länger geworden.<br />
Nach der herzlichen Begrüßung durch<br />
unseren 1. Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Holger<br />
Meins, bildeten sich verschiedene<br />
Gesprächsrunden mit wechselnden<br />
Themen, die schon bald unterbrochen<br />
wurden, denn die Steaks und Bratwür-<br />
ste waren inzwischen essfertig. Ein<br />
Salatbuffet und weitere Beilagen,<br />
gekonnt angerichtet von der Ehefrau<br />
unseres 2. Vorsitzenden sowie die<br />
Getränkeauswahl rundeten die rustikale,<br />
schmackhafte Mahlzeit ab.<br />
Holger Meins meldete sich nochmals zu<br />
Wort, um unseren Kollegen Dipl.-Ing.<br />
Peter H. Siekmann für seine 25-jährige<br />
Mitgliedschaft in der <strong>VSVI</strong>-<strong>Niedersachsen</strong><br />
zu ehren und ihm unter Beifall die<br />
Urkunde zu überreichen.<br />
Erneuerung des Westteils der Hamelner<br />
Münsterbrücke über die Weser<br />
Zweimal mussten wir Ende 2011 die<br />
Besichtigung von Hamelns derzeit<br />
größter Baustelle, der Erneuerung des<br />
Westteils der Münsterbrücke über die<br />
Weser, verschieben. Technische Probleme<br />
mit den Montagekränen hatten<br />
auf der Baustelle zu Verzögerungen<br />
geführt. Dennoch trafen sich am 6.<br />
Dezember 2011 acht Mitglieder zu<br />
einem geselligen Abend in Hamelns<br />
ältestem Gasthof, dem Paulaner „Im<br />
Rattenkrug“.<br />
Beim dritten Anlauf am 29. Februar<br />
<strong>2012</strong> durften wir uns, immerhin noch<br />
mit zwölf Mitgliedern und einem Gast,<br />
die Brückenkonstruktion, den geplanten<br />
Bauablauf und den derzeitigen<br />
Stand im Baubüro an Hand von Plänen<br />
sowie vor Ort erläutern lassen und<br />
ansehen.<br />
Nachdem in den Jahren 2002/2003 der<br />
Ostteil der Brücke erneuert wurde, ist<br />
nun der den verkehrlichen Ansprüchen<br />
nicht mehr gewachsene Westteil als<br />
nachweislich zwölfter Brückenbau an<br />
dieser Stelle in Arbeit.<br />
Matthias Lockstedt vom Geschäftsbereich<br />
Hameln der Niedersächsischen<br />
Landesbehörde für Straßenbau und<br />
Verkehr machte zunächst deutlich, dass<br />
die Herstellung der Fundamente für die<br />
wenige Meter südlich der Brückenerneuerung<br />
erstellte Behelfsbrücke trotz<br />
der zahlreichen Reste früherer Bauwerke<br />
an dieser Stelle ohne größere<br />
Probleme bewältigt wurde. Die bisherige<br />
Brücke hatte, dem Stand der Technik<br />
zu Beginn der 50-er Jahre entsprechend,<br />
keine Abdichtung erhalten. Sie<br />
wurde direkt auf dem tragenden Beton<br />
befahren. Daher war im Laufe der Jahrzehnte<br />
Tausalz in die Konstruktion eingedrungen<br />
und hatte durch Lochfraß<br />
die Konstruktion stark geschwächt.<br />
Den zusätzlich enorm gestiegenen Verkehrsbelastungen<br />
durch das weitaus<br />
Auf der Behelfsbrucke<br />
Bezirksgruppe Celle<br />
Grillgut und Salatbuffet verführten zum<br />
Nachschlag und auch an Getränken<br />
wurde nicht gespart, bis, wie schon<br />
gesagt, „König Fußball" lockte und sich<br />
die Reihen lichteten. Es war trotzdem<br />
ein gelungener Grillabend und im nächsten<br />
Jahr wird er natürlich wiederholt,<br />
möglichst nicht zeitgleich mit besonderen<br />
Sportereignissen. Den Organisatoren,<br />
Helferinnen und Helfern sei an dieser<br />
Stelle für ihre gute Arbeit nochmals<br />
herzlich gedankt.<br />
Horst Müller<br />
Bezirksgruppe Hameln<br />
höhere Verkehrsaufkommen und auch<br />
den deutlich erhöhten Schwerlastverkehr<br />
war die Konstruktion nicht mehr<br />
gewachsen. Sie wurde inzwischen<br />
abgetragen. Die vorhandenen Pfeiler<br />
können nach entsprechend erfolgter<br />
Verstärkung weiterhin genutzt werden.<br />
Als Konstruktion für die neue Brücke ist<br />
eine Kombination aus drei Reihen<br />
Stahl-Hohlkästen mit einer nicht vorgespannten<br />
Stahlbetonplatte vorgesehen.<br />
Die Stahlträger waren zum Zeitpunkt<br />
der Besichtigung bereits weitestgehend<br />
eingebaut und montiert.<br />
Die vorab ermittelten Baukosten belaufen<br />
sich auf rund 9,6 Millionen Euro,<br />
die unter Beteiligung der Stadt Hameln<br />
und des Landkreises Hameln-Pyrmont<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 47<br />
Foto: Karl Heinz Friebe
Bezirksgruppe Hameln<br />
im Wesentlichen von der Bundesrepublik<br />
Deutschland getragen werden.<br />
Lutz Stolze von der Stahlbau Dessau<br />
erklärte, dass die Stahl-Hohlkästen<br />
angesichts der geringen Höhe nicht<br />
begehbar seien. Sie wurden deshalb in<br />
einzelnen Segmenten luftdicht verschlossen<br />
und sind somit innen korrosionsgeschützt.<br />
Zur späteren Befestigung<br />
der Fertigbetonelemente, die als<br />
48 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
verlorene Schalung auf den Trägern<br />
montiert werden, wurden über 20 Tausend<br />
Metallbolzen auf den Trägern von<br />
Hand verschweißt.<br />
In leider nochmals verkleinerter Runde<br />
beendeten wir den Tag bei einem<br />
gemeinsamen Abendessen im Paulaner<br />
„Im Rattenkrug“. Dabei wurde das<br />
gesellige Beisammensein durch fachliche<br />
und andere Gesprächen belebt.<br />
Auf die von uns im weiteren Bauverlauf<br />
vorgesehene Besichtigung der Betonarbeiten<br />
mussten wir leider wegen Terminkollision<br />
mit unserer <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
verzichten. Jedoch konnte<br />
sich jeder Interessierte „auf eigene<br />
Faust“ vor Ort oder am Computer mit<br />
Hilfe der Webcam ein Bild vom Bauablauf<br />
machen.<br />
Rudolf Traut<br />
Vor einem der gewaltigen Montagekräne Lutz Stolze mit Straßen- und Brückenbauexperten<br />
Großes Interesse bei den Erläuterungen Hohlkastenträger mit den handverschweißten Bolzen<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
Die diesjährige <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
fand am Mittwoch, dem 18. April<br />
<strong>2012</strong>, im Hotel-Restaurant „Zum<br />
dicken Heinrich“ in Lüdersfeld statt.<br />
Unser Erster Vorsitzender Ralf Wilde<br />
konnte 19 Mitglieder begrüßen. In<br />
einer Schweigeminute gedachten wir<br />
der verstorbenen Mitglieder.<br />
Danach erläuterte Ralf Wilde den Tätigkeitsbericht<br />
für das Jahr 2011.<br />
Es folgte der Bericht des Kassenwartes<br />
Ralf Semke. Die Einnahmen und Ausgaben<br />
hielten sich die Waage. Rüdiger<br />
Fotos: Karl Heinz Friebe
Bleibaum als Kassenprüfer bestätigte<br />
die ordnungsgemäße Führung der<br />
Kasse. Unter Federführung von Horst<br />
Knoke wurde der Vorstand bei Enthaltung<br />
der eigenen Stimmen entlastet.<br />
Bei den Vorstandswahlen wurden der<br />
Erste und Zweite Vorsitzende (Ralf<br />
Wilde und Michael Warm) sowie der<br />
redaktionelle Mitarbeiter (Rudolf Traut)<br />
bei Enthaltung der jeweils eigenen<br />
Stimme wiedergewählt.<br />
Ralf Semke wollte sein zwölf Jahre lang<br />
geführtes Amt als Kassenwart in<br />
andere Hände geben und schlug des-<br />
halb nach bereits geführten Vorgesprächen<br />
Holger Smits als seinen Nachfolger<br />
vor. Er wurde bei eigener Stimmenthaltung<br />
gewählt.<br />
Ralf Wilde bedankte sich bei Ralf<br />
Semke für die zwölfjährige Amtszeit<br />
und für die gute gemeinsame Vorstandsarbeit<br />
mit einem Blumenstrauß<br />
und „etwas Flüssigem“.<br />
Damit Ralf Semke nicht gleich ganz<br />
den Kontakt zur Kasse verliert, wurde<br />
er umgehend als Kassenprüfer zusammen<br />
mit Rüdiger Bleibaum vorgeschlagen<br />
und gewählt.<br />
Bezirksgruppe Hameln<br />
Hans Joachim Bülow gratulierten wir<br />
nachträglich zu seinem achtzigsten<br />
Geburtstag mit einem Präsent. Ferner<br />
konnten wir Werner Stille zur vierzigjährigen<br />
Mitgliedschaft mit der<br />
Urkunde und ebenfalls einem Präsent<br />
gratulieren.<br />
Nach einigen Hinweisen auf die vorgesehenen<br />
kommenden Veranstaltungen,<br />
hier insbesondere auch auf die für den<br />
20. November <strong>2012</strong> angesetzte Fünfzigjahrfeier<br />
der Bezirksgruppe Hameln,<br />
gingen wir zum gemütlichen Teil des<br />
Abends über.<br />
Rudolf Traut<br />
Vielen Dank, Ralf Semke, für 12 Jahre Kassenwart Herzlichen Glückwunsch zum 40-jährigen, Werner Stille<br />
Spargelessen<br />
Gute Stimmung ließ die Hundstage nur<br />
müde bellen. Dieser stilblütenreife Satz<br />
gibt ein wenig die Stimmung wieder,<br />
die unter den 58 Teilnehmern an dem<br />
traditionellen Spargelessen der Bezirks-<br />
gruppe Hannover am 31. Mai <strong>2012</strong><br />
herrschte. Unser Vorstandsteam, Stefan<br />
Grampler, Lutz Kirsch und Matthias<br />
Heimsoth hatte diesmal die Gasträume<br />
des Gasthofes Tegtmeyer in Engelbos-<br />
Stefan Grampler in action … und an dem Tisch die Holden<br />
Foto: Rudolf Traut<br />
Bezirksgruppe Hannover<br />
tel für uns reserviert, wo wir in gemütlichen<br />
Runden dem lukullischen Angebot<br />
zusprachen.<br />
Hartmut Gärtner<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 49<br />
Foto: Dieter Winkel<br />
Fotos: Hartmut Gärtner
Bezirksgruppe Hannover<br />
Zweite Baustellenbesichtigung der Schleuse Bolzum<br />
Im Jahr 2009 waren wir das erste Mal<br />
auf der größten Wasserbaustelle in der<br />
Region Hannover. Jetzt genau drei<br />
Jahre später waren wir wieder da. Am<br />
27. März <strong>2012</strong> haben sich 16 interessierte<br />
Mitglieder der Bezirksgruppe<br />
Hannover zur ersten Halbtagsexkursion<br />
des Jahres eingefunden. Unser<br />
Mitglied Herr Dr. Peter Molde hat wieder<br />
die Exkursion geleitet und stellte<br />
für einen Nachmittag ein interessantes<br />
Programm zusammen. Zuerst bekamen<br />
wir erneut von Herrn Wallheinke<br />
der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />
Mitte, Neubauamt für den Ausbau des<br />
Mittellandkanals Hannover, eine theoretische<br />
Einweisung per PowerPoint-<br />
Präsentation über die Baumaßnahme.<br />
Danach ging es über die Baustelle. Wir<br />
haben alles gesehen, zum Beispiel das<br />
neue Pumpwerk, die Kammer mit den<br />
neuen Schleusentoren und den Vorha-<br />
Schleusenbesichtigung Bolzenburg<br />
50 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
fen. Die Bauarbeiten dauern noch an,<br />
die allerletzten Arbeiten werden im<br />
Herbst 2013 abgeschlossen sein.<br />
Der Stichkanal nach Hildesheim (SKH)<br />
zweigt circa 20 Kilometer östlich von<br />
Hannover aus dem Mittellandkanal in<br />
südlicher Richtung ab. Mit der<br />
Schleuse Bolzum wird gleich nach der<br />
Abzweigung ein Höhenunterschied<br />
von derzeit 8 m zwischen der Scheitelhaltung<br />
des Mittellandkanals und dem<br />
sich anschließenden rund 14 km langen<br />
Stichkanal überwunden. Damit<br />
die dahinter liegenden Häfen zukünftig<br />
für die moderne Güterschifffahrt<br />
erreichbar sind, müssen der Kanal und<br />
die Schleuse aus-, bzw. neu gebaut<br />
werden. Großmotorgüterschiffe mit<br />
bis zu 135 m Länge und Schubverbände<br />
mit einer Länge von 139 m sollen<br />
den Stichkanal befahren können.<br />
In einer ersten Ausbaustufe wird die<br />
bestehende Schleuse Bolzum durch<br />
einen Neubau ersetzt.<br />
Die neue Schleuse wird aus geologischen<br />
Gründen südwestlich der bestehenden<br />
Schleuse im Oberen Vorhafen<br />
errichtet. Der Achsabstand beträgt 36<br />
m. Während der Baumaßnahme wird<br />
der Schiffsverkehr weiterhin über die<br />
bestehende Schleuse geführt. Nach<br />
Inbetriebnahme der neuen Schleuse<br />
wird sie jedoch außer Betrieb genommen<br />
und als technisches Baudenkmal<br />
erhalten.<br />
Anschließend waren wir wieder im<br />
Gutshof Rethmar. Kaffee und Kuchenbufett<br />
rundeten den Tag ab.<br />
Stefan Grampler<br />
Fotos: Arno Maaß
<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong><br />
Mit der erfreulichen Beteiligung von 63<br />
Teilnehmern fand die diesjährige Jahresmitgliederversammlung<br />
der Bezirksgruppe<br />
Emsland am 12. April in der<br />
Gaststätte Röckers in Helte statt. In seiner<br />
Begrüßung zeigte sich der 1. Vorsitzende<br />
Dipl.-Ing. Martin Zeller sehr<br />
erfreut darüber, dass auch im abgelaufenen<br />
Jahr wieder fünf neue Mitglieder<br />
der Bezirksgruppe Emsland beigetreten<br />
seien, bei fünf Abgängen wegen Austritts<br />
oder Wohnortwechsel. Die<br />
aktuelle Mitgliederzahl im Emsland und<br />
der Grafschaft Bentheim beträgt nunmehr<br />
218 Ingenieurinnen und Ingenieure.<br />
Anschließend gedachten die<br />
Anwesenden den verstorbenen Mitgliedern<br />
Hans Korten und Walter Schröer.<br />
Der Rückblick auf das Jahr 2011<br />
machte noch einmal die vielfältigen<br />
Aktivitäten der Bezirksgruppe deutlich.<br />
Neben den Vorstandssitzungen der<br />
Bezirksgruppe und der Präsidiumssitzung<br />
der Landesvereinigung standen<br />
die fachbezogenen Exkursionen im<br />
Vordergrund. Hierzu zählte auch eine<br />
eintägige Exkursion nach Lingen, wo<br />
die Baustellen des Campus Lingen, der<br />
neuen Studentenwohnanlage, die<br />
Bahnunterführung, der neue ZOB<br />
sowie die Baustelle des Ratskellers<br />
besichtigt wurden. Dank sprach Zeller<br />
hierbei nochmals dem Leiter des Fachdienstes<br />
Planung der Stadt Lingen Peter<br />
Krämer, an Chris und Marc Hofschröer<br />
sowie Museumsleiter Dr. Andreas<br />
Eyinck für die fachkundigen Führungen<br />
aus. Eine zweitägige Exkursion ging im<br />
Oktober nach Bad Lauterberg und Goslar,<br />
wo aktuelle Straßen- und Brückenbauprojekte<br />
sowie das Bergbaumuseum<br />
Rammelsberg besichtigt wurden.<br />
Den geselligen Höhepunkte bildete das<br />
Bezirksgruppe Emsland<br />
Oktoberfest in den Räumen des Golfclubs<br />
Emstal in Lingen.<br />
Eine interessierte Versammlung Fachvortrag durch Dipl.-Ing. Klaus Heinen<br />
Die große Zahl der Teilnehmer an allen<br />
Veranstaltungen war dabei nach Einschätzung<br />
Zellers Beweis dafür, dass<br />
man mit dem Angebot die richtige<br />
Mischung gefunden hatte. Daneben<br />
erfreuten sich auch die Touren der<br />
Motorradgruppe einer steigenden Fangemeinde.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> sind geplant: eine<br />
Kurzexkursion zum Hafen Spelle-Venhaus,<br />
das Oktoberfest beim Golfclub<br />
Emstal in Lingen sowie eine 3-tägige<br />
Herbstexkursion in den Raum Lubmin /<br />
Greifswald / Peenemünde. Die Berichte<br />
des Kassenwartes Werner Molde und<br />
des Kassenprüfers Norbert Roth belegten<br />
auch die solide finanzielle Grundlage<br />
des Vereins, so dass dem Kassen-<br />
Der neue Vorstand Ausklang mit gemeinschaftlichem Abendessen<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 51
Bezirksgruppe Emsland<br />
wart sowie dem Gesamtvorstand einstimmig<br />
Entlastung gegeben werden<br />
konnte.<br />
Im Anschluss folgten die Neuwahlen<br />
des Vorstands sowie der Kassenprüfer.<br />
Für den nach 16-jähriger Vorstandsarbeit<br />
ausscheidenden Schriftführer Klaus<br />
Haberland wurde Detlev Thieke neu in<br />
den Vorstand berufen, für den Rest<br />
erfolgte „Wiederwahl“. Neuer Kassenprüfer<br />
ist Friedhelm Diek, Norbert Roth<br />
fungiert weiterhin als Kassenprüfer. Der<br />
aktuelle Vorstand besteht somit aus<br />
den Personen Martin Zeller (Vorsitzender),<br />
Jochen Brandewiede (Stellv. Vorsitzender),<br />
Werner Molde (Kassenwart)<br />
und Detlev Thieke (Schriftführer).<br />
In einem hoch interessanten Fachvortrag<br />
zum Thema „Halbstarre Deckschichten“<br />
erläuterte Dipl.-Ing. Klaus<br />
Heinen, Zweiter Vorsitzender der Gütegemeinschaft<br />
halbstarre Schichten, die<br />
Einsatzmöglichkeiten dieser Bauweise.<br />
Der so genannte halbstarre Belag<br />
(Halbstarre Deckschicht) oder vermörtelte<br />
Belag ist ein bitumengebundener<br />
Bodenbelag bzw. Befestigung für Verkehrsflächen.<br />
Der halbstarre Belag<br />
besteht aus einem bitumengebunde-<br />
Bezirksgruppe Lüneburg<br />
nen Traggerüst, dessen Hohlräume<br />
(> 25 %) mit einem dünnflüssigen,<br />
hochfesten Mörtel gefüllt werden, welcher<br />
speziell für diesen Zweck entwickelt<br />
wurde. Der Belag vereint bei richtiger<br />
Ausführung die Flexibilität des<br />
Asphalts mit der Festigkeit des Betons.<br />
Auf Grund der schnellen Festigkeitsentwicklung<br />
kann der halbstarre Belag je<br />
nach Temperatur bereits nach 12 bis 24<br />
Stunden benutzt werden. Der halbstarre<br />
Belag wird meistens als fugenloser<br />
Belag bei hoher Beanspruchung<br />
verwendet, wo herkömmlicher Asphalt<br />
nicht ausreichend ist, oder wo die<br />
Fugen beim Beton problematisch sind,<br />
zum Beispiel auf Flughäfen, Lagerhallen,<br />
Umschlagplätzen, Busbahnhöfen,<br />
Häfen oder Lastwagenparkplätzen,<br />
hoch belasteten Knotenpunkten oder<br />
Kreisverkehrsplätzen.<br />
Er ist geeignet für lange andauernde<br />
Belastungen und für Anwendungsgebiete<br />
mit sehr großen Temperaturschwankungen<br />
und ist tausalz- und<br />
frostbeständig. Üblicherweise werden<br />
nur die oberen Schichten einer Verkehrsfläche<br />
in Form eines halbstarren<br />
Belages ausgeführt, da hiermit vor<br />
allem der Widerstand gegen bleibende<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> <strong>2012</strong><br />
Am 24. Februar <strong>2012</strong> hat die <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
der Bezirksgruppe<br />
Lüneburg stattgefunden.<br />
26 Personen trafen sich zum traditionellen<br />
Grünkohlessen, nun bereits das<br />
zweite Mal im „Grünen Jäger“ in<br />
Adendorf.<br />
Nach dem Essen wurden die Regularien<br />
abgearbeitet. Es erfolgte der Kassenbericht<br />
sowie ein Rück- und Ausblick über<br />
52 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
die Veranstaltungen in 2011 und<br />
Planungen für <strong>2012</strong>.<br />
Für ihre langjährige Mitgliedschaft<br />
wurden folgende Kollegen geehrt:<br />
40-jährige Mitgliedschaft:<br />
Benno Schermeier / Wilhelm Brinck /<br />
Jürgen Lentz / Volker Krug<br />
25-jährige Mitgliedschaft:<br />
Walter Wulf / Michael Maack / Werner<br />
Odermann / Klaus Krukenberg<br />
Verformung erhöht werden soll (zum<br />
Beispiel Spurrinnenentwicklung oder<br />
Eindrücke von Containern). Die darunter<br />
befindlichen Tragschichten werden<br />
dagegen meistens in üblicher Bauweise<br />
als Asphalt- oder zementgebundene<br />
Tragschichten ausgeführt, womit insgesamt<br />
ein „gemischtes Tragsystem“<br />
entsteht, das speziell für den jeweiligen<br />
Anwendungsfall zu bemessen ist. Die<br />
Halbstarre Deckschicht stellt bei der<br />
Planung und Herstellung eine erhöhte<br />
Sorgfaltspflicht an die am Bau Beteiligten,<br />
wie ein gleichmäßiger homogener<br />
Einbau sowie die Anpassung an die<br />
Umgebungsbedingungen (Witterung,<br />
Belastung). Besonderen Wert sollte auf<br />
die Nachbehandlung (speziell im Sommer)<br />
gelegt werden. Erhöhte Griffigkeitsanforderungen<br />
können durch<br />
Oberflächenbehandlungen (kugelstrahlen,<br />
schleifen) erfüllt werden.<br />
Mit einem gemeinschaftlichen Abendessen,<br />
bei dem es noch ausgiebig Möglichkeiten<br />
zur Diskussion über die vielfältigen<br />
Planungs- und Bautätigkeiten<br />
in der hiesigen Region gab, klang die<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> aus.<br />
Klaus Haberland<br />
Im Anschluss an die offizielle Versammlung<br />
wurde in geselliger Runde lebhaft<br />
über <strong>VSVI</strong>, über die Ziele und über die<br />
Zukunft der Vereinigung diskutiert. Der<br />
nette Abend endete gegen 23 Uhr.<br />
Manuela Kapak-Wendt
Tagesexkursion <strong>2012</strong><br />
Besuch der Baustelle der Internationalen Gartenschau Hamburg<br />
Am 26. April <strong>2012</strong> machten sich 30<br />
Mitglieder der Lüneburger Bezirksgruppe<br />
auf dem Weg in Richtung Hamburg-Wilhelmsburg<br />
zur Baustelle der<br />
Internationalen Gartenschau Hamburg.<br />
Die Internationale Gartenschau Hamburg<br />
wird unter dem Motto „In 80<br />
Gärten um die Welt“ im Jahr 2013<br />
vom 26. April bis 13. Oktober ihre Tore<br />
öffnen.<br />
Die Lüneburger Bezirksgruppe hatte<br />
nun die Möglichkeit sich ein Bild vom<br />
Stand der Bauarbeiten zu machen.<br />
Die Gruppe wurde unter einer fachlichen<br />
Führung über beziehungsweise<br />
durch diese faszinierende Baustelle<br />
geführt.<br />
Zurzeit entstehen auf Europas größter<br />
bewohnter Flussinsel Hamburg-Wilhelmsburg<br />
auf über 100ha insgesamt<br />
sieben attraktive Erlebniswelten, und<br />
das Mitten in der Elbmetropole.<br />
Unter dem Motto „In 80 Gärten um<br />
die Welt“ können die Besucher sich im<br />
kommenden Jahr auf eine interessante<br />
Weltreise durch die Kultur, Klima- und<br />
Vegetationszonen dieser Erde gehen<br />
Blick auf die Baustelle<br />
Parkanlage in der Entstehung<br />
oder aus der Monorailbahn die Internationale<br />
Gartenschau aus bis zu sechs<br />
Meter Höhe erleben. Die Reise führt<br />
durch die Welt der Häfen, der Kulturen,<br />
der Kontinente, der Bewegung,<br />
der Religionen sowie in die Wasserund<br />
Naturwelten<br />
Neben den 80 verschiedenen Gärten<br />
wird auf im „Wilhelmsburger Inselpark“<br />
auch viel Kultur und Mitmachaktionen<br />
angeboten. So wird den Besuchern<br />
der Gartenschau im ParkSport –<br />
der Welt der Bewegung unter anderem<br />
Klettern, Hangeln, Skaten und Joggen<br />
angeboten. Aber auch Fußballspielen,<br />
Meditieren und schwimmen sind möglich.<br />
Die Internationale Gartenschau ist eingebettet<br />
in die Internationale Bauausstellung<br />
Hamburg, die ein 35 km² großes<br />
Projektgebiet überplant und<br />
ebenfalls im Jahre 2013 stattfinden<br />
wird. Mit rund 60 baulichen, sozialen<br />
und kulturellen Projekten und Programmen<br />
zeigt die Internationale Bauausstallung<br />
Hamburg bis zum Jahr 2013<br />
im Herzen der Hansestadt, wie eine<br />
Rundgang über die Baustelle<br />
Bezirksgruppe Lüneburg<br />
Metropole im 21.Jahrhundert ökologisch<br />
und sozial ausbalanciert wachsen<br />
kann.<br />
Auf dem Gelände der Internationalen<br />
Gartenausstellung entstehen hierzu im<br />
Rahmen der Internationalen Bauausstellung<br />
Hamburg verschiedene<br />
zukunftsweisende Gebäude. Unter<br />
anderem das Smart Price Hause, das<br />
das Fertighaus neu interpretiert und<br />
des Beweis erbringen soll, dass kostengünstiges<br />
Bauen auch eine ästhetische<br />
und hochwertige Architektur hervorbringen<br />
kann.<br />
Oder aber das Wälderhaus, das mit seinem<br />
architektonischen Ansatz und<br />
dem vielfältigem Einsatz nachwachsender<br />
Rohstoffe das Ziel der Internationalen<br />
Bauausstellung des nachhaltigen<br />
Stadtbaus eindrucksvoll aufzeigt.<br />
Das Wälderhaus ist ein multifunktionales<br />
Ausstellungs-, Schulungs- und<br />
Beherbergungsgebäude. Mit vielfältigen<br />
Nutzungen, wie der Dauerausstellung<br />
zum Thema Wald und Nachhaltigkeit,<br />
den Schulungs- und<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 53
Bezirksgruppe Lüneburg<br />
Seminarräumen, der Gastronomie,<br />
einer umfangreichen Bibliothek und<br />
dem ökologisch ausgerichteten Hotel<br />
mit 82 Zimmern, liefert dieses Bauvorhaben<br />
einen wichtigen Beitrag zu einer<br />
ausgewogenen Nutzungsmischung in<br />
Wilhelmsburg Mitte. Die Ausstellung<br />
informiert die Besucher umfassend zum<br />
Thema Wald und weckt ein Bewusstsein<br />
für Umweltaspekte und eine nachhaltige<br />
Lebensweise. Auf exemplarische<br />
Weise wird der schonende und sparsame<br />
Umgang mit allen Ressourcen<br />
demonstriert. Auch beim Wälderhaus<br />
selbst wird ein weitestgehend CO2neutraler<br />
Betrieb angestrebt.<br />
Dann sind da noch die Water Houses,<br />
die zeigen, wie Wasserlagen als Wohnstandorte<br />
individuell und nachhaltig<br />
genutzt werden können.<br />
Ein weiteres sehr interessantes, weil<br />
zukunftweisend, ist das Hybrid House.<br />
Das Hybrid House auf der Internationalen<br />
Bauausstellung verfügt über circa<br />
Wie in den letzten Jahren zuvor auch,<br />
so sollte auch im Jahr <strong>2012</strong> wieder ein<br />
Jazzfrühschoppen stattfinden.<br />
54 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
2.000 Quadratmeter Nutzfläche. Bis<br />
2014 wird das Erdgeschoss des Hybrid<br />
Houses zunächst als Ausstellungsfläche<br />
für die Internationale Bauausstellung<br />
und Internationalen Gartenschau<br />
genutzt, die Obergeschosse dienen der<br />
Internationalen Gartenschau als Verwaltungs-<br />
und Büroräume. Nachfolgend<br />
macht das hybride, multifunktionale<br />
Konzept des Hauses eine<br />
gemischte Nachnutzung mit Wohnen,<br />
Arbeiten oder ein generationsübergreifendes<br />
Zusammenleben möglich. Mit<br />
gestalterischer Ästhetik, niedrigem<br />
Energieverbrauch und flexibel wählbaren<br />
Nutzungsmöglichkeiten wird das<br />
Hybrid House Standards setzen für die<br />
weitere Gestaltung von Wilhelmsburg<br />
Mitte.<br />
Es ist schon faszinierend zusehen, wie<br />
auf der Elbinsel Wilhelmsburg, Mitten<br />
in Hamburg ein Volkspark des 21. Jahrhunderts<br />
entsteht. Zum Abschluss der<br />
Führung konnten sich alle bei deftigem<br />
In diesem Jahr allerdings in abgewandelter<br />
Form. Eingeladen wurde zu<br />
einer Stadtführung durch die Hanse-<br />
Essen und kühlen Getränken im umgebauten<br />
Wilhelmsburger Wasserwerk<br />
stärken.<br />
Dieses rund hundert Jahre alte Ge -<br />
bäude wurde aufwendig restauriert<br />
und zu dem neuen Highlight der<br />
Hamburger Gastronomie mit einer<br />
offenen Küche und Galerie, Kanuanleger<br />
und Gartencafé umgebaut.<br />
Die diesjährige Tagesexkursion war, wie<br />
immer sehr gut organisiert. Daher<br />
gehen zum Schluss noch ein Dankschön<br />
und ein ganz großes Lob an die<br />
Organisatoren dieser Fahrt, an Manuela<br />
Kapak-Wendt und an Dieter Holstein.<br />
Vielen Dank<br />
Jazzfrühschoppen <strong>2012</strong><br />
– Stadtführung mit anschließendem Brunch<br />
Treffen vor dem Lüneburger Rathaus<br />
Gasse in der Westliche Altstadt<br />
André Novotny<br />
stadt Lüneburg mit einem anschließenden<br />
Brunch im Brauhaus Mälzer in<br />
Lüneburg.<br />
So trafen sich am 3. Juni <strong>2012</strong><br />
35 Teilnehmer vor dem Lüneburger<br />
Rathaus, um sich gemeinsam auf die<br />
Spuren des Salzes und der Senkungen<br />
in der Stadt zu machen.<br />
Alle Beteiligten lernten die Bedeutung<br />
der Stadtmarke „Mons, Pons, Fons“.<br />
Die Formel „Mons, Pons, Fons“ („Berg,<br />
Brücke, Quelle“) charakterisiert die<br />
Entwicklung der Stadt seit dem achten<br />
Jahrhundert durch das Zusammenwachsen<br />
von zunächst drei, später vier,<br />
Siedlungsplätzen. Dies waren die<br />
Fluchtburg auf dem – damals noch
wesentlich höheren – Kalkberg mitsamt<br />
der angrenzenden Niederlassung<br />
(Marktviertel), das Dorf Modestorpe<br />
zwischen der Brücke über die Ilmenau<br />
und dem großen Platz Am Sande<br />
(Sandviertel) sowie die Saline mit der<br />
abgeschlossenen Siedlung der dort<br />
beschäftigten Arbeitskräfte (Sülzviertel).<br />
Erst im 13. Jahrhundert bildete<br />
sich zwischen Marktplatz und Ilmenau<br />
die Hafensiedlung (Wasserviertel). Die<br />
daraus entstandene Form der Stadt<br />
blieb bis zur Ausweitung der Stadtfläche<br />
im späten 19. Jahrhundert bestehen<br />
und ist noch heute deutlich. Lüneburgs<br />
sechs historische Stadttore<br />
waren das Altenbrücker Tor, das Bardowicker<br />
Tor, das Rote Tor, das Sülztor,<br />
das Lüner Tor und das Neue Tor.<br />
Eine weitere Besonderheit stellt das<br />
historische Viertel zwischen der Lüneburger<br />
Saline (heute Deutsches Salzmuseum)<br />
und dem Kalkberg dar. Die<br />
Häuser jenes Bereiches stehen über<br />
dem Salzstock, der durch die Saline<br />
abgebaut wurde und bis knapp unter<br />
die Erdoberfläche reicht. Durch den<br />
vermehrten Salzabtrag begann sich die<br />
Oberfläche um mehrere Meter abzusenken.<br />
Es entstand das so genannte<br />
Senkungsgebiet. Die dortigen Häuser<br />
und eine Kirche (die Lambertikirche)<br />
verloren dadurch ihre Stabilität und<br />
mussten abgerissen werden. Die Senkung<br />
und die Unrentabilität des Sal-<br />
Interessierte Teilnehmerinnen<br />
zabbaus waren Gründe für die Schließung<br />
der Saline 1980. Heute werden<br />
nur noch geringe Mengen Sole für den<br />
Kurbetrieb in der Salztherme Lüneburg<br />
(SaLü) gefördert. Die Saline beherbergt<br />
heute einen Supermarkt und das<br />
Deutsche Salzmuseum.<br />
Die Senkungen sind noch nicht komplett<br />
zum Stillstand gekommen, das<br />
Gelände wurde neu bebaut und einige<br />
historische Gebäude, die gerettet werden<br />
konnten, sind inzwischen restauriert.<br />
Die Absenkungen sind bis auf<br />
den heutigen Tag gut zu erkennen.<br />
Besucher, die vom Sande bis zum Ende<br />
der Grapengießerstraße gehen, können<br />
dort die Ausmaße der Absenkungen<br />
deutlich erahnen. Die vor ihnen<br />
liegende Mulde bildete früher eine<br />
Ebene mit der Grapengießerstraße.<br />
Diese Mulde zieht sich bis zum Lambertiplatz<br />
hin.<br />
In der Frommestraße sind weitere<br />
Zeugnisse der abbaubedingten Erdbewegungen<br />
sichtbar: Das Tor zur Unterwelt.<br />
Zwei gusseiserne Torflügel, die<br />
sich übereinander geschoben haben.<br />
An der Michaeliskirche sind ebenfalls<br />
Folgen der Senkung zu erkennen, und<br />
zwar an den schiefen Säulen und dem<br />
Westflügel im Kirchenschiff. Auch sind<br />
aktuelle Absenkbewegungen in der<br />
Straße Ochtmisser Kirchsteig zu beobachten.<br />
Brunch im Mälzer Brau- und Tafelhaus<br />
Bezirksgruppe Lüneburg<br />
Bedingt durch die Bodenabsenkung<br />
und aber auch durch die teilweise<br />
unterlassene Bauuntererhaltung gab es<br />
ein staatlich gefördertes Abrissprogramm<br />
für die westliche Altstadt. Als<br />
Reaktion auf die Abrisse kam es 1972<br />
zur Gründung einer Bürgerinitiative, aus<br />
der 1974 der Arbeitskreis Lüneburger<br />
Altstadt (ALA) als eingetragener Verein<br />
hervorging, mit dem Ziel, weitere Zerstörungen<br />
zu verhindern und Alt-Lüneburg<br />
als städtebauliches Gesamtkunstwerk<br />
zu erhalten und zu revitalisieren.<br />
Dadurch konnte die westliche Altstadt<br />
in ihrer Einzigartigkeit erhalten werden<br />
und ist eines der Vorzeigeobjekte der<br />
Hansestadt Lüneburg. Zusammen mit<br />
dem historischen Hafen, dem alten<br />
Kran und vielen weiteren historischen<br />
Zeitzeugen ist die westliche Altstadt<br />
weit über die Grenzen von Lüneburg<br />
bekannt und wird zur Zeit auch als<br />
Hintergrundkulisse für die erfolgreiche<br />
Fernsehserie „Rote Rosen“ genutzt.<br />
Nach circa zwei Stunden ging diese<br />
wunderschöne Stadtführung zu Ende<br />
und alle Teilnehmer konnten sich an<br />
einem umfangreichen Büffet und kühlen<br />
Getränken im Mälzer Brau- und<br />
Tafelhaus stärken. Hier konnte man<br />
den erlebnisreichen Tag bei interessanten<br />
Gesprächen mit Kollegen und<br />
Freunden ausklingen lassen.<br />
André Novotny<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 55
Bezirksgruppe Nienburg<br />
Jahreshauptversammlung<br />
Wie seit vielen Jahren Tradition und<br />
nach satzungsmäßiger Vorgabe hatte<br />
der Vorstand schon sehr früh zu der<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> am 16. Februar<br />
<strong>2012</strong> wieder in die Gaststätte „Schmeckebier“<br />
in Oyle eingeladen. Da in diesem<br />
Jahr keine Vorstandswahlen anfallen,<br />
waren trotz der ungemütlichen<br />
Witterung 20 aktive Mitglieder aus der<br />
Bezirksgruppe angereist. Zum Aufwärmen<br />
wurde nach den persönlichen<br />
Begrüßungen erst einmal auf der<br />
Kegelbahn mit den sportlichen Wettkämpfen<br />
und den üblichen Plaudereien<br />
begonnen.<br />
Die Tagesordnung wurde dann von<br />
unserer Vorsitzenden Nicole de Leve<br />
(bereits seit neun Jahren in diesem Amt<br />
tätig) mit der offiziellen Begrüßung aller<br />
Anwesenden und mit dem Jahresbericht<br />
über die Aktivitäten der Bezirksgruppe<br />
im Jahr 2011 eröffnet. Leider<br />
musste die für den 18. August 2011<br />
Reichlich gedeckte Tafel beim Grünkohlessen<br />
Mitglieder mit langjähriger Mitgliedschaft v.l. Uwe Lange, Norbert<br />
Müller, Nicole de Leve, Wolfgang Metz, Claus Graner<br />
56 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
geplante mehrtägige Exkursion nach<br />
Hamburg wegen zu geringer Anmeldungen<br />
und aus Kostengründen abgesagt<br />
werden, obwohl der Vorstand<br />
bereits sehr viel Zeit und Arbeit in die<br />
Organisation gesteckt hatte. Es fand<br />
daher nur eine Tagesexkursion auf der<br />
Weser mit dem Fischer „Dobberschütz“<br />
statt. Diese Fahrt wurde am 15. Juli<br />
2011 unter Leitung von Jürgen Reinhardt<br />
und Rolf Schuster durchgeführt.<br />
Die Fünfzigjahrfeier der Bezirksgruppe<br />
Nienburg hat am 8. Dezember 2011 im<br />
„Hasbergschen Hof“ bei sehr guter<br />
Beteiligung stattgefunden. Der nächste<br />
Tagesordnungspunkt betraf die Kassenprüfung,<br />
die von Klaus-Ditmar Wiese<br />
und Rolf-Rainer Schuster mit positivem<br />
Ergebnis abgeschlossen wurde.<br />
Für langjährige Mitgliedschaft werden<br />
folgende anwesende Teilnehmer geehrt:<br />
Wolfgang Metz, Wunstorf 25 Jahre<br />
Uwe Lange, Nienburg 40 Jahre<br />
Claus Graner, Sulingen 40 Jahre<br />
Norbert Müller, Nienburg 40 Jahre<br />
Mit einem persönlichen Händedruck<br />
der Vorsitzenden werden den Jubilaren<br />
die Landesurkunde und das Treuebuch<br />
überreicht.<br />
Die Gratulation für die runden Geburtstage<br />
geht an folgende Mitglieder:<br />
Dietmar Thomsik, Erichshagen 60 Jahre<br />
Hans-Dieter Murken, Grebenstein 60<br />
Jahre<br />
Gert Löschner, Nienburg 70 Jahre<br />
Gerd Winkel, Neustadt/Rbge. 70 Jahre<br />
Jürgen Reinhardt, Nienburg 80 Jahre<br />
Als neue Mitglieder wurden Martin<br />
Gerdes und Kai Emigholz begrüßt und<br />
ansonsten eine konstante Mitgliedschaft<br />
festgestellt, wobei der Wunsch<br />
auf aktive Teilnahme bei allen Veranstaltungen<br />
an alle Mitglieder weiterhin<br />
besteht.<br />
Für das Jahr <strong>2012</strong> wird statt einer<br />
mehrtägigen Exkursion die Durchführung<br />
einzelner Tagesfahrten in die<br />
nähere Umgebung mit verschiedenen<br />
Betriebsbesichtigungen geplant. Hierzu<br />
erfolgen jeweils noch die persönlichen<br />
Einladungen.<br />
Nach der langen Tagesordnung folgte<br />
der schleichende Übergang zu einem<br />
reichhaltigem Grünkohlessen. Bei der<br />
eingetretenen Stille während der Mahlzeit<br />
konnte man feststellen, wie groß<br />
der Appetit inzwischen war und wie<br />
schnell die gut gefüllten Schüsseln mit<br />
Wurst und Kohl und diversen Beilagen<br />
geleert wurden.<br />
Mit einem Absacker zum Abschluss<br />
ging der Dank für die gute Organisation<br />
und Durchführung von allen an unsere<br />
Vorsitzende Nicole de Leve.<br />
Friedel Berghorn<br />
Mitglieder mit rundem Geburtstag v.l. Gerd Winkel, Gert Löschner,<br />
Dietmar Thomsik, Nicole de Leve, Dieter Murken, Jürgen Reinhardt
Studienreise in die Baltischen Staaten<br />
Litauen, Lettland, Estland, Abstecher nach Helsinki, Finnland<br />
Am frühen Morgen des 16. April <strong>2012</strong><br />
war es wieder soweit. Die <strong>VSVI</strong> -<br />
Bezirksgruppe Verden brach zu ihrer<br />
nächsten Studienfahrt gen Osten auf.<br />
Pünktlich um sieben Uhr startete der<br />
Fernreisebus von JULIA-Reisen mit 24<br />
Mitgliedern von der Domstadt Verden<br />
aus via Klaip�da in Litauen.<br />
Die Reiseleitung und die Begrüßung<br />
unterwegs, übernahm unser zweiter<br />
Vorsitzender Adolf Biere, da Hans<br />
Schnibbe kurzfristig seine Teilnahme<br />
absagen musste. Unser erstes Ziel war<br />
Kiel an der Förde, wo wir gegen 14.00<br />
Uhr mit dem Bus die Fähre ansteuerten<br />
und Kurs auf Klaip�da nahmen.<br />
Am nächsten Tag um 12.30 Uhr war<br />
Ankunft in der litauischen Hafenstadt.<br />
Uns empfing eine triste Industrielandschaft<br />
im Hafengebiet, doch am Horizont<br />
erstreckte sich die Kurische Nehrung,<br />
die uns aus Geschichte und<br />
Literatur bekannt ist und uns erahnen<br />
ließ, das Litauen auch eine einzigartige<br />
Naturlandschaft besitzt. Die Kurische<br />
Nehrung ist ein 98 km langer Landstreifen,<br />
der an der breitesten Stelle 3,8<br />
Kilometer und an der schmalsten 380<br />
Meter misst. Sie trennt das Kurische<br />
Haff von der Ostsee. Die mittlerweile zu<br />
uns eingestiegene Gästeführerin mit<br />
Namen Jarunga Sarune erläuterte uns<br />
während der etwa halbstündigen<br />
Stadtrundfahrt die Geschichte der einzigen<br />
Hafenstadt dieses baltischen<br />
Staates, Klaip�da.<br />
Ein weiterer Programmpunkt dieses<br />
Tages war der Besuch der Spedition<br />
Göllner aus Nienburg/Weser mit ihrer<br />
hier ansässigen Niederlassung. Eine<br />
sympathische, attraktive junge Dame<br />
gab uns Einblicke in die Firmengeschichte,<br />
sowie in den Aufgabenbereich<br />
der hiesigen Spedition. Nach<br />
einem Rundgang auf dem Firmengelände<br />
verabschiedeten wir uns bei<br />
einem Gläschen baltischen Sektes und<br />
einer Schokopraline.<br />
Es ging gegen 13.30 Uhr zur Baustelle<br />
„Bau eines beidseitigen Piers im<br />
Hafen“, Anlegestelle als Umschlagplatz<br />
für verschiedene Transportgüter. Hauptauftragnehmer<br />
ist die Firma Möbius. Es<br />
wurden 70.000 Tonnen Stahl in dem<br />
225 Meter langen Betonbauwerk verlegt.<br />
Pünktlich um 14.30 Uhr bestieg unsere<br />
Gruppe den Bus und wir bewegten uns<br />
Richtung Riga, die etwa 300 Kilometer<br />
entfernte Hauptstadt Lettlands.<br />
Jarunga Sarune, die uns an allen Tagen<br />
dieser Fahrt begleiten wird, erläuterte<br />
uns die feinen historischen Unterschiede<br />
der drei baltischen Länder, den<br />
Bezirksgruppe Verden<br />
Umgang mit Zuschüssen der Europäischen<br />
Union, sowie die sprachlichen<br />
Gegebenheiten. Wir durchfuhren die<br />
Grenze nach Lettland um 18.00 Uhr<br />
und sagten „Wiskas“, das ist litauisch<br />
und heißt auf Deutsch so viel wie „zu<br />
Ende“. Gegen 19.00 Uhr trafen wir in<br />
Riga ein. Die Anreise zum Hotel<br />
ALBERT, unserem ersten Quartier,<br />
erfolgte durch die Altstadt mit ihren<br />
unzähligen, renovierungsbedürftigen<br />
Häusern im Stile der verschiedensten<br />
Zeitepochen.<br />
Am nächsten Morgen war Stadtrundgang<br />
angesagt. Jarunga Sarune führte<br />
uns durch das Diplomatenviertel der<br />
Altstadt und brachte uns die Architektur<br />
des Protagonisten Michail Ossipowitsch<br />
Eisenstein nahe. Der jüdische<br />
Deutschbalte prägte wie kein anderer<br />
die Architektur des Jugendstils in Riga.<br />
Um 11.00 Uhr hieß es wieder „Wiskas“<br />
Riga. Wir brachen auf gen Tallin in Estland.<br />
Während der Busfahrt unterhielt<br />
uns Jarunga Sarune mit den üblichen<br />
Ausführungen einer Reisebegleiterin<br />
über Sehenswürdigkeiten und Landschaft,<br />
sowie einer kleinen Geschichte<br />
über „Oskar und das verlorene Wunder“.<br />
13.00 Uhr war Mittagspause am Strand<br />
des Rigaer Meerbusens. Wir stärkten<br />
Wie in den vergangenen Jahren, gehen wir mit JULIA-Reisen<br />
auf Fahrt Besuch GÖLLNER-Spedition, Klaip da/Litauen<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 57
Bezirksgruppe Verden<br />
uns in JULIA-Reisenmanier bei heißer<br />
Bockwurst, leckeren Salaten und kräftigem<br />
Käsebrot in einer Dünenlandschaft<br />
mit Blick auf die Rigaer Bucht.<br />
Um 16.00 Uhr erreichten wir die estnische<br />
Hauptstadt zu einem Stadtbummel.<br />
Wir stiegen aus am „Langen Hermann“,<br />
einem der vier ursprünglichen,<br />
mittelalterlichen Ecktürme des Schlosses<br />
auf dem Domberg von Tallin. Er gilt<br />
als eines der Wahrzeichen der Stadt.<br />
Nach einem Spaziergang von der historischen<br />
Oberstadt in die baulich interessante<br />
Unterstadt, war eine Bierpause<br />
in einer Gewölbebrauerei, nahe des<br />
Marktplatzes, eingeplant. So gestärkt,<br />
bereiteten wir uns auf das Abendessen<br />
in unserem HOTEL EUROPA vor.<br />
Am nächsten Tag stand die Stadtrundfahrt<br />
in Tallin an. Bevor es um 10.00<br />
Uhr mit der Fähre abging nach Helsinki,<br />
Finnland, besuchte unsere<br />
Gruppe die bekannte Freilichtbühne<br />
58 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
am Sängerhügel. Die traditionellen<br />
Sängerfeste, alle fünf Jahre, sind anerkannt<br />
als immaterielles UNESCO – Kulturerbe.<br />
Beim Sängerfest 2009 traten<br />
über 26 000 Sänger vor fast 70 000<br />
Zuhörern auf. Zum Abschied nahmen<br />
wir Platz für ein Gruppenfoto an dem<br />
Denkmal des beliebten „Vaters des<br />
Gesangs“, des estnischen Komponisten<br />
und Chorleiters Gustav Ernesaks<br />
(1908-1993). Nun heißt es zum letzten<br />
Mal „Wiskas“ Estland.<br />
Adolf Biere bedankt sich mit herzlichen<br />
Worten bei unserer Reisebegleiterin<br />
Jarunga Sarune und überreicht ein kleines<br />
„Dankeschön“. Wir verlassen das<br />
Baltikum. Mit dem modernen Fährschiff<br />
„MS Superstar“ starten wir über<br />
das Wasser zur finnischen Hauptstadt.<br />
Dort angekommen, nach einem Kurzbesuch<br />
in der bekannten Felsenkirche,<br />
führte uns unser Busfahrer Dieter<br />
Schmidt zur Markthalle am Wasser.<br />
Hier konnte sich ein jeder nach Herzenslust<br />
an vielen kleinen Fisch- und<br />
Spezialitätenständen stärken. Als bleibende<br />
Erinnerung an diese Mittagspause<br />
werden die schmackhaften<br />
Fischgerichte, mit dem für unsere Verhältnisse<br />
hohen Europreis, bei dem<br />
einen oder anderen Teilnehmer, haften<br />
bleiben. So nun geht’s ab in Richtung<br />
Heimat. Das Hafengebiet in Helsinki<br />
wird derzeit bestimmt von einer Vielzahl<br />
von Baustellen, jeglicher Art.<br />
Unser bauliches Fachprogramm erfuhr<br />
somit noch einmal einen Höhepunkt<br />
beim Durchfahren dieser imposanten<br />
Betriebsamkeit.<br />
Es erwartet uns ein Abend und ein Tag<br />
auf See, bevor wir morgen am 20.April<br />
um 21.00 Uhr den Fährhafen von Travemünde<br />
anlaufen werden. Der<br />
Abschlussabend an Bord begann für<br />
alle mit einem skandinavischen Buffet<br />
und endete für manch einen spät in<br />
der Nacht nach Skatspiel und heftigen<br />
Baustellenbesuch, „Pierneubau im Hafen“ Stadtrundgang in Tallin, „Alexander-Newski-Kathedrale“<br />
An der Freilichtbühne am Sängerhügel, Tallin Anstrengende Bewegung der Karten auf der Rückreise
Diskussionen um „Bedienen“ oder<br />
„Nicht Bedienen“. Nur gut, dass der<br />
nächste Tag zum Ausruhen war.<br />
Wir haben viel Neues gesehen, haben<br />
in kurzer Zeit vier Länder besucht und<br />
festgestellt, dass im Baltikum vieles im<br />
Werden ist. Die Baltischen Staaten<br />
haben wir als sympathische und gastfreundschaftliche<br />
Länder wahrgenommen.<br />
Mit diesem Resümee geht unsere<br />
Bezirksgruppe Verden<br />
diesjährige Studienfahrt, wohlbehalten<br />
für alle Teilnehmer, zu Ende.<br />
Erster Stammtisch Bezirksgruppe Verden<br />
Am 12. April <strong>2012</strong> fand der erste<br />
Stammtisch der Bezirksgruppe Verden<br />
statt. Als Referentin konnte Frau Julia<br />
Fundheller, Leiterin des sogenannten<br />
VAT-Teams, vom Geschäftsbereich Verden<br />
der Nie- dersächsischen Straßenbauverwaltung,<br />
zuständig für die Überwachung<br />
und Federführung für das<br />
PPP-Modell an der A1, gewonnen werden.<br />
Nach fast vier Jahren Bauzeit gab Frau<br />
Fundheller einen Überblick über die<br />
Geschichte, Voraussetzungen, Abläufe<br />
und ein erstes Fazit über das Gesamtprojekt<br />
ab.<br />
Als erste Voraussetzung für den Bau<br />
und das gesamte Projekt gelten rechtsgültige<br />
Planfeststellungsbeschlüsse,<br />
wobei die ersten rechtskräftigen<br />
Beschlüsse 2002 vorlagen. Die Konzessionsgesellschaft<br />
hat ihren im Angebot<br />
aufgeführten Bauzeitenplan bis dato<br />
eingehalten, trotz der schwierigen Witterungsbedingungen<br />
in dem Winterhalbjahren<br />
2009/2010 und 2010/2011.<br />
Nachteilig und zum Teil verkehrsgefährdend<br />
haben sich in den ersten Bauabschnitten<br />
die zu engen Überholfahrstreifen<br />
in den 4+0 Verkehrsführungen<br />
gezeigt. Es kam dabei zu zahlreichen<br />
kleineren Unfällen mit Sachschäden<br />
(abgerissene Seitenspiegel etc.) und<br />
zahlreichen Staus durch LKW-Pannen.<br />
Dem wurde bei den weiteren Bauabschnitten<br />
Rechnung getragen und vor<br />
Einrichtung der 4+0 Führung der<br />
Standstreifen um 1 m verbreitert. Laut<br />
Angaben der Polizei ging danach die<br />
Anzahl der leichten Unfälle stark<br />
zurück.<br />
Innerhalb des Bauvorhabens kommen<br />
drei Bauweisen zur Ausführung: Betonfahrbahn,<br />
Kompaktasphalt und OPA-<br />
Belag in Lärmschutzbereichen. Von den<br />
Bauleistungen sind über 80 % bereits<br />
fertiggestellt und die Richtungsfahrbahn<br />
Hamburg läuft bereits auf einer<br />
komplett neuen Fahrbahn einschließlich<br />
4+0 Führungen.<br />
Zum Abschluss ihrer Ausführung zog<br />
Frau Fundheller ein Fazit aus den bisherigen<br />
Erfahrungen. Das Modell ist auf<br />
Grund seiner kurzen Bauzeit volkswirtschaftlich<br />
ein Erfolg. Die Einschränkungen<br />
im Verkehr wurden auf vier Jahre<br />
gebündelt, wobei im letzten Jahr<br />
bereits eine deutliche Entspannung eingetreten<br />
ist.<br />
Beim Betrieb hat sich gezeigt, dass die<br />
Durchführung des Betriebsdienstes<br />
durch die Verwaltung auf den Erhal-<br />
Dieter Rosenberg<br />
tungsstrecken Oyten – Bremer Kreuz<br />
und Rade – Dibbersen nicht bewährt<br />
hat und bei zukünftigen Modellen die<br />
gesamte Bau- und Betriebsstrecke in<br />
einer Hand liegen sollte.<br />
Als Schlusswort betonte Frau Fundheller,<br />
dass es auch weiterhin PPP-Modelle<br />
geben wird, da der Staat zur Zeit finanziell<br />
nicht in der Lage ist, die gesamte<br />
Infrastruktur auf den BAB Betriebsstrecken<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Der zweite Vorsitzende Adolf Biere<br />
bedankte sich für den sehr objektiven<br />
Vortrag und stellte den Vortrag für die<br />
anwesenden Mitglieder zur Diskussion.<br />
Dabei ergab sich eine unterschiedliche<br />
Betrachtungsweise über das Fazit von<br />
den Mitgliedern aus der freien Wirtschaft<br />
und Verwaltung. Um 18:30 Uhr<br />
endete der offizielle Teil des Stammtisches<br />
und schloss mit einem gemeinsamen<br />
Abendessen ab.<br />
Adolf Biere<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 59
Landesvereinigung Bremen<br />
Schon wieder Hamburg!<br />
– Fachexkursion der <strong>VSVI</strong> Bremen vom 7. Juni <strong>2012</strong><br />
„Schon wieder Hamburg?“ wird sich<br />
manches <strong>VSVI</strong> Mitglied im Frühjahr<br />
diesen Jahres gefragt haben, als die<br />
Einladung zur Fachexkursion nach<br />
Hamburg für den 7. Juni <strong>2012</strong> eingegangen<br />
war. „Ja!“ – „Nachdem wir<br />
vor zwei Jahren bereits eine eintägige<br />
Fahrt nach Hamburg gemacht haben,<br />
hatten wir auf der Rückfahrt – hier<br />
hatten wir mehr Zeit als gewünscht, da<br />
wir lange zwischen Hamburg und Bremen<br />
im Stau standen – nachgefragt,<br />
wie groß die Begeisterung wäre, eine<br />
weitere Fachexkursion nach Hamburg<br />
auszuführen. Offensichtlich hat den<br />
Mitreisenden bei der Fachexkursion<br />
2010 das Programm so gut gefallen,<br />
dass hier deutliche Zustimmung signalisiert<br />
wurde.<br />
Gesagt, getan! Zwei Jahre später hat<br />
die Betrachtung der Bauprojekte in<br />
Hamburg wieder mit so großer Vielfalt<br />
überzeugt, dass wir uns entschieden<br />
haben, Hamburg ein weiteres Mal aufzusuchen<br />
und diesmal Neues und Altes<br />
zu erkunden.<br />
Die Verkehrsbedingungen nach Hamburg<br />
werden zunehmend besser, da<br />
das Großbauvorhaben an der Autobahn<br />
A 1 zwischen dem Bremer Kreuz<br />
und Autobahndreieck Buchholz sich<br />
bereits in der finalen Phase findet.<br />
Insofern war die Busfahrt in diesem<br />
Jahr termingerecht und ohne Stress.<br />
Durch das mittlerweile bereits<br />
bewährte Organisationsteam bestehend<br />
aus Marion Finke, Enno Wagener<br />
und Jens Ritter wurde wieder ein spannendes<br />
Programm zusammengestellt,<br />
so dass wir auch bei dieser Fachexkursion<br />
wenig Zeit zur Entspannung hat-<br />
60 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
ten. So soll es aber sein – die <strong>VSVI</strong><br />
Fachexkursionen dienen fachlicher<br />
Information, dem Einblick in Projekte,<br />
der nicht Projektbeteiligten in der<br />
Regel verwehrt bleibt und den direkten<br />
Kontakt mit den Personen, die<br />
unmittelbar in den Projekten arbeiten.<br />
Die erste Station war der Elbtunnel.<br />
Hier ist derzeit die letzte Phase der<br />
Nachrüstung der alten Elbtunnelröhren<br />
angebrochen. In Vorträgen der Herren<br />
Poggendorf und Dr. Dreeßen von der<br />
LSBG Hamburg wurden die Notwendigkeit<br />
und Veranlassung der Baumaßnahme,<br />
die Planungsgeschichte und<br />
auch die Durchführung der Maßnahme<br />
zur Nachrüstung der technischen Ausrüstung<br />
und des Brandschutzes in den<br />
alten Elbtunnelröhren vorgestellt. Darüber<br />
hinaus wurde ein Ausblick in das<br />
Projekt „Überdeckelung BAB A 7“<br />
gegeben, dessen Baufeld sich unmittelbar<br />
an die Leitzentrale des Elbtunnels<br />
auf der Nordseite anschließt. Ein<br />
gigantisches Projekt, in dessen Zuge<br />
mehrere Ziele erreicht werden sollen:<br />
Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit<br />
der Verkehrsader A 7, die Maximierung<br />
Erläuterungen zur IGA von Käthe Fromm<br />
– LSBG Hamburg<br />
des Lärmschutzes für die - beidseitig<br />
der A 7 befindlichen – Wohnquartiere,<br />
die Schaffung einer neuen Welt oberhalb<br />
der A 7 und die Verbindung der<br />
Wohnquartiere oberhalb der A 7, die<br />
derzeit durch diese gewaltige Verkehrsader<br />
zerschnitten sind.<br />
Dann ging es hinab in die Tiefen des<br />
Elbtunnels. Ein gemeinsamer Abstieg<br />
in die Baustelle zeigte die zuvor theoretisch<br />
dargelegte Dimension des Bauvorhabens.<br />
Tunnelbaustellen haben<br />
ihre eigenen Gesetze, haben insbesondere<br />
im Hinblick auf die Sicherheitsund<br />
Brandschutztechnik enorme Herausforderungen<br />
an die Planer und die<br />
an der baulichen Umsetzung Beteiligten.<br />
Hautnah waren die derzeit in der<br />
Ausführung befindlichen Maßnahmen<br />
zu betrachten.<br />
Aus den Tiefen unterhalb der Elbe ging<br />
es zu dem Projekt „Sprung über die<br />
Elbe“. Als „Sprung über die Elbe“ wird<br />
die internationale Gartenschau 2013 in<br />
Hamburg-Wilhelmsburg bezeichnet.<br />
Aufgrund des eng gesteckten Zeitrahmens<br />
wurde durch die Projektleiterin<br />
der LSBG Hamburg, Käthe Fromm,<br />
bereits während des Mittagsessens<br />
begonnen, Informationen über die<br />
internationale Gartenbauausstellung<br />
2013 an die <strong>VSVI</strong>ler weiterzugeben.<br />
An diese Ausführungen mit der Vorstellung<br />
der einzelnen Teilprojekte, der<br />
Ideen, die in den Planungsprozess eingebracht<br />
wurden, und der baulichen<br />
Rahmenbedingungen schloss sich eine<br />
Begehung an. Wundervollstes Wetter<br />
hatten die Organisatoren der Fachexkursion<br />
auch mitgebracht, so dass der<br />
Spaziergang durch den bereits teilferti-
gen Bereich der internationalen Gartenausstellung<br />
fast etwas „urlaubshaftes“<br />
hatte. Eine spannende Mischung<br />
aus Freianlagenplanung, konstruktivem<br />
Ingenieurbau, Verkehrsanlagen und<br />
Hochbau wurde präsentiert und<br />
anhand von plakativen Beispielen dargestellt.<br />
Parallel wurden die flankierenden<br />
Straßenbaumaßnahmen vorgestellt,<br />
die insbesondere im Bereich der<br />
Wilhelmsburger Reichsstraße zu<br />
betrachten waren, die sich an das<br />
Gelände der internationalen Gartenbauausstellung<br />
anschließt. Die IGA<br />
2013 sollte man sich in seinen Kalender<br />
eintragen.<br />
Zum Abschluss der Fachexkursion ging<br />
es erneut in die HafenCity. Auch hier<br />
könnte man sagen, „schon wieder<br />
HafenCity?“ „Ja!“ Die HafenCity entwickelt<br />
sich regelmäßig weiter und<br />
insofern war der erneute Besuch der<br />
HafenCity nicht von Langweile<br />
geprägt. Ganz im Gegenteil, mit Herrn<br />
Schatz von WES & Partner Landschaftsarchitekten<br />
hatten wir eine hoch kompetente<br />
Begleitung, die uns sehr viel<br />
über die Hintergründe und die planerischen<br />
Konzepte nahe bringen konnte.<br />
Bereits realisierte Projekte wurden<br />
ebenso in den Fokus genommen, wie<br />
die zukünftige Entwicklung der Hafen-<br />
City, in den Bereichen, in denen die<br />
baulichen Umsetzung noch nicht abgeschlossen<br />
ist. Ein spannendes Thema<br />
an der Grenze zu perfekter Architektur,<br />
hoher Durchmischung und vielleicht<br />
auch einem Fünkchen „zuviel“. Mit<br />
Herrn Schatz ging es dann noch zum<br />
Jungfernstieg, einem Projekt, das in<br />
den letzten Jahren umgesetzt wurde,<br />
ein zentraler Ort an der Binnenalster,<br />
der neu gestaltet wurde und dessen<br />
Baustellenbesichtigung im Elbtunnel Spaziergang über das IGA-Gelände<br />
Vortrag von Herrn Peter Schatz<br />
– WES & Partner Landschaftsarchitekten zur HafenCity Exkursionsteilnehmer am Jungfernstieg<br />
Landesvereinigung Bremen<br />
Konzepte durch Herrn Schatz fundiert<br />
erläutert wurden.<br />
Mit einem gemeinsamen Abendessen<br />
endete der Tag in Hamburg.<br />
Auch auf dieser Rückfahrt wurde die<br />
Stimmungslage in Sachen Hamburg<br />
abgefragt und es bleibt die Überzeugung,<br />
dass auch in den nächsten Jahren<br />
wiederholt Fahrten nach Hamburg<br />
auf dem Programm stehen sollten. Ein<br />
bemerkenswerter Nachbar, den wir<br />
Bremer da in Hamburg haben.<br />
Markus Mey<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 61<br />
Fotos: Burkhardt Rüther
Landesvereinigung Bremen<br />
Aktuell geplante Veranstaltungen und<br />
Exkursionen der Landesvereinigung Bremen<br />
Baustellenexkursion Lesumbrücke<br />
– Voraussichtlicher Termin:<br />
3. Quartal <strong>2012</strong><br />
Am Standort der alten Lesumbrücke in<br />
Bremen Burg-Lesum wird 2011 im Auftrag<br />
des Amtes für Straßen und Verkehr<br />
ein Ersatzneubau als Stabbogenbrücke<br />
in Stahl errichtet.<br />
Die <strong>VSVI</strong> Bremen plant eine Baustellenexkursion<br />
nach erfolgtem Einschubvorgang<br />
der neuen Brücke.<br />
Darüber hinaus ist eine Präsentation<br />
hinsichtlich der Werkstattfertigung<br />
geplant.<br />
Der Termin ist abhängig vom Baufortschritt<br />
und wird rechtzeitig bekannt -<br />
gegeben.<br />
Ersatzneubau Wümmebrücke<br />
– Voraussichtlicher Termin:<br />
2. Halbjahr <strong>2012</strong><br />
Der marode Zustand der alten Wümmebrücke<br />
an der Nordseite/Ritterhude<br />
machte einen Ersatzneubau unumgänglich.<br />
Dieser begann im Jahre 2011 und<br />
wird bis Mitte 2013 abgeschlossen sein.<br />
Die alte 9-feldrige Stahlbetonplattenbrücke<br />
weicht einer 3-Feld-Brücke mit einer<br />
stählernen Bogenkonstruktion als Flussbrücke<br />
und beidseitig anschließenden<br />
Vorlandbrücken in Stahlbetonverbundbauweise.<br />
Das Bauwerk überspannt<br />
den Fluss in einer Breite von circa 115<br />
m. Die stützenfreie Stromöffnung<br />
beträgt 71,50 m. Auf der Brücke werden<br />
beidseitig genutzte, ausreichend<br />
breite Nebenanlagen für den Geh- und<br />
Radwegverkehr zur Verfügung stehen.<br />
In der Mitte der Brücke laden kleine<br />
Kanzeln zum Verweilen ein.<br />
Im Anschluss an diese Maßnahme werden<br />
umfangreiche Straßenbaumaßnahmen<br />
ausgeführt. Diese beinhalten eine<br />
62 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Neugestaltung des Knotenpunktes<br />
L151-K43.<br />
Der genaue Termin ist abhängig vom<br />
Baufortschritt und wird rechtzeitig<br />
bekanntgegeben.<br />
Besichtigung der Schleuse<br />
Dörverden<br />
– Voraussichtlicher Termin:<br />
2. Halbjahr <strong>2012</strong><br />
Der Bau einer neuen Schleuse in Dörverden<br />
ist – neben dem Neubau einer<br />
Schleuse am Wasserstraßenkreuz Minden<br />
sowie der Anpassung der Mittelweser<br />
für das 2,50 m teil abgeladene<br />
Großmotorgüterschiff – notwendig, um<br />
die Anbindung der bremischen und<br />
niedersächsischen Seehäfen der Unterweser-Region<br />
an die deutschen und<br />
europäischen Binnenwasserstraßen an<br />
heutige Anforderungen der Binnenschifffahrt<br />
anzupassen. Es ist vorgesehen,<br />
den Schleusenneubau zwischen<br />
den beiden vorhandenen Schleusenkammern,<br />
die nicht über die heute<br />
geforderten Abmessungen verfügen, in<br />
der Achse des Schleusenkanals anzuordnen<br />
(siehe Lageplan). Die Projektplanung<br />
sowie die Abwicklung der Baumaßnahme<br />
wird im Auftrag des<br />
Wasser- und Schifffahrtsamtes Verden<br />
vom Neubauamt für den Ausbau des<br />
Mittellandkanals in Hannover (NBA H)<br />
durchgeführt. Die Schleuse wird als<br />
Kammerschleuse ohne Sparbecken<br />
gebaut, sie wird am Oberhaupt mit<br />
einem Drehsegmenttor mit Füllmuschel<br />
und am Unterhaupt mit einem Stemmtor<br />
ausgerüstet. Die Nutzlänge der<br />
Schleusenkammer beträgt 139 Meter<br />
bei einer Breite von 12,50 m und einer<br />
Hubhöhe von 4,60 m.<br />
Neben dem Neubau der Schleuse werden<br />
darüber hinaus Anpassungsarbeiten<br />
an den Vorhäfen durchgeführt.<br />
Der genaue Termin ist abhängig vom<br />
Baufortschritt und wird rechtzeitig<br />
bekanntgegeben.<br />
Vortrag BAB A 20<br />
– Voraussichtlicher Termin:<br />
4. Quartal <strong>2012</strong><br />
Ein wichtiger Baustein zur Erschließung<br />
des nordwestdeutschen Raums ist die<br />
geplante Küstenautobahn A 20 (früher<br />
A 22). Durch diese Autobahn rücken<br />
die Nord- und Ostseeanrainerstaaten<br />
näher zusammen, und die räumliche<br />
Trennung zwischen Schleswig-Holstein<br />
und <strong>Niedersachsen</strong> im Unterelbegebiet<br />
wird überwunden.<br />
Die Hinterlandanbindung der deutschen<br />
Seehäfen an der Nordsee und die<br />
Erreichbarkeit des Unterweser- und<br />
Unterelberaumes werden verbessert.<br />
Vor diesem Hintergrund ist die A 20 als<br />
Ziel der Raumordnung im Landes-<br />
Raumordnungsprogramm <strong>Niedersachsen</strong><br />
2008 enthalten.<br />
Die A 20 in <strong>Niedersachsen</strong> gehört mit<br />
einer Länge von rund 121 km (davon<br />
114 km Neubaustrecke) neben der A<br />
39, der A 14 in Sachsen-Anhalt und der<br />
A 94 in Bayern zu den größten deutschen<br />
Neubauplanungen von Autobahnen.<br />
Das Bauvolumen selbst bewegt<br />
sich nach derzeitiger Schätzung in einer<br />
Größenordnung von rund 1,27 Milliarden<br />
Euro.
Die linienbestimmte Trasse führt von<br />
einem Autobahndreieck mit der A 28<br />
bei Westerstede (Landkreis Ammerland)<br />
über ein Autobahnkreuz mit der A 29<br />
bei Jaderberg durch den Wesertunnel<br />
südlich von Nordenham. Sie verläuft<br />
dann im Versatz über die A 27 bis südlich<br />
von Bremerhaven und weiter nördlich<br />
von Bremervörde durch den Raum<br />
Oldendorf/Himmelpforten bis zum<br />
geplanten Elbtunnel bei Drochtersen<br />
(Landkreis Stade). Dort wird die A 20<br />
Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder<br />
August bis Dezember <strong>2012</strong><br />
40 Jahre<br />
August<br />
Dipl.-Ing. Mark Lorenz Osterholz-Scharmbeck<br />
September<br />
Dipl.-Ing. Ludger Schleper Hude<br />
Oktober<br />
Dipl.-Ing. (FH) Ole Buckmann Berne<br />
Dezember<br />
Dipl.-Ing. Jens Wittrock Syke-Okel<br />
50 Jahre<br />
August<br />
Dipl.-Ing. Thorsten Neemann Bremen<br />
September<br />
Bau-Ing. Silke Overman Verden<br />
November<br />
EUR ING Gerd Ehlers Syke<br />
Dipl.-Ing. Oliver Iversen Seelze<br />
70 Jahre<br />
August<br />
Dipl.-Ing. Alfred Klochinski Bremen<br />
September<br />
Dipl.-Ing. Michael Greifeld Bad Zwischenahn<br />
Dipl.-Ing. Klaus Roczen Lilienthal<br />
mit der ebenfalls geplanten A 26 in<br />
einem Autobahndreieck verknüpft.<br />
Die Niedersächsische Landesbehörde<br />
für Straßenbau und Verkehr betreibt<br />
die Planungen zur Küstenautobahn A<br />
20 in ihren Geschäftsbereichen Stade<br />
und Oldenburg.<br />
Über dieses interessante Bauvorhaben<br />
wird es einen Vortrag in Zusammenarbeit<br />
mit der IHK Bremerhaven geben,<br />
dessen Details wir schnellstmöglich an<br />
dieser Stelle ergänzen werden.<br />
75 Jahre<br />
August<br />
Dipl.-Ing. Gorch Fink Bremen<br />
Dipl.-Ing. Bernd Glüsing Bremen<br />
September<br />
Ulrich Kaste Bremen<br />
Dipl.-Ing. Gottfried Stehnke Osterholz-Scharmbeck<br />
November<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dieter Schwarz Oyten<br />
Dipl.-Ing. Joachim Sünnemann Rotenburg/Wümme<br />
81 Jahre<br />
Oktober<br />
Dipl.-Ing. Gerold Menkens Hatten<br />
November<br />
Dipl.-Ing. Hans Imhoff Bremen<br />
82 Jahre<br />
September<br />
Ing. (grad.) Dietrich Gautzsch Bremen<br />
86 Jahre<br />
August<br />
Dipl.-Ing. Georg Sliwka Bremen<br />
Dezember<br />
Dipl.-Ing. Werner Dantzer Bremerhaven<br />
Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder<br />
Dipl.-Ing. Alfred Fricke, Mitgl.-Nr.: 085 (exaktes Datum ist leider nicht bekannt)<br />
Dipl.-Ing. Hans Meier, Mitgl.-Nr. 133 18.01.<strong>2012</strong><br />
Landesvereinigung Bremen<br />
GEPLANTE FACHEXKURSIONEN<br />
FÜR 2013:<br />
Straßenbahnlinie 4<br />
Fachexkursion zur A 281 – BA 3/2<br />
Fachexkursion zur Besichtigung der<br />
Schrägseilbrücke an der A 281<br />
Die mehrtägige Fachexkursion 2013<br />
wird – aufgrund des 50jährigen Jubiläums<br />
der BSVI – Berlin als Ziel haben.<br />
Die Organisation vor Ort wird über die<br />
BSVI ausgerichtet. Rückfragen dazu<br />
können gerne an die Geschäftsstelle<br />
gerichtet werden.<br />
Neue Mitglieder<br />
(März <strong>2012</strong> bis Juli <strong>2012</strong>)<br />
Rößler, Stefan<br />
Mitgl.-Nr.: 834<br />
Dipl. Geogr., Stadtplanungsamt<br />
(Verkehrs- und Flächennutzungsplanung)<br />
– Seestadt Bremerhaven<br />
Kiwitz, André G. H.,<br />
Mitgl.-Nr.: 835<br />
Dipl.-Ing., TED GmbH<br />
Bremerhaven<br />
Kremeike, Timo,<br />
Mitgl.-Nr.: 836,<br />
Student<br />
Hirsch, Julian,<br />
Mitgl.-Nr. 837<br />
Student<br />
Stern, Gerd,<br />
Mitgl.-Nr.: 838,<br />
Student<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 63
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
Veranstaltungen in <strong>Niedersachsen</strong><br />
LANDESVEREINIGUNG<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Siehe auch<br />
www.vsvi-niedersachsen.de<br />
13. September <strong>2012</strong><br />
1. Stammtisch Junge <strong>VSVI</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
19 Uhr, Mister Q, Raschplatz 6,<br />
30161 Hannover<br />
s. Seite 6<br />
23. November <strong>2012</strong><br />
Herbstexkursion zum Airbus-Werk in<br />
Hamburg-Finkenwerder<br />
Vorstellung der Sanierungsarbeiten der<br />
Start- und Landebahn und Werks -<br />
besichtigung<br />
Bei einem Treffen der Bezirksgruppenvorsitzenden am 21. November 2003 in Verden wurde nochmals einmütig<br />
festgestellt, dass Gäste bei den Veranstaltungen aus anderen Bezirksgruppen stets willkommen sind. Von dieser<br />
Möglichkeit sollte im Sinne eines guten Zusammenhaltes unserer Vereinigung reger Gebrauch gemacht werden.<br />
64 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Bezirksgruppe Braunschweig<br />
20. September <strong>2012</strong><br />
Besichtigung der VW-Arena<br />
in Wolfsburg<br />
24. Januar 2013<br />
Neujahrsempfang in Braunschweig<br />
September 2013<br />
mehrtägige Exkursion ins Ruhrgebiet<br />
Bezirksgruppe Celle<br />
5. bis 8. September <strong>2012</strong><br />
Mehrtagesexkursion Rhein / Ruhr<br />
Oktober / November <strong>2012</strong><br />
Tagesexkursion nach Wolfsburg mit<br />
Besichtigung des VW-Werkes und<br />
einer Baumaßnahme, anschließendes<br />
Abendessen anlässlich des 50-jährigen<br />
Bestehens der Bezirksgruppe Celle<br />
(Gründungsdatum: 7. Sept. 1961)<br />
Bezirksgruppe Hameln<br />
25. bis 28. Oktober <strong>2012</strong><br />
Herbstexkursion nach Breslau<br />
gemeinsam mit der Bezirksgruppe<br />
Hildesheim<br />
Gäste sind herzlich willkommen!<br />
20. November <strong>2012</strong><br />
50 Jahre <strong>VSVI</strong> – Hameln<br />
geschichtlicher Rückblick,<br />
Ehrung langjähriger Mitglieder<br />
Bezirksgruppe Hannover<br />
22. August <strong>2012</strong><br />
14 Uhr: Halbtagsexkursion<br />
Baustellenbesichtigung<br />
Umbau Autobahnkreuz Hannover-Ost<br />
A7/A2<br />
29. November <strong>2012</strong><br />
18 Uhr: Jahresabschluss mit<br />
traditionellem Grünkohlessen<br />
Hotel Hennies. OT Altwarmbüchen,<br />
Hannoversche Straße 40,<br />
30916 Isernhagen<br />
5. Februar 2013<br />
17 Uhr: <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
der Bezirksgruppe mit Preisskat<br />
und Doppelkopfspiel;<br />
Spielbeteiligung bitte bei Anmeldung<br />
nennen, Central-Hotel Kaiserhof<br />
Bezirksgruppe Hildesheim<br />
25. bis 28. Oktober <strong>2012</strong><br />
Herbstexkursion nach Breslau<br />
gemeinsam mit der Bezirksgruppe<br />
Hameln<br />
Gäste sind herzlich willkommen!<br />
Bezirksgruppe Emsland<br />
20. bis 22. September <strong>2012</strong><br />
Herbstexkursion nach Lubmin /<br />
Greifswald / Peenemünde<br />
11. Oktober <strong>2012</strong><br />
Kurzexkursion zur Baustelle der<br />
„Emslandarena“ in Lingen
Bezirksgruppe Lüneburg<br />
28. bis 29. September <strong>2012</strong><br />
Kulturfahrt in die Kulturhauptstadt<br />
Essen<br />
Bezirksgruppe Nienburg<br />
Oktober <strong>2012</strong><br />
Herbstveranstaltung<br />
6. Dezember <strong>2012</strong><br />
Adventstreffen, 17 Uhr<br />
7. Februar 2013<br />
Jahreshauptversammlung in Oyle,<br />
17 Uhr<br />
Bezirksgruppe Northeim<br />
6. bis 9. September <strong>2012</strong><br />
Jahresexkursion nach Brügge mit<br />
Besichtigung Umbau Autobahnkreuz<br />
Aachen<br />
17. Oktober <strong>2012</strong><br />
Neubau Primatenzentrum Göttingen<br />
mit Partner<br />
Bezirksgruppe Oldenburg<br />
Siehe auch www.vsvi-ol.de<br />
12. September <strong>2012</strong><br />
7. Stammtisch im Etzhorner Krug,<br />
Oldenburg<br />
12. bis 13. Oktober <strong>2012</strong><br />
Herbstexkursion an den Mittelrhein,<br />
mit <strong>Mitgliederversammlung</strong><br />
23. November <strong>2012</strong><br />
Skatturnier<br />
Bezirksgruppe Osnabrück<br />
7. bis 9. September <strong>2012</strong><br />
Mehrtagesexkursion Luxemburg<br />
Bezirksgruppe Ostfriesland<br />
28. bis 29. September <strong>2012</strong><br />
Exkursion nach Hamburg<br />
15. November <strong>2012</strong><br />
Jahresabschlussveranstaltung<br />
Bezirksgruppe Stade<br />
7. bis 9. September <strong>2012</strong><br />
Wochenendfahrt mit Partnern nach<br />
Rügen, u.a. Besuch der Störtebecker<br />
Festspiele<br />
Landesvereinigung <strong>Niedersachsen</strong><br />
Bezirksgruppe Verden<br />
1. November <strong>2012</strong><br />
Truppenbesuch in der Logistikschule<br />
der Bundeswehr in Garlstedt im<br />
Landkreis Osterholz<br />
Eine gesonderte Einladung wird in<br />
Kürze verschickt.<br />
22. November <strong>2012</strong><br />
2. Stammtisch für Mitglieder und Gäste<br />
Fachvortrag, Rückblick <strong>2012</strong>,<br />
Ausblick 2013<br />
Ort: Gasthaus Hotel Verdener Hof<br />
in Verden, Nasse Straße 1<br />
Beginn: 16.30 Uhr<br />
23. November <strong>2012</strong><br />
Teilnahme an der Herbstexkursion<br />
der Landesvereinigung<br />
zum Airbus-Werk in<br />
Hamburg-Finkenwerder.<br />
Eine gemeinsame Busanreise<br />
von Verden ist geplant.<br />
24. Januar 2013<br />
<strong>Mitgliederversammlung</strong> mit<br />
Grünkohlessen<br />
Beginn: 16 Uhr<br />
26. bis 30. April 2013<br />
Vier- oder fünftägige Studienreise<br />
in den Südwesten<br />
von Deutschland (Pfalz) mit Fach-<br />
und Kulturprogramm<br />
<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 65
Landesvereinigung Bremen<br />
Adressen <strong>VSVI</strong> Bremen<br />
Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrs ingenieure der Freien Hansestadt Bremen e.V.<br />
www.vsvi-bremen.de<br />
Geschäftsstelle:<br />
Britta Berning<br />
Bürgermeister-Spitta-<br />
Allee 18<br />
28329 Bremen<br />
Tel. 0421 20349-133<br />
Fax 0421 20349-34<br />
Vorstand<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Markus Mey<br />
c/o BPR Beraten Planen<br />
Realisieren, Dipl.-Ing.<br />
Bernd F. Künne & Partner<br />
Ostertorstraße 38/39<br />
28195 Bremen<br />
Tel. 0421 33502-0<br />
Fax 0421 33502-33<br />
2. Vorsitzender,<br />
Geschäftsführer<br />
Dipl.-Ing. Oliver Iversen<br />
c/o Amt für Straßen und<br />
Verkehr<br />
Herdentorsteinweg 49/50<br />
28195 Bremen<br />
Tel. 0421 361-96979<br />
Fax 0421 361-17049<br />
66 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Schatzmeister<br />
Dipl.-Geol. Wulf Höppner<br />
Schatzmeister<br />
c/o Matthäi<br />
Bauunternehmen<br />
GmbH & Co. KG<br />
Am Deich 60-62<br />
28199 Bremen<br />
Tel. 0421 59668-36<br />
Fax 0421 59668-10<br />
Fortbildung<br />
Dipl.-Ing. Ilse Wrede<br />
c/o Magistrat der<br />
Stadt Bremerhaven<br />
Amt für Straßen- und<br />
Brückenbau<br />
Fährstraße 20<br />
27568 Bremerhaven<br />
Tel. 0471 5902-921<br />
Fax 0471 5902-077<br />
Ingenieurnachwuchs<br />
und Wissenschaft<br />
Prof. Dr.-Ing. Carsten-Wilm<br />
Müller<br />
c/o Hochschule Bremen<br />
Labor für Verkehrswesen<br />
und Städtebau (LaVeS)<br />
Neustadtswall 30, Gebäude<br />
AB, Raum 712, FB 3<br />
28199 Bremen<br />
Tel. 0421 59 053-480<br />
Fax 0421 59 053-479<br />
Organisation<br />
und Veranstaltungen<br />
Dr.-Ing. Jens Ritter<br />
c/o Prof. Bellmer Ingenieurgruppe<br />
GmbH<br />
Henrich-Focke-Straße 13<br />
28199 Bremen<br />
Tel. 0421 174 63-31<br />
Fax 0421 174 63-33<br />
Strategie<br />
Dipl.-Ing. Enno Wagener<br />
c/o Magistrat der Stadt<br />
Bremerhaven<br />
Amt für Straßen- und<br />
Brückenbau<br />
Fährstraße 20<br />
27568 Bremenhaven<br />
Tel. 0471 590-2184<br />
Fax 0471 590-2077<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Interessenvertretung<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />
Bernd Aschauer<br />
c/o August Reiners<br />
Bauunternehmen GmbH<br />
Arberger Hafendamm 16<br />
28309 Bremen<br />
Tel.: 0421 4107-120<br />
Fax: 0421 4107-123
Vereinigung<br />
der Straßenbauund<br />
Verkehrs -<br />
ingenieure in<br />
<strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle:Martina Howind<br />
Eichstraße 19<br />
30161 Hannover<br />
Tel. 0511 / 32 53 60<br />
Fax 0511 / 32 56 53<br />
www.vsvi.de<br />
info@vsvi-niedersachsen.de<br />
Präsidium<br />
Präsident und<br />
fachliche Fortbildung<br />
Hon.-Prof. Dipl.-Ing.<br />
Markus Brockmann<br />
Rosenrotweg 3<br />
31787 Hameln<br />
Tel. 05151 / 27849<br />
tagsüber:<br />
Tel. 05151 / 607 178<br />
Fax 05151 / 655 57<br />
markus.brockmann@vsviniedersachsen.de<br />
Vizepräsident und<br />
Schatzmeister<br />
Dipl.-Ing. Hans Schnibbe<br />
c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Koppelstraße 28<br />
27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
Tel. 04791 / 802-19<br />
hans.schnibbe@vsviniedersachsen.de<br />
Geschäftsführer,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Verbindung zwischen<br />
Präsidium und Redaktion<br />
Dipl.-Ing. Matthias Kohl<br />
c/o Obermeyer<br />
Planen + Beraten GmbH<br />
Leisewitzstraße 37 a<br />
30175 Hannover<br />
Tel. 0511 / 85 07 - 23<br />
Fax 0511 / 85 07 - 70<br />
matthias.kohl@vsviniedersachsen.de<br />
Berufsständische Fragen,<br />
Verbindung zwischen<br />
Präsidium und BSVI<br />
Dipl.-Ing. Joachim Grupe<br />
c/o KEMNA BAU<br />
Lohweg 42, 30559 Hannover<br />
Tel. 0511 / 16 99 07 - 0<br />
Fax 0511 / 16 99 07 - 33<br />
joachim.grupe@vsviniedersachsen.de<br />
Organisation<br />
und Veranstaltungen<br />
Dipl.-Ing. Volker Schäfer<br />
c/o Schäfer Consult<br />
Stieglitzstraße 23<br />
26919 Brake<br />
Tel. 04401 / 93 65 29<br />
Fax 04401 / 54 53<br />
volker.schaefer@vsviniedersachsen.de<br />
Förderung des<br />
Ingenieurnachwuchses<br />
Dipl.-Ing. Lothar Griese<br />
c/o Ingenieurbüro Griese<br />
Wehderstraße 4<br />
26123 Oldenburg<br />
Tel. 0441 / 3906 3980<br />
Fax 0441 / 3906 3989<br />
lothar.griese@vsviniedersachsen.de<br />
Braunschweig 01<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Heinz-Georg Leuer<br />
c/o Stadt Braunschweig<br />
Bohlweg 30<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel. 0531 / 470-40 76<br />
Fax 0531 / 470-42 88<br />
2. Vorsitzender<br />
Akad. Direktor Dr.-Ing.<br />
Holger Lorenzl<br />
c/o ISBS, TU Braunschweig<br />
Beethovenstraße 51 b<br />
38106 Braunschweig<br />
Tel. 0531 / 391 - 62053<br />
Organisation<br />
Dipl.-Ing. Edgar Hartwig<br />
c/o Volkswagen AG Werk -<br />
technik<br />
Tel. 05361 / 92 14 18<br />
Fax 05361 / 95 72 14 18<br />
Redakteur<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Poggenklas<br />
Max-Planck-Straße 41<br />
38104 Braunschweig<br />
Tel. 0531 / 37 32 32<br />
Schrift- und Kassenführer<br />
Dipl.-Ing. Henning Römer<br />
c/o Fa. August Reiners<br />
Volkmaroder Straße 37<br />
38104 Braunschweig<br />
Tel. 0531 / 23721 - 17<br />
Fax 0531 / 23721 - 12<br />
Celle 02<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Holger Meins<br />
c/o NLStBV GB Lüneburg<br />
Am Alten Eisenwerk 2d<br />
21339 Lüneburg<br />
Tel. 04131 / 15 12 91<br />
Fax 04131 / 15 12 03<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Klaus Obert<br />
Am Brunnen 12<br />
29229 Celle<br />
Tel./Fax 05141 / 5 11 92<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Holger Gralher<br />
c/o Kreisstraßenmeisterei<br />
Langer Balkenweg<br />
29331 Lachendorf<br />
Tel. 05141 / 9 16 66 40<br />
Fax 05141 / 9 16 66 96<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Horst Müller<br />
Gorch-Fock-Weg 48<br />
30938 Burgwedel<br />
Tel. 05139 / 36 04<br />
Hameln 03<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Ralf Wilde<br />
c/o Stadt Hameln<br />
Rathausplatz 1<br />
31785 Hameln<br />
Tel. 05151 / 202-1535<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Michael Warm<br />
c/o NLStBV GB Hameln<br />
Roseplatz 5<br />
31785 Hameln<br />
Tel. 05151 / 607 - 156<br />
Fax 05151 / 65 557<br />
Redaktioneller Mitarbeiter<br />
Dipl.-Ing. Rudolf Traut<br />
Bückebergstraße 28<br />
31789 Hameln<br />
Tel. 05151 / 14 566<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Holger Smits<br />
c/o NLStBV GB Hameln<br />
Roseplatz 5<br />
31785 Hameln<br />
Tel. 05151 / 607 - 137<br />
Fax 05151 / 65 557<br />
Hannover 04<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Stefan Grampler<br />
c/o Stadt Hannover<br />
Fachbereich Tiefbau<br />
Neue-Land-Straße 2<br />
30625 Hannover<br />
Tel. 0511 / 168-48854<br />
Fax 0511 / 168-48484<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Lutz Kirsch<br />
c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure<br />
und Planer, Nürnberg<br />
An der Börse 1<br />
30159 Hannover<br />
Tel. 0511 / 36599-27<br />
Fax 0511 / 36599-78<br />
Kassenwart<br />
Matthias Heimsoth<br />
c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure<br />
und Planer, Nürnberg<br />
An der Börse 1<br />
30159 Hannover<br />
Tel. 0511 / 36599-22<br />
Fax 0511 / 36599-78<br />
Hildesheim 05<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Werner Pfeiffer<br />
Ahornweg 17,<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel. 05121 / 4 65 71<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Lothar Becker<br />
Hinter dem Dorfe 23<br />
31162 Bad Salzdetfurth<br />
Tel. 05064 / 72 50<br />
Beisitzer<br />
Dipl.-Ing. Martin Keil<br />
c/o Stadt Hildesheim<br />
Markt 3<br />
31134 Hildesheim<br />
Tel. 05121 / 301 - 36 12<br />
Schrift- und Kassenführer<br />
Bauing. (grad.) Fritz Igel<br />
c/o NLSTBV GB Hannover<br />
Dorfstraße 17-19<br />
30159 Hannover<br />
Tel. 0511 / 3 99 36 - 154<br />
Fax 0511 / 3 99 36 - 299<br />
Redaktioneller Mitarbeiter<br />
Andreas Gummert<br />
Haferkamp 11, 31061 Alfeld<br />
Tel. 0511 /30 34-24 18 (d)<br />
Fax 0511 /30 34-20 99 (d)<br />
Emsland 06<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Martin Zeller<br />
Marienstr. 22, 49808 Lingen<br />
Tel. 0591 / 610 49 00<br />
Fax 0591 / 610 49 01<br />
2. Vorsitzende<br />
Dipl.-Ing. Jochen Brandewiede<br />
Ludwigstraße 22<br />
49716 Meppen<br />
Tel. 05931 / 1 28 09<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Detlev Thieke<br />
Landkreis Emsland<br />
Fachbereich Straßenbau<br />
Ordeniederung 1<br />
49716 Meppen<br />
Tel. 05931 / 44 15 66<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Werner Molde<br />
c/o Bauunternehmung<br />
August Mainka GmbH & Co.<br />
Darmer Esch 74, 49811 Lingen<br />
Tel. 0591 / 800 06-618<br />
Fax 0591 / 800 06-50<br />
Lüneburg 07<br />
1. Vorsitzender<br />
Dieter Holstein<br />
Sassendorferstr. 15<br />
29549 Bad Bevensen<br />
Tel. 05821 / 35 27<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Manuela Kapak-<br />
Wendt<br />
c/o SM Uelzen<br />
Holdenstedter Straße 92<br />
29525 Uelzen<br />
Tel. 0581 / 7 34 03<br />
Fax 0581 / 1 48 43<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Thomas Rohlfing<br />
c/o SM Dannenberg<br />
Lüneburger Straße 17<br />
29451 Dannenberg<br />
Tel. 05861 / 975670<br />
Fax 05861 / 9756777<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. André Novotny<br />
c/o Ing.-Büro Odermann<br />
Apfelallee 3 a<br />
21337 Lüneburg<br />
Tel. 04131 / 86 340<br />
Fax 04131 / 86 3410<br />
Nienburg 08<br />
1. Vorsitzende<br />
Dipl.-Ing. Nicole de Leve<br />
c/o SM Stadthagen<br />
Vornhäger Straße 150<br />
31655 Stadthagen<br />
Tel. 05721 / 34 47<br />
Fax 05721 / 82 642<br />
Redakteur<br />
Dipl.-Ing. Friedrich Berghorn<br />
Auf dem Acker 8<br />
31592 Stolzenau<br />
Tel. 05765 / 94 27 28<br />
Fax 05765 / 94 27 29<br />
Northeim 09<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Horst Wegener<br />
c/o Eurovia Teerbau GmbH<br />
Lindenstraße 28<br />
37520 Osterode<br />
Tel. 05522 / 5098-49<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Hendrik Weitemeier<br />
c/o Ingenieurbüro Weitemeier<br />
Kiefernweg 11<br />
37127 Dransfeld<br />
Tel. 05502 / 9105611<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Hans Heiko Keppel<br />
c/o Eurovia Teerbau GmbH<br />
Lindenstraße 28<br />
37520 Osterode<br />
Tel. 05522 / 5098-32<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Simone Reppin<br />
c/o NLStBV-Z Hannover<br />
Göttinger Chaussee 76 a<br />
30453 Hannover<br />
Tel. 0511 / 30342611<br />
Oldenburg 10<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Lothar Griese<br />
c/o Ingenieurbüro Griese<br />
Wehdestraße 4<br />
26123 Oldenburg<br />
Tel. 0441 / 3906 3980<br />
Fax 0441 / 3906 3989<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Wilhelm Grünefeld<br />
c/o Wessels und Grünefeld<br />
Ingenieurberatung<br />
Schmaler Damm 17a<br />
26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491 / 92 11 55<br />
Fax 04491 / 92 11 72<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch<br />
c/o Ingenieurbüro Hirsch<br />
Eike-von-Repkow-Straße 32a<br />
26121 Oldenburg<br />
Tel. 0441 / 71248<br />
Fax 0441 / 7775376<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Doris Ehrich<br />
c/o NLStBV GB Oldenburg<br />
Kaiserstraße 27<br />
26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441 / 2181 - 170<br />
Osnabrück 11<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Schmidt<br />
c/o Stadt Osnabrück<br />
FD Straßenbau<br />
Hasemauer 1<br />
49074 Osnabrück<br />
Tel. 0541 / 323-42 21<br />
Fax 0541 / 323-15 42 21<br />
2. Vorsitzender und<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Horst Dallmann<br />
c/o Hermann Dallmann<br />
GmbH & Co. KG<br />
Wiesenweg 7<br />
49565 Bramsche<br />
Tel. 05461 / 952-16<br />
Fax 05461 / 952-70<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Helmut Kattenbeck<br />
c/o Oevermann Verkehrs -<br />
wegebau GmbH<br />
Elbestraße 60<br />
49090 Osnabrück<br />
Tel. 0541 / 69 118-10<br />
Fax 0541 / 69 118-30<br />
Adressen<br />
Ostfriesland 12<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Hinrich Tjaden<br />
c/o Matthäi Bauunternehmen<br />
Sternkamp 14<br />
26655 Westerstede<br />
Tel.: 04488 / 511 - 200<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Hilko Kruse-Edenhuizen<br />
c/o Helmus Straßenbau GmbH<br />
Raiffeisenstraße 7<br />
26603 Aurich<br />
Tel.: 04941 / 9 50 17 22<br />
und<br />
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Müller<br />
c/o G. Koch GmbH & Co.<br />
An der Hössen 4a<br />
26655 Westerstede<br />
Tel.: 04488 / 83 86 - 12<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Heiko Schürmann<br />
c/o NLStBV - GB Aurich<br />
Tel.: 04941 / 951 - 248<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Arnold Buß<br />
c/o NLStBV - GB Aurich<br />
Eschener Allee 31<br />
26587 Aurich<br />
Tel.: 04941 / 951 - 320<br />
Stade 13<br />
1. Vorsitzender +<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Ralf Patjens<br />
c/o NLSTBV GB Stade<br />
Harsefelder Straße 2<br />
21680 Stade<br />
Tel. 04141 / 601 - 330<br />
Fax 04141 / 601 - 397<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Ralf Kraeft<br />
c/o Matthäi Bauunternehmen<br />
Gnarrenburger Straße 195<br />
27432 Bremervörde<br />
Tel. 04761 / 99 90<br />
Fax 04761 / 50 37<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Fritz Allers<br />
Uferweg 8<br />
21762 Otterndorf<br />
Kultur und Information<br />
Dipl.-Ing. Ralf Mehrtens<br />
Am Dahl 6<br />
27628 Lehnstedt<br />
Verden 14<br />
1. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Hans Schnibbe<br />
c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Koppelstraße 28<br />
27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
Tel. 04791 / 802-19<br />
h.schnibbe@stehnke.de<br />
2. Vorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Adolf Biere<br />
c/o A-mobil-services GmbH<br />
Stader Straße 36<br />
27419 Sittensen<br />
Tel. 04282 / 50932 - 13<br />
adolf.biere@a-mobil-services.de<br />
Schriftführer<br />
Dipl.-Ing. Dieter Rosenberg<br />
c/o SM Rotenburg/Wümme<br />
Moorkamp 78<br />
27356 Rotenburg/Wümme<br />
Tel. 04261 / 966 227<br />
Fax 04261 / 966 228<br />
Kassenwart<br />
Dipl.-Ing. Jens-Uwe Prütz<br />
c/o DEUTAG GmbH & Co.KG<br />
NI Nord<br />
Oldenburger Allee 19-21<br />
30659 Hannover<br />
Tel. 0511 / 6 46 66-233<br />
Fax 0511 / 6 46 66-239<br />
August <strong>2012</strong>
In Hannover inspiziert man die Brücken besonders genau von unten Foto: © grbv