Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen

Bezirksgruppe Hannover
Zweite Baustellenbesichtigung der Schleuse Bolzum
Im Jahr 2009 waren wir das erste Mal
auf der größten Wasserbaustelle in der
Region Hannover. Jetzt genau drei
Jahre später waren wir wieder da. Am
27. März 2012 haben sich 16 interessierte
Mitglieder der Bezirksgruppe
Hannover zur ersten Halbtagsexkursion
des Jahres eingefunden. Unser
Mitglied Herr Dr. Peter Molde hat wieder
die Exkursion geleitet und stellte
für einen Nachmittag ein interessantes
Programm zusammen. Zuerst bekamen
wir erneut von Herrn Wallheinke
der Wasser- und Schifffahrtsdirektion
Mitte, Neubauamt für den Ausbau des
Mittellandkanals Hannover, eine theoretische
Einweisung per PowerPoint-
Präsentation über die Baumaßnahme.
Danach ging es über die Baustelle. Wir
haben alles gesehen, zum Beispiel das
neue Pumpwerk, die Kammer mit den
neuen Schleusentoren und den Vorha-
Schleusenbesichtigung Bolzenburg
50 | VSVI-Information August 2012
fen. Die Bauarbeiten dauern noch an,
die allerletzten Arbeiten werden im
Herbst 2013 abgeschlossen sein.
Der Stichkanal nach Hildesheim (SKH)
zweigt circa 20 Kilometer östlich von
Hannover aus dem Mittellandkanal in
südlicher Richtung ab. Mit der
Schleuse Bolzum wird gleich nach der
Abzweigung ein Höhenunterschied
von derzeit 8 m zwischen der Scheitelhaltung
des Mittellandkanals und dem
sich anschließenden rund 14 km langen
Stichkanal überwunden. Damit
die dahinter liegenden Häfen zukünftig
für die moderne Güterschifffahrt
erreichbar sind, müssen der Kanal und
die Schleuse aus-, bzw. neu gebaut
werden. Großmotorgüterschiffe mit
bis zu 135 m Länge und Schubverbände
mit einer Länge von 139 m sollen
den Stichkanal befahren können.
In einer ersten Ausbaustufe wird die
bestehende Schleuse Bolzum durch
einen Neubau ersetzt.
Die neue Schleuse wird aus geologischen
Gründen südwestlich der bestehenden
Schleuse im Oberen Vorhafen
errichtet. Der Achsabstand beträgt 36
m. Während der Baumaßnahme wird
der Schiffsverkehr weiterhin über die
bestehende Schleuse geführt. Nach
Inbetriebnahme der neuen Schleuse
wird sie jedoch außer Betrieb genommen
und als technisches Baudenkmal
erhalten.
Anschließend waren wir wieder im
Gutshof Rethmar. Kaffee und Kuchenbufett
rundeten den Tag ab.
Stefan Grampler
Fotos: Arno Maaß