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Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen

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aus Naturstein oder Pflastersteinen mit<br />

gesägter Unterseite zu empfehlen, eine<br />

Haftschicht zu verwenden.<br />

Für die Haftzugfestigkeit sollten<br />

erreicht werden:<br />

mit Haftmittel im Mittel 0,8 N/mm²,<br />

kein Einzelwert < 0,6 N/mm²<br />

ohne Haftmittel im Mittel 0,6 N/mm²,<br />

kein Einzelwert < 0,4 N/mm²<br />

Nach den allgemeinen Bauregeln wird<br />

verlangt, in gebundenen Befestigungen<br />

Bewegungsfugen herzustellen, um<br />

Temperaturspannungen der Fläche aufzunehmen.<br />

Gebäude und alle Einbauten<br />

müssen stets dauerelastisch freigestellt<br />

werden. Ebenfalls müssen in der<br />

Unterlage vorhandene Bewegungsfugen<br />

grundsätzlich in den Belag übernommen<br />

werden. Die Erstellung von<br />

rissfreien gebundenen Elementdecken<br />

ist trotzdem nicht möglich.<br />

In unseren Nachbarländern Schweiz<br />

und Österreich wird die Herstellung von<br />

Bewegungsfugen als schwierig und<br />

möglicherweise auch schadenträchtig<br />

angesehen.<br />

Entstandene Risse infolge Temperaturspannungen<br />

werden in Bewegungsfugen<br />

umgewandelt, in dem sie circa 30<br />

mm aufgeschnitten und dauerelastisch<br />

vergossen werden.<br />

2. Seminartag<br />

Wie der erste Tag endete, so ging es<br />

am zweiten Tag weiter, jedenfalls thematisch.<br />

Die Pflasterbefestigungen, sei<br />

es in gebundener oder ungebundener<br />

Bauweise, nehmen im kommunalen<br />

Bereich einen sehr großen Stellenwert<br />

ein. So ist es unabdingbar, den geneigten<br />

Zuhörern Einblicke in das aktuelle,<br />

kurz vor der Veröffentlichung stehende<br />

Regelwerk zu geben. So befasst sich<br />

der Vormittag des zweiten Tages zum<br />

einen mit Flächenbefestigungen mit<br />

Großformaten und zum anderen mit<br />

Aufgrabungen nach ZTV A-StB 11.<br />

Flächenbefestigungen in Großformaten<br />

– Dipl.-Ing. Jürgen Dieker,<br />

Stadt Osnabrück, ÖBÜV-Sachverständiger<br />

des Straßenbauerhandwerks<br />

Da das bisherige Technische Regelwerk<br />

den Bau von Verkehrsflächen mit Großformaten,<br />

das sind Belagselemente aus<br />

Beton oder Naturstein, deren Gesamtlänge<br />

zwischen 400 mm und 1.250<br />

mm liegt, nicht vollständig behandelt,<br />

werden von der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)<br />

im Rahmen der Technischen Regelwerke<br />

ein Merkblatt für Flächenbefestigungen<br />

mit Großformaten in ungebundener<br />

Ausführung (M FG) erstellt.<br />

Großformate können bei öffentlichen<br />

Verkehrsflächen der Bauklasse III bis VI<br />

gemäß den RStO 01, bei Rad- und<br />

Gehwegen sowie bei privaten Flächenbefestigungen<br />

verwendet werden. Jürgen<br />

Dieker weist darauf hin, dass die<br />

Verkehrsbeanspruchung allzu häufig<br />

unterschätzt wird. Diese ist bei der Planung<br />

zwingend zu berücksichtigen.<br />

Nicht nur die Gestaltung der Fläche,<br />

sondern auch die Dauerhaftigkeit und<br />

Funktionalität soll entsprechend<br />

Flächenbefestigung mit Großformaten<br />

Seminarecho<br />

berücksichtigt werden. Der Referent<br />

geht auf die vertraglichen Vereinbarungen<br />

sehr detailliert ein, denn es ist<br />

zwingend notwendig, genau festzuschreiben,<br />

was gebaut werden soll.<br />

Besondere Anforderungen sind an die<br />

Unterlage, den Bereich unter dem<br />

Belag mit Großformaten, zu stellen.<br />

Aufgrund der relativ großen Elementabmessungen<br />

muss die obere Tragschicht<br />

einen hohen Widerstand gegen<br />

Verformungen aufweisen, da sonst die<br />

Gefahr besteht, dass hohe Radlasten<br />

und hohe dynamische Beanspruchungen<br />

zum Nachgeben der Unterlage und<br />

zum Abheben des lastfreien Endes des<br />

Elementes führen kann. Bei Tragschichten<br />

ohne Bindemitteln (ToB) sollte ein<br />

Verdichtungsgrad von DPr ≥ 103 Prozent<br />

auf der ToB und ein EV2-Wert von<br />

mindestens 180 MN/m² erreicht werden.<br />

Weitere Anforderungen sind vom<br />

Referenten bezüglich der Bauprodukte<br />

sowie des Bettungs- und Fugenmaterials<br />

aufgestellt worden. Die Verlegung<br />

der großformatigen Belagselemente ist<br />

analog zur ZTV und TL Pflaster durchzuführen.<br />

Die Fugenbreite sollte 6 bis 8<br />

mm betragen, mit einer zulässigen<br />

Abweichung von +/- 2 mm. Abschließend<br />

verweist der Referent darauf, dass<br />

nur durch eine fachgerechte Anwendung,<br />

Planung und eine gute handwerkliche<br />

Ausführung eine möglichst<br />

<strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong> | 29<br />

Foto: Jürgen Dieker

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