Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen
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Schwerpunkt<br />
Grundhafte Instandsetzung der Karl-Carstens-<br />
Brücke über die Weser in Bremen<br />
Zur Abschätzung der Notwendigkeit<br />
der Instandsetzung eines bestehenden<br />
Bauwerks ist eine sorgfältige Beurteilung<br />
des Ist-Zustandes wichtige Voraussetzung.<br />
Das erforderliche Maß und die<br />
Art der Instandsetzung können nur<br />
anhand dieser Beurteilung festgelegt<br />
werden. Im Beitrag wird die Schadenanalyse<br />
einer stark chloridbelasteten,<br />
älteren Spannbetonbrücke und den<br />
daraus resultierenden Folgerungen hinsichtlich<br />
der erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen<br />
(u. a. Erneuerungen,<br />
Korrosionsschutz, bereichsweise Verstärkung,<br />
Ersatzbauwerk) vorgestellt.<br />
Für die Instandsetzungsplanung sowie<br />
deren Umsetzung war insbesondere die<br />
Verkehrsführung während der Bauarbeiten<br />
zu betrachten. Aspekte der Bauüberwachung<br />
der Instandsetzungsarbeiten<br />
werden diskutiert.<br />
Bild. 1: Karl-Carstens-Brücke, Übersicht<br />
16 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
Einleitung<br />
Die nach dem ehemaligen Bundespräsidenten<br />
benannte „Karl-Carstens-Brücke“<br />
im Zuge der Hastedter und<br />
Habenhauser Brückenstraße, im Verwaltungsbereich<br />
des Amtes für Straßen<br />
und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen<br />
(ASV Bremen), ist eine wichtige<br />
Weserquerung zur Anbindung an den<br />
Bremer Süden mit den dort gelegenen<br />
Wohn-, Geschäfts- und Gewerbegebieten<br />
(Bild 1). Die Unterbauten der Brücke<br />
wurden nach dem Weserhochwasser<br />
im Jahre 1981 umfassend instand<br />
gesetzt, an den Überbauten in den Folgejahren<br />
– wie zuvor – diverse Maßnahmen<br />
der baulichen Unterhaltung<br />
durchgeführt sowie einzelne sicherheitsrelevante<br />
Schäden behoben. Zu<br />
einer aufwendigen Instandsetzung der<br />
Brückenüberbauten bestand im Sinne<br />
der Richtlinie zur Planung von Erhaltungsmaßnahmen<br />
an Ingenieurbauwerken<br />
(RPE-ING) über Jahre hinweg<br />
keine Veranlassung, dies auch unter<br />
Berücksichtigung der besonderen Verkehrsproblematik.<br />
Anlässlich der Hauptprüfung gemäß<br />
DIN 1076 im Jahre 2003 wurden<br />
jedoch Schäden in einer solchen Größenordnung<br />
festgestellt, die bei einer<br />
Beurteilung nach der Richtlinien für die<br />
Erhaltung von Ingenieurbauten (RI-<br />
ERH-ING) Zweifel an der Standsicherheit<br />
und Dauerhaftigkeit des Bauwerks<br />
aufkommen ließen. Zur Erfassung des<br />
tatsächlichen Bauwerkszustandes mit<br />
Folgerungen über die geeignete Erhaltungsstrategie<br />
stellte sich deshalb das<br />
Erfordernis einer objektbezogenen<br />
Schadenanalyse. Im vorliegenden Beitrag<br />
werden die Ergebnisse dieser Analyse<br />
vorgestellt und die Überlegungen<br />
für die Instandsetzungsplanung sowie<br />
deren Umsetzung erörtert. Hierbei wird<br />
auch auf das immer wichtiger werdende<br />
Erhaltungsmanagement einge-