Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen
Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen
Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schwerpunkt<br />
zwischen den Geländern misst 17,10<br />
m. Der Überbau ist in Brückenlängsund<br />
-querrichtung vorgespannt. Die<br />
Unterbauten sind flach gegründet. Einzelne<br />
Pfeiler führen durch eine Tiefgarage.<br />
Das Bauwerk wurde für Brückenklasse<br />
60 nach DIN 1072 (09.1967)<br />
bemessen. Bild 1 und Bild 2 zeigen<br />
Ansichten des Brückenbauwerks.<br />
Zustand des Bauwerkes<br />
Am Brückenbauwerk wurde im September<br />
2011 eine Brückenhauptprüfung<br />
durchgeführt. Die tragenden Bau-<br />
12 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />
teile besitzen demnach einen guten,<br />
erhaltenswerten Zustand. Vereinzelte<br />
Risse und Betonabplatzungen mit freiliegender<br />
und korrodierter Bewehrung,<br />
insbesondere im Bereich der Koppelfugen,<br />
sind sorgfältig und dauerhaft zu<br />
sanieren. Die Übergangskonstruktionen<br />
müssen ausgetauscht werden. Diese<br />
weisen starke Korrosion an den Randund<br />
Mittelträgern sowie an den Traversen<br />
auf. Zudem sind die Lamellen veraltet<br />
und undicht, Bild 4. Auch sind<br />
starke Schäden an den angrenzenden<br />
Betonbauteilen vorhanden. Ferner<br />
muss an den Einstiegsstellen zum Hohlkasten<br />
in der Mittelkappe das Eindringen<br />
von Feuchtigkeit dauerhaft vermieden<br />
werden. An den Pfeilern sind<br />
teilweise Netzrisse mit geringer Rissbreite<br />
(w ≤ 0,2 mm) vorhanden. An<br />
den Pfeilerköpfen treten einzelne Risse<br />
mit größeren Rissbreiten auf (0,2 mm ≤<br />
w ≤ 0,4 mm). An den Topflagern sind<br />
teilweise Dichtbänder schadhaft und<br />
müssen ausgebessert werden. An den<br />
Lagerplatten tritt Korrosion auf.<br />
Nachrechnung gemäß der Handlungsanweisung Spannungsriss korrosion<br />
Vorgehensweise<br />
Bei bestehenden Spannbetonbrücken,<br />
die durch die Verwendung eines<br />
gegenüber Spannungsrisskorrosion<br />
empfindlichen Spannstahls gekennzeichnet<br />
sind, muss eine Beurteilung<br />
des Gefährdungspotentials vorgenommen<br />
werden, um das Risiko eines plötzlichen,<br />
nicht durch übermäßige Rissbildung<br />
angekündigten Versagens<br />
eingrenzen zu können.<br />
Es ist daher rechnerisch zu untersuchen,<br />
ob sich ein sukzessiver Spannstahlausfall<br />
infolge Spannungsrisskorrosion<br />
durch eine Rissbildung am<br />
Bauwerk anzeigt und somit einen drohenden<br />
Biegebruch rechtzeitig ankündigt<br />
(„Riss-vor-Bruch-Kriterium“) oder<br />
ob der Spannstahlausfall unmerklich so<br />
lange fortschreitet und die örtliche<br />
Tragfähigkeit somit abmindert, bis sich<br />
ein Biegebruch plötzlich und unangekündigt<br />
einstellen kann.<br />
Üblicherweise wird das Ankündigungsverhalten<br />
zunächst auf Querschnittsebene<br />
untersucht. Kann kein ausreichendes<br />
Ankündigungsverhalten<br />
nachgewiesen werden, soll ein vereinfachter<br />
stochastischer Nachweis auf<br />
Systemebene geführt werden.<br />
Nachweis des Ankündigungsverhaltens<br />
auf Querschnittsebene<br />
Ausgehend von der im betrachteten<br />
Querschnitt vorhandenen Gesamtspannstahlfläche<br />
Az ist für den Nach-<br />
Die Restspannstahlfläche ergibt sich allgemein zu:<br />
weis des Ankündigungsverhaltens diejenige<br />
Spannstahlfläche Az,Ausfall zu<br />
berechnen, bei deren Ausfall die rechnerische<br />
Betonzugfestigkeit überschritten<br />
wird und eine Rissbildung einsetzt.