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Mitgliederversammlung 2012 - VSVI Niedersachsen

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Schwerpunkt<br />

Nachrechnung gemäß der Nachrechnungsrichtlinie (NRR)<br />

Ziel der Nachrechnung war es, die rechnerische<br />

Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit<br />

des Brückenbauwerks<br />

nach den derzeit gültigen Bemessungsvorschriften<br />

zu bewerten. Hierzu<br />

sollten unterschiedliche Verkehrslastmodelle<br />

untersucht und die Nachrechnung<br />

entsprechend der Vorgehensweise<br />

für die Stufe 1 und Stufe 2<br />

in der Nachrechnungsrichtlinie<br />

durchgeführt werden.<br />

Zusätzlich wurde eine Verkehrszählung<br />

durchgeführt, um die tatsächliche<br />

durchschnittliche tägliche Verkehrs -<br />

stärke der Fahrzeugarten des Schwerverkehrs<br />

(DTV-SV) zu erhalten. Diese<br />

ergab für den Schwerverkehr einen<br />

Wert von DTV SV < 1000. Gemäß der<br />

Nachrechnungsrichtlinie wird als Ziellastniveau<br />

die Brückenklasse 60<br />

vorgegeben.<br />

In der Nachrechnung wurden die<br />

Schnittkräfte infolge Lastmodells 1<br />

(LM1) nach DIN-Fachbericht 101 und<br />

der Brückenklasse 60/30 (BK60/30)<br />

sowie Brückenklasse 60 (BK60) ermittelt.<br />

Zusätzlich wurden die Schnitt -<br />

größen für eine Ansammlung von 44-t-<br />

Fahrzeugen nach „Allgemeines<br />

Rundschreiben Straßenbau Nr.<br />

13/2004“ berechnet.<br />

Bild 6: Querschnitt der Hohlkastenbrücke<br />

14 | <strong>VSVI</strong>-Information August <strong>2012</strong><br />

Die vollständige Bemessung des Überbaus<br />

wurde für die Verkehrslastmodelle<br />

LM1 und BK60 nach DIN-Fachbericht<br />

102 durchgeführt. Die Auswirkungen<br />

der Verkehrslastmodelle BK60/30 sowie<br />

die Ansammlung von 44-t-Fahrzeugen<br />

wurden durch einen Schnittgrößenvergleich<br />

bewertet. Aufgrund der vorhandenen<br />

Querschnittsabmessungen konnte<br />

der Überbau in Längsrichtung als<br />

torsionssteifer Balken berechnet werden.<br />

Die Längsspannungen und zugehörigen<br />

Schubspannungen wurden am<br />

Gesamtquerschnitt ermittelt. Die Querrichtung<br />

wurde an einem räumlichen<br />

Faltwerksmodell untersucht. (s. Bild 6).<br />

Ergebnisse der Nachrechnung<br />

Schnitt- und Auflagerkräfte<br />

In Bezug auf die Biegemomente infolge<br />

Verkehr nach BK60 führt das LM1 bei<br />

den Feldmomenten zu 18 % bis 20 %<br />

höheren Schnittgrößen. Die Stützmomente<br />

erhöhen sich um circa 12 %. Bei<br />

BK60/30 wachsen die Feldmomente<br />

von 13 % bis 15 % und die Stützmomente<br />

um weniger als 8 % an. Die<br />

Ansammlung von 44-t-Fahrzeugen<br />

führt im Vergleich zu BK60 in den<br />

Feldern zu teilweise deutlich geringeren<br />

Beanspruchungen und zu etwa gleich<br />

großen Stützmomenten. Die<br />

Auflagerkräfte infolge Verkehr führen<br />

beim LM1 zu circa 30 % höhen<br />

Werten. Der Zuschlag liegt bei der<br />

BK60/30 zwischen 10 % und 15 %.<br />

Die Ansammlung der 44-t-Fahrzeuge<br />

überschreitet nur gering die Auflager -<br />

kräfte nach BK60.<br />

Ziellastniveau LM1 und Bemessung<br />

nach DIN-Fachbericht 102<br />

In Längsrichtung ist im Grenzzustand<br />

der Tragfähigkeit der vorhandene<br />

Beton- und Spannstahlquerschnitt für<br />

die Aufnahme der Biegemomente ausreichend.<br />

Der Ermüdungsnachweis ist<br />

ebenfalls erfüllt. Dies gilt auch für die<br />

Koppelfugen. Die zur Aufnahme der<br />

Torsionsmomente erforderliche Längsbewehrung<br />

ist nicht ausreichend<br />

vorhanden. Daher wurde für die<br />

Bemessung der rechnerisch nicht<br />

aufnehmbare Anteil des Torsionsmomentes<br />

in ein Kräftepaar zerlegt und zu<br />

den vorhandenen Querkräften in den<br />

Stegen addiert. Die erforderliche Bügelbewehrung<br />

wurde dann für die resultierende<br />

Querkraft VEd = VQ,d + ΔVMT,d<br />

ermittelt.<br />

Auch ohne den Anteil aus Torsion sind<br />

die rechnerischen Defizite der vorhandenen<br />

Querkraftbewehrung erheblich.<br />

Hinweise auf eine Überbeanspruchung<br />

infolge Querkraft konnten bei der<br />

Brückenhauptprüfung jedoch nicht<br />

festgestellt werden.<br />

In der Fachliteratur wird ausführlich von<br />

solchen stark abweichenden Ergebnis-

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