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lernen, leben, lachen - Paul-Gerhardt-Schule Kahl

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das Gebet, nachdem sie sich zuvor rituell gereinigt haben. Auch Kinder<br />

nehmen bereits ganz ernsthaft daran teil. Die Klagemauer ist in einen<br />

Bereich für Männer und einen für Frauen geteilt.<br />

Schließlich besuchten wir noch das Gartengrab, das außerhalb der Altstadt<br />

liegt und als eine der möglichen Begräbnisstellen Jesus gilt. Dort<br />

konnten wir ein Grab eines reichen jüdischen Mannes zur Zeit Jesu<br />

besichtigen. Das Grab war von einer sehr schönen Gartenanlage<br />

umgeben. In einem gesonderten Bereich konnten wir gemeinsam<br />

einen Gottesdienst mit Abendmahl feiern.<br />

Am Abend nahmen wir an einem Vortrag des Journalisten Johannes<br />

Gerloff teil. Auf sehr unterhaltsame Weise aber auch mit viel Hintergrundwissen<br />

informierte er uns über die politische Situation in Jerusalem.<br />

Am nächsten Tag, dem Pfingstsonntag, konnten wir einen deutschsprachigen<br />

Gottesdienst in der Erlöserkirche in Jerusalem besuchen.<br />

Dieser wurde durch mehrere zugereiste Chöre bereichert.<br />

Unser nächstes Ziel war der Tempelberg. Hier stehen der Felsendom<br />

und die Al-Aksa-Moschee, die zwei der wichtigsten muslimischen Heiligtümer<br />

sind. Von Nicht-Moslems dürfen sie nicht mehr betreten werden.<br />

Auf dem Platz vor den Gebäuden war ein Brunnen, an dem man<br />

sich rituell reinigen konnte.<br />

Als nächstes besuchten wir die Siedlung Ma'ale Adumin außerhalb von<br />

Jerusalem. In der Siedlung wurden wir von Doron Schneider (Mitarbeiter<br />

in der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem) empfangen.<br />

Er erzählte uns einiges über den Siedlungsbau in Israel und über<br />

das Leben der messianischen Juden in Israel, zu denen er auch<br />

gehört. Danach besuchten wir Dorons Familie in seinem Haus und<br />

bekamen ein kühles Getränk sowie israelisches Salzgebäck angeboten,<br />

was wegen<br />

der Hitze<br />

dankbar angenommen<br />

wurde.<br />

Unser nächstes<br />

Ziel lag<br />

hinter dem<br />

israelischen<br />

Sicherheitszaun:Bethlehem.<br />

Damit ist<br />

Juden die Einfahrt<br />

nicht<br />

mehr gestattet. Nach Passieren der Grenzkontrolle fuhren wir zu unserem<br />

Ziel, der Geburtskirche. Bei den einführenden Worten Doros vor<br />

der Kirche mussten wir ganz eng zusammenrücken, um alles zu verstehen,<br />

da gerade an der Moschee gegenüber der Muezzin lautstark<br />

zum Gebet rief. Das Kirchengebäude wird ebenfalls von drei Kirchen<br />

betreut: der griechisch-orthodoxen, der armenischen und der katholischen.<br />

Am Abend im Hotel wartete noch eine ganz besondere Veranstaltung<br />

auf uns: der gebürtig aus Warschau stammende Zvi Kalischer erzählte<br />

uns, wie er das Ghetto im 2. Weltkrieg als 12jähriger über<strong>leben</strong> konnte.<br />

Seine Erinnerungen waren zum Teil sehr bewegend, aber er erzählte<br />

sie nicht ohne einen feinen Humor, dem man erst einmal auf die<br />

Spur kommen musste. Nach Ende des Krieges gelangte er nach Israel,<br />

wo er weiterhin mit einigen Schwierigkeiten<br />

zu kämpfen hatte. Hier begegnete ihm die<br />

Bibel und sprach<br />

ihn ganz persönlich<br />

an. Jetzt ist<br />

er einer der leitenden<br />

Köpfe<br />

einer messianischen<br />

Gemeinde<br />

und ist stolz auf<br />

seine vielen Kinder<br />

und Enkel,<br />

die ebenfalls in<br />

der Gemeinde<br />

aktiv sind.<br />

Am nächsten Tag<br />

stand eine längere Busfahrt zum Toten Meer an. Zunächst aber hatten<br />

wir die Gelegenheit, eine messianische <strong>Schule</strong> in Jerusalem zu besuchen,<br />

an die auch ein Kindergarten angegliedert ist. Die Lehrer und<br />

Lehrerinnen dort arbeiten mit viel Engagement und Liebe.<br />

Die Fahrt zum Toten Meer dauerte etwas länger. Der große Salzsee<br />

kam aber bald in den Blick, ringsherum ist größtenteils Wüste. Wir<br />

erfuhren, dass die in Richtung Totes Meer liegenden Täler sich während<br />

der Regenzeit in reißende Flüsse verwandeln können und dass in<br />

der israelischen Wüste mehr Menschen pro Jahr ertrinken als verdursten,<br />

da die Gefahr der plötzlichen Hochwasser auch von Ortskundigen<br />

oft unterschätzt wird. Der Wasserspiegel liegt 400 m unter dem Meeresspiegel<br />

und ist damit der tiefste Punkt der Erdoberfläche.<br />

An unserem Ziel angekommen konnten wir in einem am Ufer ansässigen<br />

Hotel den Privatstrand belegen. Der starke Auftrieb des Wassers<br />

durch 33% Salzgehalt machte viel Spaß; man kann wirklich ohne<br />

Mühe auf dem Wasser liegen und Zeitung lesen. Wichtig ist, dass man<br />

das Salzwasser nicht ins Auge bekommt, denn das brennt höllisch.<br />

Danach ging unser Weg zur Festung Massada. Sie liegt auf einem vereinzelten<br />

Berg mitten in der Wüste. Auf den Berg hinauf gelangten wir<br />

mit der Seilbahn. Auf dem Berg hatte Herodes eine Festung erbaut<br />

und ca. 100 Jahre später wurde die Festung von gegen Römer aufständischen<br />

Juden benutzt. Als nach längerer Besatzung die Stürmung<br />

der Festung unausweichlich war, beschlossen die Juden in der Festung<br />

den kollektiven Selbstmord und nur zwei Frauen und drei Kinder überlebten.<br />

Aus diesem Grund hat die Festung sehr große Bedeutung für<br />

das Land Israel. In den Ruinen der Festung existiert auch ein Teil<br />

einer Synagoge, die immer noch betrieben wird. Für jüdische Jungen<br />

ist es eine sehr große Ehre, wenn sie ihre Bar Mizwah (entspricht in<br />

der Bedeutung etwa der Konfirmation bei uns) dort feiern dürfen.<br />

Am Abend konnte wer wollte noch per Bus in die Innenstadt fahren,<br />

um dort eine moderne Einkaufsstraße zu besuchen oder einfach bei<br />

einem israelischen Bier die Welt an sich vorüberziehen zu lassen. Die<br />

im Hotel Gebliebenen konnten eine Hochzeitszeremonie beobachten;<br />

ein paar Wagemutige tanzten später beim Fest mit.<br />

Nach unserer letzten Nacht in Jerusalem brachen wir in Richtung der<br />

Gedenkstätte Yad Vashem auf. Hier wird der Vernichtung der Juden<br />

zur Zeit Hitlers gedacht. Anhand von schriftlichen Quellen, Fotos und<br />

auch filmischen Aussagen von Zeitzeugen wird der Ablauf des Holocaust<br />

chronologisch entwickelt. Das Raum- und Gängesystem, durch<br />

das die Besucher gehen, ist in einen Berg eingelassen. Die Eindrücke<br />

waren sehr intensiv und beklemmend, auch wenn man sich vorher<br />

schon mit dem Thema befasst hatte. Die Architekten wollten aber<br />

auch Hoffnung und Versöhnung in ihr Konzept legen, daher<br />

endet die Dokumentation mit dem Blick nach draußen ins<br />

Grüne und auf neue Siedlungen.<br />

Danach sahen wir noch die spezielle Gedenkstätte für die<br />

umgekommenen Kinder, in der beim Licht von 5 Kerzen, die<br />

durch Spiegel vervielfältigt werden, die Namen und das Alter<br />

35<br />

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