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SCHAUPLATZ<br />

WIRTSCHAFT: NEWS, STORIES UND MEINUNG.<br />

Hohe Handelskonzentration<br />

in Österreich<br />

Seit vielen Jahren ist der Einzelhandel in Österreich von einer sehr<br />

hohen Marktkonzentration in den wichtigsten Branchen geprägt.<br />

I<br />

n fünf von neun Branchen liegt<br />

der Marktanteil der Top 5 Anbieter<br />

bei über 70 Prozent, in drei<br />

sogar bei rund 90 Prozent. Bei einem<br />

so hohen Niveau ist nach oben hin<br />

in einigen Branchen kaum noch<br />

Spielraum, der Markt nahezu ausgeschöpft.<br />

RegioPlan Consulting hat die<br />

Marktkonzentration in den wichtigsten<br />

neun Branchen analysiert.<br />

Vor allem im Sportartikelhandel,<br />

bei den Baumärkten und im Lebensmittelhandel<br />

sind es einige wenige<br />

Unternehmen, die fast die gesamte<br />

Branche dominieren. Der Marktanteil<br />

der Top 5 liegt etwa im Sportartikelhandel<br />

bei 91 Prozent, bei den<br />

Baumärkten bei 89 Prozent. Im Lebensmittelhandel<br />

kommen die beiden<br />

Marktführer auf satte 57%<br />

Marktanteil, die Top 5 auf 88%.<br />

Eine hohe Marktkonzentration<br />

verschärft den Wettbewerb zwischen<br />

den großen Anbietern, das äußert<br />

sich in niedrigeren Preisen und<br />

einem besseren Service, und ein<br />

gutes Preis-/Leistungsverhältnis<br />

freut vor allem den Konsumenten.<br />

Im Nahversorgerbereich kann die<br />

Dominanz weniger Marktteilnehmer<br />

langfristig aber auch das Gegenteil<br />

bewirken, vor allem dann,<br />

wenn die Marktpräsenz der Anbieter<br />

regional unterschiedlich ist.<br />

Von insgesamt rund 51.000 Handelsgeschäften<br />

in Österreich sind ca.<br />

17.000 filialisiert, in einem Franchisesystem<br />

oder in einer Vertriebskooperation<br />

organisiert.<br />

Fast 1000 neue Unternehmer in Vorarlberg. Nachdem im Jahr 2006 bei den Gründerzahlen die 900-er Marke<br />

knapp verpasst wurde, gibt es im Jahr 2007 mit 934 neuen Unternehmen wieder einen erfreulichen Aufwärtstrend. Besonders erwähnenswert:<br />

Der Frauenanteil erreichte im vorigen Jahr den Rekordwert von 40,9 Prozent.<br />

PUNKTUM.<br />

Politik mit<br />

Erlebnisfaktor<br />

ANDREAS<br />

SCALET<br />

„Die Wirtschaft“ –<br />

Zeitung der<br />

Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg<br />

Politik seriös zu betreiben und zu vermitteln,<br />

ist in Zeiten der Boulvardisierung aller<br />

Lebensbereiche zunehmend schwierig. Es ist<br />

einfach nicht sexy, wenn man den Bürgern<br />

Gesetze, Maßnahmen und Steuern erklären<br />

muss, die zwar für Zukunft und Gegenwart<br />

unseres Landes wichtig sind, aber emotional<br />

nicht ankommen. Was tun? Der noch regierende<br />

Kärntner Landeshauptmann hat es einige<br />

Zeit bravourös vorgemacht wie man die<br />

unpolitische Masse mobilisieren kann. Mit<br />

Show und Gedöns nämlich. Da wurde unter<br />

den Wählern ein Auto verlost, ein anderes<br />

Mal gab es billigen Treibstoff exklusiv für<br />

Kärntner, und wenn er ein neues Hemd gekauft<br />

hat, war das einigen Zeitschriften auch<br />

eine Story wert.<br />

Was der kann, so dachten offenbar einige<br />

Parteistrategen, das können wir auch. Gesagt,<br />

getan. In der österreichischen Innenpolitik<br />

herrschen nun die Gesetze des Showbiz<br />

– auf seriöse, langfristige politische Arbeit<br />

(auf die die Bürger Anspruch haben, auch<br />

wenn sie es nicht honorieren) wird dabei weitestgehend<br />

verzichtet.<br />

Die Inflation frisst kleine Einkommen?<br />

Dann schenken wir doch jedem einen Hunderter,<br />

das kommt an. An die Möglichkeit<br />

politischer Lösungen wird keine Zeit verschwendet.<br />

Nächstes Problem: Zu hohe Lebensmittelpreise!<br />

Preisspione werden dem<br />

ein Ende bereiten. Das ist billigster Populismus<br />

auf Kosten der Wirtschaft. Würde der<br />

Herr Minister statt sich beim Frisieren fotografieren<br />

zu lassen, ein wenig nachdenken,<br />

dann wüsste er a) dass nur ein gesunder<br />

Wettbewerb Garant für reelle Preise ist, und<br />

deshalb seine Preisspione für die Katz sind<br />

und b) die nächste Wahl bestimmt kommt.<br />

Denn Gags sind nur gut, wenn sie den Menschen<br />

auch etwas bringen und diese Art der<br />

Politik bringt nichts als eine Schlagzeile, die<br />

am nächsten Tag wieder vergessen ist.<br />

Freitag, 15. Februar 2008 DIE WIRTSCHAFT 39

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