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Seniorengerecht Umbauen:<br />
Zu Hausewohnenbis inshoheAlter<br />
Obwohl die meisten Menschen gerne zu Hause alt werden möchten, sind lediglichein Prozent der Wohnungen<br />
in Deutschland aufdie Bedürfnisse vonSenioren ausgerichtet.<br />
Die meisten Menschen wünschen<br />
sich, in den eigenen vier Wänden<br />
alt zuwerden. Umso erstaunlicher<br />
ist es, dass fast kein Zuhause in<br />
Deutschland den Bedürfnissen älterer<br />
oder gesundheitlich eingeschränkter<br />
Menschen entspricht.<br />
Dabei gibt esviele Möglichkeiten,<br />
Wohnungen nachträglich umzubauen.<br />
Zu Hause mobilbleiben:<br />
Eine Wohnung oder ein Haus altersgerecht<br />
zu gestalten bedeutet<br />
vor allem Barrieren zu reduzieren.<br />
So sollten Stufen oder Türschwellen<br />
beseitigt beziehungsweise<br />
durch Rampen, Treppenlifte oder<br />
Liftanlagen überbrückt werden.<br />
Aber auch die Verbreiterung der<br />
Türen aufmindestens80Zentimeter<br />
ist wichtig, um gegebenenfalls<br />
auch mitdem Rollstuhlinder Wohnung<br />
mobil zusein. Da mit zunehmendem<br />
Alter die Kräfte nachlassen,<br />
sollte bei der Auswahl von Türen<br />
und Fenstern darauf geachtet<br />
werden, dass diese leicht zubedienen<br />
sind.<br />
Sicherheit im Badezimmer:<br />
Auch im Bad lauert manche Tücke.<br />
So stürzen ältere Menschen etwa<br />
häufig beim Wegindie Dusche. Deren<br />
Einstieg sollte daher nicht nur<br />
schwellen- und türlos geplant werden,<br />
sondern auch so großzügig<br />
sein, dass die Dusche mit einem<br />
Rollstuhl befahren werden kann.<br />
Haltegriffe an den Seiten und ein<br />
rutschfester Untergrund sollten<br />
ebenfalls nicht fehlen. Wer gerne<br />
badet, hat die Möglichkeit, eine<br />
Badewanne mit Seitentür einzu-<br />
bauen. Diese gibt es auch mit integrierten<br />
höhenverstellbaren Sitzen<br />
oder als Dusch-/ Wannenkombination.<br />
Unter dem Waschbecken<br />
und auch unter den Arbeitsplatten<br />
in der Küchesollteidealerweise genugPlatz<br />
bleiben, dasssie mitdem<br />
Rollstuhlunterfahrbarsind.<br />
Darüber, welche konkreten Umbaumaßnahmen<br />
im individuellen<br />
Fall sinnvoll sind, beraten die Ver-<br />
WOHNEN<br />
braucherzentralen vor Ort, aber<br />
auch spezialisierte Handwerker,<br />
Krankenkassenund Rententräger.<br />
Fördermöglichkeiten für einen<br />
Umbau: Um die finanziellen Belastungen<br />
solcher Umbaumaßnahmen<br />
zu reduzieren, gibt es verschiedene<br />
Fördermöglichkeiten.<br />
Dazu gehört das Förderprogramm<br />
„Altersgerecht Umbauen“ der KfW.<br />
Immobilienbesitzern gewährt es<br />
entweder zinsgünstige Darlehen<br />
für Umbaumaßnahmen im Wohnbestand<br />
oder Investitionszuschüsse.Pro<br />
Wohneinheitbietetdie KfW<br />
Darlehen von bis zu50.000 Euro<br />
mit einem effektiven Jahreszins<br />
von zurzeit 1,61 Prozent oder Zuschüssevon<br />
maximal2.500 Euro.<br />
Auch Mieter können sich um diese<br />
Fördermöglichkeiten bemühen,<br />
müssen sämtliche Umbaumaßnahmen<br />
aber mit dem Vermieter<br />
absprechen. Weitere Anbieter zinsgünstiger<br />
Kredite sind die Förderinstitute<br />
der Bundesländer. Bereits<br />
pflegebedürftige Menschen erhalten<br />
Zuschüssevon der Pflegekasse.<br />
IW<br />
2011: Wassichfür Mieter undImmobilienbesitzer<br />
ändert<br />
Solarförderung, Grunderwerbsteuer,Strom:Für Immobilienkäufer, Eigentümer und Mieter ändertsichimneuen Jahr einiges.<br />
Solarförderung wird gekürzt<br />
DieFörderungfür Photovoltaik-<br />
Anlagen wird zum1.Januar 2011 erneut<br />
gekürzt. Hausbesitzer, die ab<br />
diesem Zeitpunkt eine neue Anlage<br />
in Betriebnehmen, erhalten nur<br />
noch eine Einspeisevergütung von<br />
28,74CentjeKilowattstunde Strom.<br />
Diese Vergütungwird20Jahre plus<br />
das Jahr der Inbetriebnahme gezahlt.<br />
Wer seine Solarstromanlage<br />
bis zum 31. Dezember 2010 ans<br />
Netz gebracht hat, profitiert noch<br />
20 Jahre lang von einer Vergütung<br />
in Höhe von 33,03Cent.<br />
Höhere Grunderwerbsteuer in einigen<br />
Bundesländern<br />
Zum 1. Januar 2011 erhöhen vier<br />
Bundesländer die Grunderwerbsteuer.<br />
Statt bisher einheitlich 3,5<br />
Prozent verlangt das Saarland bei<br />
einem Immobilienerwerb künftig<br />
vier,Bremen undNiedersachen verlangen<br />
4,5sowie Brandenburg fünf<br />
Prozent Steuer.<br />
Geschossdecken von Dachböden<br />
müssen gedämmtwerden<br />
In vielen Fällen müssen Besitzer<br />
von Häusern, deren Dämmung gewisseMindestanforderungen<br />
nicht<br />
erfüllt, im Laufe des Jahres 2011<br />
die oberste Geschossdecke ihres<br />
Dach-, beziehungsweise Spitzbodens<br />
nachträglich dämmen. Die<br />
genauen Anforderungen und Ausnahmen<br />
können Eigentümer in der<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />
nachlesen.<br />
Stromwirddeutlichteurer<br />
Wegen des enormen Zubaus an<br />
neuen Photovoltaik-Anlagen steigt<br />
die Umlage für Erneuerbare Energien<br />
(EEG-Umlage) auf den Strompreis<br />
von 2,05 auf 3,5 Cent je Kilowattstunde.<br />
Die meisten Anbieter<br />
werden deshalb ihre Strompreise<br />
erhöhen.<br />
Heizkostenzuschuss wird gestrichen<br />
Der erst 2009 für Wohngeldempfänger<br />
eingeführte Heizkostenzu-<br />
schuss wird zum1.Januar 2011 wieder<br />
abgeschafft. Vom Heizkostenzuschuss<br />
profitierten vor allem<br />
Senioren und Geringverdiener. Die<br />
Bundesregierunghat den Zuschuss<br />
im Rahmen ihres Sparpakets verworfen.<br />
Arbeitszimmer wieder absetzbar<br />
Wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts<br />
sind Arbeitszimmer,<br />
die beruflich nötig sind,<br />
wieder absetzbar. Bei noch nicht<br />
abgeschlossenen Steuerfällen können<br />
dieSteuervergünstigungen sogar<br />
rückwirkend ab 2007 geltend<br />
gemacht werden.<br />
IW<br />
www.haeusermagazin.de HÄUSERMAGAZIN 02.2011 | 15