Verhandlungen der Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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242 Anlage 16<br />
April 2011<br />
vorschläge des LKR. Etwaige Beschlüsse des Ältestenrates werden von<br />
den Vorsitzenden e<strong>in</strong>gebracht. Frau Bauer und Herr Dr. Augenste<strong>in</strong> stehen<br />
für weitere Auskünfte zur Verfügung. Sollte auch danach e<strong>in</strong>e Benennung<br />
von Personen für Leitungsteam und Beirat sowie Interessenbekundungen<br />
für die Teilprojekte nicht möglich ersche<strong>in</strong>en, sollte e<strong>in</strong>en weitere Beratung<br />
auf <strong>der</strong> Haupttagung erfolgen.<br />
Die Durchführung des Projektes soll <strong>der</strong>zeit unabhängig von e<strong>in</strong>er<br />
organisatorischen Zuordnung zu e<strong>in</strong>em bisherigen o<strong>der</strong> neuen Kirchenkompassziel<br />
erfolgen, wiewohl es auf den gesamten Kirchenkompassprozess<br />
bezogen bleibt. (Der weitere Kirchenkompass-prozess sieht vor,<br />
dass im Herbst 2011 <strong>der</strong> bisherige Kirchenkompassprozess durch die<br />
<strong>Landessynode</strong> ausgewertet wird. Im Herbst 2012 soll dann e<strong>in</strong>e überarbeitete<br />
Fassung <strong>der</strong> strategischen Ziele verabschiedet werden.)<br />
Das ursprünglich separate Teilprojekt „Theologische/ekklesiologische<br />
Reflexion“ wurde ersetzt durch e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Teilnahme von Theolog<strong>in</strong>nen<br />
und Theologen an allen Teilprojekten sowie durch e<strong>in</strong> „Theologisches<br />
Hear<strong>in</strong>g“. Dessen Ziel ist es, für die Mitglie<strong>der</strong> aller Teilprojekte<br />
periodisch theologische Themen aufzubereiten und zuzuspitzen auf die<br />
Fragestellungen des Projekts. Die Referenten und Referent<strong>in</strong>nen werden<br />
zudem gebeten, die Thesen zu verschriftlichen, damit auch verh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />
Mitglie<strong>der</strong> von diesen Veranstaltungen profitieren können. Damit wird<br />
die theologische/ekklesiologische Reflexion Querschnittsaufgabe und<br />
jedem Teilprojekt aufgetragen gemäß <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit von geistlicher und<br />
rechtlicher Leitung.<br />
Anlage 16, Anlage 1<br />
Projekt<br />
„Demographische Verän<strong>der</strong>ungen – Entwicklung von Steuerungs<strong>in</strong>strumenten<br />
zur Ressourcenverteilung“<br />
1. Projektübersicht<br />
siehe Anlage<br />
1.1 Ziel:<br />
1. Theologisch reflektierte Vorschläge zur verän<strong>der</strong>ten Zuordnung von<br />
Verantwortung auf die drei Ebenen <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong> s<strong>in</strong>d bis zum<br />
II Quartal 2011 erarbeitet.<br />
2. Theologisch reflektierte Vorschläge zu neuen Steuerungs<strong>in</strong>strumenten<br />
zur Zuordnung <strong>der</strong> Ressourcen<br />
– Personal<br />
– F<strong>in</strong>anzen<br />
– Immobilien<br />
– s<strong>in</strong>d bis Ende 2013 erarbeitet.<br />
3. Die Grundlagen für Gesetzesän<strong>der</strong>ungsentwürfe zur Umsetzung von<br />
1 und 2 <strong>in</strong> landeskirchliches Recht liegen bis Ende 2013 vor.<br />
1.2 Erläuterungen:<br />
Die Kirchen haben ihre äußere Gestalt bei gleich bleibendem Auftrag<br />
jeweils ihrem gesellschaftlichen Umfeld entsprechend verän<strong>der</strong>t. Von<br />
verfolgten Untergrundgruppen bis Kirchenstaat – das Christentum hat<br />
weltweit e<strong>in</strong>e Vielfalt von Formen entwickelt und lebt sie, teilweise sogar<br />
gleichzeitig. Die Kirchen erleben <strong>in</strong> Deutschland <strong>der</strong>zeit u. a. die Transformation<br />
e<strong>in</strong>er staatsähnlich aufgebauten Institution <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Organisation<br />
unter an<strong>der</strong>en. Insbeson<strong>der</strong>e die europäische Integration stellt die<br />
Stellung <strong>der</strong> Kirchen und damit auch ihren Aufbau <strong>in</strong>frage. Gleichzeitig<br />
for<strong>der</strong>t die Globalisierung den Menschen und ihren E<strong>in</strong>richtungen neue<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeiten, neue Flexibilitäten und neue Entwicklungsperspektiven<br />
ab. Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Art, wie Kirche<br />
ihren Auftrag verwirklichen kann. Über diese Entwicklungstendenzen<br />
müssen wir nachdenken und theologisch reflektierte Schlussfolgerungen<br />
daraus für die Anfor<strong>der</strong>ungen an die äußere Gestalt unserer Kirche ziehen.<br />
E<strong>in</strong>e Auswirkung <strong>der</strong> längerfristigen Verän<strong>der</strong>ungen für unsere Kirche ist<br />
perspektivisch die s<strong>in</strong>kende F<strong>in</strong>anzkraft. Diese wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Langzeitprognose<br />
<strong>der</strong> Kirchensteuerentwicklung auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> demographischen<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Landessynode</strong> 2009 präsentiert. Aus dieser<br />
Prognose ergab sich, dass <strong>in</strong> 10 – 15 Jahren die E<strong>in</strong>nahmen unserer<br />
Kirche voraussichtlich <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich steigendem Maße die Ausgaben<br />
für den <strong>der</strong>zeitigen Bestand nicht werden decken können. Das bestehende<br />
Zeitfenster sollte genutzt werden, kreativ die vorhandenen<br />
Strukturen und Bestände auf ihre Zukunftsfähigkeit h<strong>in</strong> zu überprüfen,<br />
ggf. Än<strong>der</strong>ungsvorschläge zu erarbeiten und mit <strong>der</strong> Umsetzung zu<br />
beg<strong>in</strong>nen.<br />
Das Projekt dient dazu, die <strong>der</strong>zeitigen Steuerungs<strong>in</strong>strumente zur Verteilung<br />
<strong>der</strong> Ressourcen <strong>in</strong> den Bereichen F<strong>in</strong>anzen, Personal und<br />
Immobilien (im Wesentlichen Haushaltsgesetz, KVHG, FAG und die<br />
„Odenwaldformel“)<br />
– wahrzunehmen<br />
– auf ihre Funktionsweise h<strong>in</strong> zu analysieren<br />
– auf ihre Funktionsfähigkeit für künftige Anfor<strong>der</strong>ungen zu überprüfen<br />
– bis Ende 2013 Ergänzungen, Än<strong>der</strong>ungen, Alternativen und Grundlagen<br />
für Gesetzesän<strong>der</strong>ungen zu entwickeln<br />
Das Projekt endet mit <strong>der</strong> Vorlage e<strong>in</strong>es Berichtes und entsprechen<strong>der</strong><br />
Vorschläge. Danach werden die Vorlagen im üblichen Verfahren über<br />
das Kollegium und den <strong>Landeskirche</strong>nrat <strong>der</strong> Synode zur Entscheidung<br />
vorgelegt.<br />
Die Kriterien für zukunftsfähige Steuerungs<strong>in</strong>strumente zur Ressourcenverteilung<br />
müssen def<strong>in</strong>iert und damit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em transparenten Verfahren<br />
diskutierbar werden. Hierzu wird das Leitungsteam Vorschläge machen,<br />
die vermutlich im Laufe <strong>der</strong> Beratungen <strong>in</strong> den Teilprojekten Modifikationen<br />
erfahren werden.<br />
Vor <strong>der</strong> <strong>Landessynode</strong> wurden folgende mögliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
benannt:<br />
1. Steuerung soll stärker unter <strong>in</strong>haltlichen Gesichtspunkten möglich<br />
werden;<br />
2. die Ressourcenverteilung soll Anreize bieten, eigene Kräfte zu entfalten;<br />
3. die Anpassung an Kirchensteuerschwankungen soll gewährleistet se<strong>in</strong>;<br />
4. die Ressourcenverteilung soll e<strong>in</strong> ausgeglichenes Verhältnis zwischen<br />
Bewahrung von Bewährtem und Ermöglichung von Neuem organisch<br />
gestalten.<br />
Im Teilprojekt 1 „Zuordnung von Verantwortung auf die 3 Ebenen unserer<br />
<strong>Landeskirche</strong>“ wird überprüft, ob die jetzige Aufgabenteilung mit entsprechen<strong>der</strong><br />
Verfügung über die Ressourcen gut geeignet ist, künftige<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen. Gegebenenfalls werden Zuordnungsverän<strong>der</strong>ungen<br />
vorgeschlagen. Das Ergebnis dieses Teilprojektes fließt unmittelbar<br />
<strong>in</strong> das Teilprojekt 2 „Steuerungs<strong>in</strong>strumente zur Ressourcenverteilung“ e<strong>in</strong>.<br />
In diesem Teilprojekt wird auf die Grundbereiche F<strong>in</strong>anzen, Personal und<br />
Immobilien bezogen konkret an den jetzigen Steuerungs<strong>in</strong>strumenten<br />
(im Wesentlichen: Haushaltsgesetz, KVHG, FAG und „Odenwaldformel“)<br />
überlegt, ob und wo Än<strong>der</strong>ungsbedarf gesehen wird und wie sich dieser<br />
<strong>in</strong> Gesetzen nie<strong>der</strong>schlagen könnte. In allen Projektgruppen werden<br />
neben den fachbezogenen Überlegungen auch theologische Reflexionen<br />
anzustellen se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>e theologische Folgeabschätzung für<br />
die <strong>in</strong>nere und äußere Gestalt von Kirche.<br />
1.3 Messgrößen:<br />
• Die <strong>Landessynode</strong> erhält spätestens im Herbst 2013 e<strong>in</strong>en Bericht über<br />
die Arbeit im Projekt. In diesem Bericht werden die Kriterien und die<br />
theologischen Erkenntnisse, anhand <strong>der</strong>er die Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />
zur Ressourcenverteilung ausgerichtet werden sollen, benannt und<br />
zur Diskussion gestellt.<br />
• Die <strong>Landessynode</strong> verabschiedet spätestens im Herbst 2014 mit<br />
e<strong>in</strong>er Mehrheit von über 70 % Gesetzesvorlagen, die auf im Projekt<br />
erarbeiteten Vorschlägen beruhen.<br />
• Spätestens im Jahr 2014 beschließt die <strong>Landessynode</strong> Empfehlungen<br />
für die <strong>Landeskirche</strong> und die Kirchenbezirke für e<strong>in</strong>en nachhaltigen<br />
Immobilienbestand.<br />
• Der Doppelhaushalt 2016/17 wird nach von <strong>der</strong> <strong>Landessynode</strong> 2014<br />
beschlossenen neuen Steuerungsmechanismen aufgestellt und beschlossen.<br />
1.4 Öffentlichkeitsarbeit (<strong>in</strong>kl. Interne Kommunikation):<br />
Das ZfK stellt e<strong>in</strong>e regelmäßige Berichterstattung <strong>in</strong> den landeskirchlichen<br />
Medien über den Stand <strong>der</strong> Projektarbeit sicher. Die IT richtet elektronische<br />
Informationsmöglichkeiten über die Projektarbeit für e<strong>in</strong>en begrenzten<br />
Teilnehmerkreis (EOK, Synode, Projektmitarbeitende) e<strong>in</strong>.<br />
1.5 Auswertung und Folgewirkung (Evaluierung und Implementierung):<br />
• In den nächsten 5 Jahren wird jeweils zur Frühjahrstagung <strong>der</strong><br />
Synode e<strong>in</strong> Bericht erfolgen.<br />
• Im Jahre 2015 bittet <strong>der</strong> EOK das Kirchenamt <strong>der</strong> EKD (möglicherweise<br />
Reformbüro), die Qualität <strong>der</strong> Umsetzungsempfehlungen anhand <strong>der</strong><br />
Erkenntnisse des EKD-Reformprozesses, zu analysieren.<br />
• Im Jahr 2020 soll durch e<strong>in</strong>e vom LKR beauftragte Person o<strong>der</strong> Institution<br />
ermittelt werden, welche Auswirkungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> neuen<br />
Steuerungs<strong>in</strong>strumente gezeigt hat, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf die<br />
von <strong>der</strong> Leitungsgruppe formulierten Ziele <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
1.6 Zielfoto<br />
• Die Akzeptanz von Verän<strong>der</strong>ungsprozessen ist beför<strong>der</strong>t.<br />
• Die Partizipationsmöglichkeiten an Entscheidungsprozessen s<strong>in</strong>d auf<br />
• <strong>der</strong> mittleren Ebene gestärkt. Dies ermutigt Ehrenamtliche zur Übernahme<br />
von Verantwortung.