Verhandlungen der Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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64 Dritte Sitzung 16. April 2011<br />
Nachdem wir nun das Leben unserer Pfarrer<strong>in</strong>nen und<br />
Pfarrer zwar nicht von <strong>der</strong> Wiege bis zur Bahre, aber<br />
immerh<strong>in</strong> vom Dienstantritt bis weit <strong>in</strong> den Ruhestand<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> geregelt und geordnet haben, ist es mir doch e<strong>in</strong><br />
Bedürfnis, Ihnen allen die Wertschätzung und den Dank<br />
aller unserer Ehrenamtlichen auszudrücken. Sie s<strong>in</strong>d trotz<br />
aller Unterstützung doch <strong>der</strong>, wenn ich so sagen darf,<br />
Motor <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den. Ohne Ihren engagierten E<strong>in</strong>satz<br />
ist das Geme<strong>in</strong>deleben <strong>in</strong> <strong>der</strong> jetzigen Form nicht denkbar.<br />
Dafür möchten wir Ihnen ganz herzlich danken.<br />
(Beifall)<br />
I.<br />
BESCHLUSSVORSCHLAG bzw. ANTRAG<br />
des Hauptausschusses und des Rechtsausschusses*<br />
1. Die <strong>Landessynode</strong> beschließt das Kirchliche Gesetz zur E<strong>in</strong>führung<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen Pfarrdienstrechts <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong> Vorlage des<br />
<strong>Landeskirche</strong>nrats vom 19. Januar 2011 mit folgenden Än<strong>der</strong>ungen:<br />
a) Über Artikel 1 wird <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitungssatz wie folgt neu gefasst:<br />
Die <strong>Landessynode</strong> hat das folgende Kirchliche Gesetz beschlossen:<br />
b) Artikel 2: § 1 Absatz 4 Satz 1:<br />
S<strong>in</strong>d seit dem Bestehen <strong>der</strong> Zweiten Theologischen Prüfung<br />
mehr als fünf Jahre vergangen, ohne dass e<strong>in</strong> Dienstverhältnis<br />
auf Probe begründet wurde, kann die Übernahme <strong>in</strong> den<br />
Probedienst von dem Ausgang e<strong>in</strong>es Kolloquiums vor dem<br />
<strong>Evangelische</strong>n Oberkirchenrat abhängig gemacht werden.<br />
c) § 4 Absatz 1 Satz 2: Weiterh<strong>in</strong> wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel vorausgesetzt,<br />
dass das Lehrvikariat und <strong>der</strong> Probedienst absolviert<br />
wurden.<br />
d) § 9 Absatz 2 Nr. 2: Die Worte „sowie <strong>in</strong> Christenlehre, Jugendarbeit“<br />
werden gestrichen und durch „Arbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen“ ersetzt.<br />
e) § 10 Absatz 3: (3) Soll <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen die Kanzel e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en<br />
Prediger<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Prediger überlassen werden,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e solchen die nicht von e<strong>in</strong>er Gliedkirche <strong>der</strong><br />
<strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong> Deutschland mit <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Ausübung des Predigtamtes beauftragt worden s<strong>in</strong>d, trägt die<br />
Pfarrer<strong>in</strong> bzw. <strong>der</strong> Pfarrer, unbeschadet <strong>der</strong> Mitverantwortung<br />
<strong>der</strong> Kirchenältesten (Art. 16 Abs. 1 GO), die durch geeignete<br />
Erkundigungen zu erfüllende Verantwortung für e<strong>in</strong>e schriftgemäße<br />
und den Bekenntnissen <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong> entsprechende<br />
Predigt.<br />
f) § 11 Satz 1: Erfolgt die Wahl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kommunale Vertretungskörperschaft,<br />
kann <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong>nrat die Pfarrer<strong>in</strong> bzw.<br />
den Pfarrer auf <strong>der</strong> Pfarrstelle belassen, wenn Art und Umfang<br />
<strong>der</strong> Verpflichtungen aus dem politischen Mandat e<strong>in</strong>e<br />
ordnungsgemäße Ausübung des pfarramtlichen Dienstes<br />
nicht <strong>in</strong> Frage stellen und <strong>der</strong> Ältestenkreis mit <strong>der</strong> Mehrheit<br />
se<strong>in</strong>er gesetzlichen Mitglie<strong>der</strong> zustimmt. Satz 2 bleibt<br />
bestehen. Satz 3: „Bei e<strong>in</strong>em hauptamtlichen Dienstauftrag<br />
im Bereich e<strong>in</strong>es Kirchenbezirks bedarf es außerdem <strong>der</strong><br />
Zustimmung <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> gesetzlichen Mitglie<strong>der</strong> des<br />
Bezirkskirchenrates.“<br />
g) § 12: Für die Zeit <strong>der</strong> Abwesenheit von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de haben<br />
Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer für e<strong>in</strong>e ordnungsgemäße Vertretung<br />
zu sorgen. Soweit erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d die Dekan<strong>in</strong> bzw. <strong>der</strong><br />
Dekan sowie die Schuldekan<strong>in</strong> bzw. <strong>der</strong> Schuldekan verpflichtet,<br />
Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>er<br />
Vertretung zu unterstützen (§ 9 Absatz 3).<br />
h) § 13 Absatz 3: Ausnahmen nach § 38 Abs. 1 Satz 2<br />
PfDG.EKD genehmigt <strong>in</strong> den Stadtkirchenbezirken <strong>der</strong><br />
Stadtkirchenrat. Die Genehmigungen nach § 38 Abs. 3<br />
PfDG.EKD erteilt <strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at mit Zustimmung<br />
des Bezirkskirchenrats.<br />
* Die während <strong>der</strong> Berichterstattung genannten Än<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d hier<br />
bereits e<strong>in</strong>gearbeitet.<br />
i) § 14: Neu e<strong>in</strong>zufügen: „(1) Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer s<strong>in</strong>d verpflichtet,<br />
im Anschluss an die standesamtliche Eheschließung<br />
e<strong>in</strong>en Gottesdienst aus Anlass <strong>der</strong> Eheschließung zu feiern.“<br />
Die Zählung <strong>der</strong> weiteren Absätze verän<strong>der</strong>t sich entsprechend.<br />
(2) E<strong>in</strong>e christliche Kirche im S<strong>in</strong>n des § 39 Abs. 2 S. 3<br />
PfDG.EKD ist e<strong>in</strong>e Mitgliedskirche <strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
Christlicher Kirchen (ACK) o<strong>der</strong> des Ökumenischen Rats<br />
<strong>der</strong> Kirchen (ÖRK).<br />
j) § 15: (1) Über die mit dem Erholungsurlaub verbundenen<br />
freien Sonntage h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer berechtigt,<br />
ihren Dienst so e<strong>in</strong>zuteilen, dass e<strong>in</strong> Werktag <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Woche sowie bis zu acht Mal im Jahr e<strong>in</strong> Sonntag von<br />
Diensten frei bleibt.<br />
k) § 23: (1) Die Verfügungsstellen, auf denen <strong>der</strong> Wartestand<br />
sowie Vertretungen (Absatz 5) und Wartestandsaufträge<br />
(Absatz 6) geführt werden, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Stellen und ke<strong>in</strong> Auftrag<br />
im S<strong>in</strong>n des § 25 PfDG.EKD.<br />
l) § 24: (3) Entscheidungen nach § 87 Absatz 4 PfDG.EKD<br />
bezüglich <strong>der</strong> Landesbischöf<strong>in</strong> bzw. des Landesbischofs<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Mitglieds des <strong>Evangelische</strong>n Oberkirchenrats trifft<br />
<strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong>nrat <strong>in</strong> synodaler Besetzung.<br />
m) In § 30 Absatz 1 Nr. 2 wird vor Theologischen Mitglie<strong>der</strong> das<br />
Wort „stimmberechtigten“ e<strong>in</strong>gefügt.<br />
n) In § 31 Absatz 1 wird folgende Nr. 7 e<strong>in</strong>gefügt: „7. Zu den<br />
Voraussetzungen und Rechtsfolgen <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Dienstwohnung<br />
sowie zu etwaigen Ausnahmen (§ 38 PfDG.EKD).“<br />
Die weiteren Nummern verschieben sich entsprechend.<br />
o) Artikel 3 (Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grundordnung) wird gestrichen. Die<br />
Nummern <strong>der</strong> weiteren Artikel än<strong>der</strong>n sich entsprechend.<br />
p) Artikel 3 (neu) Än<strong>der</strong>ung des Predigtamtgesetzes<br />
q) § 9 Berufliche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
(1) Berufliche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> Kirche und<br />
Diakonie ...<br />
r) Artikel 11 (neu) Än<strong>der</strong>ung des Pfarrstellenbesetzungsgesetzes.<br />
Nr. 3 erhält die Fassung: „§ 3 Absatz 3 Satz 1 wird wie folgt<br />
gefasst:“<br />
Als Satz 4 wird angefügt: „Liegt die Übertragung <strong>der</strong> bisherigen<br />
Pfarrstelle noch ke<strong>in</strong>e fünf Jahre zurück, bedarf es zu <strong>der</strong> Bewerbung<br />
um e<strong>in</strong>e Pfarrstelle <strong>der</strong> Genehmigung des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Oberkirchenrats (§ 22 Absatz 1 AG-PfDG.EKD).“<br />
s) Artikel 21 § 4 Absatz 2 Satz 2: Von Öffnungsklauseln des<br />
PfDG.EKD kann nur durch gesetzliche Regelung Gebrauch<br />
gemacht werden.<br />
(3) Soweit <strong>in</strong> Rechtstexten auf das Pfarrdienstgesetz <strong>der</strong><br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Landeskirche</strong> <strong>in</strong> Baden Bezug genommen<br />
wird, treten an die Stelle nunmehr das PfDG.EKD sowie<br />
das AG-PfDG.EKD.<br />
§ 5 Absatz 2 Satz 2: Von Öffnungsklauseln des PfDG.EKD<br />
kann nur durch gesetzliche Regelung Gebrauch gemacht<br />
werden.<br />
§ 5: Neue Zeile (3) Soweit <strong>in</strong> Rechtstexten auf das Pfarrvikarsgesetz<br />
<strong>der</strong> <strong>Evangelische</strong>n <strong>Landeskirche</strong> <strong>in</strong> Baden Bezug<br />
genommen wird, treten an die Stelle nunmehr das PfDG.EKD<br />
sowie das AG-PfDG.EKD.<br />
t) In dem Gesetz werden die Worte „Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter“<br />
durch „Mitarbeitende“ ersetzt.<br />
2. Die <strong>Landessynode</strong> erklärt die E<strong>in</strong>gaben OZ 6/2.1, 6/2.2 und 6/2.3<br />
für erledigt.<br />
3. Antrag des Hauptausschusses:<br />
Die <strong>Landessynode</strong> bittet den <strong>Evangelische</strong>n Oberkirchenrat,<br />
Pfarrer<strong>in</strong>nen bzw. Pfarrer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>getragener Lebenspartnerschaft<br />
nach Maßgabe des Pfarrdienstgesetzes das Zusammenleben<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Dienstwohnung zu gestatten.<br />
II. Die <strong>Landessynode</strong> beschließt das Kirchliche Gesetz zur Zustimmung<br />
zum Vorläufigen Kirchlichen Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung<br />
des Pfarrdienstrechtes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fassung des <strong>Landeskirche</strong>nrats<br />
vom 23. Februar 2011.